[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur gleitfesten Ausrüstung von Oberflächen,
insbesondere von Verpackungen sowohl aus glatten Kunststoffen wie Folien als auch
anderen Verpackungsmaterialien auf Basis von Papier und/ oder Pappe.
[0002] Das gleitfeste Ausrüsten der verschiedensten Oberflächen hat schon seit längerer
Zeit Probleme aufgeworfen, da von den geeigneten Mitteln zum Teil sich widersprechende
Eigenschaften verlangt werden. So darf ein Mittel zur rutschfesten Ausrüstung der
verschiedensten Oberflächen bei längerer Einwirkung nicht zum Verkleben bzw. von zum
Verblocken der Rackstücke führen, weil dadurch beim Auseinandernehmen der einzelnen
Teile die Oberfläche, welche beispielsweise bedruckt sein kann, in Mitleidenschaft
gezogen wird. Andererseits muß aber verlangt werden, daß auch gegen die verschiedensten
Bewegungen wie Rütteln und Stoßen eine einwandfreie Haftung gewährleistet bleibt.
[0003] Das Interesse hat sich zunächst auf Packstoffe aus Cellulosematerialien wie Papier
und Pappe gerichtet. Hier sind beispielsweise wäßrige Dispersionen von Paraffinen
und/oder Polyalkylenen eingesetzt worden, wobei ein bestimmter Gehalt von Paraffin
bzw. Polyethylen, bezogen auf die Mischung, die weiterhin noch bestimmte Mengen an
modifizierten Naturharzen und/oder Naturharzen sowie Synthesekautschuk enthielt, notwendig
waren. Derartige Zusammensetzungen, wie sie aus der DE-PS 20 31 881 bekannt sind,
wurden aber in erster Linie als Antigleitmittel bei Verpackungen aus Papier oder Kartons
eingesetzt.
[0004] Wäßrige Überzugsmittel haben sich auch bei Cellulosehydrat bewährt. So ist es hier
aus der DE-PS 15 19 433 bekannt, wäßrige Polyvinylidenchlorid-Dispersionen mit bis
zu 3 Gewichtsprozent, bezogen auf das Polymerisat an Wachs und/oder Paraffin, einzusetzen.
Außerdem war die Anwesenheit bestimmter nichtionogener Emulgatoren unumgänglich.
[0005] Diese bekannten Mittel waren in der Regel weniger geeignet, um Transportsicherungen
bei Kunststoffolien beispielsweise aus Polyethylen, Polypropylen, Polyestern, ataktischen
Mischpolymerisaten des Ethylens mit Butylen sowie Polyamidfolien durchzuführen. In
der Praxis ist eine Lösung in dieser Hinsicht bekannt geworden, bei der eine dünne
Folie so vorbehandelt wurde, daß sie durch eine mechanische Behandlung bzw. das Aufbringen
von Kunststoff eine rauhe Oberfläche erhielt. Diese teiloberflächenbehandelten Folien
sind im Handel unter dem Namen "Friktionsfolie" bekannt, sind jedoch aufgrund der
sehr aufwendigen Vorbereitung teuer und daher für viele Verpackungsvorgänge unwirtschaftlich.
[0006] Aufgabe der vorliegenden Erfindung war es daher, auf glatten Oberflächen aus Kunststoffen,
insbesondere - auf Verpackungsfolien sowie auch anderen empfindlichen Oberflächen
vor oder nach dem Verpacken des Materials eine gleitfeste Oberflächenschicht zu erzeugen.
Diese kann vor dem Befüllen auf die Folie aufgebracht werden oder gegebenenfalls auf
bereits bis zu -40 °C gekühlten Verpackungsstücken aufgebracht werden.
[0007] Das erfindungsgemäße Verfahren zum gleitfesten Ausrüsten von Oberflächen, bei welchem
die vorher geschilderten Nachteile vermieden werden, besteht nun darin, daß auf der
Oberfläche mittels Schmelzkleber ein feinfädiger bzw. geschäumter Auftrag vorgenommen
wird, der nach dem Erstarren ohne Kontakt mit anderen Packstoffflächen eine dauerhafte
gleitfeste Ausrüstung bewirkt.
[0008] Erfindungsgemäß kann einmal mittels genannter Schmelzkleber ein feinfädiger Auftrag
von Strängen aus diesen Materialien erzeugt werden, der die Gestalt eines feinfädigen
Wirrvlieses hat, wobei die Durchmesser der Fäden im wesentlichen zwischen 300 und
10 µm, insbesondere 150 und 30 µm liegen und an den Kreuzungsstellen die Schmelzklebermasse
fest miteinander verschmolzen sind und der Auftrag des Vlieses in 1- bis 4-, insbesondere
1- bis 2-lagig erfolgte. Zum weiteren kann mit gleichem Erfolg der Schmelzkleber in
Form von geschäumten dünnen Strängen von 1 bis 5 mm, insbesondere 1 bis 3 mm Durchmesser
in Abständen von 10 bis 100 mm, insbesondere 20 bis 60 mm voneinander auf die auszurüstende
Oberfläche aufgetragen werden.
[0009] Als Basis zur Erzeugung des-Wirrvlieses aus Schmelzklebern verwendet man handelsübliche
Schmelzklebstoffe, welche oberhalb ihres Schmelzpunktes bei Temperaturen zwischen
etwa 150 und 210, insbesondere 160 und 190 °C versprüht werden. Beim Versprühen kann
der Schmelzkleber ohne weitere Hilfsmittel aufgetragen werden. In vielen Fällen ist
es jedoch günstig, als Träger auf 60 bis 120 °C angewärmte Luft oder Stickstoff zu
verwenden.
[0010] Es ist selbstverständlich, daß man die äußeren Bedingungen so einstellt, daß ein
Anschmelzen der Oberfläche, auf der der Schmelzkleber in feinfädiger Form aufgebracht
wird, im wesentlichen nicht erfolgt. Lediglich im Mikrobereich kann es zweckmäßig
sein, daß die zu beschichtende Oberfläche etwas erweicht und somit eine gute Verankerung
zwischen den Fäden des Schmelzklebers und der vor dem Rutschen zu sichernden Folie
gegeben ist.
[0011] Das Aufbringen des fadenförmigen Schmelzklebers kann durch Aufsprühen auf die zu
Verpackungszwecken zu verwendende Folie direkt erfolgen. Es ist so möglich, in besonders
; gut reproduzierbarer Weise Verpackungsfolien vorzubehandeln und einen optimalen
Auftrag zu erhalten. Weiterhin ist es möglich, auf bereits verpackte Gegenstände nur
an bestimmten Stellen entweder an einer Seite der Verpackung oder an verschiedenen
Seiten sowie streifig, punktförmig oder in sonstiger Weise gemustert den Antirutschbelag
aufzutragen.
[0012] Der Auftrag des Wirrvlieses oder des Schmelzkleberge- : spinstes erfolgt mittels
industrieüblicher Auftragsgeräte, die mit verschieden geformten Auftragsdüsen ausgestattet
sind. Die Verwendung sogenannter Dralldüsen stellt eine bevorzugte Ausführungsform
dar, weil sie einen an den Kanten relativ scharf begrenzten Auftrag ermöglicht. In
den nachfolgenden Beispielen wurden derartige Düsen eingesetzt.
[0013] Eine Variante des erfindungsgemäßen Verfahrens zum gleitfesten Ausrüsten von Oberflächen
unter Verwendung von Schmelzklebern, bei welchem die vorher geschilderten Nachteile
ebenfalls vermieden werden, besteht nun darin, daß mittels geeigneter Auftragsgeräte
geschäumter Schmelzkleber in dünne Strängen von 1 bis 5 mm, insbesondere I 1 bis 3
mm Durchmesser, in Abständen von 10 bis 100 mm, insbesondere 20 bis 60 mm, voneinander
auf die auszurüstende Oberfläche aufgebracht wird.
[0014] Als Basis zur Erzeugung des geschäumten Schmelzklebers verwendet man handelsübliche
Schmelzklebstoffe, wie sie vorstehend beschrieben wurden.
[0015] Es hat sich als zweckmäßig erwiesen, mit einem Druck von 2 bis 8 bar aus Düsen eines
Durchmessers zwischen 0,15 bis 0,6 mm bei Austrittstemperaturen zwischen etwa 150
°C und 190 °C zu schäumen. Zum Verschäumen werden an sich bekannte Auftragsgeräte
verwendet, bei denen als Schaumgas oder Trägergas ein gegenüber dem heißen Kleber
weitgehend inertes Gas eingesetzt wird. Dabei kann es sich um Luft, um mit Stickstoff
angereicherte Luft, Stickstoff, Kohlendioxid, Argon oder Gemische dieser Gase handeln.
[0016] Die Schmelzkleber selbst bestehen aus üblichen thermoplastischen Polymeren, die einen
entsprechenden Erweichungspunkt haben bzw. mit weichmachenden Harzen auf einen praktikablen
Erweichungspunkt eingestellt werden.
[0017] Die Verarbeitungstemperatur der Schmelzkleber liegt zweckmäßigerweise zwischen etwa
150 und 210 °C, insbesondere aber zwischen 150 und 190 °C. In Frage kommen Polyolefine
bzw. Mischpolymerisate von Olefinen, wie Polyethylen, Polypropylen selbst sowie Mischpolymerisate
des Ethylens mit Vinylacetat, gegebenenfalls unter Mitverwendung von Vinylpropionat
oder von Ethylen mit Methacrylsäuremethylester oder Polymerisate aus Propylen mit
Buten bzw. Mischpolymerisate aus Propylen, Ethylen und Buten, gegebenenfalls unter
Zusatz von Dicyclopentadien. Schließlich sind aus der-Reihe der ethylenischen Polymeren
solche geeignet, die aus Dicyclopentadien und Vinylacetat, gegebenenfalls unter Zugabe
von Maleinsäuremonoethylester gebildet werden.
[0018] Eine weitere große Gruppe stellen die linearen Polyester dar, die auch segmentiert
aufgebaut sein können und ebenfalls als Handelsprodukte erhältlich sind. Auch können
sie hergestellt sein auf Basis von Adipinsäure, gegebenenfalls unter Mitverwendung
von Terephthalsäure und Acelainsäure in der Säurekomponente, während die Alkoholkomponente
aus Ethylenglykol, Diethylenglykol, Triethylenglykol oder auch niedermolekularen Polyethylenglykolen
mit einem Molgewicht von 300 bis 800 besteht.
[0019] Ferner werden auch gute Erfolge erzielt mit Polyamiden, die hergestellt wurden auf
Basis von dimerisierten Fettsäuren, gegebenenfalls unter Mitverwendung von Dicarbonsäuren
wie Sebacinsäure oder Adipinsäure und niederkettigen Aminen wie Ethylenamin, Propylenamin,
gegebenenfalls unter Zugabe von Polyetherdiaminen mit Molekulargewichten zwischen
etwa 400 und 2 000.
[0020] Schließlich können die Heißschmelzsysteme noch synthetische Kohlenwasserstoffharze
oder auch Polyterpen-oder Polyindenharze enthalten. Da die Schmelzen häufig längere
Zeit auf höhere Temperaturen erhitzt werden müssen, ist die Zugabe von Wärmestabilisatoren
empfehlenswert. Als Stabilisatoren kommen phenolische in Frage wie substituierte Monophenole
oder auch organische Disulfide wie z.B. Laurylstearylthiodipropionsäureester.
[0021] ; Gegebenenfalls kann es von Nutzen sein, färbende Substanzen einzuarbeiten, um den
Auftrag des Schmelzklebers besser sichtbar zu machen.
[0022] i Bezüglich der Verfahren des Auftrags hat es sich als günstig erwiesen, folgende
Bedingungen einzuhalten:
Man trägt bei Wirrvliesen aus Düsen eines Durchmessers von 0,5 bis 2,5 mm 0 die Schmelzklebermasse
bei Temperaturen von 150 bis 210 °C auf. Es wird ein Überdruck von 0,5 bis 8 bar angewendet.
[0023] Im Fall des geschäumten Schmelzklebers wird mit einem Druck von 2 bis 8 bar aus Düsen
eines Durchmessers zwischen 0,15 bis 0,6 mm bei Austrittstemperaturen zwischen etwa
150 und 190 °C aufgetragen.
[0024] Man kann bei Wirrvliesen mittels erwärmter Luft oder Stickstoff von 60 bis 120 °C
eine Schmelzklebermasse von 150 bis 190 °C auf bereits bis zu - 40 °C tiefgefrorene
Packstücke, welche eine Kunststoffoberfläche aufweisen, ein- oder beidseitig auf die
sich berührenden Oberflächen der zu stapelnden Packstücke auftragen.
[0025] Das Aufbringen des geschäumten Schmelzklebers kann durch Auftrag auf die zu Verpackungszwecken
zu verwendende Folie direkt erfolgen. Es ist so möglich, in besonders gut reproduzierbarer
Weise Verpackungsfolien vorzubehandeln und einen optimalen Auftrag zu erhalten. Weiterhin
ist es möglich, auf bereits verpackte Gegenstände nur an bestimmten Stellen entweder
an einer Seite der Verpackung oder an sich nicht berührenden Seiten nicht nur streifig,
sondern auch punktförmige oder in sonstiger Weise gemustert den Antirutschbelag aufzutragen.
[0026] Bei hohem Sättigungsgrad des Schmelzklebstoffes mit Luft oder Inertgas kann der Klebstoff
auch auf sehr dünne thermoplastische Folien aufgetragen werden, ohne daß diese durchgeschmolzen
werden. Bei stärkeren Folien tritt das Problem des Durchschmelzens nicht auf.
[0027] Durch die eingearbeitete Luft oder das Trägergas wird der Wärmeeinfluß auf die Oberfläche
nicht nur stark reduziert, sondern man kann auch durch den Sättigungsgrad des Gases
in der Schmelze und die Auftragsstärke die Haftung variabel einstellen. Es ist so
möglich, von einer reinen Antirutschbeschichtung bis zu einer schwachen Verklebung,
die sich beim Depalettieren leicht trennen läßt und auch bei wiederholtem Palettieren
noch den Antirutscheffekt behält, zu gelangen.
[0028] Gegenstand der Erfindung sind demnach auch gleitfeste Oberflächen auf Kunststoffoberflächen
von Packstücken, bestehend aus einem beliebig angeordneten System von dünnen Strängen
geschäumten Schmelzklebern, wie es nach vorstehend beschriebener Verfahrensweise aus
Schaum-Schmelzklebern herstellbar ist.
[0029] Durch Variation an Sättigung mit verschiedenem Schaumgas sowie Durchmesser und Temperatur
der Stränge kann die Kompressibilität des aufgetragenen Schaumes in gewünschter Weise
eingestellt und damit in bezug auf das Gewicht des Füllgutes eine optimale Kontaktfläche
erreicht werden.
Beispiele
[0030] Es wurden die folgenden Kleber-Mischungen A, B und
C zur Ausrüstung von Oberflächen verwendet.
A) Ataktisches Copolymerisat aus Propylen und Butylen im molaren Verhältnis von etwa
1 : 1 mit untergeordneten Mengen (zwischen 0,1 und 0,05 Mol) an Ethylen, dessen Erweichungsbereich
zwischen 74 und 80 °C lag. Die Viskosität bei 180 °C lag zwischen 7 000 und 9 000
mPa·s.
B) Ein Hotmelt aus einer Mischung von 82,5 Gew.-% Ethylenvinylacetat-Copolymerisat
(28 Mol-% Vinylacetat), 11,0 % eines handelsüblichen Kohlenwasserstoffharzes (Erweichungspunkt
85 °C), 6,0 Gew.-% Mikrowachs und 0,5 Gew.-% Butylhydroxytoluol. Die Viskosität bei
180 °C dieses Hotmelts betrug 19 000 mPa·s.
C) Der Hotmelt bestand aus 60 Gew.-% ataktischem Polypropylen, 20 Gew.-% eines handelsüblichen
Polyterpenharzes (Erweichungspunkt 105 °C), 19,1 Gew.-% handelsüblichen Tallharzes
(Erweichungspunkt 75 °C), 1,0 Gew.-% Butylhydroxytoluol.
Beisniel 1
[0031] Mit einer Heißschmelzpistole für industrielle Zwecke der Firma Heinrich Bühnen KG
wurden bei 180 bis 190 °C Austrittstemperatur mittels einer 0,8 mm φ Düse und einem
Druck von 4 bar sowie vorgewärmter Luft auf einer Polyethylenfolie einer Dicke von
60 µm Fäden in Wirrlage aufgetragen. Die Auftragsstärke betrug etwa 1 bis 2 Lagen
auf der Folie. Es wurde eine Beschichtung erhalten, die ohne Vergrößerung aussah wie
ein mikrofeines Wirrvlies.
[0032] Bei einer mikroskopischen Vergrößerung von 10 x 12,5 wurde ein Bild erhalten, bei
dem man deutlich größere und kleinere Fäden erkennen konnte, die an den verschiedensten
Stellen miteinander verschmolzen waren, zum geringeren Teil locker aufeinander lagen.
Ein charakteristischer Ausschnitt ist in Abbildung 1 wiedergegeben.
[0033] Damit wurden jeweils 5 Kartons, die mit 500 g tiefgefrorenem Spinat (-36 °C) gefüllt
waren, verpackt und in einer Höhe von 12 Stück auf der Grundseite liegend, auf einer
Palette gestapelt.
[0034] Diese Palette wurde in einem Kühlwagen 250 km transportiert und dann wieder entstapelt
und im Kühlraum gelagert. Während des Transports war praktisch kein Verschieben der
Packstücke gegeneinander eingetreten. Das Umstapeln machte keine Schwierigkeiten.
Auch konnten die Verpackungen leicht voneinander gehoben werden.
Beispiel 2
[0035] Es wurden Graukartons zur Aufnahme von Eiscreme-Portionspackungen ( 2
0 Stück/Karton) der Abmessung mit einer Menge von 15 g/m
2 des Hotmelts nach B) in der wie vorstehend beschriebenen Auftragsa
pparatur besprüht. Es entstand ein feinfädiges Wirrvlies ähnlich Abbildung 1. Nach
dem Füllen der Packungen mit den Portionspackungen wurden sie per Hand im Kühlraum
gestapelt. Die Sicherung war hervorragend.
[0036] Paletten mit diesen Packungen wurden im Kühlwagen ebenfalls 250 km transportiert
und dann in ein Kühlhaus umgeladen. Ein Verrutschen der Packungen wurde weder beim
Transport noch beim Umladen in den Kühlraum beobachtet.
Beispiel 3
[0037] Es wurde die Mischung nach C) im Vorschmelzgefäß eines industriellen Auftragsgeräts
für Schmelzklebstoff bei 170 °C gehalten und durch den Auftragsteil über eine 0,5
mm Ø Düse mit angewärmter Luft durch einen Überdruck von 0,8 bar auf mit Schrumpffolie
umhüllte Packstücke aufgetragen. Die Packstücke bestanden aus jeweils 5 Kartons mit
Pizza und waren auf -36 °C tiefgefroren. Sie wurden so an den Auftragsgeräten vorbeigeführt,
so daß auf Bodenfläche und Deckfläche eine streifenförmige Beschichtung in der äußeren
Form eines Wirrvlieses erzielt wurde (Auftrag etwa 0,5 g/Packung, Fläche etwa 800
cm
2). Auch mit dieser Verpackung wurde im Kühlwagen der Transporttest vorgenommen, der
einwandfrei überstanden wurde.
[0038] Die Abbildung 2 stellt einen Ausschnitt der 6-fachen Vergrößerung des Auftrags des
Schmelzklebergespinstes auf der Schrumpffolie dar.
Beispiel 4
[0039] Auf einen Karton mit der Abmessung 600 mm x 400 mm wurden an den vier Ecken parallel
zu den beiden Längskanten im Abstand von 50 und 100 mm vom Rand je zwei Längsstränge
von 2 mm Breite in einer Länge von je 100 mm des geschäumten Schmelzklebstoffs nach
B über eine Düse mit dem Durchmesser von 0,25 mm aufgetragen, wobei der Klebstoffauftrag,
bezogen auf die beschichtete Fläche ca. 12 g/
m2, betrug. Der Klebstoff wurde mit einer Düsenaustrittstemperatur von 180 °C, einem
Druck von 3 bar und einem Sättigungsgrad von 20 % mit Luft aufgetragen.
[0040] Es wurde so eine dauerrutschfeste Beschichtung erzielt, die auch häufiges Umpalettieren
ohne Nachlassen des Effektes überstand.
Beispiel 5
[0041] Mit PE-Folie von 80 µm geschrumpften Paketen von je 5 Warenhauskatalogen der Abmessung
200 X 300 x 18 mm wurde zu 25 % mit Stickstoff gesättigter Schmelzklebstoff nach C
in je zwei Streifen von 1 mm Breite über eine Länge von 200 mm aufgetragen. Die Auftragstemperatur
betrug 160 °C, der Druck 2 bar, der Klebstoffverbrauch je Paket lag bei 0,05 g.
[0042] Es wurde so eine dauerfeste Antirutschwirkung erzielt.
1) Verfahren zum gleitfesten Ausrüsten von Oberflächen, insbesondere Verpackunasstoffen
mit glatter Kunststoffoberfläche durch Auftragen von gleithemmenden Stoffen, dadurch
gekennzeichnet, daß auf der Oberfläche mittels Schmelzkleber ein feinfädiger bzw.
geschäumter Auftrag von Strängen aus diesen Materialien erzeugt wurde, der entweder
die Gestalt eines feinfädigen Wirrvlieses hat, wobei die Durchmesser der Fäden im wesentlichen zwischen 300 und
10 µm, insbesondere 150 und 30 µm liegen und an den Kreuzungsstellen die Schmelzklebermasse
fest miteinander verschmolzen ist und der Auftrag des Vlieses in 1- bis 4-, insbesondere
1- bis 2-lagig erfolgte, oder aber die Form geschäumten Schmelzklebers in dünnen Strängen
von 1 bis 5 mm, insbesondere 1 bis 3 mm Durchmesser hat, die in Abständen von 10 bis
100 mm, insbesondere 20 bis 60 mm voneinander auf die auszurüstende Oberfläche aufgebracht
wur- äen.
2) Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man im Fall des Wirrvlieses
aus Düsen eines Durchmessers von 0,5 bis 2,5 mm Ø die Schmelzklebermasse bei Temperaturen
von 150 bis 210 °C aufträgt, wobei ein Überdruck von 0,5 bis 8 bar angewendet wird.
3) Verfahren zum gleitfesten Ausrüsten von Oberflächen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß man im Fall des geschäumten Schmelzklebers mit einem Druck von 2 bis 8 bar aus
Düsen eines Durchmessers zwischen 0,15 bis 0,6 mm bei Austrittstemperaturen zwischen
etwa 150 und 190 °C aufträgt.
4) Verfahren nach Ansprüchen 1 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß man mittels erwärmter
Luft oder Stickstoff von 60 bis 120 °C eine Schmelzklebermasse von 150 bis 190 °C*auf
bereits bis zu -40 °C tiefgefrorene Packstücke, welche eine Kunststoffoberfläche aufweisen, ein- oder beiderseitig
auf die sich berührenden Oberflächen der zu stapelnden Packstücke aufträgt.
5) Gleitfeste Oberfläche auf Kunststoffoberflächen von Packstücken, bestehend aus
einem feinfädigen Wirrvlies aus fadenförmigem Schmelzkleber, wobei die Fäden im wesentlichen
einen Durchmesser von 300 bis 10 µm, insbesondere 150 bis 30 µm aufweisen und an den
Kreuzungs- und Berührungspunkten miteinander sowie auch mit der Kunststoffoberfläche
verschmolzen sind und der Auftrag des Vlieses 1- bis 4-, insbesondere 1- bis 2-lagig ist.
6) Gleitfeste Oberfläche auf Kunststoffoberflächen von Packstücken, bestehend aus
einem beliebig angeordneten System von dünnen Strängen geschäumten Schmelzklebern
gemäß Ansprüchen 1 und 3.