[0001] Die Erfindung betrifft einen Druckgeber nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Ein solcher Druckgeber dient entweder zur Betätigung eines Schaltkontaktes in einem
Druckschalter oder zur Abgabe eines stetigen Ausgangssignals, welches ein elektrisches
oder auch ein pneumatisches Signal sein kann. Es kann als Eingangssignal eines stetig
wirkenden Reglers oder eines Zweipunktreglers dienen. Der vom Druckgeber zu messende
Druck kann ein Differenzdruck, ein Unterdruck oder ein Ueberdruck sein. Bei der Verwendung
in einem Druckschalter ist der Schaltpunkt in einem begrenzten Bereich einstellbar.
Das vom Druck beaufschlagbare Fühlerelement ist üblicherweise eine Membran oder gelegentlich
auch ein Kolben.
[0003] Bei einem derartigen Druckgeber wird die Schaltgenauigkeit bzw. die Abtastgenauigkeit
durch Schwankungen der Umgebungstemperatur beeinflusst. Hauptursachen der Beeinflussung
sind die sich ändernden Walkkräfte, insbesondere bei Gummimembranen, und sich bei
Wärme ausdehnende Gehäuse, insbesondere bei Kunststoffteilen. Bei elektronischen Messumformern
sind zwar Schaltungsanordnungen zur Kompensation der Umgebungstemperatur bekannt,
jedoch beziehen sich diese in der Regel auf die in den elektronischen Bauelementen
verursachten Schwankungen, deren Charakteristik sich von den mechanisch verursachten
Schwankungen weitgehend unterscheidet.
[0004] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen Druckgeber zu schaffen, bei
dem die Einflüsse derumgebungstemperatur die Schalt- bzw. Abtastgenauigkeit nicht
oder nur noch sehr geringfügig beeinflussen.
[0005] Die gestellte Aufgabe wurde erfindungsgemäss durch die im kennzeichnenden Teil des
Anspruchs 1 angegebenen Merkmale gelöst.
[0006] Die erfindungsgemässe Lösung zeichnet sich durch ihre Einfachheit aus und ist weitgehend
auch auf bereits bestehende Konstruktionen anwendbar. Durch das mit der Feder in Reihe
angeordnete Bimetallelement wird die Wirkung der Feder verändert, um dadurch die temperaturbedingten
Veränderungen der Membran, der Gehäuseteile sowie veränderte Reibungsverhältnisse
zu kompensieren.
[0007] Die Ansprüche 2 und 3 geben bevorzugte Ausführungsformen an, nach denen das Bimetallelement
zwischen der Feder und dem abstützenden Einstellelement angeordnet ist. Daraus ergibt
sich, dass das Bimetallelement als eine Zwischenlage ausgebildet sein kann.
[0008] Eine besonders bevorzugte Ausführungsform nach Anspruch 4 ermöglicht auf einfache
Art und Weise einen Abgleich der Kompensationswirkung des Bimetallelementes durch
Hinzufügen oder Wegnehmen von Bimetallscheiben.
[0009] Bei einer weiteren bevorzugten Ausführungsform nach Anspruch 5 sind die Bimetallscheiben
als Lochscheiben wechselsinnig auf einem Dorn aufgereiht. Die wechselsinnige Anordnung
ergibt einen grösseren Hub als eine gleichsinnige Anordnung, da sich die Hübe der
einzelnen Scheibenaddieren. Eine Ausführungsform nach Anspruch 6 entspricht nicht
nur einer konstruktiv günstigen Lösung, sondern ist darüberhinaus mit dem Vorteil
verbunden, dass die Bimetallscheiben das Mitdrehen der Feder beim Verstellen der Druck-Einstellschraube
verhindern, da sie sich leicht gegeneinander verdrehen lassen. Dadurch lässt sich
die Einstellgenauigkeit erhöhen, weil störende Abweichungen des Schaltpunktes durch
das Verdrehen der Feder vermieden werden.
[0010] Eine Ausführungsform nach Anspruch 7 ergibt einen besseren thermischen Wirkungsgrad,
da anstelle von runden Lochscheiben Lochstreifen vorgeschlagen werden, welche jedoch
gegen Verdrehung gesichert werden müssen.
[0011] Anhand der Zeichnungen werden Ausführungsbeispiele der Erfindung näher erläutert.
Es zeigt:
Fig. 1 einen Axialschnitt durch einen gebrochen dargestellten Druckschalter,
Fig. 2 ein Detail aus der Fig. 1 in einem grösseren Massstab, wobei durch den Unterschied
zwischen der linken und der rechten Zeichnungshälfte die Wirkung des Bimetallelementes
veranschaulicht wird,
Fig. 3 die Anordnung eines elektronischen Messumformers mit einer vom Druckfühler
bewegbaren Zunge anstelle eines Schaltkontaktes,
[0012] In der Fig. 1 ist eine von dem zu messenden Druck beaufschlagbare Kammer 10 mittels
einer Membran 12 abgeschlossen, welche auf der dem Druck entgegensetzten Seite durch
eine Scheibe 14 verstärkt ist. Auf der Scheibe 14 stützt sich ein Stössel 16 ab, dessen
entgegensetztes Ende in einem mit einer einseitig eingespannten Blattfeder 18 verbundenen
Führungsstück 20 zentriert ist. Auf der dem Stössel 16 entgegengesetzten Seite greift
eine Druckfeder 22 am Führungsstück 20 an, welches die als druckbeaufschlagbares Fühlerelement
dienende Membran 12 gegen den zu messende Druck belastet. Die als Betätigungselement
wirkende Blattfeder 18 ist an ihrem freien Ende mit einer c-förmigen Schnappfeder
24 gekoppelt, welche an einem gegen einen feststehenden Kontakt 26 vorgespannten Schaltkontakt
28 angreift.
[0013] Wird nun die in der Ruhestellung an einem feststehenden Anschlag 30 anliegende Membran
12 gegen die Kraft der Druckfeder 22 durch den Druck des zu messenden Mediums beaufschlagt,
dann bewegt sie die Blattfeder 18 gegen die Druckfeder 22. Ueberschreitet dabei die
Blattfeder 18 die Ebene des Schaltkontaktes 28, dann kippt die c-förmige Schnappfeder
24 in ihre andere stabile Stellung und bewegt dabei den Schaltkontakt 28 vom feststehenden
Kontakt 26 weg und auf den zweiten feststehenden Kontakt 32 zu. Nimmt der zu messende
Druck des Mediums in der Kammer 10 ab, dann schaltet der Schaltkontakt 28 wieder in
seine in der Fig. 1 dargestellte Ausgangsstellung zurück, sobald die Blattfeder 18
die Ebene des Schaltkontaktes 28 wieder überschreitet.
[0014] Die Vorspannung der Druckfeder 22 ist an einer Druck-Einstellschraube 34 einstellbar,
an welcher sich die Druckfeder 22 mittels tellerferartig gewölber Bimetallscheiben
36 eines Bimetallelementes 38 abstützt. Die Bimetallscheiben 36 sind in ihrem Zentrum
gelocht und wechselsinnig auf einem Dorn 40 aufgereiht, welcher mit der Druck-Einstellschraube
34 starr verbunden ist. Zur Zentrierung des oberen Endes der Druckfeder 22 befindet
sich zwischen der untersten Bimetallscheibe 36 und der Druckfeder 22 ein zweites Führungsstück
42. Die Druck-Einstellschraube 34 ist in ein in einem Gehäuseansatz 44 angeordnetes
Gewinde eingeschraubt.
[0015] In einer nicht dargestellten Ausführungsform kann anstelle der Membran 12 auch ein
Kolben vorgesehen sein, welcher durch den Druck des zu messenden Mediums gegen die
Kraft der Druckfeder 22 beaufschlagbar ist. Anstelle des einen dargestellten Schaltkontaktes
können auch mehrere Schaltkontakte vorgesehen sein, welche entweder gleichzeitig oder
bei verschiedenen Drücken schalten. Die Schaltkontakte können als Umschalter, als
Oeffner oder als Schliesser ausgebildet sein.
[0016] Die Fig. 2 zeigt ein Detail aus der Fig. 1 in einem grösserem Massstab. Insbesondere
ist aus der Fig. 2 die Form der tellerfederartig gewölbten Bimetallscheiben 36 und
deren Anordnung ersichtlich.
[0017] Während die linke Hälfte der Fig. 2 die Bimetallscheiben: 36 in der Normalstellung
zeigt, ist aus der rechten Hälfte dieser Figur die Wirkung der Bimetallscheiben 36
bei einer erhöhten Umgebungstemperatur ersichtlich. In diesem Fall sind die Bimetallscheiben
36 stärker gewölbt. Zur Anpassung der durch die Bimetallscheiben bewirkten Kompensation
der Umgebungstemperatur können Bimetallscheiben hinzugefügt oder entfernt werden.
Durch die wechselsinnige Anordnung der Bimetallscheiben 36 erhöht sich der Kompensationshub
um jede hinzugefügte Bimetallscheibe. Für den vorliegenden Verwendungszweck werden
schwach gewölbte, runde Lochscheiben als Bimetallscheiben bevorzugt. Das durch die
Bimetallscheiben 36 gebildete Bimetallelement 38 dient als axial bewegliche Abstützung
der Druckfeder 22. Beim Verstellen der Druck-Einstellschraube 34 verhindern die Bimetallscheiben
36, dass die Druckfeder 22 mitgedreht wird, da sich die Bimetallscheiben 36 an ihren
Innendurchmessern mit geringer Reigung gegeneinander verdrehen lassen.
[0018] Die Fig. 3 zeigt als Variante zur Fig. 1 einen Messumformer 46, welcher in Abhängigkeit
von der Annäherung einer Zunge 48 ein stetiges Signal abgibt. Ein solcher Messumformer
weist vorzugsweise elektronische Bauelemente auf und kann beispielsweise die Annäherung
der Zunge 48 induktiv, kapazitiv oder optisch abtasten. Die Zunge 48 ist dabei anstelle
der in der Fig. 1 dargestellten Blattfeder 18 angeordnet und wirkt gleich wie die
Blattfeder 18 als Betätigungselement.
[0019] Anstelle der auf dem Dorn 40 aufgereihten Bimetall-Lochscheiben ist es auch möglich,
Bimetallscheiben ohne Loch zu verwenden, welche in einer Hülse aufgereiht sein müssen.
Ferner ist es möglich, anstelle von runden Bimetallscheiben gelochte Bimetallstreifen
zu verwenden, welche auf einem Dorn aufgereiht und gegen Verdrehung versichert sind.
[0020] Es ist auch möglich, die Kompensation durch einen Einzelnen, einseitig eingespannten
Bimetallstreifen zu erzielen, der eine Kraftkorrektur direkt oder mittels einer Feder
auf die Membran ausübt.
1. Druckgeber für einen Druckschalter oder einen Regler, mit einem durch eine Feder
(22) belasteten, druckbeaufschlagbaren Fühlerelement (12), welches mit einem Betätigungselement
(18, 48) zur Betätigung mindestens eines Schaltkontaktes (28) oder mit einem Messumformer
(46) zur Abgabe eines stetigen Ausgangssignals gekoppelt ist, dadurch gekennzeichnet,
dass die Feder (22) mit mindestens einem Bimetallelement (38) in Reihe angeordnet
ist.
2. Druckgeber nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die als Druckfeder ausgebildete
Feder (22) mit ihrem dem Fühlerelement (12) entgegengesetzten Ende auf dem Bimetallelement
(38) abgestützt ist.
3. Druckgeber nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Bimetallelement (38)
seinerseits auf einem Einstellelement (34) abgestützt ist.
4. Druckgeber nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Bimetallelement
(38) in Reihe angeordnete, tellerfederartig gewölbte Bimetallscheiben (36) aufweist.
5. Druckgeber nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Bimetallscheiben (36)
in ihrem Zentrum gelocht und wechselsinnig auf einem Dorn (40) aufgereiht sind.
6. Druckgeber nach den Ansprüchen 3 und 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Dorn (40)
mit einer als Einstellelement dienenden Druck-Einstellschraube (34) verbunden ist.
7. Druckgeber nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Bimetallelement
(38) wechselsinnig in Reihe angeordnete, gewölbte Lochstreifen aufweist.