[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines Waschzusatzes
mit Wirkstoffen zur Verbesserung der Auswaschbarkeit von bleichbaren Anschmutzungen,
von fett- oder ölartigen Anschmutzungen und von Pigmentverschmutzungen, wobei der
Waschzusatz bei der Herstellung nach dem erfindungsgemäßen Verfahren in Form einer
Tablette erhalten wird.
[0002] Tablettenförmige Waschzusätze sind seit langem bekannt. Als Wirkstoffe enthalten
die Waschzusatz-Tabletten häufig allein oder in Kombination mit anderen Wirkstoffen
und üblichen Tablettierungshilfsmitteln einen Bleichaktivator für Perverbindungen.
Ein solches Produkt ist beispielsweise in der DE-OS 22 63 939 beschrieben. Bleichaktivatoren
bewirken im Zusammenspiel mit den in den modernen Universalwaschmitteln normalerweise
vorhandenen Per- verbindungen eine verbesserte Entfernung von bleichbaren Flecken.
Die Waschmittel enthalten zwar in der Regel neben Perverbindungen auch Bleichaktivatoren;
bei der Lagerung der Waschmittel, die gleichzeitig Perverbindungen und Aktivatoren
enthalten, treten aber häufig dadurch Schwierigkeiten auf, daß der Bleichaktivator
vorzeitig auf die Perverbindungen einwirkt und es so zu einem Wirkungsverlust der
Perverbindungen kommen kann. Bei der Wäsche von stark verschmutzter Kleidung, wie
beispielsweise Berufskleidung, wird außer auf eine einwandfreie Entfernung von bleichbaren
Anschmutzungen auch auf die Entfernung von fett- oder ölartigen Verschmutzungen und
von Pigmentverschmutzungen Wert gelegt. Zur Verbesserung der Entfernung der genannten
Schmutzarten sind daher auch Waschzusätze beschrieben worden, die außer einem Bleichaktivator
zusätzlich nichtionische Tenside, bestimmte quartäre Ammoniumverbindungen zur Waschkraftverstärkung
und gegebenenfalls organische Phosphonsäurederivate enthalten (siehe DE-OS 28 57 153).
Die zuletzt genannte Patentanmeldung betrifft Waschzusätze, bei denen die genannte
Wirkstoffkombination auf einem flexiblen Träger aufgetragen ist. Der mit Wirkstoffen
beladene Träger wird beim Waschen der Wäsche mit in die Waschmaschine gegeben, wo
er im Laufe des Waschvorganges seine Wirkung entfaltet. Nach Beendigung des Waschvorganges
verbleibt der flexible Träger für die Wirkstoffe in der Wäsche und muß aus dieser
aussortiert werden.
[0003] Tablettenförmige Waschzusätze sind häufig empfindlich gegenüber mechanischer Beanspruchung
oder sie lösen sich nicht schnell genug oder nur unvollständig auf, wenn man die Tablettenzusammensetzung
und -herstellung so wählt, daß die Tabletten mechanisch ausreichend stabil sind. Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist daher ein Verfahren zur Herstellung eines Waschzusatzes
in Tablettenform, bei dem man einen Aktivator für Perverbindungen und übliche Tablettierungshilfsmittel
miteinander vermischt und formt, bereitzustellen. Der erfindungsgemäße Waschzusatz
soll die Wirkstoffe in aufeinander abgestimmten Mengenverhältnissen und in der auf
das Fassungsvermögen einer Waschmaschine abgestimmten Menge enthalten und nach dem
Waschen nicht aus der Wäsche aussortiert werden müssen. Der Waschzusatz soll zudem
so stabil sein, daß man ihn bequem handhaben kann; er muß sich außerdem in der Waschflotte
rasch und vollständig auflösen.
[0004] Die Aufgabe wurde erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß man den pulverförmigen Aktivator
zusammen mit nichtionischen Tensiden, mit stickstoffhaltigen Verbindungen aus der
quartären Ammoniumverbindungen, Fettaminderivate bzw. Aminopropionsäurederivate umfassenden
Gruppe, mit den Tablettierungshilfsmitteln und gegebenenfalls mit dem wasserlöslichen
Salz einer Alkanpolyphosphonsäure unter Vermischen granuliert, das Granulat mit einem
pulverförmigen Adsorptionsmittel bepudert und mit einem flüssigen Bindemittel besprüht,
anschließend das Granulat auf einen Wassergehalt von höchstens 6 Gew.-% trocknet und
hieraus nach Zugabe eines Tablettensprengmittels Tabletten, deren Form, Gewicht und
Dichte so gewählt wird, daß die Tabletten einen für einen Waschgang ausreichenden
Gehalt an waschkraftsteigernden Wirkstoffen aufweisen und die Tabletten von den Wäschestücken
während des Waschvorganges mit umgewälzt werden, so daß die Tabletten sich schnell
und vollständig auflösen, preßt. Durch die erfindungsgemäßen Verfahrensmerkmale wird
gewährleistet, daß die Tablette einerseits eine Stabilität aufweist, die verhindert,
daß die Tablette vor dem Gebrauch in der Waschmaschine zerfällt. Andererseits weisen
erfindungsgemäß hergestellte Waschzusätze in der Waschmaschine eine ausreichende Auflösesicherheit
auf. Die Verfahrensmaßnahmen bewirken außerdem, daß man Tabletten erhält, die auch
in der feuchten Luft einer Waschküche eine einwandfreie Lagerung über längere Zeit
gewährleisten. Durch das Bepudern und das Besprühen des Granulats mit einem flüssigen
Bindemittel wird außerdem bewirkt, daß die Oberfläche des die Wirkstoffe enthaltenden
Granulats weitgehend oder vollständig abgedeckt ist.
[0005] Bei der erfindungsgemäßen Herstellung des Waschzusatzes stellt man zunächst ein die
Wirkstoffe enthaltendes Granulat her, das gegebenenfalls zusätzlich ein wasserlösliches
oder wasserunlösliches pulveriges Trägermaterial für die flüssigen oder pastösen
Wirkstoffbestandteile und gegebenenfalls ein Granulat-Sprengmittel enthält. Dieses
Granulat enthält also bereits alle Wirkstoffe und darüber hinaus noch Hilfsmittel,
die der sicheren Herstellung und Handhabung dienen.
[0006] Die Herstellung des Granulats kann nach bekannten Granulierverfahren erfolgen, beispielsweise
in einem Mischer oder in der Wirbelschicht. Bewährt hat sich ein Mischer der Fa. Lödige,
Paderborn, Bundesrepublik Deutschland. In einem solchen Mischer sprüht man vorzugsweise
die flüssigen bzw. gelösten bzw. durch Erwärmen verflüssigten Wirkstoffe bzw. Hilfsstoffe
auf die pulverförmigen Wirkstoffe bzw. Hilfsstoffe auf. Es bildet sich dabei ein Granulat
aus, das alle Wirkstoffe, auf die später näher eingegangen wird, und einige Hilfsstoffe,
wie z. B. Trägerstoffe für flüssige Bestandteile und/oder 1 bis 5 Gew.-% eines Granulat-Sprengmittels,
bezogen auf das Granulat ohne Schutzschicht, enthält. Die Zugabe eines Granulat-Sprengmittels
bewirkt einen schnelleren Zerfall des Granulat-Korns in der Waschflotte und ist daher
bevorzugt. In vielen Fällen ist ein Nachmischen von bis zu 30 Sekunden Dauer nach
der Granulatbildung zweckmäßig; längeres Nachmischen als maximal 30 Sekunden führt
häufig zu breiigen Produkten. Das. fertige Granulat, das keine oder nur geringe Mengen
an staubfeinen Anteilen enthalten sollte, bestäubt man dann mit einem feinteiligen
inerten Material und/oder einem feinteiligen Adsorptionsmittel, beispielsweise hochdisperse
Kieselsäure und/oder Stärke, z. B. Kartoffelstärke und sprüht dann ein flüssiges Bindemittel,
beispielsweise eine Zuckerlösung, auf. Dadurch umhüllt man das Wirkstoffgranulat mit
einer nach dem Trocknen weitgehend oder vollständig geschlossenen Schutzschicht aus
Bindemittel und Zucker. Das Trocknen des so behandelten Granulats auf einen Wassergehalt
von höchstens 6 Gew.-% ist erforderlich, um das Granulat gut rieselfähig, d. h., einwandfrei
den Preßwerkzeugen zuführbar zu machen. Das Trocknen ist ferner erforderlich um ein
Verkleben an den Tabletten-Preßwerkzeugen zu verhindern, ferner um auch nach der Lagerung
gutlösliche Tabletten zu erhalten. Zweckmäßigerweise trocknet man beispielsweise in
der Wirbelschicht bei maximal 90 °C Lufttemperatur. Nun erfolgt die Zugabe eines Tablettensprengmittels
zu dem getrockneten Granulat, wobei sich Kombinationen von zwei verschiedenen Tablettensprengmitteln
besonders bewährt haben. Die Zugabe eines Tablettensprengmittels bewirkt einen schnellen
Zerfall der Tablette in das Granulat, wenn die Tablette in Kontakt mit der Waschflotte
kommt. Nach dem Abmischen mit Tablettensprengmittel erfolgt das Verpressen zu Tabletten.
Die Preßwerkzeuge sind zweckmäßigerweise poliert, um ein Verkleben zu verhindern.
Vorteilhaft ist aber die Verwendung von Preßwerkzeugen, die mit einer Antihaftschicht
be- schichtet sind. Die Preßbedingungen und die Zusammensetzung der Tabletten gewährleisten
die mechanische Stabilität einerseits und den raschen Zerfall der Tabletten bei der
Anwendung andererseits.
[0007] An Wirkstoffen enthält das Verfahrensprodukt ein Gemisch aus wenigstens einem Aktivator
für Perverbindungen, wenigstens einem C
12-- bis C
18-Alkoholethoxylat, wenigstens einer stickstoffhaltigen Verbindung aus der quartäre
Ammoniumverbindungen mit einem C
10- bis C
20-Alkyl- oder Alkenylrest und im übrigen C
1- bis C
4-Alkylresten, Anlagerungsprodukte von 1 bis 6 Mol Ethylenoxid an 1 Mol eines primären
Fettamins mit einem langkettigen Alkyl-oder Alkenylrest mit 10 bis 16 Kohlenstoffatomen,
ß-Aminoalkyl- oder -alkenylpropionsäure-Natriumsalz der Formel R-NH-CH
2-CH
2-COONa, in der R einen Alkyl- oder Alkenylrest mit 10 bis 20 Kohlenstoffatomen, insbesondere
12 bis 14 Kohlenstoffatomen bedeutet, umfassenden Gru
p- pe, das man gegebenfalls mit einer wäßrigen Lösung eines wasserlöslichen Salzes einer
Alkanpolyphosphonsäure granuliert. Die Herstellung eines Granulats mit den genannten
Wirkstoffen ist ein weiterer Gegenstand der Erfindung.
[0008] Als Aktivator für Perverbindungen sind N-Acyl- und 0-Acylverbindungen geeignet. Besonders
bewährt haben sich Acetylverbindungen. Beispiele hierfür sind Tetraacetylglykoluril
oder Pentaacetylglucose oder insbesondere Tetraacetylethylendiamin. In Verbindung
mit Perverbindungen der gebräuchlichen Vollwaschmittel; insbesondere mit dem üblicherweise
verwendeten Perborat, führen die genannten Bleichaktivatoren zu einer verbesserten
Entfernung bleichbarer Textilverschmutzungen.
[0009] Als nichtionische Tenside kommen vor allem Anlagerungsprodukte von Ethylenoxid an
Fett- oder insbesondere Oxoalkohole infrage, die 12 bis 18, vorzugsweise 14 bis 15
Kohlenstoffatome aufweisen. Die besten Wirkungen erzielt man mit Oxoalkohol-Ethoxylaten,
die 3 bis 10, vorzugsweise 6 bis 8 und insbesondere etwa 7 Mol Ethylenoxid pro Mol
Alkohol enthalten. In vielen Fällen ist es zweckmäßig, Schaumregulatoren zuzusetzen;
meistens muß die Schaumentwicklung gedämpft werden. Geeignete Schaumdämpfungsmittel
sind beispielsweise die bekannten Silikonöle. Durch den Gehalt der erfindungsgemäßen
Waschzusätze an nichtionischen Tensiden wird vor allem die Entfernung von fett- oder
ölartigen Verschmutzungen beim Waschen gefördert.
[0010] Der Verbesserung der Entfernung von Pigmentverschmutzungen aus Textilien dient der
Gehalt der erfindungsgemäßen Mittel an bestimmten stickstoffhaltigen Verbindungen,
beispielsweise an quartären Ammoniumverbindungen und/ oder primären Fettaminen und/oder
den Verbindungen der Formel R-NH-CH
2-CH
2 -COONa; Geeignete quartäre Ammoniumverbindungen enthalten als langkettigen Alkyl-
oder Alkenylrest mit 10 bis 20, vorzugsweise Alkylgruppen mit 10 bis 16 und insbesondere
etwa 14 Kohlenstoffatomen. Im übrigen enthalten die geeigneten quartären Ammoniumverbindungen
3 gleiche oder verschiedene Alkylgruppen mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen. Insbesondere
handelt es sich bei diesen kurzen Alkylgruppen um Methylgruppen. Eine besonders gut
geeignete und daher bevorzugte quartäre Ammoniumverbindung ist Tetradecyltrimethylammoniumbromid.
Die quartäre Ammoniumverbindung kann ganz oder teilweise durch das oben genannte Fettamin-Ethoxylat
ersetzt werden. Ein Beispiel für ein besonders gut geeignetes Fettamin-Ethoxylat ist
das Anlagerungsprodukt von 2 Mol Ethylenoxid an primäres Kokosalkylamin; dieses Produkt
ist daher ebenfalls bevorzugt. Anstelle oder gemeinsam mit der quartären Ammoniumverbindung
und dem Fettaminderivat kann auch eine Verbindung der Formel R-NH-CH
2-CH
2-COONa eingesetzt werden. Bevorzugt ist eine Verbindung, in der R ein Kokosalkylrest
ist.
[0011] Zur Komplexierung von störenden Schwermetallionen enthält der Waschzusatz zweckmäßigerweise
geringe Mengen von Chelatbildnern. Besonders geeignet haben sich hierfür wasserlösliche
Salze von Alkanpolyphosphonsäure aus der Gruppe der Phosphonoalkanpolycarbonsäuren
und der amino-und hydroxysubstituierten Alkanpolyphosphonsäuren, insbesondere die
Alkalisalze der Amino-tris-(methylenphosphon- säure), Dimethylenaminomethandiphosphonsäuren
; 1-Hydroxyethan-1,1-diphosphonsäure, 1-Phosphonoethan-1,2-dicarbonsäure, 2-Phosphonobutan-1,2,3-tricarbonsäure
und insbesondere das Hexanatriumsalz der Ethyllendiaminotetramethylenphosphonsäure.
[0012] Aus den genannten Wirkstoffen stellt man das Granulat her, indem man auf die Feststoffe,
d. h. auf den Bleichaktivator und die quartäre Ammoniumverbindung, denen man gegebenenfalls
als pulveriges Trägermaterial für die flüssigen oder pastösen Wirkstoffe beispielsweise
hochdisperse Kieselsäure und Granulatsprengmittel zugemischt hat, die flüssigen bzw.
verflüssigten oder gelösten Wirkstoffe, d. h. das nichtionische Tensid und gegebenenfalls
den in Wasser gelösten Schwermetallkomplexbildnern aufsprüht. Ein als Granulatbestandteil
geeignetes Sprengmittel ist beispielsweise quellfähiges Magnesiumaluminiumsilikat.
[0013] Der Gehalt des Granulats an Sprengmittel liegt vorzugsweise im Bereich von 1 bis
5 Gew.-% und an Trägermaterial im Bereich von 5 bis 20 Gew.-%, jeweils bezogen auf
das Granulat ohne Schutzschicht.
[0014] Um beim Verpressen Tabletten mit der erforderlichen Bruchfestigkeit zu erhalten und
um einen Austritt des nichtionischen Tensids und gegebenenfalls der übrigen Wirkstoffe
aus dem Granulatkorn beim Verpressen zu verhindern, überzieht man die Granulatkörner
mit einer Schutzschicht. Man bestäubt hierzu das Granulat mit dem genannten feinteiligen
inerten Material und/oder dem feinteiligen Adsorptionsmittel, besprüht das bestäubte
Granulat mit einer wäßrigen Zuckerlösung, insbesondere Rohrzucker- oder Sorbitlösung
und trocknet das Granulat. Das Granulat enthält etwa 50 bis 90 Gew.-% Wirkstoffs;
der Rest sind Hilfsstoffe. Das Schüttgewicht des über ein 2 mm-Sieb gesiebten Granulats
liegt bei 600 bis 700 g pro Liter.
[0015] Das mit einer Schutzschicht überzogene und getrocknete Granulat wird vorzugsweise
mit 10 bis 20 Gew.-%, bezogen auf das Granulat,einesTablettensprengmittels, vorzugsweise
eines Gemisches aus zwei verschiedenen Tablettensprengmitteln, insbesondere eines
Gemisches aus vernetztem Polyvinylpyrrolidon und/oder Celluloseethern und/oder quellfähigem
Magnesiumaluminiumsilikat vermischt. Die Wirkung eines einzelnen Tablettensprengmittels
kann durch Zusatz von bis zu 7 Gew.-% (bezogen auf das Tablettengewicht) eines Alkalisalzes
kurzkettiger organischer Mono-oder Polycarbonsäuren, z. B. Na-Acetat oder Na-Citrat
gesteigert werden. Im Fall der bevorzugten Zugabe eines Polyvinylpyrrolidon enthaltenden
Tablettensprengmittelgemischs ist ein Gewichtsverhältnis von Polyvinylpyrrolidon zu
dem zweiten Tablettensprengmittel im Bereich von 8 : 1 bis 2 : 1 besonders bevorzugt.
[0016] Die Tablettenherstellung erfolgt, indem man aus dem getrockneten Granulat bei einem
Druck von 500 bis 1000 kp/cm
2 Tabletten mit einem Durchmesser von mehr als 30 mm und einer Höhe, die das 0,75-
bis 1,1-fache des Tablettendurchmessers, wenigstens aber 25 mm beträgt, mit einer
Dichte von 0,8 bis 1,2 g pro cm3 und einer Bruchfestigkeit von 6 bis 12 kg verpreßt.
[0017] Zum Verpressen des Granulats sind die bekannten Exzenter-und Rundläuferpressen geeignet,
sofern sie bei den oben angegebenen Tablettenabmessungen ein Verdichtungsverhältnis
von ca. 2,2 : 1 bis 1,8 : 1 erreichen. Die 15 bis 50 g schweren-Tabletten enthalten
ca. 10 bis 30 g Wirkstoffe in folgenden Mengenverhältnissen:
2 bis 30 Gew.-Teile nichtionisches Tensid,
0,5 bis 20 Gew.-Teile quartäre Ammoniumverbindung und/oder Fettaminderivat und/oder
Verbindungen der Formel R-NH-CH2-CH2-GOONA,
2 bis 30 Gew.-Teile Aktivator für Perverbindungen, 0 bis Gew -Teile Schwenmetallkomplexbildner.
BEISPIELE
Beispiel 1
[0018] In einem 130 1 Lödige-Mischer wurden 5,16 kg Tetraacetylethylendiamin, 1,9 kg Tetradecyltrimethylammoniumbromid,
2,2 kg hochdisperse Fällungskieselsäure und 0,4 kg Magnesiumaluminiumsilikat unter
ständigem Mischen mit einer Flüssigkeit aus 5,16 kg C
14 /C
15-Oxoalkohol mit 7 Mol Ethylenoxid, 1,3 kg einer 33 gewichtsprozentigen wäßrigen Lösung
des Hexanatriumsalzes der Ethylendiaminotetramethylenphosphonsäure und 0,26 kg eines
schäumdämpfenden Silikonöls besprüht. Nach einem 30 Sekunden dauernden Nachmischen
erhielt man ein gleichmäßiges Granulat, das sich "fettig" anfühlte. Unter weiterem
Mischen gab man 0,9 kg hochdisperse Kieselsäure und 1,08 kg feinteilige Kartoffelstärke
hinzu; damit überzog man die Granulatoberfläche. Auf das Granulat sprühte man anschließend
1,62 kg einer wäßrigen 70 gewichtsprozentigen Sorbitlösung zu und trocknete 3 Minuten
lang mit Luft von 50 bis 60 °C; der Wassergehalt des Granulats betrug 5 Gew.-
%.
[0019] Das getrocknete Granulat vermischte man anschließend schonend mit soviel vernetztem
Polyvinylpyrrolidon (PVP) und Na-Carboxymethylcellulose (CMC) als Tablettensprengmittel,
daß auf 80 Gew.-Teile Granulat 15 Gew.-Teile PVP und 5 Gew.-Teile CMC entfallen. Diese
Vermischung erfolgte in einem Patterson-Kelley-Cron-Flow- Blender. Man erhielt ein
beschichtetes Granulat mit einem Schüttgewicht von 535 g pro Liter.
[0020] In einer Excenterpresse erfolgte mit unbeschichtetem poliertem Preßwerkzeug die Pressung
von 35 mm-Tabletten. Die Tabletten mit einer Höhe von 29,5 mm wären 28,5 g schwer
und wiesen eine Bruchfestigkeit von 10 kg auf, die wie folgt bestimmt wurde:
In einem Tension und Compression Tester der Fa. Chatillon wurde die Tablette auf eine
Matrize mit einer Fräsung, die etwas kleiner als der Tablettendurchmesser ist, gelegt.
Die Matrize wurde auf einem Amboß mit motorischer Kraft gegen ein Dynamometer mit
keilförmiger Schneide bewegt. Die Bewegung wurde bis zum Bruch der Tablette fortgesetzt.
Die beim Bruch der Tablette abgelesene Kraft ist die Bruchfestigkeit in kg. Diese
Methode der Bestimmung der Bruchfestigkeit ist in W.A. Ritschel, "Die Tablette", Edition
Cantor KG, Aulendorf in Württemberg, 1960, Seite 312 und 313 näher beschrieben.
[0021] Die erhaltenen Tabletten lösten sich innerhalb von 6 Minuten in einem Waschgang mit
30 °C-Waschprogramm (Miele-Waschautomat, Typ 430) rückstandslos auf. Die damit gewaschene
angeschmutzte Wäsche war trotz 2/3-Soll-Dosierung eines Billigwaschmittels deutlich
sauberer als ohne Zusatz einer Waschkraftverstärkertablette.
Beispiel 2
[0022] Verwendete man das Grundgranulat von Beispiel 1 und bestäubte 85 Gew.-Teile mit 10
Gew.-Teilen Polyvinylpyrrolidon und 5 Gew.-Teilen quellfähigem Magnesiumaluminiumsilikat,
erhielt man aus dem Granulat (Schüttgewicht ca. 600 g pro Liter), 30 g schwere Tabletten
mit einer Bruchfestigkeit von ca. 8 kg. Nach 10 Minuten sind diese Tabletten in der
Waschmaschine rückstandslos aufgelöst.
Beispiel 3
[0023] Vermischte man wie in den vorangegangenen Beispielen 83 Gew.-Teile Grundgranulat
mit 12 Gew.-Teilen Polyvinylpyrrolidon und 5 Gew.-Teilen wasserfreiem Natriumacetat,
erhielt man ein Produkt mit einem Schüttgewicht von 580 g pro Liter; dieses Produkt
ergab, mit beschichteten Werkzeugen verpreßt, 27,5 g schwere Tabletten mit einer Bruchfestigkeit
von 10 kg, die sich in der Waschmaschine in 5 Minuten rückstandslos auflösten.
1. Verfahren zur Herstellung eines Waschzusatzes in Tablettenform, bei dem man einen
Aktivator für Perverbindungen und übliche Tablettierungshilfsmittel miteinander vermischt
und formt, dadurch gekennzeichnet, daß man den pulverförmigen Aktivator zusammen mit
nichtionischen Tensiden, mit stickstoffhaltigen Verbindungen aus der quartäre Ammoniumverbindungen,
Fettaminderivate bzw. Aminopropionsäurederivate umfassenden Gruppe mit den Tablettierungshilfsmitteln
und gegebenenfalls mit dem wasserlöslichen Salz einer Alkanpolyphosphonsäure unter
Vermischen granuliert, das Granulat mit einem pulverförmigen Adsorptionsmittel bepudert
und mit einem flüssigen Bindemittel besprüht, anschließend das Granulat auf einen
Wassergehalt von höchstens 6 Gew.-% trocknet und hieraus nach Zugabe eines Tablettensprengmittels
Tabletten, deren Form, Gewicht und Dichte so gewählt wird, daß die Tabletten einen
für einen Waschgang ausreichenden Gehalt an waschkraftsteigernden Wirkstoffen aufweisen
und die Tabletten von den Wäschestücken während des Waschvorganges mit umgewälzt werden,
so daß die Tabletten sich schnell und vollständig auflösen, preßt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man vor der Bildung des
Granulats 1 bis 5 Gew.-%, bezogen auf das Granulat ohne Schutzschicht, eines Granulat-Sprengmittels
zusetzt.
3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß man dem getrockneten
Granulat vor dem Verpressen 10 bis 20 Gew.-%, bezogen auf das Granulat, eines Tablettensprengmittels,
vorzugsweise eines Gemisches aus zwei verschiedenen Tablettensprengmitteln, insbesondere
eines Gemisches aus vernetztem Polyvinylpyrrolidon und/oder Celluloseethern und/oder
quellfähigem Magnesiumaluminiumsilikat, zusetzt.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß man im Fall der Zumischung
von zwei verschiedenen Tablettensprengmitteln vernetztes Polyvinylpyrrolidon im Gemisch
mit Celluloseethern und/oder quellfähigem Magnesiumaluminumsilikat im Gewichtsverhältnis
8 : 1 bis 2 : 1 zusetzt.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß man aus
dem getrockneten Granulat bei einem Druck von 500 bis 1000 kp/cm2 Tabletten mit einem Durchmesser von mehr als 30 mm und einer Höhe, die das 0,75-
bis 1,1-fache des Tablettendurchmesens, wenigstens aber 25 mm beträgt, mit einer Dichte
von 0,8 bis 1,2 g pro cm3 und einer Bruchfestigkeit von 6 bis 12 kg verpreßt.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß man wenigstens
einen Aktivator für Perverbindungen mit wenigstens einem C12- bis C18-A1- koholethoxylat, mit wenigstens einer stickstoffhaltigen Verbindung aus der quartäre
Ammoniumverbindungen mit einem C10 - bis C20 -Alkyl- oder Alkenylrest und im übrigen C1- bis C4-Alkylresten, Anlagerungsprodukte von 1 bis 6 Mol Ethylenoxid an 1 Mol eines primären
Fettamins mit einem C10 - bis C16 -Alkyl- oder Alksnylrest, ß-Aminoalkyl- oder alkenylpropionsäure-Natrlum--COONa, salz
der Formel R-NH-CH2-CH2-COONa, in der R einen C10 - bis C16-Alkyl- oder Alkenylrest bedeutet, umfassenden Gruppe und gegebenenfalls mit einer
wäßrigen Lösung eines Salzes einer Alkanpolyphosphonsäure unter Vermischen granuliert.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß man die
Granulatbildung unter Zugabe eines oder mehrerer wasserunlöslicher oder wasserlöslicher
pulveriger Trägermaterialien für die flüssigen oder pastösen Wirkstoffbestandteile
vornimmt.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß man das
Granulat so mit einem feindispersen inerten Material und/oder einem feinteiligen Adsorptionsmittel
bepudert und mit einer Zuckerlösung, vorzugsweise mit einer Rohrzucker- oder Sorbitlösung
besprüht, daß das Granulat nach dem Trocknen auf einen Wassergehalt von höchstens
6 Gew.-% mit Luft mit einer Temperatur von höchstens 90 °C gut rieselfähig ist und
eine äußere Schicht aus im wesentlichen inertem Material und/oder Adsorptionsmittel
und Zucker aufweist.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß man ein
nichtionisches Tensid vom Typ Fettalkohol- oder insbesondere Oxoalkoholethoxylat mit
12 bis 18, vorzugsweise 14 bis 15 Kohlenstoffatomen und 3 bis 10, vorzugsweise 6 bis
8 und insbesondere etwa 7 Mol Ethylenoxid pro Mol Alkohol verwendet.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß man eine
quartäre von Ammoniak abgeleitete Ammoniumverbindung mit einem C10- bis C20-Alkyl- oder Alkenylrest, vorzugsweise einem C10- bis C16- und insbesondere einem C14-Alkyl- oder Alkenylrest und im übrigen drei Methylgruppen,
vorzugsweise Tetradecyltrimethylammoniumbromid verwendet.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß man ein
wasserlösliches Salz von Alkanpolyphosphonsäuren aus der Gruppe der Phosphonoalkanpolyphosphonsäuren
und der amino- und hydroxysubstituierten Alkanpolyphosphonsäuren, insbesondere Alkalisalze
der Amino-tris-(methylenphosphonsäure), Dimethylaminomethandiphosphonsäuren, 1-Hydroxyethan-1,1-
diphosphonsäure, 1-Phosphonoethan-1,2-dicarbonsäure, 2-Phosphonobutan-1,2,4-tricarbonsäure
und vorzugsweise das Hexanatriumsalz der Ethylendiaminotetramethylenphosphonsäure
verwendet.