[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Offenend-Spinnrotor mit einer Fasersammelrille,
der aus zwei miteinander verbundenen Rotorteilen besteht, sowie ein Verfahren zu seiner
Herstellung.
[0002] Offenend-Spinnrotoren werden normalerweise einteilig ausgebildet. Es ist jedoch aus
verschiedenen Gründen ebenfalls bekannt, mehrteilige Offenend-Spinnrotoren herzustellen.
Auf diese Weise lassen sich auch komplizierte Rotorformen einfacher und wirtschaftlicher
herstellen, als dies bei einstückigen Offenend-Spinnrotoren der Fall ist. Um eine
pneumatische Reinigung eines Spinnrotors zu ermöglichen, ist dieser beispielsweise
im Bereich der Fasersammelrille geteilt (CH-PS 458.216 und DE-OS 2.103.171). Die beiden
Rotorteile können voneinander entfernt werden, so daß Fasern und Garnreste zwischen
den beiden Rotorteilen radial abgesaugt werden können. Aufgrund des Spiels, das wegen
der erforderlichen Bewegbarkeit erforderlich ist, besteht die Gefahr, daß Fasern und
Schmutzbestandteile zwischen den relativ zueinander beweglichen Teilen festgeklemmt
werden. Darüber hinaus besteht die Gefahr, daß die zusammenwirkenden Flächen der Fasersammelrille
durch diese Bewegungen und evtl. eingeklemmte Bestandteile mit der Zeit so in Mitleidenschaft
gezogen werden, daß eine einwandfreie Garnbildung nicht mehr gewährleistet ist.
[0003] Abgesehen davon, daß die Herstellung mehrteiliger Spinnrotoren eine Möglichkeit zur
Reinigung der Spinnrotoren schaffen kann, soll durch die Herstellung derartiger mehrteiliger
Spinnrotoren in der Regel vermieden werden, daß Spinnrotoren aus dem vollen gedreht
werden müssen (DE-OS 2.058.340), oder es sollen einfache Teile auch dann gefertigt
werden, wenn der Offenend-Spinnrotor selber den erforderlichen Betriebsunterdruck
zu erzeugen hat (DE-OS 2.058.340 und DE-AS 2.159.248). Hierbei sind die Gleitwand
und die Fasersammelrille in einem ersten Rotorteil und der Ventilator an einem anderen
Rotorteil vorgesehen. Die beiden Rotorteile sind über Verbindungsbolzen oder direkt
im Preßsitz miteinander verbunden. Man hat auch bereits vorgeschlagen, mehrteilige
Spinnrotoren herzustellen, von denen ein Rotorteil besonders auf die erforderlichen
Spinneigenschaften abgestimmt ist, während der andere Rotorteil auf die benötigten
Festigkeitseigenschaften abgestellt ist. Die beiden Rotorteile sind dabei durch eine
Rast- oder Klebeverbindung oder mittels eines Schrumpfschlauches miteinander verbunden
(DE-PSen 2.939.325 und 2.939.326). In beiden Fällen wurde vermieden, daß sich die
Trennfuge zwischen den beiden den Spinnrotor bildenden Einzelteilen im Bereich der
Sammelrille befindet, da ein Lockern dieser Verbindung zwischen diesen Einzelteilen
zu einer ungleichmäßigen Fasersammelrille und damit auch zu ungleichmäßigem Garn führt.
[0004] Trotz dieser vielfältigen Versuche sind diese gescheitert, da sie in der industriellen
Fertigung nicht wirtschaftlich und praktikabel realisiert werden können. Die auf diese
Weise hergestellten Offenend-Spinnrotoren sind entweder nicht spinnfähig oder halten
den geforderten hohen Drehzahlen nicht stand.
[0005] Es ist deshalb nach wie vor Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Methode zu schaffen,
um einen aus mehreren Rotorteilen bestehenden spinnfähigen und brauchbaren Offenend-Spinnrotor
auf einfache und wirtschaftliche Weise herzustellen.
[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Trennfuge zwischen den
Rotorteilen in die Fasersammelrille einmündet und wenigstens teilweise als Schweißnaht
ausgebildet ist. Die Rotorteile werden vor der Verbindung völlig unabhängig voneinander
hergestellt und bearbeitet. Da die Trennfuge in die Fasersammelrille einmündet, ist
diese Fasersammelrille vor dem Verbinden gut zugänglich. Dies führt zu einer großen
Univeralität und Flexibilität bei der Herstellung von Offenend-Spinnrotoren und gestattet
selbst die Ausbildung extremer Formen der Fasersammelrille wie z.B. hinterschnittene,
außerordentlich tiefe oder sehr spitzwinklige Fasersammelrillen. Die Verbindung der
beiden Rotorteile mit Hilfe einer Schweißnaht gewährleistet eine sichere und verschleißresistente
Verbindung zwischen den beiden Rotorteilen. Gegebenenfalls werden dabei die Rotorteile
unter Vorspannung in gegenseitiger Anlage gehalten werden. Ein Lockern einer solchen
Verbindung zwischen den beiden Rotorteilen wird sicher vermieden, wodurch auch ein
Einklemmen von Fasern und Schmutz in der Trennfuge ausgeschlossen wird.
[0007] Prinzipiell kann die Trennfuge die verschiedensten Formen annehmen, z.B. die Form
eines Zylinder- oder Kegelmantels, doch ist eine radial in die Schweißnaht einmündende
Trennfuge vom Gesichtspunkt der Herstellung und auch für die meisten Anwendungszwecke
besonders vorteilhaft.
[0008] Gemäß einer vorteilhaften Ausbildung des Erfindungsgegenstandes weist jeder der beiden
Rotorteile einen Flansch auf, wobei sich die Trennfuge zwischen diesen Flanschen befindet.
Hierdurch kann zur Erzielung einer möglichst geringen Leistungsaufnahme der Spinnrotor
sehr dünnwandig ausgebildet werden, da der Flansch für eine gute Formstabilität des
Spinnrotors auch bei hohen Drehzahlen sorgt. In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung
der Erfindung wird vorgesehen, daß die Wandstärke des Flansches des den Rotorboden
bildenden Rotorteils größer ist als die Wandstärke des die Gleitwand aufnehmenden
Rotorteils. Der Flansch mit dem stärkeren Querschnitt erfüllt dabei neben dem Zweck
der Formstabilität des Spinnrotors auch bei hohen Rotationsgeschwindigkeiten gleichzeitig
die Aufgabe, daß zum Auswuchten hier Material abgefräst werden kann, ohne den Querschnitt
des eigentlichen Spinnrotors zu schwächen und dabei dessen Formstabilität herabzusetzen.
[0009] Die Verbindung der beiden Rotorteile mit Hilfe einer Schweißnaht gewährleistet auch
auf Dauer, daß die Trennfuge so eng bleibt, daß sich hier keine Fasern und kein Schmutz
festsetzen kann. Um die beiden Rotorteile beim Verbinden besonders fest gegeneinander
zu drücken, wird zweckmäßigerweise vorgesehen, daß die Trennfuge durch Flächen der
Flansche begrenzt wird, die im unverbundenen Zustand nichtparallel zueinander sind
und deren der Fasersammelrille zugewandte Kanten im verbundenen Zustand durch die
Schweißnaht unter Vorspannung in gegenseitiger Anlage gehalten werden. Um auf einfache
Weise eine Fasersammelrille ohne spanabhebende Formung zu erzielen, ist vorzugsweise
vorgesehen, daß die Fasersammelrille als eckige Ringnut ausgebildet ist, die durch
Prägen mindestens eines der beiden Rotorteile geformt ist. Durch das Prägen wird die
Oberfläche verdichtet und damit in seiner Verschleißbeständigkeit erhöht, ohne daß
ei die Oberflächenstruktur geändert wird.
[0010] Zur weiteren Erhöhung der Verschleißfestigkeit der Fasersammelrille kann wenigstens
ein Teil derselben durch einen Einsatzring gebildet werden, der im Anschluß an die
Gleitwand zwischen den beiden Rotorteilen eingespannt ist und die Trennfuge radial
nach innen begrenzt. Ein solcher Einsatzring bietet den Vorteil, daß er aus einem
Material bestehen kann, das völlig unabhängig vom Material des restlichen Spinnrotors
gewählt werden kann. Im Interesse einer hohen Verschleißfectigkeit besteht der Einsatzring
vorzugsweise aus einem Keramikwerkstoff.
[0011] Es sind zwar bereits ringförmige Einsatzringe bekannt, die wenigstens einen Teil
der Fasersammelrille bilden (DE-Gm 7.622.639 und 7.622.656). Um einen solchen Spinnrotor
herstellen zu können, muß sich der Einsatzring dieser bekannten Vorrichtungen bis
zum offenen Ende des Spinnrotors erstrecken, wodurch der Spinnrotor vom Gewicht her
recht schwer wird und somit im Betrieb auch viel Energie verschlingt. Im Gegensatz
hierzu ermöglicht es die vorliegende Erfindung, den Einsatzring lediglich auf den
Bereich der Fasersammelrille zu beschränken, wobei der Einsatzring dann zweckmäßigerweise
aus einem vom restlichen Bereich der Fasersammelfläche, nämlich der Gleitwand des
Spinnrotors, abweichenden Material, z.B. Keramik, besteht.
[0012] Der Einsatzring kann unterschiedliche Aufgaben erfüllen und entsprechend auch unterschiedlich
ausgebildet sein. Soll dieser Einsatzring lediglich der Aufgabe dienen, die Tiefe
der Fasersammelrille auf Dauer zu gewährleisten, so besitzen in vorteilhafter Weise
die beiden Rotorteile fluchtende koaxiale Ringnuten zur Aufnahme des Einsatzringes.
[0013] Vorzugsweise ist der wenigstens einen Teil der Fasersammelrille bildende Einsatzring
auf seinem Innenumfang profiliert. Auf diese Weise bildet der Einsatzring nicht nur
den Boden der Fasersammelrille, sondern auch deren Seitenwände, was die Formbeständigkeit
der Fasersammelrille erhöht und damit die Spinneigenschaften über lange Zeit hinweg
gewährleistet.
[0014] Um auch bei Verwendung eines Einsatzringes der Fasersammelrille jede beliebige Form
verleihen zu können, kann in weiterer Ausgestaltung des Erfindungsgegenstandes der
Einsatzring aus zwei Teilringen bestehen, die sich im Bereich ihrer größten Innendurchmesser
in gegenseitiger Anlage befinden.
[0015] Vorzugsweise wird der Offenend-Spinnrotor durch plastische Formgebung aus Blech hergestellt.
Insbesondere in einem solchen Fall ist es zweckmäßig, wenn der Einsatzring ebenfalls
aus profiliertem Blech besteht, das durch die miteinander verbundenen Rotorteile unter
Vorspannung in Anlage an den Rotorteilen gehalten wird.
[0016] Zur Herstellung eines derartigen Offenend-Spinnrotors wird erfindungsgemäß vorgesehen,
daß die beiden Rotorteile miteinander durch Schweißen verbunden werden, wobei die
Rotorteile so zur Schweißstelle angeordnet und an dieser vorbeigedreht werden, daß
sich die Schweißnaht auf der Außenseite des Offenend-Spinnrotors bildet und nicht
bis in die Fasersammelrille hineinragt. Hierdurch kann eine Fasersammelrille beliebiger
Form auf einfache Weise erzeugt werden, ohne daß die Fasersammelrille während des
Zusammenfügens der Rotorteile in ihrer Form beeinträchtigt wird. Dadurch treten auch
beim Spinnen keine nachteiligen Auswirkungen auf die Fasern ein.
[0017] Vorteilhafterweise werden die beiden Rotorteile während des Schweißvorganges gegeneinandergepreßt.
[0018] Besonders leichtgewichtige Offenend-Spinnrotoren lassen sich erfindungsgemäß dadurch
erzielen, daß mindestens der die Gleitwand für die Fasern aufnehmende Rotorteil durch
spanlose Formung erzeugt wird, wobei die Fasersammelrille ihre Form durch Prägen erhält.
[0019] Zur Erhöhung der Festigkeit der Fasersammelrille kann in weiterer Ausgestaltung des
erfindungsgemäßen Verfahrens vorgesehen werden, daß die beiden Rotorteile im Bereich
ihrer späteren Fasersammelrille Ausnehmungen erhalten, in welche beim Zusammenfügen
der beiden Rotorteile ein Einsatzring eingelegt wird, der durch das Verschweißen der
beiden Rotorteile in dieser Lage gesichert wird.
[0020] Dank der erfindungsgemäßen Ausbildung des Erfindungsgegenstandes werden die geschilderten
Nachteile des Standes der Technik vermieden. Darüber hinaus läßt sich der erfindungsgemäße
Offenend-Spinnrotor auf einfache Weise und mit einfachen Mitteln herstellen und ermöglicht
wegen der vielseitigen Abwandlungen seiner Fasersammelfläche eine universelle Anwendung.
Selbst extremste Formen lassen sich ohne zeitaufwendige Maßnahmen ohne Schwierigkeiten
herstellen. Darüber hinaus ist der Offenend-Spinnrotor formstabil und verschleißfest
trotz geringer Leistungsaufnahme.
[0021] Die Erfindung wird nachstehend anhand von Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
Figur 1 im Schnitt einen erfindungsgemäß ausgebildeten Offenend-Spinnrotor, der durch
unlösbares Verbinden zweier Drehteile hergestellt ist;
Figur 2 im Schnitt eine Abwandlung des Erfindungsgegenstandes mit einer nichtradialen
Trennfuge;
Figur 3 im Schnitt eine andere Ausführung des erfindungsgemäßen Offenend-Spinnrotors,
bei welcher die Rotorteile mit Hilfe von unter Vorspannung stehenden Flanschen miteinander
verbunden sind;
Figur 4 im Schnitt eine weitere Abwandlung eines Spinnrotors mit unterschiedlich starken
Flanschen;
Figur 5 im Schnitt einen erfindungsgemäß ausgebildeten, durch plastische Formung aus
Blech hergestellten Spinnrotor;
Figur 6 im Schnitt einen erfindungsgemäßen Spinnrotor mit einem eingelegten Einsatzring,
welcher die Fasersammelrille radial begrenzt;
Figur 7 im Schnitt einen abgewandelten Spinnrotor, bei welchem der Einsatzring eine
Profilierung aufweist; und
Figur 8 im Schnitt eine weitere Abwandlung eines erfindungsgemäßen Offenend-Spinnrotors,
bei welchem der Einsatzring aus gerolltem Blech besteht.
[0022] Der in Figur 1 gezeigte Offenend-Spinnrotor besteht aus zwei miteinander verbundenen
Rotorteilen 1 und 2, welche
"wischen sich eine Fasersammelrille 3 einschließen. Das Rotorteil 1 besitzt eine sich
vom offenen Rotorrand 10 aus zur Fasersammelrille 3 erweiternde Gleitwand 11. Das
Rotorteil 2 bildet den Rotorboden 24 und weist eine konusstumpfförmige Innenkontur
auf. Es besitzt eine zentrische Bohrung 20, mit welcher es auf einem Rotorschaft 4
befestigt ist.
[0023] Auf der Rotoraußenseite besitzt der Spinnrotor eine keilförmige Ausnehmung, die durch
entsprechende Formgebung eines oder beider Rotorteile 1 und 2 erzielt worden ist.
In dieser Ausnehmung befindet sich eine Schweißnaht 5, mit welcher die beiden Rotorteile
1 und 2 miteinander verbunden sind.
[0024] Bei dem in Figur 1 gezeigten Ausführungsbeispiel werden die Rotorteile 1 und 2 durch
spanabhebende Fertigung aus Stangenmaterial hergestellt. Sie werden nicht nur in ihre
endgültige Form gebracht, sondern erhalten auch durch entsprechende Bearbeitung die
gewünschte Oberfläche durch Polieren, Beschichten etc., wie dies von einteiligen Offenend-Spinnrotoren
auch bekannt ist. Die fertigen Rotorteile 1 und 2 werden mit ihren größeren Durchmessern
zur gegenseitigen Anlage gebracht und mit Hilfe der erwähnten Schweißnaht 5 miteinander
verbunden. Zwischen den Rotorteilen 1 und 2 besteht eine sich von der Schweißnaht
5 ausgehende und in der Fasersammelrille 3 endende Trennfuge 8, die jedoch durch die
vorherige Bearbeitung der Rotorteile so eng ist, daß sich keine Fasern und Schmutzbestandteile
hier festsetzen können. Die Schweißverbindung, die durch Schutzgasschweißen, Induktionsschweißen
etc. erzeugt wurde, gewährleistet, daß die Trennfuge auch nicht größer wird, so daß
unveränderte Verhältnisse aufrechterhalten werden.
[0025] Die beiden durch Schweißen miteinander verbundenen Rotorteile 1 und 2 werden während
des Schweißens so zur Schweißstelle angeordnet und in der Weise an der Schweißstelle
vorbeigedreht, daß sich die Schweißnaht 5 lediglich auf der Außenseite des Offenend-Spinnrotors
bildet. Die Schweißnaht 5 reicht somit nicht bis zur Fasersammelrille 3 und kann somit
auch später im Spinnbetrieb keine nachteiligen Auswirkungen auf die sich in der Fasersammelrille
3 ablegenden Fasern haben.
[0026] Die Orientierung der Trennfuge 8 zwischen den Rotorteilen 1 und 2 ist nicht von ausschlaggebender
Bedeutung. Während gemäß Figur 1 sich die Schweißnaht 5 und die sich hieran anschließende
Trennfuge 8 im wesentlichen auf einer den Spinnrotor schneidenden Radialebene befinden,
ist gemäß Figur 2 im Rotorteil 2 eine ringförmige Schulter 21 vorgesehen, die von
einem Ringvorsprung 22 überragt wird. Das Rotorteil 1 ragt mit seinem den größeren
Durchmesser aufweisenden Ende bis zur Schulter 21 des Rotorteiles 2. Da das Rotorteil
1 außen eine der Konizität der Gleitwand 11 entsprechende Konizität aufweist, bildet
sich zwischen dieser Außenwand 12 und dem Ringvorsprung 22 eine keilförmige Trennfuge
8, die im wesentlichen die Form einer Zylindermantelfläche besitzt und von der Schweißnaht
5 praktisch restlos ausgefüllt wird. Bei einer solchen Ausbildung des Spinnrotors
bietet der Ringvorsprung 22 einen besonders guten Verformungswiderstand bei hohen
Rotordrehzahlen.
[0027] Gemäß Figur 3 besitzen die Rotorteile 1 und 2 radiale Flansche 13 und 23, über welche
die Verbindung der Rotorteile 1 und 2 erfolgt. Beide Flansche 13 und 23 besitzen eine
leichte Konizität in der Weise, daß beim Aufeinanderliegen der die Fasersammelrille
3 bildenden Kanten die zu verbindenden Flächen nicht aneinander anliegen, sondern
einen sicn konisch nach außen erweiternden Ringspalt 50 bilden (siche gestrichelte
Darstellung in Figur 3). Während des Verbindens der Rotorteile 1 und 2 durch Schweißen
werden diese Flächen dann gegeneinandergepreßt (Pfeile 51), bis die beiden Rotorteile
1 und 2 durch die Schweißnaht 5 miteinander verbunden sind. Die die Fasersammelrille
3 begrenzenden Kanten der beiden Rotorteile 1 und 2 werden aufgrund der durch diese
Art der Verbindung erzeugte Vorspannung fest gegeneinander gepreßt, wodurch zwischen
den Rotorteilen 1 und 2 Spalte, in denen sich Fasern oder Schmutz festsetzen könnte
li, mit Sicherheit vermieden werden.
[0028] Wie Figur 3 deutlich zeigt, sind die beiden Flansche 13 und 23 verschieden stark
ausgebildet, wobei der Flansch 23 des Rotorteiles 2, welcher den Boden 24 des Spinnrotors
bildet, eine größere Wandstärke b aufweist als das Rotorteil 1 mit der Gleitwand 10
(Wandstärke a). Auf diese Weise verleiht das Rotorteil 2 dem fertigen Offenend-Spinnrotor
eine hohe Formstabilität auch bei großen Drehzahlen. Darüber hinaus kann das Auswuchten
des fertigen Spinnrotors auf einfache Weise durch Abfräsen von Material vom Flansch
23 erfolgen, ohne daß dies im Bereich der durch die Schweißnaht 5 ausgefüllten Trennfuge
8 geschieht, da der Flansch 23 so stark ist, daß dieses Abfräsen auf seiner der Trennfuge
8 abgewandten Seite geschehen kann. Eine solche Auswucht-Frässtelle 52 ist in Figur
4 gestrichelt angedeutet. Wie ein Vergleich der Figuren 1 und 2 zeigt, kann die Fasersammelrille
3 verschiedenen Formen aufweisen. Figur 5 zeigt beispielsweise einen Spinnrotor, dessen
Rotorteile 1 und 2 aus Blech durch plastische Formgebung hergestellt worden sind und
welche zwischen sich eine spitzwinklige Fasersammelrille 3 einschließen. Die Fasersammelrille
3 kann dabei einen solchen spitzen Winkel einschließen, wie er mit üblichen Drück-
und Rollwerkzeugen gar nicht herstellbar wäre. Obwohl bei dem gezeigten Blech-Spinnrotor
die zusammenstoßenden Flächen der Rotorteile 1 und 2 relativ klein sind, werden auch
diese Rotorteile 1 und 2 mit Hilfe der die Trennfuge 8 fast völlig ausfüllenden Schweißnaht
5 sicher und dauerhaft miteinander verbunden.
[0029] Insbesondere bei aus Blech durch spanlose Formung hergestellten Offenend-Spinnrotoren,
aber je nach dem Material, aus welchem die Rotorteile 1 und 2 hergestellt sind, auch
bei manchen durch spanabhebende Spinnrotoren, ist es möglich und zweckmäßig, die Fasersammelrille
3 durch Prägen herzustellen. Hierdurch wird die vorteilhafte Oberflächenstruktur,
die durch spanabhebende Bearbeitung zerstört würde, beibehalten. Gleichzeitig tritt
durch das Prägen eine Verdichtung des Materials und somit auch eine Erhöhung der Verschleißfestigkeit
ein.
[0030] Gemäß Figur 4 ist im Rotorteil 2 durch Prägen eine Ringnut 30 gebildet worden, die
nach dem untrennbaren Zusammenfügen der beiden Rotorteile 1 und 2 die Fasersammelrille
3 bildet. Gemäß Figur 3 ist sowohl im Rotorteil 1 als auch im Rotorteil 2 je eine
eckige Ringnut 31 bzw. 30 gebildet worden, die zusammen die Fasersammelrille 3 bilden.
[0031] Die Fasersammelrille 3 von Offenend-Spinnrotoren ist in der Regel einem besonders
hohen Verschleiß unterworfen. Um die Lebensdauer eines solchen Spinnrotors zu erhöhen,
ist gemäß den Figuren 6 bis 8 ein Einsatzring 6 vorgesehen, der wenigstens einen Teil
der Fasersammelrille 3 bildet. Beispielsweise ist dieser Einsatzring 6 als Keramikteil
ausgebildet. Gemäß Figur 6 ist in beiden Rotorteilen 1 und 2 je eine koaxiale Ringnut
7 bzw. 70 vorgesehen, die beide jeweils den gleichen Durchmesser aufweisen. Beim Zusammenfügen
der beiden Rotorteile 1 und 2 wird der genannte Einsatzring 6 in diese in Flucht gebrachten
Ringnuten 7 und 70 eingelegt und durch die miteinander verbundenen Rotorteile 1 und
2 an seinem Platz gesichert. Die Geometrie der Rotorteile 1 und 2 sowie des Einsatzringes
6 sind so gewählt, daß der Einsatzring 6 die Fasersammelrille 3 radial begrenzt, während
die Seitenwände der Fasersammelrille 3 durch die Rotorteile 1 und 2 gebildet werden.
Diese Seitenwände können dabei wiederum unterschiedliche Formen und Neigungen aufweisen.
[0032] Figur 7 zeigt eine Abwandlung des in Figur 6 gezeigten Offenend-Spinnrotors. Der
Einsatzring 6 ist bei diesem Ausführungsbeispiel statt in Ringnuten 7 und 70 in Ausnehmungen
der Rotorteile 1 und 2 angeordnet, die zum Rotorinneren hin offen sind, und bildet
die gesamte Fasersammelrille 3. Damit die Fasersammelrille 3 jede beliebige Form aufweisen
kann, ist der Einsatzring 6 in zwei Teilringe 60 und 61 unterteilt, die beide in der
gewünschten Weise profiliert sind. Bei verbundenen Rotorteilen 1 und 2 werden die
Teilringe 60 und 61 im Bereich ihrer größten Innendurchmesser in gegenseitiger Anlage
gehalten und bilden dabei zusammen die Fasersammelrille 3. Je nach der gewünschten
Form der Fasersammelrille 3 ist es dabei nicht erforderlich, daß beide Teilringe 60
und 61 einen gleich großen maximalen Innendurchmesser aufweisen, wie ein Vergleich
mit den Figuren 2 und 4 zeigt. Der Einsatzring 6 hat seine Form vor dem Einlegen zwischen
die den Offenend-Spinnrotor bildenden Rotorteile 1 und 2 erhalten. Dieses Profilieren
der Innenumfangsfläche des Einsatzringes 6 entsprechend dem gewünschten Querschnitt
der Fasersammelrille 3 erfolgt je nach Materialart und -stärke in unterschiedlicher
Weise. In Figur 8 ist ein Blech-Spinnrotor gezeigt, der einen ebenfalls aus Blech
bestehenden Einsatzring 6 aufnimmt. Dieser Einsatzring 6 besteht aus verschleißfestem
Federstahl o. dgl. und wird durch Rollen in die gewünschte Form gebracht. Dabei kann
vorgesehen werden, daß die endgültige Form der Fasersammelrille 3 erst durch Zusammenfügen
und Verbinden der beiden Rotorteile 1 und 2 erreicht wird, so daß sich die Enden dieses
Einsatzringes 6 aufgrund der so erzielten Vorspannung dicht an die Innenwände der
Rotorteile 1 und 2 anlegen und so ein Festklemmen von Fasern und Schmutzbestandteilen
ausschließen. Hierdurch sind besonders spitzwinklige Formen der Fasersammelrille 3
möglich, da sich die endgültige Form erst beim Verbinden der beiden Rotorteile 1 und
2 mittels der Schweißnaht 5 ergibt. Natürlich kann ein solcher, aus Blech bestehender
Einsatzring 6 auch bei als Drehteile ausgebildeten Rotorteilen 1 und 2 zur Anwendung
kommen.
[0033] Der Offenend-Spinnrotor kann noch weitere zahlreiche Abwandlungen erfahren, die ebenfalls
in den Rahmen der vorliegenden Erfindung fallen. Hierzu gehört der Austausch von Merkmalen
untereinander oder ihr Ersatz durch Äquivalente. Je nach gewünschtem Material kann
auch das Rotorteil 1 aus Blech bestehen und das Rotorteil 2 als gedrehtes Stahlteil
hergestellt sein. Dabei kann der offene Rotorrand 10 noch eine geeignete Verstärkung
14 (Figur 4) erhalten. Die beiden Rotorteile 1 und 2 können auch aus unterschiedlichen
Materialien bestehen, wenn dadurch die Verschweißbarkeit nicht beeinträchtigt wird.
1. Offenend-Spinnrotor mit einer Fasersammelrille, der aus zwei miteinander verbundenen
Rotorteilen besteht, dadurch gekennzeichnet , daß die Trennfuge (8) zwischen den Rotorteilen
(1, 2) in die Fasersammelrille (3) einmündet und wenigstens teilweise als Schweißnaht
(5) ausgebildet ist.
2. Offenend-Spinnrotor nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine radial in die Schweißnaht
(5) mündende Trennfuge (8).
3. Offenend-Spinnrotor nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet , daß die beiden Rotorteile
(1, 2) je einen radialen Flansch (13, 14) aufweist, zwischen denen sich die Trennfuge
(8) befindet.
4. Offenend-Spinnrotor nach Anspruch 3, dessen eines Rotorteil eine Gleitwand für
die Fasern aufnimmt und dessen anderes Rotorteil einen Rotorboden bildet, dadurch
gekennzeichnet , daß die Wandstärke (b) des Flansches (23) des den Rotorboden (24)
bildenden Rotorteils (2) größer ist als die Wandstärke (a) des Flansches (13) des
die Gleitwand (11) aufnehmenden Rotorteils (1).
5. Offenend-Spinnrotor nach Anspruch 3 oder 4, da- durch gekennzeichnet , daß die
Trennfuge (8) durch Flächen der Flansche (13, 23) begrenzt wird, die im unverbundenen
Zustand nichtparallel sind und deren der Fasersammelrille (3) zugewandte Kanten im
verbundenen Zustand durch die Schweißnaht (5) unter Vorspannung in gegenseitiger Anlage
gehalten werden.
6. Offenend-Spinnrotor nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeich-
n e t , daß die Fasersammelrille (3) als eckige Ringnut (30, 31) ausgebildet ist,
die durch Prägen mindestens eines der beiden Rotorteile (1, 2) geformt ist.
7. Offenend-Spinnrotor nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeich
- n e t , daß wenigstens ein Teil der Fasersammelrille (3) durch einen Einsatzring
(6) gebildet wird, der im Anschluß an die Gleitwand (11) zwischen den beiden Rotorteilen
(1, 2) eingespannt ist und die Trennfuge (8) radial nach innen begrenzt.
8. Offenend-Spinnrotor nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet , daß der Einsatzring
(6) aus Keramik besteht.
9. Offenend-Spinnrotor nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet , daß die beiden
Rotorteile (1, 2) fluchtende koaxiale Ringnuten (7, 70) zur Aufnahme des Einsatzringes
(6) aufweisen.
10. Offenend-Spinnrotor nach einem oder mehreren der Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekennzeich-
n e t , daß der wenigstens einen Teil der Fasersammelrille (3) bildende Einsatzring
(6) auf seinem Innenumfang profiliert ist.
11. Offenend-Spinnrotor nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet , daß der Einsatzring
(6) aus zwei Teilringen (60, 61) besteht, die sich im Bereich ihrer größten Innendurchmesser
in gegenseitiger Anlage befinden.
12. Offenend-Spinnrotor nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet , daß der Einsatzring
(6) auf profiliertem Blech besteht, das durch die miteinander verbundenen Rotorteile
(1, 2) unter Vorspannung in Anlage an den Rotorteilen (1, 2) gehalten wird.
13. Verfahren zur Herstellung eines Offenend-Spinnrotors gemäß einem oder mehreren
der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Rotorteile miteinander
durch Schweißen verbunden werden, wobei die Rotorteile so zur Schweißstelle angeordnet
und an dieser vorbeigedreht werden, daß sich die Schweißnaht auf der Außenseite des
Offenend-Spinnrotors bildet und nicht bis in die Fasersammelrille hineinragt.
14. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Rotorteile
während des Schweißvorganges gegeneinandergepreßt werden.
15. Verfahren nach Anspruch 13 oder 14, dadurch gekennzeichnet , daß mindestens der
die Gleitwand für die Fasern aufnehmende Rotorteil durch spanlose Formung erzeugt
wird, wobei die Fasersammelrille ihre Form durch Prägen erhält.
16. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 13 bis 15, dadurch gekennzeichnet
, daß die beiden Rotorteile im Bereich ihrer späteren Fasersammelrille Ausnehmungen
erhalten, in welche beim Zusammenfügen der beiden Rotorteile ein Einsatzring eingelegt
wird, der durch das Verschweißen der beiden Rotorteile in dieser Lage gesichert wird.