(19)
(11) EP 0 171 685 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
19.02.1986  Patentblatt  1986/08

(21) Anmeldenummer: 85109397.1

(22) Anmeldetag:  26.07.1985
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4A43B 5/04
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT CH DE FR IT LI

(30) Priorität: 08.08.1984 DE 3429237

(71) Anmelder: Weinmann GmbH & Co. KG Fahrrad- und Motorrad-Teilefabrik
D-78224 Singen (DE)

(72) Erfinder:
  • Schoch, Robert
    D-7709 Hilzingen (DE)

(74) Vertreter: Tetzner, Volkmar, Dr.-Ing. Dr. jur. 
Van-Gogh-Strasse 3
81479 München
81479 München (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Skischuh


    (57) Die Erfindung betrifft einen Skischuh, bei dem die den Zentralverschluß (6) mit dem Fersenbereich des Schalenhauptkörpers (3) verbindenden Zugelemente (10) fest mit der Schalenzunge (9) verbunden sind, wobei die Schalenzunge (9) lediglich um einen den rückwärtigen Einstieg in den Skischuh ermöglichenden begrenzten Winkel gegenüber dem Schalenhauptkörper (3) schwenkbar ist. Ein derartiger Skischuh zeichnet sich vor allem durch eine besonders bequeme Handhabung beim An- und Ausziehen aus.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft einen Skischuh entsprechend dem Oberbegriff des Anspruches 1.

    [0002] Skischuhe mit rückwärtigem Einstieg werden _zunehmend gebräuchlich. Eine bekannte Ausführung (DE-OS 29 07 163 und DE-OS 33 42 121) besitzt einen vom Schalenhauptkörper nach hinten wegschwenkbaren Spoiler sowie einen Innenschuh, der in der Ristpartie vollkommen geschlossen ist und dessen bis zur Ferse durchgehend geöffneter hinterer Bereich eine Fersenzunge aufweist. Bei dieser Ausführung ergibt sich ein ungenügender Halt der Ferse im Innenschuh, was sich auch durch einen mittels zusätzlicher Spanneinrichtungen auf den Vorderfuß (Ristbereich) ausgeübten Druck nicht ausgleichen läßt.

    [0003] Ungünstig bei diesem bekannten Skischuh mit rückwärtigem Einstieg ist es ferner, daß der in der Ristpartie aus einem Stück gearbeitete Innenschuh weder beim Einstieg in den Skischuh von hinten, noch bei der Benutzung eine ausreichende Nachgiebigkeit besitzt. So ist in der Praxis immer wieder festzustellen, daß ein beim Kauf im Geschäft ideal passender Innenschuh bei der Benutzung doch im Ristbereich drückt, da der Fuß bei der sportlichen Betätigung im allgemeinen etwas anschwillt, der Innenschuh jedoch im Ristbereich kaum nachgibt.

    [0004] Bei einem aus der Praxis bekannten weiteren Skischuh mit rückwärtigem Einstieg ist der Innenschuh in zwei oder drei Teile unterteilt, wobei ein bzw. zwei Teile an der Schale des Skischuhes," insbesondere an dem wegschwenkbaren Spoiler angebracht sind. Diese Teilung des Innenschuhes ergibt jedoch insbesondere im Fersenbereich eine Überlappung von mehreren Schuhteilen, was die Gefahr von Druckstellen in dieser empfindlichen Fußregion mit sich bringt.

    [0005] Eine wesentliche Verbesserung gegenüber diesen Ausführungen stellt der dem Oberbegriff des Anspruches 1 entsprechende, durch den Firmenprospekt "ZENIT SM" der Anmelderin bekannte Skischuh dar, bei dem die als Zugbänder ausgebildeten, mit dem Zentralverschluß zusammenwirkenden Zugelemente der DE-PS 22 31 211 entsprechen.

    [0006] Bei diesem bekannten Skischuh ist die Schalenzunge um einen Winkel von etwa 90° gegenüber dem Schalenhauptkörper wegschwenkbar. Beim Anziehen des Skischuhes müssen dabei die Zugbänder in Eingriff mit dem Zentralverschluß gebracht werden; in entsprechender Weise ist beim Ausziehen des Skischuhes ein Lösen der Zugbänder vom Zentralverschluß vor dem Hochschwenken der Schalenzunge notwendig.

    [0007] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, den Skischuh gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1 dahin weiterzuentwickeln, daß - unter Gewährleistung eines bequemen rückwärtigen Einstieges und eines druckfreien, festen Sitzes der Ferse im Innenschuh. sowie einer Ausdehnungsmöglichkeit für den Fuß besonders im Ristbereich - die praktische Handhabung des Skischuhes beim An- und Ausziehen weiter erleichtert wird.

    [0008] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruches 1 gelöst.

    [0009] Durch die feste Verbindung der Zugelemente mit der Schalenzunge entfällt bei dem erfindungsgemäßen Skischuh die Notwendigkeit eines Einhängens der Zugelemente in den Zentralverschluß beim Anziehen des Skischuhes und eines Lösens der Zugelemente vom Zentralverschluß beim Ausziehen des Skischuhes.

    [0010] Da die Schalenzunge nur noch um einen begrenzten Winkel gegenüber dem Schalenhauptkörper schwenkbar ist, entfällt die Gefahr, daß die Zunge bzw. die Ristpartie des Innenschuhes bei weit geöffneter Schalenzunge in den vorderen Schlitz des Schalenhauptkörpers gelangt und beim Niederschließen der Schalenzunge in diesem Schlitz eingeklemmt wird, was zu einer dauerhaften Beschädigung des Innenschuhes führen und einen unerwünschten Druck auf den Fuß erzeugen könnte.

    [0011] Die begrenzte Schwenkbeweglichkeit der Schalenzunge ist andererseits so bemessen, daß bei geöffnetem Schaftverschluß (und zurückgeklapptem Spoiler) sowie bei geöffnetem Zentralverschluß (und leicht hochgeschwenkter Schalenzunge) ein bequemer rückwärtiger Einstieg in den-Skischuh möglich ist.

    [0012] In herstellungstechnischer Hinsicht ergibt die erfindungsgemäße Gestaltung den Vorteil, daß die begrenzte Schwenkbeweglichkeit der Schalenzunge kein aufwendiges Scharnier erfordert, sondern beispielsweise mit einem einfachen Biegegelenk realisiert werden kann.

    [0013] Zweckmäßige Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche und werden im Zusammenhang mit der folgenden Beschreibung einiger in der Zeichnung veranschaulichter Ausführungsbeispiele näher erläutert.

    [0014] In der Zeichnung zeigen

    Fig. 1 die Seitenansicht eines erfindungsgemäßen Skischuhes,

    Fig. 2 eine Teilansicht eines ersten Ausführungsbeispieles der Zugelemente,

    Fig. 3 und 4 Teilansichten von zwei weiteren Ausführungsbeispielen der Zugelemente,

    Fig. 5 eine Aufsicht auf den vorderen Bereich des Skischuhes gemäß Fig. 1 ,

    Fig. 6 einen Schnitt längs der Linie VI-VI der Fig. 5,

    Fig. 7 eine Seitenansicht eines Ausführungsbeispieles des Innenschuhes,

    Fig. 8 einen Schnitt durch den vorderen Bereich eines gegenüber Fig. 7 abgewandelten Innenschuhes.



    [0015] Der in Fig. 1 dargestellte Skischuh besteht im wesentlichen aus einer Schale 1 aus steifem Kunststoff und einem Innenschuh 2 aus elastisch verformbarem Material.

    [0016] Die Schale 1 enthält einen Schalenhauptkörper 3, eine im vorderen Bereich des Schalenhauptkörpers schwenkbar angelenkte Schalenzunge 4 und einen im Fersenbereich des Schalenhauptkörpers 3 schwenkbar angelenkten Spoiler 5.

    [0017] Die Schalenzunge 4 trägt in ihrem mittleren Bereich einen Zentralverschluß 6, der mit zwei zum Fersenbereich des Schalenhauptkörpers 3 geführten Zugelementen zusammenwirkt, was anhand der Fig. 2 bis 4 noch im einzelnen erläutert wird. Im oberen Bereich von Schalenzunge 4 und Spoiler 5 ist noch ein Schaftverschluß 7 vorgesehen, von dem in Fig. 1 lediglich die Lasche erkennbar ist..

    [0018] Der Spoiler 5 ist über zwei Schwenkgelenkachsen 8, 9 schwenkbeweglich am Schalenhauptkörper 3 ge- lagert. Diese Schwenkgelenkachsen 8 und 9 bilden zugleich die Umlenkstellen für das bzw. die Elemente, die den Zentralverschluß 6 mit dem Fersenbereich des Schalenhauptkörpers 3 verbinden.

    [0019] Bei dem in Fig. 2 dargestellten Ausführungsbeispiel ist als Zugelement ein einziges durch Stahldraht gebildetes Zugseil 10 vorgesehen, das vom Zentralverschluß 6 (in Fig. 2 nicht veranschaulicht) durch eine erste öffnung 11 im Schalenhauptkörper 3 zu einer durch die Schwenkgelenkachse 9 gebildeten ersten Umlenkstelle im Schalenhauptkörper auf der einen (linken) Seite des Fersenbereiches geführt ist, von hier aus durch die genannte Öffnung 11 über die durch einen Schlitz 12 geteilte Ristpartie des Schalenhauptkörpers 3 und eine zweite öffnung 13 im Schalenhauptkörper zu einer von der Schwenkgelenkachse 8 gebildeten zweiten Umlenkstelle im Schalenhauptkörper auf der anderen (rechten) Seite des Fersenbereiches geführt ist und das von hieraus durch die zweite öffnung 13 zurück zum Zentralverschluß 6 läuft. Die beiden Enden des Zugseiles 10 sind fest mit dem Zentralverschluß 6 verbunden.

    [0020] Fig. 1 zeigt in vollausgezogenen Linien den Skischuh im geöffneten Zustand von Zentralverschluß 6 und Zentralverschluß 7. Der Spoiler 5 läßt sich dabei gewünschtenfalls noch weiter nach hinten abschwenken. Ebenso läßt sich der Innenschuh 2 weitgehend öffnen, was im einzelnen an Hand der Fig. 7 und 8 erläutert wird. Die Schalenzunge 4 ist bei geöffnetem Zentralverschluß 6 um einen begrenzten Winkel gegenüber dem Schalenhauptkörper 3 nach oben schwenkbar (durch diese Schwenkbewegung kann die Schalenzunge 4 im Bereich des Zentralverschlusses 6 beispielsweise um ein Maß von 2 bis 6 cm angehoben werden. In dieser Lage kann der Benutzer bequem von hinten in den Skischuh einsteigen, der dann mittels des Schaftverschlusses 7 und des Zentralverschlusses 6 geschlossen wird. Dabei lassen sich die Schaftweite mittels des Schaftverschlusses 7 und die Fersenweite mittels des Zentralverschlusses 6 unabhängig voneinander einstellen.

    [0021] Wird der Zentralverschluß 6 geschlossen und das Zugseil 10 dadurch angezogen, so verengt sich der Fersenraum, wobei zugleich über den Schalenhauptkörper 3 ein in seiner Größe einstellbarer Druck auf die Ristpartie des Innenschuhes 2 ausgeübt wird. Da sich der Schlitz 2 im Schalenhauptkörper 3 beim Anziehen des Zugseiles 10 etwas verengt, erfährt der Innenschuh 2 im Bereich des Vorderfußes auch eine erwünschte seitliche Abstützung. Schwillt der Fuß des Benutzers bei der sportlichen Betätigung etwas an, so kann der Benutzer durch teilweises Entspannen des Zentralverschlusses 6 den auf den Fersenbereich und die Ristpartie ausgeübten Druck verringern und dem Fuß mehr Spielraum geben, nachdem durch teilweises Entspannen des Zugteiles 10 sich auch der Schalenhauptkörper 3 im Bereich des Schlitzes 12 mehr öffnet. Anhand der Fig. 7 und 8 wird noch erläutert, wie durch die Gestaltung des Innenschuhes 2 eine gute Anpassung des Innenschuhes an unterschiedliche Bedingungen gewährleistet ist.

    [0022] Bei dem Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 3 ist ein einziges Zugseil 10' vom (nicht dargestellten) Zentralverschluß 6 durch eine erste öffnung 11' im Schalenhauptkörper 3' zu einer durch die Schwenkgelenkachse 9' gebildeten ersten Umlenkstelle im Schalenhauptkörper 3' auf der einen (linken) Seite des Fersenbereiches geführt. Von hier aus läuft das Zugseil 10' über die Ristpartie des Innenschuhes 2 zu einer von der Schwenkgelenkachse 8' gebildeten zweiten Umlenkstelle im Schalenhauptkörper auf der anderen (rechten) Seite des Fersenbereiches und von hier aus durch eine zweite öffnung 13' zurück zum Zentralverschluß. Bei diesem Ausführungsbeispiel wirkt somit der von einem Teil des gespannten Zugseiles 103 ausgeübte Druck unmittelbar auf den Innenschuh 2. Im übrigen entspricht die Funktion der des bereits anhand der Fig. 1 und 2 erläuterten Ausführungsbeispieles.

    [0023] Bei der Variante gemäß Fig. 4 führt ein erstes Zugseil 10a vom Zentralverschluß durch eine erste öffnung 11 des Schalenhauptkörpers 3 zur Schwenkgelenkachse 9 und von hier aus durch die öffnung 11 zurück zum Zentralverschluß. Ein zweites Zugseil 10b läuft vom Zentralverschluß durch die zweite öffnung 13 zur Schwenkgelenkachse 8 und von hieraus durch die öffnung 13 zurück zum Zentralverschluß. Die Funktion entspricht dem Ausführungsbeispiel gemäß den Fig. 1 und 2.

    [0024] Bei allen drei Varianten gemäß den Fig. 2, 3 und 4 werden die im Schalenhauptkörper 3 bzw 3' vorgesehenen öffnungen 11, 13 bzw. 11', 13', durch die die Zugseile 10,10' bzw. 10a, 10b durchgeführt sind, durch die Schalenzunge 4 nach außen abgedeckt.

    [0025] Die Fig. 5 und 6 veranschaulichen die schwenkgelenkige Anlenkung der Schalenzunge 4 am Schalenhauptkörper 3. Da die Schalenzunge 4 nur um einen begrenzten Winkel (von beispielsweise 10 bis 25°) gegenüber dem Schalenhauptkörper 3 schwenkbar sein soll, ist die Schwenkstelle 14 als einfaches Biegegelenk ausgebildet. Zu diesem Zweck ist die Schalenzunge 4 im vorderen Bereich mit einem Schlitz 4a versehen, in den ein flacher Vorsprung 3a des Schalenhauptkörpers 3 eingreift. Ein weiterer Vorsprung 3b des Schalenhauptkörpers 3 stützt die Schalenzunge 4 auf der Unterseite ab.

    [0026] Der zwischen den Vorsprüngen 3a und 3b befindliche Teil 4b der Schalenzunge 4 ist mit einem Durchbruch 4c versehen, in den eine noppenartige Verdikkung 3c des Vorsprunges 3a eingreift.

    [0027] Auf diese Weise ist ohne Verwendung eines Scharnieres ein Biegegelenk geschaffen, das eine begrenzte Schwenkbewegung der Schalenzunge 4 ge- ' genüber dem Schalenhauptkörper gestattet.

    [0028] Anhand der Fig. 7 und 8 sei nun der Innenschuh 2 näher erläutert.

    [0029] Er enthält einen Schaft 22, der mit zwei seitlichen Schlitzen 23 versehen ist, die vom oberen Rand des Schaftes 22 ausgehen und an der Stelle 23a unterhalb der Ferse enden.Der von diesen zwei seitlichen Schlitzen 23 begrenzte mittlere und obere Bereich 24a des von oben bis unten durchgehenden hinteren Schaftteiles 24 ist gegenüber dem die Ferse umschließenden unteren Bereich 24b des hinteren Schaftteiles 24 nach hinten schwenkbar, wie in Fig. 7 mit gestrichelten Linien angedeutet.

    [0030] Um diese Schwenkbewegung des hinteren Schaftteiles 24 gegenüber dem vorderen Schaftteil 25 zu erleichtern, schließt sich an das abgerundete untere Ende (Stelle 23a) der zwei seitlichen Schlitze 23 je ein flexibel gestalteter Zwickel 26 an. Außerdem ist die Übergangszone 27 zwischen dem unteren Bereich 24b und dem mittleren sowie oberen Bereich 24a des hinteren Schaftteiles 24 flexibel gestaltet. Diese Übergangszone 27 bildet damit gewissermaßen eine Schwenkgelenkstelle, um die der hintere Schaftteil 24 zum Einstieg in den Innenschuh nach hinten geschwenkt werden kann.

    [0031] Die Ristpartie 28 des Innenschuhes 2 ist in vertikaler Richtung begrenzt beweglich gestaltet. Zu diesem Zweck ist im Bereich der Ristpartie 28 wenigstens eine Dehnungszone 29 vorgesehen, die vom Schaft 22 ausgeht und sich - der Schuhkontur folgend - in einem Bogen bis in den vorderen Bereich 30 des Schuhes erstreckt.

    [0032] Bei dem in Fig. 7 dargestellten Ausführungsbeispiei ist zu beiden Seiten der Ristpartie 28 des Innenschuhes 2 je eine Dehnungszone 29 vorgesehen. Sie wird bei dem Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 7 durch einen Schlitz gebildet, der sich in der durch eine gestrichelte Linie 29a angedeuteten Weise öffnen kann, so daß die Ristpartie 28 sich in die durch die gestrichelte Linie 28a veranschaulichte Form nach oben wölben kann. Dadurch wird einerseits der rückwärtige Einstieg in den Innenschuh 2 wesentlich erleichtert, und zum andern kann sich dadurch die Ristpartie 28 einem bei der sportlichen Betätigung anschwellenden Vorderfuß ideal anpassen.

    [0033] Bei dem in Fig.8 in einem Querschnitt durch den Vorderfuß dargestellen weiteren Ausführungsbeispiel sind die beiden Dehnungszonen 29', die die Ristpartie 28' seitlich begrenzen, als Balg ausgebildet, wobei im Bereich dieser Dehnungszone 29' die Schaumstoffpolsterung des Innenschuhes weggelassen oder in der Wandstärke so weit verringert ist, daß die Dehnungszonen 29' eine gute Flexibilität besitzen. Beim Einstieg in den Innenschuh sowie bei Anschwellen des Fußes bei der Benutzung kann sich die Ristpartie 28' nach außen verformen, wie durch die gestrichelte Linie 28'a angedeutet ist.

    [0034] Im Unterschied zu den dargestellten Ausführungsbeispielen kann auch nur eine einzige Dehnungszone 29 bzw. 29' vorgesehen werden, die dann zweckmäßig in der Längsmitte der Ristpartie 28 bzw. 28'angeordnet wird.

    [0035] Die Dehnungszone 29 bzw. 291 erhält zweckmäßig eine Bogenlänge von 8 bis 25 cm, vorzugsweise von 14 bis 20 cm.

    [0036] Der Abstand der beiden Dehnungszonen 29 bzw. 29' beträgt - über den Umfang der Ristpartie 28 bzw. 28' gemessen - zweckmäßig 5 bis 16 cm,vorzugsweise 8 bis 12 cm.

    [0037] Die zwei seitlichen Schlitze 23 im Schaft 22 enden zweckmäßig 6 bis 14 cm, vorzugsweise 8 bis 11 cm, oberhalb der Sohle des Innenschuhes 2.

    [0038] Der in den Fig. 7 und 8 dargestellte Innenschuh 2 eignet sich besonders zur Verwendung in dem Skischuh gemäß den Fig. 1 bis 6, da die Gestaltung des hinteren Schaftteiles 24 und der in vertikaler Richtung beweglichen Ristpartie 28 einerseits den rückwärtigen Einstieg in den Skischuh erleichtern und andererseits über den Zentralverschluß 6 und die Zugseile 10, 10' bzw. 10a, 10b eine ideale Anpassung der Ristpartie des Innenschuhes an den Fuß des Benutzers (unter Gewährleistung eines gleichbleibend guten Fersensitzes) ermöglichen. Es sei jedoch hervorgehoben, daß grundsätzlich auch traditionell ausgebildete Innenschuhe (entweder mit einer Zunge in der Ristpartie oder mit einer durchgehend geformten Ristpartie) bei dem erfindungsgemäßen Skischuh verwendet werden können.


    Ansprüche

    1. Skischuh, bestehend aus einer Schale (1) aus steifem Kunststoff und einem Innenschuh (2) aus elastisch verformbarem Material, wobei die . Schale (1) einen Schalenhauptkörper (3), eine im vorderen Bereich des Schalenhauptkörpers (3) schwenkbar angelenkte Schalenzunge (4) und einen im Fersenbereich des Schalenhauptkörpers (3) schwenkbar angelenkten Spoiler (5) enthält, wobei ferner die Schalenzunge (4) in ihrem mittleren Bereich einen Zentralverschluß (6) trägt, der mit zwei zum Fersenbereich des Schalenhauptkörpers (3) geführten Zugelementen (10) zusammenwirkt, wobei weiterhin der obere Bereich von Schalenzunge (4) und Spoiler (5) über einen Schaftverschluß (7) miteinander verbindbar sind und wobei der Innenschuh (2) zumindest im Bereich des die Ferse umschließenden Bereiches ungeteilt ausgebildet ist,
    gekennzeichnet durch folgende Merkmale:

    a) die Zugelemente (10) sind mit der Schalenzunge (4) verbunden;

    b) bei geöffnetem Schaftverschluß (7) und Zentralverschluß (6) ist die Schalenzunge (4) lediglich um einen den rückwärtigen Einstieg in den Skischuh ermöglichenden begrenzten Winkel gegenüber dem Schalenhauptkörper (3) schwenkbar.


     
    2. Skischuh nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schalenzunge (4) um einen Winkel von 5 bis 30°, vorzugsweise 10 bis 25°, gegenüber dem Schalenhauptkörper (3) schwenkbar ist.
     
    3. Skischuh nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Zugelemente durch wenigstens ein Stahlseil (10) gebildet werden.
     
    4. Skischuh nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß ein einziges Zugseil (10) vom Zentralverschluß (6) durch eine erste öffnung (11) im Schalenhauptkörper (3) zu einer ersten Umlenkstelle (9) im Schalenhauptkörper auf der einen Seite des Fersenbereiches geführt ist, von hieraus durch die genannte erste öffnung (11) über die durch einen Schlitz (12) geteilte Ristpartie des Schalenhauptkörpers (3) und eine zweite öffnung (13) im Schalenhauptkörper zu einer zweiten Umlenkstelle (8) im Schalenhauptkörper auf der anderen Seite des Fersenbereiches und von hier aus durch die zweite öffnung(13)zurück zum Zentralverschluß (6) .
     
    5. Skischuh nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß ein einziges Zugseil (10') vom Zentralverschluß (6) durch eine erste Öffnung (11') im Schalenhauptkörper (3') zu einer ersten Umlenkstelle (9') im Schalenhauptkörper auf der einen Seite des Fersenbereiches geführt ist, von hier aus über die Ristpartie des Innenschuhes (2) zu einer zweiten Umlenkstelle (8') im Schalenhauptkörper auf der anderen Seite des Fersenbereiches und von hier aus durch eine zweite öffnung (13') im Schalenhauptkörper zurück zum Zentralverschluß (6).
     
    6. Skischuh nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß ein erstes Zugseil (10a) vom Zentralverschluß (6) durch eine erste Öffnung (11) im Schalenhauptkörper (3) zu einer ersten Umlenkstelle (9) im Schalenhauptkörper auf der einen Seite des Fersenbereiches und von hier aus.durch die genannte erste Öffnung (11) zurück zum Zentralverschluß geführt ist, und daß ein zweites Zugseil (10b) vom Zentralverschluß durch eine zweite Öffnung (13) im Schalenhauptkörper zu einer zweiten Umlenkstelle (8) im Schalenhauptkörper auf der anderen Seite des Fersenbereiches und von hieraus durch die genannte zweite Öffnung (10b) zurück zum Zentralverschluß geführt ist.
     
    7. Skischuh nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Schwenkgelenkachsen (8,9) zwischen dem Spoiler (5) und dem Schalenhauptkörper (3) zugleich die Umlenkstellen für das Zugseil (10, 10', 10a, 10b) bilden.
     
    8. Skischuh nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schalenzunge (4) über ein einfaches Biegegelenk (14) mit dem Schalenhauptkörper (3) verbunden ist.
     
    9. Skischuh nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch folgende Merkmale des Innenschuhes (2):

    a) der Schaft (22) ist mit zwei seitlichen Schlitzen (23) versehen, die vom unteren Rand des Schaftes (22) ausgehen und oberhalb der Ferse enden;

    b) der von diesen zwei seitlichen Schlitzen (23) begrenzte, mittlere und obere Bereich (24a) des von oben bis unten durchgehenden hinteren Schaftteiles (24) ist gegenüber dem die Ferse umschließenden unteren Bereich (24) des hinteren Schaftteiles (24) nach hinten schwenkbar;

    c) die Ristpartie (28) ist in vertikaler Richtung begrenzt beweglich.


     
    10. Skischuh nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß im Bereich der Ristpartie (28) wenigstens eine vorzugsweise durch einen Schlitz oder einen Balg gebildete Dehnungszone (9 bzw. 9') vorgesehen ist, die vom Schaft (22) ausgeht und sich - der Schuhkontur folgend - in einem Bogen bis in den vorderen Bereich (30) des Innenschuhes (2) erstreckt.
     
    11. Skischuh nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß sich an das abgerundete untere Ende der zwei seitlichen Schlitze (23) im Schaft (22) je ein flexibel gestalteter Zwickel (26) anschließt und daß die Übergangszone (27) zwischen dem unteren Bereich (24b) und dem mittleren und oberen Bereich (24a) des hinteren Schaftteiles (24) flexibel ausgebildet ist.
     




    Zeichnung
















    Recherchenbericht