[0001] Die Erfindung betrifft ein Hörgerät zum im wesentlichen vollständigen Einsetzen in
den äußeren Gehörgang (Gehörganggerät) mit einem eine Schallaustrittsöffnung aufweisenden
Gehäuse, Verstärker, Hörer, Mikrofon und Batterie.
[0002] Hörgeräte für Schwerhörige sind in den letzten Jahren laufend kleiner geworden und
kommen damit dem Wunsch des Schwerhörigen nach einer unsichtbaren Prothese immer näher.
Unter Ausnützung modernster Technologie gelingt, es neuerdings sogar Hörgeräte zu
bauen, die so klein sind, daß sie im äußeren Gehörgang untergebracht werden können.
[0003] Unbedingte Voraussetzung war dafür bisher, daß das Gerät in eine nach individuellem
Abdruck vom Patienten angefertigte hohle "Kanalmulde" eingebaut wurde. Nur so ließ
sich ein sicherer Sitz und die aus akustischen Gründen erforderliche gute Abdichtung
erreichen. Dies führt dazu, daß praktisch jedes Gerät eine andere Form hat und die
Geräte für jeden Kunden individuell angefertigt werden müssen, was sehr zeitaufwendig
und kostspielig ist.
[0004] Die Aufgabe der Erfindung besteht in der Schaffung eines Gehörgang-Hörgerätes, welches
rationell serienmäßig gefertigt werden Kann und auf einfache und wirtschaftliche Weise
eine wirksame, auf den Benützer genau abstimmbare Abdichtung des Gehörganges ermöglicht.
[0005] Dies wird erfindungsgemäß bei einem Hörgerät der eingangs beschriebenen Art dadurch
erreicht, daß im Bereich der Schallaustrittsöftnung ein mit dem Gehäuse verbundenes
Kupplungsstück und ein lösbar mit diesem verbundener Dichtungsstöpsel vorgesehen ist,
welcher aus einem zylinderförmigen auf dem Kupplungsstück aufsitzenden Innenteil und
einem im Bereich des dem Gehäuse abgewandten Endes um den Innenteil zurückgestülpten
Außenteil gebildet ist.
[0006] Untersuchungen an einer Vielzahl menschlicher Ohren haben nun gezeigt, daß es sehr
wohl möglich ist, eine Standardform zu finden, die in die große Mehrzahl aller Ohren
paßt und sich daher in großen Stückzahlen rationell fertigen läßt. Mit der erfindungsgemäßen
Ausführung eines Gehörgang-Gerätes kann unter Verwendung eines in großen Stückzahlen
rationell gefertigten Hörgerätes in besonders einfacher Weise eine Anpassung an das
Ohr des Be nützers vorgenommen werden, indem ein in versphiedenen Größen vorhandener
Dichtungsstöpsel in passender Größe ausgesucht und auf das Kupplungsstück aufgeschoben
wird. Mit der erfindungsgemäßen Ausbildung des Dichtungsstöpsels ist einerseits ein
sicherer Sitz bzw. eine feste Verbindung des Innenteiles mit mit dem Kupplungsstück
und andererseits- mit dem Außenteil eine genaue Abdichtung des Gehörganges zur Erzielung
optimaler akustischer Bedingungen erreichbar.
[0007] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist der Dichtungsstöpsel durch Aufschnappen,
Aufstecken, Aufschrauben oder durch einen Bajonettverschluß auf dem Kupplungsstück
befestigt, wodurch eine rasche und einfache Verbindung erhalten wird.
[0008] Eine vorteilhafte Ausführungsvariante besteht darin, daß der Außenteil des Kupplungsstückes
im Vergleich zum Innenteil dünnwandiger ist. Damit legt sich der Außenteil pilzförmig
an den Gehörgang an.
[0009] Eine sowohl für eine Lösung von Kupplungsstück als auch für eine Schonung des Gehörganges
mit einer genauen Abdichtung geeignete Ausführung ist dann gegeben, wenn gemäß einer
vorteilhaften Ausbildung der Erfindung die Dichtungsstöpsei aus Weich-PVC- oder Gummi,
vorzugsweise Silicongummi, mit einer A-Shore-Härte von nicht über 70° besteht.
[0010] Entsprechend einer weiteren Ausführung der Erfindung ist vorgesehen, daß das Kupplungsstück
in der Mittelachse des Gerätes angeordnet oder zur Bildung eines rechten und linken
Gerätes aus der Mittelachse verschwenkt ist, wodurch eine noch bessere Paßform und
ein höherer Tragekomfort des Hörgerätes erzielbar ist.
[0011] Schließlich ist eine weitere vorteilhafte Ausführung der Erfindung dadurch gekennzeichnet,
daß die Form des Gehäuses etwa einem Kreissektor entspricht, dessen Begrenzungslinien
zueinander einen Winkel von 85°-110° einschließen. Ein derart ausgebildetes Hörgerät
paßt erfahrungsgemäß in den Großteil der menschlichen Ohren.
[0012] Im folgenden wird die Erfindung an Hand eines Ausführungsbeispieles näher erläutert.
In den Zeichnungen zeigen:
Figur 1 eine Seitenansicht eines erfindungsgemäß ausgebildeten Hörgerätes, teilweise im Schnitt;
Figuren 1 und 1 vergrößerte Detailansichten des Kupplungsstückes;
Figur 1 c eine Seitenansicht des Hörgerätes und
Figur 2 eine vergrößerte Querschnittsdarstellung eines erfindungsgemäß ausgebildeten
Dichtungsstöpseis.
[0013] In ein möglichst dünnwandiges die Gehörgeräteelemente aufnehmendes Kunststoff-oder
Metallgehäuse 1 ist am unteren Ende ein Kupplungsstück 2 eingesetzt. Die Verbindung
kann durch Löten, Nieten, Kleben oder dergleichen erfolgen. Bei geeigneter Technologie
kann das Kupplunggstück 2 auch einstückig mit dem Gehäuse hergestellt werden. Der
Schallaustritt des im Gehäuse 1 eingebauten Hörers 3 ist mit dem Kupplungsstück 2
durch einen in dieses eingezogenen Schlauch 4 oder auf andere geiegnete Weise verbunden.
Andere an sich bekannte Einbauten, wie Mikrofon, Verstärker usw. sind der Übersicht
halber nicht dargestellt. Das Kupplungsstück 2 kann etwa die in Figur 1 gezeigte konische
Schnappform aufweisen bzw, auch zylindrisch ausgebildet sein, wobei feine Rillen eine
Erhöhung der Reibung bewirken (Fig.
1 a). Eine weitere mögliche Ausführung des Kupplungsstückes ist in Fig.1 in Form eines
hohlen Gewindezapfens dargestellt.
[0014] Um in möglichst viele Ohren zu passen, sollte das Gehäuse 1 im Schnitt parallel zu
seiner großen Fläche etwa die Form eines Kreissektors aufweisen, dessen Begrenzungen
zueinander einen Winkel a einschließen, der in vorteilhafter Weise zwischen etwa 85°
und 110° liegt. An seiner Oberseite ist das Gehäuse wie üblich durch eine Verschlußplatte
5 abgedeckt, die ihrerseits einen Lautstärketeller 6 und einen Batteriedeckel 7 trägt.
[0015] Auf dem Kupplungsstück 2 wird ein Dichtungsstöpsel 11 gemäß Fig.2 befestigt, wie
dies in Fig.1 dargestellt ist. Der Innenteil 8 soll möglichst dickwandig sein, um
ausreichende Stabilität und guten Sitz am Kupplungsstück 2 zu gewährleisten. Die Innenwand
9 muß entsprechend der Form des Kupplungsstückes 2 ausgeführt sein, um eine schlüssige
aber lösbare Verbindung zu ermöglichen. Der Außenteil 10 des pilzförmigen Dichtungsstöpsels
11 soll hingegen dünnwandig sein, um sich dicht an die Wand des Gehörganges anzulegen.
Die nötigen verschiedenen Größen des Dichtungsstöpsels 11 zur Anpassung an verschiedene
Gehörgänge unterscheiden sich im wesentlichen nur durch den Außendurchmesser D.
[0016] In Fig.ic ist das erfindungsgemäße Hörgerät in Seitenansicht dargestellt. Die Form
des Gehäuses entspricht etwa einem Kreissektor. Das Kupplungsstück 2 wird vorzugsweise
in der Achse des Hörgerätes liegen, um einen symetrischen Aufbau zu erhalten. Er könnte
jedoch auch etwas seitlich verschwenkt sein (2a). Damit kommt man zwangsläufig auf
ein "rechtes" bzw. "linkes" Hörgerät.
1. Hörgerät zum im wesentlichen vollständigen Einsetzen in den äußeren Gehörgang (Gehörganggerät)
mit einem eine Schallaustrittsöffnung aufweisenden Gehäuse, Verstärker, Hörer, Mikrofon
und Batterie, dadurch gekennzeichnet, daß im Bereich der Schallaustrittsöffnung ein
mit dem Gehäuse (1) verbundenes Kupplungsstück (2) und ein lösbar mit diesem verbundener
Dichtungsstöpsei (11) vorgesehen ist, welcher aus einem zylinderförmigen, auf dem
Kupplungsstück (2) aufsitzenden Innenteil (8) und einem im Bereich des dem Gehäuse
abgewandten Endes un den Innenteil (8) zurückgestülpten Außenteil (10) gebildet ist.
2. Hörgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Dichtungsstöpsel (11) durch Aufschnappen, Aufstecken, Aufschrauben oder durch einen Bajonettverschluß
auf dem Kupplungsstück (2) befestigt ist.
3. Hörgerät nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Außenteil (10)
des Kupplungsstückes (2) zum Vergleich zum Inneteil (8) dünnwandiger ist.
4. Hörgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Dichtungsstöpsel
(2) aus Weich-PVC oder Gummi, vorzugsweise Silicongummi, mit einer A-Shore-Härte von
nicht über 70° besteht.
5. Hörgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Kupplungsstück
(2) in der Mittelachse des Gerätes angeordnet oder zur Bildung eines rechten oder
linken Hörgerätes aus der Mittelachse verschwenkt ist (2a).
6. Hörgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Form
des Gehäuses etwa einem Kreisektor entspricht, dessen Begrenzungslinien zueinander
einen Winkel a von etwa 85°-110° einschließen.