(19)
(11) EP 0 173 042 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
05.03.1986  Patentblatt  1986/10

(21) Anmeldenummer: 85108701.5

(22) Anmeldetag:  12.07.1985
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4B26F 1/02, B26F 1/32
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT CH FR IT LI NL

(30) Priorität: 23.08.1984 DE 3430991

(71) Anmelder: Mafell-Maschinenfabrik Rudolf Mey KG
D-7238 Oberndorf a.N. (DE)

(72) Erfinder:
  • Heinzelmann, Werner
    D-7238 Oberndorf-Aistaig (DE)

(74) Vertreter: Patentanwälte Dipl.-Ing. B. Schmid Dr.-Ing. G.A. Birn Dipl.-Ing. H. Quarder 
Ruppmannstrasse 27
70565 Stuttgart
70565 Stuttgart (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Stanzvorrichtung, insbesondere für Schleifpapier oder Schleifleinwand


    (57) Eine besonders einfache, leicht sowie mit geringem Kraftaufwand zu bedienende Stanzvorrichtung entsteht durch die über eine Klappachse (17) verbundenen Vorrichtungsteile, nämlich das Stanzstempelteil (1) mit den Stanzstempeln (2 bis 8) und das Matrizenteil (9) mit den Matrizen (10 bis 16). Damit nicht alle Stanzwerkzeuge gleichzeitig arbeiten, sind sie einerseits unterschiedlich hoch und andererseits teilweise schräg gestellt. Letzteres in Verbindung mit einer kegelstumpfförmigen Ausbildung gestattet bei einer kreisrunden Stempelschneide (36) die Verwendung kreisrunder Matrizenbohrungen. Ein Anschlag (32) und eine Abreißkante (35) gestatten die Verwendung von Rollenwarenabschnitten. Das Stanzen des gesamten Blattes oder Abschnitts erfolgt in zwei Arbeitsgängen, zwischen denen das Stanzgut herausgenommen und um 180° gewendet nochmals eingesetzt wird.




    Beschreibung


    [0001] Die brfindung bezieht sich auf eine Stanzvorrichtung, insbesondere für band- oder folienartiges Material, vorzugsweise für Schleifpapier oder Schleifleiwand. Aus den verschiedensten Cründen benötigt man in hand- oder folienarticem Material Stanzlöcher, die bei einem, meil der Anwendungsfälle genau geformt und angeordnet sein müssen. Wenn es sich beispielsweise um Schleifpapier oder Schleifleinwand handelt, wie sie in Verbindung mit Schleifeeräten, insbesondere mit sog. Schwingschleifern mit Innenabsaunung verwedung findet, so nus das Schliefpapier od. dal. eine der Anordnung und Zahl der Schleifkanäle entsprechende Anzahl von Ausstanzungen aufweisen, über die der Schleifstaub ir. die Absaugkanäle gelangen kann. Das Stanzen von Hand ist mühselig und in der erforderlichen Genauigkeit kaum durchzuführen. Es besteht zwar die Möglichkeit, mittels eines speziell ausgebildeten Stanzwerkzeugs und einer Stanzpresse fabriknäßig das korrekt gelochte Schleifpapier zu liefern, jedoch sind die Verwender, beispielsweise von Schwingschleifern, zumindest teilweise daran interessiert, Abschnitte von Rollenware zu verwenden, die weitaus preiswerter sind als blattweise gekauftes Schleifpapier. Für diese Verwender stellt sich allerdings das Problem der exakten und raschen sowie preiswerten Lochung.

    [0002] Die Aufgabe der Erfindung besteht infolgedessen darin, eine Stanzvorrichtung der eingangs genannten Art zu schaffen, mit welcher ungelochtes band- oder folienartiges Material, insbesondere in Form von Rollenabschnitten, schnell und genau gelocht werden kann.

    [0003] Zur Lösung dieser Aufgabe wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, daß die Stanzvorrichtung gemäß den Oberbegriff des Anspruchs 1 entsprechend den kennzeichnenden Teil dieses Anspruchs ausgebildet ist. Der Einfachheit halber wird nachfolgend lediglich noch von "Schleifpapier" und als Verwendungszweck von einem "Schwingschleifer" gesprochen, ohne daf dies einschränkend gemeint ist. Mit Pilfe dieser Stanzvorricbtung kaur sich der Verwender eines Schwingschleifers sein Prsatz-Schleifpapier auf einfachste Veise selbst lochen, unter Verwendung von abschnitten einer Schleifpapierrolle entsprechender Freite, Fierbei mub selbstverständlich die Anordnung des oder der Stanzstempel und der Matrize oder Matrizen an der Stanzvorrichtung entsprechend der Anordnung der Saugkanalnündungen an der Schleifplatte des Schwingschleifers gewählt sein. Äußerten muß der Stanzstempelguerschnitt zumindest im wesentlichen dem Querschnitt der Saugkanalmündungen entsprechen. Bislang war es zwar auch schon möglich, Rollenmaterial zu verwenden, jedoch muste der Verwender dabei die Löcher im Schleifpapier einzeln von Hand bilden. Dies geschah in der Weise, daß man das Schleifpapier an den betreffenden Stellen einfach durchstoßen hat. Das hatte jedoch den Machteil, daß dabei die Löcher vergleichsweise unregelmäßig ausfielen und beim Durchstoßen umgebogene, ausgefranste Lappen entstanden, die sich aufgrund der Bigenelastizität des Materials in Verlauf der Zeit wieder zurückbogen und dadurch den Durchgang immer enger machten.

    [0004] Wenn man statt dessen die erfindungsgemäße Stanzvorrichtung verwendet, so entstehen einerseits maßgenaue und scharfkantige Löcher in Schleifpapier und andererseits entfallen die rückfedernden Materialteile, so daß sich der Durchgang zumindest micht durch Schleifpapiematerialteile verengen oder gar verschließen kann. Das zu schleifende Ausgangsmaterial, vorzugsweise ein Abschnitt von Rollenmaterial, wird zwischen das Stanzstempelteil und das Matrizenteil eingelegt und daraufhin klappt man die beiden Teile zusammen bzw. vollends zusammen, so daß dann der bzw. die Stanzsstempel in die Matrize bzw. Matrizen eintauchen und dabei den Stanzvorgang bewirken. Nach den Aufklappen der Stanzvorrichtung kann man das gestanzte Schleifpapier abnehmen. Hierbei spielt es keine Rolle, ob man die Matrizen gegen die Stanzstempel oder umgekehrt bewegt bzw. beide Teile verschwenkt. Zweckmäßigerweise legt man das Stanzgut bzw. das Schleifpapier auf das Matrizenteil bzw. die stanzstempelseitigen Matrizenenden, wobei das Matrizenteil auf einer festen Unterlage aufliegt und das Stanzstempelteil nach dem Einlegen des Schleifpapiers vorzugsweise um 180° gegen das Matrizenteil geklappt wird. Das Matrizenteil läßt sich nämlich verhältnismäßig einfach als ebene Fläche ausbilden, so daß eine gute Auflage des Schleifpapiers gewährleistet ist.

    [0005] Eine besonders bevorzugte Ausführungsform einer Stanzvorrichtung mit mehreren, im unterschiedlichen Abstand von der Klappachse entfernten Stanzstempeln od. dgl., ist dadurch gekennzeichnet, daß zumindest die Schneiden der von der Klappachse weiter entfernt angeordneten Stanzstempel od. dgl. zur Ebene des Stanzstempels bzw. des darauf liegenden Stanzquts zur Ebene einer Stanzstempelhalteplatte derart geneigt verlaufen, daß ihr der Klappachse zugeordneter Schneidbereich von der Ebene der Stanzstempelhalteplatte weiter entfernt ist als der klappachsenferne Schneidbereich. Bei geschlossener, d.h. zusammengeklappter Stanzvorrichtung, also nach dem Stanzvorgang, verläuft die Stanzstempelhalteplatte parallel zur Ebene des Stanzguts bzw. des Schleifpapiers. Bei Schrägstellung der Stanzstempelschneide bzw. -schneiden erreicht man jeweils einen ziehenden Schnitt, was einerseits für das Anstanzen vorteilhaft ist und andererseits einen geringereren Kraftaufwand für den einzelnen Stanzvorgang erfordert. Letzteres ist insbesondere dann von Vorteil, wenn parallel zur Klappachse mehrere Stanzwerkzeuge angeordnet sind, die dann beim Zusammenklappen gleichzeitig arbeiten.

    [0006] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung wird bei einer Stanzvorrichtung mit kreisrunder Stanzstempelschneide vorgeschlagen, daß sich die Stanzstempel außen von der Schneide zum Refestigungsende am Stanzstempelteil hin kegelstumpfförmig verjüngen. Diese Ausbildung ist mit einen Hinterschnitt vergleichbar und schafft zugleich den notwendigen Bewegungsraum für die Matrize bzw. gegenüber der Matrize. Damit ein schneidender Pand entsteht, ist selbstverständlich auch innen eine konische Kontur zumindest am freien Stanzstempelende vorgesehen.

    [0007] Eine andere Variante der Erfindung besteht darin, daß die klappachsenseitige Mantellinie zumindest der von der Klappachse weiter entfernt angeordneten Stanzstempel mit der Ebene der Stanzstempelbalterlatte einen größeren Winkel bildet als die klappachsenferne Mantellinie rit dieser Ebene, wobei der Winkel der klappachsennahen Mantellinie mit der genannten Fbene etwa 90° beträgt. Bei kreisrunder Matrizenbohrung und Stanzstempelschneide wird letztere aufgrund der Mappachsenverbindung der beiden Vorrichtungsteile auf einem Kreisbogen bewegt, wodurch beim Fintauchen des klappachsennahen Schneidenteils in die Matrize die Ebene der Schneide mit der Ebene der Matrize noch einen spitzen Winkel bildet. Beim weiteren Zuklappen benötigt deshalb der Stanzstempel an seinem klappachsennahen Bereich den erwähnten Hinterschnitt, der die weitere Klappbewegung ermöglicht. Anders ausgedrückt, kann man aufgrund dieser Ausbildung kreisrunde Matrizen und Stempel mit kreisrunder Schneide verwenden, so daß man die Stempel beispielsweise als Drehteile fertigen kann. Dies trägt erheblich zur Verbilligung der Fertigung dieser Stanzvorrichtung bei. Würde man bei kreisrunder Stanzstenpelschneide eine kreiszylindrische Außenkontur des Stanzstempels wählen, so müßte die Bohrung der Matrize oval bzw. ellipsenförmig gestaltet werden, um das gegenseitige Eindringen bei der Klappbewegung zu ermöglichen.

    [0008] Eine weitere Ausbildung der Erfindung sieht vor, daß die Stanzstempel die Gestalt eines Kegelstumpfes mit parallelen, senkrecht zur Mittelachse verlaufenden Grundflächen aufweisen und die Anlagefläche an der Stanzstempelhalteplatte zumindest für die klappachsenfernen Stanzstempel jeweils geneigt verläuft. Man erreicht hierdurch einerseits die gewünschte Schräglage für den ziehenden Schnitt und die für die kreisrunden Matrizenbohrungen notwendige "Hinterschneidung". Außerdem kann man nunmehr die Stanzstempel als einfache, insbesondere auf einem Automaten hergestellten Drehteile ausbilden, die durch einfaches Abstechen vom Stangenmaterial abgetrennt werden. Selbstverständlich könnte man die Schräglage der Schneidkante des Stanzstempels auch dadurch erreichen, daß man die beiden Stirnflächen des Stanzstempels geneigt zueinander verlaufen läßt, jedoch würde dies eine teuere Herstellung des Stanzstempels nach sich ziehen.

    [0009] Die geneigt verlaufenden Abstützflächen für zumindest einen Teil der Stanzstempel sind in besonders vorteilhafter Weise durch schräge, sickenartige Ausprägungen in der Stanzstempelhalteplatte gebildet. Diese Ausprägungen kann man beispielsweise in einem Arbeitsgang mit einer Lochung zur Befestigung der Stanzstempel anbringen.

    [0010] Eine weitere Ausgestaltung der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß die Ausprägungen mit zunehmendem Abstand von der Klappachse tiefer und zumindest die schräg stehenden Stanzstempel gleich hoch bzw. lang sind. Mit zunehmendem Schließen der Stanzvorrichtung nähern sich die Matrizen immer mehr einer Parallellage zur Stanzstempelhalteplatte und damit auch zu den Schneiden der Stanzstempel. Wenn man nun letztere aus fertigungstechnischen Gründen gleich groß ausbildet, so könnte dies dazu führen, daß bereits die klappachsenfernen Stanzstempel zu arbeiten beginnen bevor die etwas klappachsennäheren ihren Schneidvorgang beendet haben. Dies hätte zur Folge, daß zur gleichen Zeit sehr viele Stanzungen ausgeführt werden, was einen entsprechend hohen Kraftaufwand erfordert. Um nun letzteren so gering wie möglich zu halten, setzt man die Stanzstempel in der geschilderten Weise unterschiedlich tief. Hierdurch ist gewährleistet, daß die näher zur Klappachse liegenden Stanswerkzeuge ihren Stanzvorgang zumindest weitgehend beendet haben, bevor das oder die weiter weg liegenden Stanzwerkzeuge mit dem Stanzvorgang beginnen. Dies ist insbesondere dann wichtig, wenn sich mehrere Stanzwerkzeuge in paralleler Anordnung zur Klappachse befinden.

    [0011] An dieser Stelle wird ausdrücklich darauf hingewiesen, daß ein der Klappachse unmittelbar benachbarter Stanzstempel keine ge-neigt verlaufende Stempelschneide benötigt, weil die Matrize zu Beginn des Schneidvorgangs wegen des dabei noch verhältnismäßig großen Winkels zwischen den beiden Vorrichtungsteilen eine ausreichende Schräglage einnimmt, die einen ziehenden Schnitt, wie gesagt, auch dann gewährleistet, wenn die Stempelschneide parallel zur Stanzstempelhalteplatte verläuft. Damit jedoch ein gleichzeitiges Schneiden dieses inneren oder dieser inneren Stanzwerkzeuge mit den nächstäußeren vermieden wird, ist es von Vorteil, wenn man die inneren Stanzstempel entweder etwas kürzer bzw. niederer ausbildet, oder in der Stanzstempelhalteplatte entsprechend tief setzt.

    [0012] Die Stanzstempel besitzen in bevorzugter Weise eine hülsenartige Gestalt, wobei sich im Wülseninnern ein Befestigungsgewinde für eine Befestigungsschraube befindet, welche eine dementsprechende Rohrung der Stanzstempelhalteplatte durchsetzt.

    [0013] Eine weitere Variante der Erfindung ist durch einen Anschlag für das Schneidgut am klappachsenfernen Ende des Stanzstempelteils und eine seitliche Schneidgutführung insbesondere an beiden Vorrichtungsteilen gekennzeichnet. Das Schneidgut bzw. das Schleifpapierblatt oder den Schleifpapierabschnitt schiebt man entlang der Führung des und nachfolgend derjenigen des Stanzstempelteils so weit in die in eine ebene, aufgeklappte Vorrichtung hinein, bis das in Einschieberichtung vordere Fnde an Anschlag des Stanzstempelteils angekommen ist. Dabei läuft das Schleifpapier gegebenenfalls unter einer Klappachse hindurch. Die seitliche Führung des Stanzstempelteils kann etwas enger sein, wenn letzteres zwischen die Führungswände des Matrizenteils hineingeklappt wird. In diesem Zusammenhang ist es dann besonders vorteilhaft, wenn eine Abreißkante, insbesondere mit einer Verzahnung od. dgl. am klappachsenfernen Ende des Matrizenteils vorgesehen ist. Damit kann man Abschnitte von Rollenware auf ein genaues Maß ablängen, welches durch den Abstand des Anschlags von der Abreißkante definiert ist. Beim Stanzen wird zunächst der auf dem Matrizenteil aufliegende Teil des Schleifbandes gelocht. Hierbei handelt es sich in der Regel etwa um die Hälfte des Schleifpapiers. Soll auch die andere Hälfte gelocht werden, so zieht man das Schleifpapier heraus und schiebt es in einer um 180° gedrehten Stellung wieder ein. Daraufhin wird die Stanzvorrichtung nochmals geschlossen und dies führt dann zum Austanzen der Löcher an der anderen Hälfte des Schleifpapiers.

    [0014] Die Matrizen sind am Matrizenteil unmittelbar ausgeformit, insbesondere durch kreisrunde Stanzdurchbrüche gebildet und damit einerseits von einfachster Art und andererseits extrem preisgünstig in der Fertigung.

    [0015] Die Frfindung wird nachstehend anhand der Zeichnung näher erläutert. Die Zeichnung zeigt ein Ausführungsbeispiel der Erfindung.

    [0016] Hierbei stellen dar:

    Fig. 1 eine Seitenansicht der aufgeklappten Vorrichtung, teilweise in vertikaler Richtung geschnitten,

    Fig. 2 eine Draufsicht auf Fig. 1



    [0017] Die Stanzvorrichtung besteht im wesentlichen aus dem Stenzstempelteil 1 mit den Stanzstempeln 2 bis 8 der Matrizenteil 9 mit den Matrizen 10 bis 16. Die beiden Vorrichtungsteile sind über eine Klappachse 17 miteinander verbunden, die vorzugsweise zweiteilig ist und aus zwei Nieten 18 und 19 bestehen kann, welche entsprechende Lappen 20 und 21 der beiden Vorrichtungsteile miteinander verbinden. Sowohl das Matrizenteil 9 als auch das Stanzstempelteil 1 bestehen im wesentlichen aus einer ebenen Platte mit umgebogenen seitlichen Rändern. Dabei bilden die beiden seitlichen Ränder 22 und 23 eine Führung für das im Sinne des Pfeils 24 in die aufgeklappte Vorrichtung einzuschiebende Stanzgut, insbesondere Schleifpapier. Bei zusammengeklappter Vorrichtung greifen zwischen diese seitlichen Pänder 22 und 23 die seitlichen Ränder 25 und 26 des Stanzstempelteils 1, welche eine etwas engere zweite Hälfte der Führung bilden. Das Schleifpapier wird dabei gegebenenfalls unter einer, beim Ausführungsbeispiel nicht vorgesehenen, gedachten Klappachse 17 hindurchgeschoben. Es liegt vor dem Stanzen auf der nach oben weisenden Fläche 27 der Matrisenplatte 23 auf. Die Matrizen bestehen aus kreisförmigen Ausstanzungen, d.h. sie sind unmittelbar aus dieser Matrizenplatte 28 herausgearbeitet. Ihre Anordnung ist spiegelbildlich bezüglich einer durch die Klappachse 17 gehenden, sich in Fig. 2 senkrecht zur Bildebene erstreckenden Ebene.

    [0018] Demgegenüber sind die Stanzstempel 2 bis 8 separat gefertigt und mit Hilfe von Befestigungsschrauben 29 an der Stanzstempelhalteplatte 30 austauschbar befestigt. Dabei durchsetzt jede Befestigungsschraube eine Pohrung der Stanzstempelhalteplatte 30 und ihr Gewinde greift in ein Muttergewinde 31 des in wesentlichen hülsenförmigen Stanzstempels ein. Die Breite des Stanzguts bzw. Schleifpapiers entspricht dem inneren Abstand der beiden seitlichen Ränder 25 und 26 des Stanzstempelteils 1. Fs wird so weit in die Vorrichtung eingeschoben, bis sein in Einschieberichtung vorderes Ende ar Anschlaa 32 auftrifft, der durch eine Abwinklung des klappachsenfernen, insbesondere zweigeteilten Endes der Stanzstempolhalteplatte 30 gebildet ist. Dieses aus zwei Lappen bestehende Ende ist nochmals gegenläufig umgeschlagen und bildet dadurch Abstützglatten 33 und 34 für die aufgekläppte Vorrichtung, welche zugleich Handhaben bein Schließen der Vorrichtung, d.h. beim Stanzen, darstellen. Am gegenüberliegenden Ende der Vorrichtung, nämlich am klappachsenfernen Ende der Matrizenplatte 28 befindet sich eine Abreißkante 35, welche durch einen gezahnten oder gezackten Cuerrand dieser Platte gebildet ist.

    [0019] Fig. 1 entnimmt man, daß die Schneiden 36 der Stanzstempel 3 bis 8, also der im Verhältnis zum Stanzstempel 2 von der Klappachse 17 weiter entfernten Stanzstempel, zur Ebene der Stanzstempelhalteplatte 30 geneigt verlaufen. Peim Stanzstempel 2 würde eine derartige Schräglage aus den vorstehend genannten Gründen keinen Vorteil bringen, weswegen bei diesem Stanzstempel hierauf verzichtet wird. Die Schräglage ist so, daß der der Klappachse 17 zugeordnete Schneidbereich 37 von der Ebene der Stanzstempelhalteplatte einen größeren Abstand aufweist als der klappachsenferne Schneidbereich 38. Dies bedeutet, daß beim Schneiden bzw. Stanzen ein ziehender Stanzschnitt erreicht wird. Letzteres verdeutlicht die strichpunktierte Darstellung 39 der hochgeklappten Matrizenplatte 28, wobei allerdings im normalen Gebrauch das Stanzstempelteil 1 im Sinne des Pfeils 40 um ca. 180° gegen das Matrizenteil 9 verschwenkt wird. Bei der Pelativlage von Stempelschneide 36 und Matrize 11 besteht zwischen deren beiden Ebenen ein Winkel 41, welcher dazu führt, daß zunächst mit den klappachsennahen Bereich geschnitten wird und sich dann der Schnitt entlang der Schneidkante langsam gegen den klappachsenfernen Pereich 32 hin zieht.

    [0020] Bie Stanzstempel haben im wesentlichen eine kegelstumpfförmige Gestalt, wobei die Kegelstümpfe gewissermaßen auf dem Kopf stehen, d.h. die Stanzstempel verjüngen sich von ihrer Schneide 36 zur Stanzstempelhalteplatte 30 hin. Bei rotationssymmetrischer Ausbildung und schräger Mittelachse 43 der montierten Stanzstempel erreicht man in Verbindung mit der kegelstumpfförmigen Gestalt, daß die klappachsennahe Mantellinie 42 mit der Ebene der Stanzstempelhalteplatte 3C einen größeren Winkel einschließt als die klappachsenrerne Mantellinie 44. Der erstgenannte Winkel betragt etwas weniger als 90°. Auf diese Weise kann die Matrize gemäß den strichpunktieren Linien 45 und 46 trotz kreisrunder Ouerschnittsforn relativ zum Stanzstempel entgegen dem Pfeil 40 verschwenkt werden, ohne Behinderung durch die klappachsennahe Mantellinie 42.

    [0021] Die Schräglage der Stanzstempel erreicht man in sehr vorteilhafter Weise dadurch, daß man an den Pefestigungsstellen der Stanzstempelhalteplatte 30 für die Stanzstempel 2 bis 8 jeweils schräge, sickenartige Ausprägungen 47 anbringt. Die Schräglage ist aus Fig. 1 ersichtlich und sie entspricht derjenigen der Schneiden 36. Die größte Tiefe 48 dieser schrägen Ausprägungen ist für die Stanzstempel 3 und 4 sowie 5 und 6 bzw. 7 und 8 jeweils gleich, jedoch sind die Ausprägungen für die Stanzstempel 5 und 6 tiefer als diejenigen für die Stanzstempel 3 und 4, während die Ausprägungen für die Stanzstempel 7 und 8 tiefer sind als diejenigen für die Stanzstempel 5 und 6. Dies ist durch die Linien 49, 50 und 51 in Fig. 1 bzw. deren Abstände symbolisiert. Man erreicht auf diese Weise, daß die Stempel 3 und 4 ihren Schneidvorgang beendet haben, wenn der Schneidvorgang für die Stanzstempel 5 und 6 beginnt. Entsprechendes gilt für die Paarungen der Stanzstempel 5 und 6 mit 7 und 8.

    [0022] Als erstes schneidet der Stanzstenpel 2, welcher mit der Matrize 10 zusammenwirkt. Er ist kürzer ausgebildet als die übrigen Stanzstempel, welche gleich hoch sind. Durch die geringere Höhe des Stanzstempels 2 gegenüber den Stanzstempeln 2 bis 8 und aufgrund des Verzichts auf eine Schräglage, entsteht ein Höhenabstand 52, der gewährleistet, daß der Schneidvorgang erst dann beginnt, wenn ein verhältnismäßig kleiner Winkel von den beiden Vorrichtungsteilen eingeschlossen wird. Trotzdem ist der Schneidvorgang des Stanzstempels 2 beendet, bevor mit den Stanzstempeln 3 und 4 gearbeitet wird.

    [0023] Zur Bildung der Stempelschneide 36 ist eine konische Erweiterung 53 der Stanzstempelbohrung angebracht.


    Ansprüche

    1. Stanzvorrichtung , insbesondere für band- oder folienartiges Material, vorzugsweise für Schleifpapier oder Schleifleinwand, gekennzeichnet durch zwei klappbar miteinander verbundene Vorrichtungsteile (1,9), wobei das Stanzstempelteil (1) wenigstens einen Stanzstempel (2 bis 8) od. dgl. trägt, während das Matrizenteil (9) mit einer der Zahl der Stanzstempel od. dgl. entsprechenden Anzahl von Matrizen (10 bis 16) versehen ist, in welche der bzw. je ein Stanzstempel od. dgl. bei zusammengeklappter Vorrichtung eingreift.
     
    2. Vorrichtung nach Anspruch 1 mit mehreren im unterschiedlichen Abstand von der Klappachse entfernten Stanzstempeln od. dgl., gekennzeichnet, daß zumindest die Schneiden (16) der von der Klappachse weiter entfernt angeordneten Stanzstempel (3 bis 8) od. dgl. zur Ebene einer Stanzstempelhalteplatte (30) derart geneigt verlaufen, daß ihr der Klappachse (17) zugeordne- ter Schneidbereich (37) von der Ebene der Stanzstempelhalteplatte (38) weiter entfernt ist als der klappachsenferne Schneidbereich (38).
     
    3. Vorrichtung nach Anspruch 2 mit kreisrunder Stempelschneide, dadurch gekennzeichnet, daß sich die Stanzstempel (2 bis 8) außen von der Schneide (36) zum Befestigungsende am Stanzstempelteil (1) hin kegelstumpfförmig verjüngen.
     
    4. Stanzvorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die klappachsenseitige Mantellinie (42) zumindest der von der Klappachse weiter entfernt angeordneten Stanzstempel (3 bis 8 ) mit der Ebene Stanzstempelhalteplatte (30) einen größeren Winkel bildet als die klappachsenferne Mantellinie (44) nit dieser Ebene, wobei der Winkel der klappachsennahen Mantellinie (42) mit der genannten Ebene (30) etwa 90° beträgt.
     
    5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Stanzstempel (2 bis 8) die Gestalt eines Kegelstumpfes mit parallelen, senkrecht zur Mittelachse (43) verlaufenden Grundflächen aufweist und die Anlagefläche an der Stanzstempelhalteplatte (30) zumindest für die klappachsenfernen Stanzstempel (3 bis 8) jeweils geneigt verläuft.
     
    6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die geneigt verlaufenden Abstützflächen für zumindest einen Teil (3 bis 8) der Stanzstempel (2 bis 8) durch schräge, sickenartige Ausprägungen (47) der Stanzstempelhalteplatte (39) gebildet sind.
     
    7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausprägungen (47) mit zunehmendem Abstand von der Klappachse (17) tiefer und zumindest die schräg stehenden Stanzstempel (3 bis 8) gleich hoch bzw. lang sind.
     
    8. Vorrichtung nach wenigstens einen der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Stanzstempel (2 bis 8) eine hülsenartige Gestalt aufweisen, wobei sich im Hülseninnern ein Befestigungsgewinde (31) befindet.
     
    9. Vorrichtung nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch einen Anschlag (32) für das Schneidgut am klappachsenfernen Ende des Stanzstempelteils (1) und eine seitliche Schneidgutführung (22,23; 25,26), insbesondere an beiden Vorrichtungsteilen (1,9).
     
    10. Vorrichtung nach Anspruch 9, gekennzeichnet durch eine Abreißkante (35), insbesondere mit einer Verzahnung od. dgl. am klappachsenfernen Ende des Matrizenteils (9).
     
    11. Vorrichtung nach wenigstens einen der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Matrizen (10 bis 16) am Matrizenteil (9) ausgeformt, insbesondere durch kreisrunde Stanzdurcbbrüche gebildet sind.
     




    Zeichnung







    Recherchenbericht