[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Trennung von großen Mengen Uran von geringen
Mengen von radioaktiven Spaltprodukten, die in wäßrigen basischen, karbonathaltigen
Lösungen vorliegen, unter Verwendung eines organischen, basischen Anionenaustauschers.
[0002] Bisher wurden Kernreaktorbrennelemente zur Rezyklierung bestrahlter Kernbrennstoffe
aus Verbindungen bzw. Legierungen von hochangereichertem Uran in Salpetersäure gelöst
und das Uran durch Flüssig/Flüssig-Extraktion, wie z.B. im Purex-Prozeß oder bei der
Aminextraktion oder bei säulenchromatographischen Trennoperationen, abgetrennt und
in salpetersaurem Medium aufgearbeitet.
[0003] Die salpetersaure Rezyklierung von Kernbrennstoffen, vor allem der Purex-Prozeß,
ist eine längst bekannte und bewährte Verfahrensweise; sie ist jedoch bei der Aufarbeitung
kurz abgekühlter Targets (Kühlungsdauer beispielsweise 1 - 30 Tage) äußerst problematisch.
Die Nachteile sind folgende:
- Die Anwesenheit der kürzer lebigen Spaltprodukte, vor allem Jod-131 und Xenon-133,
macht den Einsatz von Rückhalte- bzw. Verzögerungsstrecken zwingend notwendig. Durch
die Verwendung von Salpetersäure - andere Säuren scheiden aufgrund ihrer Korrosivität
aus - und der damit verbundenen Möglichkeit einer NOz-Entwicklung darf das wirksamste und zugleich wirtschaftlichste Filtermaterial Aktivkohle
nicht eingesetzt werden, da sonst im Falle einer NOZ-Freisetzung akute Brandgefahr in den Abgasstrecken bestünde.
[0004] Sämtliche Flüssig/Flüssig-Extraktionsprozesse sind für hochgradig mit J-131 und Xe-133
befrachteten Systeme (wie in diesem Fall) außerordentlich schwer beherrschbar, da
neben der Xe-133-Emissionsgefahr die weitere, erheblich folgenschwerere Möglichkeit
der HJ- und Jod-Emission aus dem sauren System besteht.
[0005] Ein weiterer Nachteil der Flüssig/Flüssig-Extraktion ist der notwendige erhöhte Aufwand,
um die Brandgefahr zu vermeiden, verursacht durch den Extraktionsmittelverdünner.
Der Einsatz von nicht brennbaren Verdünnern, wie Tetrachlorkohlenstoff, ist in diesem
extrem hochaktiven System aufgrund der ausgeprägten Strahlenempfindlichkeit und der
erhöhten Korrosionsgefahr durch die freiwerdende Salzsäure nicht empfehlenswert.
[0006] Sämtliche bisher bekannten leistungsfähigen extraktionschromatografischen Verfahren
erfolgen in sauren Systemen und beinhalten neben dem bereits angeführten Nachteil
der HJ- bzw. J
2-Freisetzung einen weiteren großen Nachteil und zwar die Fixierung des Urans, dem
Hauptanteil im Prozeßstrom, bei verminderter Rückhaltung der Spaltprodukte. Der Nachteil
dieser .Vorgehensweise liegt auf der Hand: Hier müssen zur Kernbrennstoffrückhaltung
unvergleichbar größere Kolonnenvolumina bereitgestellt werden.
[0007] Aufarbeitung von durch Spaltprodukte extrem verunreinigtes Urandioxid bzw. Alkalidiuranatrückständen
hoher U-235-Anreicherung, wie sie nach dem alkalischen Aufschluß von Material-Test-Reaktor-Brennelementen
anfallen: Die Elemente bestehen überwiegend aus mit Aluminium umhüllter Uran/Aluminiumlegierung
der ungefähren Zusammensetzung UA13; wegen des schwankenden Al-Gehaltes in der Verbindung
wird meistens die Bezeichnung UAl
x verwendet. Dieser Brennelementtyp wird häufig als Ausgangstarget zur Produktion von
Spaltproduktnukliden für die Nuklearmedizin und -technik eingesetzt; dazu werden meist
kleinere Elemente bei thermischen Neutronenflüssen von ca.

5 bis 10 Tage bestrahlt. Um die Zerfallsverluste des gewünschten Nuklids zu minimieren,
werden die Targets nach einer Mindestabkühlzeit von ca. 12 Stunden zu der Aufarbeitungsanlage
transportiert. Als erster chemischer Schritt dient in der Regel ein alkalischer Aufschluß
des Targets mit 3 - 6 molarer Natronlauge bzw. Kalilauge; dabei gehen der Hauptbestandteil
der Platte, das Aluminium, und die in diesem Medium löslichen Spaltprodukte, wie die
Alkali- und Erdalkalikationen sowie Antimon, Jod, Tellur, Zinn und Molybdän in Lösung,
während die flüchtigen Spaltprodukte, vor allem das Xenon, zusammen mit dem aus der
Al-Auflösung gebildeten Wasserstoff, den Auflöser am oberen Ende des Rückflußkühlers
verlassen. Der Wasserstoff kann über CuO zu Wasser oxidiert werden, während das Xenon
vorzugsweise bei Normaltemperatur auf Aktivkohleverzögerungsstrecken zurückgehalten
wird. Als unlöslicher Rückstand verbleiben das nicht abgebrannte Uran, in der Regel
ca. 99 % der anfänglich bestrahlten Menge, als U0
2 bzw. Alkalidiuranat gemeinsam mit den unlöslichen Spaltprodukt-spezies, vor allem
Ruthenium, Zirkonium, Niob und die Lanthanoide in Form ihrer Oxide.
[0008] Dieser Rückstand wird in an sich bekannter Weise unter Einwirkung von Luft oder eines
Oxidationsmittels, wie z.B. H
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2 oder Hypochlorit, mit einer wäßrigen, Karbonat- und Hydrogenkarbonationen enthaltenden
Lösung von pH 5 bis pH 11 behandelt. Die Konzentration der Karbonationen kann in dieser
Lösung maximal 2,5 M/l, die der Hydrogenkarbonationen maximal ca. 1,0 M/1 betragen.
Während dieser Behandlung gehen die Oxide des Urans und der genannten Spaltprodukt-Spezies
als Karbonato-Komplexe in Lösung.
[0009] Aus wirtschaftlichen und sicherheitstechnischen Aspekten muß dieser kurz gekühlte,
extrem kontaminierte Kernbrennstoff rezykliert, erneut targetiert und dann ausgelagert
werden. Der übliche Weg mit der salpetersauren Auflösung scheidet jedoch für eine
im technischen Maßstab durchführbare Aufarbeitung kurz abgekühlter Brennelemente,
wie bereits ausgeführt, aus, wegen der auch nach dem Aufschluß erhöhten Jod-131-Kontamination
sowie der bekannten Brandgefahr der Aktivkohle in Gegenwart von Stickoxiden.
[0010] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zu schaffen, mit welchem
in einer wäßrigen, basischen, karbonathaltigen Lösung vorliegende Uran-Werte einerseits
von Spaltprodukten aus der Gruppe Ruthenium, Zirkonium, Niob und Lanthanoiden andererseits,
voneinander mit verhältnismäßig hohem Dekontaminationsgrad getrennt werden können.
Insbesondere sollen mit dem erfindungsgemäßen Verfahren Uran oder die Spaltprodukte
Ruthenium, Zirkonium, Niob und Lanthanoiden nach dem alkalischen Aufschluß eines Brennelementes
eines Material-Test-Reaktors (MTR) weitgehend dekontaminiert erhalten werden können.
Das Verfahren soll betriebssicher und abfallarm durchführbar sein und auf nur wenige
Tage abgekühlte urandioxid- und alkalidiuranathaltige Rückstände anwendbar sein.
[0011] Die Aufgabe wird in einfacher Weise erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß
a) die wäßrige Lösung auf ein Verhältnis der Uranyl- ionen-Konzentration zu Karbonationen-
bzw. CO3--/ HC03 -Konzentration von 1(UO2++) zu 4,5(CO3-- bzw. CO3--/HCO3-) oder darüber bei einer maximalen U-Konzentration von nicht mehr als 60 g/1 eingestellt
wird,
b) die eingestellte Lösung zur Adsorption der Spaltproduktionen bzw. der Spaltprodukte
enthaltenden Ionen über einen basischen Anionenaustauscher aus einer mit zu einem
überwiegenden Teil tertiären und zu einem geringen Teil quarternären Aminogruppen
versehenen Polyalken-Matrix geleitet wird und der nicht adsorbierte Uranyl-karbonato-Komplex
durch Abtrennen der uranhaltigen, verbleibenden Lösung vom Ionenaustauscher weitgehend
spaltproduktfrei wiedergewonnen bzw. dekontaminiert wird und
c) der mit Spaltprodukten beladene Ionenaustauscher zur Spaltproduktgewinnung oder
zur Abfall-Verfestigung geführt wird.
[0012] In einer besonderen Ausbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird die wäßrige
Lösung auf ein Verhältnis der Uranylionen-Konzentration zu Karbonationen/Hydrogenkarbonationen-Konzentration
von 1 : 5 bis 1 : 8 eingestellt. Vorteilhafterweise wird die wäßrige Lösung bei einer
Uran-Konzentration von 60 g/l auf ein Verhältnis UO
2++ -Konzentration zu CO
3-- /HCO
3--Konzentration von 1 : 5 eingestellt.
[0013] Als basischer Anionenaustauscher wird ein solcher aus Polyalken-epoxypolyamin mit
tertiären und quarternären Aminogruppen des chemischen Aufbaus R-N
+(CH
3)
2Cl
- und R-N
+(CH
3)
2(C
2H
4OH)Cl
-, wobei R das Molekül ohne Aminogruppen bedeutet, verwendet.
[0014] Vorteilhafterweise weist die wäßrige Lösung eine Hydrogenkarbonationen-Konzentration
zwischen 0 und 1 Mol/1 auf. Die CO
3---Konzentration in der wäßrigen Lösung beträgt maximal 2,5 M/l und der pH-Wert der
wäßrigen Lösung liegt im Bereich von pH 7 bis pH 11.
[0015] Das erfindungsgemäße Verfahren ist auch in Abwesenheit von HCO
3--Ionen durchführbar, doch sind die Verfahrensbedingungen leichter einstellbar, wenn
in der wäßrigen Lösung HCO
3--Ionen vorhanden sind.
[0016] Der Einsatzbereich des Verfahrens umspannt einen großen Konzentrationsschwankungsbereich
des zu dekontaminierenden Urans. Ist die Urankonzentration in der Lösung gegenüber
der Karbonatkonzentration sehr klein, so daß beispielsweise eine freie CO
3-- /HCO
3--Konzentration höher als 0,6 Mol/1 vorliegt, so kann zur Optimierung der Spaltproduktrückhaltungen
der zu große Karbonat- überschuß entweder durch Zudosierung einer Mineralsäure, vorzugsweise
HN0
3, zerstört oder durch Zugabe von z.B. Ca(OH)
2 eine bestimmte Menge an Karbonationen weggefangen werden.
[0017] Im umgekehrten Fall jedoch, d.h. liegen höhere Uran- konzentrationen vor, so muß
durch Zugabe von ausreichenden Mengen an CO
3-- /HCO
3--Ionen der Uranverteilungskoeffizient so weit minimiert werden, daß die Spaltprodukt-Spezies
nicht durch das Uran vom Ionenaustauscher verdrängt werden. Die gewünschten Trennungen
lassen sich noch bei Urankonzentrationen von ca. 60 g U/1 durchführen. Die Begrenzung
des Verfahrens zu höheren U-Konzentrationen hin ist durch die Uranlöslichkeit in Karbonat-Hydrogenkarbonat-Lösungen
begründet.
[0018] Zwar wurde ein Verfahren zur Abtrennung von Aktinoidenionen aus wäßrigen, basischen,
karbonathaltigen Lösungen aus der deutschen Offenlegungsschrift 31 44 974 bekannt,
bei welchem die Aktinoidenionen als Karbonato-Komplexe an basischen Ionenaustauschern
adsorbiert und nach Abtrennen des beladenen Ionenaustauschers von der Ausgangslösung
mit Hilfe einer wäßrigen Lösung
.wieder vom Ionenaustauscher desorbiert und weiterverarbeitet werden, und bei welchem
zur Adsorption der Aktinoidenionen ebenfalls ein basischer Anionenaustauscher aus
einer mit zu einem überwiegenden Teil tertiären und zu einem geringen Teil quarternären
Aminogruppen versehenen Polyalken-Matrix verwendet wird, doch ist dieses Verfahren
nur sinnvoll anwendbar auf wäßrige, karbonathaltige Abfall-Lösungen oder Waschlösungen
etc. Für entsprechende Lösungen mit einem relativ hohen Gehalt an Uranyl-Ionen würde
der apparative Aufwand zu groß werden und die genaue Einhaltung der Karbonationen-Konzentration
im Bereich der Verhältnisse UO
2++-Konzentration zu CO3---Konzentration zwischen 1 : 3 und 1 : 4 nicht in jedem Falle
problemlos sein. Außerdem wäre das Verfahren nach der DE-OS 31 44 974 für größere
Uran-Konzentrationen in der Lösung zu umständlich, da die Uranylionen, im Gegensatz
zum erfindungsgemäßen Verfahren, vom Anionenaustauscher adsorbiert werden, wobei die
Spaltproduktionen mit der verbleibenden Lösung durch den Anionenaustauscher hindurch
laufen, und das Uran vom Ionenaustauscher wieder eluiert werden muß. Dem gegenüber
werden die Uranylionen im erfindungsgemäßen Verfahren an der gleichen Anionenaustauscherart
nicht festgehalten, sondern nur die noch vorhandenen Spaltprodukt-Spezies.
[0019] Die wesentlichen Vorteile des erfindungsgemäßen Verfahrens liegen darin, daß die
Dekontamination des Urans von den noch vorhandenen Spaltprodukten mit einer verhältnismäßig
kleinen Menge des Anionenaustauschers, z.B. in einer verhältnismäßig kleinen Ionenaustauschersäule,
durchgeführt werden kann, daß der mit den Spaltprodukten beladene Ionenaustauscher
in dem Falle, daß nur die Uranwerte wiedergewonnen werden sollen, (mit oder ohne Säule)
ohne Zwischenbehandlung direkt zur
Abfallbehandlung und -beseitigung gegeben werden kann und in dem Falle, daß die Spaltprodukt-Nuklide
gewonnen werden sollen, zur Weiterverarbeitung der Spaltprodukt-Nuklide und Trennung
voneinander geführt werden kann. Die Spaltprodukte können mit einer Alkali-oder Ammonium-Karbonatlösung
höherer Molarität (ca. 1 bis 2 M/l) oder mit Salpetersäure aus der Ionenaustauschersäule
eluiert werden. Durch ein- oder mehrmaliges Wiederholen des erfindungsgemäßen Verfahrens
an weiteren kleinen Anionenaustauscherchargen erhält man einen hohen Reinheitsgrad
des wiederzugewinnenden Urans.
[0020] Aufgrund der raschen Durchführbarkeit des erfindungsgemäßen Verfahrens fällt für
die Wiederaufarbeitung und Rückführung des Urans in den Kernbrennstoffkreislauf eine
nachteilige Bildung von Degradationsprodukten (wie z.B. bei den Extraktionsverfahren
eine solche des Extraktionsmittels oder des Verdünnungsmittels) weg. Das erfindungsgemäße
Verfahren zeichnet sich durch eine sehr sichere Prozeßführung aus. Beispielsweise
muß der organische Anionenaustauscher in keiner Phase des Verfahrens mit korrosiven
oder stark oxidierenden Medien in Kontakt gebracht werden.
[0021] Das erfindungsgemäße Verfahren arbeitet mit basischen Medien, die die höchstmögliche
Sicherheit gegen Freisetzung flüchtiger Jodkomponenten bieten. Die im erfindungsgemäßen
Verfahren verwendete Lösung, welche bis zu maximal 2,5 Mol/1 Na
2C0
3 und bei geringerer CO
3---Konzentration bis zu ca. 1 Mol/1 NaHCO
3 enthalten kann, ist chemisch denkbar einfach zu beherrschen und strahlenchemisch
resistent. Korrosionsprobleme sind nicht vorhanden. Außerdem ist bei dem erfindungsgemäßen
Verfahren der Aufwand an Chemikalien, Apparaturen und Arbeitszeit sehr niedrig.
[0022] Im folgenden wird die Erfindung anhand zweier beispielhafter Versuche näher erläutert.
[0023] In zwei dynamischen Kolonnendurchlaufexperimenten wurden bei verschiedenen Uran zu
Karbonat-/Hydrogenkarbonat-Verhältnissen die Wirksamkeit des erfindungsgemäßen Verfahrens
untersucht.
[0024] Die durchschnittliche Spaltprodukt-Rückhaltung lag bei einem Kolonnendurchlauf unter
den angegebenen Beladebedingungen bei> 97 % für Cer, Zirkonium und Niob; bei Ruthenium
lag die Rückhaltung bei ca. 80 %.
[0025] Nachfolgend sind die Ergebnisse im einzelnen angegeben:
Aufgabelösung

Kolonne

*) anstelle einer Na2CO3-Lösung kann auch eine entsprechende andere Alkali- oder Ammonium-Karbonatlösung eingesetzt
werden.
[0026] Ionenaustauscher:
mäßig basischer Anionenaustauscher aus Polyalken-epoxypolyamin mit tertiären und quarternären
Aminogruppen
- mit der Handelsbezeichnung Bio-Rex 5 (der Firma Bio-Rad Laboratories, USA).


D.L. = Durchlauf der Speiselösung (100 ml).
W. = Waschlösungen
1. Verfahren zur Trennung von großen Mengen Uran von geringen Mengen von radioaktiven
Spaltprodukten, die in wäßrigen basischen, karbonathaltigen Lösungen vorliegen, unter
Verwendung eines organischen, basischen Anionenaustauschers,
dadurch gekennzeichnet, daß
a) die wäßrige Lösung auf ein Verhältnis der Uranyl- ionen-Konzentration zu Karbonationen-
bzw. CO3-- / HCO3- -Konzentration von 1(UO2++) zu 4,5(CO3-- bzw. CO--3 /HCO3-) oder darüber bei einer maximalen U-Konzentration von nicht mehr als 60 g/1 eingestellt
wird,
b) die eingestellte Lösung zur Adsorption der Spaltproduktionen bzw. der Spaltprodukte
enthaltenden Ionen über einen basischen Anionenaustauscher aus einer mit zu einem
überwiegenden Teil tertiären und zu einem geringen Teil quarternären Aminogruppen
versehenen Polyalken-Matrix geleitet wird und der nicht adsorbierte Uranyl-karbonato-Komplex
durch Abtrennen der uranhaltigen, verbleibenden Lösung vom Ionenaustauscher weitgehend
spaltproduktfrei wiedergewonnen bzw. dekontaminiert wird und
c) der mit Spaltprodukten beladene Ionenaustauscher zur Spaltproduktgewinnung oder
zur Abfall-Verfestigung geführt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die wäßrige Lösung auf ein
Verhältnis der Uranyl- ionen-Konzentration zu Karbonationen/Hydrogenkarbonationen
-Konzentration von 1 : 5 bis 1 : 8 eingestellt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die wäßrige Lösung bei einer
U-Konzentration von 60 g/l auf ein Verhältnis U02++-Konzentration zu CO3--/HCO3--Konzentration von 1 : 5 eingestellt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als basischer Anionenaustauscher
ein solcher aus Polyalken-epoxypolyamin mit tertiären und quarternären Aminogruppen
des chemischen Aufbaus R-N+(CH3)2Cl- und R-N+(CH3)2(C2H4OH)Cl- , wobei R das Molekül ohne Aminogruppen bedeutet, verwendet wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die wäßrige Lösung eine
Hydrogenkarbonationen-Konzentration zwischen 0 und 1 Mol/l aufweist.
6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die CO3---Konzentration in der wäßrigen Lösung maximal 2,5 M/l beträgt.
7. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der pH-Wert der wäßrigen
Lösung im Bereich von pH 7 bis pH 11 liegt.