TECHNISCHES GEBIET
[0001] Die Erfindung betrifft eine Galvanisiertrommel mit mehreckigem Grundriß mit einer
Matelwandung aus mehreren, rechteckigen Wandabschnitten aus elektrisch nicht leitenden
Lamellen, die mit ihren Endbereichen in dem von jeweils zwei Wandabschnitten miteinander
gebildeten Stoßbereich untereinander verbunden sind, mit Abschlußwänden, die den von
der Mantelwandung umschlossenen Hohlraum stirnseitig verschließen und mit einer elektrischen
Zuleitung, die eine Gleichspannungsquelle mit einer im Innenraum der Galvanisiertrommel
befindlichen Kathode verbindet.
[0002] In solchen Galvanisiertrommeln werden die Werkstückoberflächen von Kleinteilen mit
metallischen Überzügen mit Hilfe der Galvanotechnik versehen.
[0003] Das Prinzip dieses Verfahrens beruht darauf, daß sich das für den Überzug bestimmte
Metall mittels elektrischen Stromes aus der sogenannten Elelctrolytlösung auf dem
Grundwerkstoff des zu beschichtenden Teils niederschlägt. !
[0004] Dieses Teil taucht während der Beschichtung als Kathode in die Elektrolytlösung ein.
Die ebenfalls in dieser Lösung sich befindende Anode besteht entweder aus dem abzuscheidenden
Metall oder aus einer inerten Elektrode.
STAND DER TECHNIK
[0005] Bei der Massenbeschichtung von Kleinteilen sind Galvanisiertrommeln der eingangs
genannten Art bekannt, z. B. aus der DE-A1-25 44 178.
[0006] Diese Trommeln werden in einem die elektrolytische Lösung enthaltenden Bad derart
in Rotation verse'tzt, daß alle der im Inneren der Trommel sich befindenden Klein-
' teile so durcheinanderbewegt . werden, daß sie dabei direkt oder indirekt mit der
sich im Bereich der Rotationsachse der Galvanisiertrommel befindenden Anode in elektrisch
leitenden Kontakt geraten.
[0007] Derartige Trommeln eignen sich sehr gut zum Aufbringen von Nickel-, Kupfer- und Zinkschichten,
d. h. von Materialien mit relativ kleinem spezifischen elektrischen Widerstand. Aufgrund
der sehr großen Anzahl der in einer Trommel sich gleichzeitig befindenden Kleinteile
kommen bei der Rotation der Trommel nur die wenigstens Teile in unmittelbaren direkten
Kontakt mit der Kathode. Die überwiegende Zahl von Teilen hat über einen mehr oder
weniger langen Weg, der durch die Berührung der Teile untereinander gebildet wird,
Kontakt mit der Kathode. Dies führt zu Spannungsverlusten bei der elektrischen Stromübertragung,
die umso größer sind, je schlechter die auf den zu beschichtenden Teilen abgeschiedene
Schicht den elektrischen Strom leitet. Chrom gehört zu den Metallen mit relativ hohem
elektrischen Widerstand mit der Folge, daß entweder die Partie der gleichzeitig zu
beschichtenden Teile oder der benötigte Gleichstrom verhältnismäßig klein gewählt
werden müssen, um übermäßigen Spannungsabfall zu vermeiden. Ein kleiner Strom führt
aber zu einer langen Verchromungsdauer.
DARSTELLUNG DER ERFINDUNG
[0008] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Galvanisiertrommel der eingangs genannten
Art anzugeben, die so ausgebildet ist, daß Verchromen in kürzerer Zeit möglich ist.
[0009] Diese Erfindung ist durch die Merkmale des Hauptanspruches gegeben. Die Erfindung
zeichnet sich dementsprechend dadurch aus, daß zwischen den nicht leitenden Lamellen
zusätzlich zumindest eine elektrisch leitende Lamelle angeordnet ist, daß mindestens
eine der Verbindungen, von denen die Lamelle im dem ihr zugehörenden Wandabschnitt
gehalten ist, als elektrische Stromzuführung ausgebildet ist, und daß zwischen der
Stromzuführung und der Zuleitung elektrischer Kontakt besteht.
[0010] Diese Art der Ausbildung führt von den bekannten, im Inneren der Trommel sich befindenden
Kontaktleisten, -bändern oder sonstigen Kontakten hin zu einer an der Innenwand der
Trommel angeordneten rasterartigen Kathode.
[0011] Um den Spannungsanschluß von der außerhalb der Trommel sich befindenden Gleichspannungsquelle
zu den in den Stoßbereichen jeweils zweier Wandabschnitte sich befindenden Stromzuführungen
konstruktiv zu erleichtern, wird in vorteilhafter Weise an der Innenseite zumindest
einer der Abschlußwände der Galvanisiertrommel eine Scheibe aus leitendem Material
angebracht , die einerseits direkt mit den Stromzuführungen und andererseits über
einen Schleifkontakt mit der von der Gleichspannungsqucllc kommenden Zuleitung elektrisch
leitend verbunden ist. Von besonderem Vorteil ist es, eine Scheibe aus Graphit zu
verwenden, da sich von Graphit ein aufgalvanisierter Belag besonders leicht abwaschen
läßt.
[0012] Es ist weiterhin möglich, die elektrisch leitenden Lamellen mit einem in den Innenraum
der Galvanisiertrommel hineinragenden elektrisch leitenden Versprung zu versehen,
der in vorteilhafter Weise über die gesamte Länge dieser Lamellen von einem ihrer
Endabschnitte bis zum anderen sich erstreckt. Dadurch vergrößert sich die Möglichkeit
der direkten Kontaktierung der zu beschichtenden Kleinteile mit dem als Anode wirkenden
Lamellenteil beträchtlich. Abhängig von der Art der Kleinteile kann es auch von Vorteil
sein, den Vorsprung gezahnt, z. B. wellenförmig oder gezackt auszuführen, damit die
Teile an der Zahnung hängen bleiben und dadurch gut kontaktiert werden.
[0013] Um den elektrisch leitenden Teil einer Lamelle von der bei der Beschichtung entstehenden
Verunreinigung freizuhalten, hat es sich als besonders vorteilhaft erwiesen, die Lamelle
sandwichartig aufzubauen. Die innerste Schicht besteht aus elektrisch leitendem Material,
während die anderen, diese Schicht zumindest teilweise bedeckenden Schichten aus elektrisch
nicht leitendem Material hergestellt sind. In vorteilhafter Weise besitzt diese innere
elektrisch leitende Schicht den in den Innenraum der Galvanisiertrommel ragenden elektrisch
leitenden Vorsprung.
[0014] Um die nicht zur Kontaktierung geeignete Oberfläche der elektrisch leitenden Lamelle
noch weiter vor Verunreinigungen zu schützen, ist die der Außenseite der Galvanisiertrommel
zugewandte Seite der elektrisch leitenden Lamelle mit einer elektrisch nicht leitenden
Schicht versehen.
KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
[0015] Ein Ausführungsbeispiel derErfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird im
folgenden näher beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische, perspektivische Seitenansicht einer Galvanisiertrommel;
Fig. 2 eine Draufsicht auf eine in einem Wandbereich sich befindende Lamelle;
Fig. 3 eine Schnittdarstellung gemäß Schnitt 3-3 in Fig. 2 und
Fig. 4 einen Schnitt durch eine Art von erfindungsgemäßer Lamelle gemäß Schnitt 4-4
in Fig. 2.
WEGE ZUM AUSFÜHREN DER ERFINDUNG
[0016] Die in Fig. 1 dargestellte Galvanisiertrommel 10 besitzt einen zylindrischen Grundriß.
Ihre Seitenwände bestehen aus ebenen Wandabschnitten 12, die untereinander die Form
eines regelmäßigen Sechseckes bilden. Die beiden Stirnseiten der Galvanisiertrommel
10 werden durch Abschlußwände 16, 18 gebildet. Die Abschlußwand 16 ist als Zahnrad
ausgebildet, so daß die Trommel 10 über den Zahnkranz und über ein nicht dargestelltes
Getriebe und einen nicht dargestellten Antriebsmotor um ihre Längsachse L in Rotation
versetzt werden kann. Statt Sechseckform kann jede andere, auch unregelmäßige Querschnittsform
mit mindestens drei Ecken vorliegen.
[0017] Auf der anderen Abschlußwand 18 ist auf der Innenwand der- selben eine Graphitscheibe
20 als Kathode befestigt. In der Abschlußwand 18 ist weiterhin zentrisch eine Öffnung
22 angebracht, durch die ein Zuleitungskabel 24 für elektrischen Strom von einer nicht
dargestellten Gleichspannungsquelle hindurchgeführt ist. Diese Leitung 24 steht in
drückendem Kontakt mit der Graphitscheibe 20. Die (nicht dargestellte) Anode geht
mittig durch die Abschlußwand 16 mit dem Zahnrad.
[0018] Durch die sechseckige Grundrißform der Galvanisiertrommel 10 stoßen die Wandabschnitte
in den Stoßbereichen 14 unter einem Inkel winkel von 120 bzw. aneinander. In diesen
Stoßbereichen 14 sind Bolzen 42 angebracht, die durch die Abschlußwände 16 und 18
hindurchgeführt sind, so daß die beiden Abschlußwände 16, 18 parallel zur Längsrichtung
L gegen die Wandabschnitte 12 gepreßt und in diesem Zustand lagemäßig fixiert werden.
[0019] Die Wandabschnitte 12 werden aus Lamellen 30, 32 gebildet, die stabartig ausgebildet
sind und mit ihrer Längsachse auf der auf der Längsachse L der Galvanisiertrommel
normalen Ebene liegen.
[0020] Jeder der Wandabschnitte 12 ist aus mehreren, normal zur Längsachse L ausgerichteten,
dicht aneinanderliegenden Lamellen 30, 32 gebildet. Die Lamellen 30, 32 liegen mit
ihren Kontaktflächen 26 so dicht aneinander, daß eine dichte Wandung entsteht, die
nur durch in den Lamellen angebrachte Öffnungen 34 durchbrochen wird.
[0021] IryFig. 2 ist eine Lamelle 32 dargestellt, die in ihren beiden Endbereichen 38 einmal
(auf ihrer in der Zeichnung linken Seite) mit dem Endbereich 36 einer Lamelle 30 und
zum anderen (auf ihrer in der Zeichnung rechten Seite) mit dem Endbereich 38 einer
weiteren lamelle 32 verbunden ist. In den Endbereichen 36, 38 sind die Lamellen 30,
32 nur halb so dick wie in ihrem übrigen Bereich, so daß die gesamte Breite der Lamelle
über die gesamte Länge der Lamellen - auch im Stoßbereich derselben - konstant dick
ist. Die Verbindung der Lamellen 30, 32 untereinander geschieht in ihren Endbereichen
36, 38 mittels Bolzen 42, die durch Aussparungen 40 in den Endbereichen 36, 38 hindurchgeführt
sind. Diese Bolzen verlaufen in den Stoßbereichen 14 jeweils zweier Wandabschnitte
12. Die Bolzen 42 haben in den Öffnungen 40 nur eine sehr geringe Toleranz zwecks
Sicherstellung eines durchgehenden elektrischen Kontaktes zwischen Bolzen 42und Lamellenendbereich
36, 38. Die in den Fig. 2 und 3 dargestellte mittlere Lamelle 32 weist drei parallele
Schichten 32.1, 32.2 und 32.3 auf. Die eine der äußeren Schichten 32.3 besitzt die
Öffnungen 34 zum Durchtritt der elektrolytischen Flüssigkeit vom Innenraum der Trommel
10 in den die Trommel umgebenden übrigen Badbereich. Die innerste Schicht 32.2 ist
an ihrer im Innenraum der Trommel 10 zugewandten Seite mit einem Vorsprung 50 versehen,
der als durchgehende Leiste von einem Endbereich der Lamelle 32 zum gegenüberliegenden
Endbereich derselben sich erstreckt. Der Vorsprung 50 und die Schicht 32.2 sind aus
elektrisch gut leitendem Material wie z. B. aus Edelstahl oder aus Titan hergestellt.
Um die Schicht 32.2 von Verunreinigungen beim Beschichten freizuhalten, sind deren
Seitenflächen von den äußeren Schichten 32.1 und 32.3 bedeckt. Die Schichten 32.1,
32.3 und eine auf der der Außenseite der Galvanisiertrommel 10 zugewandten Seite der
inneren Schicht 32.2 aufgebrachte Schicht 32.4 bestehen wie die übrigen Lamellen 30
aus elektrisch nicht leitendem Material wie z. B. Kunststoff (Fig. 4).
[0022] Die zu beschichtenden Teile kommen in der Trommel mit den als Anode wirkenden Vorsprungsleisten
50 verschiedener Lamellen 32 in Berührung. Es ist dadurch möglich, wesentlich mehr
Teile in direkten Kontakt mit der Anode zu bringen, als es ohne die elektrisch leitenden
Lamellen 32 der Fall wäre. Die Vorsprungsleisten 50 stehen über die Bolzen 42 in elektrisch
leitendem Kontakt miteinander. Die Bolzen 42 stehen wiederum über die Graphitscheibe
20 mit der Gleichspannungsquelle in leitender Verbindung. Es ist in diesem Zusammenhangauch
möglich, statt der Kontaktscheibe 20 einen Kontaktring zu verwenden, der im Bereich
der Bolzen 42 auf zumindest einer der Abschlußwände 16, 18 befestigt und mit dem Zuleitungskabel
24 elektrisch leitend kontaktiert ist. Die der Verunreinigung ausgesetzte Oberfläche
der Scheibe 20 kann dadurch verringert werden. Für den Ring oder die Scheibe kann
jedes leitfähige Material, z.B. Kupfer, Edelstahl oder Titan, insbesondere aber der
erwähnte Graphit verwendet werden. Letzterer läßt sich von einem aufgalvanisierten
Belag besonders leicht reinigen, und er ist besonders säurefest.
1. Galvanisiertrommel mit mehreckigem Grundriß mit
a) einer Mantelwandung aus mehreren rechteckigen Wandabschnitten aus elektrisch nicht
leitenden Lamellen, die mit ihren Endbereichen in dem von jeweils zwei Wandabschnitten
miteinander gebildeten Stoßbereich untereinander verbunden sind,
b) Abschlußwänden, die den von der Mantelwandung umschlossenen Hohlraum stirnseitig
verschließen,
c) einer elektrischen Zuleitung, die eine Gleichspannungsquelle mit einer im Innenraum
der Galvanisiertrommel befindlichen Kathode verbindet, dadurch gekennzeichnet,
d) daß zwischen den nichtleitenden Lamellen (30) zusätzlich zumindest eine elektrisch
leitende Lamelle (32) angeordnet ist,
e) daß mindestens eine der Verbindungen, von denen die Lamelle (32) in dem ihr zugehörenden
Wandabschnitt (12) gehalten ist, als elektrische Stromzuführung (42) ausgebildet ist,
und
f) daß zwischen der Stromzuführung (42) und der Zuleitung (24) elektrischer Kontakt
besteht.
2. Galvanisiertrommel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Stromzuführungen
(42) in Berührkontakt mit einer leitenden Scheibe (20) stehen, die ihrerseits an der
Innenseite zumindest einer der Abschlußwände (16, 18) der Galvanisiertrommel (10)
befestigt ist, und daß diese Scheibe (20) mit der Zuleitung (24) elektrisch kontaktiert
ist.
3. Galvanisiertrommel nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die leitende Scheibe
(20) aus Graphit besteht.
4. Galvanisiertrommel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die elektrisch
leitende Lamelle (32) aus einer nicht leitenden Lamelle (30) besteht, die zusätzlich
auf der den Innenraum der Galvanisiertrommel (10) zugewandten Seite mit einer elektrisch
leitenden Schicht ausgestattet ist.
5. Galvanisiertrommel nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die leitende Lamelle
(32) einen in den Innenraum der Galvanisiertrommel (10) hineinragenden elektrisch
leitenden Vorsprung (50) besitzt.
6. Galvanisiertrommel nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß sich der Vorsprung
(50) von einem Endabschnitt (38) der Lamelle (32) zu deren anderem Endabschnitt (38)
linear erstreckt.
7. Galvanisiertrommel nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Vorsprung gezahnt
ist.
8. Galvanisiertrommel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Lamelle (32)
von sandwichartigem Aufbau derart ist, daß die innerste Schicht (32.2) mindestens
teilweise aus elektrisch leitendem Material besteht, während die anderen, diese Schicht
(32.2) zumindest teilweise bedeckenden Schichten (32.1, 32.3) aus elektrisch nicht
leitendem Material bestehen.
9. Galvanisiertrommel nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die innere Schicht
(32.2) der Lamelle (32) den in den Innenraum der Galvanisiertrommel (10) hineinragenden
elektrisch leitenden Vorsprung (50) aufweist.
10. Galvanisiertrommel nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die der Außenseite
der Galvanisiertrommel (10) zugewandte Seite der inneren Schicht (32.2) mit einer
elektrisch nicht leitenden Schicht (32.4) bedeckt ist.