[0001] Die Schalldämmung von Bauteilen, wie Wänden, Decken oder Türen, hängt unter anderem
von deren Körperschalldämpfung ab. Zur Erhöhung der Körperschalldämpfung gibt es bisher
nur wenige Möglichkeiten. Eine davon ist das Einbringen von losem, nichtgebundenem
Material wie Sand in Hohlräume von Mauersteinen oder Wandschalen. Diese Maßnahme hat
praktische Nachteile, vor allem beim Anpassen von Bauteilen an vorgegebene Maße am
Bau. Dabei müssen die Bauteile zugeschnitten werden, wobei der Sand herausrieselt.
Eine zweite Möglichkeit zur Erzielung einer Körperschalldämpfung besteht in Sandwich-Anordnungen,
wobei zwischen die beiden die Belastungen aufnehmenden Schalen eine federnde Schicht
mit einer hohen Körperschalldämpfung aus z.B. Gummi oder Kunststoff eingebracht wird.
Diese Anordnung ist jedoch nur bei dünnen Deckschalen aus z.B. Stahlblech hoch wirksam,
nicht jedoch bei den in der Bauakustik vorkommenden dicken Schalen.
[0002] Schließlich sind auf dem Resonatorprinzip beruhende Anordnungen zur Körperschalldämpfung
bekannt, siehe Fig. 1, wobei einzelne Beschwerungselemente (1.1) z.B. aus Beton oder
Eisen über eine federnde und gleichzeitig körperschalldämpfende Schicht (
1.2) aus z.B. Gummi auf dem zu dämpfenden Bauteil (1.5) aufgebracht werden. Die Körperschalldämpfende
Wirkung dieser Anordnung beruht darauf, daß ein solcher Aufbau ein Resonatorsystem
darstellt In der Nähe der Resonanz macht das Beschwerungselement (1.1) gegenüber dem
Bauteil (1.5) stark erhöhte Schwingungen (z.B. 5- bis 10-fach höher), wodurch die
federnde Schicht (
1.2) entsprechend stark komprimiert bzw. entlastet wird. Dadurch ergeben sich in dieser
federnden Schicht entsprechend verstärkte Verluste an Körperschallenergie. Dieser
starken Körperschalldämpfung stehen jedoch folgende Nachteile entgegen:
a. Wenn die Resonatoren auf einem Bauteil angebracht werden, schwingen die Beschwerungsstücke
in der Nähe der Resonanz wie oben besprochen sehr stark. Sie strahlen dann entsprechend
verstärkt in den Raum ab, sodaß insgesamt nur eine gennge Verbesserung der Schalldämmung
erreicht wird.
b. Die hohe Körperschalldämpfung bezieht sich nur auf einen schmalen Frequenzbereich,
nämlich den Resonanzbereich, siehe Fig. 2. Dort ist die Dämpfung D in Abhängigkeit
von der Frequenz f aufgetragen. Es ist ersichtlich, daß die Dämpfung nur in einem
schmalen Frequenzgebiet sehr hoch ist. Im Bauwesen ist jedoch eine Dämpfung in einem
breiten Frequenzbereich erforderlich.
[0003] Aus diesem Grund sind derartige Resonatoren im Bauwesen zur Körperschalldämpfung
bisher nicht mit Erfolg angewandt worden.
2.Erfinduno Masse-Feder-Resonatoren
[0004] Die beiden genannten Nachteile können auf folgende Weise erfindungsgemäß vermieden
werden:
a. Die Resonantoren, bestehend aus Beschwerings- oder Masseelementen (3.1) und den
Feder- und Dämpfungselementen (3.2), werden nicht auf den Bauteilen, sondern in Hohlräume
(3.6) innerhalb der Bauteile angebracht, siehe Fig. 3. Dadurch kann die verstärkte
Luftschallabstrahlung durch die Resonatoren in den zu schützenden Raum vermieden werden.
Die Schallabstrahlung der Resonatoren im Hohlraum selbst ist unschädlich, weil sie
zunächst die Wandschale (3.5) zu Schwingungen an regen muß. Die dabei erzeugten Schwingungen
sind jedoch vernachlässigbar klein gegen die vom Geräusch im lauten Raum erzeugten
Schwingungen der Wandschale.
b. Eine über einen breiten Frequenzbereich gleichmäßig sich erstreckende Körperschalldämpfung
wird durch mehrere Maßnahmen erreicht
[0005] Die verschiedenen an einem Bauteil angebrachten Resonatoren werden durch Wahl verschieden
ausgebildeter Dämmschichten (mehr oder weniger weichfedemd) oder verschieden schwerer
Beschwerungselemente auf verschieden hohe Resonanzfrequenzen abgestimmt, siehe Beispiele
in Fig.
4 und 5.
[0006] In Fic. 4 sind die in dem Hohlraum (4.6) des Bauteils (4.5) angebrachten Beschwerungselemente
(4.1) verschieden schwer ausgeführt, während die Federungselemente (4.2) gleich ausgebildet
sind. In Fig. 5 sind umgekehrt die verschiedenen Beschwerungselemente (5.1) gleich
schwer, die Federungselemente (5.2) jedoch durch unterschiedliche Profilierung der
Auflagefläche verschieden steif. Da die Resonanzfrequenz der Dämpfungssysteme sowohl
von der Masse der Beschwerungselemente als auch von der Steifigkeit der Federungselemente
abhängt, werden mit beiden Maßnahmen unterschiedlich hohe Resonanzfrequenzen erreicht.
[0007] Ferner werden die Querabmessungen (senkrecht zur Bauteilausdehnung bzw. -fläche bzw.
beschalften Fläche) der Beschwerungselemente relativ gering (10 - 50 mm) gewählt,
sodaß sie nicht nur eine einzige stark ausgebildete Resonanz senkrecht zur Bauteilfläche
aufweisen, sondern noch einige andere Resonanzen (Nickschwingungen und Scherschwingungen),
die jeweils andere Resonanzfrequenzen haben, sodaß auch dadurch eine starke Verbreiterung
des wirksamen Frequenzbereichs auftritt.
Verwenduna von Biegeschwingem als Resonator
[0008] Eine weitere erfindungsgemäße Verbesserung gegenüber dem Stand der Technik besteht
darin, daß nicht nur die bisher angewandten "Masse-Feder-Resonatoren" nach Fig. 1
verwendet werden können, sondern auch sogen. Biegeschwinger (6.7) bzw. (7.7) nach
Fi
g. 6 und 7. Sie weisen mehrere Resonanzen durch Schwingungen senkrecht zu ihrer Längsausdehnung
auf, die Schwingungsart ist in Fig. 6 durch gestrichelte Linien dargestellt Die Lage
der Resonanzfrequenzen hängt von der Länge des Biegeschwingers (6.7) sowie von seinen
Querabmessungen ab. Die für einen Resonator erforderliche Masse und Federung bestehen
hier - im Gegensatz zu der Anordnung in Fig. 1- nicht aus zwei gesonderten Elementen
und Materialien, sondern sind kontinuierlich verteilt und bestehen aus demselben Material.
Die erforderliche Körperschalldämpfung liegt im Material des Schwingers selbst. Es
kann jedoch auch eine zusätzliche Dämpfung, beispielsweise in Form eines Gummistreifens,
z.B. am freien Ende des Resonators angebracht werden, siehe Fig. 31.
[0009] Der Vorteil derartiger Biegeschwinger ist, daß sie leicht, z.B. durch Einsägen von
Schlitzen, hergestellt werden können, siehe Fi
g. 29 bis 31. Die für eine Körperschalldämpfung erforderliche Abstimmung der Biegeschwinger
auf verschiedene Resonanzfrequenzen kann durch die verschiedene Wahl der Abmessungen
der Biegeschwinger bezüglich Länge und Querabmessungen leicht realisiert werden. Dazu
kommt, daß ein solcher Biegeschwinger nicht nur eine, sondern mehrere Resonanzen aufweist.
Zweiteiliaer Aufbau der Dämmschicht (1.2 in Fia. 1)
[0010] Schließlich kann die Dämmschicht (1.2 von Fig. 1) aus zwei Schichten aufgebaut sein.
Dies zeigt Fig. 8 (das zu dämpfende Bauteil ist dort weggelassen), wobei die Schicht
(8.3) die Aufgabe der Federung erfüllt und die Schicht (8.4), z.B. eine zähelastische
Klebschicht, die Aufgabe der Körperschalldämpfung. Je nach dem zu dämpfenden Frequenzbereich
muß der Fachmann entscheiden, ob er mit einem einzigen Schichtmaterial auskommt oder
zwei Schichten benötigt. Wenn vorwiegend die höheren Frequenzen gedämpft werden sollen,
reicht beispielsweise eine einzige Schicht wie z.B. eine dünne Gummischicht oder ein
Bitumenfilz. Sollen tiefe Frequenzen gedämpft werden, wird eine weichfedemde Schaumstoff-Schicht
und die genannte Gummischicht hintereinander angeordnet werden.
Ersatz der Dämmschicht durch Formgebung der Beschwerunasschicht
[0011] In manchen Fällen ist es möglich, auf die federnde und körperschalldämpfende Schicht
(1.2 in Fig. 1) ganz zu verzichten, indem man nach Fig. 9 das beschwerende Element
(9.1) am Verbindungsort mit dem Bauteil (9.5) gewölbt ausführt Voraussetzung dafür
ist, daß die Schwerkraft die Beschwerungselemente nach unten gegen das horizontal
liegende Bauteil (9.5) drückt (gültig für Decken) oder mit Hilfe einer vorgespannten,
weichfedemden Dämmschicht (9.8) (z.B. Mineralfaserplatten) der nötige geringe Anpressdruck
erzeugt wird.
[0012] Durch die Rundung der Auflagefläche wird, wie bekannt, eine gewisse Federung zwischen
dem Beschwerungselement (9.1) und dem Bauteil (9.5) erzeugt. Die Steifigkeit dieser
Federung ist umso geringer, je kleiner der Radius dieser Rundung ist. Durch verschieden
große Radien dieser Rundung kann somit die Resonanzfrequenz
' verschieden ausgeführt und damit eine Körperschalldämpfung in einem breiten Frequenzgebiet
erreicht werden.
[0013] Die genannte Anordnung nach Fig. 9 hat außerdem den Vorteil eines großen Dämpfungswiderstandes.
Er ist bedingt durch die trockene Reibung zwischen der Rundung der Beschwerungselemente
(9.1) und dem zu dämpfenden Bauteil (9.5) an der Auflagestelle. Die von der Dämmschicht
(1.2) in Fia.
1 geforderte federnde und körperschalldämpfende Wirkung wird so in idealer Weise ohne
nennenswerte Kosten erreicht.
3. Ausführungsbeispiele
3.1 Matten zum Aufkleben z.B. auf der Innenseite der Schalen von doooelschaliaen Wänden.
Türen. Holzbalkendecken
[0014] Nach Fig. 10 - zu dämpfendes Bauteil nicht gezeichnet - sind auf einer sowohl dämpfenden
als auch federnden Unterlage (10.2) aus z.B. Gummi oder Bitumenfilz, einzelne Beschwerungsstücke
(10.1) mit Hilfe eines später wieder entfembaren und nicht dargestellten Gitters aufgegossen.
Die Beschwerungsstücke bestehen aus z.B. Gips oder Beton. Zur Transportsicherung kann
eine Schutzschicht (10.9) z.B. aus einem Gewebe, in Fig. 10 gestrichelt dargestellt,
auf der Oberseite der Matte angebracht werden. Es ist jedoch nach Fia. 11 auch möglich,
die Beschwerungsstücke (11.1) aus z.B. Stahlblech z.B. unter Verwendung von Stanzabfällen
herzustellen, wobei die dämpfende und federnde Unterlage (11.2) aus z.B. Gummi oder
einem körperschalldämpfenden Kunststoff um die Beschwerungsstücke (11.1) herum hergestellt
z.B. vulkanisiert wird. Die Unterseite kann dabei profiliert sein, wobei diese Profilierung
(11.10) an verschiedenen Stellen der sich so ergebenden Matte verschieden ausgeführt
sein kann.
[0015] Schließlich können derartige Matten bzw. Platten nach Fig. 12 bis 13 auch dadurch
hergestellt werden, daß Platten (12.11) z.B. aus Polystyrolschaum verwendet werden,
die mit einzelnen Vertiefungen (12.
12) versehen sind. Diese Vertiefungen werden mit einem schweren, vorzugsweise gießbaren
Material oder Baustoff gefüllt, beispielsweise mit Gips, wodurch die einzelnen Beschwerungsstücke
entstehen. Der Boden der Vertiefungen kann verschieden dick ausgeführt sein. An der
Unterseite ist eine Folie (12.4) aus z.B. einem zähelastischen Kunststoff mit hoher
Dämpfungswirkung aufgeklebt. Fig. 13 zeigt eine Draufsicht auf eine derartige Matte
bzw. Platte.
[0016] In Fig. 14 ist die Anordnung der erfindungsgemäßen Matten zur Verbesserung der Schalldämmung
bei einer doppelschaligen Wand dargestellt An der Innenseite der Wandschalen (14.5)
sind die Matten mit den Beschwerungsstücken (14.1) und der Dämpfungs- und Federungsschicht
(
14.2) befestigt
[0017] Eine gleichartige Anordnung zur Verbesserung der Schalldämmung von Holzbalkendecken
ist in Fig. 15 gezeigt. Dabei werden auf der Unterseite des unmittelbar auf den Balken
aufgebrachten Fußbodens (15.13) z.B. aus Holzspanplatten erfindungsgemäße Matten bzw.
Platten befestigt, die Beschwerungsstücke (15.1) und eine Feder- und Dämpfungsschicht
(15.2) sowie eine in Fig. 15 nicht näher dargestellte Halterung (15.14) aufweisen.
[0018] Es ist jedoch nach Fig. 16 auch möglich, diese Matten oder Platten auf der Oberseite
einer Holzbalkendecke aus Holzspanplatten (16.15) anzubringen und darauf einen schwimmenden
Estrich oder einen schwimmenden Holzspanplattenbelag zu verlegen. Es ist zwar bekannt,
daß man bei Holzbalkendecken zur Verbesserung der Schalldämmung großformatige Platten
oder Steine (
150 - 300 mm) zur Beschwerung auflegt die vorliegende Lösung unterscheidet sich von
dieser bekannten Lösung dadurch, daß die Beschwerungsstücke (16.1) wesentlich kleiner
(20 - 50 mm) sind und daß sie an ihrer Unterseite zur Erzeugung einer Federung gerundet
sind und lose aufliegen. Die Beschwerungsstücke können im Prinzip einzeln aufgelegt
werden (beispielsweise mit einer Masse von 15 - 20 kg/m
2). Sie können jedoch auch mit der darüber angebrachten Dämmschicht (16.8) verbunden
z.B. verklebt sein.
[0019] 3.2Einlaae für Wandolatten in Gießform
[0020] Als Einlage für eine schalldämmende Wandbauptatte aus z.B. Gips wird eine beidseitig
kassettierte Dämmplatte z.B aus weichfedemdem Polystyrolschaum (17.16) nach Fig. 17
verwendet, deren Hohlräume (17.17) mit einer federnden und gleichzeitig körperschalldämpfenden
Schicht (17.2) abgedeckt sind. Diese kann auch mehrschichtig ausgebildet sein. Diese
z.B. als Folie oder Pappe ausgebildete Schicht weist für jeden Hohlraum eine Öffnung
(17.18) auf. Die kassettierte Dämmplatte wird in geeigneter Weise in die Gußform der
herzustellenden Wandbauplatte eingestellt und außenseitig nach Fig. 18 mit z.B. Gips
umgossen. Dabei dringt der Gips auch in die Hohlräume der Einlage ein, wobei sich
die Beschwerungsstücke (18.2) sowie die Wandschalen (18.5) bilden.
[0021] Eine Wand aus derartigen Wandbauplatten wirkt schalltechnisch wie eine doppelschalige
Wand, die allerdings zahlreiche Schallbrücken in Form der festen Randverbindungen
(18.19) der Wandbauplatten aufweist Die schädliche Wirkung dieser Schallbrücken wird
durch die hohe Körperschalldämpfung der Beschwerungsstücke stark vermindert. Es ist
jedoch auch möglich, diese Schallbrücken zu vermeiden, indem man die Verbindung (18.19)
wegfallen läßt, wie dies Fig. 19 zeigt Die Einlage, d.h. die weichfedemde, kassettierte
Platte (19.16) trennt in akustischer Hinsicht die beiden Schalen auf der ganzen Fläche
und bildet andererseits eine ausreichende mechanische Verbindung.
3.3Streifenförmiae Einlaae für zu verklebende Schalen von Wandplatten
[0022] Es ist jedoch auch möglich, derartige Schalen (20.5) von Wandbauplatten z.B. bei
Gasbeton aber auch z.B. bei Holzspanplatten beim Aufbau der Doppelwandplatten nach
Fig. 20 über eine körperschalldämpfende und gleichzeitig die Schalen zusammenhaltende
schicht- oder streifenförmige Einlage (20.20) zu verkleben. Diese Einlage besteht
aus einem weichfedemden Dämmstreifen (20.21), der in dem in Fig. 20 gezeigten Beispiel
aus einem Polystyrolschaum mit Hohlraum besteht. Der Dämmstreifen kann jedoch auch
auf andere Weise ausgebildet sein. Auf den beliebig ausgebildeten Dämmstreifen sind
Beschwerungsstücke (20.1) mit einer Dämpfungsschicht (20.2) aufgebracht, die mit den
Wandschalen (20.5) verklebt sind. Dadurch ergibt sich eine ausreichend feste und noch
genügend weichfedemde Verbindung zwischen den Plattenschaten, die außerdem eine körperschalldämpfende
Wirkung hat
3.4 Wellenförmiae Einlaae für zu verklebende Schalen von Wandbauplatten
[0023] Besonders einfach können die beiden Aufgaben erhöhte Körperschalldämpfung der Wandschalen
und federnde Verbindung der Wandschalen in der aus Fig. 21 ersichtlichen Weise gelöst
werden. Eine an sich bekannte, etwa wellenförmig ausgebildete Schicht (21.22) z.B.
aus Polystyrol-Hartschaum verbindet die beiden Wandschalen (2
1.5) federnd. Die Körperschalldämpfung wird erfindungsgemäß durch die Beschwerungsstücke
(21.1) und ein körperschalldämpfendes Element wie eine Klebschicht (2
1.4) erreicht, die in den Wellentälern der Verbindungsschicht (2
1.22) angebracht sind. Die wellenförmig ausgebildete Schicht (21.22) bildet dabei die
nur federnde Schicht (21.3) der Resonatoren.
3.5Einlaae für Steine oder Platten für einschalige Wände
[0024] Nach vorliegenden theoretischen Ergebnissen hängt die Schalldämmung von schalltechnisch
einschaligen Wänden von der Materialdämpfung der Wand bzw. von deren Verlustfaktor
ab. Durch eine erfindungsgemäße Einlage kann deshalb die Schalldämmung verbessert
werden.
[0025] In Fig. 22 ist eine Einlage zum Gießen von eines mineralischen Baustoffs wie z.B.
Gasbeton oder Gips dargestellt Sie besteht aus zwei profilierten Folien (22.23) aus
z.B. Pappe, Kunststoff oder Schaumstoff, die an den Einschnürungen (22.24) miteinander
verbunden, gegebenenfalls sogar an dieser Stelle mit Durchbrechungen versehen sind.
Auf ihren Außenseiten sind die Einlagen mit einem körperschalldämpfenden und federnden
Material wie Pappe (22.2) versehen, wobei die Einlagen Öffnungen (22.18) aufweisen.
Diese Einlage wird beim Gießen der Steine oder Platten in die Gießform eingebracht,
wobei sich nach Fig. 23 die Hohlräume der Einlage über die öffnung mit dem Material
der Wandbaustoffe füllen, wodurch die Beschwerungsstücke (23.1) entstehen. Die zwischen
den beiden, geprägten Folien (22.23) befindliche Luft dient dazu, daß die beiden einander
gegenüber liegenden Beschwerungsstücke sich nicht gegenseitig bei ihren Schwingungen
behindern.
[0026] Anstelle zweier Folien (22.23) kann auch eine einzelne, nach Fig. 17 profilierte
Schaumstoffschicht verwendet werden.
3.6 Körperschalldämpfung durch Einlaaen in Mauerfuaen
[0027] Eine erfindungsgemäße Lösung zur Erhöhung der Körperschalldämpfung von Wänden besteht
nach Fig. 24 auch darin, daß die Mauersteine oder Platten an ihren vertikalen Stirnflächen
mit Nuten (24.25) versehen werden, in die dann beim Aufbau der Wand eine körperschalldämpfende
Füllung (24.26) eingebracht werden kann. Die Nutenhohlräume können, wie in Fia. 24
gezeigt. langgestreckt senkrecht zur Wandfläche ausgebildet werden aber auch langgestreckt
parallel zur Wandfläche, siehe Fig. 27.
[0028] Der Vorteil dieser Lösung mit Nuten besteht darin, daß die Steine oder Platten nur
wenig abgeändert zu werden brauchen. Eine beispielhafte Ausführung für ein fertiges
Dämpfungselement ist in Fig. 25 in einem Vertikalschnitt dargestellt Es besteht aus
einer mit Hohlräumen versehenen Schachtel (25.27) z.B. aus Schaumstoff, die mit Beschwerungselementen
(25.1) z.B. aus Gips oder Beton gefüllt sind. Eine zähelastische Schicht (25.4) ist
auf den inneren (oder äußeren) Wänden der Schachtel zur Körperschalldämpfung aufgebracht
z.B. aufgesprüht worden. Die Wände der Schachtel wirken als federnde Schicht für die
Resonatoren.
[0029] In Fig. 26 ist das Anbringen von Dämpfungselementen in dem Nutenhohlraum (26.25)
zwischen den Mauersteinen (26.28) dargestellt, wobei (26.
1) das Beschwerungeselement und (26.2) das Federungs- und Dämpfungselement bedeuten.
[0030] Schließlich zeigt Fig. 27 eine Anordnung, bei der ein einfaches Element, bei dem
einzelne Beschwerungsstücke mit gerundeter Andrückfläche (27.1) auf eine federnde
Zwischenschicht (27.8) z.B. aus Mineralfaserplatten aufgeklebt und als Ganzes in den
Nutenhohlraum (27.25) eingeschoben sind.
3.7 Randdämpfung von leichten massiven Wänden
[0031] Es ist bekannt, daß man die Luftschalldämmung von einschaligen Leichtwänden z.B.
aus Wandbauplatten aus z.B. Gips oder Gasbeton verbessern kann, indem man an den Anschlußstellen
der Wand an die anderen Bauteile einen körperschalldämpfenden Streifen z.B. aus Bitumenfilz
einbringt. Zur Verbesserung der Dämpfungswirkung wird erfindungsgemäß nach Fig. 28
ein Weichfedemder Streifen (28.30) verwendet, der z.B., aus kassettiertem Schaumstoff
besteht, dessen Kassetten mit einem Schwerstoff (28.1) z.B. mit Gips gefüllt und mit
einem Dämpfungsstre
ifen (28.2) verschlossen sind. Diese Anordnung wird zwischen der zu verbessernden Leichtwand
und den flankierenden Bauteilen eingebracht Der Streifen aus z.B. weichfedemdem Schaumstoff
verringert außerdem noch die Schall-Längsleitung von der Leichtwand zu dem angrenzenden
Bauteil (28.31). Der erfindungsgemäße Randstreifen hat somit zwei schalltechnische
Wirkungen: er verringert die Schwingungen der Leichtwand infolge seiner Körperschalldämpfung
und er verringert die Fortleitung dieser Schwingungen zu anderen Bauteilen.
3.8 Körperschalldämpfung der Steine von einschaligen Wänden durch Bieaeschwinaunos-Resonatoren
[0032] Sie wird nach Fig. 29 dadurch erreicht, daß die Mauersteine (29.28) (z.B. aus Gasbeton),
Ziegel oder Hohlblocksteine an einer oder mehreren ihrer äußeren Begrenzungsflächen
mit schlitzartigen Vertiefungen (29.32) solcher Art versehen sind, daß einzelne, prismatische,
langgestreckte Säulen (29.7) entstehen. Sie sind in Fig. 30in der Draufsicht auf die
Steinfläche mit (30.7) bezeichnet. Zur Erhöhung der Materialdämpfung kann am freien
Ende der prismatischen Säulen (3
1.7) nach Fig. 31 ein ihnen gegebenenfalls gemeinsamer Streifen aus einem zähelastischen
Material (31.33) angebracht sein.
[0033]
1 Beschwerungselemente
2 federnde und gleichzeitig körperschalldämpfende Schicht
3 nur federnde Schicht
4 nur dämpfende Schicht
5 Bauteil
6 Hohlraum
7 Biegeschwinger
8 weichfedemde Dämmschicht
9 Schutzschicht
10 Profilierung
11 Platten aus Hartschaum
12 Vertiefungen
13 Fußboden
14 Halterung
15 Holzspanplatten
16 beidseitig kassettierte Schaumstoffplatten
17 Hohlräume in kassettierter Platte
18 Öffnung
19 Randverbindungen der Gipsplatten
20 streifenförmige Einlage
21 weichfedemder Dämmstreifen
22 wellenförmige Dämmschicht
23 profilierte Folien
24 Einschnürungen
25 Nuten
26 körperschalldämpfende Füllung
27 Schachtel aus Hartschaum
28 Mauersteine
29 Gipswandschale o.ä.
30 Randstreifen
31 angrenzendes Bauteil
32 Schlitze
33 körperschalldämpfender Streifen aus zäheiastischem Material
1. Schalldämmelement für einen Hohlraum in einem Bauelement wie einem Bauteil, einer
Wand, Decke oder Tür und umfassend
- ein kleinformatiges Beschwerungselement (1.1) und
- ein federndes und körpemschalldämpfendes Zwischenelement (1.2),
wobei der Hohlraum Schwingungen des Schalldämmelements zuläßt.
2. Flächen- oder streifenförmiges Schalldämmelement für Hohlräume in Bauelementen
wie Bauteilen, Trennwänden, Decken oder Türen und umfassend ein flächen- oder streifenförmiges
federndes und körperschalldämpfendes Zwischenelement (Fig. 3, 10 - 15), in dem mehrere kleinformatige Beschwerungselemente (11.1, 12.1, 13.1) oder auf
dessen Seite, die nicht zur Anlage am Bauelement vorgesehen ist, mehrere kleinformatige
Beschwerungselemente (3.1, 10.1, 14.1, 15.1) vorgesehen sind.
3. Schalldämmelement nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Zwischenelement
(Fig. 8; 2
1; 2
5) eine federnde Schicht (8.3; 21.22; 25.27) und eine körperschalldämpfende Schicht
(8.4; 21.4; 25.4) umfaßt, wobei
- das (die) Beschwerungselement(e) auf der federnden Schicht (8.3) oder der körperschalldämpfenden
Schicht (21.4; 25.4) aufliegen kann (können) und
- (sofern das Zwischenelement mehrere Beschwerungselemente umfaßt) die zur Auflage
der Beschwerungsstücke (21.1; 25.1) vorgesehene Schicht (21,4; 25,4) zwischen den
Beschwerungsstücken unterbrochen sein kann.
4. Schalldämmelement nach Anspruch 2 oder 3, dadurch aekennzeichnet, daß die einzelnen
Beschwerungselemente (4.1) unterschiedliche Massen besitzen.
5. Schalldämmelement nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch oekennzeichnet, daß
das Zwischen element (12.11) zwischen schwereren Beschwerungselementen und derjenigen
seiner Seiten, die zur Anlage am Bauelement vorgesehen ist, dünner als bei leichteren
Beschwerungselementen (12.1) ausgebildet ist.
6. Schalldämmelement nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch aekennzeichnet, daß
das Zwischen element an der Seite profiliert ist, die zur Anlage am Bauelement (5,5)
vorgesehen ist, so daß das Zwischenelement an dem Bauelement (5,5) nur stellenweise
anliegen kann, wobei die für das stellenweise Anliegen des Zwischenelements vorgesehene
Profilierung von Beschwerungselement zu Beschwerungselement gleich oder verschieden
ist.
7. Schalldämmelement nach einem der Ansprüche 2 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß
die Beschwe rungselemente (11.1, 12.1, 13.1; 25.1) im Zwischenelement (11.2, 12.11, 13.11; 25.27) eingebettet oder eingeschlossen sind.
8. Schalldämmelement nach einem der Ansprüche 2 bis 7, gekennzeichnet durch Beschwerungselemente
einer Gesamtmasse von 2 bis 80, insbesondere 4 bis 50 und vorzugsweise 8 bis 30 kglm2 Bauelement.
9. Schalldämmelement nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch
ein oder mehre re Beschwerungselemente aus Gips, Beton oder Eisen.
10. Schalldämmelement für einen Hohlraum in einem Bauelement wie einem Bauteil, einer
Wand, Decke oder Tür und gekennzeichnetdurch
- ein oder mehrere kleinformatige Beschwerungselemente (9.1; 16.1; 27.1), die eine Rundung zur Anlage am Bauelement (9.5; 16.15; 27.28) aufweisen,
und
- gegebenenfalls ein oder mehrere weichfedemde Elemente (9.8; 16.8; 27.8) zur Arretierung
auf der der Rundung abgewandten Seite.
11. Bauelement (beispielsweise für Trennwände, Decken oder Türen), gekennzeichnet durch
ein oder mehrere Schalldämmelemente gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche.
12. Bauelement gemäß Anspruch 11, dadurch aekennzeichnet, daß das (die) Schalldämmelement(e)
an einer oder mehreren Längsseiten des plattenförmigen Bauelements (14.5; 15.13; 16.15;
21.5) oder Stirnseiten des plattenförmigen Bauelements (24.28; 26.28; 27.28) angeordnet
ist (sind).
13. Streifenförmiges Schalldämmelement zur Randdämpfung massiver Wände, gekennzeichnet
durch ein streifenförmiges federndes und körperschalldämpfendes Zwischenelement (28.2)
zur Anlage an der Stirnseite einer Wandbauplatte (28.29) und durch einen auf dem Zwischenelement
aufliegenden weichfedemden kassettierten Streifen (28.30) zur Anlage an den angrenzenden
Bauteil wie eine feststehende Wand (28.31), wobei in den Kassetten des Streifens (28.30),
die sich zum Zwischenelement (28.2) öffnen, kleinformatige Beschwerungselemente (28.1)
vorgesehen sind, die auf dem Zwischenelement (28.2) aufliegen.
14. Einlage für eine zu gießende schalltechnisch zweischalige (baulich ein- oder zweischalige)
Wandbauplatte, gekennzeichnetdurch zwei den beiden Schafen zugeordnete Gruppen von
Kammern (17.17; 22.17) zur Aufnahme von kleinformatigen Beschwerungselementen (18.1; 23.1), wobei die den Schafen (18.5; 23.5) zugewandten Kammerwandungen als Zwischenelement
(17.2; 22.2) federnd und körperschalldämpfend ausgebildet sind und jede Kammer (17.17; 22.17) mit einer zur zugeordneten Schale (18.5; 23.5) weisenden Öffnung (17.18;
22.18) versehen ist.
15. Einlage nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet daß es sich bei den Öffnungen
um seitliche (nicht zentrale) Öffnungen (17.18; 22.18) handelt.
16. Einlage für eine schalltechnisch zweischalige (baulich ein- oder zweischalige)
Wandbauplatte, oekennzeichnetdurch eine weichfedemde Dämmlage (20.21), die auf ihren
beiden Seiten mit kleinformatigen Beschwerungselementen (20.1) versehen ist, wobei
die Dämmlage (20.21) garantiert, daß sich gegenüberliegende, durch die Dämmlage (20.21)
getrennte, schwingende Beschwerungselemente (20.1) nicht gegenseitig behindern und
wobei die Beschwerungselemente (20.1) auf ihrer von der Dämmlage (20.21) abgewandten
Seite mit federnden und körperschalldämpfenden Zwischenele menten versehen sind.
17. Einlage nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß die Dämmlage (20.21) mit
einem oder mehreren Hohlräumen versehen ist.
18. Einlage für eine schalltechnisch zweischalige (baulich ein- oder zweischalige)
Wandbauplatte, aekennzeichnetdurch eine federnde wellenförmige Lage (21.22), in deren
Wellentälern kleinformatige Beschwerungselemente (21.1) auf körperschalldämpfenden Zwischenelementen (21.4) aufgebracht sind.
19. Wandbauplatte, gekennzeichnet durch eine Einlage gemäß einem der Ansprüche 14
bis 18.
20. Verfahren zur Herstellung eines Schalldämmelements gemäß Anspruch 7, dadurch oekennzeichnet,
daß man die Beschwerungselemente in Kautschuk einvulkanisiert oder in Kunststoff eingießt
21. Verfahren zur Herstellung einer Wandbauplatte mit einer Einlage gemäß Anspruch
14 oder 15, dadurch gekennzeichnet daß man die Einlage mit einem mineralischen Bindemittel,
wie Gips oder Gasbeton, umgießt und dabei die Kammern mit dem Bindemittel füllt.
22. Schalldämmelement für Hohlräume in Bauelementen wie Bauteilen, Trennwänden, Decken
oder Türen in Form eines Biegeschwingers (6.7; 7.7; 29.7, 30.7, 31.7).
23. Fertigbauteil für beispielsweise Trennwände, Decken oder Türen,
- wobei das Fertigbauteil an einer seiner Flächen bis zu allen seinen Flächen, die
zur Anlage an anderen Bauteilen vorgesehen sind, mit jeweils einer oder mehreren Nuten
(Fig. 24, 26, 27) versehen ist,
- die wiederum mit Schalldämmelementen gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche (insbesondere
Anspruch 1 bis 10, 18 oder 22) versehen sind.
24. Fertigbauteil nach Anspruch 23, dadurch gekennzeichnet, daß als Schalldämmelemente
ein oder mehrere Biegeschwinger (29.7, 30.7, 31.7) vorgesehen sind, die beim Gießen
des Fertigbauteils oder durch Einsägen ausgebildet worden sein können.
25. Fertigbauteil nach Anspruch 24, gekennzeichnetdurch Biegeschwinger in Form von prismatischen, langgestreckten Säulen,
wobei pro Nut Biegeschwinger unterschiedlicher Resonanz vorgesehen sein können.
26. Trennwand oder Decke aus Fertigbauteilen,
- wobei die Fertigbauteile jeweils an einer ihrer Flächen bis zu allen ihren Flächen,
die an anderen Fertigbauteilen anliegen, mit Nuten derart versehen sind, daß sich gegenüberliegende Nuten
einen gemeinsamen Hohlraum bilden (Fig. 24, 26, 27) (26.25, 27.25 und
-daß es sich um Fertigbauteile gemäß Anspruch 23 handelt oder
- daß in die Hohlräume Schalldämmelemente (Fig. 24, 27) gemäß Anspruch 7 oder 10 eingebracht
oder eingegossen worden sind.