[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Steigerohrverschluß zum Verschließen der oberen
Öffnung eines im Querschnitt kreisförmigen oder ovalen Steigerohres, das auf der Ofendecke
eines Koksofens angeordnet ist und über das bei der Verkokung der Kohle in den Koksofenkammern
entstehendes Rohgas abgezogen und in die Vorlage abgesaugt wird, wobei der Steigerohrverschluß
aus einem glockenartigen Oberdeckel und einem Innendeckel besteht und der umlaufende
Rand des Oberdeckels in der Schließstellung in eine am oberen Rand des Steigerohres
ausgebildete Wassertasse eintaucht, während der Rand des Innendeckels auf einer inneren
Auflagefläche des Steigerohres aufliegt.
[0002] Bei derartigen Steigerohrverschlüssen haben sich Probleme dadurch ergeben, daß der
aus Gußeisen bestehende Innendeckel sehr schwer war und große Gegengewichte für das
Betätigungsgestänge erforderte. Ferner ließ sich nicht vermeiden, daß sich bei den
bekannten Verschlüssen im Bereich des Deckelsitzes Kondensat- und Verkrackungsrückstände
ansammelten, so daß der Innendeckel anbackte und eine Handbetätigung nur unter großem
Kraftaufwand oder unter Zuhilfenahme einer Brechstange möglich war.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Steigerohrverschluß einerseits leichter
auszubilden und andererseits ein Festbacken des Innendeckels auf seinem Sitz zu vermeiden,
sowie den bisher erforderlichen Wartungs- und Reinigungsaufwand auf ein Minimum zu
reduzieren bzw. ganz auszuschalten.
[0004] Ausgehend von einem Steigerohrverschluß der eingangs beschriebenen Art besteht die
Erfindung darin, daß der Innendeckel aus einem gewölbten Blech besteht, das die Form
eines Kugelmantelabschnittes mit einer zum Inneren des Steigerohres gerichteten Wölbung
hat und mit seinem umlaufenden Rand auf einer Dichtfläche aufliegt, die durch die
Oberkante einer ringförmigen Wand gebildet ist, die mit Abstand von der Wassertasse
angeordnet ist, von dieser umschlossen wird und deren Oberkante oberhalb des Bodens
der Wassertasse liegt.
[0005] Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
[0006] Praktische Versuche mit einem Steigerohrverschluß gemäß der Erfindung haben ergeben,
daß selbst nach 6-wöchigem Betrieb keine störenden Kondensatrückstände, die zu einem
Festbacken des Innendeckels führen können, aufgetreten sind. Dieses Ergebnis ist insofern
überraschend, als die Steigerohrverschlüsse bisher nach spätestens einigen Tagen gereinigt
werden mußten. Die Anmelderin führt dies unter anderem darauf zurück, daß der Innendeckel
als nach unten gewölbte Scheibe ausgebildet ist und an der Dichtfläche nur eine Kantenberührung
vorliegt. Dadurch kann sich das an dem Innendeckel anfallende Kondensat nicht mehr
im Bereich des Dichtrandes ansammeln, sondern trieft zu dem unteren tiefsten Punkt
des Deckels und sammelt sich dort an bis es durch das Steigerohr in den Ofen tropft.
Soweit sich an dieser Stelle filigranähnliche Verkrackungsrückstände bilden, fallen
diese infolge der bei der Betätigung des Deckels auftretenden Erschütterungen in den
Ofen zurück. Die Bildung des Kondensates wird ferner durch den isolierend wirkenden
freien Raum beeinflußt, der zwischen der Innenwandung der Wassertasse und der im Abstand
von dieser angeordneten ringförmigen Wand vorliegt, da sich das Kondensat an senkrechten
Flächen niederschlägt und keine Möglichkeit mehr hat, an den Dichtrand zu fließen
und sich dort anzustauen. Es wird ferner vermutet, daß Verschmutzungen an der Unterseite
des Deckels und an dessen Dichtflächen dadurch erheblich verringert werden, daß die
Dichtkante des Innendeckels höher liegt als bei bekannten Verschlüssen, so daß das
Produktionsgas in größerem Abstand von der Dichtfläche in die Vorlage gesaugt wird.
[0007] Auf der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt. Es zeigen:
Figur 1 eine teilweise geschnittene Seitenansicht des oberen Endes eines Steigerohres
mit dem erfindungsgemäßen Verschluß,
Figur 2 eine Draufsicht und
Figur 3 eine der Figur 1 entsprechende Seitenansicht, bei der der Deckel geöffnet
ist.
[0008] Auf Figur 1 ist das obere Ende eines Steigerohres 1 dargestellt, das mit einem umlaufenden
Flansch 2 versehen ist, an dem die Verschlußeinrichtung mit Schrauben 3 befestigt
ist. Diese besteht aus einer Wassertasse mit einem Boden 4, einer äußeren Wand 5 und
einer inneren Wand 6. Der Boden 4 ist zum Innenraum des Steigerohres verlängert und
mit einer weiteren ringförmigen Wandung 7 versehen, die von der Wassertasse umschlossen
wird und im Abstand von der inneren Wand 6 konzentrisch zur Öffnung des Steigerohres
angeordnet ist. Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel bestehen die Wassertasse
mit dem Boden 4 und den beiden Wandungen 5 und 6 und die ringförmige Wand 7 aus einem
Stück, vorzugsweise aus einer Gußkonstruktion. Es ist auch möglich, die ringförmige
Wandung 7 in Form eines Ringes lose auf den nach innen vorgezogenen Boden der Wassertasse
aufzusetzen und an einigen gleichmäßig über den Umfang verteilten Stellen durch Einfügen
von Distanzstücken zwischen der Innenwandung 6 und dem Ring konzentrisch zu dem Steigerohr
zu positionieren.
[0009] Das Verschlußteil, das aus der in Figur 1 dargestellten Stellung in die aus Figur
3 ersichtliche geöffnete Stellung verschwenkt werden kann, besteht aus einem glockenartig
ausgebildeten Oberdeckel 8, dessen umlaufender Rand, wie sich aus Figur 1 ergibt,
in der Schließstellung in die mit Wasser oder einer anderen geeigneten Flüssigkeit'gefüllte
Wassertasse 9 eintaucht, so daß ein gasdichter Abschluß vorliegt. Der Innendeckel
10 besteht erfindungsgemäß aus einem gewölbten Blech, das die Form eines Kugelmantelabschnittes
hat und ist so innerhalb des Oberdeckels befestigt, daß die Wölbung in der Schließstellung
nach unten, d.h. zum Innenraum des Steigerohres 1, gerichtet ist. Der Innendeckel
10 ist im Abstand von der Innenfläche des Oberdeckels 8 mittels einer rohrförmigen
Halterung 11 befestigt, die mittig, z.B. durch Schweißen, mit dem Innendeckel verbunden
ist und an ihrem anderen Ende im mittleren Bereich des Oberdeckels angebracht ist.
Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist der Abstandshalter 11 mit einem Flansch
versehen, der mit dem Oberdeckel verschraubt ist. Innendeckel und Oberdeckel bilden
somit eine Einheit. Eine getrennte Beweglichkeit zwischen Oberdeckel und Innendeckel
ist deswegen nicht erforderlich, weil der Oberdeckel nicht flächenmäßig abdichtet,
sondern weil die Abdichtung nach außen durch die Wassertauchung gewährleistet ist.
Um eine einwandfreie Abdichtung auch dann sicherzustellen, wenn im praktischen Betrieb
nicht auszuschließende Spannungen oder Verformungen durch Hitzeeinwirkung, z.B. bei
langem Offenstehen der Steigerohre, auftreten, sieht die Erfindung vor, den Oberdeckel
mit dem daran befestigten Innendeckel über ein Kreuzgelenk 12 mit dem Schwenkhebel
13 des Gestänges 14 zu verbinden. Selbstverständlich ist auch eine kardanische Aufhängung
möglich. Mit 15 ist der Drehpunkt des Schwenkmechanismus bezeichnet, der in üblicher
Weise ein Gegengewicht 16 enthält, um den zum Anheben des Deckels notwendigen Kraftaufwand
zu verringern. Mit 17 sind drei Stellschrauben bezeichnet, mit denen die Beweglichkeit
des Oberdeckels auf ein erforderliches Mindestmaß reduziert wird.
1. Steigerohrverschluß zum Verschließen der oberen Öffnung eines im Querschnitt kreisförmigen
oder ovalen Steigerohres, das auf der Ofendecke eines Koksofens angeordnet ist und
über das bei der Verkokung der Kohle in den Koksofenkammern entstehendes Rohgas abgezogen
und in die Vorlage abgesaugt wird, wobei der Steigerohrverschluß aus einem glockenartigen
Oberdeckel und einem Innendeckel besteht und der umlaufende Rand des Oberdeckels in
der Schließstellung in eine am oberen Rand des Steigerohres ausgebildete Wassertasse
eintaucht, während der Rand des Innendeckels auf einer inneren Auflagefläche des Steigerohres
aufliegt, dadurch gekennzeichnet , daß der Innendeckel (10) aus einem gewölbten Blech
besteht, das die Form eines Kugelmantelabschnittes mit einer zum Inneren des Steigerohres
gerichteten Wölbung hat und mit seinem umlaufenden Rand auf einer Dichtfläche aufliegt,
die durch die Oberkante einer ringförmigen Wand (7) gebildet ist, die mit Abstand
von der Wassertasse angeordnet ist, von dieser umschlossen wird und deren Oberkante
oberhalb des Bodens (4) der Wassertasse liegt.
2. Steigerohrverschluß nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Oberkante
der ringförmigen Wand (7) etwa im Bereich der Oberkante der Wassertasse liegt.
3. Steigerohrverschluß nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die ringförmige Wand (7) als Ring ausgebildet,-lose auf den nach innen verlängerten
Boden (4) der Wassertasse aufgesetzt und an einigen gleichmäßig über den Umfang verteilten
Stellen durch Einfügen von Distanzstücken zwischen der Innenwandung (6) der Wassertasse
und dem Ring konzentrisch zu der Öffnung des Steigerohres (1) positioniert ist.
4. Steigerohrverschluß nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die ringförmige Wand (7) aus einem Stück mit dem nach innen verlängerten Boden
(4) der Wassertasse besteht und eine im Abstand von der Innenwandung (6) der Wassertasse
angeordnete Wand bildet.
5. Steigerohrverschluß nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß
der Innendeckel (10) vorzugsweise durch Verschrauben fest mit dem Oberdeckel (8) verbunden
ist.
6. Steigerohrverschluß nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß
das aus Oberdeckel (8) und Innendeckel (10) bestehende Verschlußteil an dem Hebelarm
(13) des Gestänges zum Aufsetzen und Abheben des Deckels mittels eines Kreuzgelenkes
(12) befestigt ist.