(19)
(11) EP 0 171 573 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
19.02.1986  Patentblatt  1986/08

(21) Anmeldenummer: 85108183.6

(22) Anmeldetag:  02.07.1985
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4B41J 11/02
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH FR GB IT LI NL

(30) Priorität: 16.08.1984 DE 3430092

(71) Anmelder: MANNESMANN Aktiengesellschaft
D-40027 Düsseldorf (DE)

(72) Erfinder:
  • Lohrmann, Gerhard
    D-7915 Thalfingen (DE)
  • Engelhardt, Günter
    D-7908 Niederstotzingen (DE)
  • Werner, Thomas
    D-7900 Ulm (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Schreibwiderlager für Schreibmaschinen, insbesonder für Matrixdrucker


    (57) Ein derartiges Schreibwiderlager (2) ist für Schreibmaschinen und teilweise für Matrixdrucker z.B. als zylindrische Schreibwalze ausgebildet, wobei der Auflagekörper den Aufzeichnungsträger (3) durch Reibung transportiert. Nach dem Stand der Technik stehen sich Gummi- und Kunststoffschreibwiderlager mit höherem Frikionswert und für niedrige Schreibgeschwindigkeiten einerseits und Metallschreibwiderlager mit niedrigerem Friktionswert und für höhere Schreibgeschwindigkeiten andererseits gegenüber.
    Um ein verschleißfestes Schreib- bzw. Druckwiderlager (2) für hohe Druckgeschwindigkeiten bei harten Anschlägen, bei hoher Oberflächenhärte und bei hohem Reibungsbeiwert zu schaffen, wird vorgeschlagen, daß auf einen Grundkörper (7) im Plasma- oder Flammspritz-Verfahren verarbeitbare Werkstoffe (8) mit einer Schichtdicke (9) von 0,01 mm bis 5 mm zu einem Körper mit äußerer Schreibwiderlageroberfläche (10), auf der der Aufzeichnungsträger (3) anliegt, aufgebracht sind.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft ein Schreibwiderlager für Schreibmaschinen, insbesondere für Matrixdrucker. mit einem Auflagekörper, auf dem der Aufzeichnungsträger durch Reibung transportierbar ist,

    [0002] Derartige Schreibwiderlager, insbesondere Schreibwalzen, dienen der luftspaltfreien Auflage und ferner dem Antrieb eines Aufzeichnungsträgers in Vorschubrichtung, d.h. senkrecht zur Richtung der Schreibzeile. Der Transport von Einzelblättern oder von Endlosaufzeichnungsträgern, die jeweils aus Papier von einzelnen oder mehreren Lagen bestehen können, unterliegen jeweils unterschiedlicher Reibung.

    [0003] Die Schreibwiderlager in Schreibmaschinen und teilweise in Matrixdruckern transportieren den Aufzeichnungsträger über Gummiwalzen oder spezielle Kunststoffwalzen. Sowohl den Gummiwalzen als auch den Kunststoffwalzen wird ein hoher Friktionswert der Oberfläche zugeschrieben. Bei Matrixdruckern, deren Druckelemente aus Drucknadeln oder aus Druckhämmern mit besonderen Druckspitzen bzw. Druckkugeln bestehen, wird ein mit wachsender Schreibgeschwindigkeit größere Härtewerte der Oberfläche aufweisendes Druckwiderlager angestrebt. Es hat sich nunmehr gezeigt, daß bei härteren Schreibwidelagern, z.B. bei Aluminiumwalzen, der Friktionswert sinkt, so daß die Mitnahme des Aufzeichnungsträgers nicht mehr gewährleistet ist.

    [0004] Nach dem Stand der Technik stehen sich daher Gummi- und Kunststoffschreibwiderlager mit höheren Friktionswerten und für niedrigere Schreibgeschwindigkeiten einerseits und Metallschreibwiderlager mit niedrigeren Friktionswerten und für höhere Schreibgeschwindigkeiten andererseits gegenüber. Bei weiter wachsenden Schreibgeschwindigkeiten ist daher die Qualität der Schriftzeichen durch die Härte des Schreibwiderlagers gesichert, jedoch nicht mehr der Transport des Aufzeichnungsträgers. Besondere Probleme entstehen hier beim Transport von Einzelblättern.

    [0005] Der Vorschub des Aufzeichnungsträgers ist jedoch bei der extrem hohen Genauigkeit des Matrixdruckverfahrens und den exakten Papiervorschüben Grundlage für ein gutes Schriftbild.

    [0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein verschleißfestes Druckwiderlager für hohe Druckgeschwindigkeiten bei harten Anschlägen, bei hoher Oberflächenhärte und bei hohen Reibungsbeiwerten zu schaffen.

    [0007] Die gestellte Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß auf einem Grundkörper im Plasma- oder Flammspritz-Verfahren verarbeitbare Werkstoffe mit einer Schichtdicke von 0,01 mm bis 5 mm zu einem Körper mit äußerer Schreibwiderlageroberfläche, auf der der Aufzeichnungsträger anliegt, aufgebracht sind. Eine solche Oberfläche weist eine genügende Härte für das Schreiben mit hartem Anschlag, also auch im Matrixdruckverfahren, auf und eine extrem hohe Reibung gegenüber gängigen Aufzeichnungsträgern, z.B. solchen aus den unterschiedlichsten Papiersorten. Mit dem erfindungsgemäßen verschleißfesten Schreibwiderlager ist daher ein sauberes, leicht lesbares Schriftbild und ein sicherer Transport des Aufzeichnungsträgers auch bei hohen Schreibgeschwindigkeiten gewährleistet. Die erforderlichen Reibungsbeiwerte können außerdem durch variable Rauhtiefen eingestellt werden.

    [0008] Nach dem Grundgedanken der Erfindung kann eine Schreibwalze dahingehend wirtschaftlich und technisch einwandfrei gestaltet sein, indem der Grundkörper mittels im Plasmaverfahren aufgetragener oxidkeramischer Werkstoffe zu einem Körper mit außen genauem Kreisprofil geformt ist. Vorteilhafterweise kann ein Durchmesseruntermaß des Grundkörpers ausgeglichen werden.

    [0009] Um die erfindungsgemäßen Wirkungen zu erreichen, ist es vorteilhafterweise bereits ausreichend, wenn die Schichtdicke des oxidkeramischen Werkstoffes gleichmäßig 0,020 mm beträgt.

    [0010] Die vorteilhafterweise auf einem Grundkörper zufriedenstellende Haftungseigenschaften aufweisenden, spritzbaren Werkstoffe werden -dahingehend ausgewählt, daß der oxidkeramische Werkstoff aus Aluminiumoxid, Titanoxid oder Chromoxid oder aus einem Gemisch dieser Werkstoffe besteht.

    [0011] Die angestrebten Haftungseigenschaften sind vorteilhafterweise schon dann erfüllt, wenn der Grundkörper aus einem in mittleren Bereichen wärmebeständigen Metallkörper oder Kunststoffkörper mit normal bearbeiteter Oberfläche besteht.

    [0012] Zusätzliche Merkmale des Schreibwiderlages bestehen darin, daß es als zylindrische Schreibwalze ausgebildet ist und daß innerhalb der Walzenlänge axial begrenzte, radial geglättete Zonen vorgesehen sind. Diese Gestaltung vermeidet einen Abrieb der üblichen Papierumlenkmittel.

    [0013] In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung schematisch dargestellt und wird im folgenden näher erläutert.

    [0014] Die einzige Figur der Zeichnung stellt eine Seitenansicht auf den Druckkopf mit Schreibwiderlager eines Matrixdruckers dar.

    [0015] Der Druckkopf 1 des Matrixdruckers ist als Nadeldruckkopf ausgeführt und bewegt sich im Schreibbetrieb senkrecht zur Zeichenebene vor dem Schreibwiderlager 2, das als Auflagekörper eine zylindrische Schreibwalze zeigt, um die der Aufzeichnungsträger 3 geführt und in Vorschubrichtung 4 bewegt wird. Die Bewegung in Vorschubrichtung 4 kann zwischen den Druckpässen in Schritten oder während eines Druckpasses kontinuierlich erfolgen. Der Druckkopf 1 wird parallel zur Achse 5 des Schreibwiderlagers 2 in gleichförmigen hin- und hergehenden Bewegungen geführt. In dieser Zeit treten die (nicht sichtbaren) Drucknadeln bzw. Druckhämmer aus dem vorderen Druckkopf 1a aus und treffen auf ein Farbband 6 auf, um Druckpunkte auf dem Aufzeichnungsträger 3 zu hinterlassen.

    [0016] Das Schreibwiderlager 2 besteht aus einem Grundkörper 7 aus Kunststoff oder Aluminium, auf dem oxidkeramische Werkstoffe 8 mit einer Schichtdicke 9 von 0,01 mm bis 5 mm zu einem Körper mit äußerer Schreibwiderlageroberfläche 10 aufgespritzt sind. Der aus dem Grundkörper 7 und der Schichtdicke 9 gebildete Körper weist im dargestellten Ausführungsbeispiel Kreisprofil 11 auf.

    [0017] Der Grundkörper 7 ist im Ausführungsbeispiel mit einer gleichmäßigen Schichtdicke 9 von 0,020 mm beschichtet. Der Schichtwerkstoff 8 besteht aus Aluminiumoxid, Titanoxid oder Chromoxid oder aus einem Gemisch dieser Werkstoffe. Die Schreibwiderlageroberfläche 10 weist eine beim Aufspritzen einstellbare Rauhtiefe auf, die für das Matrixdruckverfahren besonders geeignet ist.

    [0018] Der Aufzeichnungsträger 3 wird außerdem mittels mehrerer Andrückrollen 12 auf die Schreibwiderlageroberfläche 10 gedrückt, um die Reibungskraft zur Wirkung zu bringen.

    [0019] Auf der zylindrischen Schreibwalze sind axial begrenzte, radial geglättete Zonen 13 vorgesehen, an denen Papierumlenkmittel 14 anliegen, ohne zu verschleißen.


    Ansprüche

    1. Schreibwiderlager für Schreibmaschinen, insbesondere für Matrixdrucker, mit einem Auflagekörper, auf dem der Aufzelchnungsträger durch Reibung transportierbar ist,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß auf einem Grundkörper (7) im Plasma- oder Flammspritz-Verfahren verarbeitbare Merkstoffe (8) mit einer Schichtdicks von 0,01 mm bis 5 mm zu einem Körper mit äußerer Schreibwiderlageroberfläche (10), auf der der Aufzeichnungsträger (3) anliegen, aufgebracht sind.
     
    2. Schreibwiderlager nach Anspruch 1,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß der Grundkörper (7) mittels im Plasmaverfahren aufgetragener oxidkeramischer Werkstoffe (8) zu einem Körper mit außen genauem Kreisprofil (11) geformt ist.
     
    3. Schreibwiderlager nach den Ansprüchen 1 und 2,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Schichtdicke (9) des oxidkeramischen Werkstoffes (8) gleichmäßig 0,020 mm beträgt.
     
    4. Schreibwiderlager nach den Ansprüchen 1 bis 3,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß der oxidkeramische Werkstoff (8) aus Aluminiumoxid, Titanoxid oder Chromoxid oder aus einem Gemisch dieser Werkstoffe (8) besteht.
     
    5. Schreibwiderlager nach den Ansprüchen 1 bis 4,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß der Grundkörper (7) aus einem in mittleren Bereichen wärmebeständigen Metallkörper oder Kunststoffkörper mit normal bearbeiteter Oberfläche besteht.
     
    6. Schreibwiderlager nach den Ansprüchen 1 bis 5,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß es als zylindrische Schreibwalze ausgebildet ist und daß innerhalb der Walzenlänge axial begrenzte, radial geglättete Zonen (13) vorgesehen sind.
     




    Zeichnung