[0001] Die Erfindung betrifft einen wiederverschließbaren, stapelbaren Transport- und lagerbehälter
mit im Prinzip Quaderform und mit Tragegriff zum Aufbewahren sowie Dosieren pulverförmiger
bzw. körniger Produkte, insbesondere von Waschmittelkonzentraten.
[0002] Zum Verpacken pulverförmiger bzw. körniger Schüttprodukte, wie Waschpulver, werden
überwiegend Faltschachteln des sogenannten E-Formats verwendet. Beispielsweise für
den Einsatz bei konzentriertem Waschmittel sind diese Packungen jedoch weniger geeignet,
weil sie nicht wiederverschließbar sind und so vor allem wegen der längeren Gebrauchsdauer
bei Konzentraten eine ungünstige Beeinträchtigung, wie Feuchtwerden oder Verklumpen,
nicht ausschließen können.
[0003] Ferner ist es wichtig, Konzentrate genauer zu doseren als verdünnte Produkte. Bei
Waschmittelpackungen würde das bedeuten, Dosierhilfsmittel der jeweiligen Verpackung
beizugeben oder in die Verpackung zu integrieren. Solche Hilfsmittel an einer Faltschachtel
anzubringen, ist maschinentechnisch aufwendig. Es wurden deshalb für Pulverprodukte
bereits Kunststoff-Flaschen bzw. -kanister entwickelt, wie sie als Verpackung bei
Flüssigprodukten bekannt sind. Es werden lediglich größere Füll- oder Ausgießöffnungen
als bei Flüssigkeitsbehältern vorgesehen, die üblichen in den jeweiligen Behälter
integrierten Handgriffe können dagegen im Prinzip beibehalten werden.
[0004] Flaschenartige Verpackungen haben gegenüber Faltschachteln und dergleichen quaderförmigen
Behältern den Nachteil eines wesentlich größeren Stauvolumens bezogen auf das Füllvolumen.
Während beispielsweise eine Faltschachtel vom Format E3 ein das Füllvolumen von 2250
ml nur geringfügig übersteigendes Stauvolumen besitzt, beansprucht eine Kunststoff-Flasche
mit integriertem Griff gleichen Inhalts ein ca. 70 % größeres Stauvolumen im Lager
bzw. auf der Palette. Dieses ungünstige Verhältnis macht sich nicht nur bei der Umverpackung
zu Versandeinheiten, dem Lagerraumbedarf und dem Frachtvolumen sondern auch im Regal
des Einzelhandels bemerkbar.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen großvolumigen, wiederverschließbaren
Transport- und Lagerbehälter zur Aufnahme pulverförmiger bzw. körniger schüttfähiger
Produkte mit einem im Verhältnis zum Füllvolumen möglichst geringen Stauvolumen sowie
mit Hilfsmitteln zum einfachen, einhändigen Handhaben einschließlich zugehöriger Dosiervorrichtung
und mit der Möglichkeit des Übereinanderstapelns zu schaffen. Die erfindungsgemäße
Lösung besteht für den eingangs genannten Behälter mit Tragegriff darin, daß der Tragegriff
aus einer zum Hineinstecken des Daumens einer Hand etwa passend weiten, die Quaderbreitseiten
verbindenden Behälterdurchbrechung sowie einem zwischen dieser und einer angrenzenden
Quaderschmalseite verbleibenden, mit den Fingern der Hand zu umgreifenden Behältersteg
besteht.
[0006] Demgemäß wird durch die Erfindung ein Gebinde in Form einer Faltschachtel geschaffen,
welche anstelle eines angesetzten Tragegriffs mit einer etwa mittig oder auf der Längsachse
leicht außermittig nach unten versetzt angeordneten rohrartigen Durchbrechung versehen
ist, mit deren Hilfe man bei Hineinstecken des Daumens und Umgreifen der der Ausschüttöffnung
des Behälters entgegengesetzten Schmalseite mit der übrigen Hand den Behälter sicher
halten kann. Auf diese Weise ist es zugleich möglich, Produkt ruhig und gezielt auszuschütten,
in dem man den Behälter leicht um die Durchbrechung als Drehachse schwenkt. Durch
Wahl der Lage der Drehachse kann bei geringstem Kraftaufwand ein geringfügiges Übergewicht
des Behälters zur Mündungsseite hin erzielt werden. Da der Behälter die Form eines
Quaders als Faltschachtel oder als Kunststoffgebinde haben soll, besitzt der Behälter
ein das Füllvolumen nur geringfügig übersteigendes Stauvolumen. Schließlich kann die
Produktausschüttöffnung in eine der Quaderflächen so integriert werden, daß eine unbeschränkte
Stapelmöglichkeit gegeben ist.
[0007] Wenn der Behälter als einstückig geformtes, z.B. gepreßtes, geblasenes oder gespritztes,
Kunststoffgefäß ausgebildet wird, können die Ausschüttöffnung und die rohrartige Durchbrechung
problemlos beim Herstellen in den Behälter eingeformt werden. Besteht dagegen der
erfindungsgemäße Behälter aus einer Faltschachtel, z.B. aus Karton, werden für die
Ausschüttöffnung und die Durchbrechung vorzugsweise spezielle Hilfsmittel eingesetzt.
Die Ausschüttöffnung kann vorzugsweise in eine in die jeweilige Schachtelfläche einzusetzende
Adapterplatte - gegebenenfalls mit angeformtem Schachtel-Lining - integriert sein,
wie sie beispielsweise in den DE-OS 30 45 710, DE-OS 31 45 368, DE-OS 31 45 356 und
DE-OS 31 45 357 beschrieben wird. Die Durchbrechung kann durch zwei durch einander
gegenüberliegende passende Öffnungen der Quaderbreitseiten zu steckende und miteinander
als Durchgang zu koppelnde Ösenteile gebildet werden. Als Kopplung kommt u.a. eine
Steck-, Schnapp- oder Schweißverbindung in Frage. Die Innenseiten der Ösenflanschen
können mit der anliegenden Faltschachtelwand beispielsweise verklebt werden.
[0008] Anhand der schematischen Darstellung von Ausführungsbeispielen werden Einzelheiten
der Erfindungen erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 einen Kunststoffbehälter in einer Seitenansicht, teilweise geschnitten;
Fig. 2 den Kunststoffbehälter nach Fig. 1 um 90° geschwenkt in der Ansicht von hinten,
teilweise geschnitten;
Fig. 3 eine Faltschachtel in der Seitenansicht, teilweise geschnitten; und
Fig. 4 die Faltschachtel nach Fig. 3 um 90° gedreht in der Ansicht von hinten, teilweise
geschnitten.
[0009] In Fig. 1 und 2 wird ein insgesamt mit 1 bezeichneter Kunststoffbehälter schematisch
dargestellt. Der Behälter 1 besitzt im wesentlichen die aufrechte Quaderform einer
Faltschachtel. Die Ober- bzw. Kopfseite 2 des Behälters 1 wird über eine Schräge 3
mit einem Absatz 4 verbunden. An den Absatz 4 wird ein kurzer Hals 5 mit Außengewinde
6 angeformt. Auf das Außengewinde 6 wird ein Schraubverschluß 7 gesetzt, der den Behälter
1 dichtend verschließt. In den Schraubverschluß 7 wird ein nach unten offener, rohrförmiger
Ansatz 8 integriert, der als Meßzylinder dienen und mit Heßmarken versehen sein kann.
Die Oberkante bzw. Oberseite 9 des Schraubdeckels bzw. Schraubverschlusses 7 soll
bündig mit der Kopfseite 2 des Behälters 1 abschließen, so daß der Behälter auch auf
dem Kopf stehend gelagert werden kann bzw. wie eine übliche Faltschachtel zu stapeln
ist.
[0010] Etwa in der Mitte der Quaderbreitseiten 10 besitzt der Kunststoffbehälter 1 eine
runde oder ovale, rohrartige Durchbrechung 11. Diese kann auch, insbesondere bei größeren
Behältern, in Richtung auf die in der Zeichnung etwa vertikale Schmalseite 12 der
Quaderform versetzt werden. Der Abstand zwischen Durchbrechung 11 und Schmalseite
12 wird vorzugsweise so groß vorgegeben, daß die Finger einer Hand den zwischen Durchbrechung
und Schmalseite 12 verbleibenden Steg 13 umfassen können, wenn der Daumen der Hand
in die Durchbrechung 11 hineingreift.
[0011] Vorzugsweise wird die Durchbrechung 11 knapp unterhalb der halben Behälterhöhe vorgesehen.
Dadurch wird erreicht, daß beim zuvor beschriebenen Greifen des Behälters 1 am Steg
13 ein leichtes Übergewicht zur Mündungsseite hin vorliegt und damit ein vorsichtiges
und genaues Dosieren mit geringem Kraftaufwand möglich ist.
[0012] Anhand der Fig. 3 und 4 wird ein als Faltschachtel 14 ausgebildeter erfindungsgemäßer
Behälter dargestellt. Die Ausschüttöffnung der Faltschachtel 14 befindet sich in einer
in die Kopfseite 2 eingelassenen Adapterplatte 15 aus Kunststoff. Die Adapterplatte
15 besitzt eine zentrale Bohrung 16, in die hinein ein Verschlußstopfen 17 zu drücken
ist. Der Verschlußstopfen 17 kann wiederum mit einem rohrförmigen Ansatz 8 kombiniert
werden, der als Meßzylinder - gegebenenfalls mit Meßmarken - zu verwenden ist.
[0013] Die Faltschachtel 14 nach Fig. 3 und 4 besitzt als Tragegriff bzw. Greif-Hilfe ebenso
wie der Kunststoffbehälter nach Fig. 1 und 2 eine etwa zentrale Durchbrechung 11.
Diese wird bei der Faltschachtel 14 gebildet durch in die Quaderbreitseite 10 eingebrachte,
exakt gegenüberliegende Ausstanzungen 18, deren Position ähnlich derjenigen der Durchbrechung
11 nach Fig. 1 und 2 vorzusehen ist. In die Ausstanzungen 18 werden zwei Ösenteile
19 und 20 eingeführt und beispielsweise mittels Steck-, Schnapp- oder Schweißverbindung
gekoppelt, während gleichzeitig die Innenseiten der Ösenflansche 21 an den angrenzenden
Breitseiten 10 zu verkleben oder auf andere Weise ausreichend dicht aufzubringen sind.
[0014] Der Aufgabe entsprechend wird durch den Einbau einer rohrartigen Durchbrechung bzw.
eines Grifflochs in einem quaderförmigen Kunststoffbehälter bzw. in einer Faltschachtel
eine wesentlich vereinfachte Handhabung, insbesondere beim Dosieren von Konzentraten,
erreicht. Speziell bei Behältern mit relativ nachgiebigen bzw. elastischen Wänden,
insbesondere bei Faltschachteln, ergibt sich unerwartet noch ein weiterer Vorteil:
Das die Quaderbreitseiten etwa mittig verbindende, rohrförmige Durchgreifloch der
erfindungsgemäßen Durchbrechung wirkt nämlich der üblichen Ausbauchung, wie sie insbesondere
beim Abfüllen von Pulverprodukten mit hohem Litergewicht beobachtet wird, entgegen.
Es können daher sogar größere Packungen bzw. Packungen mit geringerer Wandstärke als
bisher üblich eingesetzt werden, ohne daß Probleme mit einem seitlichen Ausbuchten
zu befürchten sind.
Bezugszeichenliste
[0015]
1 = Behälter
2 = Kopffläche
3 = Schräge
4 = Absatz
5 = Hals
6 = Außengewinde
7 = Schraubverschluß
8 = Ansatz
9 = Oberseite (7)
10 = Breitseite
11 = Durchbrechung
12 = Schmalseite
13 = Steg
14 = Faltschachtel
15 = Adapterplatte
16 = Bohrung
17 = Verschlußstopfen
18 = Ausstanzung
19 = Ösenteil
20 = Ösenteil
21 = Ösenflansch
1. Wiederverschließbarer, stapelbarer Transport- und Lagerbehälter (1, 15) mit im
Prinzip Quaderform und mit Tragegriff zum Aufbewahren sowie Dosieren pulverförmiger
bzw. körniger Produkte, insbesondere von Waschmittelkonzentraten, dadurch gekennzeichnet,
daß der Tragegriff aus einer zum Hineinstecken des Daumens einer Hand etwa passend
weiten, die Quaderbreitseiten (10) verbindenden Behälterdurchbrechung (11) sowie einem
zwischen dieser und einer angrenzenden Quaderschmalseite (12) verbleibenden, mit den
Fingern der Hand zu umgreifenden Behältersteg (13) besteht.
2. Behälter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die beim Tragen zu umgreifende,
an die Durchbrechung (11) angrenzende Quaderschmalseite (12) der Ausschüttöffnung
(5, 16) des Behälters gegenüberliegt.
3. Behälter nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Durchbrechung
(11) eine im Prinzip rohrförmige, etwa mittige Verbindung der Quaderbreitseiten (10)
bildet.
4. Behälter nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Durchbrechung
(11) eine im Prinzip rohrförmige, die Quaderbreitseiten (10) außermittig versetzt
nach unten und/oder hin zu dem mit der Hand zu umgreifenden Behältersteg (13) bildet.
5. Behälter nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,daß
die verschlossene Ausschüttöffnung (5, 16) in eine Quaderfläche, vorzugsweise in die
Quaderkopffläche (2), bündig eingelassen ist.
6. Behälter nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß die Ausschüttöffnung (5, 16) einen als Dosierbecher (8) ausgebildeten Verschluß
(17) besitzt.
7. Behälter nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6, gekennzeichnet durch die
Ausbildung als einstükkig geformtes Kunststoffgebinde (Fig. 1 und 2).
8. Behälter nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6 gekennzeichnet durch die
Ausbildung als Faltschachtel (Fig. 3 und 4).
9. Behälter nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausschüttöffnung (16)
in einer in eine Schachtelfläche (2) integrierten Adapterplatte (15) aus Kunststoff
enthalten ist.
10. Behälter nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die rohrartige Durchbrechung
(11) aus zwei durch passende Öffnungen (18) der Quaderbreitseiten (10) zu steckenden
und mit einander als Durchgangskanal zu koppelnden Ösenteilen (19, 20) besteht.