(19)
(11) EP 0 173 129 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
05.03.1986  Patentblatt  1986/10

(21) Anmeldenummer: 85109878.0

(22) Anmeldetag:  06.08.1985
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4A63B 69/34
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE FR GB LI LU

(30) Priorität: 31.08.1984 DD 266825
23.04.1985 DD 275470

(71) Anmelder: VEB Kombinat Sportgeräte Schmalkalden
DDR-6080 Schmalkalden (DD)

(72) Erfinder:
  • Rose, Dieter, Dipl.-Ing.
    DDR-6500 Gera (DD)
  • Söldner, Rolf
    DDR-6506 Ronneburg (DD)
  • Punga, Siefried
    DDR-6506 Ronneburg (DD)
  • Renneberg, Lothar
    DDR-6500 Gera (DD)
  • Schmalz, Hans-Dieter, Dr.
    DDR-6081 Mittelschmalkalden (DD)
  • Wöckel, Alfred
    DDR-6502 Gera-Lusan (DD)
  • Kubusch, Karl-Heinz, Dipl.-Sportlehrer
    DDR-6500 Gera (DD)

(74) Vertreter: Patentanwälte Beetz - Timpe - Siegfried Schmitt-Fumian - Mayr 
Steinsdorfstrasse 10
80538 München
80538 München (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Boxtrainingsgerät


    (57) Die Erfindung betrifft ein Boxtrainingsgerät, mit welchem ein wettkampfnahes Training der Reaktionsfähigkeit, Beinarbeit, Treffsicherheit und Kondition erreicht werden kann.
    Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein verfahrbares Boxtrainingsgerät zu schaffen, welches infolge seiner Beweglichkeit einen aktiven, wettkampfnahen Boxpartner für den zu trainierenden Sportler darstellt.
    Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, daß an einer Trainingsfigur mit Rumpf und Kopf ein- oder beidseitig drehbar bewegliche Schlagarme angeordnet sind, die aus gegeneinander beweglichen Bauteilen, dem Schulterteil und einem Getriebe bestehen, welches aus dem Oberarm und dem Unterarm mit Schlaghand gebildet wird, wobei die Trainingsfigur in einem selbstverfahrbaren Grundgestell verstellbar angeordnet ist.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft ein Trainingsgerät für den Boxsport, mit dessen Hilfe ein wettkampfnahes Training der Reaktionsfähigkeit, der Beinarbeit, der Treffsicherheit und der Kondition erreicht werden kann.

    [0002] Bekannte Trainingsgeräte, wie Sandsack, Plattformbirne, Boxball, Trainingspuppe und ähnliches sowie die Verwendung der vom Trainer getragenen Handpolster gestatten zwar ein intensives Training, sie haben jedoch alle den Nachteil, daß sie passiv sind und der trainierende Boxer Gegenreaktionen in Form von Schlägen nicht beachten muß. So sind aus der Patentliteratur eine Vielzahl von Trainingsgeräten bekannt, mit welchen versucht wird, ein wettkampfnahes Training mit mechanisch-beweglichen Bauteilen zu ermöglichen. So wird im DD-WP 17 178 ein Gerät beschrieben, welches mit einer um eine senkrechte Achse kreisenden Welle arbeitet.

    [0003] Im DD-WP 46 210 wird ein Gerät dargestellt, welches umkreisende Abwehrarme besitzt, die dazu dienen, ein Schlagziel zu verdecken.

    [0004] Ein anderes, im DD-WP 128 684 beschriebenes Trainingsgerät verfügt zwar über Schlagarme, diese führen jedoch keine typischen Armbewegungen aus und müssen darüber hinaus von Hand bewegt werden.

    [0005] Weiterhin ist eine einen Boxsportler nachahmende Spielzeugfigur bekannt, die gemäß DE-OS 2640 637 einen teleskopartig ausfahrenden Schlagarm besitzt. Auf Grund der für den Boxsport untypischen Schlagart ist ein solcher Mechanismus für das Boxtraining ebenfalls nicht geeignet.

    [0006] Zusammenfassend wird festgestellt, daß mit den bekannten Geräten nur im wesentlichen Ausdauer- und Schlagkraft- übungen durchgeführt werden können.

    [0007] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Boxtrainingsgerät mit einem verfahrbaren Gestell und einer Trainingsfigur zu schaffen, welches infolge seiner Beweglichkeit einen aktiven, wettkampfnahen Boxpartner für den zu trainierenden Sportler darstellt, um somit beim Sportler das Koordinationsvermögen, die Schlagparameter, wie Schlagschnelligkeit, Schlaggenauigkeit, die Kondition, die Gewandtheit, die Beweglichkeit, die Reaktionsfähigkeit, die Verteidigungsfähigkeit beim Angriff und beim Gegenangriff kombiniert zu trainieren und welches darüber hinaus eine technisch-taktische Einstellung auf den im Wettkampf zu erwartenden Gegner gewährleistet.

    [0008] Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, daß die Trainingsfigur in horizontaler und vertikaler Achse verstellbar ist und über die mit einem wegabhängigen Geber für eine mit einer Hubzähleinrichtung versehene Blattfeder auf dem in,horizontaler Ebene verfahrbaren Grundgestell, welches zwei einzeln nach einem eingestellten Programm oder durch Funksteuerung betätigte Antriebsräder und mindestens ein nichtangetriebenes freibewegliches Schwenkrad besitzt, beweglich befestigt ist.

    [0009] Zweckmäßigerweise erfolgt die Kraftübertragung von den Antriebsmotoren zu den Antriebsrädern über eine Reibradkupplung mit Rücklaufsperre oder eine Bremseinrichtung. Im Sinne der Erfindung ist weiterhin, daß die Blattfeder mit einem Stoßdämpfer verbunden ist, um die entstehenden Federschwingungen zu dämpfen. Vorteilhaft ist es weiterhin, wenn der Geber für die Hubzähleinrichtung je nach der zu erwartenden Stoßkraft am Grundgestell oder an einer Schwenkeinheit für die Federaufnahme einstellbar befestigt ist.

    [0010] Nach einer weiteren Ausführungsvariante der Erfindung sind an dem Rumpf des Boxtrainingsgerätes ein- oder beidseitig bewegliche Schlagarme angeordnet, die aus gegeneinander beweglichen Bauteilen, dem Schulterteil und einem Getriebe bestehen, welches aus dem Oberarm und dem Unterarm mit der Schlaghand gebildet wird. In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung dieser Ausführungsvariante hat es sich als günstig erwiesen, wenn der Rumpf und die Schlagarme auf einer Grundplatte angeordnet sind, wobei eine den Schlagarm tragende Halteplatte um die Horizontale parallel zur Ebene der Grundplatte mittels Gelenk am Schulterteil angeordnet ist und das Schulterteil um die Horizontale in Richtung der Normalen der Grundplatte an einer Zwischenplatte angelenkt ist, welche um die Vertikale drehbar mit der Grundplatte verbunden ist.

    [0011] So wird zwischen Schulterteil und Halteplatte ein Gelenk mit horizontal in Richtung parallel zur Ebene der Grundplatte liegender Drehachse angeordnet. Die Verdrehung der Halteplatte wird durch Entspannen einer arretierten Feder realisiert. Diese vorzugsweise vorgespannte Feder ist zwischen Schulterteil und Halteplatte angeordnet. Nach dem Entspannen kann diese Feder mittels eines im Oberarm bzw. im Schulterteil angeordneten Antriebs erneut gespannt werden, so daß die Halteplatte um die Achse des Gelenkes entgegen der Wirkrichtung in die Arretierungslage zurückgeschwenkt wird. Dadurch wird es möglich, die Schlagrichtung in der Vertikalen veränderlich vorzugeben.

    [0012] Zur Realisierung einer steuerbaren Drehbewegung um die Horizontale in Richtung der Normalen der Grundplatte des Schulterteiles aus der Schulterebene heraus können im Schulterteil und/oder Rumpf Federn, Arretierungselemente und Antriebe angeordnet sein.

    [0013] Somit wird es möglich, die Schlagrichtung nicht nur in der Vertikalen, sondern auch in der Horizontalen veränderlich vorzugeben.

    [0014] Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung besteht der auf der Halteplatte angeordnete Oberarm aus einem oder mehreren parallelgeschalteten Gelenkvierecken, wobei an den nichtgestellfesten Drehgelenken das untere Ende des starren, die Schlaghand tragenden Unterarmes befestigt ist. Das Getriebe, bestehend aus Ober- und Unterarm, ist so bemessen, daß es eine gerade Bewegung der Schlaghand bei einer Verschiebung der Knotenpunkte des/der Gelenkvierecke gegeneinander gewährleistet. Damit wird der beim Boxen typische Bewegungsablauf "gerader Schlag" erzeugt.

    [0015] Die Realisierung des geraden Schlages wird auf Grund der Verschiebung der Knotenpunkte der parallel geschalteten Gelenkvierecke im Oberarm gegeneinander mittels einer oder mehrerer Federn, die vorzugsweise im Bereich der einander nicht benachbarten Knotenpunkte wirken, durch Lösen der Arretierung der gespannten Feder erzwungen. Mit Hilfe eines vorzugsweise im Oberarm angeordneten Antriebes wird entgegen der o. g. Feder das Gelenkviereck in die Arretierungsstellung, d. h. Schlagbereitschaftsstellung zurückbewegt. Durch geeignete Wahl des Antriebes wird es möglich, daß mehrere Antriebe durch nur einen zentralen Antrieb ersetzt werden.

    [0016] Nach einem weiteren Kennzeichen der Erfindung ist die Grundplatte mit dem daran angeordneten Rumpf mittels eines Antriebes um die Vertikale nach beiden Seiten um 90° drehbar.

    [0017] Alle bisher einzeln beschriebenen Bewegungen der Schlaghand können miteinander dadurch gekoppelt werden, daß mehrere Arretierungsstellungen gleichzeitig aufgehoben werden und andere Antriebsteile in der arretierten bzw. nicht arretierten Stellung verbleiben. Die Steuerung der Antriebe erfolgt vorzugsweise ferngesteuert über Funk, Kabel oder ähnliches. Die Steuerung kann auch in Verbindung mit fest vorgegebener bzw. frei programmierbarer Datenspeichereinheiten erfolgen.

    [0018] Das Reaktionsvermögen des Boxsportlers auf Gegenschläge des Gegners kann mit diesem Boxtrainingsgerät wettkampfnah trainiert werden. Der Trainer kann unmittelbaren Einfluß auf wettkampfnahe Gegentreffer nehmen. Somit ist es durch das Boxtrainingsgerät möglich geworden, das Verhalten des Boxsportlers auf die Besonderheiten eines bestimmten Gegners einzustellen.

    [0019] Nachfolgend soll die Erfindung an zwei Ausführungsbeispielen näher beschrieben werden.

    [0020] Es zeigen:

    Fig. 1: eine schematische Seitenansicht eines Boxtrainingsgerätes mit Darstellung des Antriebes im selbstverfahrbaren Grundgestell;

    Fig. 2: eine schematische Seitenansicht einer weiteren Ausführungsvariante des Boxtrainingsgerätes mit Darstellung der Schlaghand zum Erzielen eines Rumpf- oder Kopftreffers oder Aufwärtshakens;

    Fig. 3: die Vorderansicht nach Fig. 2 mit angewinkeltea rechten Schlagarm zum Ausführen von Seitwärtsschlägen;

    Fig. 4: eine Draufsicht des Boxtrainingsgerätes nach Fig. 2 mit anliegendem gestrecktem rechten Schlagarm nach Ausführung eines zentrischen Schlages;

    Fig. 5: die Seitenansicht des schematischen Innenaufbaues eines Schlagarmes nach Ausführung eines Kopftreffers.



    [0021] An einem Grundgestell 1 ist die Trainingsfigur 2 als Halbpuppe mit Kopf und zwei Armen, durch eine Höhenverstellung 3 und Horizontalverstellung 4 einstellbar, beweglich über die, mittels eines Stoßdämpfers 5, gedämpfte Blattfeder 6 angebracht. Das Grundgestell 1 ist mit zwei einzelne Antriebsräder 7 und einem freibeweglichen Schwenkrad 8 versehen. Der Antrieb der Antriebsräder 7 erfolgt jeweils über eine Reibradkupplung 9 durch über einen Akkumulator 10 gespeisten Motore 11 mit Schneckengetriebe. Ober eine Steuereinheit 12 erfolgt wahlweise, mittels Programmwalze oder Fernsteuerung, das Einschalten der Motoren 11. Durch Verwendung von selbsthemmenden Schneckengetrieben wird die Bewegung der Antriebsräder 7 durch äußere Krafteinwirkung verhindert. Neben dem Schwenkrad 8 können weitere freibewegliche Räder angeordnet sein, welche sich selbsttätig in die jeweils von den Antriebsrädern 7 bestimmte Fahrtrichtung einstellen. Die Drehzahlen und die Drehrichtung der elektrischen Motoren 4 lassen sich unabhängig voneinander steuern durch eine eingebaute und nicht dargestellte Programmeinrichtung oder durch Fernübertragung von Signalen. Damit wird erreicht, daß das Boxtrainingsgerät wettkampfnahe Bewegungen auf kleinsten Raum wie beispielsweise Ausweichen, Vor- und Rückbewegung, Drehen um die eigene Achse, Fahren geradeaus und im Kreis in verschiedenen Geschwindigkeiten ausführen kann. Mittels des an einer Schwenkeinheit 13 einstellbar angebrachten Gebers 14 für die Hubzähleinrichtung kann die Anzahl der Treffer mit der dem Trainingsprogramm gemäßen Härte aufgenommen und durch ein elektronisches Zählwerk 15 digital angezeigt werden. Durch eine Ladeeinrichtung kann der Akkumulator 10 in den Trainingspausen wieder geladen werden. Darüber hinaus können die Motoren 4 auch über das Netz gespeist werden. Das Grundgestell 1 wird durch eine Verkleidung 16 vollständig abgedeckt.

    [0022] Nach einer anderen Ausführungsvariante wird als Aufnahme für die Trainingsfigur eine Grundplatte 17 verwendet, an welcher zwei Schlagarme befestigt sind. Der Schlagarm besteht aus dem Oberarm, dem Unterarm 18 sowie aus einer am Unterarm 18 angeordneten Schlaghand 19. Der Oberarm des Schlagarmes ist als Gelenkviereck 20 so ausgebildet, daß beim Verschieben des Gelenkviereckes 20 um einen bestimmten Betrag an der Schlaghand 19 eine geradlinige Bewegung erzielt wird. Die Ausführung des Schlages wird durch das Entspannen einer Feder 21 erreicht. Die Feder 21 wird mittels Antrieb M 3 gespannt, indem das Gelenkviereck 20 mittels Seilzug 22 oder Gestänge und Spannhebel 23 in die Stellung E, eingezogene Schlaghand 19, gebracht wird. Nach dem Spannen verbleibt der Spannhebel 23 in der Stellung E, eingezogene Schlaghand 19. Durch Einschalten des Antriebes M 3 wird der Spannhebel 23 durch einen Mitnehmer 8 des Antriebes M 3 aus der Stellung E heraus gedreht und schnellt infolge der Kraft der Feder 21 freilaufend in die Stellung A, ausgefahrene Schlaghand 19.

    [0023] Der Antrieb M 3 läuft weiter, dabei spannt der Mitnehmer 24 die Feder 21 erneut, so daß die Schlagbereitschaft wieder hergestellt ist. Das Gelenkviereck 20 ist mit einer Halteplatte 25 verbunden und durch ein Gelenk 26 schwenkbar gelagert. In der Stellung R, Stellung zum Erzielen eines Rumpftreffers, des Antriebes M 2 werden Rumpftreffer ausgeführt. Nach Drehen des Antriebes M 2 in die Stellung K, Stellung zum Erzielen eines Kopftreffers, und dem damit verbundenen Schwenken der Halteplatte 25 um das Gelenk 26 werden bei nachfolgender geradliniger Bewegung der Schlaghand 19 Kopftreffer ausgeführt...

    [0024] Ein Aufwärtshaken wird bei gleichzeitigem freilaufenden Drehen eines Spannhebels 27 des Antriebes M 2 mittels Mitnehmer 38 von der Stellung R, Stellung zum Erzielen eines Rumpftreffers, in die Stellung K, Stellung zum Erzielen eines Kopftreffers bei gleichzeitigen Entspannen einer Feder 39, und des Spannhebels 23 des Antriebes M 3 von der Stellung E, Stellung eingezogene Schlaghand, in die Stellung A, ausgefahrene Schlaghand, ausgeführt.

    [0025] Mit Hilfe eines Antriebes M 1 wird das Schulterteil 28 über ein Drehgelenk 29, das an einer Anlageplatte 30 befestigt ist, vertikal winkelveränderlich zur Körperachse 31 nach oben gedreht. Der Antrieb M 1 hat damit die Stellung S, Seitwärtsschlag, erreicht.

    [0026] Bei nachfolgender Ausführung des bereits beschriebenen Aufwärtshakens, Antrieb M 1 in Stellung G, gerader Schlag, gemäß Fig. 3 wird ein Seitwärtshaken ausgeführt. Die Anlageplatte 30 ist mit der Grundplatte 17 starr verbunden. Der zentrische Schlag wird dadurch realisiert, daß an der Rückwand des Schulterteiles 28 und einer Zwischenplatte 32 Drehgelenke 33 horizontal winkelveränderlich zur Schulterebene 34 angeordnet sind, um die mittels eines Antriebes M 0 das Schulterteil 28 zur Ebene der Grundplatte 17 gemäß Fig. 4 in Stellung Z, zentrischer Schlag, gedreht wird.

    [0027] Der Rumpf des Boxtrainingsgerätes ist um die Körperachse 31 drehbar angeordnet, wobei in der Körperachse 31 eine mit dem Rumpf fest verbundene, eine ein Zahnrad 35 tragende Welle 36 angeordnet ist. In dieses Zahnrad 35 greift ein vom Antrieb M 4 getriebenes Zahnrad 37 ein. Die Antriebe M 0; M 1; M 2; M 3; M 4 sind zur Ausführung der Schlagarten Rumpftreffer, Kopftreffer, Aufwärtshaken, Seitwärtshaken, gerader und zentrischer Schlag, Drehen des Rumpfes, elektrisch gekoppelt und mittels bekannter Fernsteuerung über Funk oder Kabel beziehungsweise mit einem feststehenden oder lernbaren Programm auslösbar. Die Antriebe M 0; M 1; M 2; M 3; M 4 sind in ihrem unmittelbaren Wirkbereich an den jeweiligen Funktionebereichen ortsfest angebracht.

    [0028] Das erfindungsgemäße Boxtrainingsgerät ist in der Lage, die im Wettkampf vorkommenden Schlagarten und deren Kombination vollständig nachzubilden. Das Boxtrainingsgerät ist zweckmäßigerweise mit einem gepolsterten Oberzug aus Leder oder dergleichen versehen, um eine Verletzungsgefahr zu vermeiden.

    [0029] Auf Grund der freien Beweglichkeit beider Schlagarme wird es durch die Erfindung möglich, das Koordinationsvermögen des Sportlers durch den Trainer gesteuert zu trainieren.

    [0030] Da innerhalb einer vorgegebenen Zeitspanne der Sportler gezwungen ist, am Boxtrainingsgerät eine bestimmte Anzahl von Schlägen anzubringen, kann die Schlagschnelligkeit, insbesondere die Schlaggenauigkeit des Sportlers trainiert werden.

    [0031] Im Gegensatz zu allen bisher bekannten Boxtrainingsgeräten wird auf Grund der erfindungsgemäßen Lösung das Schlagen der vier Grundschläge des Boxsportlers, Gerade zum Körper, Gerade zum Kopf, Aufwärtshaken, Seitwärtshaken, möglich. Auf Grund einer kurzfristigen Kombination aller Grundschläge werden beim Sportler solche Eigenschaften, wie Gewandtheit, Reaktionsfähigkeit, Beweglichkeit und Kondition mittels der erfindungsgemäßen Lösung trainierbar.

    [0032] Mittels einer vom Trainer vorzugebenden Schlagfolge können vorhandene Schwächen in der Verteidigungsfähigkeit des Boxers gezielt beseitigt werden. Ebenso kann aus der Verteidigung heraus der Gegenangriff gesteuert trainiert werden.

    [0033] In Vorbereitung auf den Wettkampf ist es mit der erfindungegemäßen Lösung erstmals möglich, den Boxer auf einen bestimmten Gegner taktisch-technisch einzustellen.

    [0034] Somit ist es möglich geworden, ein speziell auf zu erwartende Gegner ausgerichtetes Training durchzuführen.

    Aufstellung der Bezugszeichen



    [0035] 

    1 Grundgestell

    2 Trainingsfigur

    3 Höhenverstellung

    4 Horizontalverstellung

    5 Stoßdämpfer

    6 Blattfeder

    7 Antriebsräder

    8 Schwenkrad

    9 Reibradkupplung

    10 Akkumulator

    11 Motor, mit Schneckengetriebe

    12 Steuereinheit

    13 Schwenkeinheit

    14 Geber

    15 Zählwerk

    16 Verkleidung

    17 Grundplatte

    18 Unterarm

    19 Schlaghand

    20 Gelenkviereck

    21 Feder

    22 Seilzug

    23 Spannhebel

    24 Mitnehmer

    25 Halteplatte

    26 Gelenk

    27 Spannhebel

    28 Schulterteil

    29 Drehgelenk, Seitwärtshaken

    30 Anlageplatte

    31 Körperachse

    32 Zwischenplatte

    33 Drehgelenk, zentrischer Schlag

    34 Schulterebene

    35 Zahnrad

    36 Welle

    37 Zahnrad

    38 Mitnehmer

    39 Feder

    M 0 Antrieb 0

    M 1 Antrieb 1

    M 2 Antrieb 2

    M 3 Antrieb 3

    M 4 Antrieb 4

    R Stellung des Antriebes 2 zum Erzielen eines Rumpftreffers

    K Stellung des Antriebes 2 zum Erzielen eines Kopftreffers

    E Stellung des Antriebes 3 eingezogene Schlaghand

    A Stellung des Antriebes 3 ausgefahrene Schlaghand

    S Seitwärtsschlag

    G gerader Schlag

    Z zentrischer Schlag




    Ansprüche

    1. Boxtrainingsgerät mit einem verfahrbaren Gestell und einer Trainingsfigur, dadurch gekennzeichnet, daß die Trainingsfigur in horizontaler und vertikaler Achse verstellbar ist und über die mit einem wegabhängigen Geber (14) für eine mit einer Hubzähleinrichtung versehene Blattfeder (6) auf dem in horizontaler Ebene verfahrbaren Grundgestell (1), welches zwei einzeln nach einem eingestellten Programm oder durch Funksteuerung betätigte Antriebräder (7) und mindestens ein nichtangetriebenes freibewegliches Schwenkrad (8) besitzt, beweglich befestigt ist.
     
    2. Boxtrainingsgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Kraftübertragung von Antriebsmotoren (11) zu den Antriebsrädern (7) über eine Reibradkupplung (9) mit Rücklaufsperre oder eine Bremseinrichtung erfolgt.
     
    3. Boxtrainingsgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,daß die Blattfeder (6) mit einem Stoßdämpfer (5) verbunden ist.
     
    4. Boxtrainingsgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Geber (14) für die Hubzähleinrichtung je nach der zu erwartenden Stoßkraft am Grundgestell (1) oder an einer Schwenkeinheit (13) für die Federaufnahme einstellbar befestigt ist.
     
    5. Boxtrainingsgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß am Rumpf der Trainingsfigur (2) ein-oder beidseitig bewegliche Schlagarme angeordnet sind, die aus gegeneinander beweglichen Bauteilen, dem Schulterteil (28) und einem Getriebe bestehen, welches aus dem Oberarm und dem Unterarm (18) mit der Schlaghand (19) gebildet werden.
     
    6. Boxtrainingsgerät nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Rumpf und die Schlagarme auf einer Grundplatte (17) angeordnet sind, wobei eine den Schlagarm tragende Halteplatte (25) um die Horizontale parallel zur Ebene der Grundplatte (17) mittels Gelenk (26) am Schulterteil (28) angeordnet ist und das Schulterteil (28) um die Horizontale in Richtung der Normalen der Grundplatte (17) an einer Zwischenplatte (32) angelenkt ist, welche um die Vertikale drehbar mit der Grundplatte (17) verbunden ist.
     
    7. Boxtrainingsgerät nach Anspruch 5 und 6, dadurch gekennzeichnet, daß der auf der Halteplatte (25) angeordnete Oberarm aus einem oder mehreren parallel geschalteten Gelenkvierecken (20) besteht, wobei an den nichtgestellfesten Drehgelenken das untere Ende des starren, die Schlaghand (19) tragenden Unterarmes (18) befestigt ist.
     
    8. Boxtrainingsgerät nach Anspruch 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Grundplatte (17) mit dem daran angeordneten Rumpf mittels eines Antriebes (M 4) um die Vertikale nach beiden Seiten um 900 drehbar ist. Hierzu 5 Seiten Zeichnungen.
     




    Zeichnung