(19)
(11) EP 0 171 554 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
19.02.1986  Patentblatt  1986/08

(21) Anmeldenummer: 85107769.3

(22) Anmeldetag:  22.06.1985
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4E02D 7/02, E02D 13/10, F16L 1/02
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH FR GB IT LI LU NL SE

(30) Priorität: 18.07.1984 DE 3426374

(71) Anmelder: Schmidt, Paul
D-5940 Lennestadt 1/Saalhausen (DE)

(72) Erfinder:
  • Schmidt, Paul
    D-5940 Lennestadt 1/Saalhausen (DE)

(74) Vertreter: König, Reimar, Dr.-Ing. et al
Patentanwälte Dr.-Ing. Reimar König Dipl.-Ing. Klaus Bergen Wilhelm-Tell-Strasse 14 Postfach 260254
40095 Düsseldorf
40095 Düsseldorf (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Rammvorrichtung


    (57) Bei einer Vorrichtung zum Einrammen von in Rammrichtung offenen Rohren ist zwischen dem rückwärtigen Rohrende und der Ramme (2) ein hohles Zwischenstück (4) mit einem kegelstumpfförmigen Übergang (11) mit Austrittsöffnungen (10) für das Abfördern des im Rohrinnern befindlichen Erdreichs angeordnet.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Einrammen von in Rammrichtung offenen Rohren, beispielsweise Schutz- oder Leitungsrohren.

    [0002] Das Einrammen von Stahlrohren beispielsweise mit Hilfe einer Ramme, deren konische Schlagspitze direkt oder mittels eines Rammaufsatzes in das rückwärtige Ende eines horizontal auf Lagerböcken geführten Stahlrohrs mit einem das vordere Ende nach innen und außen übergreifenden Rammschuh eingreift, hat sich in zunehmendem Maße in die Praxis eingeführt. Da das Rammrohr jedoch vorne bzw. am Rammschuh offen ist, dringt das Erdreich während des Rammens immer weiter in das Rohrinnere ein, während der Rammschuh das das Rohr umgebende Erdreich verdichtet und infolge seines im Vergleich zum Rohr größeren Durchmessers einen Erdkanal schafft, in dem sich das Rammrohr unter den Schlägen der Ramme mit verhältnismäßig geringer Mantelreibung vorwärts bewegt.

    [0003] In dem Maße, wie sich das Rohrinnere mit zunehmendem Rammfortschritt mit Erdreich füllt, erhöht sich auch die Erdreichreibung an der Rohrinnenwand; dies insbesondere wenn sich das Erdreich im Rohrinnern unter dem Einfluß der Rammschläge und des vom vorderen Rohrende eindringenden Erdreichs immer mehr verdichtet. Des weiteren wird das im Rohrinnern befindliche Erdreich bei der Vorwärtsbewegung des Rohrs zwangsläufig mitbeschleunigt. Auf diese Weise ergibt sich insgesamt ein zusätzlicher Energieaufwand. Außerdem muß das Erdreich von Zeit zu Zeit aus dem Rammrohr entfernt werden.

    [0004] Es sind eine Reihe von Verfahren zum Entfernen des Erdreichs aus dem Rohrinnern bekannt; so läßt sich das Erdreich beispielsweise mit Hilfe einer angetriebenen Schnecke aus dem Kohrinnern entfernen. Das erfordert aber ebenso wie ein Ausspülen des Erdreichs mit Hochdruckwasser einen zusätzlichen apparativen Aufwand und ist mit einer erheblichen Arbeitsunterbrechung verbunden. Bei einem anderen Verfahren zum Entfernen des Erdreichs aus dem Rohrinnern wird nach Beendigung des Rammens in das vordere Rohrende eine an der Rohrinnenwandung dichtend anliegende Schubscheibe angesetzt und das in Rammrichtung vor der Scheibe liegende Rohrinnere unter Druckluft gesetzt, um mit Hilfe der sich unter dem Einfluß der Druckluft durch das Rohr bewegenden Schubscheibe das Erdreich gegen die Rammrichtung aus dem Rohrinnern herauszupressen. Dieses Verfahren ist ebenfalls aufwendig und läßt sich zudem angesichts der Erdreichreibung an der Rohrinnenwand nur bei kurzen Rohrlängen und geringem Reibungswiderstand durchführen.

    [0005] Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, eine Rammvorrichtung zu schaffen, die bei geringem apparativen Aufwand ein kontinuierliches Rammen bzw. ein kontinuierliches Entfernen des Erdreichs aus dem Rohrinnern erlaubt.

    [0006] Die Lösung dieser Aufgabe besteht darin, daß bei einer Vorrichtung der eingangs erwähnten Art erfindungsgemäß ein zwischen dem rückwärtigen Rammrohrende und der Ramme angeordnetes hohles Zwischenstück einen kegelstumpfförmigen Übergang zur Ramme und im Übergang mindestens eine Austrittsöffnung aufweist. Vorzugsweise verringert sich der Außendurchmesser des Übergangs von etwa dem Rohraußendurchmesser auf etwa den Außendurchmesser der Ramme. Auf diese Weise entsteht hinter dem Rohrende ein Freiraum, in dem das abgeförderte Erdreich austreten kann. Bei dem Zwischenstück kann es sich um einen nach hinten zur Ramme hin geschlossenen Hohlkörper handeln, der auf das Rohrende aufgesetzt wird und gegen dessen hinteren Bereich die Ramme angesetzt wird.

    [0007] Das Erdreich kann durch die im kegelstumpfförmigen Übergang angeordneten Austrittsöffnungen austreten, so daß ein kontinuierliches Rammen und ein kontinuierliches Abfördern des Erdreichs aus dem Rohrinnern gewährleistet ist, wobei die kegelstumpfförmige Mantelfläche eine nach außen bzw. in Richtung auf die Austrittsöffnungen wirkende Leitvorrichtung darstellen. Des weiteren kann für einen großen Rohrdurchmesser eine Ramme mit kleinerem Durchmesser gewählt werden, ohne daß es besonderer Adapterstücke bedarf. Besonders bewährt hat sich ein Zwischenstück aus einem in das Rohrende eingreifenden Außenkonus, einem als Sitz für eine Schlagspitze an der Ramme dienenden Innenkonus und dem beide Konusse verbindenden kegelstumpfförmigen Bereich. Durch den in das Rohrende eingreifenden Außenkonus wird die Vortriebskraft der Ramme ohne Beschädigung des Rohrendes auf das Rohr übertragen, und es werden Abweichungen im Rohrinnendurchmesser durch die verschieden große Eindringtiefe des Außenkonus ausgeglichen. Dem Abschluß des Zwischenstücks dient die in den Innenkonus eingreifenden Schlagspitze der Ramme, so daß die Leitwirkung des kegelstumpfförmigen Bereichs im Zwischenstück zu den Austrittsöffnungen hin gewährleistet ist.

    [0008] Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels des näheren erläutert. In der Zeichnung zeigen:

    Fig. l eine Ramme zum horizontalen Einrammen eines Rohres und

    Fig. 2 Ein Rohrende mit darin eingreifendem Zwischenstück und daran angesetzter Ramme in vergrößertem Maßstab.



    [0009] Beim horizontalen Rammen greift eine auf einem Lagerbock 1 geführte Ramme 2 mit ihrer Schlagspitze 3 über ein Zwischenstück 4 in das rückwärtige Ende eines auf Lagerböcken 5 geführten und am vorderen Ende mit einem Rammschuh 6 versehenen Rohres 7 ein. Das Zwischenstück 4 ist gemäß Fig. 2 hohl ausgebildet und weist an seinem vorderen Ende eine im rückwärtigen Rohrende eingreifenden Außenkonus 8 sowie einen Innenkonus 9 zur Aufnahme der Schlagspitze 3 auf. Zwischen dem Außenkonus 8 und dem Innenkonus 9 befindet sich ein kegelstumpfförmiger Übergang 11, dessen Durchmesser von etwa dem Rohrdurchmesser auf etwa den Durchmesser der -Ramme 2 abnimmt. In diesem Bereich 11 befinden sich Austrittsöffnungen 10. Das im Rohrinnern befindliche Erdreich wird durch den als Leitvorrichtung wirkenden kegelstumpfförmigen Übergang 11 zu den Austrittsöffnungen 10 hingeleitet und tritt hier nach hinten aus dem Zwischenstück 4 in einen sich hinter dem Außenkonus 8 ergebenden Freiraum aus, ohne den Vortrieb des Rohres 7 zu behindern.

    [0010] Zum Rammschuh 6 kann eine nicht dargestellte Schmierleitung führen, die mit Austrittskanälen im Rammschuh verbunden ist. Eine Schmier-Flüssigkeit fördert das reibungsarm eingestellte Erdreich aus dem Rohrinnern nach außen ab. Mit Hilfe der zugeführten Schmier-Flüssigkeit läßt sich die Konsistenz des Erdreichs und damit die Erdreichreibung im Rohr nahezu beliebig verringern und gleichzeitig das Abfördern des Erdreichs durch das Rohrinnere und die Austrittsöffnungen 10 im Zwischenstück 4 wesentlich erleichtern. Je nach den örtlichen Gegebenheiten läßt sich das in das Rohrinnere eindringende Erdreich in einen pastösen oder auch flüssigen Zustand überführen. Das ist im Einzelfall lediglich eine Frage der Flüssigkeitsinenge je Mengeneinheit des Erdreichs.


    Ansprüche

    1. Vorrichtung zum Einrammen von in Rammrichtung offenen Rohren aus einem zwischen dem rückwärtigen Rohrende und einer Ramme angeordneten Zwischenstück mit mindestens einer Austrittsöffnung, dadurch gekennzeichnet, daß das Zwischenstück (4) einen in das Rohrende eingreifenden Außenkonus (8) und einen sich vom Außendurchmesser des Rohres (7) in Richtung auf den Außendurchmesser der Ramme (2) verringernden kegelstumpfförmigen Übergang (11) aufweist und daß die Austrittsöffnung (10) im kegelstumpfförmigen Übergang (11) angeordnet ist.
     
    2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sich der Außendurchmesser des Übergangs (11) vom Außendurchmesser des Rohres (7) auf den Außendurchmesser der Ramme (2) verringert.
     
    3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Zwischenstück (4) aus einem in das Rohrende eingreifenden Außenkonus (8), einem als Sitz für die Schlagspitze (3) der Ramme (2) dienenden Innenkonus (9) und dem beide Konusse (8,9) verbindenden Übergang (11) besteht.
     




    Zeichnung