[0001] Die Erfindung betrifft eine Kreiselpumpe nach dem Oberbegriff des Anspruch 1.
[0002] Derartige Kreiselpumpen sind aus der CH-PS 555 477 und der DE-OS 26 20 502 bekannt.
Sie haben, wie dies bei Spaltrohrpumpen üblich ist, einen mit dem Motor verbundenen
Aussenläufer und einen mit dem Pumpenlaufrad verbundenen Innenläufer. Die Pumpenlaufräder
mit ihren Innenläufern sind wenigstens teilweise am Topfboden gelagert, wobei der
Topfboden in der DE-OS 26 20 502 durchbrochen ist, damit die sogenannte Lagerwelle
des Pumpenlaufrades in einem Lager in der Aussenläuferwelle gelagert werden kann.
[0003] Schon aus Gründen der mechanischen Kraftübertragung sind derartige bekannte Spaltrohrtöpfe
meist metallen und somit elektrisch leitend, was zu Wirbelströmen, entsprechender
Erhitzung und Leistungsverlusten führt. Bisherige aus Kunststoffen bestehende Spaltrohre
sind nämlich nicht ausreichend chemisch und mechanisch beständig. Dabei sind die Konstruktionen
vielteilig und kompliziert.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde eine wirtschaftlich vorteilhaft herstellbare,
besseren Wirkungsgrad aufweisende Kreiselpumpe zu schaffen, die sich besonders als
Chemieprozesspumpe eignet.
[0005] Zur Lösung dieser Aufgabe wird die im Anspruch 1 definierte Kreiselpumpe vorgeschlagen.
[0006] Wenn man bei den herkömmlichen Konstruktionen die Wirbelstrombildung in der Topfwand
durch nichtmetallische Werkstoffe zu vermeiden trachtet, so ergeben sich mechanische
und wegen der dicken Wandungen auch magnetische Probleme, selbst wenn die chemischen
Bedingungen erfüllbar wären. Man hat daher bislang die Topfwandungen möglichst dünn
und die Magnetläufer möglichst nahe beisammen angeordnet, wenn es um eine Verbesserung
des Wirkungsgrades ging. Das wiederum brachte einen grossen Präzisionsaufwand mit
sich, welcher sich in der vielteiligen komplizierten Lagerung niederschlug.
[0007] Ueberraschenderweise wurde nun gefunden, dass bei der vollkommen umgekehrten Anordnung
des Spalttopfes und der umgekehrten Zuordnung der Läufer zu Motor und Pumpenlaufrad,
die Verwendung von elektrisch nicht leitendem Material für die Topfwandung bei gesteigertem
Wirkungsgrad in der Kraftübertragung möglich ist.
[0008] Das Ganze lässt sich dabei so ausbilden, dass in der Topfwand beinahe nur Druckspannungen
vom gepumpten Medium her erzeugt werden und nur im Topfboden und/oder dem Topfrand
noch Zugspannungen auftreten, die dort problemlos aufgenommen werden können.
[0009] Die bevorzugte fliegende Anordnung des Spaltrohrtopfes, bei welcher er nur an den
Topfwandrändern mit anderen Pumpenteilen verbunden ist, kann diesem Vorhaben sehr
förderlich sein.
[0010] Eine einwärtsgerichtete Wölbung des Topfbodens, d.h., wenn der Topfboden vom der
Topfwandung her vom Pumpenlaufrad zum Motor hin einwärts verläuft, ist dabei möglich
und erlaubt es eine besonders günstige Lageranordnung zu wählen.
[0011] Man kann, insbesondere bei bevorzugter Ausbildung der Erfindung, sogar Keramika als
Werkstoff der Topfwand oder gar des ganzen Topfes verwenden, was der Korrosionsbeständigkeit
und Wärmebeständigkeit (falls heisse Medien gepumpt werden) sehr förderlich sein kann.
[0012] Der Topfboden und/oder der Topfrand können dabei relativ unbedenklich ausreichend
dick ausgebildet werden, während man eine relativ dünne Topfwand nehmen kann. So kann
man den elektrischen und magnetischen Anforderungen gleichermassen gerecht werden,
wie den mechanischen Festigkeitsbedürfnissen.
[0013] Man kann den Spaltrohrtopf bevorzugt durchbruchsfrei ausführen und dadurch seine
Dichtigkeit und seine mechanische Festigkeit optimal ausnutzen.
[0014] Insbesondere im letztgenannten Falle ist es vorteilhaft, wenn das Pumpenlaufrad mitsamt
dem Aussenläufer auf einer im Ansaugstutzen des Pumpengehäuses befestigten Achse drehbar
gelagert ist, wobei die erwähnte Wölbung des Topfbodens eine besonders günstige Lageranordnung
erlaubt.
[0015] Die Erfindung wird nachstehend anhand der rein schematischen Zeichnung beispielsweise
besprochen. Es zeigen:
Fig. 1 eine Ansicht einer erfindungsgemässen Pumpe von der Ansaugstutzen-Seite her
gesehen, und
Fig. 2 einen Längsschnitt durch diese Pumpe.
[0016] In einem Pumpengehäuse 1 ist ein Spaltrohrtopf 2 dichtend eingesetzt, wodurch das
Pumpengehäuse in einen Pumpenraum 3 und einen Motorraum 4 dicht unterteilt ist, ohne
dass bewegte Dichtungen nötig sind.
[0017] Der Spaltrohrtopf 2 hat eine aus elektrisch nicht leitendem Material bestehende Topfwand
20, welcher im gezeichneten Beispiel mit dem Topfboden 21 und mit dem Topfrand 22
aus einem Stück besteht und hier als Keramikmaterial wiedergegeben ist. Die Topfwand
20 muss elektrisch nicht leitend sein, während dies für den Topfboden und allenfalls
auch für den Topfrand nicht Bedingung ist, aber bei einstückiger Fertigung oft der
Fall sein dürfte.
[0018] Durch die Anordnung und Gestaltung des Spaltrohrtopfes 2 ist die Topfwand 20 praktisch
nur Druckspannungen vom gepumpten Medium her ausgesetzt, was seiner dünnwandigen Ausgestaltung
trotz Verwendung elektrisch nicht leitenden Materials förderlich ist. Das ergibt zusammen
mit der Ausbildung aus elektrisch nicht leitendem Material eine Optimierung des Wirkungsgrades.
[0019] Im Pumpenraum 3 ist ein Radial-Pumpenlaufrad 5 vorgesehen, dessen Ansaugöffnung 50
dem Ansaugstutzen 8 des Pumpengehäuses 1 gegenüberliegt, während seine Radialkanäle
51 zum Druckstutzen 11 des Pumpengehäuses 1 hin fördern. Andere Oeffnungen sind am
Pumpenlaufrad nicht vorgesehen und es ist auch nur radial auf der Achse 7 gelagert.
[0020] Der auf der Vorderseite 52 des Pumpenlaufrades befindliche Raumanteil des Pumpenraumes
3 ist über den Spalt zwischen den Drosselringen 520 und 521 (letzterer ist durch einen
Haltering 522 gehaltert) mit dem Ansaugstutzen 8 und andererseits auch mit dem Druckstutzen
11 mediumleitend verbunden. Der an der Rückseite 53 des Pumpenlaufrades 5 angeordnete
Raumanteil des Pumpenraumes 3 ist um den Aussenläufer 6 herum mit dem Druckstutzen
11 und durch den Ausgleichskanal 71 in der Achse 7 mit dem Ansaugstutzen 8 verbunden.
Ein Drosselring 530 ist mittels Haltering 531 an der Rückseite 53 des Pumpenlaufrades
befestigt.
[0021] Diese Ausgestaltungsmerkmale zusammen mit den Kanalöffnungen 72 und 73 und der in
einer Tragrippe 80 des Ansaugstutzens für die Achse 7 vorgesehenen Drosselschraube
74 bestimmen die Axiallage des Pumpenlaufrades 5 zusammen mit dem angebauten, Permanentmagnete
60 tragenden Aussenläufer, in einer anderen Patentanmeldung vom gleichen Tage (Anwaltszeichen
7075) genannten Weise.
[0022] Während, wie schon beschrieben, das Pumpenlaufrad 5 mit dem Aussenläufer 6 mechanisch
fest verbunden ist, ist der Innenläufer 9, der Permanentmagnete 90 trägt, mit dem
Motor 10 verbunden, was einer Umkehrung der üblichen Bauweise gleich kommt.
[0023] Dies, zusammen mit den genannten Merkmalen des Spaltrohrtopfes erbringt nicht nur
eine Steigerung des Wirkungsgrades, sondern auch eine so erhebliche Temperatursenkung,
dass auf besondere Kühlmassnahmen verzichtet werden kann.
[0024] Dazu trägt auch bei, dass der Spaltrohrtopf 2 nur an seinem Rand 22 mit dem Pumpengehäuse
verbunden ist und sonst von Verbindungen frei ist, während sonst der Topfboden zumindest
mittragend ausgebildet ist, was naturgemäss Kräfteberücksichtigungen erfordert, die
hier vernachlässigbar sind.
[0025] Der Topfboden 21 ist zum Motor 10 hin eingewölbt, was neben günstigen statischen
Eigenschaften hier auch eine besonders gute Ausbalancierung des Laufrad/Aussenläufer-Komplexes
erlaubt. Man kann dabei eine im Ansaugstutzen 8 befestigte Achse 7 anwenden, was wiederum
auch die Vorteile der bereits genannten anderen Patentanmeldung vom gleichen Tage
(7075) fördert.
[0026] Zusätzlich gestattet die erfindungsgemässe Konstruktion die Anbringung eines Fremdschmierkanals
75 für das Keramik-Gleitlager 70.
1. Kreiselpumpe mit einem ihr Pumpengehäuse antriebsseitig gegen ein gepumptes Medium
dichtenden Spaltrohrtopf, dessen von seinem Topfboden abstehende Topfwand zwischen
jeeinenmit Permanentmagneten bestückten Innen-und Aussenläufer eingreift, wobei je
einer der Läufer mit einem Pumpenlaufrad bzw. einem Antriebsmotor mechanisch verbunden
ist, dadurch gekennzeichnet , dass der im Spaltrohrtopf (2) angeordnete Innenläufer
(9) im Betrieb mit dem Motor (10) verbunden ist, während der mit dem Pumpenlaufrad
mechanisch verbundene Aussenläufer (6) ausserhalb der aus elektrisch nicht leitendem
Material bestehenden Topfwand (20) angeordnet ist.
2. Kreiselpumpe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass im Betrieb vom gepumpten
Medium in der Topfwand (20) wenigstens grösstenteils, vorzugsweise wenigstens angenähert
nur, Druckspannungen erzeugt werden.
3. Kreiselpumpe nach wenigstens einem der Ansprüche 1 und 2, dadurch gekennzeichnet,
dass der an seinem Topfrand (22) fliegend montierte Spaltrohrtopf (2) nur an seinem
Topfrand (22) mit anderen Pumpenteilen verbunden ist.
4. Kreiselpumpe nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
dass der Topfboden (21), an der Topfwand (20) beginnend, vom Pumpenlaufrad (5) zum
Motor (10) hin einwärts geformt ausgebildet ist.
5. Kreiselpumpe nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die
Topfwand (20) dünner als der, vom gepumpten Medium Zugspannungen erhaltende, Topfboden
(21) ausgebildet ist.
6. Kreiselpumpe nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der,
vom gepumpten Medium Zugspannungen erhaltende, Topfrand (22) dicker als die Topfwand
(20) ausgebildet ist.
7. Kreiselpumpe nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass das
Pumpenlaufrad (5) mit dem daran befestigten Aussenläufer (6) auf einer in einem Ansaugstutzen
(8) des Pumpengehäuses (1) befestigten Achse (7) drehbar gelagert ist.
8. Kreiselpumpe nach einem der Ansprüche 1 bis 7, da- durch gekennzeichnet, dass der Spaltrohrtopf (2) durchbruchsfrei ist.
9. Kreiselpumpe nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest
die Topfwand (20) und vorzugsweise auch der mit ihr verbundene Topfboden (21) und/oder
Topfrand (22) aus keramischem Werstoff bestehen.