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1. Kabel für Bauwerke, insbesondere Schrägkabelbrücken, aus mehreren gebündelten Zugelementen,
die von einem Hüllrohr umgeben sind, wobei der Hohlraum zwischen Zugelementen und
Hüllrohr mit einem Injiziermaterial, vorzugsweise Zementmörtel verpreßt ist, dadurch
gekennzeichnet, daß das Hüllrohr (7) aus zumindest einem Materialstreifen (11) geformt
ist und an aneinandergrenzenden Streifenlängskanten je eine Falznaht (15) aufweist.
2. Kabel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Materialstreifen ein Stahlblechstreifen
(11) ist.
3. Kabel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Falznaht (15) an
aneinandergrenzenden Längskanten der Materialstreifen (11) durch je einen Falz (12)
dieser Längskanten und durch einen separaten, gefalzten Materialstreifen (13),vorzugsweise
einen Stahlblechstreifen gebildet ist, der die gefalzten Längskanten (12) der Materialstreifen
(11) für das Hüllrohr (7) miteinander verbindet.
4. Kabel nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Längskanten aneinandergrenzer
Streifen (11) für das Hüllrohr im Querschnitt hakenförmig gefalzt sind (Falze 12)
und daß der diese Falze (12) verbindende Materialstreifen (13) im Querschnitt C-förmig
ist.
5. Kabel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Falznaht (15a) durch
Falzen zweier aneinandergrenzender Längskanten des oder der Materialstreifen (lla)
gebildet ist.
6. Kabel nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß aneinandergrenzende Längskanten
der Streifen (lla) im Querschnitt hakenförmig gefalzt sind, und daß diese hakenförmigen
Falze (12a) zur Bildung der Falznaht (15a) ineinander greifen.
7. Kabel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das
Hüllrohr (7) aus zwei im Querschnitt jeweils halbkreisförmigen Stahlblechstreifen
(11) jeweils mit der Länge des Hüllrohrs (7) geformt ist.
8. Verfahren zum Herstellen eines Kabels, das zwischen Verankerungen eines Bauwerks,
insbesondere einer Schrägkabelbrücke gespannt ist, und mehrere gebündelte Zugelemente
und ein diese umgebendes Hüllrohr aufweist, wobei der Hohlraum zwischen Zugelementen
und Hüllrohr mit einem Injiziermaterial, vorzugsweise Zementmörtel verpreßt wird,
dadurch gekennzeichnet, daß nach Spannen der Zugelemente mindestens ein Materialstreifen,
vorzugsweise ein Stahlblechstreifen ·, in einer ortsfesten Form- und Falzstation sukzessive
quer zu seiner Längsrichtung kreisförmig um die Zugelemente geformt wird, daß aneinandergrenzende
Längskanten des oder der Streifen mit einer verbindenden Falznaht versehen werden,
daß das so geformte Hüllrohr sukzessive längs der Zugelemente verschoben wird, bis
der Bereich zwischen den Verankerungen der Zugelemente abgedeckt ist, und daß anschließend
das Hüllrohr gegenüber den Verankerungen abgedichtet und mit dem Injiziermaterial
verpreßt wird.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß das Gewicht des aus der
Form- und Falzstation austretenden Hüllrohres ausgeglichen wird.
10. Verfahren zum Herstellen eines Kabels für Bauwerke, wobei das Kabel aus Zugelementen,
einem diese mit Zwischenraum umgebenden Hüllrohr und einem Füllmaterial für den Zwischenraum
besteht, gekennzeichnet durch folgende Schritte:
- Verankern der Zugelemente an dem Bauwerk,
- Spannen der Zugelemente,
- sukzessives Formen eines Hüllrohres aus mindestens einem Streifen, wobei in Längsrichtung
verlaufende Ränder in Anlage zueinander gebracht und miteinander verbunden werden,
- Vorschiebendes derart sukzessiv gefertigten Hüllrohres längs der Zugelemente über
die gesamte Kabellänge,
- Befestigen und Abdichten des Hüllrohres an den beiden Enden des Kabels,
- Füllen des Zwischenraums zwischen Zugelementen und Hüllrohr mit Füllmaterial.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die in Längsrichtung des
Kabels verlaufenden Ränder während des sukzessiven Formens des Hüllrohres mit einer
Falznaht miteinander verbunden werden.
Die Erfindung bezieht sich auf ein Kabel für Bauwerke, insbesondere Schrägkabelbrücken,
und ein Verfahren zu dessen Herstellung gemäß den Oberbegriffen der unabhängigen Patentansprüche.
Für Schrägkabelbrücken in Spannbetonbauweise haben sich Kabel aus mehreren gebündelten
Zugelementen und einem diese umgebenden Hüllrohr als geeignet erwiesen, wobei der
Hohlraum zwischen Zugelementen und Hüllrohr mit Injiziermaterial, vorzugsweise Zementmörtel,
verpreßt ist.
Als Zugelemente sollten aus Gründen der Festigkeit, des Korrosionsschutzes und auch
der einfacheren Verankerung Stahlstäbe und hier bevorzugt Gewindestahlstäbe verwendet
werden. Jedoch sind unter Umständen auch Kabel aus Stahllitzen möglich, z.B. dann,
wenn sich der Durchhang des Kabels nicht oder nur wenig ändert.
Als Hüllrohre für die Kabel werden entweder Kunststoff-oder mehr oder minder dickwandige
Stahlrohre verwendet.
Üblicherweise werden die Kabel in der gesamten Länge am Ort der Baustelle vorbereitet.Die
ausgelegten Kabel werden in die Endlage zwischen den beiden Verankerungen hochgezogen,
verspannt und schließlich nach Abdichten des Hüllrohres mit Zementmörtel verpreßt.
Das Kabel kann auch auf eine Trommel aufgewickelt sein. Zur Montage wird das Kabel
von der Trommel abgewickelt und z.B. längs eines zwischen den Verankerungen gespannten
Hilfsseiles hochgezogen, an denen es über Rollen aufgehängt ist.
Insbesondere die Vorbereitungs- und Montage-Arbeiten für das Kabel sind zeitaufwendig
und erfordern hohe Fachkenntnisse. So müssen Hüllrohre aus Stahl sauber geschweißt
werden, um jeden Ansatzpunkt für eine spätere Korrosion durch schlechte Schweißstellen
zu vermeiden. Hüllrohre, ob aus Stahl oder Kunststoff müssen so behandelt werden,
daß sie, z.B. während des Abwickelns von einer Trommel oder während des Hochziehens
des vorbereiteten Kabels nicht beschädigt werden. Derartige Beschädigungen können
nicht nur, wie erwähnt, Ausgangspunkt für spätere Korrosion sein, sondern können auch
die Zugfestigkeit der Kabel beeinflussen.
Zudem ist das zu handhabende Gewicht der auf der Baustelle vorbereiteten Kabel erheblich,
so daß schweres Gerät eingesetzt werden muß.
Insgesamt verteuert sich durch die erwähnten Schwierigkeiten der Herstellung bis zur
Montage der Endpreis für derartige Kabel.
Aus der DE-OS 15 51 192 ist es bekannt, ein aus einer Vielzahl von dünnen Drähten
bestehendes Kabel direkt am Ort der Herstellung, z.B. einer Baustelle, nach Aufbringen
eines Korrosionsschutzmittels mit einer Bandage zu versehen. Auch dieses Kabel muß
jedoch, wenn es für eine Schrägkabelbrücke verwendet wird, erst in voller Länge hergestellt
und dann mit den oben genannten Schwierigkeiten montiert werden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Kabel der in Rede stehenden Art sowie
ein Verfahren zu dessen Herstellung anzugeben, mit denen die Herstellung und insbesondere
die schwierigen und auch personalaufwendigen Montage-Arbeiten vereinfacht werden können.
Diese Aufgabe ist gemäß der Erfindung durch die kennzeichnenden Merkmale der unabhängigen
Patentansprüche gelöst.
Demgemäß wird das Hüllrohr aus Streifen, vorzugsweise Stahlblechstreifen geformt,
deren Längskanten durch eine Falznaht miteinander verbunden sind. Das Hüllrohr wird
in einer ortsfesten Form- und Falzstation direkt an der Baustelle hergestellt. Vorzugsweise
werden hierzu zwei Stahlblechstreifen verwendet, die im Querschnitt halbkreisförmig
geformt werden und deren aneinandergrenzende Längskanten jeweils mit einer Falznaht
verbunden werden. Die Falznaht kann entweder durch Falzen der Längskanten selbst oder
mit Hilfe eines im Querschnitt C-förmig vorgefalzten Stahlblechstreifens hergestellt
werden, der die hakenförmig gefalzten Längskanten der Stahlblechstreifen miteinander
verbindet. Die Herstellung eines Hüllrohres aus zwei Stahlblechstreifen hat den Vorteil,
daß das Hüllrohr die Form- und Falzstation absolut gerade verläßt. Dieser Vorteil
wird auch aufrechterhalten, wenn mehr als zwei Stahlblechstreifen verwendet werden,
wohingegen bei der Herstellung eines Hüllrohres aus lediglich einem Stahlblechstreifen
durch die unterschiedliche Reckung des Streifens längs seiner Querrichtung besondere
Vorrichtungen vorgesehen werden müssen, um das gefertigte Stahlrohr gerade zu richten.
Die Falznähte des Hüllrohres sind absolut dicht. Hier kann zusätzlich noch ein Dichtungsmaterial
verwendet werden. Ansatzpunkte für Korrosion sind daher nicht gegeben.
Außerdem haben die Falznähte eine hohe Festigkeit gegenüber Zugkräften in Umfangsrichtung
des Hüllrohres, so daß sie problemlos mit Zementmörtel verpreßt werden können.
Insbesondere werden jedoch die Montage-Arbeiten für ein Kabel einer Schrägkabelbrücke
gemäß der Erfindung erheblich vereinfacht. Besteht das Kabel z.B. aus sieben dicht
gepackten Spannstäben, so werden zunächst diese Spannstäbe zwischen der fahrbahnseitigen
und der pylonseitigen Endverankerung verspannt. Danach wird im Bereich der fahrbahnseitigen
Verankerung die ortsfeste Form- und Falzstation eingerichtet, der von mehreren Blechstreifenwikkeln
entsprechend der Anzahl der für das Hüllrohr benötigten Materialstreifen diese zugeführt
werden. Die Stahlblechstreifen für das Hüllrohr werden in der Form- und Falzstation
um die Zugelemente gelegt und an den Streifenlängskanten jeweils mit einer Falznaht
versehen. Die Art der Falzung ist herkömmlicher Art und kann z.B. der
DE-PS 12 09 091 entnommen werden. Das so gefertigte Hüllrohr wird sukzessive längs
der gespannten Zugelemente in Richtung auf die pylonseitige Verankerung verschoben.
Zu diesem Zweck kann eine einfache Seilwinde verwendet werden, die am vorderen Ende
des Hüllrohres angreift , um so zumindest das Eigengewicht des Hüllrohres auszugleichen.
Außerdem kann noch eine gewisse Vorschubkraft in der Form- und Falzstation aufgebracht
werden. Man erhält auf diese Weise ein einstückiges Hüllrohr, das sich zwischen den
beiden Verankerungen des Kabels erstreckt. Nachdem die beiden Enden des Hüllrohres
mit den Verankerungen verbunden und gegenüber diesen abgedichtet sind, wird es mit
Zementmörtel verpreßt.
Die Erfindung ist in Ausführungsbeispielen anhand der Zeichnung näher erläutert. In
der Zeichnung stellen dar:
Figur 1 einen Teil einer Schrägkabelbrücke mit einem Kabel gemäß der Erfindung;
Figur 2 einen Querschnitt durch ein Kabel gemäß der Erfindung, das aus mehreren Stahlblechstreifen
hergestellt ist, dessen Längskanten mit einer Falznaht verbunden sind
Figur 3 einen Querschnitt durch das in Figur 2 gezeigte Hüllrohr im Bereich einer
Form- und Falzstation;
Figur 4 einen Querschnitt durch ein anderes Ausführungsbeispiel eines Kabels gemäß
der Erfindung;
Figur 5 eine schematische Darstellung der Verankerung des Kabels sowie der Verbindung
des Hüllrohres mit der Verankerung;
Figur 6 eine Teildarstellung der Verbindung des Hüllrohres mit der Verankerung und
Figuren 7 und 8 jeweils einen Halbquerschnitt durch ein modifiziertes Kabel gemäß
der Erfindung.
Eine in Figur 1 nur teilweise gezeigte Schrägkabelbrücke aus Spannbeton weist einen
Pylon 1 auf, an den mit Hilfe von Kabeln 2 ein Überbau, z.B. eine Fahrbahndecke 3,
angehängt ist. Die Kabel 2 sind jeweils zwischen einer Verankerung 4 auf Seiten der
Fahrbahndecke und einer Verankerung 5 auf Seiten des Pylons eingespannt.
Die Kabel selber bestehen aus jeweils sieben Spannstäben 6 gleichen Durchmessers,
vorzugsweise Gewindespannstäben, um die mit Abstand ein Hüllrohr 7 aus Stahlblech
gelegt ist. Die Gewindestäbe sind gegebenenfalls aus mehreren Stabstücken zusammengesetzt,
die mit Hilfe von längenversetzten Gewindemuffen 8 untereinander verbunden sind. Der
verbleibende Hohlraum zwischen Hüllrohr 7 und Spannstäben 6 ist mit Zementmörtel 9
verpreßt.
Das Hüllrohr 7 ist aus zwei im Querschnitt halbkreisförmigen Stahlblechstreifen 11
zusammengesetzt, die an ihren Längskanten jeweils einen im Querschnitt hakenförmigen
Falz 12 tragen. Die jeweils aneinandergrenzenden beiden Falze 12 sind mittels eines
im Querschnitt C-förmigen Materialstreifens miteinander verbunden, wobei noch eine
Dichtleiste 14 aus Gummi zwischen die Falze 12 und den Streifen 13 eingesetzt werden
kann. Auf diese Weise wird eine Falznaht 15 gebildet; vgl. Figur 2
Die Herstellung und Montage des Kabels geschieht folgendermaßen:
Die sieben Spannstäbe 6 des Kabels werden zu Beginn des Wochentakts auf der Fahrbahndecke
3 ausgelegt. Zur Vorbereitung der Verankerung des Kabels und der Herstellung des Hüllrohres
wird auf dasjenige Ende des Spannstabbündels, das der pylonseitigen Verankerung 5
zugewandt ist, ein Übergangsrohr aufgeschoben, während auf das der fahrbahnseitigen
Verankerung 4 zugewandte Ende des Spannstabbündels zunächst ein in Figur 3 näher gezeigter
Amboß und anschließend ein zu dem ersten identisches Übergangsrohr 21 aufgeschoben
wird. Die Übergangsrohre 21 sind an dem jeweils den Verankerungen zugewandten Ende
mit einer trompetenförmigen Erweiterung 23 und einem Abschlußflansch 24 versehen,
der in der gespannten Endlage des Kabels direkt an einem einbetonierten Zylinder 25
anliegt, der auf der gegenüberliegenden Seite durch eine Ankerplatte 26 abgeschlossen
ist, wie dieses schematisch in Figur 5 dargestellt ist. Die beiden Verankerungen 4
und 5 sind in gleicher Art aufgebaut.
Der oberste Spannstab des Spannstabbündels wird mit den für das spätere Spannen nötige
Überstand mit einer Spannmutter 27 auf der Ankerplatte 26 der fahrbahnseitigen Verankerung
4 festgelegt. Die übrigen sechs Spannstäbe 6 werden ca. drei Meter weit durch die
Ankerlöcher in der Ankerplatte 26 geschoben und zunächst nicht verankert. Dadurch
steht der oberste Spannstab am vorderen Ende des Kabels um ca. drei Meter vor den
anderen Stäben heraus. Diese sind in gewissen Abständen mit Kistenbändern und durch
die beiden Übergangsrohre am obersten Spannstab aufgehängt.
Am Ende des obersten Spannstabes ist auf dessen Stirnseite eine gelenkige Befestigung
für ein z.B. zwölf Millimeter dickes Hubseil durch Aufschießen befestigt, das von
einer auf dem Fahrbahndeck 3 zwischen den Pylonen 1 stehenden Motorwinde 28 über zwei
neben der Achse des Pylons 1 in Höhe des Fahrbahndecks 3 und in der Verlängerung des
Ankerloches in der Ankerplatte 26 befindlichen Umlenkrollen durch das Ankerloch der
Ankerplatte 26 für den obersten Spannstab verläuft. Nach dem Anheben des Kabelendes
z.B. durch leichte Turmdrehkrane zieht die Motorwinde 28 das Kabelende mit ca. fünf
Tonnen Kraft an den Eingang der pylonseitigen Verankerung 5 und mit ca. zehn Tonnen
Kraft durch das dortige Ankerloch, wo es mit seiner Mutter verankert wird. Anschließend
wird dieser Spannstab an der fahrbahnseitigen Verankerung 4 mit einer Spannpresse
gespannt. Durch die hierdurch bewirkte Verringerung des Durchhanges können die sechs
übrigen Spannstäbe 6 durch die Ankerlöcher der pylonseitigen Verankerung gezogen und
dort verankert werden. Die Übergangsrohre 21 werden ebenfalls an die jeweiligen Zylinder
25 mit Hilfe von Zugstäben angezogen und befestigt. Anschließend werden die sieben
Spannstäbe von der fahrbahnseitigen Verankerung 4 ausgespannt. Die jeweils äußeren
Spannstäbe 6 legen sich dann an die Innenwandung der trompetenförmigen Verbreiterungen
23 in den Übergangsrohren 21 an.
Im Bereich der fahrbahnseitigen Verankerung 4 wird dann eine Form- und Falzstation
10 in Position gebracht, in der aus vier Stahlblechstreifen das Hüllrohr 7 mit den
zwei Falznähten 15 geformt wird. Die Stahlblechstreifen sind auf Wickeln aufgerollt,
von denen hier nur ein Wikkel 31 schematisch dargestellt ist. Die Formung des Hüllrohres
7 und die Falzung der Falznaht 15 geschieht mit hier nicht näher gezeigten Form- und
Falzwerkzeugen, wobei das Hüllrohr 7 seine endgültige Form mit Hilfe des auf den gespannten
Gewindestäben 6 aufsitzenden Ambosses 22 gemäß Figur 3 erhält. Der Amboß 22 selbst
weist ein etwa 20 bis 30 Zentimeter langes Stahlrohr 32 mit einem Außendurchmesser
entsprechend dem Innendurchmesser des Hüllrohres 7 auf. Das Stahlrohr 32 ist in Längsrichtung
durch zwei parallel zur Rohrachse verlaufende Trennwände 33 unterteilt. Der gesamte
Amboß 22 wird dadurch in drei Kammern unterteilt. In der in Figur 3 linken, verlaufen
zwei Gewindestäbe, in der mittleren Kammer drei und in der rechten Kammer wiederum
zwei Gewindestäbe. Die Gewindestäbe liegen jeweils an dem Stahlrohr und gegebenenfalls
an den Trennwänden des Ambosses 22 an,' so daß dieser in seiner Lage fixiert ist. Die Materialstreifen 11 für das Hüllrohr
werden in die Form-und Falzstation 10 eingeführt und durch hier nicht gezeigte Formelemente
mit Hilfe des Stahlrohres 32 in halbkreisförmigen Querschnitt gebracht, wobei die
Längskanten zu den hakenförmigen Falzen 12 geformt werden. Die Materialstreifen 13
werden in der Form-und Falzstation zu C-förmigen Profilen vorgefalzt und über die
Falze 12 zweier aneinandergrenzender Kanten der Materialstreifen 11 geschoben. Die
so entstandene Falznaht 15 wird anschließend durch starke Stempelpressen flachgepreßt,
wobei die beiden Trennwände 33 und der dazwischen liegende Bereich des Stahlrohres
32 als Gegendruckstück wirken. Die Verpressung der Falznaht erfolgt taktgesteuert
wobei während der Verpressung das Hüllrohr jeweils angehalten wird.
Das so gefertigte Hüllrohr 7 wird durch Förderrollen oder dergleichen innerhalb der
Form- und Falzstation 10 entlang der gespannten Spannstäbe 6 in Richtung auf die pylonseitige
Verankerung 5 vorgeschoben, wie dieses in Figur 1 durch den Pfeil angedeutet ist.
Durch ein Zugkabel 34, das am vorderen Ende des Hüllrohres angebracht ist und über
eine Seilrolle am Pylon 1 zu der Seilwinde 28 geführt wird, wird zumindest das Eigengewicht
des Hüllrohres 7 ausgeglichen.
Erreicht das vordere Ende des Hüllrohres 7 die pylonseitige Verankerung 5 mit dem
Übergangsrohr 21, so wird das Hüllrohr zunächst soweit es geht über das Übergangsrohr
21 geschoben. Anschließend wird das Hüllrohr auf Seiten der Form- und Falzstation
10 abgetrennt. Nach Entfernen der Form- und Falzstation wird auch das offene Ende
des Hüllrohres 7 an der fahrbahnseitigen Verankerung 4 über das dortige Übergangsrohr
geschoben. Es ist im übrigen nicht notwendig, den in Figur 3 gezeigten Amboß nach
Entfernen der Form- und Falzstation 10 zu entfernen. Vielmehr kann dieser Bestandteil
des fertigen Kabels bleiben. Anschießend wird das Hüllrohr 7 mit den beiden Übergangsrohren
21 verbunden; vgl. Figuren 5 und 6.
Für diese Verbindung überdeckt das Hüllrohr 7 das Übergangsrohr etwa über ein Drittel
von dessen Länge, im üblichen Falle etwa ein Meter fünfzig. Hüllrohr 7 und Übergangsrohr
21 werden durch einfache Maschinenschrauben 35 miteinander verbunden, deren Gewinde
in das Innere des Übergangsrohres 21 hineinragt. Zwischen Schraubkopf und Hüllrohr
sind noch entsprechend geformte Beilagscheiben 36 vorgesehen. Die Anzahl der Schrauben
35 richtet sich nach den Kräften, die beim fertigen Kabel von dem Übergangsrohr 21
und dem Hüllrohr 7 aufgenommen werden sollen. Der Zwischenraum zwischen Übergangsrohr
21 und Hüllrohr 7 wird mit einem Dichtmitte137 ausgefüllt, so z.B. mit Epoxyharz,
wodurch die beiden Rohre zusätzlich verklebt werden. Sind die Rohre auf diese Weise
miteinander verbunden und gegeneinander abgedichtet, wird der Hohlraum zwischen den
Spannstäben 6 und dem Hüllrohr 7 ausgehend von der fahrbahnseitigen Verankerung 4
mit Zementmörtel 9 verpreßt. Bei einem beschriebenen Kabel werden die darin eingeleiteten
Kräfte statischer und dynamischer Art sowohl von den Spannstäben 6 und teilweise auch
von dem Hüllrohr 7 abgefangen. Bei Hüllrohren, die aus etwa vier Millimeter dikken
Blechstreifen geformt werden, beträgt dieser Anteil ca. 15 %.
Das Verfahren zur Montage des Hüllrohres und das Injizieren mit Zementmörtel kann
unabhängig vom Wochentakt des freien Vorbaus nachgezogen werden. Anstelle der verwendeten
relativ dicken Spannstäbe können auch jeweils Bündel von dünneren Spannstäben verwendet
werden, so daß etwa jeder Spannstab gemäß Figur 2 durch ein Siebener-Bündel aus Stahlstäben
ersetzt wird. Anstelle der Spannstäbe können im übrigen auch mehr oder minder dünne
Litzen verwendet werden.
In Figur 4 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel für ein Hüllrohr 7a mit einer Falznaht
15a dargestellt. Dieses Hüllrohr wird aus einem einzigen Stahlblechstreifen lla geformt,
dessen Längskanten zu im Querschnitt hakenförmigen Falzen 12a geformt sind, die zur
Bildung der Falznaht 15a ineinander greifen. Das Hüllrohr 7a wird wie in Figur 1 gezeigt
und oben beschrieben, in der ortsfesten Form- und Falzstation geformt; ebenso wird
dort die Falznaht 15a verpreßt. Die Verpressung erfolgt mit Hilfe von zwei Druckrollen
oder Stempeln, wobei eine der Druckrollen innerhalb des Hüllrohres 7a angebracht ist.
die Spannstäbe werden im Bereich der Form- und Falzstation zusammengebündelt und auf
der der Falznaht 16a gegenüberliegenden Seite des Hüllrohres geführt, so daß ausreichend
Platz für die Preßrolle innerhalb des Hüllrohres 7a verbleibt. Selbstverständlich
kann hier die Falznaht 15a nach Art der oben beschreibenen Falznaht 15 ausgeführt
werden und umgekehrt. Die Montage des Kabels erfolgt wie bei dem obigen Ausführungsbeispiel.
In Figur 7 ist ein Halbquerschnitt eines Kabels 2b dargestellt. Dieses Kabel besteht
wiederum aus Spannstäben 6, die gegebenenfalls mit Gewindemuffen 8 miteinander verbunden
sind, und einem Hüllrohr 7b, wobei der Zwischenraum zwischen den Spannstäben und dem
Hüllrohr mit Zementmörtel verpreßt ist. Das Hüllrohr 7b besteht, z.B. ähnlich wie
bei dem Ausführungsbeispiel gemäß Figur 2 aus zwei im Querschnitt halbkreisförmigen
Stahlblechstreifen 12b, die an ihren Längsrändern jeweils zu einem Falz 12b in Art
eines Flansches umgefalzt sind. Die aneinanderliegenden Falze 12b werden mit Schrauben
miteinander verbunden.
Das in Figur 8 ebenfalls im Halbquerschnitt gezeigte Kabel 2c weist wiederum Spannstäbe
6 und ein Hüllrohr 7c auf, wobei der Zwischenraum zwischen Spannstäben und Hüllrohr
mit Zementmörtel 9 verpreßt ist. Das Hüllrohr besteht, z.B. wiederum wie bei dem Ausführungsbeispiel
gemäß Figur 2, aus zwei im Halbquerschnitt halbkreisförmigen Stahlblechstreifen llc,
die an ihren Rändern zu einem Falz bzw. Flansch 12c umgefalzt sind. Diese in Längsrichtung
des Kabels verlaufenden Flansche sind miteinander mit Hilfe von einer Schweißverbindung
42, z.B. einer Schweißnaht oder mehreren Punktschweißungen verbunden.
Die in den Figuren 7 und 8 gezeigten Hüllrohre 7b bzw. 7c werden, wie oben beschrieben,
in einer Formstation sukzessive hergestellt und über die bereits gespannten Spannstäbe
6 gezogen. Während des Vorschiebens des Hüllrohres werden auch die Verbindungen längs
der Falz 12b und 12c hergestellt.
Auch wenn im vorhergehenden die Verwendung der Kabel insbesondere für Schrägkabelbrücken
erwähnt wurde, so sind diese auch auf anderen Gebieten einsetzbar. Ein weiteres vorteilhaftes
Anwendungsgebiet ist z.B. in Verbindung mit Spannbandbrücken zu sehen, wie sie in
der deutschen Patentschrift 32 11 790 beschrieben sind. Üblicherweise werden für Spannbandbrücken
als Spannband eine nach einer Seillinie geformte Stahlbetonplatte verwendet, die zwischen
Widerlagern, in denen die Bewehrungen verankert sind, oder zwischen Widerlagern und
Pfeilern verläuft. Dieses Spannband kann gemäß der Erfindung durch eine Vielzahl parallel
liegender Kabel ersetzt werden. Auf dem Spannband kann dann entsprechend dem obigen
Patent eine Aufständerung aufgesetzt werden, die die Fahrbahndecke trägt.