(19)
(11) EP 0 171 753 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
19.02.1986  Patentblatt  1986/08

(21) Anmeldenummer: 85109952.3

(22) Anmeldetag:  07.08.1985
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4B65B 25/14
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE FR GB IT LI NL SE

(30) Priorität: 13.08.1984 DE 3429784

(71) Anmelder: Jos. Hunkeler AG Fabrik für graphische Maschinen
CH-4806 Wikon (CH)

(72) Erfinder:
  • Vanbraekel, Alexandre
    Mouscron (BE)

(74) Vertreter: Patentanwälte Schaad, Balass & Partner AG 
Dufourstrasse 101 Postfach
8034 Zürich
8034 Zürich (CH)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Vorrichtung zum Verpacken von flächigen Gegenständen in einen Umschlag


    (57) Mittels zweier Förderwalzen (2,3) werden Bogen (4) unter einer Bogenleiteinrichtung (6) hindurch in eine Falztasche (8) eingeschoben und gegen einen Anschlag (9) bewegt. Durch das Weiterfördern des am einen Ende am Anschlag (9) anstehenden Bogens (4) wird dieser unter Bildung einer Tasche (10) getaucht. In diese Tasche (10) wird nun durch eine die Bogenleiteinrichtung (6) durchsetzende Zuführung (11) hindurch ein Einlageblatt (12) eingescholben. Beim Durchlaufen des Bogens (4) durch den Spalt (W) eines weitern Walzenpaares (1,2) wird der Bogen (4) gefaltet, wobei das Einlageblatt (12) zwischen die aufeinandergefalteten Teile des Bogens (4) zu liegen kommt.
    Das Zuführen des Einlageblattes (12) durch die Bogenleiteinrichtung (6) hindurch erlaubt ein Anorden des Einlaufbereiches der Falztasche (8) nahe am Förderwalzenpaar (2, 3), so dass die Bogen (4) nach Verlassen des Walzenspaltes des Walzenpaares (2, 3) sofort geführt werden.




    Beschreibung


    [0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Verpacken mindestens eines flächigen Gegenstandes in einen aus einem gefalteten Bogen gebildeten Umschlag gemäss Oberbegriff des Anspruches 1.

    [0002] Bei einer bekannten Vorrichtung dieser Art ist die Zuführung für die zu umwickelnden Einlagen zwischen dem die Bogen zur Falztasche fördernden Förderwalzenpaar und den Einlader Falztasche angeordnet (DE-AS 1 280 731). Letzterer muss demzufolge in einem gewissen Abstand vom Förderwalzerpaar angeordnet werden, was zu einer Vergrösserung der Baulänge führt. In dem zwischen dem Walzenspalt des Förderwalzenpaares und dem Einlauf der Falztasche liegenden Bereich ihrer Bewegungsbahn sind nun die zugeführten, zu faltenden Bogen nicht geführt, was zur Folge haben kann, dass die zu geführten Bogen nicht richtig in die Falztasche einlaufer und dabei beschädigt werden.

    [0003] Der vorliegenden Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der eingangs genannten Art zu schaffen, bei der bei kompakter Bauweise eine einwandfreie Führung der zu faltenden Bogen sichergestellt ist.

    [0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäss durch die Merkmale des kennzeichnenden Teiles des Anspruches 1 gelöst.

    [0005] Durch das Zuführen der zu verpackenden Gegenstände in Richtung zum Walzenspalt des Förderwalzenpaares durch den Einlaufbereich der Falztasche und vorzugsweise durch eine Bogenleiteinrichtung hindurch ist es möglich, den Einlaufbereich der Falztasche nahe der Förderanordnung anzuordnen und so die Bogen zwischen Förderanordnung und Falztasche zu führen und zu leiten, damit die Bogen einwandfrei in die Falztasche einlaufen können. Im weitern ergibt sich der Vorteil einer platzsparenden Bauweise.

    [0006] Bevorzugte Weiterausgestaltungen der erfindungsgemässen Vorrichtung bilden Gegenstand der Ansprüche 2 - 5.

    [0007] Im folgenden wird anhand der Zeichnung ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes näher erläutert.

    [0008] Die Figuren 1 - 5 zeigen rein schematisch und im Schnitt eine Stauch-Falzmaschine in aufeinanderfolgenden Stadien des Verpackens einer blattförmigen Einlage in einen durch Falzen gebildeten Umschlag.

    [0009] Die in den Figuren 1 - 5 gezeigte Stauch-Falzmaschine weist drei Falzwalzen 1, 2, 3, die jeweils zu zweit ein gegenläufig in Pfeilrichtung angetriebenes Walzenpaar 1,2 und 2,3 bilden. Das obere Walzenpaar 2,3 legt einen, oberhalb des Walzenpaares 1,2 verlaufenden Weg für einen in die Falzmaschine einzuführenden Bogen 4 fest. Dieser Weg führt unterhalb der Führungslippe 5 eines Führungsorganes 6 und oberhalb eines Leitbleches 7 in eine Falztasche 8 mit verstellbarem Anschlag 9. Oberhalb des Walzenpaares 1,2 und in Zuführrichtung des Blattes 4 gesehen hinter dem Walzenpaar 2,3 ist eine Zuführung 11 für ein zu verpackendes Einlageblatt 12 angeordnet, die das Führungsorgan 6 für den Bogen 4 durchsetzt. Oberhalb der Zuführung 11 sind über Rollen 13,14 geführte Förderbänder 15,16 zum Zuführen der Einlageblätter 12 zur Zuführung 11 angeordnet.

    [0010] Der zu faltende Bogen 4 wird von einer (nicht dargestellten) Transporteinrichtung dem gegenläufig angetriebenen ersten Walzenpaar 2,3 zugeführt, in dessen Walzenspalt eingezogen und unter der Führungslippe 5 hindurch und über das Leitblech 7 (Fig. 1) in die Falztasche 8 bis zum Anschlag 9 geführt (Fig. 2). Der weiterhin durch das Walzenpaar 2,3 vorgeschobene Bogen 4 wird im Einlaufbereich 21 des Walzenspaltes W des unten liegenden Walzenpaares 1,2 eine Tasche 10 bildend gestaucht (Fig. 3) und unter Bildung eines Falzes oder Bruches 17 in den Walzenspalt W hineingetrieben (Fig. 4).

    [0011] Während des Stauchvorganges wird das Einlageblatt 12 durcr die Zuführung 11 in die sich bildende Tasche 10 eingeführt Hierfür werden die stillstehenden oder langsam laufender Förderbänder 15,16 kurzzeitig beschleunigt, so dass das Blatt 12 aus einer Wartestellung zwischen diesen Förderbändern 15,16 mit relativer grosser Geschwindigkeit in di Tasche 10 befördert wird (Fig. 5). Das Einlageblatt 4 mit der zwischen seinen beiden einander gegenüberliegenden Teilen 18,19 liegenden Tasche 10 wird vom untern Falzwalzenpaar 1,2 erfasst - wobei der Bruch 17 gebildet wird - und zu einer nachfolgenden Station befördert. Diese kann eine weitere nach dem beschriebenen Prinzip arbeitende Falzeinrichtung sein, in der der bereits einmal gefalzte Umschlag mit einem weiteren Falz versehen wird, wobei d se Falzung in der Art einer an sich bekannten Wickel-Zickzackfalzung erfolgen kann. Dabei kann in jede gebildete Tasche eine Einlage, z.B. ein Blatt oder dergleichen eingelegt werden.

    [0012] Der Einführ- oder Einschusswinkel des Einlageblattes 12 kann innerhalb eines breiten Bereiches liegen, wobei das Einlageblatt 12 vorzugsweise unter Ausnützung der Schwerkraft in die im Bogen 4 gebildete Tasche 10 eingeführt wird. Um das Einführen der sich im Einlaufbereich des Walzenspaltes W des untern Falzwalzenpaares 1,2 bildenden Tasche 10 in den Walzenspalt W zu erleichtern, kann zum Beispiel die Walze 1 mit Saugöffnungen versehen sein, so dass der eine Teil 18 des gestauchten Bogens 4 bereits im Einlaufbereich 21 satt an dieser Walze 1 anliegt.

    [0013] Es versteht sich, dass mehrere Einlageblätter und dergleichen gleichzeitig oder nacheinander in jede auf die beschriebene Weise im Bogen 4 gebildete Tasche 10 eingeführt werden können.

    [0014] Die beschriebene Vorrichtung eignet sich ausser zum Verpacken von Massensendungen und Rundschreiben auch zum Verpacken personenbezogener Schreiben, wie zum Beispiel Bankauszügen, die in schnell laufenden Druckern gedruckt werden. In diesem Fall bietet die beschriebene automatische Verpakkung den Vorteil grösserer Diskretion.


    Ansprüche

    1. Vorrichtung zum Verpacken mindestens eines flächigen Gegenstandes (12) in einen aus einem gefalteten Bogen (4) gebildeten Umschlag, mit einer Förderanordnung (2,3) zum Fördern jeweils eines Bogens (4) entlang einer ersten Bewegungsbahn in eine Falztasche (8) und gegen einen Anschlag (9) unter Stauchen des Bogens (4), einem auf der einen Seite der genannten Bewegungsbahn angeordneten Förderwalzenpaar (1,2) zum Erfassen des Bogens (4) im Stauchbereich und Bilden eines Falzes (17), und einer dem Förderwalzenpaar (1,2) bezüglich der genannten Bewegungsbahn gegenüberliegenden Zuführung (11) für die zu verpackenden Gegenstände (12), dadurch gekennzeichnet, dass sich die Zuführung (11) durch den Einlaufbereich (5) der Falztasche (8) hindurch erstreckt.
     
    2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Zuführung (11) durch eine Leiteinrichtung (6) zum Einleiten der durch die Förderanordnung (2,3) zur Falztasche (8) geförderten Bogen (4), vorzugsweise ein oberhalb der genannten ersten Bewegungsbahn angeordnetes Führungsorgan (5), hindurchgeführt ist.
     
    3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Förderanordnung durch ein zweites Förderwalzenpaar (2,3) gebildet ist, dessen eine Förderwalze (2) mit dem ersten Förderwalzenpaar (1,2) gemeinsam ist.
     
    4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, gekennzeichnet durch wenigstens eine weitere, dem ersten Förderwalzenpaar (1,2) nachgeschaltete Falzanordnung zum Bilden eines zweiten Falzes im Bogen.
     
    5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der weitern Falzanordnung eine zweite Zuführung für zu verpackende Gegenstände zugeordnet ist, die den Einlaufbereich der Falztasche dieser weitern Falzanordnung durchsetzt.
     




    Zeichnung