[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft die Verwendung eines flüssigen Mittels in Form
mehr oder weniger verdünnter, vorzugsweise wäßriger Lösungen mit einem Gehalt an nichtionischen
.Addukten von Ethylenoxid an aliphatische Hydroxyamine mit linearer Alkylkette von
10 bis 20 Kohlenstoffatonen, anionischen Tensiden sowie gegebenenfalls sonstigen üblichen
Bestandteilen derartiger Mittel, das als Gehalt an nichtionischen Addukten und anionischen
Tensiden 2 bis 30, vorzugsweise 5 bis 15 Gewichtsprozent eines Gemisches aus a) Addukten
von 3 bis 20, vorzugsweise 5 bis 12 Mol Ethylenoxid an aliphatische Hydroxyamine mit
linearer Alkylkette von 10 bis 20, vorzugsweise 11 bis 18 Kohlenstoffatomen und 1
bis 4 Kohlenstoffatomen im Alkylaminrest und b) linearen Alkylbenzolsulfonsäuren und/oder
linearen Alkansulfonsäuren mit jeweils 8 bis 20 Kohlenstoffatomen im Alkylrest oder
deren wasserlöslichen Alkali- und Erdalkali- und/oder Amroniumsalze im Verhältnis
a : b wie 1 : 1 bis 1 : 15, vorzugsweise von 1 : 2 bis 1 : 9 aufweist, zum Reinigen
harter Oberflächen.
[0002] Textilwaschmittel, die insbesondere für die sogenannte Kaltwäsche geeignet sind und
neben wenigstens einem Tensid aus der Gruppe der anionischen, nichtionischen und zwitterionischen
Tenside nichtionische Addukte von Ethylenoxid an aliphatische Hydroxyamine mit linearer
Alkylkette von 10 bis 20 Kohlenstoffatcnen enthalten, sind bereits aus der DE-OS 27
03 020 bekannt. Ein Hinweis auf eine mögliche Verwendung derartiger Mittel auf anderen
Gebieten ist der Veröffentlichung nicht zu entnehmen. Dementsprechend kann daraus
erst recht keine Lehre über bestimmte Tensidkombinationen in bestimmten Mengen und
Mengenverhältnissen abgeleitet werden.
[0003] Aus der deutschen Patentschrift 27 09 690 sind zwar flüssige Reinigungsmittel für
harte Oberflächen in Küchen, Badezimmern, Kellern usw. bekannt, die bestimmte Mengen
an nichtionischen Addukten von Ethylenoxid an aliphatische vicinale innen- oder endständige
Diole bzw. deren Monoalkylether und lineare Alkylbenzolsulfonsäuren und/oder lineare
Alkansulfonsäuren oder deren wasserlösliche Salze aufweisen, und diese Kombinationen
besitzen auch einen synergistischen Reinigungseffekt. Es war aber überraschend, daß
gefunden wurde, daß auch ganz bestimmte Kombinationen aus ethoxylierten Hydroxyaminen
und Alkylarylsulfonaten und/oder Alkansulfonaten als anionische Tenside einen synergistischen
Reinigungseffekt besitzen, der die Wirkung der einzelnen Komponenten bei deren mengengleicher
Anwendung in einem unerwarteten Ausmaß übersteigt und eine wertvolle Alternative zu
den bekannten Tensidkanbinationen bieten.
[0004] Die genannten Addukte werden in bekannter Weise dadurch hergestellt, daß man höhermolekulare
end- oder innenständige Epoxyalkane mit linearer C
10-C
20, vorzugsweise C
10-C
15-Alkylkette mit 1 Mol Diethanolamin umsetzt und anschließend 3 bis 20, vorzugsweise
5 bis 12 Mol Ethylenoxid anlagert, was vorzugsweise bei erhöhten Tenperaturen von
etwa 50 bis 200 °C bei Normaldruck oder unter erhöhten Druck geschieht. Die Reaktion
wird im allgemeinen durch basische oder saure Katalysatoren beschleunigt. Die als
Ausgangsstoffe zur Herstellung der Hydroxyamine eingesetzten Epoxyalkane werden in
an sich bekannter Weise aus den entsprechenden Olefinen bzw. Olefingemischen erhalten.
Zu den Alpha- oder 1,2-Epoxyalkanen kommt man über Alpha-Monoolefine, die beispielsweise
durch Polymerisation von Ethylen mit organischen Aluminiumverbindungen als Katalysatoren
oder durch thermisches Cracken von Paraffinwachs erhalten werden. Bevorzugt wurden
von den endständigen Monoolefinen solche mit Kettenlängen des Bereiches C
10-C
18 eingesetzt. Zu den innenständigen
Epoxyalkanen kommt man beispielsweise, indem man sie aus linearen aliphatischen Olefinen
mit 10 bis 20 Kohlenstoffatomen und innenständiger, statistisch verteilter Doppelbindung
durch
[0005] Epoxidierung mittels Persäuren oder Wasserstoffperoxid und Persäuren bildenden niederen
Carbonsäuren herstellt oder auch durch Epoxidierung von Olefingemischen, die durch
katalytische Dehydrierung oder durch Chlorierung/Dehydrochlorierung von linearen Paraffinen
und selektiver Extraktion der Monoolefine erhalten wurden. Monoolefine mit innenständiger
Doppelbindung können auch durch Isomeririerung von Alpha-Olefinen hergestellt werden.
Man geht vorzugsweise von solchen Olefinen aus, deren Doppelbindung sich etwa in der
Mitte der Kohlenstoffatome befindet.
[0006] Bevorzugt eingesetzte innenständige Monoolefine einer C
11-C
14-Frak tion mit statistischer Verteilung der Doppelbindung hatten die folgende Kettenlängenverteilung:
C11/14-Fraktion: C11-Olefine ca. 22 Gew.-% C12-Olefine ca. 30 Gew.-% C13-Olefine ca. 26 Gew.-% C14-olefine ca. 22 Gew.-%
[0007] Endständige Monoolefine hatten folgende Kettenlängenverteilung: C
12/C
14-Fraktion: C
12-olefine ca. 70 Gew.-% C
14-Olefine ca. 30 Gew.-%.
[0008] Zu den Alkylarylsulfonaten und ihren Alkali-, Erdalkali- und Ammoniumsalzen gehören
bevorzugt solche, deren Alkylrest 10 bis 18, insbesondere 11 bis 14 Kohlenstoffatom
in linearer Kette enthält, beispielsweise Natriumdodecylbenzolsulfonat, Ammoniumdodecylsulfonat,
Natriumtridecylbenzolsulfonat, Magnesiumdodecylbenzolsulfonat, Natriumtetradecylbenzolsulfonat,
Ammoniumdodecyltoluolsulfonat, Lithiumpentadecylbenzolsulfonat, Natriumdioctylbenzolsulfonat,
Dinatriumdodecylbenzoldisulfonat, Dinatriumdiisopropylnaphtylnaphtalindisulfonat und
ähnliche. Bevorzugt werden die Natriumsalze der Alkylbenzolsulfonsäuren. Man kann
jedoch zumindest einen Teil der Alkylarylsulfonate durch die freien Alkylbenzolsulfonsäuren
ersetzen und die Neutralisation in situ z. B. durch Zusatz von Ammoniak in entsprechender
Menge herbeiführen.
[0009] Zu den Alkali-, Erdalkali- und Anmniumsalzen der Alkansulfonsäuren gehören insbesondere
solche mit sekundärer Sulfonsäuregruppe und linearer Alkylkette von 8 bis 20, insbesondere
12 bis 18 Kohlenstoffatomen. Die Ammonium-, Kalium- und Natriumsalze werden bevorzugt.
Auch hier kann ein Teil der Salze durch Einsatz freier Alkansulfonsäuren ersetzt werden,
wobei die nachträgliche Neutralisation ebenfalls durch die Zugabe von Laugen oder
Ammoniak in der erforderlichen Menge bewirkt werden kann.
[0010] Die vorteilhaften Eigenschaften der beanspruchten Reinigungsmittelkombination sind
nicht nur dann zu beobachten, wenn sie in Form ihrer wäßrigen Lösungen ohne jeden
weiteren Zusatz verwendet werden. Man kann sie selbstverständlich auch zusammen mit
sonstigen für derartige Reinigungsmittel üblichen Bestandteilen wie nachfolgend beispielhaft
angegeben verwenden.
[0011] Für die erfindungsgemäßen flüssigen Reinigungsmittel werden als Gerüstsubstanzen
in ihrer Gesamtheit alkalisch reagierende anorganische oder organische Verbindungen,
insbesondere anorganische oder organische Komplexbildner verwendet, die bevorzugt
in Form ihrer Alkali- oder Aminsalze, insbesondere der Kaliumsalze vorliegen. Zu den
Gerüstsubstanzen zählen auch die Alkalihydroxide, von denen bevorzugt das Kaliumhydroxid
eingesetzt wird.
[0012] Als anorganische kcnplexbildende Gerüstsubstanzen eignen sich besonders die alkalisch
reagierenden Polyphosphate, insbesondere die Tripolyphosphate sowie die Pyrophosphate.
Sie können ganz oder teilweise durch organische Komplexbildner ersetzt werden.
[0013] Weitere erfindungsgemäß brauchbare anorganische Gerüstsubstanzen sind beispielsweise
die Bicarbonate, Carbonate, Borate, Silikate oder
Orthophosphate der Alkalien.
[0014] Zu den organischen Komplexbildnern vom Typ der Aminopolycarbonsäuren gehören unter
anderem die Nitrilotriessigsäure, Ethylendiamintetraessigsäure, N-Hydroxyethyl-ethylendiamintriessigsäure,
Polyalkylen-polyamin-N-polycarbonsäuren. Als Beispiele für Di- und Polyphosphonsäuren
seien genannt: Methylendiphosphonsäure, 1-Hydroxyethan-1,1-diphosphonsäure, Propan-1,2,3-triphosphonsäure,
Butan-1,2,3,4-tetraphonsäure, Polyvinylphosphonsäure, Mischpolymerisate aus Vinylphosphonsäure
und Acrylsäure, Ethan-1,2-dicar- boxy-1,2-diphosphonsäure, Ethan-1,2-dicarboxy-1,2-dihydroxy-diphosphonsäure,
Phosphonobernsteinsäure, 1-Aminoethan-1,1-diphosphonsäure, Amino-tri-(methylenphosphonsäure),
Methyl-amino- oder Ethylamino-di-(methylenphosphonsäure) sowie Ethylendiamin-tetra-(methylenphosphonsäure).
[0015] In jüngerer Zeit sind in der Literatur verschiedenste, meist N-oder P-freie Polycarbonsäuren
als Gerüstsubstanzen vorgeschlagen worden, wobei es sich vielfach, wenn auch nicht
ausschließlich, um Carboxylgruppen enthaltende Polymerisate handelt. Eine große Zahl
dieser Polycarbonsäuren besitzen ein Komplexbildungsvermögen für Calcium.
[0016] Hierzu gehören z. B. Zitronensäure, Weinsäurse, Benzolhexacarbonsäure, Tetrahydrofurantetracarbonsäure
usw. Auch Carboxymethylethergruppen enthaltende Polycarbonsäuren sind brauchbar, wie
z. B.
Diglykolsäure, 2,2'-Oxydibernsteinsäure, mit Glykolsäure teilweise oder vollständig
veretherte mehrwertige Alkohole oder Hydroxycarbonsäuren, wie z. B.: Bis(0-carboxymethyl)-ethylenglykol,
Bis(0-carboxymethyl)-diethylerglykol, 1,2-Bis(0-carboxymethyl)-glycerin, Tris(0-carboxymethyl)-glycerin,
Mono- oder Bis (0-carboxymethyl)-glycerinsäure, Mono- oder Bis(0-carboxymethyl)-weinsäure,
Mono-(0-carboxymethyl)-erythronsäure, Tris(0-carboxymethyl)-2,2-dihy- droxymethyl-propanol
. Tris (0-carboxymethyl) -2, 2-dihydroxymethylbutanol, Mono (0-carboxymethyl) -trihydroxyglutarsäure,
Bis (0-carboxymethyl)-trihydroxyglutarsäure oder carboxymethylierte bzw. oxydierte
Polysaccharide.
[0017] Beispiele für Polycarbonsäuren vom Typ der Polymerisate sind Poly-Alpha-hydroxyacrylsäure,
Maleinsäure-tetrahydrofuran-Mischpolymerisate, Polymerisate der Maleinsäure, Itaconsäure,
Mesaconsäure, Fumarsäure, Aconitsäure, Methylenmalonsäure und Zitraconsäure sowie
Mischpolymerisate dieser Säuren untereinander oder mit anderen polymerisierbaren Stoffen,
wie z. B. mit Ethylen, Propylen, Acrylsäure, Methacrylsäure, Crotonsäure, 3-Butencarbonsäure,
3-Methyl-3-butencarbonsäure sowie mit Vinylmethylether, Vinylacetat, Isobutylen, Acrylamid
und Styrol.
[0018] Auf dem Wege über die Polymerisation erhält
Iran auch die praktisch unvernetzten, in der Hauptkette vorwiegend gradkettige C-C-Bindungen
enthaltenden Polyhydroxycarbonsäuren und Polyfornylcarbonsäuren, die im wesentlichen
aus Ethyleneinheiten mit je einer Carboxyl-, Formyl-, Hydroxymethyl- oder Hydroxylgruppe
aufgebaut sind. Die Polyhydroxycarbonsäuren besitzen ein Verhältnis von Carboxylgruppen
zu Hydroxylgruppen von 1,1 bis 15, vorzugsweise 2 bis 9, und einen Polymerisationsgrad
von vorzugsweise 3 bis 600; sie können beispielsweise durch Copolymerisaticn von Acrolein
und Acrylsäure in Gegenwart von Wasserstoffperoxid und anschließende Umsetzung nach
Cannizzaro hergestellt werden (DE-OS 1 904 941). Die Polyformylcarbonsäuren besitzen
ein Verhältnis der Carboxyl- zu den Formylgruppen von mindestens 1 und einen Polymerisationsgrad
von vorzugsweise 3 bis 100; gegebenenfalls weisen die Polymeren endständige Hydroxylgruppen
auf. Sie können beispielsweise durch oxydative Polymerisation von Acrolein mit Wasserstoffperoxid
hergestellt werden (DE-OS 1 942 256).
[0019] Da Reinigungsmittel für den Haushalt im allgemeinen fast neutral bis schwach alkalisch
eingestellt sind, d. h. ihre wäßrigen Gebrauchslösungen bei Anwendungskonzentrationen
von 2 bis 20, vorzugsweise von 5 bis 15 g/1 Wasser oder wäßriger Lösung einen pH-Wert
im Bereich von 7,0 bis 10,5, vorzugsweise 7,5 bis 9,5, besitzen, kann zur Regulierung
des pH-Wertes ein Zusatz saurer oder alkalischer Komponenten erforderlich sein.
[0020] Als saure Substanzen eignen sich übliche anorganische oder organische Säuren oder
saure Salze, wie beispielsweise Salzsäure, Schwefelsäure, Bisulfate der Alkalien,
Aminosulfonsäure, Phosphorsäure oder andere Säuren des Phosphors, insbesondere die
anhydrischen Säuren des Phosphors bzw. deren saure Salze oder deren sauer reagierende
feste Verbindungen mit Harnstoff oder anderen niederen Carbonsäureamiden, Teilamide
der Phosphorsäure oder der anhydrischen Phosphorsäure, Zitronensäure, Weinsäure, Milchsäure
und dergleichen.
[0021] Außerdem können anorganische oder organische Kolloidstoffe oder andere wasserlösliche
hochmolekulare Substanzen als Zusatzstoffe verwendet werden. Hierzu gehören unter
anderem Polyvinylalkohol, Polyvinylpyrolidon, wasserlösliche Derivate der Cellulose
oder der Stärke wie Carboxymethylcellulose, Ether aus Cellulose und Oxyalkylsulfonsäuren
sowie Cellulosesulfate.
[0022] Außerdem kann man an sich bekannte Lösungsvermittler einarbeiten, wozu außer den
wasserlöslichen organischen Lösungsmitteln wie insbesondere niedermolekularen aliphatischen
Alkoholen mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen auch die sogenannten hydrotropen Stoffe vom
Typ der niederen Arylsulfonate, beispielsweise Toluol-, Xylol- oder Cum
Dlsulfcnat gehören. Sie können auch in Form ihrer Natrium-und/oder Kalium- und/oder
Alkylolaminsalze vorliegen. Als Lösungsvermittler sind weiterhin wasserlösliche organische
Lösungsmittel verwendbar, insbesondere solche mit Siedepunkten oberhalb von 75 °C
wie beispielsweise die Ether aus gleich- oder verschiedenartigen mehrwertigen Alkoholen
oder die Teilether aus mehrwertigen und einwertigen Alkoholen. Hierzu gehören beispielsweise
Di- oder Triethylenglykolpolyglycerine sowie die Teilether aus Ethylenglykol, Propylenglykol,
Butylenglykol oder Glycerin mit aliphatischen, 1 bis 4 Kohlenstoffatome im Molekül
enthaltenden einwertigen Alkoholen.
[0023] Als wasserlösliche oder mit Wasser emulgierbare organische Lösungsmittel kamen Ketone,
wie Aceton, Methylethylketon sowie aliphatische, cycloaliphatische, aromatische und
chlorierte Kohlenwasserstoffe, ferner die Terpenalkohole in Betracht.
[0024] Zur Regulierung der Viskosität empfiehlt sich gegebenenfalls ein Zusatz von höheren
Polyglykolethern oder Polyglycerin oder von anderen wasserlöslichen hochmolekularen
Stoffen, wie sie auch als Schmutzträger bekannt sind. Weiterhin empfiehlt sich zur
Regulierung der Viskosität ein Zusatz an Natriumchlorid und/oder Harnstoff.
[0025] Weiterhin können die beanspruchten Mittel Zusätze an Farb- und Riechstoffen, Konservierungsmitteln
und gewünschtenfalls auch antibakteriell wirksamen Mitteln beliebiger Art enthalten.
[0026] Als zu verwendende antimikrcbielle Wirkstoffe kamen solche Verbindungen in Betracht,
die in den erfindungsgemäßen flüssigen Mitteln stabil und wirksam sind. Dabei handelt
es sich bevorzugt um phenolische Verbindungen vom Typ der halogenierten Phenole mit
1 bis 5 Halogensubstituenten, insbesondere chlorierte Phenole; Alkyl-, Cycloalkyl-,
Aralkyl- und Phenylphenole mit 1 bis 12 Kohlenstoffatomen in den Alkylresten und mit
1 bis 4 Halogensubstituenten, insbesondere Chlor und Brom im Molekül; Alkylen-bisphenole,
insbesondere 2 bis 6 Halogenatome und gegebenenfalls niedere Alkyl- oder Trifluormethylgruppen
substituierte Derivate, mit einem Alkylenbrückenglied mit 1 bis 10 Kohlenstoffatomen;
Hydroxybenzoesäuren bzw. deren Ester und Amide, insbesondere Anilide, die im Benzoesäure-
und/oder Anilinrest, insbesondere durch 2 oder 3 Halogenatome und/oder Trifluormethylgruppen
substituiert sein können; Orthophenoxyphenole, die durch 1 bis 7, vorzugsweise 2 bis
5 Halogenatome und/oder die Hydroxyl-, Cyano-, Methoxycarbonyl- und Carboxylgruppe
oder niederes Alkyl substituiert sein können. Besonders bevorzugte antimikrobielle
Wirkstoffe vom Phenyltyp sind z. B. 0-Phenylphenol, 2-Phenylphenol, 2-Hydxoxy-2',9,4'-trichlordiphenylether,
3,4',5-Tribromsalicylanilid und 3,3',5,5',6,6'-Hexachloro-2,2'-dihydroxydiphe- nylmethan.
[0027] Weitere brauchbare antimikrobielle Wirkstoffe sind die sowohl durch Brom als auch
durch die Nitrogruppe substituierten niederen Alkohole bzw. Diole mit 3 bis 5 Kohlenstoffatomen
wie z. B. die Verbindungen 2 Brom-nitropropandiol-1,3,1-Brom-1-nitro-3,3,3-trichlor-
propanol,2, 2-Brom-2-nitro-butanol-l.
[0028] Ferner eignen sich auch Bis-diguanide wie z. B. das 1,6-Bis-(p-chlorphenyldiguanido)-hexan
in der Form des Hydrochlorids, Acetats oder Glukonats sowie auch N,N'-disubstiuierte
2-Thion-tetrahydro-1,3,5-thiadiazine wie z. B. das 3,5-Dimethyl-, 3,5-Diallyl-, 3-Benzyl-5-methyl
und insbesondere das 3-Benzyl-5-carboxymethyl- tetrahydro-l,3,5-thiadiazin als zusätzliche
antimikrobielle Wirkstoffe.
[0029] Weiter können Formaldehyd-Aminoalkohol-Kondensationsprodukte zum Einsatz kommen.
Die Produkte werden durch Umsetzung einer wäßrigen Lösung vcn Formaldehyd mit Aminoalkoholen,
z. B. 2-Amincethanol, 1-Amino-2-Propanol, 2-Amino-iso-butanol, 2(2'-Aminoethyl)-aminoethanol
hergestellt. Desweiteren geeignet sind die Kondensationsprodukte aus Formaldehyd und
Glykolen.
Versuche:
[0030] Zum Nachweis des synergistischen Effektes der Kombination der beanspruchten Verbindungen
wurden folgende Versuche durchgeführt:
[0031] Auf einer künstlich angeschmutzten Kunststoffoberfläche wird die auf Reinigungswirkung
zu prüfende Tensid-Kombination gegeben. Als künstliche Anschmutzung wird ein Gemisch
aus Ruß, Maschinenöl, Triglycerid gesättigter Fettsäuren und niedersiedendem aliphatischen
Kohlenwasserstoff verwendet. Die Testfläche von 26 x 28 cm wird mit Hilfe eines Flächenstreichers
gleichmäßig mit 2 g der künstlichen Anschmutzung beschichtet.
[0032] Ein Kunststoffschwamm wird jeweils mit 12 ml der zu prüfenden Reinigungsmittellösung
getränkt und maschinell auf der Testfläche bewegt. Nach 6 Wischbewegungen wird die
gereinigte Testfläche unter fließendes Wasser gehalten und der lose sitzende Schmutz
entfernt. Die Reinigungswirkung, d. h. der Weißgrad der so gereinigten Kunststoffoberfläche
wird mit einem photoelektrischen Farbmeßgerät LF 90 (Dr. B. Lange) gemessen. Als Weiß-Standard
dient die saubere, weiße Kunststoffoberfläche. Da bei der Messung der sauberen Oberfläche
auf 100 % eingestellt und die angeschmutzte Fläche mit 0 angezeigt wird, sind die
abgelesenen Werte bei den gereinigten Kunststoff-Flächen mit dem Prozentgehalt Reinigungsvermögen
(% RV) gleichzusetzen. Die angegebenen % RV-Werte sind gemittelte Werte aus einer
4-fach-Bestimmung.
[0033] Bei den nachstehenden Versuchen wurden die wäßrigen Lösungen eines Gemisches aus
a) Anlagerungsverbindungen von 9 bzw. 12 Mol Ethylenoxid an mit 1 Mol Diethanolamin
umgesetzte Epoxide mit linearer Alkylkette von 10 bis 14 Kohlenstoffatomen und b)
linearen Alkylbenzolsulfonaten oder linearen Alkansulfonaten eingesetzt. Die Tenside
a) und b) werden jeweils im Verhältnis von 10 : 0 bis 0 : 10 gemischt. Die Konzentration
der Testlösun
gen lag bei 10 g/l.
Versuch 1
[0034] Bei diesem Versuch wurden die Mischungen aus dem Anlagerungsprodukt von 9 Mol Ethylenoxid
an mit Diethanolamin umgesetztem innenständigen C
11/14 -Epoxid (i-C
11/14 Hydroxyamin + 9 EO) und dem Natriumsalz des linearen C
11/14 Alkylbenzolsulfonats (ABS) eingesetzt und auf ihr Reinigungvermögen (% RV) geprüft.

[0035] Der Wasserwert (Blindwert mit Leitungswasser) lag bei 16 % RV. Aus den Versuchsdaten
ist zu entnehmen, daß bei den Gemischen i-C
11/14--Hydroxyamin + 9 EO : ABS von 5 : 5 bis 1 : 9 ein synergistischer Reinigungseffekt
zu verzeichnen ist.
Versuch 2
[0036] Im Versuch 2 werden die Kombinationen aus dem Anlagerungsprodukt an 12 Mol Ethylenoxid
an mit Diethanolamin umgesetztem innenständigen C
11/14-Epoxid (i-C
11/14-Hydroxyamn + 12 EO) und dem Natriumsalz des linearen C
11/14-Alkylbenzolsulfonats (ABS) eingesetzt.

[0037] Der Wasserwert lag bei 15 % RV. Auch in dieser Versuchsserie war eine synergistische
Steigerung des Reinigungsvemögens der Gemische 3 : 7 und 1 : 9 festzustellen.
Versuch 3
[0038] Das Reinigungsvermögen der Mischungen aus dem Anlagerungsprodukt von 9 Mol Ethylenoxid
an mit Diethanolamin umgesetztem endständigen C
12/14-Epoxid und dem Natriumsalz des linearen C
11/14-Alkylbenzolsulfonats wurde bestimnt.

[0039] Der Wasserwert lag bei 15 % RV. Die Ergebnisse dieser Versuchsserie zeigten ebenfalls
einen synergistischen Effekt bei den Gemischen 5 : 5 bis 1 : 9.
Versuch 4
[0040] Das Reinigungsvermögen der Mischungen aus dem Anlagerungsprodukt von 12 Mol Ethylenoxid
an mit Diethanolamin umgesetztem endständi-
gen C
12/14-Exposid und dem Natriumsalz des linearen C
11/14-Alkylbenzolsulfonats wurde bestimmt:

[0041] Der Wasserwert liegt bei 14 % RV. Der synergistische Effekt ist bei Gemischen zwischen
5 : 5 und 1 : 9 zu beobachten.
BEISPIELE
Beispiel 1
[0042]
8 Gew.-% Natriumdodecylbenzolsulfonat
1 Gew.-% i-C11/14-Hydroxyamin + 12 EO
4 Gew.-% Natriumtripolyphosphat
3 Gew.-% Natriumcumolsulfonat
0,1 Gew.-% Polyglykol
0,2 Gew.-% Parfümöl
0,0015 Gew.-% Farbstoff
Rest Wasser
Beispiel 2
[0043]
7,5 Gew.-% Natriumdodecylbenzolsulfonat
1,5 Gew.-% i-C11/14-Hydroxyamin + 9 EO
1,5 Gew.-% Kaliumseife der Sojaölfettsäure
6 Gew.-% Natriumtripolyphosphat
5 Gew.-% Propylenglykolmononethylether
4 Gew.-% Natriumcunolsulfonat
0,8 Gew.-% Pineöl
0,4 Gew.-% Parfümöl
0,003 Gew.-% Farbstoff
Rest Wasser
Beispiel 3
[0044]
9 Gew.-% C-11/14-Alkansulfonat, Na-Salz
1 Gew.-% Alpha-C-12/14-Hydroxyamin + 9 EO
3 Gew.-% Ethylendiaminotetraessigsäure, Na-Salz
4 Gew.-% Natriumcumolsulfonat
5 Gew.-% Ethanol
0,3 Gew.-% Parfümöl
Rest Wasser
Beispiel 4
[0045]
8 Gew.-% Natriumdodecylbenzolsulfonat
1,5 Gew.-% Alpha-C12/14 Hydroxyamin + 8 EO
1,5 Gew.-% Soda
5 Gew.-% Ethanol
0,15 Gew.-% Polyglykol
6 Gew.-% Harnstoff
0,1 Gew.-% 2',4,4'-Trichlor-2-hydroxydiphenylether
0,2 Gew.-% Parfümöl
0,002 Gew.-% Farbstoffe
Rest Wasser
Beispiel 5
[0046]
4 Gew.-% Natriumdodecylbenzolsulfonat
3 Gew.-% C11/14 -Alkansulfonat, Na-Salz
1,5 Gew.-% i-C11/14-Hydroxyamin + 10 E0
5 Gew.-% Natriumcunolsulfonat
4 Gew.-% Natriumtripolyphosphat
6 Gew.-% Diprapylenglykolmoncmethylether
2 Gew.-% 0-Phenylphencl
0,4 Gew.-% Parfümöl
0,001 Gew.-% Farbstoff
Rest Wasser
Beispiel 6
[0047]
7 Gew.-% Natriumdodecylbenzolsulfonat
1 Gew.-% Alpha-C12/14-Hydroxyamin + 12 EO
3 Gew.-% Natriumtripolyphosphat
6 Gew.-% Propylenglykolmonoethylether
7 Gew.-% Formaldehyd-Aminoethanol-Kondensationsprodukt
5 Gew.-% Natriumlsulfonat
0,35 Gew.-% Parfümöl
0,002 Gew.-% Farbstoffe
Rest Wasser
Beispiel 7
[0048]
1,7 Gew.-% Natronlauge (50 %ig)
7 Gew.-% Dodecylbenzolsulfonsäure
1,5 Gew.-% Alpha-C12/14-Hydroxyamin + 12 EO
4,5 Gew.-% Natriumtripolyphosphat
3,5 Gew.-% Natriumcumolsulfonat
4 Gew.-% Propylenglykolmonoethylether
0,25 Gew.-% Parfümöl
0,002 Gew.-% Farbstoffe
Rest Wasser
[0049] Die flüssigen Reinigungsmittel der vorliegenden Erfindung liegen vorzugsweise im
Rahmen der folgenden Rezeptur:
4 bis 9 Gew.-% C11-C14-Alkylbenzolsulfonat und/oder C12-C18-Alkansulfonat
0,5 bis 3 Gew.-% C11-C14-Hydroxyamin + (9 - 12) EO
0 bis 3 Gew.-% C12-C18-fettsaures Alkali- bzw. Ammoniumsalz
2 bis 5 Gew.-% Natriumtripolyphosphat
3 bis 6 Gew.-% Dipropylenglykolmonomethylether
0 bis 0,2 Gew.-% Polyglykol
0,5 bis 2 Gew.-% Pineöl
2 bis 4 Gew.-% Natriumcumolsulfonat
0,2 bis 0,6 Gew.-% Parfümöl
0,0005 bis 0,005 Gew.-% Farbstoffe
Rest Wasser
[0050] Der pH-Wert der Produkte dieser Rahmenrezeptur liegt zwischen 8,0 und 11.