(19)
(11) EP 0 173 091 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
05.03.1986  Patentblatt  1986/10

(21) Anmeldenummer: 85109491.2

(22) Anmeldetag:  27.07.1985
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4B60J 1/17
(84) Benannte Vertragsstaaten:
DE FR GB IT

(30) Priorität: 25.08.1984 DE 3431391

(71) Anmelder: Bayerische Motoren Werke Aktiengesellschaft
80788 München (DE)

(72) Erfinder:
  • Leistner, Rolf
    D-8000 München 50 (DE)
  • Nebel, Hans
    D-8000 München (DE)
  • Possenriede, Herbert
    D-8069 Schweitenkirchen (DE)
  • Wilms, Hans
    D-8031 Maisach (DE)

(74) Vertreter: Dexheimer, Rolf 
Bayerische Motoren Werke Aktiengesellschaft, Patentabteilung AJ-31
80788 München
80788 München (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Fensterscheibe für Kraftfahrzeuge mit einer daran befestigten Schiene


    (57) 57 Die Fensterscheibe (1) ist mit ihrem Rand (2) in den U-förmigen Querschnittsbereich (4) einer metallenen Schiene (3) eingesetzt. In dem U-förmigen Querschnittsbereich (4) sind Haltestreifen (5) eingesetzt, die die Fensterscheibe (1) relativ zur Schiene (3) positionieren und in Abstand halten. Der übrige Zwischenraum (8) zwischen der Fensterscheibe (1) und dem U-förmigen Querschnittsbereich (4) der Schiene (3) ist mit einem aushärtenden Kleber ausgefüllt.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Fensterscheibe nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.

    [0002] Bei einer bekannten Fensterschiene dieser Art (DE-OS 32 27 153, Fig. 7) ist die Fensterscheibe unter Zwischenschaltung eines den gesamten Zwischenraum zwischen dem Scheibenrand und dem U-förmigen Querschnittsbereich der Schiene ausrollenden gummielastischen U-Profils eingepreßt. Diese Art der Befestigung hat den Nachteil einer nicht stets ausreichend sicheren Verbindung der Schiene mit der Scheibe. Die Scheibe kann schon nach kürzerer Zeit aus dem Gummi-Profil heraustreten.

    [0003] Es ist auch schon eine Fensterscheibe anderer Gattung bekannt (DE-PS 19 13 605), bei der zwei hochstehende Lappen der Schiene mit einer Seite des Scheibenrandes verklebt werden. Bei dieser Art der Befestigung treten noch gelegentlich Probleme wegen der unterschiedlichen Wärmeausdehnung der Metallschiene und der Fensterscheibe auf. Auch bei Dauerbelastung kann durch den engen Kontakt zwischen Schiene und Fensterglas die Scheibe beschädigt werden und zu Bruch gehen.

    [0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Fensterscheibe mit daran befestigter Schiene zu schaffen, die einfach herstellbar, hoch belastbar und unempfindlich gegen Wärme- und Stoßbeanspruchung ist.

    [0005] Diese Aufgabe wird mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst. Das aushärtbare Verbindungsmaterial kann einen äußerst intensiven Verbund sowohl mit der, in der Regel metallenen, Schiene als auch mit dem Glas der Fensterscheibe gewährleisten. Andererseits läßt sich dieses Material so einstellen, daß es eine ausreichend hohe Elastizität hat, um unterschiedliche Wärmedehnungen ausgleichen zu können. Durch den Haltestreifen, der bei der bevorzugten Ausführungsform an zwei voneinander entfernten Stellen angebracht wird, wird eine lagegenaue Positionierung der Scheibe relativ zur Schiene und eine ausreichend große Distanzierung zwischen beiden auch in dem Zeitraum sichergestellt, in dem das Verbindungsmaterial noch nicht ausgehärtet ist. Eine metallische Berührung zwischen Schiene und Fensterscheibe ist ausgeschlossen. Komplizierte Haltevorrichtungen, die die Fensterscheibe und die Schiene während des gesamten Aushärtevorgangs relativ zueinander positionieren, können entfallen.

    [0006] Zwei Ausführungsbeispiele sind im folgenden anhand der Zeichnung näher erläutert. Es zeigen:

    Fig. 1 eine Ansicht auf einen Teilausschnitt des unteren Randes einer Fensterscheibe mit einer daran befestigten Schiene;

    Fig. 2 einen Schnitt nach der Linie 11-11 in Fig.1 und

    Fig. 3 einen der Fig.2 entsprechenden Schnitt eines zweiten Ausführungsbeispiels.



    [0007] Bei den dargestellten Ausführungsbeispielen handelt es sich jeweils um eine vertikal in einen Türschacht versenkbare Fensterscheibe 1, an deren unterem horizontalen Rand 2 eine aus Metall bestehende Schiene 3 befestigt ist. Die Schiene 3 ist in ihrem unteren Bereich zur Aufnahme von Führungsrollen etwa C-förmig gestaltet und hat oben einen U-förmigen Querschnittsbereich 4, der nach oben offen ist. Zwischen dem U-förmigen Querschnittsbereich 4 und dem Rand 2 der Fensterscheibe 1 sind zwei beiderseits der Fensterscheibe 1 anliegende Haltestreifen 5 angeordnet. Im übrigen Zwischenraum zwischen den Schenkeln 6 des U-förmigen Querschnittsbereichs 4 und dem parallel dazu verlaufenden Rand 2 der Fensterscheibe 1 ist ein aushärtendes Verbindungsmaterial vorgesehen.

    [0008] Wie man in Fig. 1 erkennt, sind die zwei Haltestreifen 5 längs des Randes 2 voneinander entfernt. Mit ihrer Längserstreckung erstrecken sich die Haltestreifen 5 senkrecht zum Rand 2 der Fensterscheibe 1. Die Haltestreifen können aus abgelängtem Bandmaterial bestehen und ggf. automatisch in die Schiene 3 eingebracht werden.

    [0009] Bei demfdargestellten Ausführungsbeispiel bestehen die Haltestreifen 5 aus einem kurzen Profilabschnitt annähernd U-förmigen Querschnitts, dessen Schenkelenden 7 nach außen zurückgebogen sind und die Schenkelenden der Schenkel 6 der Schiene 3 umgreifen. Natürlich können auch diese von Stangenmaterial geschnittenen Haltestreifen 5 automatisch in der Schiene 3 positioniert werden. Um sie sicherer bis zum Einsetzen der Fensterscheibe in der Schiene 3 zu fixieren, haben die zurückgebogenen Schenkelenden 7 nach innen gerichtete Haltvorsprünge 9, die einen äußeren vorspringenden Rand an den Schenkelenden der Schiene 3 untergreifen.

    [0010] Es ist auch möglich, die Haltestreifen in Form einer haftfest in den U-förmigen Querschnittsbereich eingebrachten Kunststoffschicht zu verwirklichen. Ggf. kann eine solche Schicht auch auf eine ins Innere des U-Profils vorstehende Prägung aufgebracht werden. Die Haltestreifen 5 gewährleisten einen ausreichend lagegenauen und sicheren Abstand der Fensterscheibe 1 von den Schenkeln 6 des U-förmigen Querschnittsbereichs 4 der Schiene 3. Der durch diesen in vertikaler und horizontaler Richtung festgelegten Abstand gebildete Zwischenraum 8 ist weitgehend von einem aushärtenden Kleber ausgefüllt, der eine elastische aber dennoch sichere Verbindung zwischen Fensterscheibe 1 und Schiene 3 gewährleistet.

    [0011] Bei dem in Fig. 3 dargestellten Ausführungsbeispiel sind die Haltestreifen 5' nicht nur senkrecht zum Scheibenrand sondern auch parallel zum Scheibenrand in ihrer Lage gesichert. Zu diesem Zweck besteht der Haltestreifen 5' aus einem annähernd U-förmigen Formteil, das an beiden Schenkeln 11 je einen nach außen gerichteten Vorsprung 12 aufweist, der in eine zugeordnete Durchbrechung 13 in dem benachbarten Schenkel 11 der Schiene 3' eingreift. Bei dem bevorzugten Ausführungsbeispiel ist der Vorsprung 12 ein runder Noppen und die Durchbrechung 13 ist eine Bohrung in jedem Schenkel 11 der Schiene 3'. Anstelle des Noppens könnte natürlich auch ein anderes Rastelement, beispielsweise eine Rastnase oder ähnliches, Verwendung finden. Mit der beschriebenen Fixierung der Haltestreifen 5' kann die Montage der Scheibe 1 an der Schiene 3' auch automatisiert werden.

    [0012] Der Haltestreifen 5' weist an seinen Schenkelinnenseiten senkrecht zum Scheibenrand 14 verlaufende flache Rippen 15 auf. Diese Rippen 15 können Dickentoleranzen der Fensterscheibe 1 gut ausgleichen und gewährleisten trotzdem eine zuverlässige Abdichtung des zwischen den beiden Haltestreifen 5' belassenen Hohlraums zwischen der Schiene 3' und der Fensterscheibe 1. Dieser Hohlraum ist bei eingesetzter Fensterscheibe 1 mit dem aushärtenden Verbindungsmaterial ausgefüllt, das noch genügend Weichheit hat, um einen Bruch der Fensterscheibe 1 an der Befestigungsstelle zu vermeiden. Das anfangs noch weiche Verbindungsmaterial kann nach dem Einsetzen der Fensterscheibe 1 wegen der Rippen 15 nicht zum seitlichen Rand der Fensterschiene 5' hin austreten.


    Ansprüche

    1. Fensterscheibe für Kraftfahrzeuge mit einer daran befestigten, insbesondere aus Metall bestehenden Schiene, mit einem U-förmigen Querschnittsbereich der Schiene, in dem der Rand der Fensterscheibe unter Zwischenschaltung von elastischem Material eingebettet ist, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem U-förmigen Querschnittsbereich (4) und dem Rand (2) der Fensterscheibe (1) wenigstens ein gesonderter, beiderseits der Fensterscheibe (1) anliegender Haltestreifen (5) und im übrigen Zwischenraum ein aushärtendes Verbindungsmaterial vorgesehen sind.
     
    2. Fensterscheibe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zwei längs des Randes (2) voneinander entfernte Haltestreifen (5) vorgesehen sind.
     
    3. Fensterscheibe nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Haltestreifen (5) sich senkrecht zum Rand (2) der Fensterscheibe (1) erstrecken.
     
    4. Fensterscheibe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Haltestreifen aus abgelängtem Bandmaterial besteht.
     
    5. Fensterscheibe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Haltestreifen (5) aus einem kurzen Profilabschnitt annähernd U-förmigen Querschnitts besteht, dessen Schenkelenden (7) nach außen zurückgebogen sind und die Schenkelenden der Schiene (3) umgreifen.
     
    6. Fensterscheibe nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die zurückgebogenen Schenkelenden (7) nach innen gerichtete Haltevorsprünge (9) haben, die einen äußeren vorspringenden Rand (10) an den Schenkelenden der Schiene (3) untergreifen.
     
    7. Fensterscheibe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Haltestreifen aus einer haftfest in das Innere des U-förmigen Querschnittsbereichs (4) eingebrachten Kunststoffschicht besteht.
     
    8. Fensterscheibe nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Kunststoffschicht auf nach innen vorspringenden Prägungen des U-förmigen Querschnittsbereichs aufgebracht ist.
     
    9. Fensterscheibe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Haltestreifen (5') aus einem annähernd U-förmigen Formteil besteht, das an wenigstens einem Schenkel (11) einen nach außen gerichteten Vorsprung (12) aufweist, der in eine zugeordnete Durchbrechung (13) in dem benachbarten Schenkel (11) der Schiene (3') eingreift.
     
    10. Fensterscheibe nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Vorsprung (12) ein runder Noppen ist, der in eine Bohrung des Schenkels (11) der Schiene (3') eingreift.
     
    11. Fensterscheibe nach Anspruch 5 oder 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Haltestreifen (5') an wenigstens einer seiner Schenkelinnenseiten senkrecht zum Scheibenrand (14) verlaufende Rippen (15) aufweist.
     




    Zeichnung