(19)
(11) EP 0 173 194 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
05.03.1986  Patentblatt  1986/10

(21) Anmeldenummer: 85110327.5

(22) Anmeldetag:  19.08.1985
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4B65D 25/28, B65D 1/40, B65D 5/46
(84) Benannte Vertragsstaaten:
DE

(30) Priorität: 27.08.1984 DE 3431431

(71) Anmelder: Henkel Kommanditgesellschaft auf Aktien
40191 Düsseldorf (DE)

(72) Erfinder:
  • vom Hofe, Dieter
    D-5000 Köln 71 (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Transport- und Lagerbehälter


    (57) Es wird ein großvolumiger, wiederverschließbarer Transport- und Lagerbehälter (1) mit geringem Stauvolumen und Hilfsmitteln zum einhändigen Handhaben und Dosieren vorgeschlagen. Eine ruhige und gezielte Produktausschüttung kann durch leichtes Schwenken des Behälters (1) um eine etwa zentrale, als Durchgreifloch ausgebildete, etwa rohrförmige Durchbrechung (11) erreicht werden.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft einen wiederverschließbaren, stapelbaren Transport- und lagerbehälter mit im Prinzip Quaderform und mit Tragegriff zum Aufbewahren sowie Dosieren pulverförmiger bzw. körniger Produkte, insbesondere von Waschmittelkonzentraten.

    [0002] Zum Verpacken pulverförmiger bzw. körniger Schüttprodukte, wie Waschpulver, werden überwiegend Faltschachteln des sogenannten E-Formats verwendet. Beispielsweise für den Einsatz bei konzentriertem Waschmittel sind diese Packungen jedoch weniger geeignet, weil sie nicht wiederverschließbar sind und so vor allem wegen der längeren Gebrauchsdauer bei Konzentraten eine ungünstige Beeinträchtigung, wie Feuchtwerden oder Verklumpen, nicht ausschließen können.

    [0003] Ferner ist es wichtig, Konzentrate genauer zu doseren als verdünnte Produkte. Bei Waschmittelpackungen würde das bedeuten, Dosierhilfsmittel der jeweiligen Verpackung beizugeben oder in die Verpackung zu integrieren. Solche Hilfsmittel an einer Faltschachtel anzubringen, ist maschinentechnisch aufwendig. Es wurden deshalb für Pulverprodukte bereits Kunststoff-Flaschen bzw. -kanister entwickelt, wie sie als Verpackung bei Flüssigprodukten bekannt sind. Es werden lediglich größere Füll- oder Ausgießöffnungen als bei Flüssigkeitsbehältern vorgesehen, die üblichen in den jeweiligen Behälter integrierten Handgriffe können dagegen im Prinzip beibehalten werden.

    [0004] Flaschenartige Verpackungen haben gegenüber Faltschachteln und dergleichen quaderförmigen Behältern den Nachteil eines wesentlich größeren Stauvolumens bezogen auf das Füllvolumen. Während beispielsweise eine Faltschachtel vom Format E3 ein das Füllvolumen von 2250 ml nur geringfügig übersteigendes Stauvolumen besitzt, beansprucht eine Kunststoff-Flasche mit integriertem Griff gleichen Inhalts ein ca. 70 % größeres Stauvolumen im Lager bzw. auf der Palette. Dieses ungünstige Verhältnis macht sich nicht nur bei der Umverpackung zu Versandeinheiten, dem Lagerraumbedarf und dem Frachtvolumen sondern auch im Regal des Einzelhandels bemerkbar.

    [0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen großvolumigen, wiederverschließbaren Transport- und Lagerbehälter zur Aufnahme pulverförmiger bzw. körniger schüttfähiger Produkte mit einem im Verhältnis zum Füllvolumen möglichst geringen Stauvolumen sowie mit Hilfsmitteln zum einfachen, einhändigen Handhaben einschließlich zugehöriger Dosiervorrichtung und mit der Möglichkeit des Übereinanderstapelns zu schaffen. Die erfindungsgemäße Lösung besteht für den eingangs genannten Behälter mit Tragegriff darin, daß der Tragegriff aus einer zum Hineinstecken des Daumens einer Hand etwa passend weiten, die Quaderbreitseiten verbindenden Behälterdurchbrechung sowie einem zwischen dieser und einer angrenzenden Quaderschmalseite verbleibenden, mit den Fingern der Hand zu umgreifenden Behältersteg besteht.

    [0006] Demgemäß wird durch die Erfindung ein Gebinde in Form einer Faltschachtel geschaffen, welche anstelle eines angesetzten Tragegriffs mit einer etwa mittig oder auf der Längsachse leicht außermittig nach unten versetzt angeordneten rohrartigen Durchbrechung versehen ist, mit deren Hilfe man bei Hineinstecken des Daumens und Umgreifen der der Ausschüttöffnung des Behälters entgegengesetzten Schmalseite mit der übrigen Hand den Behälter sicher halten kann. Auf diese Weise ist es zugleich möglich, Produkt ruhig und gezielt auszuschütten, in dem man den Behälter leicht um die Durchbrechung als Drehachse schwenkt. Durch Wahl der Lage der Drehachse kann bei geringstem Kraftaufwand ein geringfügiges Übergewicht des Behälters zur Mündungsseite hin erzielt werden. Da der Behälter die Form eines Quaders als Faltschachtel oder als Kunststoffgebinde haben soll, besitzt der Behälter ein das Füllvolumen nur geringfügig übersteigendes Stauvolumen. Schließlich kann die Produktausschüttöffnung in eine der Quaderflächen so integriert werden, daß eine unbeschränkte Stapelmöglichkeit gegeben ist.

    [0007] Wenn der Behälter als einstückig geformtes, z.B. gepreßtes, geblasenes oder gespritztes, Kunststoffgefäß ausgebildet wird, können die Ausschüttöffnung und die rohrartige Durchbrechung problemlos beim Herstellen in den Behälter eingeformt werden. Besteht dagegen der erfindungsgemäße Behälter aus einer Faltschachtel, z.B. aus Karton, werden für die Ausschüttöffnung und die Durchbrechung vorzugsweise spezielle Hilfsmittel eingesetzt. Die Ausschüttöffnung kann vorzugsweise in eine in die jeweilige Schachtelfläche einzusetzende Adapterplatte - gegebenenfalls mit angeformtem Schachtel-Lining - integriert sein, wie sie beispielsweise in den DE-OS 30 45 710, DE-OS 31 45 368, DE-OS 31 45 356 und DE-OS 31 45 357 beschrieben wird. Die Durchbrechung kann durch zwei durch einander gegenüberliegende passende Öffnungen der Quaderbreitseiten zu steckende und miteinander als Durchgang zu koppelnde Ösenteile gebildet werden. Als Kopplung kommt u.a. eine Steck-, Schnapp- oder Schweißverbindung in Frage. Die Innenseiten der Ösenflanschen können mit der anliegenden Faltschachtelwand beispielsweise verklebt werden.

    [0008] Anhand der schematischen Darstellung von Ausführungsbeispielen werden Einzelheiten der Erfindungen erläutert. Es zeigen:

    Fig. 1 einen Kunststoffbehälter in einer Seitenansicht, teilweise geschnitten;

    Fig. 2 den Kunststoffbehälter nach Fig. 1 um 90° geschwenkt in der Ansicht von hinten, teilweise geschnitten;

    Fig. 3 eine Faltschachtel in der Seitenansicht, teilweise geschnitten; und

    Fig. 4 die Faltschachtel nach Fig. 3 um 90° gedreht in der Ansicht von hinten, teilweise geschnitten.



    [0009] In Fig. 1 und 2 wird ein insgesamt mit 1 bezeichneter Kunststoffbehälter schematisch dargestellt. Der Behälter 1 besitzt im wesentlichen die aufrechte Quaderform einer Faltschachtel. Die Ober- bzw. Kopfseite 2 des Behälters 1 wird über eine Schräge 3 mit einem Absatz 4 verbunden. An den Absatz 4 wird ein kurzer Hals 5 mit Außengewinde 6 angeformt. Auf das Außengewinde 6 wird ein Schraubverschluß 7 gesetzt, der den Behälter 1 dichtend verschließt. In den Schraubverschluß 7 wird ein nach unten offener, rohrförmiger Ansatz 8 integriert, der als Meßzylinder dienen und mit Heßmarken versehen sein kann. Die Oberkante bzw. Oberseite 9 des Schraubdeckels bzw. Schraubverschlusses 7 soll bündig mit der Kopfseite 2 des Behälters 1 abschließen, so daß der Behälter auch auf dem Kopf stehend gelagert werden kann bzw. wie eine übliche Faltschachtel zu stapeln ist.

    [0010] Etwa in der Mitte der Quaderbreitseiten 10 besitzt der Kunststoffbehälter 1 eine runde oder ovale, rohrartige Durchbrechung 11. Diese kann auch, insbesondere bei größeren Behältern, in Richtung auf die in der Zeichnung etwa vertikale Schmalseite 12 der Quaderform versetzt werden. Der Abstand zwischen Durchbrechung 11 und Schmalseite 12 wird vorzugsweise so groß vorgegeben, daß die Finger einer Hand den zwischen Durchbrechung und Schmalseite 12 verbleibenden Steg 13 umfassen können, wenn der Daumen der Hand in die Durchbrechung 11 hineingreift.

    [0011] Vorzugsweise wird die Durchbrechung 11 knapp unterhalb der halben Behälterhöhe vorgesehen. Dadurch wird erreicht, daß beim zuvor beschriebenen Greifen des Behälters 1 am Steg 13 ein leichtes Übergewicht zur Mündungsseite hin vorliegt und damit ein vorsichtiges und genaues Dosieren mit geringem Kraftaufwand möglich ist.

    [0012] Anhand der Fig. 3 und 4 wird ein als Faltschachtel 14 ausgebildeter erfindungsgemäßer Behälter dargestellt. Die Ausschüttöffnung der Faltschachtel 14 befindet sich in einer in die Kopfseite 2 eingelassenen Adapterplatte 15 aus Kunststoff. Die Adapterplatte 15 besitzt eine zentrale Bohrung 16, in die hinein ein Verschlußstopfen 17 zu drücken ist. Der Verschlußstopfen 17 kann wiederum mit einem rohrförmigen Ansatz 8 kombiniert werden, der als Meßzylinder - gegebenenfalls mit Meßmarken - zu verwenden ist.

    [0013] Die Faltschachtel 14 nach Fig. 3 und 4 besitzt als Tragegriff bzw. Greif-Hilfe ebenso wie der Kunststoffbehälter nach Fig. 1 und 2 eine etwa zentrale Durchbrechung 11. Diese wird bei der Faltschachtel 14 gebildet durch in die Quaderbreitseite 10 eingebrachte, exakt gegenüberliegende Ausstanzungen 18, deren Position ähnlich derjenigen der Durchbrechung 11 nach Fig. 1 und 2 vorzusehen ist. In die Ausstanzungen 18 werden zwei Ösenteile 19 und 20 eingeführt und beispielsweise mittels Steck-, Schnapp- oder Schweißverbindung gekoppelt, während gleichzeitig die Innenseiten der Ösenflansche 21 an den angrenzenden Breitseiten 10 zu verkleben oder auf andere Weise ausreichend dicht aufzubringen sind.

    [0014] Der Aufgabe entsprechend wird durch den Einbau einer rohrartigen Durchbrechung bzw. eines Grifflochs in einem quaderförmigen Kunststoffbehälter bzw. in einer Faltschachtel eine wesentlich vereinfachte Handhabung, insbesondere beim Dosieren von Konzentraten, erreicht. Speziell bei Behältern mit relativ nachgiebigen bzw. elastischen Wänden, insbesondere bei Faltschachteln, ergibt sich unerwartet noch ein weiterer Vorteil: Das die Quaderbreitseiten etwa mittig verbindende, rohrförmige Durchgreifloch der erfindungsgemäßen Durchbrechung wirkt nämlich der üblichen Ausbauchung, wie sie insbesondere beim Abfüllen von Pulverprodukten mit hohem Litergewicht beobachtet wird, entgegen. Es können daher sogar größere Packungen bzw. Packungen mit geringerer Wandstärke als bisher üblich eingesetzt werden, ohne daß Probleme mit einem seitlichen Ausbuchten zu befürchten sind.

    Bezugszeichenliste



    [0015] 

    1 = Behälter

    2 = Kopffläche

    3 = Schräge

    4 = Absatz

    5 = Hals

    6 = Außengewinde

    7 = Schraubverschluß

    8 = Ansatz

    9 = Oberseite (7)

    10 = Breitseite

    11 = Durchbrechung

    12 = Schmalseite

    13 = Steg

    14 = Faltschachtel

    15 = Adapterplatte

    16 = Bohrung

    17 = Verschlußstopfen

    18 = Ausstanzung

    19 = Ösenteil

    20 = Ösenteil

    21 = Ösenflansch




    Ansprüche

    1. Wiederverschließbarer, stapelbarer Transport- und Lagerbehälter (1, 15) mit im Prinzip Quaderform und mit Tragegriff zum Aufbewahren sowie Dosieren pulverförmiger bzw. körniger Produkte, insbesondere von Waschmittelkonzentraten, dadurch gekennzeichnet, daß der Tragegriff aus einer zum Hineinstecken des Daumens einer Hand etwa passend weiten, die Quaderbreitseiten (10) verbindenden Behälterdurchbrechung (11) sowie einem zwischen dieser und einer angrenzenden Quaderschmalseite (12) verbleibenden, mit den Fingern der Hand zu umgreifenden Behältersteg (13) besteht.
     
    2. Behälter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die beim Tragen zu umgreifende, an die Durchbrechung (11) angrenzende Quaderschmalseite (12) der Ausschüttöffnung (5, 16) des Behälters gegenüberliegt.
     
    3. Behälter nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Durchbrechung (11) eine im Prinzip rohrförmige, etwa mittige Verbindung der Quaderbreitseiten (10) bildet.
     
    4. Behälter nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Durchbrechung (11) eine im Prinzip rohrförmige, die Quaderbreitseiten (10) außermittig versetzt nach unten und/oder hin zu dem mit der Hand zu umgreifenden Behältersteg (13) bildet.
     
    5. Behälter nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,daß die verschlossene Ausschüttöffnung (5, 16) in eine Quaderfläche, vorzugsweise in die Quaderkopffläche (2), bündig eingelassen ist.
     
    6. Behälter nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausschüttöffnung (5, 16) einen als Dosierbecher (8) ausgebildeten Verschluß (17) besitzt.
     
    7. Behälter nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6, gekennzeichnet durch die Ausbildung als einstükkig geformtes Kunststoffgebinde (Fig. 1 und 2).
     
    8. Behälter nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6 gekennzeichnet durch die Ausbildung als Faltschachtel (Fig. 3 und 4).
     
    9. Behälter nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausschüttöffnung (16) in einer in eine Schachtelfläche (2) integrierten Adapterplatte (15) aus Kunststoff enthalten ist.
     
    10. Behälter nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die rohrartige Durchbrechung (11) aus zwei durch passende Öffnungen (18) der Quaderbreitseiten (10) zu steckenden und mit einander als Durchgangskanal zu koppelnden Ösenteilen (19, 20) besteht.
     




    Zeichnung