[0001] Anlage zum automatischen Schleifen von gewölbten Flächen
[0002] Die Erfindung bezieht sich auf eine Anlage zum automatischen Schleifen von gewölbten
Flächen, insbesondere von zu lackierenden Karosserieoberflächen eines Kraftfahrzeuges
nach dem Oberbegriff des Hauptanspruches.
[0003] Beim Lackieren von Automobilkarosserien wird nach der Grundierung auf das Karosserieblech
zunächst ein Füller aufgetragen, der als Grundlage für den Decklack dient. Vor dem
Auftragen des Decklacks muß dieser Füller durch Schleifen geglättet werden.
[0004] Aus der Fachzeitschrift Industrie-Lackier-Betrieb, 32. Jahrgang Nr. 8, 1964, Seite
278 bis 280 geht eine halbautomatische Schleifvorrichtung für Karosseriedächer hervor.
Hier wird das Schleifaggregat maschinell geführt. Das Schleifaggregat selbst weist
drei gelenkig angeordnete Schleifteller auf, auf denen jeweils ein Schleifpapier oder-blatt
aufgeklebt ist. Der Austausch eines verbrauchten Schleifblattes gegen ein neues muß
wegen der Klebeverbindung zwangsläufig von Hand vorgenommen werden. Dieser Austausch
ist zeitaufwendig und wirkt sich dadurch nachteilig für die Taktzeiten einer Serienfertigung
aus.
[0005] Aufgabe der Erfindung ist es, eine gattungsgemäße Anlage weiter zu automatisieren,
insbesondere soll auch der Austausch des Schleifblattes von der Anlage übernommen
werden. "
[0006] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß mit den Merkmalen des Hauptanspruchs gelöst.
[0007] Die Anlage weist demnach ein Schleifblattmagazin auf, das unverbrauchte Schleifblätter
zum Austausch bereithält. Desweiteren ist eine Einrichtung vorgesehen mit den Aufgaben,
das verbrauchte Schleifblatt vom Schleifteller abzunehmen und die automatische Befestigung
des neuen Schleifblattes zu ermöglichen. Schließlich beinhaltet das Schleifaggregat
eine Klemmeinrichtung, durch deren Betätigung das Schleifblatt gelöst oder befestigt
werden kann. Die Klemmeinrichtung selbst läßt sich um die Achse des Schleiftellers
gegenüber diesem verdrehen.
[0008] Die Verwendung einer Klemmeinrichtung überwindet dii. Schwierigkeiten, die sich beim
Austausch eines geklebten Schleifblattes nach dem Stand der Technik ergeben. Durch
die Klemmeinrichtung ist das Schleifblatt nicht mehr fest mit der Auflagefläche des
Schleiftellers verbunden, gehalten wird es nur von der Klemmeinrichtung. Durch Lösen
der Klemmeinrichtung kann es daher ohne weiteres vom Schleifteller abgenommen werden.
[0009] Dadurch, daß das Schleifblatt nur lose an der Auflagefläche des Schleiftellers anliegt,
kommt es beim Schleifen zu Relativbewegungen zwischen ihm und dem Schleifteller. Wäre
die Klemmeinrichtung fest mit dem Schleifteller verbunden, würden diese Relativbewegungen
zu Verwerfungen des Schleifblattes und damit zu Riefen in der geschliffenen Fläche
führen. Solche Riefen sind unerwünscht, da sie durch den Decklack hindurch schimmern.
[0010] Um dies zu vermeiden, ist entsprechend der erfindungsgemäßen Lehre die Klemmeinrichtung
verdrehbar gegenüber dem Schleifteller gehalten. Dadurch ergibt sich zunächst keine
echte Antriebsverbindung zwischen Schleifblatt und Schleifteller. Beim Schleifen jedoch,
wird das Schleifblatt gegen den Schleifteller gedrückt und der sich aufgrund der Reibung
ergebende Kraftschluß nimmt das Schleifblatt mit. Dieser Effekt stellt sich aber nur
dann ein, wenn die Reibungskräfte zwischen Schleiffläche und Schleifblatt kleiner
sind als die zwischen Schleifblatt und Schleifteller. Dies läßt sich durch die Auswahl
eines geeigneten Schleifblattes und des Materials des Schleiftellers ohne weiteres
erreichen. Zum Schleifen von Automobilkarosserien werden Schleifblätter mit Gitterstruktur
und offenen Maschen verwendet, während der Schleifteller aus einem weichen, elastischen
Material besteht. Auf diese Weise können sich die Gitterfäder des Schleifblattes beim
Schleifen in den Schleifteller eindrücken und die für den Reibschluß notwendige Verankerung
finden.
[0011] Das Schleifblatt wird aber auch schon dann mitgenommen, wenn der Schleifteller bereits
dreht, aber noch nicht auf die zu schleifende Fläche aufgesetzt hat. Bedingt wird
dies durch die Losbrechkräfte der drehbar gelagerten Klemmeinrichtung sowie deren
Massenträgheit, zu der sich noch die Massenträgheit des Schleifblattes hinzufügt.
[0012] Mit der erfindungsgemäßen Anlage lassen sich gewölbte Flächen vollautomatisch schleifen.
Das Schleifaggregat wird ebenso wie beim Stand der Technik maschinell geführt. Darüber
hinaus braucht beim Austausch der Schleifblätter nicht mehr von Hand eingegriffen
werden. Der kostengünstige Einsatz einer solchen Anlage bietet sich dort an, wo eine
große Anzahl gleichartiger, gewölbter Flächen geschliffen werden müssen, wie dies
beispielsweise im Automobilbau gegeben ist. Die Anlage läßt sich mühelos in den Fertigungsablauf
einfügen.
[0013] Mit der Anlage lassen sich auch geschliffene Oberflächen von stets gleichbleibender
Qualität erreichen. Bedingt ist das einmal durch das maschinell geführte Schleifaggregat,
das bei jedem Schleifvorgang bei gleichbleibendem Andruck die gleichen Schleifbahnen
durchfährt. Zum anderen erfolgt der Schleifblattwechsel stets nach einer bestimmten
Anzahl von geschliffenen Flächen. Der Zeitpunkt des Schleifblattwechsels unterliegt
demnach nicht der mehr oder weniger richtigen Einschätzung eines Werkers. Die Anlage
wird zweckmäßigerweise elektronisch gesteuert.
[0014] In den Unteransprüchen lassen sich vorteilhafte Ausgestaltungen der Anlage entnehmen.
So ist nach den Ansprüchen 2 und 3 das Schleifblattmagazin als ein oben offener Hohlzylinder
ausgeführt, der die Schleifblätter, die im Regelfall rund sind, übereinander geschichtet
aufnimmt. Die Schleifblätter werden nacheinander von oben weggenommen. Der Innendurchmesser
des Hohlzylinders entspricht in etwa dem Durchmesser der Schleifblätter. Sie sind
durch diese Maßnahme bereits zur Entnahme in der richtigen Lage. Im Automobilbau werden
in der Regel Schleifblätter verwendet, die eine Gitterstruktur mit offenen Maschen
aufweisen und bei denen auf beiden Seiten eine Schleifkörnung aufgebracht ist. Solche
Schleifscheiben sind im trockenen Zustand verhältnismäßig steif und müssen daher vor
dem Schleifeinsatz "eingeweicht" werden. Der Hohlzylinder ist deshalb mit Wasser gefüllt.
Aus bestimmten Gründen, die noch später ausgeführt werden, darf das Wasser jedoch
nicht bis zu den oberen Schleifblättern reichen.
[0015] Der Anspruch 4 zeigt eine vorteilhafte Ausgestaltung einer Einrichtung zum Austausch
des Schleifblattes. Danach ist zum Befestigen des Schleifblattes ein Abstütztisch
mit zentraler Ausnehmung vorgesehen, auf den das Schleifaggregat, wie ebenfalls weiter
unten genau ausgeführt, das Schleifblatt drückt und somit für den Klemmvorgang festhält.
Zum Lösen des Schleifblattes ist ein mit Flüssigkeit, im Regelfall mit Wasser gefüllter
Behälter vorgesehen. In diesen taucht der Schleifteller mit dem daran haftenden Schleifblatt
und gelöster Klemmeinrichtung hinein. Die Oberflächenspannung der Flüssigkeit hält
beim Zurückfahren des Schleiftellers das Schleifblatt in der Flüssigkeit zurück, das
dann langsam auf den Behälterboden absinkt.
[0016] In einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung wendet die Anlage automatisch ein
beidseitig verwendbares Schleifblatt. Hierfür sehen die Ansprüche 5 und 6 einen Siebteller
vor, der mit einem Schwenkarm in den Behälter eintauchbar ist. Das absinkende Schleifblatt
wird von dem Siebteller aufgefangen und durch Schwenken des Siebtellers aus dem Behälter
herausgeholt. Handelt es sich um ein beidseitig verwendbares Schleifblatt, so kann
durch weiteres Verschwenken des Siebtellers das Schleifblatt um 180 Grad gedreht in
das Schleifblattmagazin zurückgeführt werden, wo es für einen neuen Schleifeinsatz
bereitliegt. Handelt es sich um ein einseitig benutzbares Schleifblatt oder sind schon
bereits beide Seiten des Schleifblattes abgenutzt,wird es durch Verschwenken des Siebtellers
in einen entsprechenden Abfallbehälter abgelegt.
[0017] Der Rand des im Flüssigkeitsbehälter eingetauchten Siebtellers verjüngt sich zweckmäßigerweise
konisch nach unten auf den Durchmesser des Schleifblattes. Dadurch wird das absinkende
Schleifblatt im Siebteller in eine Lage zentriert, die das nachträgliche Zurückführen
in das Schleifblattmagazin ohne weiteres gestattet.
[0018] Eine besonders vorteilhafte Klemmvorrichtung und ein hierfür zweckmäßiges Schleifaggregat
gehen aus den Ansprüchen 7 - 17 hervor. Die Klemmeinrichtung besteht hier im wesentlichen
aus einem Klemmkonus und einem Gegenanschlag, zwischen denen Befestigungslaschen des
Schleifblattes eingeklemmt sind. Der Klemmkonus läßt sich hydraulisch betätigen. Als
hydraulisches Medium dient das Schleifwaser, das ansonsten über einen Durchflußkanal
im Klemmkonus nach außen tritt. Im Betätigungsfall wird dieser Durchflußkanal durch
Verstärkung des Schleifwasserzuflusses über eine Ventilklappe gesperrt. Soll das Schleifwasser
nicht über den Klemmkonus zugeführt werden, kann dieser auch pneumatisch betätigt
werden.
[0019] Der Klemmkonus und der Gegenanschlag lassen sich gegenüber dem Schleifteller verdrehen.
In einer vorteilhaften Ausführung sind sie so ausgebildet, daß sie auch eine axiale
Bewegung in Richtung der Schleiftellerachse ausführen können. Durch diese Maßnahme
werden Schleifriefen verursachende Falten der Befestigungslaschen des Schleifblattes
im Klemmbereich vermieden, die entstehen können, wenn der Schleifteller beim Schleifvorgang
etwas zusammengedrückt wird.
[0020] Die Antriebsverbindung zwischen Schleifspindel und Schleifteller übernimmt in einer
vorteilhaften Ausführung nach den Ansprüchen 15 - 17 ein Verbindungsseil, das durch
die Schleifspindel führt und mit seinen Enden diametral gegenüberliegend am Schleifteller
befestigt ist. Zweckmäßig sind hierfür schwenkbar gelagerte Klemmbacken vorgesehen.
Dadurch wird durch die ständigen Neigungsän-
derungen des Schleiftellers das Verbindungsseil an den Befestigungsstellen nicht übermäßig
auf Biegung beansprucht. Durch diese Antriebsverbindung wird ein optimaler Rundlauf
des Schleiftellers auch dann erreicht, wenn der Schleifteller gegenüber der Schleifspindel
geneigt ist. Für das Schleifen gewölbter Flächen ist eine solche Neigungsfähigkeit
der Schleifspindel Voraussetzung. Andernfalls müßte das Schleifaggregat eine Kurvenbahnführung
aufweisen. Die Neigung selbst erfolgt über das oberhalb dca Schleiftellers vorgesehenen
Universalgelenks.
[0021] Wie soeben erwähnt, ist der Schleifteller über ein Universalgelenk mit der Schleifspindel
verbunden. Das Universalgelenk ist dabei in vorteilhafter Weise unmittelbar über dem
Schleifteller angeordnet, so daß sich zwischen ihm und der Arbeitsfläche nur ein kleiner
Abstand ausbilden kann. Auf diese Weise wird ein Wegknicken des Schleiftellers beim
Aufsetzen des Schleifaggregats auf die zu schleifende Fläche verhindert.
[0022] Nachfolgend wird ein vorteilhaftes Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Anlage
näher beschrieben und in der dazugehörigen Zeichnung dargestellt. Es zeigen
Fig. 1 eine Draufsicht auf eine schematische erfindungsgemäße Anlage,
Fig. 2 eine Vorderansicht der Anlage entsprechend der Pfeilrichtung Z nach Fig. 1
Fig. 3 den unteren Abschnitt eines Schleifaggregates,
Fig. 4 eine Einzelheit nach Fig. 3, in vergrößertem Maßstab,
Fig. 5 in einem nochmals vergrößerten Maßstab eine Klemmeinrichtung des Schleifaggregates
nach Fig. 3,
Fig. 6 einen Ausschnitt, der die Antriebsverbindung zwischen Schleifspindel und Schleifteller
darstellt, und
Fig. 7 eine Draufsicht von Fig. 6, teilweise geschnitten.
[0023] In der Fig. 1 ist eine Anlage zum automatischen Schleifen von gewölbten Flächen schematisch
dargestellt. Es läßt sich ein rechteckiger Rahmen 1 erkennen mit Führungen 2 und 3,
auf denen Tische 4 und 5 in Längsrichtung verschiebbar sind. Die Verschiebbarkeit
der Tische 4 und 5 sollen die Doppelpfeile 6 und 7 andeuten. Am Rahmen 1 ist außerdem
eine Traverse 8 befestigt. Diese nimmt hängend ein Schleifaggregat 9 auf und ermöglicht
ihm eine Verschiebbarkeit in Richtung des Doppelpfeiles 10.
[0024] Der Tisch 5 dient zur Aufnahme des Schiebedachs einer Fahrzeugkarosserie. Der Tisch
4 trägt eine Einrichtung zum selbsttätigen Austausch eines verbrauchten Schleifblattes
gegen ein unverbrauchtes an dem Schleifaggregat 9 bzw. zum Wenden eines einseitig
verbrauchten Schleifblattes. Für diesen Zweck sind auf dem Tisch 4 ein Schleifblattmagazin
11, ein mit Flüssigkeit gefüllter Behälter 12, ein darin eingetauchter Siebteller
13, sowie eine Abstützplatte 14 angeordnet, die eine zentrale Durchgangsbohrung 14a
aufweist. Das Schleifblattmagazin 11, der Behälter 12 und die Abstützplatte 14 liegen
in einer Flucht, wie dies die Linie 15 andeutet.
[0025] Ein Schwenkarm 17 verbindet den Siebteller 13 mit einem doppelten Drehgelenk 18,
das einmal eine Drehbewegung um eine parallel zu den Führungen 2, 3 verlaufenden Achse
zuläßt. Dies zeigt in Fig. 2 ein Pfeil 19. Desweiteren läßt das Drehgelenk 18 eine
Drehung un eine in die Zeichenebene verlaufende Hochachse zu. Für diese Drehbewegung
steht der Pfeil 20.
[0026] Schließlich zeigt die Fig. 1 noch e
Lnen Abfallbehälter 16 für die Ablage von verbrauchten Scrleifblättern .
[0027] Fig. 2 zeigt die Anlage nach Fig. 1 in Richtung des Pfeiles Z. Auch hier ist die
Anlage wiederum nur schematisch dargestellt. Außerdem taucht des Schleifaggregat 9
in den Behälter 12 ein. Der Tisch befindet sich dennach unter der Quertraverse 8.
[0028] Nach Fig. 2 besteht das Schleifmagazin 11 aus einem Hohlzylinder, in den runde Schleifblätter
21 übereinandergeschichtet sind. Der Hohlzylinder weist Zuleitungen 11a, 11b und einen
Abfluß 11c auf. über diese Leitungen wird er mit Wasser versorgt. Eine Schubstange
22 durchstößt von unten den Hohlzylinder. An ihrem in den Hohlzylinder hineinragenden
Ende ist ein Teller befestigt, auf dem der Stapel Schleifblätter liegt. Mit Hilfe
eines Stellgliedes, beispielsweise eines Hydraulikzylinders läßt sich über die Schubstange
der Stapel ensprechend nachführen, wenn ein Schleifblatt entnommen wird.
[0029] Auch der Behälter 12 ist mit ähnlichen Ab- und Zuleitungen 12a, 12b versehen. Ebenso
ist dieser Behälter 12 mit Wasser gefüllt. Fig. 2 deutet noch mit einem Doppelpfeil
23 und einer Bewegungsbahn 24 an, daß das Schleifaggregat 9, geführt an der Quertraverse,
sich aus dem Behälter 12 nach oben bewegen, seitwärts verfahren und sich in das Schleifblattmagazin
11 und auf die Abstützplatte 14 absenken läßt. Ferner zeigt diese Fig. 2 in unterbrochenen
Linien einzelne Stellungen des Schwenkarms 17 mit dem Siebteller 13. In Fig. 2 ist
zu erkennen, daß sich der Rand des in den Behälter 12 eingetauchten Siebteller 13
nach unten verjüngt.
[0030] Mit strichpunktierten Linien ist außerdem die Halterung der Abstützplatte 14 auf
dem Tisch 4 angedeutet. Das gleiche gilt für das Drehgelenk 18.
[0031] Aus Fig. 3 läßt sich der untere Abschnitt des Schleifaggregats 9 entnehmen. Der Vollständigkeit
halber sei erwähnt, daß der obere, nicht gezeichnete Abschnitt des Schleifaggregats
den Antriebsmotor aufnimmt; der Antriebsmotor ist also integrierter Bestandteil des
Schleifaggregats. Dieses setzt sich in dem hier abgebildeten Ausschnitt zusammen aus
einer Schleifspindel 25, die in einem Lagerbock 26 über Wälzlager 27 und 28 drehbar
gelagert ist. Am unteren Abschnitt der Schleifspindel 25 ist ein kugelförmiger Lagerinnenring
29 eines Universalgelenks befestigt. Der entsprechende Lageraußenring 30 befindet
sich in einem Schleiftellerträger 31, an dem wiederum über eine Distanzscheibe 31a
der Schleifteller 32 befestigt ist. Der Schleifteller 32 ist über eine Bajonettenverriegelung
an der Distanzscheibe 31a gehalten.
[0032] Der Schleifteller 32 selbst besteht aus einem weichen, elastischen Schaumstoff, dessen
Oberseite mit einer steifen, für die Bajonettenverriegelung entsprechend ausgeformten
Befestigungsplatte 32a überdeckt ist. Eine in Fig. 3 nicht näher dargestellte Klemmeinrichtung
33 hält ein Schleifblatt 21 an der Unterseite des Schleiftellers 32 fest. Das Schleifblatt
21 weist in seinem Mittelbereich durch sternförmige Schlitzen Befestigungslaschen
21a auf, die von der Klemmeinrichtung 33 gehalten sind. Desweiteren besteht das Schleifblatt
21 aus einem gitterartigen Gewebe mit offenen Maschen. Auf beiden Seiten ist eine
Schleifkörnung aufgebracht, so daß das Schleifblatt 21 beidseitig benutzt werden kann.
[0033] Die Schleifspindel 25 weist zwei, in etwa in Achsrichtung verlaufende Kanäle auf,
einen Schleifwasser-Zufuhrkanal 25a und ein Luftführungskanal 25b. Gespeist werden
diese Kanäle über Zuführungen 26a und 26b im Lagerbock 26. Die Fig. 4 läßt in vergrößertem
Maßstab den Verlauf der Kanäle im unteren Abschnitt der Schleifspindel erkennen. Wie
in dieser Fig. ersichtlich, mündet der Zuführkanal 25a in einen trichterförmigen Raum,
der in einer von unten in die Schleifspindel 25 eingeschobene, im Außendurchmesser
abgesetzte Hülse 34 ausgebildet ist. Ein Kunststoffschlauch 35, der innerhalb der
Hülse 34 verschiebbar gehalten und dessen Verschiebbarkeit durch die gestrichelte
Darstellung in dem trichterförmigen Hohlraum angedeutet ist, führt von dem Hohlraum
nach unten zur Klemmeinrichtung 33. Der Zuführkanal 25 dient zur Versorgung des Schleifblattes
mit Schleifwasser und zur hydraulischen Betätigung der Klemmvorrichtung 33, wie dies
weiter unten beschrieben ist.
[0034] Nach Fig. 4 zweigt der Luftführungskanal 25 b oberhalb der Hülse 34 nach außen ab,
verläuft von dort in einem mit der Schleifspindel 25 festverbundenen Bauteil 36 und
führt wieder im abgesetzten Bereich der Hülse 34 zurück in die Schleifspindel 25 und
tritt an ihrem unteren Ende, also unterhalb des Lagerinnenrings 29 aus. Die Aufgabe
des Luftführungskanals 25b wird im Zusammenhang mit der Fig. 5 näher erklärt. In Fig.
4 ist noch ein Stopfen 37 erkennbar, ein O-Ring um die Hülse 34, sowie eine Nutringdichtung
38 unterhalb der trichterförmigen Öffnung der Hülse 34. Diese Bauteile stellen sicher,
daß der Luftführungskanal 25b von dem Schleif-Zuführkanal 25a getrennt ist.
[0035] Aus Fig. 3 läßt sich noch ein Faltenbalg 39 entnehmen der einmal mit dem Schleiftellerträger
31 und zum anderen mit einem an der Schleifspindel 25 befestigten Bauteil 40 verbunden
ist. Die Aufgabe dieses Faltenbalgs besteht darin, das Universalgelenk und die noch
näher darzustellende Antriebsvorrichtung vor Verschmutzung zu schützen. Außerdem soll
er aufgrund seiner Eigenelastizität eine Rückstellung des Schleiftellers 32 in eine
waagerechte Lage bewirken.
[0036] Die Klemmeinrichtung 33 geht mit ihren Einzelheiten aus der Fig. 5 hervor. Hier ist
zunächst ein Klemmkonus 41 und ein Gegenanschlag 42 erkennbar. Der Gegenanschlag 42
verlängert sich nach oben in einen zylindrischen Abschnitt 42a, der eine mit dem Schleiftellerträger
31 befestigten Führungshülse 43 aufnimmt. Desweiteren ist an dem Gegenschlag 42 ein
Hohlzylinder 44 befestigt, der mit einem oberen Abschnitt in der Führungshülse 43
luftdicht abschließend, axial verschiebbar und drehbar geführt ist. Den oberen Abschnitt
dieses Hohlzylinders 44 schließt eine daran befestigte Trägerplatte 45 ab. Zwischen
Trägerplatte 45 und Führungshülse 43 ist außerdem eine nicht näher bezeichnete Nutringdichtung
vorgesehen. Die Trägerplatte 45 nimmt schließlich das untere Ende des Kunststoff-
schlauches 35 auf. Ihr Außendurchmesser ist so bemessen, daß sie gleitend an der Innenwandung
der Führungshülse 43 anliegt. Die Führungshülse 43 bildet an ihrem unteren Abschnitt
einen Innenflansch 43a aus, der ebenfalls gleitend an dem Hohlzylinder 44 anliegt,
und entsprechend ist an dem Hohlzylinder 44 ein Ringbund 44a vorgesehen, der wiederum
gleitend an der Innenwandung der Führungshülse 43 anliegt. Durch diese Ausgestaltung
läßt sich der Gegenanschlag 42 gegenüber der Führungshülse 43 verdrehen und in Achsrichtung
verschieben, wobei die axiale Verschiebbarkeit durch den Ringbund 44a und der Innenschulter
43a nach unten begrenzt ist.
[0037] Der Klemmkonus 41 trägt an seiner dem Gegenanschlag 42 zugewandten Seite eine weitere
Führungshülse 46, die in dem Hohlzylinder 44 wasserdicht geführt ist. Außerdem durchstößt
den Klemmkonus 41 eine Schraube 47 mit einer abgesetzten Durchgangsbohrung 47a. Diese
Durchgangsbohrung dient als Durchflußkanal fürdas Schleifwasser. Im oberen, dem Klemmkonus
41 abgewandten Abschnitt ist in der Durchgangsbohrung 47a eine Druckfeder 48 angeordnet,
die auf eine über den Schaft der Schraube 47 geschobene Ventilkappe 49 wirkt. Dabei
hält sie den inneren, mit einer Gummidichtung versehenen Kappenboden etwas vom Schaftende
der Schraube 47 entfernt, so daß ein Durchfluß über Wandbohrungen 49a der Ventilkappe
49 zu der Durchgangsbohrung 47a der Schraube 47 gegeben ist.
[0038] Eine auf die Schraube 47 gedrehte Mutter 50 verspannt den Klemmkonus 41 und die Führungshülse
46 mit der Schraube 47. Die Verbindung wird über einen 0-Ring unter der Mutter 50
abgedichtet. Die Mutter 50 dient zugleich auch als Verankerung einer Zugfeder 51,
deren anderes Ende in der Trägerplatte 45 eingehängt ist.
[0039] Nachfolgend soll nun ein Klemmvorgang, also das Befestigen eines Schleifblattes am
Schleifteller beschrieben werden. Zunächst sei noch einmal darauf hingewiesen, daß
beim Schleifbetrieb über den Zuführkanal 25a (Fig.3), Kunststoffschlauch 35, Wandbohrungen
49a und Durchgangsbohrungen 47a Schleifwasser in geringen Durchflußmengen (ca 1,5
1/h) auf die zu schleifende Oberfläche geleitet wird.
[0040] Bei einem Klemmvorgang holt sich das Schleifaggregat 9, wie noch später genauer dargelegt
wird, ein Schleifblatt 21 aus dem Schleifblattmagazin 11. Das Schleifblatt 21 haftet
dabei durch einen Wasserfilm bzw. durch die sich dadurch einstellende Adhäsion an
der Unterseite des nassen Schleiftellers 32. Das Schleifaggregat senkt sich nun auf
die Abstützplatte 14a ab, bis es dort satt aufliegt. Die Befestigungslaschen 21a des
Schleifblatts 21 stehen waagerecht ab. Nun wird schlagartig die Durchflußmenge des
Schleifwassers erhöht und es bildet sich in der Führungshülse 46 ein Rückstau mit
der Folge, daß die Ventilkappe 49 gegen die Kraft der Druckfeder 48 auf die Schraube
47 gedrückt wird. Der Schraubenschaft verschließt hierdurch die Durchgangsbohrungen
49a, so daß das Schleifwasser nicht mehr nach unten austreten kann. Der Druck, der
in der Führungshülse 46 herrscht, verstärkt sich durch weiter zugeleitetes Schleifwasser
und die Führungshülse 46 fährt zusammen mit dem Klemmkonus 41 gegen die Kraft der
Feder 51 nach unten. Der Klemmkonus 41 durchstößt dabei die Befestigungslaschen 21a,
die danach aufgrund ihrer Elastizität wieder in die waagerechte Ebene zurückfedern.
Nun wird durch ein entsprechendes Ventil in der Zuleitung 26a (in Fig. 3 nicht gezeichnet)
der Druck des Schleifwassers abgebaut mit der Folge, daß die Zugfeder 51 den Klemmkonus
41 wieder zurückzieht. Er nimmt dabei die Befestigungslaschen 21a aufgrund seiner
konischen Ausbildung mit nach oben und drückt sie gegen den Gegenanschlag 41.
[0041] Die Kraft der Zugfeder 51 reicht aus, um die Befestigungslaschen 21a genügend festzuklemmen.
Unterstützt können dies noch, wie in Fig. 5 angedeutet, Gummi-0-Ringe. die in den
Mantelflächen des Klemmkonus und Gegenanschlages eingelegt sind. Hierdurch wird die
Reibung zwischen den Schleifblattlaschen und der Klemmeinrichtung erhöht. Da der Klemmkonus
und der Gegenanschlag gegenüber der Führungshülse 43 drehbar gehalten sind, läßt sich
somit auch das Schleifblatt 21 gegenüber dem Schleifteller 32 drehen.
[0042] Wie bereits erwähnt, besteht der Schleifteller 32 aus einem weichen Schaumstoffmaterial.
Setzt nun das Schleifaggregat auf die zu schleifende Fläche auf, drückt sich der Schleifteller
32 entsprechend der Belastung zusammen. Wäre die Klemmeinrichtung axial unverschiebbar
in der Führungshülse 43 gehalten, würde das Schleifblatt im Bereich der Befestigungslaschen
21a beim Zusammendrücken des Schleiftellers 32 Falten bilden, was zu Riefen in der
Schleiffläche führen könnte. Um dieser Gefahr vorzubeugen, ist die Klemmeinrichtung
in der erwähnten Weise gegenüber der Führungshülse 43 axial verschiebbar. Die tatsächliche
Verschiebung wird über den Luftführungskanal 25b gesteuert, indem über ihn in der
Kammer 43a der Führungshülse 43 zumindest während des Schleifvorgangs ein Unterdruck
aufgebaut wird, der die Klemmeinrichtung beim Schleifen gegen die Zugkraft der festgeklemmten
Befestigungslaschen 21a nach oben zieht. In diesem Fall bewegt sich auch der Kunststoffschlauch
35 nach oben und ragt in die trichterförmige Ausnehmung der Hülse 34 hinein (Fig.
4). Da beim Schleifen der gewölbten Fläche der Schleifteller gegenüber der Schleifspindel
eine Taumelbewegung ausführen muß, kann auch das Ende des Kunststoffschlauchs 35 in
der trichterförmigen öffnung diese Bewegung mitmachen.
[0043] Durch das Anheben der Klemmeinrichtung wird auch verhindert, daß der Klemmkonus 41
beim Schleifen auf der zu schleifenden Fläche aufsteht. Hierdurch könnten trotz einer
auf der unteren Seite des Klemmkonus 41 aufgeklebten Filzschicht Kratzer in der Schleifoberfläche
verursacht werden.
[0044] Der Luftführungskanal 25b hat eine weitere Aufgabe. Im Fall eines Schleifblattwechsels
wird über ihn in der Kammer 43a (Fig. 5) kurzfristig ein Überdruck aufgebaut, der
die Klemmeinrichtung zwingt, bis zum Anschlag (Innenflansch 43a) nach unten zu fahren.
Diese Stellung muß die Klemmeinrichtung beim Schleifblattwechsel einnehmen, da sonst
nicht gewährleistet ist, daß der Klemmkonus 41 während des Klemmvorgangs die Befestigungslaschen
21a beim Zurückfahren erfassen kann.
[0045] In Fig. 6 und 7 ist noch die Antriebsverbindung zwischen Schleifteller und Schleifspindel
dargestellt. Es ist ein Verbindungsseil 52 erkennbar, das durch eine Querbohrung der
Schleifspindel 25 läuft und über Führungsrollen 53, 54 in entgegengesetzter Richtung
abgelenkt wird. Mit seinen Enden ist das Verbindungsseil 52 diametral gegenüberliegend
am Schleiftellerträger 31 befestigt. Die Führungsrollen 53, 54 drehen sich in Lagergehäuse
53a, 54a, die wiederum am Bauteil 36 drehbar gelagert sind. Durch diese Antriebsverbindung
erhält man einen optimalen Rundlauf des Schleiftellers 32 selbst dann, wenn die Schleifspindel
25 gegenüber dem Schleifteller
32 geneigt ist. Ein einwandfreier Rundlauf wirkt sich vorteilhaft auf die Schliffqualität
aus.
[0046] Nachfolgend wird der gesamte Schleifvorgang mit Schleifblattwechsel an einem Schiebedach
beschrieben. Entgegen Fig. 1 soll sich bei der Startposition der Schlitten 4 unter
der Quertraverse 8 befinden und das Schleifaggregat 5 mit seinem Schleifteller in
dem mit Wasser gefüllten Behälter 12 eingetaucht sein. Der Siebteller 13 befindet
sich ebenfalls unterhalb des Schleiftellers im Behälter
12. Auf dem Schlitten 5 ist ein ungeschliffenes Schiebedach befestigt.
[0047] Nach Startauslösung taucht das Schleifaggregat 9 aus dem Behälter 12 auf und sein
Schleifteller beginnt zu rotieren. Dadurch legt sich das Schleifblatt plan an die
Unterseite des Schleiftellers an, wo er wegen der Adhäsionswirkung, die durch den
dort befindlichen Wasserfilm hervorgehen wird, auch ohne Drehung haften bleibt.
[0048] Der Schlitten 4 fahrt in die in Fig. 1 gezeigte Position und der S
Chlitten
lbewegt sich mit dem Schiebedach unter die Quertraverse 8. Das Schleifaggregat 9 senkt
sich mit seinem rotierenden Schleifteller auf das Schiebedach ab. Außerdem beginnt
Schleifwasseraus dem Klemmkonus auszufließen. Jetzt beginnt das eigentliche Schleifen.
Das Schleifaggregat bewegt sich dabei entlang der Quertraverse nach links (in Fig.
1) und zurück. Gleichzeitig oszilliert der Schlitten senkrecht dazu. Auf diese Weine
wird das Schiebedach in mehreren Bahnen geschliffen.
[0049] Nach Beendigung des Schleifvorgangs hebt sich das Schleifaggregat 9 nach oben und
der Schlitten 5 fährt zurück in seine Ausgangsposition. Das Schleifaggregat hat die
in Fig. 1 dargestellte Position.
[0050] Es sei nun angenommen, daß die Schleifblattseite nach diesem Schleifvorgang bereits
verbraucht ist. In Wirklichkeit können bis zu sechs Schiebedächer mit der gleichen
Schleifblattseite geschliffen werden, allerdings muß das Schleifblatt nach jedem Schiebedach
ausgewaschen werden, was durch Absprühen mit Wasserdüsen geschehen kann, die beispielsweise
am Schleifaggregat befestigt sein können.
[0051] Der Schlitten 4 fährt unter die Quertraverse 8 und das Schleifaggregat senkt sich
in den mit Flüssigkeit gefüllten Behälter 12 hinein (Fig. 2). Mit dem Absenken wird
gleichzeitig in der oben beschriebenen Weise der Klemmkonus gelöst. Aufgrund der physikalischen
Gesetzmäßigkeiten entfällt die Adhäsionswirkung zwischen dem mit offenen Maschen versehenen
Schleifblatt und der Unterseite des eingetauchten Schleiftellers. Hebt sich das Schleifaggregat
9 wieder aus dem Behälter 12, wird das Schleifblatt aufgrund der Oberflächenspannung
der Flüssigkeit vom Klemmkonus 41 abgezogen und verbleibt im Behälter. Es sinkt langsam
ab und wird durch den Siebteller 13 aufgefangen.
[0052] Das SchleifaggregaL 9 fährt nun entlang der Bewegungsbahn 24 zum Schleifblattmagazin
11 und senkt sich auf das zuoberst liegende Schleifblatt ab. Der Schleifteller ist
dabei noch naß. Durch den Wasserkreislauf im Schleifblattmagazin wurde dafür gesorgt,
daß die Schleifblätter alle insgesamt "eingeweicht", jedoch mindestens die oberen
zwei lediglich angefeuchtet sind. Angefeuchtet heißt in diesem Sinne, daß die offenen
Maschen der Gitterstruktur nicht mit Wasser ausgefüllt sind. Erreicht wird dies durch
kurzzeitiges Ausblasen dieser oben liegenden Schleifblätter mit einer in der Zeichnung
nicht näher dargestellten Druckluftdüse bzw. durch den Wasserablauf 11c unterhalb
der oberen Schleifblätter. Durch den nassen Schleifteller klebt sich in Folge von
Adhäsionskraft das angefeuchtete oberste Schleifblatt am Schleifteller fest. Das Schleifaggregat
9 hebt sich anschließend wieder nach oben und fährt gleichzeitig zur Abstützplatte
14 und senkt sich auf sie, bis der Schleifteller dort satt aufliegt. Nun erfolgt das
bereits beschriebene Festklemmen des Schleifblatts.
[0053] Nach dem Befestigen hebt sich das Schleifaggregat 9 wieder und fährt entlang der
Quertraverse 8 in seine Ausgangsstellung, um für einen erneuten Schleifvorgang gerüstet
zu sein. Inzwischen ist der Schlitten 5 auch mit einem neuen Schiebedach bestückt.
[0054] Während diesem neuen Schleifvorganges schwenkt der Arm 17 den Siebteller 13 aus dem
Behälter 12 heraus. Auf ihm liegt mit der verbrauchten Seite nach unten das abgelegte
erste Schleifblatt. Wegen der auftretenden Adhäsion, die durch das Wasser und der
Gitterstruktur des Schleifblattes und des Siebtellers bewirkt wird, klebt das Schleifblatt
an dem Siebteller. Der Schwenkarm 17 schwenkt um 180 Grad hinüber zum Schleifblattmagazin
11. Durch ein etwas kräftigeres Aufschlagen auf das Schleifblattmagazin fällt das
Schleifblatt in dieses hinein. Es liegt nun mit der unverbrauchten Seite nach unten.
Es wurde also um 180 Grad gewendet und liegt bereit für einen erneuten Schleifeinsatz.
Der Schwenkarm 17 schwenkt zurück in den Behälter 12.
[0055] Die zu einem Pneumatikzylinder gehörende Schubstange 22 (Fig. 2) des Schleifblattmagazines
(11) sorgt dafür, daß der Schleifblattstapel stets bis zur Arbeitshöhe des Schleiftellers
angehoben ist.
[0056] Ist uas Schleifblatt bereits beidseitig verbraucht, so schwenkt der Schwenkarm 17
zunächst nur um 90 Grad nach oben, dreht sodann in Richtung des Pfeiles 20 (Fig. 1)
und schwenkt schließlich um weitere 90 Grad über den Abfallbehälter 16, wo er das
Schleifblatt ablegt.
[0057] Die Steuerung dieser Anlage ist in der Zeichnung nicht dargestellt, sie ist jedoch
ohne weiteres realisierbar, so daß im Rahmen diese Anmeldung auf sie nicht näher eingegangen
zu werden braucht.
1. Anlage zum automatischen Schleifen von gewölbten Flächen, insbesondere von zu lackierenden
Karosserieoberflächen eines Kraftfahrzeuges,mit einem Schleifaggregat, das einen mittels
eines Universalgelenkes an einer Schleifspindel verbundenen, rotierenden Schleifteller
und ein daran auswechselbar befestigtes Schleifblatt aufweist und das maschinell geführt
wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Anlage ein Schleifblattmagazin (11) und eine
Einrichtung zum selbsttätigen Austausch eines verbrauchten Schleifblattes (21) gegen
ein unverbrauchtes an dem Schleifteller (32) aufweist und daß das Schleifblatt (21)
am Schleifteller (32) mittels einer um die Achse des Schleiftellers (32) drehbar gehaltenen
und einen automatischen Austausch des Schleifblattes (21) ermöglichenden Klemmeinrichtung
(33) befestigt ist.
2. Anlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Schleifblattmagazin (11)
aus einem oben offenen, Flüssigkeit enthaltenen Hohlzylinder besteht, der die runden
Schleifblätter (21) übereinander geschichtet aufnimmt.
3. Anlage nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Höhenlage des Schleifblattpaketes
innerhalb des Hohlzylinders über eine Hubvorrichtung (22) einstellbar ist.
4. Anlage nach einem oder mehreren der Ansprüche 1-3, dadurch gekennzeichnet, daß
die Einrichtung zum Austausch der Schleifblätter (21) eine Abstützplatte (14) und
einen mit Flüssigkeit gefüllten Behälter (12) umfaßt.
5. Anlage nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß in den Behälter (12) ein an
einem Schwenkarm (17) befestigter Siebteller (13) eintauchbar ist.
6. Anlage nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Rand des im Behälter (12)
eingetauchten Siebtellers (13) sich konisch nach unten auf den Durchmesser des Schleifblattes
(21) verjüngt.
7. Anlage nach einem oder mehreren der Ansprüche 1-6, bei der das verwendete Schleifblatt
in seinem Mittelbereich durch sternförmiges Schlitzen Befestigungslaschen aufweist,
mit denen es durch die Klemmeinrichtung am Schleifteller gehalten ist, wobei die Klemmeinrichtung
aus einem betätigbaren Klemmkonus und einem als Innenkegel ausgebildeten Gegenanschlag
besteht, dadurch gekennzeichnet, daß der Klemmkonus (41) in axialer Richtung hydraulisch
oder pneumatisch betätigbar ist.
8. Anlage nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Klemmeinrichtung axial
verschiebbar ist.
9. Anlage nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß am Schleifteller (32) eine Führungshülse (43) befestigt ist, die verdrehbar den
Gegenanschlag (42) hält und daß der Klemmkonus (41) axial verschiebbar gegenüber dem
Gegenanschlag (42) in diesem oder in einem mit diesem fest verbundenen Bauteil (44)
geführt ist.
10. Anlage nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Gegenanschlag (42) durch
die Führungshülse (43) axial verschiebbar gehalten ist.
11. Anlage nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Schleifspindel (25) einen
in die Führungshülse (43) mündenden Luftführungskanal (25b) aufweist.
12. Anlage nach einem oder mehreren der Ansprüche 7-11, dadurch gekennzeichnet, daß
im Klemmkonus (41) ein von einem in der Schleifspindel (25) vorgesehenen Zuführkanal
(25a) gespeister Durchflußkanal (47a) für Schleifflüssigkeit vorgesehen ist.
13. Anlage nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß der Durchflußkanal (47a)
mit einer federbelasteten Ventilkappe (49) verschließbar ist.
14. Anlage nach Anspruch 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, daß ein flexibler Schlauch
(35) die Verbindung zwischen dem Zuführkanal (25a) der Schleifspindel (25) und dem
Durchflußkanal (47a) des Klemmkonus (41) herstellt.
15. Anlage nach einem oder mehreren der Ansprüche 1-14, dadurch gekennzeichnet, daß
als Antriebsverbindung zwischen der Schleifspindel (25) und dem Schleifteller (32)
ein durch die Schleifspindel (25) geführtes Verbindungsseil (52) dient, das mit seinen
Enden diametral gegenüberliegend am Schleifteller (32) über schwenkbar gelagerte Klemmbacken
befestigt ist.
16. Anlage nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß das Verbindungsseil (52)
von einem Befestigungspunkt zum anderen in etwa Z-förmig verläuft.
17. Anlage nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß die Schleifspindel (25) schwenkbar
gelagerte Führungsrollen (53, 54) für das Verbindungsseil (52) aufweist.
18. Anlage nach einem oder mehreren der Ansprüche 1-17, dadurch gekennzeichnet, daß
die Anlage einen rechteckigen Rahmen (1) aufweist mit zwei in Längsrichtung verfahrbaren
Schlitten (4, 5) und einer am Rahmen (1) befestigten, das Schleifaggregat (9) aufnehmenden
Traverse (8), wobei der eine Schlitten (5) zur Aufnahme der zu schleifenden Werkstücksfläche
dient und der andere Schlitten (4) die dem selbsttätigen Austausch des Schleifblattes
(21) dienende Einrichtung aufnimmt.