[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Skistiefel mit einer aus Kunststoff bestehenden
Unterschale und einem relativ zur Unterschale schwenkbaren Schaftteil bzw. einer Manschette,
deren der Schuhspitze zugewandter Endteil bei einer Verschwenkung zur Schuhspitze
an der Unterschale aufläuft. Bei derartigen Skistiefeln ist es bereits bekannt, die
der Schuhspitze zugewandte Vorderkante als Anschlagfläche auszubilden, welcher mit
einem entsprechenden Gegenanschlag an der Unterschale bei einer Verschwenkung in Richtung
Vorlage in Wirkverbindung gelangen kann. Es ist weiters bereits bekannt, die Anschlagfläche
bzw. die Gegenanschlagfläche oder aber den Raum zwischen diesen beiden Anschlagflächen
mit dämpfenden Zwischenlagen auszustatten, um einen harten Anschlag des schwenkbaren
Schaftteiles an der Unterschale zu vermeiden.
[0002] Die Erfindung zielt nun darauf ab, ausgehend von einer derartigen Ausbildung das
Dämpfungsverhalten bei einer Vorlageverstellung zu verbessern und gleichzeitig eine
bessere Dichtheit des Schuhes an der Übergangsstelle zwischen Unterschale und Schaft
zu gewährleisten. Zur Lösung dieser Aufgabe besteht die Erfindung im wesentlichen
darin, daß in der Außenseite des Endteiles des Schaftes bzw. der Manschette wenigstens
eine quer zur Schwenkrichtung verlaufende Ausnehmung bzw. Nut vorgesehen ist, deren
Nutgrund vollwandig ausgebildet ist oder wenigstens einen Steg, welcher die beiden
einander zugewandten Seitenwände der Nut verbindet, aufweist, und daß in der Ausnehmung
oder Nut gummielastische und gegebenenfalls starre Teile einlegbar sind. Dadurch,
daß in der Außenseite des Endteiles des Schaftes bzw. der Manschette eine quer zur
Schwenkrichtung verlaufende Ausnehmung bzw. Nut vorgesehen ist, wird die Flexibilität
des unteren Schaftteiles erhöht. Bei einer Verschwenkung des Schaftes kann sich die
innenliegende Seite dieses Endbereiches des Schaftes bzw. der Manschette besser der
Außenkontur des gegenüberliegenden bzw. darunterliegenden Unterschalenteiles anpassen,
so daß während der gesamten Schwenkbewegung eine bessere Dichtheit gewährleistet ist.
Gleichzeitig erfolgt eine progressive Reibungsdämpfung durch die zunehmende Anlage
des Endbereiches des Schaftes bzw. der Manschette an der Unterschale bei einer Verschwenkung
in Richtung Vorlage. Die Ausnehmung bzw. Nut bietet nun in einfacher Weise die Möglichkeit
für die Anordnung einer Einlage aus gummielastischem Material, wobei diese Einlage
nunmehr zum Unterschied von den bekannten Ausbildungen nicht mehr verklebt werden
muß, sondern in wesentlich einfacherer Weise gegen ein Heraustreten gesichert werden
kann. Während bei Anordnung eines Schlitzes im Endteil des Schaftes bzw. der Manschette
die Wahl des elastomeren Materials wesentlich beschränkt ist und darüber hinaus die
Gefahr bestünde, daß die in einen derartigen Schlitz eingeführten Dämpfungselemente
durch den Schlitz hindurchtreten, ermöglicht es die Ausbildung der Aufnahme für die
Einlage als Ausnehmung mit wenigstens einem Steg oder Nut in der Oberseite des Endteiles
des Schaftes bzw. der Manschette, das gummielastische Material nun unter Vorspannung
in die Nut bzw. Ausnehmung einzulegen, so daß es aufgrund seiner elastischen Eigenschaften
in der Nut gehalten wird. Ein derartiges Einbringen unter Vorspannung läßt sich bei
einer Ausbildung der Aufnahme für das elastische Material als Durchbrechung ohne verbindenden
Steg nicht verwirklichen, da dann das elastische Material unmittelbar an der Unterschale
aufliegen müßte und bei entsprechenden weichen Materialeigenschaften zwischen Unterschale
und Endbereich des Schaftes bzw. der Manschette verquetscht wird. Die Maßnahme, den
Nutgrund vollwandig auszubilden oder aber zumindest Stege vorzusehen, welche die beiden
einander zugewandten Seitenwände der Nut verbinden, dient hiebei zum einen der Erzielung
einer gewissen Inkonkgruenz der Sattelflächen, um bei einem Verschwenken eine progressive
Dämpfung zu erzielen. Zum andern aber wird durch diese Maßnahme der Vorteil erreicht,
daß bei beliebigen Einlagen der Weg bis zum Anschlag der Manschette an den entsprechenden
Gegenanschlag der Unterschale unverändert erhalten bleibt. Eine in die Nut mit zumindest
aus Stegen bestehenden Nutgrund eingelegte Einlage kann ohne weiteres auch starr oder
metallisch ausgebildet sein, ohne daß dies zu einer Verformung des vorderen Teiles
des Manschette führt, wodurch die Kinematik der Dampfung beeinflußt werden kann und
es wird durch die erfindungsgemäße Ausbildung der Nut mit einem zumindest aus Stegen
bestehenden Nutgrund die Möglichkeit geschaffen, lediglich die Steifigkeit zu verstellen,
ohne daß hiebei der Anschlagweg bis zur Vorlagebegrenzung beeinträchtigt wird.
[0003] Gleichzeitig wird sichergestellt, daß das untere Ende der Manschette eine definierte
starre und biegesteife Auflaufkante bildet und sich nach Art eines Gurtes dicht an
die Schale anlegen kann. Die Stege bzw. der volle Nutgrund stellen hiebei sicher,
daß trotz der Möglichkeit auch der vordere Rand der Manschette beim Zurückschwenken
wieder mitgenommen wird und daß die Dämpfungselemente in jeder Schwenklage in ihrer
Position verbleiben.
[0004] Bei einem Verschwenken des Schaftes bzw. der Manschette erfolgt nach dem Auflaufen
der Vorderkante des Schaftes bzw. der Manschette auf die Unterschale ein Zusammenpressen
der Ausnehmung bzw. Nut, wobei die einander gegenüberliegenden Wände in eine nach
außen zu konvergierende Lage verschwenkt werden. Dies hat den Vorteil, daß im Belastungsfall
eine zusätzliche Sicherung gegen Heraustreten der Einlage aus gummielastischem Material
geboten wird, wobei der Skistiefel vorzugsweise so ausgebildet wird, daß die sich
quer zur Schwenkrichtung erstreckenden Wände der Ausnehmung bzw. Nut mit dem Grund
der Ausnehmung bzw. Nut einen Winkel von =-90° einschließen. Auf diese Weise wird
in der entspannten Ruhelage eine Form der Nut bzw. Ausnehmung vorgegeben, welche bei
einem Verschwenken und damit einer mechanischen Beanspruchung des elastischen Materials
einen zunehmenden Halt des gummielastischen Materials in der Aufnahmenut bzw. Ausnehmung
sicherstellt.
[0005] In einfacher Weise kann die Einlage aus gummielastischem Material formschlüssig in
der Ausnehmung bzw. Nut gehalten sein, so daß die Notwendigkeit einer Verklebung entfällt.
Klebstoffe beeinträchtigen das elastische Dämpfungsverhalten und sind im Falle von
elastischen Einlagen in der Regel nicht übermäßig dauerhaft und speziell bei großen
Temperaturschwankungen keineswegs als zuverlässige Sicherung gegen Verlust anzusprechen.
Die erfindungsgemäße Ausbildung ermöglicht den Verzicht auf derartige Klebstoffe,
ohne daß die Gefahr eines Verlustes der Einlage aus gummielastischem Material erhöht
wird.
[0006] Der Verzicht auf eine Klebung ermöglicht gleichzeitig auch die einfache Austauschbarkeit
der gummielastischen Einlage, und um den sicheren Halt in der Nut bzw. der Ausnehmung
sicherzustellen kann die Einlage in vorteilhafter Weise unter in Längsrichtung derselben
wirkender Zugspannung in der Ausnehmung bzw. Nut gehalten sein.
[0007] Die Verankerung der gummielastischen Einlage in der Ausnehmung bzw. der Nut kann
in einfacher Weise so erfolgen, daß die Nut eine mittlere sich über einen Teil der
Länge der Ausnehmung bzw. Nut erstreckende Rippe aufweist, welche von einer langgestreckten
Ausnehmung der gummielastischen Einlage umgriffen ist. Auf diese Weise ergeben sich
zwei parallele Bereiche mit elastischer Dämpfung. Die Ausbildung kann aber auch in
einfacher Weise so getroffen sein, daß die Ausnehmung bzw. Nut in ihren seitlichen
Randbereichen verbreitert ausgebildet ist und/oder Erhebungen oder Vertiefungen aufweist,
welche mit einem entsprechenden Gegenprofil der Einlage zusammenwirken. In beiden
Fällen kann das gummielastische Element in einfacher Weise aus dem Grund der Nut herausgehoben
werden, um gegen ein gummielastisches Element mit anderen Dämpfungseigenschaften getauscht
zu werden. Aufgrund der elastischen Vorspannung in Längsrichtung des gummielastischen
Elementes ist in der in die Ausnehmung bzw. Nut eingesetzten Lage ein unbeabsichtigtes
Austreten nicht zu befürchten.
[0008] Die Erfindung wird nachfolgend an Hand von in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen
näher erläutert. In dieser zeigen Fig. 1 eine Seitenansicht eines Schuhes mit einer
ersten Ausbildung einer gummielastischen Einlage im Schaftbereich, Fig. 2 eine abgewandelte
Ausbildung in analoger Darstellung wie Fig. 1, Fig. 3 das für die Darstellung nach
Fig. 1 erforderliche gummielastische Element sowie die Nut für die Aufnahme dieses
Elementes, Fig. 4 eine vergrößerte Seitenansicht des Schuhes mit eingelegtem Element
in entspanntem und Fig. 5 in komprimiertem Zustand, Fig. 6 eine abgewandelte Ausführungsform
des gummielastischen Elementes für die Ausbildung nach Fig. 2 zusammen mit der zugehörigen
Nut, Fig. 7 eine weitere abgewandelte Ausführungsform eines gummielastischen Elementes
zusammen mit der zugehörigen Nut, Fig. 8 eine weitere abgewandelte Ausbildung des
gummielastischen Elementes samt einem Teil der zugehörigen Nut, Fig. 9 eine abgewandelte
Ausbildung der Einlage, welche mehrteilig ausgebildet ist und starre Elemente umfaßt,
Fig. 10 eine weitere Abwandlung zu einer Ausbildung ähnlich der Fig. 9, Fig. 11 eine
Seitenansicht einer weiteren abgewandelten Ausführungsform und Fig. 12 eine perspektivische
Ansicht einer Ausbildungsform mit verhängbarem steifen Teil der Einlage.
[0009] In Fig. 1 ist ein Skischuh 1 dargestellt, an dessen Unterschale 2 ein Schaft 3 um
eine im wesentlichen parallel zur Sohlenebene verlaufenden Schwenkachse 4 schwenkbar
angelenkt ist. Der untere Endbereich 5 des Schaftteiles 3 weist ein in Umfangsrichtung
verlaufenden gummielastisches Element auf, welches nachfolgend in Fig. 3, 4 und 5
näher beschrieben ist.
[0010] Bei der Ausbildung nach Fig. 2 ist das im vorderen Endbereich 5 der Manschette aufgenommene
gummielastische Element in Übereinstimmung mit der Darstellung nach Fig. 6 ausgebildet
und wird nachfolgend bei Fig. 6 ausführlich beschrieben.
[0011] In Fig. 3 ist ein gummielastisches Element 6 dargestellt, welches in eine Nut 7 im
Endbereich 5 eines Manschettenteiles eingelegt wird. Die Nut weist eine mittige Rippe
8 auf, welche von einem Schlitz 9 in der Einlage 6 aus gummielastischem Material umgriffen
ist. Die Einlage 6 aus gummielastischem Material wird hiebei unter Zugspannung im
Sinne des Doppelpfeiles 10 in die Nut 7 eingelegt und umgreift hiebei die Rippe 8.
[0012] Wie aus Fig. 4 ersichtlich ist, liegen die Innenwände 11 der Nut 7 im wesentlichen
parallel zueinander und schließen daher mit dem Grund der Nut einen Winkel von ≤ 90°
ein. Bei einer Kompression, wie sie in Fig. 5 dargestellt ist und auftritt, wenn der
Schaftteil 3 in Richtung zur Fußspitze verschwenkt wird, läuft die Innenseite der
Manschette an der Unterschale 2 auf und es erfolgt eine Verformung der Nut in der
Weise, daß die Wände 11 nunmehr unter einem mehr oder minder spitzen Winkel
06 nach außen zu konvergieren. Aufgrund dieser Konvergenz der Wände 11 wird bei einer
mechanischen Beanspruchung des elastischen Elementes 6 ein unbeabsichtigtes Heraustreten
der elastomeren Einlage aus der Nut verhindert.
[0013] Bei der Ausbildung nach Fig. 6, welche für den Einsatz in einem Schuh nach Fig. 2
gedacht ist, ist die Einlage 6 aus gummielastischem Material mit verbreiterten seitlichen
Köpfen 12 ausgebildet, welche in eine entsprechend verbreiterte Ausnehmung 13 der
Nut 7 eingelegt werden kann. Auch hier läßt sich die Einlage 6 aus gummielastischem
Material unter elastischer Vorspannung in Umfangsrichtung, d.h. im Sinne der Doppelpfeiles
14, in die Nut 7 einlegen, so daß eine zum Nutgrund hin wirkende Kraftkomponente nach
dem Einlegen erzielt wird. Die Seitenwände 11 der Nut 7 sind wiederum analog wie bei
Fig. 3, 4 und 5 beschrieben ausgebildet.
[0014] Bei der Ausbildung nach Fig. 7 weist der verbreiterte Kopf 12 der Einlage 6 aus gummielastischem
Material zusätzlich eine Ausnehmung 15 auf, welche über einen Zapfen 16 im Grund des
verbreiterten Bereiches 13 der Nut 7 geschoben werden kann. Bei der Ausbildung nach
Fig. 8 weist das Ende der Einlage 6 einen im wesentlichen zylindrisch geformten hakenförmigen
Endteil 17 auf, welcher in eine korrespondierende Ausnehmung 18 im Grund der Nut 7
eingepreßt werden kann. Alle diese Ausbildungen erhöhen die Sicherheit gegen unbeabsichtigtes
Austreten des gummielastischen Elementes aus der Nut, ohne daß eine Klebung erforderlich
wäre.
[0015] In Fig. 9 ist eine gummielastische Einlage 19 dargestellt, welche in ihrem mittleren
Bereich einen Schlitz 20 aufweist. In diesem Schlitz 20 ist ein Schieber aus starrem
Material, beispielsweise aus Kunststoff oder Metall, verschieblich geführt, dessen
Außenseite mit 21 bezeichnet ist. Der Schieber durchgreift mit einem mittleren Steg
22 den Schlitz in der Einlage und ist mit einem Fußteil 23 am Grund der Nut abgestützt.
[0016] Bei der Ausbildung nach Fig. 10 besteht der Schieber 21 aus einem eine elastische
Einlage umgreifenden Teil, welcher zu seiner Lagefixierung beispielsweise in Querrippen
24 an der Unterseite der elastischen Einlage 19 eingreifen kann. Die Festlegung derartiger
starrer Elemente an einer flexiblen Einlage kann, wie in Fig. 11 gezeigt, beispielsweise
durch einen Exzenterhebel 25 erfolgen. Der Exzenterhebel betätigt hiebei eine exzentrisch
gelagerte Nase 26, welche an der Außenseite der gummielastischen Einlage 19 verquetscht
wird. Schließlich kann die Festlegung auch durch Verhängen erfolgen, wie dies in Fig.
12 dargestellt ist. Hier ist der elastische Einlageteil mit Noppen 27 ausgebildet,
welche durch eine Durchbrechung 28 eines starren verschieblichen Teiles zur Lagefixierung
hindurchgeführt werden können.
1. Skischuh mit einer aus Kunststoff bestehenden Unterschale und einem relativ zur
Unterschale schwenkbaren Schaftteil bzw. einer Manschette, deren der Schuhspitze zugewandter
Endteil bei einer Verschwenkung zur Schuhspitze an der Unterschale aufläuft, dadurch
gekennzeichnet, daß in der Außenseite des Endteiles (5) des Schaftes bzw. der Manschette
(3) wenigstens eine quer zur Schwenkrichtung verlaufende Ausnehmung bzw. Nut (7) vorgesehen
ist, deren Nutgrund vollwandig ausgebildet ist oder wenigstens einen Steg, welcher
die beiden einander zugewandten Seitenwände (11) der Nut (7) verbindet, aufweist,
und daß in der Ausnehmung oder Nut (7) gummielastische und ggf. starre Teile (6, 19)
einlegbar sind.
2. Skischuh nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die sich quer zur Schwenkrichtung
erstreckenden Wände (11) der Ausnehmung bzw. Nut (7) mit dem Grund der Ausnehmung
bzw. Nut (7) einen Winkel von G90° einschließen.
3. Skischuh nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß eine Einlage aus gummielastischem
Material (6) formschlüssig in der Ausnehmung bzw. Nut (7) gehalten ist.
4. Skischuh nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Einlage (6)
unter in Längsrichtung derselben wirkender Zugspannung in der Ausnehmung bzw. Nut
(7) gehalten ist.
5. Skischuh nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Nut
(7) eine mittlere sich über einen Teil der Länge der Ausnehmung bzw. Nut (7) erstreckende
Rippe (8) aufweist, welche von einer langgestreckten Ausnehmung (9) der gummielastischen
Einlage (6) umgriffen ist.
6. Skischuh nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausnehmung
bzw. Nut (7) in ihren seitlichen Randbereichen (13) verbreitert ausgebildet ist und/oder
Erhebungen (16) oder Vertiefungen (18) aufweist, welche mit einem entsprechenden Gegenprofil
(15, 17) der Einlage (6) zusammenwirken.