[0001] Die brfindung bezieht sich auf eine Stanzvorrichtung, insbesondere für band- oder
folienartiges Material, vorzugsweise für Schleifpapier oder Schleifleiwand. Aus den
verschiedensten Cründen benötigt man in hand- oder folienarticem Material Stanzlöcher,
die bei einem, meil der Anwendungsfälle genau geformt und angeordnet sein müssen.
Wenn es sich beispielsweise um Schleifpapier oder Schleifleinwand handelt, wie sie
in Verbindung mit Schleifeeräten, insbesondere mit sog. Schwingschleifern mit Innenabsaunung
verwedung findet, so nus das Schliefpapier od. dal. eine der Anordnung und Zahl der
Schleifkanäle entsprechende Anzahl von Ausstanzungen aufweisen, über die der Schleifstaub
ir. die Absaugkanäle gelangen kann. Das Stanzen von Hand ist mühselig und in der erforderlichen
Genauigkeit kaum durchzuführen. Es besteht zwar die Möglichkeit, mittels eines speziell
ausgebildeten Stanzwerkzeugs und einer Stanzpresse fabriknäßig das korrekt gelochte
Schleifpapier zu liefern, jedoch sind die Verwender, beispielsweise von Schwingschleifern,
zumindest teilweise daran interessiert, Abschnitte von Rollenware zu verwenden, die
weitaus preiswerter sind als blattweise gekauftes Schleifpapier. Für diese Verwender
stellt sich allerdings das Problem der exakten und raschen sowie preiswerten Lochung.
[0002] Die Aufgabe der Erfindung besteht infolgedessen darin, eine Stanzvorrichtung der
eingangs genannten Art zu schaffen, mit welcher ungelochtes band- oder folienartiges
Material, insbesondere in Form von Rollenabschnitten, schnell und genau gelocht werden
kann.
[0003] Zur Lösung dieser Aufgabe wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, daß die Stanzvorrichtung
gemäß den Oberbegriff des Anspruchs 1 entsprechend den kennzeichnenden Teil dieses
Anspruchs ausgebildet ist. Der Einfachheit halber wird nachfolgend lediglich noch
von "Schleifpapier" und als Verwendungszweck von einem "Schwingschleifer" gesprochen,
ohne daf dies einschränkend gemeint ist. Mit Pilfe dieser Stanzvorricbtung kaur sich
der Verwender eines Schwingschleifers sein Prsatz-Schleifpapier auf einfachste Veise
selbst lochen, unter Verwendung von abschnitten einer Schleifpapierrolle entsprechender
Freite, Fierbei mub selbstverständlich die Anordnung des oder der Stanzstempel und
der Matrize oder Matrizen an der Stanzvorrichtung entsprechend der Anordnung der Saugkanalnündungen
an der Schleifplatte des Schwingschleifers gewählt sein. Äußerten muß der Stanzstempelguerschnitt
zumindest im wesentlichen dem Querschnitt der Saugkanalmündungen entsprechen. Bislang
war es zwar auch schon möglich, Rollenmaterial zu verwenden, jedoch muste der Verwender
dabei die Löcher im Schleifpapier einzeln von Hand bilden. Dies geschah in der Weise,
daß man das Schleifpapier an den betreffenden Stellen einfach durchstoßen hat. Das
hatte jedoch den Machteil, daß dabei die Löcher vergleichsweise unregelmäßig ausfielen
und beim Durchstoßen umgebogene, ausgefranste Lappen entstanden, die sich aufgrund
der Bigenelastizität des Materials in Verlauf der Zeit wieder zurückbogen und dadurch
den Durchgang immer enger machten.
[0004] Wenn man statt dessen die erfindungsgemäße Stanzvorrichtung verwendet, so entstehen
einerseits maßgenaue und scharfkantige Löcher in Schleifpapier und andererseits entfallen
die rückfedernden Materialteile, so daß sich der Durchgang zumindest micht durch Schleifpapiematerialteile
verengen oder gar verschließen kann. Das zu schleifende Ausgangsmaterial, vorzugsweise
ein Abschnitt von Rollenmaterial, wird zwischen das Stanzstempelteil und das Matrizenteil
eingelegt und daraufhin klappt man die beiden Teile zusammen bzw. vollends zusammen,
so daß dann der bzw. die Stanzsstempel in die Matrize bzw. Matrizen eintauchen und
dabei den Stanzvorgang bewirken. Nach den Aufklappen der Stanzvorrichtung kann man
das gestanzte Schleifpapier abnehmen. Hierbei spielt es keine Rolle, ob man die Matrizen
gegen die Stanzstempel oder umgekehrt bewegt bzw. beide Teile verschwenkt. Zweckmäßigerweise
legt man das Stanzgut bzw. das Schleifpapier auf das Matrizenteil bzw. die stanzstempelseitigen
Matrizenenden, wobei das Matrizenteil auf einer festen Unterlage aufliegt und das
Stanzstempelteil nach dem Einlegen des Schleifpapiers vorzugsweise um 180° gegen das
Matrizenteil geklappt wird. Das Matrizenteil läßt sich nämlich verhältnismäßig einfach
als ebene Fläche ausbilden, so daß eine gute Auflage des Schleifpapiers gewährleistet
ist.
[0005] Eine besonders bevorzugte Ausführungsform einer Stanzvorrichtung mit mehreren, im
unterschiedlichen Abstand von der Klappachse entfernten Stanzstempeln od. dgl., ist
dadurch gekennzeichnet, daß zumindest die Schneiden der von der Klappachse weiter
entfernt angeordneten Stanzstempel od. dgl. zur Ebene des Stanzstempels bzw. des darauf
liegenden Stanzquts zur Ebene einer Stanzstempelhalteplatte derart geneigt verlaufen,
daß ihr der Klappachse zugeordneter Schneidbereich von der Ebene der Stanzstempelhalteplatte
weiter entfernt ist als der klappachsenferne Schneidbereich. Bei geschlossener, d.h.
zusammengeklappter Stanzvorrichtung, also nach dem Stanzvorgang, verläuft die Stanzstempelhalteplatte
parallel zur Ebene des Stanzguts bzw. des Schleifpapiers. Bei Schrägstellung der Stanzstempelschneide
bzw. -schneiden erreicht man jeweils einen ziehenden Schnitt, was einerseits für das
Anstanzen vorteilhaft ist und andererseits einen geringereren Kraftaufwand für den
einzelnen Stanzvorgang erfordert. Letzteres ist insbesondere dann von Vorteil, wenn
parallel zur Klappachse mehrere Stanzwerkzeuge angeordnet sind, die dann beim Zusammenklappen
gleichzeitig arbeiten.
[0006] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung wird bei einer Stanzvorrichtung mit kreisrunder
Stanzstempelschneide vorgeschlagen, daß sich die Stanzstempel außen von der Schneide
zum Refestigungsende am Stanzstempelteil hin kegelstumpfförmig verjüngen. Diese Ausbildung
ist mit einen Hinterschnitt vergleichbar und schafft zugleich den notwendigen Bewegungsraum
für die Matrize bzw. gegenüber der Matrize. Damit ein schneidender Pand entsteht,
ist selbstverständlich auch innen eine konische Kontur zumindest am freien Stanzstempelende
vorgesehen.
[0007] Eine andere Variante der Erfindung besteht darin, daß die klappachsenseitige Mantellinie
zumindest der von der Klappachse weiter entfernt angeordneten Stanzstempel mit der
Ebene der Stanzstempelbalterlatte einen größeren Winkel bildet als die klappachsenferne
Mantellinie rit dieser Ebene, wobei der Winkel der klappachsennahen Mantellinie mit
der genannten Fbene etwa 90° beträgt. Bei kreisrunder Matrizenbohrung und Stanzstempelschneide
wird letztere aufgrund der Mappachsenverbindung der beiden Vorrichtungsteile auf einem
Kreisbogen bewegt, wodurch beim Fintauchen des klappachsennahen Schneidenteils in
die Matrize die Ebene der Schneide mit der Ebene der Matrize noch einen spitzen Winkel
bildet. Beim weiteren Zuklappen benötigt deshalb der Stanzstempel an seinem klappachsennahen
Bereich den erwähnten Hinterschnitt, der die weitere Klappbewegung ermöglicht. Anders
ausgedrückt, kann man aufgrund dieser Ausbildung kreisrunde Matrizen und Stempel mit
kreisrunder Schneide verwenden, so daß man die Stempel beispielsweise als Drehteile
fertigen kann. Dies trägt erheblich zur Verbilligung der Fertigung dieser Stanzvorrichtung
bei. Würde man bei kreisrunder Stanzstenpelschneide eine kreiszylindrische Außenkontur
des Stanzstempels wählen, so müßte die Bohrung der Matrize oval bzw. ellipsenförmig
gestaltet werden, um das gegenseitige Eindringen bei der Klappbewegung zu ermöglichen.
[0008] Eine weitere Ausbildung der Erfindung sieht vor, daß die Stanzstempel die Gestalt
eines Kegelstumpfes mit parallelen, senkrecht zur Mittelachse verlaufenden Grundflächen
aufweisen und die Anlagefläche an der Stanzstempelhalteplatte zumindest für die klappachsenfernen
Stanzstempel jeweils geneigt verläuft. Man erreicht hierdurch einerseits die gewünschte
Schräglage für den ziehenden Schnitt und die für die kreisrunden Matrizenbohrungen
notwendige "Hinterschneidung". Außerdem kann man nunmehr die Stanzstempel als einfache,
insbesondere auf einem Automaten hergestellten Drehteile ausbilden, die durch einfaches
Abstechen vom Stangenmaterial abgetrennt werden. Selbstverständlich könnte man die
Schräglage der Schneidkante des Stanzstempels auch dadurch erreichen, daß man die
beiden Stirnflächen des Stanzstempels geneigt zueinander verlaufen läßt, jedoch würde
dies eine teuere Herstellung des Stanzstempels nach sich ziehen.
[0009] Die geneigt verlaufenden Abstützflächen für zumindest einen Teil der Stanzstempel
sind in besonders vorteilhafter Weise durch schräge, sickenartige Ausprägungen in
der Stanzstempelhalteplatte gebildet. Diese Ausprägungen kann man beispielsweise in
einem Arbeitsgang mit einer Lochung zur Befestigung der Stanzstempel anbringen.
[0010] Eine weitere Ausgestaltung der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß die Ausprägungen
mit zunehmendem Abstand von der Klappachse tiefer und zumindest die schräg stehenden
Stanzstempel gleich hoch bzw. lang sind. Mit zunehmendem Schließen der Stanzvorrichtung
nähern sich die Matrizen immer mehr einer Parallellage zur Stanzstempelhalteplatte
und damit auch zu den Schneiden der Stanzstempel. Wenn man nun letztere aus fertigungstechnischen
Gründen gleich groß ausbildet, so könnte dies dazu führen, daß bereits die klappachsenfernen
Stanzstempel zu arbeiten beginnen bevor die etwas klappachsennäheren ihren Schneidvorgang
beendet haben. Dies hätte zur Folge, daß zur gleichen Zeit sehr viele Stanzungen ausgeführt
werden, was einen entsprechend hohen Kraftaufwand erfordert. Um nun letzteren so gering
wie möglich zu halten, setzt man die Stanzstempel in der geschilderten Weise unterschiedlich
tief. Hierdurch ist gewährleistet, daß die näher zur Klappachse liegenden Stanswerkzeuge
ihren Stanzvorgang zumindest weitgehend beendet haben, bevor das oder die weiter weg
liegenden Stanzwerkzeuge mit dem Stanzvorgang beginnen. Dies ist insbesondere dann
wichtig, wenn sich mehrere Stanzwerkzeuge in paralleler Anordnung zur Klappachse befinden.
[0011] An dieser Stelle wird ausdrücklich darauf hingewiesen, daß ein der Klappachse unmittelbar
benachbarter Stanzstempel keine
ge-neigt verlaufende Stempelschneide benötigt, weil die Matrize zu Beginn des Schneidvorgangs
wegen des dabei noch verhältnismäßig großen Winkels zwischen den beiden Vorrichtungsteilen
eine ausreichende Schräglage einnimmt, die einen ziehenden Schnitt, wie gesagt, auch
dann gewährleistet, wenn die Stempelschneide parallel zur Stanzstempelhalteplatte
verläuft. Damit jedoch ein gleichzeitiges Schneiden dieses inneren oder dieser inneren
Stanzwerkzeuge mit den nächstäußeren vermieden wird, ist es von Vorteil, wenn man
die inneren Stanzstempel entweder etwas kürzer bzw. niederer ausbildet, oder in der
Stanzstempelhalteplatte entsprechend tief setzt.
[0012] Die Stanzstempel besitzen in bevorzugter Weise eine hülsenartige Gestalt, wobei sich
im Wülseninnern ein Befestigungsgewinde für eine Befestigungsschraube befindet, welche
eine dementsprechende Rohrung der Stanzstempelhalteplatte durchsetzt.
[0013] Eine weitere Variante der Erfindung ist durch einen Anschlag für das Schneidgut am
klappachsenfernen Ende des Stanzstempelteils und eine seitliche Schneidgutführung
insbesondere an beiden Vorrichtungsteilen gekennzeichnet. Das Schneidgut bzw. das
Schleifpapierblatt oder den Schleifpapierabschnitt schiebt man entlang der Führung
des und nachfolgend derjenigen des Stanzstempelteils so weit in die in eine ebene,
aufgeklappte Vorrichtung hinein, bis das in Einschieberichtung vordere Fnde an Anschlag
des Stanzstempelteils angekommen ist. Dabei läuft das Schleifpapier gegebenenfalls
unter einer Klappachse hindurch. Die seitliche Führung des Stanzstempelteils kann
etwas enger sein, wenn letzteres zwischen die Führungswände des Matrizenteils hineingeklappt
wird. In diesem Zusammenhang ist es dann besonders vorteilhaft, wenn eine Abreißkante,
insbesondere mit einer Verzahnung od. dgl. am klappachsenfernen Ende des Matrizenteils
vorgesehen ist. Damit kann man Abschnitte von Rollenware auf ein genaues Maß ablängen,
welches durch den Abstand des Anschlags von der Abreißkante definiert ist. Beim Stanzen
wird zunächst der auf dem Matrizenteil aufliegende Teil des Schleifbandes gelocht.
Hierbei handelt es sich in der Regel etwa um die Hälfte des Schleifpapiers. Soll auch
die andere Hälfte gelocht werden, so zieht man das Schleifpapier heraus und schiebt
es in einer um 180° gedrehten Stellung wieder ein. Daraufhin wird die Stanzvorrichtung
nochmals geschlossen und dies führt dann zum Austanzen der Löcher an der anderen Hälfte
des Schleifpapiers.
[0014] Die Matrizen sind am Matrizenteil unmittelbar ausgeformit, insbesondere durch kreisrunde
Stanzdurchbrüche gebildet und damit einerseits von einfachster Art und andererseits
extrem preisgünstig in der Fertigung.
[0015] Die Frfindung wird nachstehend anhand der Zeichnung näher erläutert. Die Zeichnung
zeigt ein Ausführungsbeispiel der Erfindung.
[0016] Hierbei stellen dar:
Fig. 1 eine Seitenansicht der aufgeklappten Vorrichtung, teilweise in vertikaler Richtung
geschnitten,
Fig. 2 eine Draufsicht auf Fig. 1
[0017] Die Stanzvorrichtung besteht im wesentlichen aus dem Stenzstempelteil 1 mit den Stanzstempeln
2 bis 8 der Matrizenteil 9 mit den Matrizen 10 bis 16. Die beiden Vorrichtungsteile
sind über eine Klappachse 17 miteinander verbunden, die vorzugsweise zweiteilig ist
und aus zwei Nieten 18 und 19 bestehen kann, welche entsprechende Lappen 20 und 21
der beiden Vorrichtungsteile miteinander verbinden. Sowohl das Matrizenteil 9 als
auch das Stanzstempelteil 1 bestehen im wesentlichen aus einer ebenen Platte mit umgebogenen
seitlichen Rändern. Dabei bilden die beiden seitlichen Ränder 22 und 23 eine Führung
für das im Sinne des Pfeils 24 in die aufgeklappte Vorrichtung einzuschiebende Stanzgut,
insbesondere Schleifpapier. Bei zusammengeklappter Vorrichtung greifen zwischen diese
seitlichen Pänder 22 und 23 die seitlichen Ränder 25 und 26 des Stanzstempelteils
1, welche eine etwas engere zweite Hälfte der Führung bilden. Das Schleifpapier wird
dabei gegebenenfalls unter einer, beim Ausführungsbeispiel nicht vorgesehenen, gedachten
Klappachse 17 hindurchgeschoben. Es liegt vor dem Stanzen auf der nach oben weisenden
Fläche 27 der Matrisenplatte 23 auf. Die Matrizen bestehen aus kreisförmigen Ausstanzungen,
d.h. sie sind unmittelbar aus dieser Matrizenplatte 28 herausgearbeitet. Ihre Anordnung
ist spiegelbildlich bezüglich einer durch die Klappachse 17 gehenden, sich in Fig.
2 senkrecht zur Bildebene erstreckenden Ebene.
[0018] Demgegenüber sind die Stanzstempel 2 bis 8 separat gefertigt und mit Hilfe von Befestigungsschrauben
29 an der Stanzstempelhalteplatte 30 austauschbar befestigt. Dabei durchsetzt jede
Befestigungsschraube eine Pohrung der Stanzstempelhalteplatte 30 und ihr Gewinde greift
in ein Muttergewinde 31 des in wesentlichen hülsenförmigen Stanzstempels ein. Die
Breite des Stanzguts bzw. Schleifpapiers entspricht dem inneren Abstand der beiden
seitlichen Ränder 25 und 26 des Stanzstempelteils 1. Fs wird so weit in die Vorrichtung
eingeschoben, bis sein in Einschieberichtung vorderes Ende ar Anschlaa 32 auftrifft,
der durch eine Abwinklung des klappachsenfernen, insbesondere zweigeteilten Endes
der Stanzstempolhalteplatte 30 gebildet ist. Dieses aus zwei Lappen bestehende Ende
ist nochmals gegenläufig umgeschlagen und bildet dadurch Abstützglatten 33 und 34
für die aufgekläppte Vorrichtung, welche zugleich Handhaben bein Schließen der Vorrichtung,
d.h. beim Stanzen, darstellen. Am gegenüberliegenden Ende der Vorrichtung, nämlich
am klappachsenfernen Ende der Matrizenplatte 28 befindet sich eine Abreißkante 35,
welche durch einen gezahnten oder gezackten Cuerrand dieser Platte gebildet ist.
[0019] Fig. 1 entnimmt man, daß die Schneiden 36 der Stanzstempel 3 bis 8, also der im Verhältnis
zum Stanzstempel 2 von der Klappachse 17 weiter entfernten Stanzstempel, zur Ebene
der Stanzstempelhalteplatte 30 geneigt verlaufen. Peim Stanzstempel 2 würde eine derartige
Schräglage aus den vorstehend genannten Gründen keinen Vorteil bringen, weswegen bei
diesem Stanzstempel hierauf verzichtet wird. Die Schräglage ist so, daß der der Klappachse
17 zugeordnete Schneidbereich 37 von der Ebene der Stanzstempelhalteplatte einen größeren
Abstand aufweist als der klappachsenferne Schneidbereich 38. Dies bedeutet, daß beim
Schneiden bzw. Stanzen ein ziehender Stanzschnitt erreicht wird. Letzteres verdeutlicht
die strichpunktierte Darstellung 39 der hochgeklappten Matrizenplatte 28, wobei allerdings
im normalen Gebrauch das Stanzstempelteil 1 im Sinne des Pfeils 40 um ca. 180° gegen
das Matrizenteil 9 verschwenkt wird. Bei der Pelativlage von Stempelschneide 36 und
Matrize 11 besteht zwischen deren beiden Ebenen ein Winkel 41, welcher dazu führt,
daß zunächst mit den klappachsennahen Bereich geschnitten wird und sich dann der Schnitt
entlang der Schneidkante langsam gegen den klappachsenfernen Pereich 32 hin zieht.
[0020] Bie Stanzstempel haben im wesentlichen eine kegelstumpfförmige Gestalt, wobei die
Kegelstümpfe gewissermaßen auf dem Kopf stehen, d.h. die Stanzstempel verjüngen sich
von ihrer Schneide 36 zur Stanzstempelhalteplatte 30 hin. Bei rotationssymmetrischer
Ausbildung und schräger Mittelachse 43 der montierten Stanzstempel erreicht man in
Verbindung mit der kegelstumpfförmigen Gestalt, daß die klappachsennahe Mantellinie
42 mit der Ebene der Stanzstempelhalteplatte 3C einen größeren Winkel einschließt
als die klappachsenrerne Mantellinie 44. Der erstgenannte Winkel betragt etwas weniger
als 90°. Auf diese Weise kann die Matrize gemäß den strichpunktieren Linien 45 und
46 trotz kreisrunder Ouerschnittsforn relativ zum Stanzstempel entgegen dem Pfeil
40 verschwenkt werden, ohne Behinderung durch die klappachsennahe Mantellinie 42.
[0021] Die Schräglage der Stanzstempel erreicht man in sehr vorteilhafter Weise dadurch,
daß man an den Pefestigungsstellen der Stanzstempelhalteplatte 30 für die Stanzstempel
2 bis 8 jeweils schräge, sickenartige Ausprägungen 47 anbringt. Die Schräglage ist
aus Fig. 1 ersichtlich und sie entspricht derjenigen der Schneiden 36. Die größte
Tiefe 48 dieser schrägen Ausprägungen ist für die Stanzstempel 3 und 4 sowie 5 und
6 bzw. 7 und 8 jeweils gleich, jedoch sind die Ausprägungen für die Stanzstempel 5
und 6 tiefer als diejenigen für die Stanzstempel 3 und 4, während die Ausprägungen
für die Stanzstempel 7 und 8 tiefer sind als diejenigen für die Stanzstempel 5 und
6. Dies ist durch die Linien 49, 50 und 51 in Fig. 1 bzw. deren Abstände symbolisiert.
Man erreicht auf diese Weise, daß die Stempel 3 und 4 ihren Schneidvorgang beendet
haben, wenn der Schneidvorgang für die Stanzstempel 5 und 6 beginnt. Entsprechendes
gilt für die Paarungen der Stanzstempel 5 und 6 mit 7 und 8.
[0022] Als erstes schneidet der Stanzstenpel 2, welcher mit der Matrize 10 zusammenwirkt.
Er ist kürzer ausgebildet als die übrigen Stanzstempel, welche gleich hoch sind. Durch
die geringere Höhe des Stanzstempels 2 gegenüber den Stanzstempeln 2 bis 8 und aufgrund
des Verzichts auf eine Schräglage, entsteht ein Höhenabstand 52, der gewährleistet,
daß der Schneidvorgang erst dann beginnt, wenn ein verhältnismäßig kleiner Winkel
von den beiden Vorrichtungsteilen eingeschlossen wird. Trotzdem ist der Schneidvorgang
des Stanzstempels 2 beendet, bevor mit den Stanzstempeln 3 und 4 gearbeitet wird.
[0023] Zur Bildung der Stempelschneide 36 ist eine konische Erweiterung 53 der Stanzstempelbohrung
angebracht.
1. Stanzvorrichtung , insbesondere für band- oder folienartiges Material, vorzugsweise
für Schleifpapier oder Schleifleinwand, gekennzeichnet durch zwei klappbar miteinander
verbundene Vorrichtungsteile (1,9), wobei das Stanzstempelteil (1) wenigstens einen
Stanzstempel (2 bis 8) od. dgl. trägt, während das Matrizenteil (9) mit einer der
Zahl der Stanzstempel od. dgl. entsprechenden Anzahl von Matrizen (10 bis 16) versehen ist, in welche der bzw.
je ein Stanzstempel od. dgl. bei zusammengeklappter Vorrichtung eingreift.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1 mit mehreren im unterschiedlichen Abstand von der Klappachse
entfernten Stanzstempeln od. dgl., gekennzeichnet, daß zumindest die Schneiden (16)
der von der Klappachse weiter entfernt angeordneten Stanzstempel (3 bis 8) od. dgl.
zur Ebene einer Stanzstempelhalteplatte (30) derart geneigt verlaufen, daß ihr der
Klappachse (17) zugeordne- ter Schneidbereich (37) von der Ebene der Stanzstempelhalteplatte (38) weiter
entfernt ist als der klappachsenferne Schneidbereich (38).
3. Vorrichtung nach Anspruch 2 mit kreisrunder Stempelschneide, dadurch gekennzeichnet,
daß sich die Stanzstempel (2 bis 8) außen von der Schneide (36) zum Befestigungsende
am Stanzstempelteil (1) hin kegelstumpfförmig verjüngen.
4. Stanzvorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die klappachsenseitige
Mantellinie (42) zumindest der von der Klappachse weiter entfernt angeordneten Stanzstempel
(3 bis 8 ) mit der Ebene Stanzstempelhalteplatte (30) einen größeren Winkel bildet
als die klappachsenferne Mantellinie (44) nit dieser Ebene, wobei der Winkel der klappachsennahen
Mantellinie (42) mit der genannten Ebene (30) etwa 90° beträgt.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Stanzstempel (2 bis
8) die Gestalt eines Kegelstumpfes mit parallelen, senkrecht zur Mittelachse (43)
verlaufenden Grundflächen aufweist und die Anlagefläche an der Stanzstempelhalteplatte
(30) zumindest für die klappachsenfernen Stanzstempel (3 bis 8) jeweils geneigt verläuft.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die geneigt verlaufenden
Abstützflächen für zumindest einen Teil (3 bis 8) der Stanzstempel (2 bis 8) durch
schräge, sickenartige Ausprägungen (47) der Stanzstempelhalteplatte (39) gebildet
sind.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausprägungen (47)
mit zunehmendem Abstand von der Klappachse (17) tiefer und zumindest die schräg stehenden
Stanzstempel (3 bis 8) gleich hoch bzw. lang sind.
8. Vorrichtung nach wenigstens einen der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Stanzstempel (2 bis 8) eine hülsenartige Gestalt aufweisen, wobei sich im
Hülseninnern ein Befestigungsgewinde (31) befindet.
9. Vorrichtung nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet
durch einen Anschlag (32) für das Schneidgut am klappachsenfernen Ende des Stanzstempelteils
(1) und eine seitliche Schneidgutführung (22,23; 25,26), insbesondere an beiden Vorrichtungsteilen
(1,9).
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, gekennzeichnet durch eine Abreißkante (35), insbesondere
mit einer Verzahnung od. dgl. am klappachsenfernen Ende des Matrizenteils (9).
11. Vorrichtung nach wenigstens einen der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Matrizen (10 bis 16) am Matrizenteil (9) ausgeformt, insbesondere durch kreisrunde
Stanzdurcbbrüche gebildet sind.