[0001] Die Erfindung betrifft eine Profilieranlage mit wenigstens einer Profiliermaschine,
die ein Untergestell, einen Antrieb und einen austauschbaren Werkzeugträger aufweist,
auf welchem die zur Herstellung von Profilen benötigten Umformwerkzeuge aufgebaut
sind.
[0002] Bereits aus der DE-PS 948 775 ist es bekannt, die als Profilrollen ausgebildeten
Umformwerkzeuge bei Profiliermaschinen auszutauschen, um mit ein und derselben Profiliermaschine
unterschiedliche Profile herstellen zu können.
[0003] Aus der DE-AS 24 39 017 sind dabei Hilfsmittel bekannt, die das Auswechseln von Profilwalzpaaren
erleichtern sollen. Vor allem sollten dabei die beim Auswechseln solcher Werkzeuge
auftretenden Neueinstellungen und Justierarbeiten vermieden werden. Das aus der DE-AS
24 39 017 bekannt gewordene Hilfsmittel besteht in einer auf dem Maschinenteil abstützbaren
Fixier- und Tragvorrichtung jeweils für ein Profilwalzenpaar. Somit ist das Auswechseln
der einzelnen Profilwalzen auch mit diesem Hilfsmittel zeitaufwendig und schwierig.
[0004] In der DE-OS 25 56 976 wurde deshalb eine Profiliermaschine bekannt, bei welcher
zur Verkürzung von Umrüstzeiten in einem Walzgerüst zwei übereinander angeordnete
Maschineneinheiten zum Walzen verschiedener Profile vorgesehen wurden. Dadurch ist
aber die Zahl der mit der Profiliermaschine herstellbaren verschiedenen Profile auf
ein Minimum beschränkt.
[0005] Aus der DE-OS 25 56 974 wurde eine Lösung bekannt, bei welcher an den Ständern des
Walzgerüstes bzw. am Werkzeugträger Drehscheiben mit jeweils mehreren Profilierwalzen
von Walzenpaaren angeordnet waren. Dadurch ist zwar eine etwas größere Variationsmöglichkeit
entsprechend der Aufnahmefähigkeit der Drehscheiben gegeben, jedoch ist die Anzahl
der herstellbaren Profile weiterhin begrenzt. Darüber hinaus ergeben sich konstruktive
Probleme beim Anordnen der Drehscheiben, die sehr genau in ihrer jeweiligen Arbeitsposition
justiert werden müssen, um Fertigungsungenauigkeiten aus dem unvermeidbaren Spiel
dieser Drehscheiben auszuschalten.
[0006] Aus der DE-AS 27 32 233 ist eine Profiliermaschine mit mehreren Rollformstationen
und daran angeordneten Formrollen bekannt, die auswechselbar zwischen Ständern gelagert
sind, wobei neben den Rollformstationen in Materialdurchlaufrichtung hintereinander
Montagestationen vorgesehen sind, die in Materialdurchlaufrichtung verfahrbar und
in Gegenüberstellung mit den Rollformstationen bringbar sind. Die Ständer mit den
Rollensätzen sind zwischen den Rollformstationen und einer jeweils in Gegenüberstellung
befindlichen Montagestation hin- und herverschiebbar. Dadurch soll das Umrüsten bzw.
Auswechseln von Formwerkzeugen beschleunigt werden. Es ist jedoch ein hoher Bedienungsaufwand
für die Montagestation und das Verfahren der Ständer von den Rollformstationen auf
die Montagestationen erforderlich.
[0007] Bei allen bisher vorbekannten Lösungen ist beim Werkzeugwechsel ein erheblicher personeller
Aufwand erforderlich oder es müssen konstruktiv aufwendige Werkzeugträger beispielsweise
mit Drehscheiben für mehrere Werkzeugsätze verwendet werden, die aber die Zahl der
möglichen Profile begrenzen.
[0008] Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, eine Profilieranlage der eingangs
erwähnten Art zu schaffen, bei der gleichzeitig die Zahl der einsetzbaren Umformwerkzeuge
nahezu beliebig vergrößert und deren Austausch dennoch ohne menschliche Arbeitskraft
sehr schnell und sicher vollautomatisch erfolgen kann.
[0009] Die Lösung dieser Aufgabe besteht darin, daß die Profilieranlage zusätzlich zu der
Profiliermaschine ein Aufbewahrungsmagazin od. dgl. Lager für mehrere, jeweils mit
unterschiedlichen Umformwerkzeugen bestückte Werkzeugträger sowie eine Transporteinrichtung
für den Transport der Werkzeugträger zwischen Aufbewahrungsmagazin und Profiliermaschine
und umgekehrt und eine Programmsteuerung aufweist, in welche die Lagerung der einzelnen
Werkzeugträger im Aufbewahrungsmagazin relativ zur räumlichen Anordnung der Profiliermaschine
einprogrammiert ist. Mit einer solchen Profilieranlage ist es je nach Größe des Aufbewahrungsmagazines
möglich, die erforderliche Anzahl von Umformwerkzeugen an entsprechenden Werkzeugträgern
bereitzuhalten und diese mit Hilfe der Programmsteuerung und der Transporteinrichtung
vollautomatisch im Bedarfsfall auf die Profiliermaschine zu bringen. Umgekehrt können
nicht mehr benötigte Werkzeugträger an die für sie vorgesehene Stelle im Aufbewahrungsmagazin
gebracht werden. Zweckmäßigerweise wird beim Austausch eines Werkzeugsatzes die Transporteinrichtung
zunächst den bisher an der Profiliermaschine befindlichen Werkzeugträger von der Profiliermaschine
abheben, zu seinem Platz im Aufbewahrungsmagazin bringen, dann zu dem durch Vorwahl
in der Programmsteuerung bestimmten nächsten Werkzeugträger verfahren, diesen aufnehmen
und zur Profiliermaschine bringen. Dabei können bekannte Vorrichtungen zum vollautomatischen
Kuppeln zwischen Werkzeugträger und Transportmittel sowie auch zwischen Werkzeugträger
und Maschine verwendet werden, die jeweils von der Programmsteuerung angesteuert sind,
so daß der gesamte Werkzeugwechsel praktisch durch einen einzigen Knopfdruck, also
vollautomatisch, erfolgen kann.
[0010] Eine Ausgestaltung der Erfindung von'eigener schutzwürdiger Bedeutung kann darin
bestehen, daß die Profilieranlage in an sich bekannter Weise in Fortsetzung der Profiliermaschine
eine Trennmaschine hat, die ein Untergestell, einen Antrieb und einen austauschbaren
Werkzeugträger aufweist, auf dem zum Abtrennen der mit der Profiliermaschine hergestellten
Profile erforderliche Stanz- und Trennwerkzeuge aufgebaut sind, und daß ein Aufbewahrungsmagazin
und eine Transporteinrichtung für die Werkzeugträger der Trennmaschine sowie eine
Programmsteuerung vorgesehen sind, in welche die Lagerung der Werkzeugträger der Trennmaschine
im Aufbewahrungsmagazin einprogrammiert ist. Dadurch ist es möglich, auch die Werkzeugträger
der Trennmaschine bedarfsweise vollautomatisch auszutauschen, wobei die Arbeitsweise
der Arbeitsweise bei der Profiliermaschine selbst entspricht. Vorteilhaft ist dabei,
daß die Werkzeugträger der Profiliermaschine einerseits und die der Trennmaschine
andererseits unabhängig voneinander ausgetauscht werden können, so daß beispielsweise
zwar gleichbleibende Profile unterschiedliche Stanzungen und Trennschnitte und umgekehrt
erhalten können.
[0011] Dabei ist es möglich, für die Werkzeugträger der Profiliermaschine und die Werkzeugträger
der Trennmaschine jeweils ein eigenes Aufbewahrungsmagazin und jeweils eine eigene
oder eine gemeinsame Transporteinrichtung vorzusehen. Dies wird sich wahlweise danach
richten, wie viele Werkzeugträger in den Aufbewahrungsmagazinen vorhanden sind und
welche Kombinationsmöglichkeiten zwischen Werkzeugträgern der Profiliermaschine und
solchen der Trennmaschine vorgesehen sind.
[0012] Für eine einfache Durchführung des Werkzeugwechsels ist es vorteilhaft, wenn das
Untergestell der Profiliermaschine und/oder der Trennmaschine eine hydraulische Spannvorrichtung
zum Erfassen und Fixieren der auszutauschenden Werkzeugträger aufweist. Die Betätigung
der Hydraulik läßt sich dann ebenfalls von der Programmsteuerung jeweils im richtigen
Augenblick zum Lösen bzw. Fixieren beaufschlagen. Dabei ist es für eine genaue Justierung,
die in vorteilhafter Weise zwischen den einzelnen Umformwerkzeugen aufgrund ihrer
bleibenden Anordnung am Werkzeugträger nicht erforderlich ist, gegenüber dem Untergestell
der Profiliermaschinezweckmäßig, wenn das Untergestell wenigstens einen Indexbolzen
zum Indexieren des jeweiligen Werkzeugträgers aufweist.
[0013] Die Programmsteuerung kann - wie bereits angedeutet - die Kupplung zwischen dem Antriebsmotor
und dem Getriebe des Werkzeugträgers und die Spannvorrichtung für deren Ein-und Auskuppeln
ansteuern. Mit Hilfe solcher Programmsteuerungen läßt sich somit in der richtigen
Zeitfolge bei möglichst geringem Zeitverlust die Transporteinrichtung über entsprechenden
Halterungen mit dem der Werkzeugträger kuppeln, wonach die Programmsteuerung die Verbindung
zwischen dem Werkzeugträger und dem Untergestell durch Lösen der Kupplung am Antrieb
und durch Lösen der Spannvorrichtung freigeben kann, wonach dann die Transporteinrichtung
den nunmehr freien Werkzeugträger anheben und zu seinem Platz in dem Aufbewahrungsmagazin
bringen kann. Der neue Werkzeugträger wird dann in umgekehrter Reihenfolge befestigt.
[0014] Die Programmsteuerung kann für beliebig viele verschiedene herzustellende Profile
- gemäß der Anzahl der im Aufbewahrungsmagazin vorgesehenen Plätze für Werkzeugträger
- darauf programmiert sein, bei Eingabe eines gewünschten Profiles selbsttätig die
Transporteinrichtung, die Kupplung am Antriebsmotor und die Spannvorrichtung in der
richtigen Reihenfolge anzusteuern und einen Werkzeugträger selbsttätig auszutauschen.
Es genügt somit für eine Bedienungsperson, an der Programmsteuerung das jeweils herzustellende
Profil vorzuwählen.
[0015] Im Eintrittsbereich des zunächst bandförmigen Werkstückes am Einlauftisch der Profiliermaschine
kann eine Trennvorrichtung zum Abschneiden des Werkstückes vor dem Auswechseln des
Werkzeugträgers vorgesehen sein, die gegebenenfalls ebenfalls von der Programmsteuerung
angesteuert ist. Somit kann in dem nicht mehr benötigten Werkzeugträger bereits ein
Werkstück-Stück verbleiben, an welches bei einem nächsten Arbeitstakt mit diesem Werkzeugträger
das neue Werkstück angeschweißt werden kann. Es entfällt dann das schwierige und zeitaufwendige
Einziehen des Werkstückes in einen Werkzeugträger nach dessen erneuter Montage auf
dem Untergestell der Profiliermaschine. Die Trennvorrichtung kann aber gegebenenfalls
auch von Hand betätigt werden.
[0016] Eine weitere Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Profilieranlage kann darin bestehen,
daß im Bereich des Einlauftisches eine vorzugsweise vollautomatische Schweißmaschine
zum Verbinden des in den magazinierten Werkzeugträgern verbleibenden Werkstückes mit
dem für das neue Profil benötigten bandförmigen Werkstück vorgesehen ist. Dabei kann
auch diese Schweißmaschine gegebenenfalls von der Programmsteuerung angesteuert sein,
so daß der vorerwähnte Vorgang der Verbindung des in dem Werkzeugträger befindlichen
Reststückes mit dem neuen Werkstück vollautomatisch abläuft. Die Schweißmaschine kann
gleichzeitig zum Abtrennen des bandförmigen Werkstückes - wenn der Werkzeugträger
zunächst nicht mehr benötigt wird - ausgebildet sein. Sie erhält dadurch eine Doppelfunktion.
[0017] In Vorschubrichtung des Werkstückes am Auslauf der Profiliermaschine kann eine Trenneinrichtung
zum Abtrennen des überstehenden Profilstückes vor dem Transport des Werkzeugträgers
in das Magazin vorgesehen sein.
[0018] Vor allem bei Kombination einzelner oder mehrerer der vorbeschriebenen Merkmale und
Maßnahmen ergibt sich eine Profilieranlage, mit der wahlweise die Werkzeugträger der
Profiliermaschine oder einer Trennmaschine vollautomatisch ausgewechselt werden können,
so daß gegebenenfalls eine einzige Bedienungsperson sogar zur Bedienung mehrerer derartiger
Profilieranlagen ausreicht. Das Auswechseln einzelner Umformwerkzeuge von Hand oder
mit Hilfe aufwendiger Hilfsvorrichtungen, die jeweils zunächst in Verbindung mit einzelnen
Werkzeugpaaren gebracht werden müssen, um dann, jeweils durch eine Bedienungsperson
veranlaßt, abtransportiert und durch neue Einzel-Werkzeugsätze ersetzt werden können,
werden vermieden. Dabei ist die Durchführung des Umrüstens nicht nur vollautomatisch,
sondern auch in kürzester Zeit möglich. Somit ergibt sich vor allem für Fertigungsbetriebe
mit einer Vielzahl von herzustellenden Profilen die Möglichkeit, auch kleinere Aufträge
von Profilen zwischenzuschieben, ohne dadurch erhebliche Zeitverluste für sonstige
Profilierarbeiten in Kauf zu nehmen. Ferner ergibt sich insgesamt die Möglichkeit,
das Profilieren durch Verringerung der Stillstandszeiten der Gesamtanlage erheblich
zu verbilligen. Die Bedienungsperson hat während des vollautomatischen Austauschens
Zeit, beispielsweise im Falle einer anderen erforderlichen Bandbreite das Coil zu
wechseln. Je nach Kapazität der Programmsteuerung und der Aufbewahrungsmagazine kann
dabei die Zahl der Austauschgerüste bzw. Austausch-Werkzeugträger beliebig sein. Ein
Austausch nur des Werkzeugträgers einer Trennmaschine ist beispielsweise dann angezeigt,
wenn die Profiliermaschine als Doppelkopf-Maschine ausgebildet ist, bei welcher eine
Profilieränderung nur in einer Breitenänderung besteht, die durch Verschieben der
Umformrollen bzw. zweier Werkzeugträger relativ, zueinander ebenfalls vollautomatisch
mit Hilfe der Programmsteuerung erfolgen kann. Handelt es sich bei der Profiliermaschine
nur um eine derartige Maschine, benötigt man auch nur ein Aufbewahrungsmagazin für
die Werkzeugträger der Trennmaschine.
[0019] Nachstehend ist die Erfindung mit ihren ihr als wesentlich zugehörenden Einzelheiten
anhand der Zeichnung noch näher beschrieben. Es zeigt in zum Teil schematisierter
Darstellung:
Fig. 1 eine schaubildliche Ansicht einer Profiliermaschine einer Profilieranlage,
bei welcher ein austauschbarer Werkzeugträger von dem Hebezeug einer Transporteinrichtung
angehoben ist, um entweder gerade auf das Untergestell abgesetzt oder aber von dem
Untergestell zu einem Aufbewahrungsmagazin gebracht zu werden, mit der Abstützung
der Laufbahn für die Transporteinrichtung einem Abstellplatz des Aufbewahrungsmagazines
sowie einem Steuerpult einer Programmsteuerun,
Fig. 2 eine Draufsicht einer erfindungsgemäßen Profilieranlage mit einer Profiliermaschine,
einem Aufbewahrungsmagazin sowie Teilen der Transport--einrichtung,
Fig. 3 eine Seitenansicht der Profiliermaschine sowie darüber die Transporteinrichtung,
Fig. 4 eine Seitenansicht der Profiliermaschine mit an beiden Enden angeordneten hydraulischen
Spannvorrichtungen,
Fig. 5 eine Stirnansicht der Profiliermaschine mit der Anordnung ihres Antriebes und
der Kupplung zwischen diesem Antrieb und dem Werkzeugträger,
Fig. 6 in vergrößertem Maßstab die Draufsicht insbesondere einer hydraulischen Spannvorrichtung
und eines Indexbolzens am Untergestell der Profiliermaschine ohne Werkzeugträger,
Fig. 7 eine Seitenansicht und
Fig. 8 eine Draufsicht einer Trennmaschine, die in Fortsetzung hinter dem Auslauf
der Profiliermaschine angeordnet sein kann und einen auswechselbaren Werkzeugträger
für Stanzwerkzeuge hat.
[0020] In den Figuren 1 bis 3 erkennt man die wesentlichen Bestandteile einer Profilieranlage,
nämlich eine im ganzen mit 1 bezeichnete Profiliermaschine, die ein Untergestell 2,
einen Antrieb 3 und einen austauschbaren Werkzeugträger 4 aufweist, auf welchem die
zur Herstellung von Profilen benötigten Umformwerkzeuge 5 aufgebaut sind. Ferner gehört
zu der Profilieranlage 1 ein im ganzen mit 6 bezeichnetes Aufbewahrungsmagazin mit
mehreren Abstellplätzen 7 für mehrere, jeweils mit unterschiedlichen Umformwerkzeugen
5 bestückte Werkzeugträger 4 sowie eine im ganzen mit 8 bezeichnete Transporteinrichtung
für den Transport der Werkzeugträger 4 zwischen deren jeweiligem Platz 7 im Aufbewahrungsmagazin
6 und der Profiliermaschine 1. Durch ein Steuerpult 9 ist eine Programmsteuerung angedeutet,
in welche die Lagerung der einzelnen Werkzeugträger 4 im Aufbewahrungsmagazin 6 relativ
zur räumlichen Anordnung der Profiliermaschine 1 sowie der gesamte für den Wechsel
eines Werkzeugträgers 4 gegen einen anderen erforderliche Arbeitsablauf einprogrammiert
sind.
[0021] In den Figuren 7 und 8 ist eine Trennmaschine 10 dargestellt, die in Fortsetzung
der Profiliermaschine 1 hinter deren Auslauf in an sich bekannter Weise angeordnet
sein kann und die ebenfalls ein Untergestell 1, einen Antrieb 12 und einen austauschbaren
Werkzeugträger 13 aufweist, auf dem zum Stanzen, Prägen und/oder Abtrenneratder mit
der Profiliermaschine 1 hergestellten Profile erforderliche Werkzeuge 14 aufgebaut
sind. Zu dieser Trennmaschine 10 kann ebenfalls ein Aufbewahrungsmagazin und eine
Transporteinrichtung sowie eine Programmsteuerung gehören, in welche die Lagerung
der Werkzeugträger der Trennmaschine in deren Aufbewahrungsmagazin einprogrammiert
ist, wobei eine analoge Anordnung zu der der Fig. 1 bis 3 getroffen sein kann. Es
ist aber auch möglich, dieselbe Programmsteuerung durch das Steuerpult 9 für den Werkzeugwechsel
der Trennmaschine 10 zu verwenden. Auch könnte dieselbe Transporteinrichtung 8 Verwendung
finden, wenn eine entsprechende räumliche Zuordnung der beiden Maschinen 1 und 10
und deren Aufbewahrungsmagazine dies erlauben. Für die Werkzeugträger 4 der Profiliermaschine
1 und für die Werkzeugträger 13 der Trennmaschine 10 können also jeweils eigene Aufbewahrungsmagazine
und jeweils eine eigene oder eine gemeinsame Transporteinrichtung 8 vorgesehen sein.
[0022] In den Figuren 4 und 6 ist dargestellt, daß das Untergestell 2 der Profiliermaschine
1 - was auch für die Trennmaschine 10 in gleicher Weise zutreffen kann - eine hydraulische
Spannvorrichtung 15 zum Erfassen und Fixieren der auszutauschenden Werkzeugträger
4 - gegebenenfalls 13 - aufweist. Dabei erkennt man vor allem auch anhand der Fig.
6, daß eine um eine vertikale Achse schwenkbare Klemmbacke 16 zu dieser Vorrichtung
gehört, die aus dem Bereich des Werkzeugträgers herausschwenkbar ist, um ihn abheben
zu können, und die nach dem Absetzen des Werkzeugträgers 4 auf dem Untergestell 2
zurückgeschwenkt wird, dann den Werkzeugträger übergreift und aufgrund eines dann
aufgebrachten hydraulischen Druckes festklemmt.
[0023] Gemäß den Figuren 5 und 6 weist dabei das Untergestell 2 Indexbolzen 17 zum Indexieren
des jeweiligen Werkzeugträgers 4 auf, was in gleicher Weise bei der Trennmaschine
10 für die dort vorgesehenen Werkzeugträger 13 verwirklicht sein kann.
[0024] In Fig. 5 erkennt man ferner eine Kupplung 18 zwischen dem Antrieb 3 und einem Eingangsgetriebe
19 des Werkzeugsatzes am Werkzeugträger 4. Die Programmsteuerung kann diese Kupplung
18 zwischen dem Antrieb 3 und dem Getriebe 19 für die Werkzeuge des Werkzeugsatzes
und außerdem die schon erwähnte Spannvorrichtung 15 für deren Ein- und Auskuppeln
ansteuern. Dabei können entsprechende Hydraulikpumpen oder Kompressoren entsprechende
hydraulische oder pneumatische Hilfszylinder betätigen oder es können entsprechende
Stellmotoren die jeweiligen Kupplungsbewegungen durchführen.
[0025] Im Eintrittsbereich 20 am Einlauf tisch 21 der Profiliermaschine 1 kann eine nicht
näher dargestellte Trennvorrichtung zum Abschneiden des Werkstückes vor dem Auswechseln
des Werkzeugträgers 4 vorgesehen sein, die entweder von einer Bedienungsperson betätigt
oder von der Programmsteuerung angesteuert sein kann. In erwünschter Weise kann somit
in einem Werkzeugträger 4 ein Werkstück-Rest verbleiben. Wird später dieser Werkzeugträger
4 mit seinen Werkzeugen erneut benötigt, kann an dieses Werkstück-Reststück das neue
Werkstück angeschweißt werden. Dazu kann im Bereich des Einlauftisches 21 eine vorzugsweise
vollautomatische, in der Zeichnung ebenfalls nicht näher dargestellte Schweißmaschine
vorgesehen sein, die gegebenenfalls sogar gleichzeitig zum Abtrennen des bandförmigen
Werkstückes beim Austausch des Werkzeugträgers 4 ausgebildet sein kann.
[0026] In Vorschubrichtung des Werkstückes am Auslauf 22 der Profiliermaschine 1 ist im
Ausführungsbeispiel ein Richtapparat 23 angeordnet, der das hergestellte Profil bei
Bedarf begradigt und/oder richtet. Zusätzlich kann an dieser Stelle eine weitere Trenneinrichtung
zum Abtrennen eines überstehenden Profilstückes vorgesehen sein, so daß ein solches
überstehendes Profilstück vor dem Transport des Werkzeugträgers 4 in das Magazin 6
entfernt werden kann, um die Werkzeugträger 4 der Profiliermaschine 1 und der Trennmaschine
10 bei Bedarf getrennt transportieren zu können.
[0027] Die vorbeschriebene dargestellte Profilieranlage erlaubt folgende Arbeitsweise:
[0028] Am Steuerpult 9 kann ein bestimmtes Profil, z. B. "Profil Nr. 5" durch Knopfdruck
vorgewählt werden, während bis dahin an der Profiliermaschine ein anderes Profil gefertigt
wurde. Durch diese Programmeingabe wird zunächst veranlaßt, daß das Band und eventuell
auch das Profil mittels Trenneinrichtung(en) - sofern vorhanden - automatisch abgetrennt
wird (werden) und daß die Transporteinrichtung 8 aus ihrer Ruhestellung über die Profiliermaschine
1 bzw. die Trennmaschine 10 fährt. Nunmehr oder schon während dieser Fahrt der Transporteinrichtung
werden der Antrieb 3, die Spannvorrichtungen 15 sowie sämtliche Verbindungsleitungen
- Schmiermittel-, Hydrauliköl-, Luftleitungen u. dgl. - ausgekuppelt. Das Hebezeug
24 der Transporteinrichtung 8 senkt sich und kuppelt sich selbsttätig mit den Anhänge-Kupplungszapfen
25 des Werkzeugträgers 4 zusammen. Dabei handelt es sich um eine selbsttätig einrastende
Kupplung. Dies gilt sowohl für den Werkzeugträger 4 der Profiliermaschine 1 als auch
den Werkzeugträger 13 der Trennmaschine 10, wobei je nach Programm entweder beide
nacheinander oder gleichzeitig oder nur eine der entsprechenden Transporteinrichtungen
in Tätigkeit tritt.
[0029] Die Transporteinrichtung 8 transportiert den angehobenen Werkzeugträger 4 oder 13
an dessen Platz 7 im Aufbewahrungsmagazin 6 und stellt in selbsttätig an seinen dafür
vorprogrammierten Lagerplatz 7 ab und kuppelt selbsttätig ab. Nunmehr verfährt die
Transporteinrichtung 8 gemäß dem Programm der Programmsteuerung und der gewählten
Programmeingabe "Profil Nr. 5" zu dem Aufbewahrungsplatz 7 des Profiles Nr. 5 im Aufbewahrungsmagazin
6 und nimmt den entsprechenden Werkzeugträger 4 in gleicher Weise auf, wie dies vorher
an der Profiliermaschine 1 bzw. der Trennmaschine 10 geschehen ist.
[0030] Die Transporteinrichtung 8 fährt danach über das Untergestell 2 der entsprechenden
Maschine 1 und/oder 10 und setzt den entsprechenden Werkzeugträger dort ab.
[0031] Nunmehr werden Antrieb 3 und Spannvorrichtungen 15 sowie sämtliche Verbindungsleitungen
wieder eingekuppelt. Die Transporteinrichtung 8 fährt in ihre Ruhestellung und die
Profilieranlage ist produktionsbereit für Profil Nr. 5, nachdem Bandende oder -anfang
automatisch oder manuell angeschweißt worden sind. Es zeigt sich, daß eine Bedienungsperson
also lediglich ein vorprogrammiertes Profil an der Programmsteuerung bzw. dem Steuerpult
9 vorwählen muß, wonach in kürzestmöglicher Zeit die Umrüstung der Profiliermaschine
und/oder der Trennmaschine erfolgen kann, ohne daß es menschlicher Arbeitskraft oder
aufwendiger Justierarbeiten an den eigentlichen Umformwerkzeugen bedarf.
[0032] Alle in der Beschreibung, den Ansprüchen, der Zusammenfassung und der Zeichnung dargestellten
Merkmale und Konstruktionsdetails können sowohl einzeln als auch in beliebiger Kombination
miteinander wesentliche Bedeutung haben.
1. Profilieranlage mit wenigstens einer Profiliermaschine (1), die ein Untergestell
(2), einen Antrieb (3) und einen austauschbaren Werkzeugträger (4) aufweist, auf welchem
die zur Herstellung von Profilen benötigten Umformwerkzeuge (5) aufgebaut sind, dadurch
gekennzeichnet , daß die Profilieranlage (1) zusätzlich zu der Profiliermaschine ein
Aufbewahrungsmagazin (6) od. dgl. Lager für mehrere, jeweils mit unterschiedlichen
Umformwerkzeugen (5) bestückte Werkzeugträger (4) sowie eine Transporteinrichtung
(8) für den Transport der Werkzeugträger (4) zwischen Aufbewahrungsmagazin (6) und
Profiliermaschine (1) und umgekehrt und eine Programmsteuerung aufweist, in welche
die Lagerung der einzelnen Werkzeugträger (4) im Aufbewahrungsmagazin (6) relativ
zur räumlichen Anordnung der Profiliermaschine (1) einprogrammiert ist.
2. Profilieranlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie in Fortsetzung
der Profiliermaschine (1) eine Trennmaschine (10) hat, die ein Untergestell (11),
einen Antrieb (12) und einen austauschbaren Werkzeugträger (13) aufweist, auf dem
zum Stanzen, Prägen und/oder Abtrennen der mit der Profiliermaschine (1) hergestellten
Profile erforderliche Werkzeuge (14) aufgebaut sind, und daß ein Aufbewahrungsmagazin
und eine Transporteinrichtung für die Werkzeugträger (13) der Trennmaschine (10) sowie
eine Programmsteuerung vorgesehen sind, in welche die Lagerung der Werkzeugträger
(13) der Trennmaschine (10) im Aufbewahrungsmagazin einprogrammiert ist.
3. Profilieranlage nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß für die Werkzeugträger
(4) der Profiliermaschine (1) und die Werkzeugträger (13) der Trennmaschine (10) jeweils
ein eigenes Aufbewahrungsmagazin und jeweils eine eigene oder eine gemeinsame Transporteinrichtung
(8) vorgesehen sind.
4. Profilieranlage nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das
Untergestell (2) der Profiliermaschine (1) und/oder der Trennmaschine (10) eine hydraulische
Spannvorrichtung (15) zum Erfassen und Fixieren der auszutauschenden Werkzeugträger
(4; 13) aufweist.
5. Profilieranlage nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Untergestell (2)
wenigstens einen Indexbolzen (17) zum Indexieren des jeweiligen Werkzeugträgers (4;
13) aufweist.
6. Profilieranlage nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die
Programmsteuerung die Kupplung zwischen dem Antrieb (3) und dem Getriebe (19) für
die Werkzeuge des Werkzeugsatzes und die Spannvorrichtung (15) für deren Ein- und
Auskuppeln ansteuert.
7. Profilieranlage nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die
Programmsteuerung für mehrere verschiedene herzustellende Profile darauf programmiert
ist, bei Eingabe eines gewünschten Profiles selbsttätig die Transporteinrichtung (8),
die Kupplung am Antrieb (3) und die Spannvorrichtung (15) anzusteuern und einen Werkzeugträger
(4; 13) selbsttätig auszutauschen.
8. Profilieranlage nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß im
Eintrittsbereich (20) des zunächst bandförmigen Werkstückes am Einlauftisch (21) der
Profiliermaschine (1) eine Trennvorrichtung zum Abschneiden des Werkstückes vor dem
Auswechseln des Werkzeugträgers (4) vorgesehen ist, die gegebenenfalls von der Programmsteuerung
angesteuert ist.
9. Profilieranlage nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß im
Bereich des Einlauftisches (21) eine vorzugsweise vollautomatische Schweißmaschine
zum Verbinden des in den magazinierten Werkzeugträgern verbleibenden Werkstückes mit
dem für das neue Profil benötigten bandförmigen Werkstück vorgesehen ist.
10. Profilieranlage nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß
die Schweißmaschine gleichzeitig zum Abtrennen des bandförmigen Werkstückes ausgebildet
ist.
11. Profilieranlage nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß
in Vorschubrichtung des Werkstückes am Auslauf (22) der Profiliermaschine (1) eine
Trenneinrichtung zum Abtrennen eines überstehenden Profilstückes vor dem Transport
des Werkzeugträgers (4) in das Magazin (6) vorgesehen ist.