(19)
(11) EP 0 172 932 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
05.03.1986  Patentblatt  1986/10

(21) Anmeldenummer: 84110216.3

(22) Anmeldetag:  28.08.1984
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4B65D 71/00
(84) Benannte Vertragsstaaten:
BE FR GB

(71) Anmelder: Weiersmüller GmbH + Co.
D-8500 Nürnberg 80 (DE)

(72) Erfinder:
  • Morsbach, Günter
    D-8500 Nürnberg (DE)

(74) Vertreter: Hafner, Dieter, Dr. 
c/o Patentanwaltskanzlei Dipl.-Phys. Dr. Karl Schweinzer Essenweinstrasse 4-6
D-8500 Nürnberg 70
D-8500 Nürnberg 70 (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Verpackungsmaterialzuschnitt aus Karton oder dergl. zur Bildung eines Verpackungskörpers


    (57) Zur stabilen Ausgestaltung eines, zur Aufnahme einer Anzahl von in parallelen Reihen angeordneten Behältnissen z.B. von Flaschen dienenden Verpackungskörpers ist ein Verpackungsmaterialzuschnitt aus Karton oder dergl. vorgesehen, bei welchem am Bodenteil eine mit Ausstanzungen (9) versehene Stegleiste vorgesehen ist, die z. B. mit einer am Oberteil ausgeformten Profilleiste (55) eine steife und die innenliegenden Behältnisse fixierende Verpackung ohne zusätzliche Stirnwandteile ermöglicht.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft einen Verpackungsmaterialzuschnitt aus Karton oder dergl. zur Bildung eines Verpackungskörpers ohne abschliessende Stirnflächen, zur Aufnahme einer Anzahl von Behältnissen, insbesondere für Flaschen, bei welchen ein Oberteil mit Ausstanzungen zum formschlüssigen Einbringen der Behälteroberteile und seitlich abbiegbare Dachflächen als Übergang zu den Seitenteilen vorgesehen ist, die sich in Schrägflächen, mit Ausstanzungen für die Standflächen der Behältnisse, zu miteinander verbindbaren Bodenteilen fortsetzen.

    [0002] Verpackungsmaterialzuschnitte für Flaschen, Dosen oder andere Behältnisse sind bekannt.

    [0003] Diese beschränken sich in der Praxis hauptsächlich auf einreihig oder zweireihig angeordnete Behältnisse. Für den Fall, daß z.B. Flaschen, zu mehreren Reihen in einer kompakten Verkaufseinheit zusammengefaßt werden sollen, mußte eine die Behältnisse allseitig umschliessende Verpackung, z.B. rechteckige Kartons, verwendet werden. Dies erfordert zusätzliche Maßnahmen zum Schutz der Behältnisse gegen Aneinanderstoßen, Stöße, Herausfallen oder dergl. Abgesehen davon erfordern die herkömmlichen Kartonverpackungen einen erheblichen Materialaufwand. Dies ist äußert unwirtschaftlich, umso mehr, als es sich bei solchen Verpackungen um Einwegverpackungen handelt.

    [0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, in Abkehr von geschlossenen Verpackungsbehältnissen eine Vielfachpackung und einen dazu geeigneten Verpackungsmaterialzuschnitt für einen Verpackungskörper zur Aufnahme von mehr als in zwei Reihen angeordneter Behältnisse, z.B. Flaschen, zu schaffen, der einen niedrigen Material-und Fertigungsaufwand benötigt. Der Verpackungskörper soll eine besonders vorteilhafte Fixierung auch der jeweils inneren Reihe(n) der untergebrachten Behältnisse bilden und zwar gegen Kippen, Herausfallen oder Eindrehen der Flaschen oder dergl. in Zwischenräume des Verpackungskörpers. Die Verpackung soll außerdem einfach herzustellen und problemlos zu verarbeiten sein. Vor allem soll beim Verpackungskörper auf die Anordnung von Stirnflächen oder Stirnwänden verzichtet werden.

    [0005] Diese Aufgabe wird nach der Erfindung bei einem Verpackungsmaterialzuschnitt aus Karton oder dergl. der eingangs erläuterten Art im wesentlichen dadurch gelöst, daß der Zuschnitt der Verpackung mit Oberteil bzw. Da.chflächen, Seitenteilen und Schrägflächen aus wenigstens einer am Bodenteil angeordneten, mit Ausstanzungen versehenen, über die Knicklinie ausgeformten schrägstellbaren Fläche und aus einer über eine Knicklinie angebundenen, senkrechten auf dem Boden aufstellbaren Stützlasche, eine Stegleiste bildend, zur Fixierung der jeweils inneren Behälterreihe(n) besteht, und daß die Bodenteile durch eine schmale Überlappung verklebbar, versiegelbar, verriegelbar oder auf ähnliche Weise verschließbar sind.

    [0006] Durch die Unteransprüche werden u.a. zweckmäßig angeordnete Begrenzungs- bzw. Stabilisierungselemente für eine Vielzahl von gleichförmigen Behältnissen geschaffen, die das Verpackungsgut insgesamt bilden.

    [0007] Einzelheiten der Erfindung werden anhand bevorzugter Ausführungsbeispiele gemäß den Zeichnungen in der nachfolgenden Beschreibung erläutert. Dabei zeigt:

    Fig. 1 einen Teil eines ersten. Ausführungsbeispieles der Vielfachpackung z.B. für Flaschen;

    Fig. 2 ein zweites Ausführungsbeispiel mit Griffleiste ; und

    Fig. 3 und 4 einen Verpackungsmaterialzuschnitt für die Verpackungen nach Fig. 1 bzw. 2.



    [0008] Die Verpackung 1 gemäß Fig. 1 bzw. 2 ist für eine Anzahl von Flaschen 52, z.B. in drei parallelen Reihen ausgelegt. Der die Verpackung 1 bildende Verpackungsmaterialzuschnitt 2,3 gliedert sich in ein Oberteil 24 in zwei sich gegenüberliegenden gleichen Seitenflächen 21, 29 und in einen, aus den z.B. durch Klebung 51, Versiegelung, Verriegelung oder auf eine ähnliche Weise miteinander in einem schmalen Streifen verbindbare Flächen 19, 31 gebildeten Bodenteil. Zwischen Oberteil 24 und den Seitenflächen 21, 29 sind unter Bildung von parallelen Knicklinien 38, 39 und 45, 46 Dachflächen 23, 28 angeordnet. Die Verbindung zwischen den Seitenflächen 21, 29 und dem Bodenteil wird über Knicklinien 36, 37 und 47, 49 durch Schrägflächen 20, 30 hergestellt. Laschen 32, 33 in den Ausstanzungen 8, 10 bilden Schutzabdeckungen für die überstehenden Kanten der Behältnisse. Für einen festen Sitz der Flaschen 52 sind im Verpackungskörper Stanzungen 4,5,6 vorgesehen, die mit Stabilisierungselementen z. B. Leisten 17, 18 bzw. Profile 55 zusammenwirken, die innerhalb oder außerhalb des Verpackungskörpers angeordnet sind.

    [0009] An den Schrägflächen 20, 30 sind in der erforderlichen Anzahl der zu verpackenden Flaschen 52 Ausstanzungen 8, 10 angeordnet durch welche die Böden der wandseitig eingebrachten Flaschenreihe jeweils in einem Kreissegment herausragen.

    [0010] Im Oberteil 24 sind kreisförmige Ausstanzungen 4,5,6 zur Aufnahme der Flaschenhälse vorgesehen. Bei anderen Formen von Behältnissen z.B. Dosen oder dergl. werden an den Dachflächen 23, 28 Stanzungen, die den Ausstanzungen 8, 10 an den Schrägflächen 20, 30 entsprechen, angebracht.

    [0011] Am Oberteil der Verpackung (Fig. 2) kann eine aus Faltflächen 25, 11, 12 sowie 13, 26 und 27 des Zuschnittes (Fig. 4) und den Knicklinien 42, 44 gebildete flache Falzung eingearbeitet sein, die mittels Klebestellen 49, 50, die Faltflächen 26 mit 27 und 25 mit 26 haltbar verbindet.

    [0012] Im Bereich der Faltflächen 26, 27 decken sich die kreisförmigen Ausstanzungen 5 für die spätere Aufnahme der Flaschenoberteile.

    [0013] Beim Einbringen des Verpackungsgutes, z. B. der Flaschenreihe 54 werden durch die Flaschenoberteile bzw. Flaschenverschlüsse, die Faltflächen 11,12,13 mit den Knicklinien 40,41,42,43 angehoben und zu einem vierkantförmigen Profil 55 als Verstärkungs und Stabilisierungs- bzw. Zentrierelement aufgerichtet, derart, daß die Verschlüsse, z.B. Kronenkorken 53 mit ihren Rändern, in seitliche Ausstanzungen 15,16 formschlüssig einrasten.

    [0014] Entlang der Knicklinie 40 sind zweckmäßig zusätzliche Ausstanzungen 14 vorgesehen.

    [0015] Beiderseits des Profils 55 ist durch Ausstanzungen 7 in den Flächen 25, 26,27 eine Griffausnehmung freigehalten.

    [0016] Eine besondere Stabilität der inneren Behälterreihe 54, z.B. der Flaschen, innerhalb der Verpackung 1 wird dadurch erreicht, daß der Zuschnitt 2,3 am Bodenteil 19 wenigstens eine, entsprechend der Anzahl der Behälterreihen mit Ausstanzungen 9 versehene, aus der über die Knicklinie 35 ausgeformte schräggestellte Fläche 17 und aus der über die Knicklinie 34 angebundenen, senkrecht auf dem Boden 31 stehenden, zugleich die Behälterreihen voneinander trennenden Stützlasche 18, gebildete Stegleiste aufweist.

    [0017] Zum leichten Öffnen des Verpackungskörpers 1 ist an einer der Seitenflächen 21, 29 eine Perforierung 22 zum Aufreißen vorgesehen.

    [0018] Beim Ausführungsbeispiel insbesondere nach Fig.1 kann durch Aufschrumpfung einer, die Verpackung umschließenden Folie, vorzugsweise aus Kunststoff, eine gesteigerte Stabilität und Schutz gegen äußere Einflüsse erzielt werden.

    [0019] Die Erfindung ist nicht auf die in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiele beschränkt.

    [0020] Es liegt im Rahmen der Erfindung, daß der Verpackungskörper auch mehr als drei Reihen von Flaschen z.B. fünf aufweist, wobei die Verpackung gegebenenfalls mit zwei Griffleisten ausgestattet ist.

    [0021] Die Erfindung umfaßt somit auch alle fachmännischen Abwandlungen und Weiterbildungen sowie Teil- und Unterkombinationen der beschriebenen und/oder dargestellten Merkmale und Maßnahmen.

    B e z u g s z e i c h e n l i s t e



    [0022] 

    1 Verpackung

    2 Verpackungsmaterialzuschnitt ohne Griffleiste

    3 Verpackungsmaterialzuschnitt mit Griffleiste

    4 Ausstanzung für Flaschenhals

    5 Ausstanzung für Flaschenhals

    6 Ausstanzung für Flaschenhals

    7 Ausstanzung für Griff

    8 Ausstanzung für Flaschenboden

    9 Ausstanzung für Flaschenboden

    10 Ausstanzung für Flaschenboden

    11 Faltfläche für Profil bzw. Griffleiste

    12 Faltfläche für Profil bzw. Griffleiste

    13 Faltfläche für Profil bzw. Griffleiste

    14 Ausstanzung

    15 Ausstanzung für Kronenkorken

    16 Ausstanzung für Kronenkorken

    17 Schrägfläche, Stegleiste

    18 Stützlasche, Stegleiste

    19 Bodenteil für Stegleiste

    20 Schrägfläche

    21 Seitenfläche

    22 Perforierung zum Aufreißen

    23 Dachfläche

    24 Oberteil von 2

    25 oberer Teil von 3

    26 Faltfläche

    27 oberer Teil von 3

    28 Dachfläche

    29 Seitenfläche

    30 Schrägfläche

    31 Bodenteil

    32 Lasche

    33 Lasche

    34 Knicklinie an 18

    35 Knicklinie an 17

    36 Knicklinie an 19

    37 Knicklinie an 20

    38 Knicklinie an 21

    39 Knicklinie an 23

    40 Knicklinie an 25

    41 Knicklinie an 11

    42 Knicklinie an 12

    43 Knicklinie an 13

    44 Knicklinie an 26

    45 Knicklinie an 27, 24

    46 Knicklinie an 28

    47 Knicklinie an 29

    48 Knicklinie an 30

    49 Klebestelle 26/27

    50 Klebestelle 25/26

    51 Klebestelle 31/19

    52 Behältnis: Flasche

    53 Kronenkorken für Flasche

    54 innere Behälterreihe

    55 Profil

    56 Griffausnehmung




    Ansprüche

    1. Verpackungsmajerialzuschnitt aus Karton oder dergl., zur Bildung eines Verpackungskörpers ohne abschliessende Stirnflächen, zur Aufnahme einer Anzahl von Behältnissen, insbesondere für Flaschen, bei welchem ein Oberteil mit Ausstanzungen zum formschlüssigen Einbringen der Behälteroberteile und seitlich abbiegbare Dachflächen als Übergang zu den Seitenteilen vorgesehen ist, die sich in Schrägflächen, mit Ausstanzungen für die Standflächen der Behältnisse, zu miteinander verbindbaren Bodenteilen fortsetzen, dadurch gekennzeichnet, daß der Zuschnitt (2,3) der Verpackung (1) mit Oberteil (24) bzw. (25, 27), Dachflächen (23, 28), Seitenteilen (21, 29) und Schrägflächen (20, 30) aus wenigstens einer am Bodenteil (19) angeordneten, mit Ausstanzungen (9) versehenen, über die Knicklinie (35) ausgeformten, schrägstellbaren Fläche (17) und aus einer über eine Knicklinie (34) angebundenen, senkrecht auf dem Boden (31) aufstellbaren Stützlasche (18), eine Stegleiste bildend, zur Fixierung der jeweils inneren Behälterreihe(n) (54) besteht, und daß die Bodenteile (19, 31) durch eine schmale Überlappung verklebbar, versiegelbar, verriegelbar oder auf eine ähnliche Weise verschließbar sind.
     
    2. Zuschnitt nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß Stanzungen (4,5,6) im Oberteil (24) kreisförmig oder an den Dachflächen (23, 28) kreissegmentförmig ausgeformt sind.
     
    3. Zuschnitt nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß Stanzungen (8, 10) an den Schrägflächen (20, 30) halbmondförmig unter Bildung von Laschen (32, 33) ausgestattet sind.
     
    4. Zuschnitt nach Anspruch 1 oder folgenden, dadurch gekennzeichnet, daß am Oberteil (25, 27) der Verpackung (1) wenigstens eine über die Knicklinie (42, 44) und die Flächen (25, 11, 12) sowie Flächen (13, 26 und 27) flache Falzung besteht, deren Faltflächen (26,27) und (25, 26) durch Klebstellen (49, 50) miteinander verbindbar sind, derart, daß die kreisförmigen Ausstanzungen (5) der Flächen (26,27) sich decken und daß entlang einer Knicklinie (40) zusätzliche schlitzförmige Ausstanzungen (14) vorgesehen sind.
     
    5. Zuschnitt nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die flache Falzung beim Einbringen des Verpackungsgutes, z.B. der inneren Flaschenreihe (54) durch die Oberteile (Flaschenverschlüsse), die Faltflächen (11, 12, 13) und die Knicklinien (40 - 43) zu einem vierkantförmigen Profil (55) als Verstärkungs- und Stabilisierungselement bzw. als Griffleiste aufrichtbar ist, derart, daß die Verschlüsse, z.B. Kronenkorken (53) mit ihren Rändern in seitliche Ausstanzungen (15,16) formschlüssig einrasten.
     
    6. Zuschnitt nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß beiderseits des Profils (55) durch Ausstanzungen (7) in den Flächen (25, 26, 27) eine Griffausnehmung (56) freigehalten ist.
     
    7. Zuschnitt nach Anspruch 1 oder folgenden, dadurch gekennzeichnet, daß an einer der Seitenflächen (21, 29) eine Perforierung (22) zum Öffnen der Packung vorgesehen ist.
     




    Zeichnung













    Recherchenbericht