[0001] Die Erfindung betrifft eine Spinnanlage für Chemiefasern mit einem an die Spinndüse
anschließenden, als Rohr ausgebildeten Spinnschacht, der zweigeteilt ist, wobei sein
oberer Teil gegenüber dem unteren, feststehenden Teil teleskopartig verschiebbar und
mit dem Spinnkopf luftdicht verbindbar ist.
[0002] Der Gegenstand der vorliegenden Erfindung stellt eine vorteilhafte Weiterbildung
des Gegenstands des Patents (DE-PA P 34 06 347.1) dar und betrifft insbesondere die
Erleichterung des sog. Düsenwechsels. Insoweit ist der Text des genannten Patents
Bestandteil der vorliegenden Beschreibung.
[0003] Die aus der Spinndüse austretenden frischersponnenen Filamente sind bekanntlich außerordentlich
empfindlich, weshalb eine in der Regel allseitige Umkleidung sich allgemein eingeführt
hat. Bei der Gegenstand des genannten Patents darstellenden Spinnanlage schließt sich
unmittelbar an die Spinndüse ein als Rohr ausgebildeter Spinnschacht an, dessen der
Spinndüse benachbarte Teillänge perforiert und von einem Anblaskasten umgeben ist.
Bei einer Grundlage der vorliegenden Erfindung darstellenden, besonderen Ausbildungsform
ist der Spinnschacht zweigeteilt, wobei die der Spinndüse benachbarte, obere Teillänge
gegenüber dem unteren, feststehenden Teil des Spinnschachtes teleskopartig verschiebbar
und damit bei Arbeiten am Spinnkopf von diesem wegfahrbar ist. Insbesondere der Düsenwechsel
wird auf diese Weise ermöglicht.
[0004] Technische Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es nun, insbesondere die Düsenwechsel
durch entsprechende Ausgestaltung des oberen Spinnschachtteils erheblich zu erleichtern.
Dies geschieht erfindungsgemäß durch eine Spinnanlage der eingangs beschriebenen Art,
die sich dadurch auszeichnet, daß am oberen, zur Spinndüse weisenden Ende des gegenüber
dem unteren, feststehenden Teil des Spinnschachtes teleskopartig bewegbaren oberen
Teils eine Trag- oder/und Montageeinrichtung für das Düsenpaket bzw. den Düsentopf
vorgesehen ist. Diese Trag- oder/und Montageeinrichtung kann entweder ein Werkzeug
sein, das zum Düseneinsetzen oder zum Ausbau vorübergehend auf den Spinnschacht aufgesetzt
wird, oder als fester Abschlußteil des teleskopartig bewegbaren oberen Spinnschachtteils
vorgesehen sein.
[0005] Eine mögliche Ausführungsform des vorübergehend aufgesetzten Werkzeugs besteht beispielsweise
aus einer kreiszylindrischen Scheibe, die in eine flache Ausdrehung auf der Oberseite
des Anblaskastenflansches eingesetzt werden kann. Da sie insbesondere bei Verwendung
eines Spinnkopfes nach dem Patent EP 85106256.2 (Bag. 1416) zur Befestigung des Düsenpakets
um die Spinnschachtachse gedreht werden muß, kann die Scheibe zur Verminderung der
Reibung vorteilhaft auf ihrer Unterseite mit einem schmalen, auf dem Boden der flachen
Ausdrehung aufsitzenden Ringwulst versehen sein. In ihre Oberseite sind auf einem
konzentrischen Kreis in entsprechende Montagebohrungen des Düsentopfes eingreifende,
axial ausgerichtete Stifte zum Festdrehen des Düsentopfes eingesetzt. Zum Verdrehen
der Montagescheibe kann diese auf ihrem kreiszylindrischen Umfang Bohrungen zum Einsetzen
eines
Montageschlüssels aufweisen oder andere an sich bekannte Vorkehrungen zum Ansetzen eines
entsprechenden Schlüssels zeigen. Nach Beendigung des Düsenwechselswird das Montagewerkzeug
wieder entfernt und anschließend die luftdichte Verbindung zwischen Spinnkopf und
Spinnschacht hergestellt.
[0006] Es ist aber auch möglich, das scheibenförmige Montagewerk-
zeug als Bestandteil des Spinnschachtflansches an Ort und Stelle zu belassen, wenn
die Scheibe eine den erforderlichen freien Durchtritt des Filamentbündels gewährleistende
Innenbohrung erhält. Um die Ableitung von Wärme vom Düsenpaket in das Montagewerkzeug
zu verhindern oder doch zu begrenzen, wird sein Rand, auf dem der Düsentopf aufsitzt,
durch eine geeignete Isolierung abgedeckt.
[0007] Bei einer besonderen Weiterbildungsform der als integrierter Abschlußteil des teleskopartig
bewegbaren, oberen Spinnschachtteils ausgeführten Montageeinrichtung ist diese ein
in die kreiszylindrische Innenbohrung des Anblaskastenflansches eingepaßter Montagering,
der auf seinem Außenumfang eine oder mehrere Steilgewindenuten aufweist. In Anzahl
und gegenseitigem Abstand zu diesen passend sind auf der Innenfläche der kreiszylindrischen
Flanschbohrung radial nach innen gerichtete, in die Steilgewindenuten eingreifende
Gleitstifte vorgesehen. Die Steilgewindenuten weisen gleiche Steigung und Laufrichtung
auf. Um den Montagering nach dem Einsetzen des Düsentopfes in seiner Ruhestellung
festzuhalten, enden die nach unten offenen Steilgewindenuten oben in einem Mindestabstand
von ca. 0,3 mm vom oberen Ringrand oder erhält der Montagering an seinem oberen Ende
einen Sicherheitsbund. Um in letzterem Fall einen Überstand zu vermeiden, kann eine
entsprechende Eindrehung für den Bund vorgesehen sein. Auch hier ist die mit dem Düsentopf
in Berührung kommende
Ringoberfläche mit einem druckfesten und hitzebeständigen Isoliermaterial abgedeckt.
[0008] Zur Verringerung der Reibung zwischen den Wänden der Steilgewindenuten und den Gleitstiften
können letztere mit auf diesen leichtgängig laufenden, kreiszylindrischen Laufringen
ausgerüstet sein. Dabei ist es insbesondere vorteilhaft, die Montageeinrichtung durch
Sperren mit dem Düsentopf zu verbinden. Diese Sperren bewirken eine mechanische Verbindung
zwischen Montageeinrichtung und Düsentopf beim Lösen des Düsentopfes. Diese mechanische
Verbindung stellt sicher, daß die Drehbewegung der Montageeinrichtung auf den Düsentopf
übertragen wird.
[0009] Die für die Herstellung der luftdichten Verbindung zwischen Spinnkopf und Spinnschacht
beim Eindrehen des Düsentopfes zu berücksichtigen, unvermeidlichen Toleranzen bilden
beispielsweise keine Schwierigkeit, wenn eine Abdichtung gewählt wird, wie sie im
DE-Patent (P 34 06 347.1) in den Figuren 6 und 6a dargestellt und dort auf Seite 10,
Zeilen 12 bis 28, beschrieben ist; eine andere Möglichkeit stellt die Anordnung eines
niedrigen Faltenbalgs oder Kompensators zwischen dem Anblaskastenflansch und dem Spinnkopf
dar.
[0010] Die Erfindung wird im folgenden anhand der Zeichnungen .beschrieben.
[0011] Es zeigen
Fig. 1 Schnitt in der Spinnschachtachse, schematisch;
Fig. 2 Ausführungsbeispiel eines Montagewerkzeugs, das in Zusammenhang mit dem Spinnschacht
nach Fig. 1 verwendet wird;
Fig. 3 ein weiteres Ausführungsbeispiel eines Montagewerkzeugs, das im Endbereich
des Spinnschachtes nach Fig. 1 integriert ist;
Fig. 4 Ausführungsbeispiel eines Spinnkopfes mit einem Düsentopf, der mit Hilfe der
Montagewerkzeuge nach Fig. 2 und Fig. 3 montiert werden kann.
[0012] Der in Fig. 1 dargestellte Spinnschacht 3 erstreckt sich in
Ausstoßrichtung der Fäden 2, d.h. in der Regel senkrecht nach unten. Der Spinnschacht
3 schließt sich unmittelbar an die Spinndüse 1 an. Daher beginnt der obere Teil des
Spinnschachtes in unmittelbarer Nachbarschaft der Spinndüse 1. Dieser obere Teil des
Spinnschachtes ist von einem Anblaskasten 4 mit einer Luftzufuhr 5 umgeben. Der obere
Teil 7 des Spinnschachtes und der Anblaskasten 4 sind miteinander verbunden und in
senkrechter Richtung beweglich. Der untere Teil 6 des Spinnschachtes ist feststehend
und auf dem Geschoßboden 8 befestigt. Der obere Teil 7 ist im Inneren des Teils 6
teleskopartig verschiebbar. Der obere Teil 7 des Spinnschachtes 3 ist luftdurchlässig
- beispielsweise -perforiert, gelocht oder aus einem porösen Material gefertigt -
und zwar in dem der Spinndüse unmittelbar gegenüberliegenden Bereich. In diesem Zusammenhang
wird auf die britische Patentanmeldung Nr. 84 04773 Bezug genommen, die wiederum mit
der deutschen Patentanmeldung P 33 26 076.1 identisch ist.
[0013] Der feststehende Teil 6 des Spinnschachtes 3 durchstößt den Bühnen- oder Geschoßboden
8, an dem er mittels einer geeigneten Konstruktion 9 verankert ist und von dem aus
die Spinnstellen üblicherweise gewartet werden. Der verschiebbare Spinnschachtteil
7 sitzt mit seinem oberen, an die Spinndüse 1 anschließenden Teil im Anblaskasten
4 und ist mit diesem durch Flansch 10 zu einer Einheit verbunden. Anblaskasten 4 und
Spinnschacht 3 sind an einer aus dem Tragarm 11 und dem Führungsschlitten 12 bestehenden
Tragein- richtung aufgehängt. Eine Gleitbahn 13 dient zur Führung des Schlittens 12
und ist - in dem dargestellten Ausführungsbeispiel - eine senkrechte Säule 13, die
von dem Schlitten
12 umfaßt wird. Die Säule ist am Boden 8 verankert und über eine Traverse 14 hier mit
der angedeuteten Gebäudewand 15 verbunden. An der Traverse 14 sind zwei Umlenkrollen
16 und 17 angebracht, über die ein Seil 19, das ein Gegengewicht 18 mit dem Führungsschitten
12 verbindet, läuft.
[0014] Während des Spinnbetriebes ist der Anblaskasten 4 zusammen mit dem Spinnschacht 3
durch seinen Flansch 20 mit den Gegenflanschen 21 des Spinnkopfes 22 verbunden. In
dieser Stellung ist der Anblaskasten 4 mit der Luftzufuhr 5 über eine schnell lösbare
Verbindung 24, 25 in der Nähe des Anblaskastens verbunden.
[0015] Wenn die beiden Verbindungen 20, 21 und 24, 25 gelöst sind, kann bei dem in Fig.
1 gezeigten Ausführungsbeispiel der bewegliche Spinnschachtteil 7 von Hand gegen die
Wirkung des Gegengewichts 18 in den feststehenden Spinnschachtteil 6 hineingeschoben
werden, woraufhin die einzelnen Spinnstellen leicht zugänglich sind. Der Spinnschachtteil
7 kann beispielsweise auch durch reversiblen Motorantrieb oder durch hydraulische
oder pneumatische Antriebe ein- und ausgefahren werden.
[0016] Die Figuren 2 und 3 zeigen als Detail einen Schnitt des Spinnschachtes nach Fig.
1 im Bereich des Flansches 20, durch welchen der obere Spinnschachtteil 7 und der
Anblas- kasten 4 mit dem Flansch 21 der Spinndüse verbunden werden.
[0017] Flansch 21 ist Teil des Düsentopfes 1 und dient zur Befestigung des Düsenpakets einschließlich
der Düse 25, wie in der europäischen Patentanmeldung, Aktenzeichen EP 85106256.2 (Bag.
1416) dargestellt. Diese Parallelanmeldung beschreibt einen Spinnkopf zum Verspinnen
von Schmelzen mit einem topfförmigen Gehäuse, das die Spinndüse aufnimmt. Der Düsentopf
ist mit dem Spinnkopf durch einen Verbindungsstopfen und Gewindeverbindung lösbar
verbunden, und zwar so, daß die Schmelzeleitung mit dem Gehäuse kommuniziert. Anhand
von
Fig. 4 wird dieser Spinnkopf weiter unten noch eingehender beschrieben. In Fi
g. 2 ist der Spinnkopf mit 22 angegeben.
[0018] Durch die vorliegende Erfindung werden Vorrichtungen zum Ausbauen des Düsentopfes
1 mit Düsenpaket und Spinndüse und Einsetzen eines neuen Düsentopfes mit Düsenpaket
in den Spinnkopf zur Verfügung gestellt. Zu diesem Zweck weist der obere Teil 7 außer
dem Flansch 20 ein geeignetes Werkzeug auf.
[0019] Das zur Durchführung des Düsenwechsels einzusetzende und nach dessen Beendigung wieder
zu entfernende Montagewerkzeug der Fig. 2 besteht aus einer Scheibe 60, die auf den
Abschlußflansch 20 des Anblaskastens 4 aufgesetzt wird. Als Zentrierhilfe ist in die
Oberseite des Flansches 20 eine flache Eindrehung 64 eingebracht, deren Durchmesser
dem Außendurchmesser der Scheibe 60 entspricht. Zur Verminderung der Reibung ist bei
der dargestellten Ausführungsform die Scheibe 60 auf ihrer Unterseite mit einem konzentrischen
Ringwulst 61 versehen. Auf der Oberseite der Scheibe 60 sind auf einem Kreis und in
gleichem gegenseitigen Abstand Montagestifte 62 axial ausgerichtet eingesetzt. Sie
greifen in entsprechende Montagebohrungen 63 auf der Unterseite des Düsentopfes 1
ein. Dabei darf - bei passender Teilung - die Zahl der Stifte 62 die der Bohrungen
63 nicht übersteigen, kann jedoch durchaus geringer sein.
[0020] In der dargestellten Ausführungsform sind am kreiszylindrischen Umfang der Scheibe
60 Bohrungen 65 zum Einsetzen eines Montageschlüssels vorgesehen; stattdessen kann
der Ring auf seinem Umfang aber beispielsweise auch zueinander parallele, abgeflachte
bzw. ebene Flächen aufweisen, an denen ein passender Maulschlüssel angesetzt werden
kann.
[0021] Bevor der Düsentopf 1 aus dem Spinnkopf ausgebaut wird, muß die Schmelzezufuhr unterbrochen
werden. Außerdem müssen die Verbindungen 24, 25 gelöst werden.
Danach wird die aus dem Anblaskasten 4 und dem oberen
Spinn- schachtteil 7 bestehende Einheit nach unten verschoben.
[0022] Das scheibenförmige Montagewerkzeug 60 wird in die kreisförmige Ausnehmung 64 des
Flansches 20 eingesetzt. Um das Verdrehen der Scheibe 60 zu erleichtern, wird auf
die Flächen 'der Ausnehmung 64 eine Schmierflüssigkeit aufgetragen. Nun werden der
obere Spinnschachtteil 7 und die Anblaskammer 4 nach oben bewegt. Scheibe 60 wird
derart gedreht und positioniert, daß die Montagestifte 62 mit den Bohrungen 63 des
Düsentopfes 1 fluchten und in diese eingreifen können. Nun wird ein entsprechendes
Werkzeug, z.B. eine Stange, in die Bohrung 65 eingeführt, und die Scheibe 60 wird
mit dem Düsentopf 1 um die gemeinsame Achse 24 so lange gedreht, bis sich der Düsentopf
1 vom Spinnkopf 22 löst und von diesem abgenommen und durch ein neues Düsenpaket mit
Spinndüse, Filter usw. ersetzt werden kann. Nach Ausbau des auszuwechselnden Düsentopfes
1 wird der neue Düsentopf auf die Scheibe 60 derart aufgesetzt, daß die Stifte 62
wieder mit den Bohrungen 63 des neuen Düsentopfes fluchten und in diese eingreifen
können. Nun wird die aus Anblaskasten 4 und oberem Spinnschachtteil 7 bestehende Einheit
nach oben in eine Stellung verschoben, in der der Topf 1 in das Gewinde, durch welches
er mit dem Spinnkopf 22 verbunden wird, eingreift. Dann wird die Scheibe 60 wieder
mit Hilfe entsprechender Werkzeuge, die in die Bohrungen 65 eingeführt werden müssen,
verdreht.
[0023] Nun wird die Einheit aus Anblaskasten 4 und oberem Spinnschachtteil 7 nach unten
verschoben, und die Scheibe 60 wird von Flansch 20 entfernt. Bevor der Spinnkopf wieder
in Betrieb genommen wird, werden Flansch 20 und Flansch 21 des Düsentopfes 1 wieder
fest miteinander verbunden.
[0024] sofern die Scheibe 60 eine zentrale Bohrung erhält, deren Durchmesser mindestens
so groß ist wie der der Bohrung im Boden des Düsentopfes 1, ist es auch möglich, sie
ständig in der Eindrehung 64 des Flansches 20 zu belassen. In diesem Falle wird jedoch
zweckmäßig zwischen Scheibe bzw. Ring 60 und Düsentopf 1 eine Isolierung entsprechend
der Isolierscheibe 69 in Fig. 3 vorgesehen.
[0025] Fig. 3 zeigt ein Montagewerkzeug, durch welches der Düsentopf 1 in den Spinnkopf 22
eingesetzt werden kann. Das Montagewerkzeug ist in den Flansch 20 integriert. Es sei
bemerkt, daß es sich hierbei lediglich um ein Beispiel handelt.
[0026] Das Montagewerkzeug ist ein Ring 68. Der Montagering 68 ist so bemessen, daß er mit
seinem kreiszylindrischen Außenmantel mit geringem Spiel in die zentrale Bohrung des
Flansches 20 paßt. In gleichem gegenseitigen Abstand sind in seinen zylindrischen
Außenmantel Steilgewindenuten 67 eingearbeitet. Korrespondierend mit den Steilgewindenuten
67 sind in die Wand der zentralen Flanschbohrung Laufstifte 66 eingelassen, die radial
nach innen weisen und deren freie Länge so bemessen ist, daß sie sich in den Steilgewindenuten
67 frei bewegen können.
Ggf. kann der Stiftdurchmesser jedoch so bemessen sein, daß die Stifte 66 nur mit einem
gewissen Kraftaufwand in den Nuten 67 bewegt werden können. Die Oberseite des
Montageringes 68 ist mit einem Isolierring 69 abgedeckt, der Wärmeverluste verhindern
soll.
[0027] Auf verschiedene Weise kann dafür Sorge getragen werden, daß der Montagering 68 nicht
durch die zentrale
Flanschbohrung fällt. So sind bei der Ausführungsform der
Fig. 2 die Steilgewindenuten 67 nach oben qeschlossen. Eine andere Möglichkeit besteht
darin, daß der Montagering 68 am oberen Rand mit einem Bund versehen wird, der bei
Erreichen der tiefsten Stellung auf dem Flansch 20 aufsetzt.
[0028] Zum Einsetzen eines neuen Düsentopfes 1 in den Spinnkopf 22 wird die Einheit aus
Anblaskasten 4 und oberem Spinnschachtteil 7 nach unten verschoben. Der Montagering
68 wird derart um seine Achse 24 gedreht, daß sich die Stifte 66 am untersten Ende
der Nuten 67 befinden und der Montagering selbst mit seiner Oberseite über die Oberseite
des Flansches 20 hinausragt. Nunmehr werden der Isolierring 69 und der neue Düsentopf
1 auf die Oberseite des Ringes 68 aufgesetzt. Wenn die Einheit aus Anblaskasten 4
und oberem Spinnschachtteil 7 nach oben verschoben wird, greift der Düsentopf in das
Gewinde des Verbindungsstopfens ein, mit dem er verbunden werden muß. Wenn das Gewinde
des Verbindungsstopfens und die Nuten 67 dieselbe Steigung besitzen, werden der Ring
68 und der Düsentopf 1 infolge der Aufwärtsbewegung des Flansches 20 um die Achse
24 gedreht.
[0029] In dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 3 wird für eine Reibung zwischen Montagering
68, Isolierring 69 und Flansch 21 des Düsentopfes gesorgt, die groß genug ist, um
die Übertragung eines Drehmoments vom Montagering 68 auf den Düsentopf 1 zu gewährleisten.
Es sei bemerkt, daß auf dem Montagering 68 Stifte vorgesehen werden können, die, wie
in Fig. 2 gezeigt, in die Bohrungen des Düsentopfes-1 passen.
[0030] Ein Ausführungsbeispiel zum Ausbauen des Düsentopfes 1 aus dem Spinnkopf 22 weist
eine Vorrichtung auf, durch welche der Düsentopf 1 mit dem Montagering 68 starr verbunden
ist.
[0031] Fig. 4 zeigt neben der Montageeinrichtung entsprechend Fig.
3 Teil eines Spinnkopfes, der ähnlich dem in der euro- pä
ischen Patentanmeldung, Aktenzeichen EP 85106256.2 (Bag.
1416) gezeigten Spinnkopf ist. Der Spinnkopf 22 besteht unter anderem aus dem Pumpenblock
72, an dem ein Verbin-
dungsstopfen 74 durch Befestigungsschrauben 75 und 76 befestigt ist. Die Schmelzeleitung
73 verläuft durch Pumpenblock 72, Verbindungsstopfen 74 und Kolben 88 bis in das Innere
des Düsentopfes 1. Über Flansch 21 sind Spinndüse 25, Stützplatte 82 mit Schmelzebohrungen
83, Filterpaket 86, Membran 87 und Kolben 88 mit dem Düsentopf 1 verbunden. Der
Verbindungsstopfen 74 ist zylindrisch und weist auf seiner Außenseite ein Gewinde 77
auf, das eine Bajonettverbindung sein kann oder ein mehrgängiges, selbsthemmendes
Gewinde, das schnell festgezogen und gelöst werden kann. Die Steigung des Gewindes
entspricht der am Montagering 68 in Fig. 3 gezeigten Steigung. Der Düsentopf 1 ist
in seinem Inneren mit einem entsprechenden Gewinde ausgestattet. Somit kann der Düsentopf
zusammen mit dem Düsenpaket über die Gewindeverbindung 77 mit dem Spinnkopf verbunden
werden. Bezüglich der Funktion des in Fig. 4 gezeigten Spinnkopfes wird auf die oben
erwähnte europäische Patentanmeldung verwiesen. Der Düsentopf 1 weist an seinem Flänsch
21 Aussparungen 26 auf, und zwar mindestens zwei, die auf dem Umfang verteilt sind.
In derselben Teilung weist der Montagering 68 Sperren 27 in Form von hakenförmigen
Bolzen auf. Die Weite der Aussparungen 26 im Eingangsbereich ist weit genug, um die
Bolzen und Nasen aufzunehmen. Wenn die Sperren in die Aussparungen eingefahren sind,
fügt sich die Nase 28 der Sperre 27 in eine entsprechende Erweiterung der Aussparung
26 ein.
[0032] Zum Einbau eines Düsenpaketes wird der Düsentopf mit allen Bestandteilen auf den
Montagering 68 gesetzt, und zwar so, daß die Sperren mit den Aussparungen fluchten.
Beim Hochschieben des oberen Spinnschachtteils 7 wird durch die Stifte 66 des Flansches
20 einerseits und durch das Gewinde 67 im
Montagering 68 ein Drehmoment auf den Montagering ausgeübt. Dieses Drehmoment wird
- außer durch Reibung - durch die - in Fig. 4 - linke Flanke der Sperre 27 auf die
entsprechende Flanke der Aussparung 26 übertragen. Zum Ausbau des Düsenpakets wird
der Spinnschachtteil nach unten geschoben. Dadurch wird ein Drehmoment in der anderen
Richtung und eine gerade Abwärtsbewegung auf den Montagering ausgeübt. Das Drehmoment
wird durch die andere Flanke der Sperre 27 und die Abwärtsbewegung durch die Nase
28 der Sperre 27 auf den Düsentopf übertragen.
[0033] Im übrigen entspricht das Ausführungsbeispiel nach Fig. 4 demjenigen nach Fig. 3.
[0034] Die Bedeutung der Erfindung liegt darin, daß sie einen ersten Schritt darstellt zur
Automatisierung des Düsenwechsels in Spinnmaschinen. Das gilt insbesondere für das
Ausführungsbeispiel nach Fig. 3 und 4, bei dem die manuelle Tätigkeit zum Lösen und
Einsetzen der Düse in den Spinnbalken der Spinnanlage bereits reduziert ist auf den
An- und Abtransport und die Befestigung am oberen Spinnschachtteil.
BEZUGSZEICHENAUFSTELLUNG
[0035]
1 Düsentopf, Düsenpaket
2 Filamente
3 Spinnschacht
4 Anblaskasten
5 Luftanschluß
7 oberer Spinnschachtteil
20 Flansch, Anblaskastenflansch
21 Gegenflansch
22 Spinnkopf,
24 Achse
25 Düsenplatte
26 Aussparung
27 Bolzen, Sperren
28 Nase
60 Scheibe, Montagescheibe
61 Ringwulst
62 Sift, Montagestift
63 -Bohrung, Montagebohrung
64 Eindrehung
65 Bohrung, Schlüsselbohrung
66 Laufstift, Gleitstift
67 Steilgewindenut
68 Montagering
69 Isolierring, Isolierscheibe
1. Spinnanlage für Chemiefasern mit einem an die Spinndüse anschließenden, als Rohr
ausgebildeten Spinnschacht, der zweigeteilt ist, wobei sein oberer Teil gegenüber
dem unteren, feststehenden Teil teleskopartig verschiebbar und mit dem Spinnkopf luftdicht
verbindbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß am oberen, zur Spinndüse (1) weisenden
Ende des verschiebbaren oberen Teils (7) des Spinnschachtes (3) eine Trag- oder/und
Montageeinrichtung (60-62; 66-68) für das Düsenpaket bzw. den Düsentopf (1) vorgesehen
ist.
2. Spinnanlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Trag- und Montageeinrichtung
(60-62) ein zum Düsenein- oder -ausbau vorübergehend ein- bzw. aufsetzbares Montagewerkzeug
ist.
3. Spinnanlage nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Montagewerkzeug (60-62)
eine flache Scheibe (60) ist, die auf den oberen Teil (7) des Spinnschachtes drehbar
aufgesetzt wird.
4. Spinnanlage nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der obere Teil (7) des
Spinnscharhtes einen Abschlußflansch (20) mit einer zylindrischen Ausnehmung (64)
besitzt, in der die Scheibe (60) geführt ist.
5. Spinnanlage nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Scheibe (60) mit einer
auf ihrer Unterseite angebrachten, konzentrischen, schmalen Ringwulst (61) auf dem
Boden der flachen Ausdrehung (64) aufsitzt.
6. Spinnanlage nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Scheibe
(60) auf ihrem kreiszylindrischen Umfang Vorkehrungen (65) zum An- oder Einsetzen
eines Montageschlüssels aufweist.
7. Spinnanlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Montageeinrichtung
(66-68) als integrierter Abschlußteil des teleskopartig bewegbaren, oberen Teils (7)
des Spinnschachtes (3) ausgeführt ist.
8. Spinnanlage nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Montageeinrichtung
ein Montagering (68) ist, der in die kreiszylindrische Innenbohrung des Abschlußflansches
(20) des oberen Spinnschachtteils (7) eingepaßt ist und der mit dem Abschlußflansch
(20) durch eine Gewindeverbindung, vorzugsweise Steilgewinde, radial nach innen gerichtete
Gleitstifte (66) auf der Innenfläche der kreiszylindrischen Bohrung des Abs-hlußflansches
(20) und Steilgewindenuten (67) auf dem Außenumfang des Montageringes (68) drehbar
verbunden ist.
9. Spinnanlage nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Gewindenuten (67)
des Montageringes nach unten offen sind und nach oben in einer Entfernung von mindestens
ca. 0,3 mm vom oberen Rand des Montageringes (68) enden.
10. Spinnanlage nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Gewindenuten (67)
nach unten und oben offen sind und der Montagering (68) an seinem oberen Ende einen
Sicherheitsbund aufweist, dessen Außendurchmesser größer ist als der Durchmesser der
kreiszylindrischen Innenbohrung des Abschlußflansches (20) und in letzterem (20) vorzugsweise eine Eindrehung vorgesehen
ist, deren Tiefe der axialen Dicke des Sicherheitsbundes entspricht.
11. Spinnanlage nach einem der Ansprüche 7 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die
dem Düsentopf (1) zugekehrte Oberfläche der Montageeinrichtung (66-68) eine Auflage
(69) aus einem druckfesten und hitzebeständigen Material mit guten Isolationseigenschaften
trägt.
12. Spinnanlage nach einem der Ansprüche 7 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die
Gleitstifte (66) mit leichtgängig auf ihnen umlaufenden, kreiszylindrischen Laufringen
versehen sind.
13. Spinnanlage nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Montageeinrichtung (60, 68) mit dem Düsenpaket bzw. Düsentopf (1) formschlüssig
verbindbar ist, z.B. mit axial ausgerichteten, in entsprechende Montagebohrungen (63),
Aussparungen (26) des Düsentopfes (1) eingreifenden Stiften (62), Sperren (27) versehen
ist.