[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Wärmebehandlung von warmgewalzten Spannstählen
in Form von Stäben oder Drähten.
[0002] Spannstähle, wie sie im Bauwesen als Spannglieder für Spannbeton, aber auch als Ankerstähle
für Erd- und Felsanker als Schalungsanker, für Hängekabel von Hängebrücken, Schrägkabel
von Schrägkabelbrücken, Abspannungen usw. verwendet werden, haben im allgemeinen eine
Streckgrenze die von 835 bis 1 080 N/mm
2 und eine Zugfestigkeit, die von 1 030 bis 1 230 N/mm
2 variiert. Bei den bisher ausschließlich üblichen Herstellungsverfahren werden als
Ausgangsmaterial Stähle mit einem C-Gehalt von 0,65 bis 0,75 %, einem Si-Gehalt von
0,60 bis 1,60 % und einem Mn-Gehalt von 0,70 bis 1,50 % sowie Chrom und/oder Vanadium
und anderen Legierungselementen verwendet.
[0003] Spannstähle dieser Art sind in verschiedenen Ausführungen bekannt, so zum Beispiel
als Runddrähte, die nach dem Walzen zur Verfestigung kalt gezogen und danach wieder
angelassen werden, als Flachstähle zum Beispiel Ovalstähle, die nach dem Walzen eine
Vergütung über den gesamten Querschnitt erfahren und als Stahlstäbe. Stahlstäbe mit
Durchmessem zwischen etwa 15 und 50 mm werden warmgewalzt zur Erhöhung der Streckgrenze
anschließend gereckt und zur Entspannung nachfolgend angelassen. Abgesehen davon,
daß wegen des Reckens nur begrenzte Längen herstellbar sind, bedingt dieses aufwendige
Herstellungsverfahren hohe Produktionskosten.
[0004] Spannstähle müssen neben den statischen Festigkeitswerten eine möglichst hoch liegende
Elastizitätsgrenze und eine gute Verformungsfähigkeit besitzen. Bei schraubbaren Spannstählen
also solchen, bei denen Gewindeverankerungen angebracht werden können, sind eine hohe
Verschleißbeständigkeit der Oberfläche sowie Korrosionsbeständigkeit von Bedeutung.
Wichtig sind auch die Relaxationseigenschaften sowie eine ausreichend hohe Dauerschwingfestigkeit
[0005] Zur Herstellung kaltgezogenen Drahtes, wie er insbesondere in verdrillten Drahtprodukten,
z.B. Drahtseilen Verwendung findet, ist es bekannt, einen Stahl zu verwenden, der
im wesentlichen 0,65 bis 1,0 % C 0,25 bis 1,20 % Mn sowie maximal 0,35 % Si enthält
und dem 0,03 bis 0,15 % Vanadium und bis zu 0,20 % Molybdän zugesetzt werden, um ein
gleichförmigeres Produkt auch dann zu erhalten, wenn ein der mehrere Patentierungsschritte
eingespart werden (DE-A 1 913 758).
[0006] Zur Herstellung eines hochfesten verformbaren StahLdrahtes mit vergLeichweise geringem
Durchmesser ist es auch bekannt, Stähle mit einem C-Gehalt von 0,65 % bzw. 0,76 %
und einem Mn-Gehalt von jeweils 0,60 % aus der Walzhitze von mehr als 1.000 Grad C
heraus an der Oberfläche mittels Wasser auf eine Ausgleichstemperatur unterhalb der
allotropen Umwandlung z.B. zwischen 300 und 700 Grad C abzukühlen, den Draht dann
in einander überlappenden Ringen auf einem Förderband auszulegen, um ihn an Luft weiter
abzukühlen und ihn schließlich auf Bunde aufzuwickeln (US-A 4 284 438). Ein auf diese
Weise hergestellter Stahldraht kann aufgrund seiner guten Verformbarkeit ohne weitere
Wärmebehandlung kalt gezogen werden, um höhere Festigkeiten zu erreichen; für eine
direkte Verwendung als Spannstahl ist er aufgrund seiner geringen Streckgrenze nicht
geeignet.
[0007] Neben Spannstählen für Bauteile aus Spannbeton gibt es Betonstähle die als schlaffe,
nicht vorgespannte Bewehrung für Stahlbeton eingesetzt werden. Betonstähle dieser
Art werden entweder naturhart verwendet, wobei die Festigkeit durch die Legierung
bestimmt wird, oder kaltverformt, beispielsweise durch Ziehen oder Kaltwalzen, letztere
vor allem für Baustahlmatten. Betonstähle dieser Art müssen schweißbar sein ; ihre
Analyse zeichnet sich somit durch einen geringen C-Gehalt aus. Solche Betonstähle
haben in der Regel eine Streckgrenze zwischen 420 und 500 N/mm
2 und eine Zugfestigkeit zwischen 500 und 550 N/mm
2. Betonstähle mit höheren Festigkeitswerten werden üblicherweise nicht hergestellt.
Bei den verwendeten Analysen handelt es sich durchweg um diejenigen von schweißgeeigneten
Stählen mit einem C-Gehalt von weniger als 0,22 %.
[0008] Betonstähle werden mit glatter Oberfläche und als Betonrippenstähle hergestellt.
Betonrippenstähle besitzen meist schräg zur Stablängsachse verlaufende sichelförmige
Rippen, die sich in Querrichtung über einen großen Teil des Stabumfangs erstrecken
und den Verbund des betreffenden Stabes im Beton verbessern sollen.
[0009] Zur Erhöhung der Festigkeit und Verbesserung der Verformbarkeit von warmgewalzten
Betonstählen dieser Art ist es bekannt, die Stäbe aus der Walzhitze an der Austrittsseite
des Fertiggerüstes heraus mittels einer Kühlflüssigkeit einer Oberflächenabschreckung
derart zu unterziehen, daß in dem Stab unmittelbar nach der Abschreckung eine Randzone
aus Martensit oder Bainit vorliegt, während der im Stabkem verbliebene Wärmeinhalt
während des nachfolgenden Abkühlens ein Anlassen der Randzone nicht über die Bainitstufe
bewirkt (DE-AS2353034). Diesem bekannten Verfahren liegt der Gedanke zugrunde, ohne
Erhöhung der Gehalte an Kohlenstoff oder Mangan, welche der Forderung einer guten
Schweißbarkeit zuwiderlaufen würde, die Festigkeit zu erhöhen und die Verformbarkeit
zu verbessern. Eine typische Analyse eines derart wärmebehandelten Betonstahles weist
0,17 bis 0,22 C, 0,05 bis 0,30 % Si sowie 0,70 bis 1,10 % Mn auf.
[0010] Vor dem Hintergrund dieses Standes der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde,
ein treffsicheres und kostengünstiges Herstellungsverfahren für Spannstähle, vor allem
für schraubbare Spannstähle mit den eingangs genannten Festigkeitseigenschaften anzugeben,
das es erlaubt, metallurgisch leicht darstellbare und kostengünstige Analysen zur
Herstellung eines Spannstahles zu nutzen, der korrosionsbeständig ist und der eine
verschleißfeste Oberfläche hat, welche die Gefahr mechanischer Beschädigungen verringert
und zum Aufbringen von Gewinden geeignet ist. Der Spannstahl soll weiterhin in beliebigen
Stablängen produzierbar sein, bei hoher Streckgrenze und hoher Festigkeit eine große
Duktilität bzw. Zähigkeit vor allem auch bei tiefen Temperaturen haben und bei geringer
Relaxation eine hohe Dauerschwingfestigkeit besitzen.
[0011] Nach der Erfindung wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß Stähle mit einem C-Gehalt
von 0,50 bis 0,80 %, einem Si-Gehalt von 0,20 bis 0,50 % und einem Mn-Gehalt von 0,30
bis 0,80 % nach dem Warmwalzen aus der Walzhitze an der Austrittsseite des Fertiggerüstes
heraus mit einer Endwalztemperatur, die an der unteren Grenze der Warmverformbarkeit
des Stahles knapp über dem Umwandlungspunkt A
3 liegt, mittels Wasser einer Oberflächenabschreckung derart unterzogen werden, daß
das Material in einer Randzone unmittelbar und vollständig in Martensit umgewandelt
wird und daß der in der Kernzone verbliebene Wärmeinhalt während des nachfolgenden
Abkühlens ein Anlassen der martensitischen Randzone nicht über den Bereich der Zwischenstufe
hinaus derart bewirkt, daß die Oberflächentemperatur der Randzone durch Temperaturausgleich
in dem Zeitraum zwischen der zweiten und sechsten Sekunde der Wärmebehandlung in Abhängigkeit
vom Stabdurchmesser zwischen 400 Grad und 500 Grad C beträgt.
[0012] Vorzugsweise werden dabei Stähle mit einem C-Gehalt von etwa 0,75 %, einem Si-Gehalt
von etwa 0,25 % und einem Mn-Gehalt von etwa 0,60 % verwendet.
[0013] Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, daß es des kombinatorischen Zusammenwirkens
bestimmter Faktoren bedarf, um einen Spannstahl mit den angegebenen Eigenschaften
auf wirtschaftliche Weise zu erzeugen.
[0014] Wesentlich ist dabei vor allem die Analyse, deren Verhältnismäßig hoher C-Gehalt
eine hohe Festigkeit ergibt, die durch die nachfolgende Wärmebehandlung noch gesteigert
wird. Während die Austenitisierung beim Vergüten als spezielles Homogenisierungsglühen
stattfindet, leisten dieses bei der Spannstahlherstellung nach der Erfindung das Aufheizen
im Walzwerksofen sowie der Walzvorgang selbst. Maßgeblich für das Produkt sind der
Grad der Homogenität der Analyse, die Größe des Austenitkorns und die Temperatur des
Lösungsglühens.
[0015] Die Größe des Austenitkoms wird unter anderem von der Rekristallisation bestimmt,
die während des Warmwalzens nach jedem Stich auftritt. Absolut gesehen ist sie um
so kleiner, je häufiger und intensiver verformt wurde. Die endgültig erreichte Korngröße
entsteht aber erst im letzten Walzstich; maßgebend sind auch hier wiederum die Verformung
und die Temperatur sowie die Verweilzeit auf dieser Temperatur bis zum Einsetzen des
Kühlvorganges.
[0016] Bei der Herstellung von Spannstählen nach der Erfindung muß vor Beginn der Kühlung
ein sehr feinkörniges, zumindest im Bereich der starken Verformung in der Randzone
des Stabes sich eben neu bildendes Gefüge vorhanden sein. Damit verringert sich die
Gefahr der Bildung von sehr widerstandsfähigen Austenitkörnern, welche die Korrosionsresistenz
des Stahles ungünstig beeinflussen.
[0017] Von besonderem Vorteil ist es, wenn die Temperatur am letzten Walzenstich, also am
Fertiggerüst, an der unteren Grenze der Warmverformbarkeit, also knapp über dem Umwandlungspunkt
A
3 liegt. Dadurch entsteht ein sehr feinkörniges Gefüge und die Rekristallisation wird
weitgehend verhindert. In Verbindung damit muß die Kühlung so schnell und so intensiv
einsetzen, daß die Kühlkurve der Randzone den Martensitbereich erreicht, ohne in die
Bereiche des Ferrit, Perlit und der Zwischenstufe zu gelangen. Dies ist vor allem
bei einem verhältnismäßig kohlenstoffreichen Stahl von Bedeutung, bei dem die MartensitStart-Temperatur
M
S verhältnismäßig niedrig liegt. Zugleich muß aber die Kemzone des Stabes noch einen
so großen Wärmeinhalt haben, um ein Anlassen des in der Randzone vorliegenden Martensits
zu bewirken.
[0018] Die Bedingungen, unter denen dieser Vorgang ablaufen kann, können anhand Fig. 1 erläutert
werden, die ein Zeit-Temperatur-Umwandlungs-Schaubild für einen Stahl zeigt, der etwa
die für die Erfindung bevorzugte Analyse aufweist, nämlich 0,76 % C, 0,23 % Si und
0,63 % Mn.
[0019] Dabei zeigen die Kurve R
1 den Verlauf der Oberflächentemperatur eines Stahlstabes mit verhältnismäßig geringem
Durchmesser, zum Beispiel 15,1 mm und die Kurve K
1 den Verlauf der Temperatur der Kemzone des betreffenden Stabes. R
2 ist die entsprechende Kurve der Oberflächentemperatur eines Stabes mit größerem Durchmesser.
[0020] Wesentlich für die Wärmebehandlung ist der Verlauf der Kurve R
1 im Bereich des Anlassens. Um eine den Anforderungen an einen Spannstahl genügende
Gefügestruktur zu erreichen, soll die Kurve R
1 der Oberflächentemperatur in der Zeit zwischen der zweiten und der sechsten Sekunde
der in Fig. 1 erfaßten Wärmebehandlung im Temperaturbereich zwischen 400 und 500°C
verlaufen ; sie darf auf keinen Fall in den Perlitbereich hineinreichen.
[0021] Durch das starke Kühlen der Randzone wird auch der Wärmetransport aus der Kemzone
beschleunigt. Je nach chemischer Zusammensetzung wird dann direkt im Zwischenstufenbereich
umgewandelt oder es findet eine Perlitvorausscheidung statt. Als besonders vorteilhaft
wird es angesehen, wenn die Kemzone des Stabes im oberen Zwischenstufenbereich umwandelt,
die sich durch eine fein dispersible Verteilung der Carbide auszeichnet.
[0022] Die Intensität der Kühlung der Randzone hängt wesentlich von der Kühlleistung der
zur Verfügung stehenden Anlage ab. Die Kühlleistung ist von mehreren Faktoren abhängig.
Für eine erprobte Kühlanlage wird eine Wassermenge von 10 bis 20 Vsec kg als besonders
vorteilhaft angesehen. Eine diesen Vorgang unterstützende Umwandlungsträgheit kann
auch durch die chemische Zusammensetzung des Stahles erreicht werden. So wirken beispielsweise
die Erhöhung des Kohlenstoffgehaltes, aber auch die üblichen Legierungselemente des
Stahles, wie Mn, Si, Cr, Ni, Mo in diesem Sinne.
[0023] Durch die Beigabe von weiteren Legierungselementen gelingt es, bestimmte Eigenschaften
des Spannstahles zu verbessern. So bewirken die Beigabe von Chrom (bis zu ca. 0,8
%) und Kupfer (bis zu ca. 0,5 %) eine Erhöhung der Korrosionsbeständigkeit, die Beigabe
von Vanadin (bis zu ca. 0,15 %) und Niob (bis zu ca. 0,06 %) sowie der Mikrolegierungselemente
Titan und Bor in Spuren eine Erhöhung der Zähigkeit und Dauerschwingfestigkeit. Durch
entsprechende Wahl der Legierungselemente gelingt es auch, den C-Gehalt bis an die
untere Grenze zu senken.
[0024] Wie Versuche ergeben haben, erfüllen die erfindungsgemäß hergestellten Spannstähle
die an sie zu stellenden Anforderungen in hohem Maße. In Tabelle 1 sind die Analysenwerte
einiger Schmelzen der Stahlsorten 835/1 030 (Verhältnis: Streckgrenze/Zugfestigkeit)
bzw. 885/1 080 zusammengestellt, die an Spannstäben mit den Durchmessern 26,5 mm bzw.
15,1 mm genommen wurden. Tabelle 2 gibt die als Mittelwerte errechneten statischen
Festigkeitswerte einiger nach der Erfindung hergestellter Spannstäbe der Durchmesser
36,0mm, 26,5 mm und 15,1 mm an. Hierin bedeuten die Abkürzungen Re die Streckgrenze,
Rm die Zugfestigkeit, A
10 die Bruchdehnung über eine Meßlänge, die dem 10-fachen Durchmesser des Stabes entspricht
und A
G die Gleichmaßdehnung.
[0025] Die hohe Korrosionsbeständigkeit von nach der Erfindung hergestellten Stählen ist
vor allem eine Folge großer Gleichmäßigkeit des Gefüges ; durch die niedrige Temperatur
beim Walzen und die schnelle Abkühlung werden Störfaktoren am Entstehen gehindert.
Darüber hinaus haben Relaxationsversuche zur Bestimmung der unelastischen Dehnung
bei 1000 Stunden Standzeit ergeben, daß die Relaxationsverluste sehr gering sind.
Biegeversuche haben ausgezeichnete Duktilitätseigenschaften der untersuchten Proben
ergeben.
[0026] Da die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten Spannstähle eine hohe Komfeinheit
in der Randzone und eine entsprechend hohe Oberflächenfestigkeit aufweisen, sind sie
in besonderem Maße für die Herstellung von schraubbaren Spannstählen geeignet.
[0027] Für die Übertragung der Spannkräfte auf das betreffende Bauteil werden bei Spannstäben
oft Gewindeverankerungen verwendet. In diesem Zusammenhang ist es bekannt, auf mit
glatter Oberfläche gewalzte Stäbe an den Enden auf kaltem Wege Gewinde aufzurollen.
Eine solche spanlose Verformung hat im Gegensatz zu einem eingeschnittenen Gewinde
den Vorteil, daß in dem Gewindebereich mit verringertem Kernquerschnitt eine Verfestigung
des Stahlgefüges, insbesondere im Bereich der Gewindekehlen erzielt wird, so daß der
Stahlstab auch im Gewindebereich mit der vollen, seinem Querschnitt unter Berücksichtigung
der zulässigen Spannungen entsprechenden Kraft ausgenützt werden kann. Dabei ist es
auch bekannt, dieses Gewinde so auszubilden, daß die Ausrundung in den Gewindekehlen
einen wesentlich größeren Krümmungshalbmesser hat als die Ausrundung an den äußeren
Gewindespitzen (DE-PS 10 68 454). Ein Gewinde mit derart ausgerundeten Kehlen läßt
gegenüber dem Gewinde der Mutter erheblich größere Toleranzen zu und schafft somit
die Voraussetzung dafür, daß Ungenauigkeiten beim Einbau der Verankerungskörper unschädlich
aufgefangen werden können.
[0028] Es ist weiterhin bekannt, einen Spannstab schon im Wege der Warmwalzung mit schraubenlinienförmig
Verlaufenden Rippen zu versehen, die auf zwei einander gegenüberliegenden Seiten des
Stabumfangs angeordnet sind und Teile eines Gewindes bilden, auf das ein mit einem
entsprechenden Gegengewinde versehener Verankerungskörper aufgschraubt werden kann
(DE-PS 17 64 630). Das auf diese Weise erzielte Teilgewinde hat gegenüber einem metrischen
Gewinde sehr grobe Toleranzen, so daß es den Anforderungen des rauhen Baubetriebes
sehr entgegerfkommt. Außerdem ist das Schraubgewinde ohne zusätzliche Aufwendungen
auf der gesamten Länge des betreffenden Stabes vorhanden.
[0029] Schließlich ist es auch bekannt, die im Wege der Warmwalzung erzeugten Rippen als
Querrippen auszubilden, die sich etwa über den halben Umfang des zylindrisch ausgebildeten
Spannstabes erstrecken und zu ihren Enden hin an Breite und Höhe abnehmen (DE-PS 20
43 274). Von diesen Rippen liegen nur Teilbereiche auf einer Schraubenlinie, was aber
die Möglichkeit eröffnet, daß auf ein derartiges Teilgewinde sowohl Verankerungskörper
mit Rechts-, wie auch solche mit Linksgewinde aufgeschraubt werden können.
[0030] Gegenstand der Erfindung ist demgemäß noch die Anwendung des Verfahrens auf die Herstellung
von warmgewalzten Stahlstäben oder -drähten mit glatter Oberfläche, die zumindest
an den Enden mit kalt aufgerollten, zum Aufschrauben eines Verbindungs- oder Verankerungskörpers
geeigneten Gewinden versehen werden, bei denen die Ausrundung in den Gewindekehlen
einen wesentlich größeren Krümmungsradius hat als an den Gewindespitzen sowie auf
die Herstellung von Stahlstäben oder - drähten, die im Wege des Warmwalzens mit Rippen
versehen werden, welche zumindest in Teilbereichen entlang einer Schraubenlinie verlaufen,
die an zwei einander gegenüberliegenden Seiten des Stabumfangs angeordnet sind und
Teile eines Gewindes bilden, auf das ein mit einem entsprechenden Gegengewinde versehener
Verbindungs- oder Verankerungskörper aufgeschraubt werden kann.
[0031] Dabei ist es vor allem bei Stahlstäben mit warmgewalzten Rippen wichtig, daß die
Abschreckwirkung durch die Oberflächenform der Stäbe nicht beeinträchtigt wird bzw.
daß die Oberflächenprofilierung der Stäbe so ausgebildet wird, daß die Stäbe auch
im Bereich der Rippen eine gleichmäßige Vergütungsschicht aufweisen.
[0032] Es hat sich gezeigt, daß, wenn die Höhe der Rippen, deren mittlere Breite und ihr
Abstand in einem bestimmten Verhältnis zueinander stehen, bei der Wärmebehandlung
dieses Stabes sich die Rippen gegeneinander dem Kühlmedium wie Kühlrippen verhalten,
das heißt, daß die Wärmeabgabe im Bereich der Rippen vergleichsweise größer ist als
im Bereich der glatten Staboberfläche, so daß die Grenzzone zwischen der Kernzone
und der Randzone des Stabes geradlinig verläuft. Dieses Verhältnis beträgt zweckmäßig
0,5 zu 1 zu 4.
[0033] In der Zeichnung sind noch einige Arten von Spannstählen, die nach der Erfindung
hergestellt werden können, dargestellt. Es zeigt
Fig. 1 ein Zeit-Temperatur-Umwandlungs-Schaubild für einen erfindungsgemäß herzustellenden
Spannstahl,
Fig. 2 einen Spannstab mit glatter Oberfläche und am Stabende aufgerollten Gewinde,
Fig. 3 einen Querschnitt entlang der Linie III-III in Fig. 2,
Fig. 4 einen Ausschnitt aus dem Gewinde in größerem Maßstab,
Fig. 5 eine Seitenansicht eines Spannstabes mit warmgewalzten, auf einer Schraubenlinie
liegenden Gewinderippen,
Fig. 6 einen Querschnitt entlang der Linie VI-VI in Fig. 5 in Normalprojektion,
Fig. 7 einen Spannstab mit warmgewalzten, quer verlaufenden Gewinderippen und
Fig. 8 einen Schnitt entlang der Linie VIII-VIII in Fig. 7 in der Normalprojektion.
[0034] Der in Fig. 2 dargestellte Spannstab 1 ist als glatter Stab gewalzt und der Wärmebehandlung
nach der Erfindung unterzogen worden. Auf kaltem Wege wurde auf das Stabende ein Gewinde
2 aufgewalzt, das in Fig. 4 im Längsschnitt in starker Vergrößerung angedeutet ist.
Dieses Gewinde ist ein sogenanntes unsymmetrisches Teilgewinde, das heißt der Ausrundungsradius
im Bereich der Gewindekehlen 3 ist wesentlich größer als im Bereich der Gewindespitzen
4.
[0035] Bei dem in den Fig. 5 und 6 dargestellten Spannstab 11 handelt es sich um einen sogenannten
Gewindestab, der schon im Wege des warmen Walzvorgangs mit Gewinderippen 12 versehen
wurde. Die Rippen 12 haben eine Höhe h, eine mittlere Breite B und sind in einem Abstand
A voneinander angeordnet, die etwa in einem Verhältnis von 0,5 zu 1 zu 4 stehen. Die
Rippen 12 erstrecken sich jeweils etwa über ein Drittel des Stabumfangs in voller
Höhe und gehen an ihren Stirnseiten 13 in die Oberfläche 14 des Stabkerns 15 über.
[0036] Hier ist angedeutet, daß die Grenzzone 16 zwischen der Randzone R, in der das Material
des Stahles durch die Oberflächenabschreckung in Martensit umgewandelt wurde, und
der Kernzone K, deren nach der Oberflächenabschreckung verbliebener Wärmeinhalt das
nachfolgende Anlassen der martensitischen Randzone R bewirkt, etwa geradlinig verläuft.
Dies ist die Folge der verstärkten Kühlwirkung der Rippen bei der Oberflächenabschreckung
und hat den Vorteil einer durchgehend hohen Oberflächenfestigkeit des Stahles und
einer sehr guten Korrosionsbeständigkeit.
[0037] Entsprechende Verhältnisse herrschen auch bei dem in den Fig. 7 und 8 dargestellten
Gewindestab 21, bei dem die Rippen 12 als Querrippen ausgebildet sind. Auch hier verläuft
die Grenzzone 22 zwischen der Kernzone K und der Randzone R des Stabes ohne Beeinflussung
durch die Rippen geradlinig.
[0038] Infolge der hohen Oberflächenfestigkeit der vergüteten Randzone R, die auch die warmgewalzten
Rippen umfaßt, ist es möglich, die Verankerungs- und Verbindungselemente, wie Muttern,
Muffen oder dergleichen kürzer auszubilden als bei bekannten Spannstäben mit homogenem
Stabquerschnitt. Je kürzer aber diese Elemente sind, desto besser ist die Kraftübertragung
im Gewindebereich zwischen Stab und Mutter bzw. Muffe.

1. Verfahren zur Wärmebehandlung von warmgewalzten Spannstählen in Form von Stäben oder
Drähten mit einer Streckgrenze von 835 bis 1080 N/mm2 und einer Zugfestigkeit von 1030 bis 1230 N/mm2, bei dem Stähle mit einem C-Gehalt von 0,50 bis 0,80 %, einem Si-Gehalt von 0,20
bis 0,50 % und einem Mn-Gehalt von 0,30 bis 0,80 % nach dem Warmwalzen aus der Walzhitze
an der Austrittsseite des Fertiggerüstes heraus mit einer Endwalztemperatur, die an
der unteren Grenze der Warmverformbarkeit des Stahles knapp über dem Umwandlungspunkt
A3 liegt, mittels Wasser einer Oberflächenabschreckung derart unterzogen werden, daß
das Material in einer Randzone (R) unmittelbar und vollständig in Martensit umgewandelt
wird und daß der in der Kernzone (K) verbliebene Wärmeinhalt während des nachfolgenden
Abkühlens ein Anlassen der martensitischen Randzone (R) nicht über den Bereich der
Zwischenstufe hinaus derart bewirkt, daß die Oberflächentemperatur der Randzone durch
Temperaturausgleich in dem Zeitraum zwischen der zweiten und sechsten Sekunde der
Wärmebehandlung in Abhängigkeit vom Stabdurchmesser zwischen 400 Grad und 500 Grad
C beträgt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß Stähle mit einem C-Gehalt von
etwa 0,75 %, einem Si-Gehalt von etwa 0,25 % und einem Mn-Gehalt von etwa 0,60 % verwendet
werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Endwalztemperatur
zwischen 860 und 1060 Grad C liegt.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Legierung
bis zu ca. 0,8 % Chrom, bis zu ca. 0,5 % Kupfer, bis zu ca. 0,15 % Vanadium, bis zu
ca. 0,06 % Niob sowie Spuren von Titan und Bor einzeln oder in Kombination beigegeben
werden.
5. Anwendung des Verfahrens nach den Ansprüchen 1 bis 4 auf die Herstellung von warmgewalzten
Stahlstäben oder -drähten mit glatter Oberfläche, die zumindest an den Enden mit kalt
aufgerollten, zum Aufschrauben eines Verbindungs oder Verankerungskörpers geeigneten
Gewinden versehen werden, bei denen die Ausrundung in den Gewindekehlen einen wesentlich
größeren Krümmungsradius hat als an den Gewindespitzen.
6. Anwendung des Verfahrens nach den Ansprüchen 1 bis 4 auf die Herstellung von Stahlstäben
oder -drähten, die im Wege des Warmwalzens mit Rippen versehen werden, welche zumindest
in Teilbereichen entlang einer Schraubenlinie verlaufen, die an zwei einander gegenüberliegenden
Seiten des Stabumfangs angeordnet sind und Teile eines Gewindes bilden, auf das ein
mit einem entsprechenden Gegengewinde versehener Verbindungs- oder Verankerungskörper
aufgeschraubt werden kann.
7. Anwendung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Rippen so ausgebildet und
angeordnet sind, daß das Verhältnis von Höhe zu mittlerer Breite zu Abstand der Rippen
etwa 0,5 zu 1 zu 4 beträgt.
1. A process for the heat-treatment of hot-rolled prestressing steels in the form of
rods or wires having a yield stress of from 835 to 1080 N/mm2 and a tensile strength of from 1030 to 1230 N/mm2, in which steels having a C content of from 0.50 to 0.80 %, an Si content of from
0.20 to 0.50 % and an Mn content of 0.30 to 0.80 %, are subjected, after hot rolling,
to a surface quenching with water from the rolling temperature at the outlet side
of the finishing stand at a final rolling temperature which is at the lower limit
of the thermal deformability of the steel just above the critical point A3, so that in a peripheral zone (R) the material is converted directly and completely
into martensite, and that the heat content remaining in the core zone (K) during the
subsequent cooling does not cause tempering of the martensitic peripheral zone (R)
beyond the range of the intermediate phase in such a way that, by temperature equalisation,
the surface temperature of the peripheral zone reaches between 400 degrees and 500
degrees C in the period between the second and sixth seconds of the heat treatment,
depending on the rod diameter.
2. A process according to Claim 1, characterised in that steels having a C content of
about 0.75 %, an Si content of about 0.25 % and an Mn content of about 0.60 % are
used.
3. A process according to Claim 1 or 2, characterised in that the final rolling temperature
is between 860 and 1060 degrees C.
4. A process according to any one of Claims 1 to 3, characterised in that up to about
0.8 % chromium, up to about 0.5 % copper, up to about 0.15 % vanadium, up to about
0.06 % niobium and also traces of titanium and boron are added individually or in
combination to the alloy.
5. Use of the process according to Claims 1 to 4 in the manufacture of hot-rolled steel
rods or wires with a smooth surface, at least the ends of which are provided with
cold-rolled threads which are suitable for screwing on a connecting or anchoring member,
wherein the radiusing into the thread roots has a substantially larger radius of curvature
than at the thread crests.
6. Use of the process according to Claims 1 to 4 in the manufacture of steel rods or
wires provided during hot-rolling with ribs, at least portions of which extend along
a helix and which are disposed on two mutually opposed sides of the rod circumference
and forms parts of a thread on to which can be screwed a connecting or anchoring member
provided with a corresponding counter-thread.
7. Use according to Claim 6, characterised in that the ribs are so formed and arranged
that the ratio of height to average width to spacing of the ribs is about 0.5:1:4.
1. Procédé pour le traitement thermique d'aciers de précontrainte laminés à chaud en
forme de barres ou de câbles ayant une limite d'élasticité de 835 à 1080 N/mm2 et une résistance à la traction de 1030 à 1230 N/mm2, selon lequel des aciers ayant une teneur en C de 0,50 à 0,80 %, une teneur en Si
de 0,20 à 0,50 % et une teneur en Mn de 0,30 à 0,80 % sont, après le laminage à chaud
et à partir de la température de laminage sur le côté de sortie de la cage finisseuse
présentant une température finale de laminage située à la limite inférieure de la
déformabilité à chaud de l'acier et juste au-dessus du point de transformation A3, soumis à une trempe de surface au moyen d'eau de telle sorte que le matériau est
transformé directement et totalement en martensite dans une zone marginale (R), et
que l'enthalpie résiduelle dans la zone de coeur (K) ne produit pas pendant le refroidissement
consécutif un revenu de la zone marginale martensitique (R) au-delà de la plage du
domaine bainitique, de telle sorte que la température de surface de la zone marginale
est, par égalisation de température, dans la période comprise entre la deuxième et
la sixième seconde du traitement thermique, comprise entre 400 degrés et 500 degrés
C selon le diamètre de la barre.
2. Procédé selon la revendication 1, caractérisé en ce que l'on utilise des aciers ayant
une teneur en C d'environ 0,75 %, une teneur en Si d'environ 0,25 %, une teneur en
Mn d'environ 0,60 %.
3. Procédé selon la revendication 1 ou 2, caractérisé en ce que la température de laminage
finale est comprise entre 860 et 1060°C.
4. Procédé selon l'une quelconque des revendications 1 à 3, caractérisé en ce que l'on
ajoute à l'alliage jusqu'à environ 0,8 % de chrome, jusqu'à environ 0,5 % de cuivre,
jusqu'à environ 0,15 % de vanadium, jusqu'à environ 0,06 % de niobium, ainsi que des
traces de titane et de bore, individuellement ou en combinaison.
5. Utilisation du procédé selon l'une quelconque des revendications 1 à 4, pour la fabrication
de barres ou de câbles d'acier laminés à chaud et à surface lisse, qui sont munis
au moins à leurs extrémités de filetages appropriés et laminés à froid pour y visser
un corps de liaison ou d'ancrage, dans lequel l'arrondi des gorges du filetage a un
rayon de courbure sensiblement plus important que celui des pointes.
6. Utilisation du procédé selon l'une quelconque des revendications 1 à 4, pour la fabrication
de barres ou de câbles d'acier, qui sont munis de nervures pendant le laminage à chaud,
disposées au moins dans les régions partielles le long d'une hélice, qui sont prévues
sur les deux côtés mutuellement opposés de la périphérie de la barre et forment une
partie d'un filetage sur lequel peut être vissé un corps de liaison ou d'ancrage muni
d'un contre-filetage correspondant.
7. Utilisation du procédé selon la revendication 6, caractérisé en ce que les nervures
sont constituées et disposées de manière que le rapport entre la hauteur et la largeur
moyenne et la distance entre nervures soit sensiblement d'environ 0,5 à 1 à 4.