[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum gleichmässigen Verteilen eines einem
Behälter zugeführten Zwei-Phasengemisches auf mindestens eine am Behälter angeschlossene
Abfuhrleitung, wobei sich im Behälter ein die flüssige von der gasförmigen Phase trennenes
Niveau ausbildet, das zwischen einem tiefsten und einem höchsten Wert schwanken kann,
und wobei der Mündungsquerschnitt der Abfuhrleitung auch bei tiefstem Niveau noch
von der flüssigen Phase benetzt ist.
[0002] Eine solche Vorrichtung ist bekannt, deren Behälter aus einem horizontalen Rohr besteht,
in den eine Anzahl Zufuhrleitungen und eine gleiche oder grössere Anzahl Abfuhrleitungen
münden. In der Vorrichtung sollen zwei Phasen des Gemisches gleichmässig so auf die
Abfuhrleitung verteilt werden, dass in diesen Leitungen die Phasenanteile gleich sind
und bei konstantem Betriebszustand konstant bleiben, unabhängig davon, ob in den einzelnen
Zufuhrleitungen das Gemisch mit unterschiedlichen Phasenanteilen zugeführt wird und/oder
ob die Phasenanteile in den Zufuhrleitungen zeitlichen Aenderungen unterliegen. Die
gleichmässige Verteilung soll folgendermassen erreicht werden:
1. In dem relativ grossen Raum im Behälter sinkt die Geschwindigkeit des Gemisches
auf einen relativ niedrigen Wert, die Strömung beruhigt sich, und es findet eine Trennung
der beiden Gemischphasen statt, hauptsächlich infolge der verschiedenen spezifischen
Gewichte.
2. Die Oberfläche der nun verhältnismässig ruhigen flüssigen Phase bildet ein Niveau,
das die Mündungsöffnung der Abfuhrleitung schneidet. In dieser Oeffnung fliesst die
aus dem Behälter austretende gasförmige Phase schneller als die zähe und dichte flüssige
Phase, so dass diese von jener teilweise mitgerissen wird. Die Mündungsöffnung der
Abfuhrleitung funktioniert also etwa wie eine Strahlpumpe. Bei gleichbleibendem Niveau
und gleichbleibenden Druckverhältnissen im Inneren des Behälters und der Abfuhrleitung
ist die Menge der aus dem Behälter austretenden Flüssigkeit konstant und kann durch
entsprechende Auslegung der Bauteile der Vorrichtung im voraus bestimmt werden. Es
ist auf diese Weise möglich, die Phasenanteile in dem den Behälter verlassenden Gemisch
zu steuern und konstant zu halten, selbst wenn die Anzahl Zufuhrleitungen von der
der Abfuhrleitungen verschieden ist.
[0003] Die bekannte Vorrichtung weist jedoch eine grosse Empfindlichkeit auf Aenderungen
des Niveaus auf. Solche Niveauunterschiede können im Betrieb häufig auftreten, und
zwar infolge von Aenderungen des Betriebszustandes wie auch aufgrund von Vibrationen
und/oder Stössen, die auf den Behälter wirken. Ist der Anteil an flüssiger Phase gering,
so muss diese in kleinen Mengen aus dem Behälter abgeführt werden, wobei in den Abfuhrleitungen
diese kleine Menge in der relativ grossen Menge der gasförmigen Phase gleichmässig
verteilt vorliegen soll. Dies wird um so schwieriger, je grösser die Anzahl der Abfuhrleitungen
ist. Ist dagegen der Anteil an flüssiger Phase gross, muss diese in einer ausreichenden
Menge gasförmiger Phase verteilt in die Abfuhrleitungen gelangen. Es hat sich gezeigt,
dass die bekannte Vorrichtung die Forderung nach einer Anpassung der gleichmässigen
Verteilung bei Auftreten grosser und rascher Niveauänderungen nicht erfüllen kann.
[0004] Vorrichtungen der eingangs genannten Art werden z.B. bei mit fossilen Brennstoffen
befeuerten Dampferzeugern angewendet, deren Brennkammer aus vertikal berohrten Wänden
gebildet ist, wobei das zu verdampfende Wasser die Wände von unten nach oben durchströmt.
Abhängig vom Betriebszustand ergeben sich Aenderungen der Anteile an flüssiger und
gasförmiger Phase in dem die Brennkammerwände verlassenden Dampf/Wassergemisch. Da
ausserdem die Wärmeverteilung innerhalb der Brennkammer nicht gleichmässig ist, ist
die Wärmeaufnahme durch das Wasser in den einzelnen Rohren der Wände ungleich, was
für das Wasser-Dampf-Gemisch, das aus den Rohren austritt, zusätzliche Aenderungen
in den Phasenanteilen ergibt.
[0005] Es ist Aufgabe der Erfindung, eine Vorrichtung der eingangs beschriebenen Art zu
schaffen, in der auf einfache und kostengünstige Art die Abweichungen der Anteile
an flüssiger und gasförmiger Phase im ausströmenden Gemisch gegenüber der Idealverteilung
auch bei stark schwankendem Niveau wesentlich verringert werden.
[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäss dadurch gelöst, dass die horizontale Abmessung
des Mündungsquerschnittes - über seine vertikale Erstreckung betrachtet - vom tiefsten
Niveau bis zum höchsten Niveau höchstens so gross ist wie auf dem tiefsten Niveau.
[0007] Es hat sich gezeigt, dass durch die neue Gestaltung des Mündungsquerschnitts der
Abfuhrleitung bei steigendem Niveau im Behälter die Menge an in die Abfuhrleitung
mitgeführter Flüssigkeit sich mit dem Anteil an flüssiger Phase im Gemisch, das dem
Behälter zugeführt wird, schneller als nach dem Stand der Technik vergrössert. Damit
ist also auch bei stark schwankenden Niveaus stets eine gleichmässige Verteilung der
beiden Phasen im aus dem Behälter abströmenden Gemisch sichergestellt. Ein zusätzlicher
Vorteil besteht darin, dass sich die neue Gestaltung des Mündungsquerschnitts auf
bestehende Vorrichtungen anwenden lässt, indem der Behälter im Bereich der Abfuhrleitung
entsprechend angepasst wird.
[0008] Die Wirkung der erfindungsgemässen Vorrichtung lässt sich noch verbessern, wenn die
horizontale Abmessung des Mündungsquerschnitts - vom tiefsten Niveau ausgehend - nach
oben abnimmt, wobei diese Abnahme kontinuierlich oder stufenweise erfolgen kann.
[0009] Einige Ausführungsbeispiele der Erfindung werden anhand der Zeichnung näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 teilweise in Ansicht und teilweise im Schnitt eine Vorrichtung nach der Erfindung
Fig. 2 einen Schnitt gemäss der Linie II - II in Fig. l,
Fig. 3 und 4 einen Schnitt bzw. eine Ansicht des Mündungsbereiches einer Abfuhrleitung,
wobei der Schnitt nach der Linie III - III in Fig. 4 verläuft,
Fig. 5 und 6 einen Schnitt bzw. eine Ansicht des Mündungsbereiches einer anderen Abfuhrleitung,
wobei der Schnitt gemäss der Linie V - V in Fig. 6 verläuft und
Fig. 7 und 8 einen Schnitt bzw. eine Ansicht des Mündungsbereiches einer weiteren
Abfuhrleitung, wobei der Schnitt nach der Linie VII - VII in Fig. 8 verläuft.
[0010] Gemäss Fig. l und 2 weist die Vorrichtung einen rohrförmigen Behälter 1 auf, an den
von oben mehrere Zufuhrleitungen 2 und mehrere Abfuhrleitungen 3 angeschlossen sind.
Für jede Zufuhrleitung 2 ist eine Gruppe von zwei Abfuhrleitungen 3 vorhanden. Die
Zufuhr- und die Abfuhrleitungen 2 bzw. 3 ragen in Form von Rohren mit kreisrundem
Querschnitt in den vom Behälter 1 umschlossenen Raum, und zwar enden sie unterhalb
des tiefsten im Betrieb auftretenden Niveaus 6. Der Behälter 1 ist an den beiden nicht
gezeigten Enden mittels einer dicht angeschweissten Scheibe 4 verschlossen. Die Abfuhrleitungen
3 weisen einen kleineren lichten Durchmesser auf als die Zufuhrleitungen 2. Die Abschnitte
3' sind mit je einem Schlitz 10 versehen, der auf der dem zugehörigen Abschnitt 2'
der Zufuhrleitung 2 abgewandten Seite und in Längsrichtung des Rohrabschnittes 3'
angebracht ist. Die Schlitze 10 bilden den Mündungsquerschnitt der Abfuhrleitungen
3, dessen horizontale Abmessung hier von unten nach oben gleichbleibend ist, da die
vertikalen Begrenzungskanten parallel sind. Der Behälter 1 und die in ihn hineinragenden
Abschnitte 2' und 3' der Zufuhrleitungen 2 bzw. der Abfuhrleitungen 3 sind so ausgelegt,
dass die Enden der Abschnitte in die flüssige Phase unterhalb des Niveaus 6 eintauchen,
wobei selbst beim tiefsten Niveau mindestens 20% der Länge der Schlitze 10 von der
flüssigen Phase benetzt ist. Beim höchsten Niveau bleibt immer ein kleiner Abschnitt
der Schlitze offen. Im Bereich des Behälters 1 sind die Abfuhrleitungen 3 im wesentlichen
vertikal angeordnet, wogegen die Zufuhrleitungen 2 gegenüber der Vertikalen etwas
geneigt, aber zur Achse des Behälters 1 rechtwinklig sind. An den Durchdringungsstellen
der Zufuhr-und der Abfuhrleitungen 2 bzw. 3 sind diese mit der Behälterwand dicht
verschweisst.
[0011] Im Betrieb der Vorrichtung strömt ein Zwei-Phasengemisch, z.B. aus Dampf und Wasser,
über die Zufuhrleitungen 2, 2' in den Behälter 1, verteilt sich in dem relativ grossen
Behälterraum und verliert dadurch wesentlich an Geschwindigkeit, wobei sich die beiden
Phasen, vonallem unter der Wirkung der Schwerkraft, voneinander trennen, so dass sich
das Niveau 6 bildet. Infolge des niedrigeren Druckes in den Abfuhrleitungen 3, 3'
strömen die flüssige und die gasförmige Phase, entsprechend dem bereits beschriebenen
Verhalten, durch die Schlitze 10 hindurch, so dass - da in allen Abfuhrleitungen 3,
3' die gleichen Betriebszustände herrschen und die gleichen Abmessungen vorhanden
sind - das Mengenverhältnis Gas oder Dampf zu Flüssigkeit im abgeführten Gemisch in
allen Abfuhrleitungen 3, 3' praktisch gleich ist. Aendert sich das genannte Mengenverhältnis
im dem Behälter zugeführten Gemisch bzw. das Niveau 6, so ändert sich entsprechend
das Mengenverhältnis zwischen dem Gas oder Dampf und der Flüssigkeit im ausströmenden
Gemisch, wobei Abweichungen gegenüber der Idealverteilung für jedes Niveau 6 nur gering
sind. Kurzlebige, kleine Niveauänderungen haben keinen nennenswerten Einfluss auf
das erwähnte Verhältnis.
[0012] Gemäss Fig. 3 und 4 ist der den Mündungsquerschnitt begrenzende Schlitz 41 des in
den Behälter ragenden Abschnitts 40 der Abfuhrleitung durch eine leicht gekrümmte,
nach unten gegen die Achse des Abschnitts verlaufende Schnittfläche gebildet, so dass
der Schlitz in der Frontansicht nach Fig. 4 einen trapezförmigen Umriss hat.
[0013] Gemäss Fig. 5 und 6 ist der Rohrabschnitt 42 einer Abfuhrleitung mit einem Schlitz
43 versehen, der durch
. eine ebene, nach unten gegen die Achse des Abschnitts verlaufende Schnittfläche entstanden
ist, so dass der Schlitz in der Frontansicht nach Fig. 6 als eine halbe Ellipse erscheint.
Die Abnahme der horizontalen Abmessung des von dem Schlitz gebildeten Mündungsquerschnitts
erfolgt bei steigendem Niveau beim Beispiel nach Fig.3 und 4 rascher als bei jenem
gemäss Fig. 5 und 6.
[0014] Ganz besonders vorteilhaft verläuft die Aenderung der horizontalen Abmessung des
Schlitzes 45 im Rohrabschnitt 44 der Abfuhrleitung gemäss Fig. 7 und 8. Bei diesem
Beispiel ist der Schlitz 45 etwa im obersten Drittel wie der Schlitz 10 in Fig. 1
und 2 und im übrigen wie der Schlitz 41 gemäss Fig. 3 und 4 ausgebildet. Es hat sich
gezeigt, dass mit der Form des Schlitzes 45 beim Uebergang von dem tiefsten auf das
höchste Niveau eine hinreichend schnelle Zunahme des abgeführten Anteils an flüssiger
Phase erreicht wird. Auch diese Schlitzform ist in genügendem Masse unempfindlich
auf Niveauschwankungen.
[0015] Abweichend von den beschriebenen Ausführungsbeispielen können die Zu- und Abfuhrleitungen
andere Winkel als 90° mit der Längsrichtung des Behälters einschliessen oder auch
gekrümmt verlaufen; die Zufuhrleitungen können auch von der Seite oder von unten her
an den Behälter angeschlossen sein. Der Behälter kann eine andere als die kreiszylindrische
Rohrform aufweisen. Die Zufuhr- und/oder die Abfuhrleitungen können an ihren in den
Behälter ragenden Enden geschlossen sein, so dass sich die den jeweiligen Mündungsquerschnitt
bildenden Oeffnungen nur in dem Mantel des betreffenden Rohrabschnittes befinden,
oder die genannten Oeffnungen können andere als die gezeigten Formen aufweisen, z.B.
als nach einer Schraubenlinie gewundener Schlitz; auch zwei oder mehrere parallel
durchströmte Schlitze je Rohrabschnitt sind möglich.
1. Vorrichtung zum gleichmässigen Verteilen eines einem Behälter zugeführten Zwei-Phasengemisches
auf mindestens eine am Behälter angeschlossene Abfuhrleitung, wobei sich im Behälter
ein die flüssige von der gasförmigen Phase trennendes Niveau ausbildet, das zwischen
einem tiefsten und einem höchsten Wert schwanken kann, und wobei der Mündungsquerschnitt
der Abfuhrleitung auch bei tiefstem Niveau noch von der flüssigen Phase benetzt ist,
dadurch gekenn- zeichnet, dass die -horizontale Abmessung des Mündungsquerschnittes
- über seine vertikale Erstreckung betrachtet - vom tiefsten Niveau bis zum höchsten
Niveau höchstens so gross ist wie auf dem tiefsten Niveau.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die horizontale Abmessung,
vom tiefsten Niveau ausgehend, kontinuierlich abnimmt.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Abfuhrleitung, vorzugsweise
vertikal, in den Behälter hineinragt und unterhalb des tiefsten Niveaus in der flüssigen
Phase endet und dass der Mündungsquerschnitt in Form eines Schlitzes in dem hineinragenden
Abschnitt vorgesehen ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Schlitz parallel
zur Längsachse des hineinragenden Abschnittes verläuft.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Schlitz, vom tiefsten
Niveau ausgehend, kontinuierlich abnimmt.
6. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Schlitz, vom tiefsten
Niveau ausgehend, stufenweise abnimmt.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, dass der Mündungsquerschnitt der Abfuhrleitung auf der der
Gemischzufuhr abgewandten Seite angeordnet ist.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, dass der Behälter aus einem im wesentlichen horizontalen Rohr
besteht.