[0001] Die Erfindung betrifft ein Bohrwerkzeug für Handbohrmaschinen, mit einem im wesentlichen
zylindrischen Einsteckende.
[0002] Die bekannten, der Herstellung von Bohrungen in harten Untergrundmaterialien, wie
Beton, Gestein und dgl, dienenden Handbohrmaschinen lassen sich im wesentlichen in
drei Gruppen unterteilen, und zwar in Bohrmaschinen, Schlagbohrmaschinen und Bohrhämmer.
[0003] Bei den reinen Bohrmaschinen, die heute von untergeordneter Bedeutung sind, handelt
es sich um einfache Handgeräte, welche dem eingesetzten Bohrwerkzeug lediglich eine
Drehbewegung erteilen. Zum Einsetzen des Bohrwerkzeuges weisen diese Geräte ein Spannfutter
auf, in welchem das in aller Regel zylindrische Einsteckende des Bohrwerkzeuges gespannt
werden kann.
[0004] Die Schlagbohrmaschinen weisen ebenfalls ein Spannfutter auf, in welchem die Bohrwerkzeuge
wie voran erwähnt gespannt werden können. Im Unterschied zu den einfachen Bohrmaschinen
ist bei den Schlagbohrmaschinen das Spannfutter auf einer axial beweglichen Spindel
angeordnet, auf welche während des Bohrvorganges eine Vibrationsbewegung ausgeübt
wird. Diese Vibrationsbewegung wird durch geräteinterne Mittel, wie beispielsweise
Ratschenscheiben, erzeugt und vom Spannfutter auf das darin fest eingespannte Bohrwerkzeug
übertragen.
[0005] Die weitaus grösste Bedeutung haben heute die Bohrhämmer. Auch diese Geräte weisen
ein Spannfutter auf, in welchem im Gegensatz zu den Bohrmaschinen und den Schlagbohrmaschinen
das Bohrwerkzeug begrenzt axial beweglich, aber für eine Uebertragung der Drehbewegung
formschlüssig, gehalten ist. Durch geräteseitige Mittel, wie insbesondere ein elektropneumatisches
Schlagwerk, wird ein Hammerkolben hin- und herbewegt, welcher direkt oder unter Zwischenschaltung
beispielsweise eines Uebertragungsbolzens dem Bohrwerkzeug eine Schlagbewegung erteilt.
Aufgrund der axialen Beweglichkeit gegenüber dem Spannfutter wird auf letzteres keine
Schlagbewegung übertragen, so dass die gesamte Schlagenergie für den Bohrvorgang zur
Verfügung steht.
[0006] Zum formschlüssigen Spannen der Bohrwerkzeuge in Bohrhämmern ist es verbreitet, die
Bohrwerkzeuge mit einem Einheits-Einsteckende zu versehen, das Mitnehmerflächen für
radial verschiebbare Verriegelungselemente des Spannfutters aufweist. Da ein solches
Einheits-Einsteckende zu einer starken Verteuerung der Bohrwerkzeuge geführt hat,
sind in jüngster Zeit Lösungen mit variablen Einsteckenden bekannt geworden. Diese
werden wiederum mittels Mitnehmerflächen am Einsteckende in Spannfuttern gespannt,
wobei solche Spannfutter einen variablen Führungsbereich und Gegenflächen für die
Mitnehmerflächen an den Bohrwerkzeugen aufweisen.
[0007] Nachdem Bohrhämmer gegenüber Schlagbohrmaschinen ganz wesentliche anwendungstechnische
Vorteile aufweisen, und durch Schaffung von variablen Einsteckenden die Bohrwerkzeuge
zunehmend wirtschaftlich interessanter werden, findet in erheblichem Umfange eine
Ablösung der Schlagbohrmaschinen durch die Bohrhämmer statt. Somit tritt vermehrt
die Situation auf, dass ein und derselbe Anwender sowohl im Besitze von Schlagbohrmaschinen
als auch von Bohrhämmern ist. Da ein solcher Anwender, dem künftigen Trend folgend,
sich in aller Regel nur noch Bohrwerkzeuge für die Bohrhämmer anschafft, liegt die
Forderung nahe, diese Bohrwerkzeuge auch in den sich noch in seinem Besitze befindlichen
Schlagbohrmaschinen einsetzen zu können.
[0008] Zur Lösung dieser Aufgabe ist ein Bohrwerkzeug bekannt, dessen Einsteckende zur Schaffung
der Mitnehmerflächen Nuten derart verteilt aufweist, dass Spannbacken eines Spannfutters
nicht in die Nuten einfallen können, falls ein solches Bohrwerkzeug in eine Schlagbohrmaschine
eingesetzt wird. Es wird damit dieselbe Situation geschaffen, wie wenn ein Bohrwerkzeug
mit einem zylindrischen Einsteckende in einer Schlagbohrmaschine gespannt wird, dh
aufgrund des reinen Kraftschlusses müssen erhebliche Klemmkräfte vom Spannfutter aufgebracht
werden. Nachdem axial lediglich eine Vibrationsbewegung auf das Bohrwerkzeug einwirkt,
fallen die in dieser Richtung wirkenden Kräfte nicht ins Gewicht, dagegen aber umsomehr
Kräfte, die für die Uebertragung des Drehmomentes erforderlich sind. Sofern demnach
nicht ausreichende Klemmkräfte vom Spannfutter aufgebracht werden, besteht die Gefahr,
dass das Drehmoment nicht vollständig auf das Bohrwerkzeug übertragen wird, und das
Bohrwerkzeug sich innerhalb des Spannfutters verdrehen kann. Damit erfüllt dieses
Kombinationswerkzeug wohl die Aufgabe, dass es universell in den interessierenden
Gerätetypen verwendet werden kann, führt aber bei einer Anwendung in Schlagbohrmaschinen
gegenüber den herkömmlichen Werkzeugen zu keiner weiteren Verbesserung.
[0009] Um Bohrwerkzeuge auch in dieser Hinsicht zu verbessern, ist eine weitere Lösung bekanntgeworden,
gemäss welcher das Einsteckende eine relativ lange, zur rückwärtigen Stirnseite hin
geschlossene Nut zur Schaffung von Mitnehmerflächen aufweist. Während beim Einsatz
eines solchen Bohrwerkzeuges in einem Bohrhammer dieselbe Situation wie beim voran
geschilderten Bohrwerkzeug auftritt, sollte durch diese Ausbildung der Nut eine Verbesserung
beim Einsatz in Schlagbohrmaschinen erzielt werden. Bei einer beschränkten Anzahl
von Spannfuttern, dh bei solchen Futtern, wo die Hinterkante der Spannbacken einen
ausreichenden Abstand von der futterseitigen Anschlagfläche für die rückwärtige Stirnseite
der Bohrwerkzeuge aufweisen, wird ein Vorteil erreicht, indem die Spannbacken vollständig
in die Nuten am Einsteckende des Bohrwerkzeuges eintauchen können. Bei einer Vielzahl
von sich auf dem Markt befindlichen Spannfuttern ist ein solcher Abstand nicht vorhanden,
so dass die Spannbacken aufgrund des durch die Anwendung bei Bohrhämmern erforderlichen
rückwärtigen Abschlusses der Nut nicht eintauchen können. Dadurch entsteht nebst dem
Nachteil der wiederum nicht ausreichenden Drehmitnahme ein weiterer gewichtiger Nachteil,
welcher dadurch zustande kommt, dass das Einsteckende des Bohrwerkzeuges nur über
eine ganz kurze Strecke mit den Spannbacken in Kontakt kommt und dadurch eine Art
Kugelgelenk entsteht, was zu einem erheblichen Unrundlauf des Bohrwerkzeuges führt.
[0010] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein einfach herstellbares Bohrwerkzeug
zu schaffen, das bei Anwendung in allen Handbohrmaschinen zu einer ausreichenden Halterung
und einem ausreichenden Rundlauf führt.
[0011] Erfindungsgemäss wird die Aufgabe durch ein Bohrwerkzeug gelöst, das sich durch die
Kombination folgender Merkmale auszeichnet.
[0012]
a) Das Einsteckende weist eine oder mehrere zur rückwärtigen Stirnseite hin offene
Längsnuten auf.
b) Das Einsteckende weist eine oder mehrere im Abstand von der rückwärtigen Stirnseite
angeordnete Längsnuten auf.
c) Zur rückwärtigen Stirnseite hin offene und im Abstand von der rückwärtigen Stirnseite
angeordnete Längsnuten überlappen sich in ihrer Axialprojektion unter Bildung einer
von der rückwärtigen Stirnseite abgewandten Schulterfläche wenigstens teilweise.
[0013] Durch die erfindungsgemäss vorgeschlagenen Kombinationsmerkmale wird wenigstens eine
zur rückwärtigen Stirnseite hin offene Längsnut mit wenigsten einer zur rückwärtigen
Stirnseite hin geschlossenen Längsnut derart überlappt, dass in gewissem Sinne eine
oder mehrere Doppel-Funktionsnuten entstehen. Die zur rückwärtigen Stirnseite hin
offene Längsnut stellt sicher, dass die Spannbacken jeglicher Spannfutterart vollständig
eintauchen können und somit nebst Drehmitnahme eine ausreichende, für den Rundlauf
des Bohrwerkzeuges massgebende Führung schaffen. Insbesondere wird hier demjenigen
Umstand Rechnung getragen, gemäss welchem die axiale Halterung der Bohrwerkzeuge bei
Anwendung in Schlagbohrmaschinen nur von untergeordneter Bedeutung ist und im Vergleich
zur Drehmitnahme ohne weiteres durch reinen Kraftschluss bewerkstelligt werden kann.
[0014] Bei der Verwendung der Bohrwerkzeuge in Bohrhämmern ist nebst der Drehmomentübertragung
die Schaffung einer begrenzten axialen Beweglichkeit jedoch ausschlaggebend. Diese
wird in einem Spannfutter erzielt, das nebst einem variablen Führungsbereich Gegenflächen'an
Vorsprüngen aufweist, die unter radialer Verstellung in die im Abstand von der rückwärtigen
Stirnseite angeordneten Längsnuten eintauchen können. Die Begrenzung der Beweglichkeit
erfolgt durch Schulterflächen, wobei dem Grunde nach nur der erfindungsgemäss vorgeschlagenen,
von der rückwärtigen Stirnseite abgewandten Schulterfläche eine Bedeutung zukommt.
Wie die nachfolgenden Ausführungen zeigen, kann diese Schulterfläche durch verschiedenartige
Ausbildungs- und Ueberlappungsarten der Längsnuten zustande kommen.
[0015] Gemäss einem Vorschlag der Erfindung können beide Arten von Längsnuten im wesentlichen
dieselbe Querschnittsfläche aufweisen, wobei durch die nur teilweise Ueberlappung
Schulterflächen entstehen. Demgegenüber kann gemäss einem weiteren Vorschlag die zur
rückwärtigen Stirnseite hin offene Längsnut eine kleinere Querschnittsfläche als die
im Abstand von der rückwärtigen Stirnseite angeordnete Längsnut aufweisen. Dadurch
entstehen selbst bei symmetrischer Anordnung der Längsnuten Schulterflächen.
[0016] Nachdem die Schulterflächen bei symmetrischer Anordnung der Längsnuten relativ klein
ausfallen, besteht auch bei Längsnuten mit unterschiedlicher Querschnittsfläche die
Möglichkeit einer nur teilweisen Ueberlappung. Eine bevorzugte Ausführungsform dieser
nur teilweisen Ueberlappung besteht darin, dass die zur rückwärtigen Stirnseite hin
offenen Längsnuten entgegen der Bohrwerkzeug-Drehrichtung zu den im Abstand von der
rückwärtigen Stirnseite angeordneten Längsnuten versetzt angeordnet sind. Diese Versetzung
samt unterschiedlicher Querschnittsfläche der Längsnuten führt zu einer erheblichen
Vergrösserung der Schulterflächen, insbesondere wenn aus Gründen einer ausreichenden
Führung der Bohrwerkzeuge bei Anwendung in Schlagbohrmaschinen von der Forderung ausgegangen
wird, dass der Nutengrund der zur rückwärtigen Stirnseite hin offenen Längsnut von
der im Abstand zur rückwärtigen Stirnseite angeordneten Längsnut nicht unterbrochen
werden darf. Die vorgeschlagene Richtung der Versetzung stellt sicher, dass die von
der rückwärtigen Stirnseite abgewandte Schulterfläche auf jene Seite zu liegen kommt,
wo aufgrund des auf das Bohrwerkzeug einwirkenden Drehmomentes Gegenflächen von Vorsprüngen
des Spannfutters in überwiegendem Masse zur Anlage kommen. Die Schaffung solcher Schulterflächen
wirkt sich vor allem positiv auf die Standzeit des Einsteckendes bei überwiegender
Anwendung der Bohrwerkzeuge in Bohrhämmern aus. Unter Berücksichtigung der unterschiedlichen
Durchmesser der Einsteckenden sowie Abmessung und Form der Längsnuten hat sich eine
Winkelversetzung in der Grössenordnung von 8 bis 15° als zweckmässig herausgestellt.
[0017] In Anlehnung an ein sich beim Einsatz in Bohrhämmern bereits bewährtes anderweitiges
Bohrwerkzeug wird weiter vorgeschlagen, entlang einer zur rückwärtigen Stirnseite
hin offenen Längsnut eine oder mehrere im Abstand von der rückwärtigen Stirnseite
angeordnete Längsnuten vorzusehen. Insbesondere wird dadurch der Vorteil erreicht,
dass die Anzahl der Schulterflächen und somit die gesamte Anschlagfläche für die axial
begrenzte Beweglichkeit der Bohrwerkzeuge bei Anwendung in Bohrhämmern vergrössert
wird. Als Kompromisslösung, einerseits aus der Sicht der Anzahl der Schulterflächen
und andererseits aus der Sicht des Herstellungsaufwandes, haben sich insbesondere
zwei im Abstand von der rückwärtigen Stirnseite angeordnete Längsnuten bewährt.
[0018] Bezüglich der Dimensionierung der im Abstand von der rückwärtigen Stirnseite angeordneten
Längsnuten beträgt vorzugsweise der Abstand zwischen den einander zugewandten Enden
der Längsnuten das 0,2- bis 0,8-fache, der Abstand zwischen der rückwärtigen Stirnseite
und dem dieser zugewandten Ende der der rückwärtigen Stirnseite näheren Längsnut das
C,3- bis 1-fache und die Länge einer Längsnut das 1,2- bis 3-fache des Durchmessers
des Einsteckendes.
[0019] Die Dimensionierung der zur rückwärtigen Stirnseite hin offenen Längsnut hat sich
nach den gängigen, sich auf dem Markt befindlichen Spannfuttern zu richten und weist
demnach eine bevorzugte Länge auf, die das 3- bis 12-fache des Durchmessers des Einsteckendes
beträgt. In absoluten Zahlen ausgedrückt, werden sämtliche gängigen Spannfutter erfasst,
wenn die zur rückwärtigen Stirnseite hin offene Längsnut eine Länge von etwa 45 mm
aufweist.
[0020] Ebenfalls in Anlehnung an die gängigen, sich auf dem Markt befindlichen Spannfutter
weist das Einsteckende drei bzw ein Vielfaches von drei zur rückwärtigen Stirnseite
hin offene Längsnuten mit gleichen Winkelabständen auf.
[0021] Vorzugsweise sind die zur rückwärtigen Stirnseite hin offenen Längsnuten im Querschnitt
V-förmig ausgebildet und die im Abstand von der rückwärtigen Stirnseite angeordneten
Längsnuten im Querschnitt im wesentlichen kreisbogenförmig ausgebildet. Nachdem die
Spannbacken der handelsüblichen Spannfutter von Schlagbohrmaschinen einen Winkel von
120° aufweisen, können die im Querschnitt V-förmig ausgebildeten, zur rückwärtigen
Stirnseite hin offenen Längsnuten einen gleichen Winkel einschliessen oder dieser
Winkel kann geringfügig kleiner sein, dh er kann sich beispielsweise zwischen 100
und 120° bewegen. Durch die Verkleinerung dieses Winkels wird die Halterung der Bohrwerkzeuge
verbessert.
[0022] Die Erfindung soll nunmehr anhand von sie beispielsweise wiedergebenden Zeichnungen
näher erläutert werden, und zwar zeigen:
Fig. 1 das Einsteckende eines Bohrwerkzeuges gemäss Erfindung;
Fig. 2 einen Schnitt längs der Linie II-II der Fig. 1;
Fig. 3 das Einsteckende eines weiteren Bohrwerkzeuges gemäss Erfindung;
Fig. 4 einen Schnitt längs der Linie IV-IV der Fig. 3.
[0023] Die Figuren 1 und 2 zeigen das Einsteckende 2 eines insgesamt mit 1 bezeichneten
Bohrwerkzeuges. Wie insbesondere die Fig. 2 zeigt, weist dieses Einsteckende 2 drei
gleichmässig über den Umfang verteilte, zur rückwärtigen Stirnseite 3 hin offene-Längsnuten
4 auf. Diese zur freien Stirnseite 3 hin offenen Längsnuten 4 weisen einen V-förmigen
Querschnitt auf. Symmetrisch werden diese zur freien Stirnseite 3 hin offenen Längsnuten
4 von im Abstand zur rückwärtigen Stirnseite 3 angeordneten Längsnuten 5 überlappt,
welche eine axial begrenzte Länge aufweisen. Wie die beiden Figuren verdeutlichen,
sind entlang einer zur rückwärtigen Stirnseite 3 hin offenen Längsnut 4 zwei geschlossene
Längsnuten 5 hintereinander angeordnet.
[0024] Nachdem die Querschnittsfläche der zur rückwärtigen Stirnseite 3 hin offenen Längsnuten
4 gegenüber der Querschnittsfläche der im Abstand von der rückwärtigen Stirnseite
3 angeordneten Längsnuten 5 geringer ist, bilden sich im Uebergangsbereich Schulterflächen
6, 7. Diese Schulterflächen 6, 7 begrenzen die axiale Verschiebbarkeit bei Verwendung
eines solchen Bohrwerkzeuges 1 in Bohrhämmern, wobei die Bohrhämmer in bekannter Weise
ein Spannfutter mit verstellbaren Spannbacken aufweisen.
[0025] Insbesondere massgebend ist die von der rückwärtigen Stirnseite abgewandte Schulterfläche
6, da diese beim Abheben des Bohrwerkzeuges 1 von dem zu bearbeitenden Untergrundmaterial
die noch auf das Bohrwerkzeug 1 einwirkenden Schläge des bohrhammerseitigen Hammerkolbens
abfangen muss. Die gegenüberliegende Schulterfläche 7 ist dagegen kaum Beanspruchungen
ausgesetzt, da dieser Bewegungsrichtung die Schläge des Hammerkolbens entgegenwirken.
[0026] Wie die Figuren 1 und 2 verdeutlichen, weisen die zur rückwärtigen Stirnseite 3 hin
offenen Längsnuten 4 einen durchgehenden Nutengrund auf, der auch die im Abstand von
der rückwärtigen Stirnseite 3 angeordneten Längsnuten 5 durchsetzt. Dank dieses durchgehenden
Nutengrundes kommt beim Einsatz der Bohrwerkzeuge 1 mit einem solchen Einsteckende
2 in Schlagbohrmaschinen in jedem Falle eine zentrische Führung zustande, unabhängig
von der axialen Lage der Spannbakken des Spannfutters.
[0027] Die Figuren 3 und 4 zeigen ein insgesamt mit 11 bezeichnetes Bohrwerkzeug mit einem
Einsteckende 12. Wie insbesondere Fig. 4 zeigt, weist das Einsteckende 12 drei gleichmässig
über den Umfang verteilte, zur rückwärtigen Stirnseite 13 hin offene Längsnuten 14
von V-förmigem Querschnitt auf. Entlang einer zur rückwärtigen Stirnseite 13 hin offenen
Längsnut 14 sind zwei hintereinander angeordnete geschlossene Längsnuten 15 mit Abstand
von der rückwärtigen Stirnseite 13 angeordnet. Diese im Abstand von der rückwärtigen
Stirnseite 13 angeordneten Längsnuten 15 sind in Drehrichtung des Bohrwerkzeuges 11
gegenüber den zur rückwärtigen Stirnseite 13 hin offenen Längsnuten 14 versetzt, und
zwar derart, dass der Versetzungswinkel oL der Symmetrieachsen der Längsnuten 14,
15 etwa 8 bis 15° beträgt. Im Uebergangsbereich der beiden Längsnuten 14, 15 entstehen
wiederum Schulterflächen 16, 17, welche dank der versetzten Anordnung eine asymmetrische
Ausbildung aufweisen.
[0028] Wie bereits vorgängig darauf hingewiesen, ist insbesondere die von der rückwärtigen
Stirnseite 13 abgewandte Schulterfläche 16 für das Bohrwerkzeug 11 beim Einsatz in
Bohrhämmer von massgebender Bedeutung. Bei einer Versetzung der Längsnuten 14, 15
im beschriebenen Sinne kommt die asymmetrisch angeordnete, von der rückwärtigen Stirnseite
13 abgewandte Schulterfläche 16 auf jene Seite zu liegen, wo aufgrund des auf das
Bohrwerkzeug einwirkenden Drehmomentes Gegenflächen von Vorsprüngen der Spannbacken
des Spannfutters in überwiegendem Masse zur Anlage kommen.
[0029] Dank dieser versetzten Anordnung der Längsnuten 14, 15 kann die von der rückwärtigen
Stirnseite 13 abgewandte Schulterfläche 16 in ihrer Grösse stark beeinflusst werden.
Einerseits kann dies durch Variation der Grösse der Querschnittsflächen und andererseits
durch den Grad der Versetzung erfolgen. So ist es beispielsweise möglich, dass trotz
gleicher Querschnittsausbildung dank der Versetzung noch eine ausreichend grosse Schulterfläche
16 zustande kommt.
[0030] Die Versetzung der Längsnuten 14, 15 hat ferner zur Folge, dass sowohl vor und hinter
als auch zwischen den im Abstand von der rückwärtigen Stirnseite angeordneten Längsnuten
15 trotz Vorhandenseins der zur rückwärtigen Stirnseite 13 hin offenen Längsnut 14
ein ausreichender Anteil der Oberflächenkontur des Einsteckendes 12 bestehen bleibt.
Wie die Fig. 4 insbesondere zeigt, wird in diesen Bereichen etwa die Hälfte der Breite
der Oberflächenkontur der im Abstand von der rückwärtigen Stirnseite 13 angeordneten
Längsnuten 15 stehenbelassen. Dies führt dazu, dass dank dieser verbleibenden Oberflächenkontur
die Führung des Werkzeuges 11 in den an sich bekannten, verstellbare Spannbacken aufweisenden
Spannfuttern von Bohrhämmern in gleicher Weise bestehen bleibt, wie wenn keine zur
rückwärtigen Stirnseite 13 hin offenen Längsnuten 14 vorhanden wären. Diese Führung
an der Oberflächenkontur ist insbesondere bei Verwendung von Bohrwerkzeugen 11 grösseren
Durchmessers in Bohrhämmern von erheblicher Bedeutung. Der Verschleiss des Einsteckendes
12 kann dadurch wesentlich vermindert und somit die Rundlaufgenauigkeit des Bohrwerkzeuges
11 verbessert werden.
1. Bohrwerkzeug für Handbohrmaschinen, mit einem im wesentlichen zylindrischen Einsteckende,
gekenn- zeichnet durch die Kombination folgender Merkmale:
a) das Einsteckende (2, 12) weist eine oder mehrere zur rückwärtigen Stirnseite (3,
13) hin offene Längsnuten (4, 14) auf;
b) das Einsteckende (2, 12) weist eine oder mehrere im Abstand von der rückwärtigen
Stirnseite (3, 13) angeordnete Längsnuten (5, 15) auf;
c) zur rückwärtigen Stirnseite (3, 13) hin offene (4, 14) und im Abstand von der rückwärtigen
Stirnseite (3, 13) angeordnete Längsnuten (5, 15) überlappen sich in ihrer Axialprojektion
unter Bildung einer von der rückwärtigen Stirnseite (3, 13) abgewandten Schulterfläche
(6, 16) wenigstens teilweise.
2. Werkzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Querschnittsfläche der
zur rückwärtigen Stirnseite (3, 13) hin offenen Längsnuten (4, 14) im wesentlichen
der Querschnittsfläche der im Abstand von der rückwärtigen Stirnseite (3, 13) angeordneten
Längsnuten (5, 15) entspricht.
3. Werkzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Querschnittsfläche der
zur rückwärtigen Stirnseite (3, 13) hin offenen Längsnuten (4, 14) kleiner als die
Querschnittsfläche der im Abstand von der rückwärtigen Stirnseite (3, 13) angeordneten
Längsnuten (5, 15) ist.
4. Bohrwerkzeug nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die zur rückwärtigen
Stirnseite (3, 13) hin offenen Längsnuten (4, 14) und die im Abstand von der rückwärtigen
Stirnseite (3, 13) angeordneten Längsnuten (5, 15) zueinander mit sich deckenden Querschnittssymmetrieachsen
angeordnet sind.
5. Bohrwerkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die
zur rückwärtigen Stirnseite (3, 13) hin offenen Längsnuten (4, 14) entgegen der Bohrwerkzeug-Drehrichtung
zu den im Abstand von der rückwärtigen Stirnseite (3, 13) angeordneten Längsnuten
(5, 15) versetzt angeordnet sind.
6. Bohrwerkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass entlang
einer zur rückwärtigen Stirnseite (3, 13) hin offenen Längsnut (4, 14) eine oder mehrere
im Abstand von der rückwärtigen Stirnseite (3, 13) angeordnete Längsnuten (5; 15)
vorgesehen sind.
7. Bohrwerkzeug nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass entlang einer zur rückwärtigen
Stirnseite (3, 13) hin offenen Längsnut (4, 14) zwei im Abstand von der rückwärtigen
Stirnseite (3, 13) angeordnete Längsnuten (5, 15) vorgesehen sind.
8. Bohrwerkzeug nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Abstand (A)
zwischen den einander zugewandten Enden der im Abstand von der rückwärtigen Stirnseite
(3, 13) angeordneten Längsnuten (5, 15) das 0,2- bis 0,8- fache des Durchmessers des
Einsteckendes (2, 12) beträgt.
9. Bohrwerkzeug nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass der
Abstand (B) zwischen der rückwärtigen Stirnseite (3, 13) und dem dieser zugewandten
Ende der der rückwärtigen Stirnseite (3, 13) näheren im Abstand angeordneten Längsnut
(5, 15) das 0,3- bis 1-fache des Durchmessers des Einsteckendes (2, 12) beträgt.
10. Bohrwerkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die
Länge (L) einer im Abstand von der rückwärtigen Stirnseite (3, 13) angeordneten Längsnut
(5, 15) das 1,2- bis 3-fache des Durchmessers des Einsteckendes (2, 12) beträgt.
11. Bohrwerkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die
Länge (M) einer zur rückwärtigen Stirnseite (3, 13) hin offenen Längsnut (4, 14) das
3- bis 12-fache des Durchmessers des Einsteckendes (2, 12) beträgt.
12. Bohrwerkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass über
den Umfang des Einsteckendes (2, 12) mit gleichen Winkelabständen drei bzw ein Vielfaches
von drei zur rückwärtigen Stirnseite (3, 13) hin offene Längsnuten (4, 14) vorgesehen
sind.
13. Bohrwerkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass die
zur rückwärtigen Stirnseite (3, 13) hin offenen Längsnuten (4, 14) im Querschnitt
V-förmig unter einem eingeschlossenen Winkel (j) zwischen 100 und 120° ausgebildet
sind.
14. Bohrwerkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass die
im Abstand zur rückwärtigen Stirnseite (3, 13) hin angeordneten Längsnuten (5, 15)
im Querschnitt im wesentlichen kreisbogenförmig ausgebildet sind.