[0001] Einadrige Walzgerüstanordnung mit ortsfester Walzmitte zum Walzen von Draht, Feineisen
knüppel oder Rohren.
[0002] Die Erfindung bezieht sich auf eine einadrige Walzgerüstanordnung mit ortsfester
Walzmitte zum Walzen von Draht, Feineisen knuüppel oder Rohren, die aus mehreren hintereinander
angeord- neten Walzgerüsten besteht, die jeweils angetriebene Paare von Arbeitswalzen
aufweisen, die mindestens zwei Kaliberöffnungen bilden von denen sich jeweils eine
im Bereich der Walzmitte befindet.
[0003] Walzgerüstanordnungen dieser Art können wie bekannt (DE-AS 2458087) durch Drehen
des Gerüstes um 180° oder durch dessen Schwenken in einer quer zur Walzrichtung liegenden
Ebene und / oder durch Einsetzen des Gerüstes an einen anderen entsprechend vorbereiteten
Gerüstplatz innerhalb der Gerüstreihe der Anordnung in den Bereich der Walzmitte und
aus diesem wieder heraus gebracht werden mit dem Zweck, ohne Walzenwechsel mit einem
geringen Arbeits- und Zeitaufwand die Walzgerüstanordnung auf eine andere der Kaliberöffnungen
umzustellen, wie diese z.B. notwendig ist, wenn die die Kaliber bildenenden Walzen
verschlissen sind oder wenn eine Programmänderung vorgenommen werden soll.
[0004] Obgleich diese Ausbildung der Anordnung den Vorteil mit sich bringt, daß die Kaliberöffnungen
der Walzen aller Walzgerüste in sehr kurzer Zeit in die Walzmitte gebracht werden
können, so daß bei einem solchen Wechsel geringe Stillstandszeiten entstehen, erfordert
diese Anordnung doch noch einen verhältnismäßig großen Arbeitsaufwand, da das Drehen
bzw. Austauschen der vollständigen Walzgerüste mit der vorhandenen Krananlage durchweg
nur nacheinander erfolgen kann, da nicht für jedes Gerüst ein eigener besonderer Kran
zur Verfügung steht. Hinzu kommt, daß das Ändern der Lage eines Gerüstes insb. dessen
Platztausch es erforderlich macht, alle zum Gerüst geführten Anschlüsse und Zu- und
Ableitungen für Hilfsstoffe wie Kühlmittel, Schmiermittel u.dgl. zu lösen und nach
der Lageveränderung bzw. dem Platztausch wieder anzuschließen.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, diesen Aufwand zu verringern und die genannten
Nachteile zu vermeiden. Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß die mit ihren Lagereinbaustücken
als gemeinsam aus Ständerführungen im Walzgerüst in Walzrichtung ausfahrbar ausgebildeten
Walzensätze Anlageflächen und Ansätze für das wahlweise Einbringen und Festlegen des
jeweiligen Walzensatzes sowohl in Walzgerüsten für Walzenpaare mit horizontal als
auch in Walzgerüste für Walzenpaare mit vertikal liegenden Achsen aufweisen.
[0006] Diese Ausbildung erlaubt es, anstelle der vollständigen Gerüste nur die Walzensätze
aus den an ihrem Platz verbleibenden Walzgerüsten mit den Ständerführungen herauszufahren
zu drehen, zu schwenken und ggfs. in die Ständerführungen eines anderen Walzgerüstes
der Anordnung einzubringen, ohne daß dabei die Walzgerüste selbst einer Umstellung
bedürfen, und ohne daß außer der Antriebskupplung andere mit dem Walzgerüst verbundene
Hilfseinrichtungen und Zu- bzw. Ableitungen gelöst werden müssen.
[0007] Das Ändern der Lage der Walzensätze läßt sich, wie die Erfindung weiter vorsieht,
vorteilhaft mit einem der Walzgerüstanordnungen zugeordneten, die Walzensätze mit
ihren Lagereinbaustücken aufnehmenden in der gemeinsamen Achsebene des Walzenpaares
um 90° schwenkbaren Kipprahmen erleichtern. Der Kipprahmen kann dabei ein, von abstandsverstellbaren
Gleitstücken gehaltenes Paar von Aufnahmebüchsen für die Antriebszapfen des Walzenpaares
aufweisen und ggfs. auf einer, um eine vertikale Achse drehbaren Plattform angeordnet
sein. Ferner besteht, wie die Erfindung noch vorsieht, die Möglichkeit in einer Krantraverse
abstandsverstellbare Tragstücke vorzusehen, mit denen die Walzeneinbaustücke des Walzensatzes
lösbar verbunden werden können.
[0008] Die Erfindung wird anhand der in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiele
näher erläutert. In der Zeichnung zeigen
Fig. 1 ein horizontal Walzgerüst der Walzgerüstanordnung mit dem Walzensatz in Walzrichtung
gesehen,
Fig. 2 den Kipprahmen mit einem Walzensatz und die den Walzensatz aufnehmende Plantraverse
und
Fig. 3 ein weiteres Vertikal- Walzgerüst der Anornung, in das der aus dem Walzgerüst
nach Fig. 1 herausgefahrene Walzensatz eingafahren worden ist.
[0009] Wie aus Fig. 1 zu ersehen,kann der in den Ständerführungen des Walzgerüstes 1 befindliche
Walzensatz 2, der die nebeneinanderliegenden Kaliber 3 und 4 bildet nach nicht dargestelltem
Lösen der Antriebskupplungen 5 mit Hilfe der aus einem Kolben-Zylinder-Aggregat bestehenden
Hubvorrichtung 6 aus dem Walzgerüst 1 in die in unterbrochenen Linien dargestellte
Position herausgebracht werden, wobei der Walzensatz 2 mit seinen Lagereinbaustücken
6, die hier durch Distanzstangen 7 miteinander verbunden sind, herausgebracht werden.
Dieser Walzensatz 2 wird dann, wie in Fig. 2 dargestellt, von dem Kipprahmen 8 aufgenommen,
der zwei Gleitstücke 9 aufweist, die mittels Spindeln 10 abtständsverstellbar in dem
Kipprahmen 8 angeordnet sind und je eine Aufnahmebüchse 11 tragen, in die die Antriebszapfen
2a des Walzensatzes 2 auf nicht dargestellte Weise durch horizontales Verfahren des
Walzensatzes 2 einschiebbar sind. Der Kipprahmen 8 wird dann um die horizontale Achse
12 mit Hilfe des an den Hebel 13 angreifenden Hubmotors 14 um 90° in die strichpunktiert
dargestellte Lage gekippt und mittels an den, den Antriebszapfen 2a abgewandten Lagereinbaustücken
6 angeordneter Ösenlaschen 15 mit den Tragstücken 16 durch Klemmbolzen 18 verbunden.
Die Tragstücke 16 sind in der an dem Kranhaken 19 hängenden Krantraverse 18 auf einer
Gleitführung 20 gleitend mittels der Spindeln 21 abstandsverstellbar.
[0010] Der auf diese Weise aus der horizontalen Achslage in die vertikale Achslage gebrachte
Walzensatz 2 wird, wie aus Fig. 3 zu ersehen in das Walzgerüst 21 für Walzenpaare
mit vertikal liegender Achse umgekehrt sinngemäß so eingebracht, wie es aus dem Walzgerüst
1 nach Fig. 1 ausgefahren wurde, und es ist lediglich notwendig die Antriebszapfen
2a mit den bereitstehenden Kupplungen 22 dieses Gerüstes 21 zu verbinden.
1. Einadrige Walzgerüstanordnung mit ortsfester Walzmitte zum Walzen von Draht, Feineisen
Knüppel oder Rohren, die aus mehreren hintereinander angeordneten Walzgerüsten besteht,
die jeweils angetriebene Paare von Arbeitswalzen aufweisen, die mindestens zwei Kaliberöffnungen
bilden, von denen sich nur eine im Bereich der Walzmitte befindet,
dadurch gekennzeichnet,
daß die mit ihren Lagereinbaustücken 6 als gemeinsam aus Ständerführungen im Walzgerüst
1 bzw. 21 in Walzenachsrichtung ausfahrbar ausgebildeten Walzensätze 2 Anlageflächen
und Ansätze für das wahlweise Einbringen und Festlegen des jeweiligen Walzensatzes
2 sowohl in Walzgerüste für Walzenpaare mit horizontal als auch in Walzgerüsten für
Walzenpaare mit vertikal liegenden Achsen aufweisen.
2. Walzgerüst nach Anspruch 1,
gekennzeichnet durch,
einen der Walzgerüstanordnung zugeordneten, die Walzensätze 2 mit ihren Lagereinbaustücken
6 aufnehmenden, in der gemeinsamen Achsebene des Walzenpaares 2 um 90° schwenkbaren
Kipprahmen 8.
3. Walzgerüstanordnung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Kipprahmen 8 ein, von abstandsverstellbaren Gleitstücken 9 gehaltenes Paar
von Aufnahmebuchsen 11 für die Antriebszapfen 2a des Walzenpaares 2 aufweist.
4. Walzgerüstanordnung nach den Ansprüchen 2 und-oder 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Kipprahmen 8 auf einer um eine vertikale Achse drehbaren Plattform angeordnet
ist.
5. Walzgerüstanordnung nach den Ansprüchen 2 und-oder 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Walzensatz 2 in eine, um eine vertikale Achse drehbare Krantraverse 18 einhängbar
ist, die abstandsverstellbare Tragstücke 16-aufweist, mit der die Walzeneinbaustücke
6 des Walzensatzes 2 lösbar verbindbar sind.