(19)
(11) EP 0 173 759 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
12.03.1986  Patentblatt  1986/11

(21) Anmeldenummer: 84110492.0

(22) Anmeldetag:  04.09.1984
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4A41G 3/00
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE FR GB IT LI LU NL SE

(71) Anmelder: Bergmann GmbH & Co. KG
D-88471 Laupheim (DE)

(72) Erfinder:
  • Müller, Klaus
    D-7958 Laupheim (DE)

(74) Vertreter: Riebling, Peter, Dr.-Ing., Patentanwalt 
Postfach 31 60
88113 Lindau
88113 Lindau (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Verfahren zum Herstellen einer Montur, bei der zwischen einer Ober- und Unterschicht Haare befestigt sind, die nach vorne aus der Montur herausragen


    (57) Bie dem Verfahren zur Herstellung einer Montur (1), die als Oberschicht ein der Kopfform (14) angepaßtes Gebilde aus Maschenware oder Folie aufweist und als Unterschicht (3) mindestens im Gesichtsbereich (5) eine Randzone (4) sind zwischen der Ober- und Unterschicht (2, 3) Haare (5) befestigt, die nach vorn aus der Montur (1) herausragen.
    Es werden die nach vorn herausragenden Haare (5) zuerst von unten (16) mit der Oberschicht (2) verbunden, und in einem weiteren Arbeitsgang eine Klebestelle (7) auf die auf der Montur befestigten Haare aufgebracht, wobei diese Klebestelle gleichzeitig die Randzone (4) bzw. Unterschicht (3) bildet. Damit wird eine besonders verstärkte und dehnungsstabile Randzone ausgebildet. Es sind hierbei keinerlei Außenkanten der Ober- und/oder Unterschicht erkennbar, so daß sich ein natürliches Aussehen ergibt.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Herstellen einer Montur, die als Oberschicht ein der Kopfform angepaßtes Gebilde aus Maschenware aufweist und als Unterschicht mindestens im Gesichtsbereich eine Randzone, z.B. aus Folie und/oder Gewebe bestehend, besitzt, wobei zwischen Ober- und Unterschicht Haare befestigt sind, die nach vorn aus der Montur herausragen.

    [0002] Eine derartige Montur ist z.B. beschrieben in der DE 31 26 613. Bei dieser Ausführung sind es Haare, die gleichzeitig nach vorn aus der Montur und nach oben herausragen. Dabei ist dort die Randzone besonders verstärkt und dehnungsstabil ausgebildet.

    [0003] Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren vorzuschlagen, welchem es gestattet, gleichgültig wie bei einem Toupet Ober- und Unterschicht ausgebildet sind, nach vorn herausragende Haare so nach dem neuen Verfahren zu befestigen, daß eine ganz neue Form von Toupet entsteht. Dieses Toupet ist so natürlich, daß, wenn z.B. Wind von vorn den Toupetträger trifft, keinerlei Außenkanten der Ober- und/oder Unterschicht bzw. der Montur erkennbar sind. Dabei sind die nach vorn herausragenden Haare so angebracht und befestigt, daß sie unabhängig von den nach oben ragenden Haaren, welche den normalen Haarwuchs imitieren sollen, an den verschiedensten Stellen mit ganz verschiedener Dichte, gegebenenfalls auch Farbe, angebracht werden können.

    [0004] Die Lösung der Aufgabe nach der Erfindung besteht darin, daß man zuerst die nach vorn herausragenden Haare von unten mit der Oberschicht verbindet. Diese Oberschicht, aus der die nach oben ragenden Haare des Toupets herausragen, dient also gleichzeitig dazu, von unten nach vorn herausragende Haare zu befestigen. Diese nach vorn herausragenden Haare sind unabhängig von den nach oben herausragenden Haaren. Sie werden auch unabhängig von diesen Haaren befestigt, z.B. durch Kleben, durch Nähen, durch Schweißen, oder durch eine Kombination dieser an sich bekannten Arbeitsgänge. Dies ist so: An der Unterseite 16 der Oberschicht 2 befestigte Haare 5 werden dann mit einer Klebestelle versehen. Für diese Klebestelle kann man einen Zwei-Komponenten-Kleber verwenden, oder andere Verfahren. Diese Klebestelle kann eine flüssige Folie sein, die aushärtet, oder es kann eine feste Klebestelle in Form einer Folie oder einem Gewebe sein, wobei diese Klebestelle gleichzeitig die Randzone 4 bzw. die Unterschicht 3 bildet. Während die Oberseite 17 diese Unterschicht mit den Haaren 5, die mit der Unterseite 16 der Oberschicht 2 verbunden wurden, verbindet, wird die Außenseite 18 der Unterschicht zweckmäßig als Klebestelle 19 für die Kopfhaut ausgebildet, d.h. es wird ein Werkstoff verwandt, auf dem Toupetpflaster, flüssige Kleber und ähnliches haften. Damit ist wiederum gewährleistet, daß gerade im kritischen Bereich ein Abheben der Außenkante 12 der Montur bzw. Außenkante 13 der Unterschicht von der Kopfhaut 20 vermieden wird.

    [0005] Das Verfahren läßt sich aber auch in einer anderen Reihenfolge ausüben, und zwar wird es dann so in zeitlicher Reihenfolge ausgeübt, daß die nach vorn herausragenden Haare 5 zuerst von oben 17 auf eine Unterschicht 2, z.B. gebildet von einer Folie und/oder einem Gewebe, aufgebracht werden, z.B. durch Nähen, Kleben, Schweißen usw., und in einem weiteren Arbeitsgang die Randzone 4 mit der Unterseite 3 der Montur 1, z.B. durch Nähen, Kleben, Schweißen usw., verbunden wird und die Außenseite 18 der Unterschicht 3 bzw. Randzone 4 gleichzeitig als Klebestelle 19 zur Verbindung mit der Kopfhaut ausgebildet ist.

    [0006] Bei diesem Verfahren kann man vorgefertigte Randstreifen verwenden, auf denen die später nach vorne herausragenden Haare schon befestigt sind. Diese Randstreifen, die insbesondere geeignet sind, Klebestellen mit der Kopfhaut zu bilden, werden dann in einem gesonderten Arbeitsgang mit der Unterseite der Oberschicht durch an sich bekannte Verfahren, wie Nähen, Kleben, Schweißen oder einer Kombination aus diesen bekannten Verfahren, befestigt.

    [0007] Es bestehen verschiedene Möglichkeiten, wie man den Haaransatz ausbildet. Eine Möglichkeit nach der Erfindung besteht darin, daß die als Klebestelle 19 ausgebildete Unterschicht 3 vorn 13 mindestens im Gesichtsbereich 15 mit der Außenkante 12 der Montur bündig ist. Bei dieser Ausführung, die insbesondere bei einem dichten Haarwuchs zweckmäßig ist, ist die Außenkante der Montur verstärkt durch die Außenkante der Unterschicht.

    [0008] Man kann aber auch stufenförmig diesen Übergang ausbilden, indem entweder die Unterschicht 3 die Außenkante 12 der Montur mindestens im Gesichtsbereich 15 überragt, oder die Außenkante 12 der Mon tur mindestens im Gesichtsbereich 15 die Außenkante der Unterschicht überragt. Die Außenkante der Montur verläuft bei diesen Ausführungen sehr flach mit der Kopfhaut bzw. fast unsichtbar, weil eine Stufe noch gebildet wird. Man hat es selbstverständlich in der Hand, anstatt einer Stufe auch mehrere Stufen zu bilden und mehrere Unterschichten mit Haaren zu versehen, die, wenn sie filmartig ausgebildet, übereinandergelegt den Haaransatz sehr dicht machen.

    [0009] Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt. Dabei gehen aus den Zeichnungen dieser Beschreibung hierzu weitere Erfindungsmerkmale hervor.

    Figur 1 zeigt schematisch eine Ansicht einer Montur für ein Haarteil nach der Erfindung von unten gesehen, d.h. in die Montur hinein.

    Figur 2 zeigt schematisch die Seitenansicht einerder Kopfform angepaßten Unterlage mit aufgesetzter Montur und angeschweißen Haaren.

    Figur 3 zeigt eine Einzelheit der Randzone im Gesichtsbereich, wobei Ober- und Unterschicht miteinander bündig verlaufen. Hierbei sind die Haare zuerst an der Unterschicht befestigt.

    Figur 4 entspricht der Figur 3. Dabei sind die Haare zuerst an der Oberschicht befestigt.

    Figur 5 zeigt das Überragen der Unterschicht gegenüber der Oberschicht.

    Figur 6 zeigt das Überragen der Oberschicht gegenüber der Unterschicht.



    [0010] In der Figur 1 ist die Montur 1 schematisch dargestellt. Die Montur 1 wird von einer Oberschicht 2 gebildet, aus der in an sich bekannter Weise Haare 6 nach oben ragen, die den natürlichen Haarwuchs imitieren. Es ist ferner eine Unterschicht 3 vorhanden. Diese Unterschicht 3 besitzt zweckmäßig im Gesichtsbereich 15 eine Randzone 4. Zwischen Oberschicht 2 und Unterschicht 3 ragen in an sich bekannter Weise Haare 5 nach vorn. Die Fertigung derartiger Monturen mit nach vorn ragenden Haaren wird nun wesentlich vereinfacht, verbilligt und naturgetreu ausgebildet, wenn man gemäß der Erfindung die nach vorn ragenden Haare entsprechend befestigt. Diese Haare 5 sind dabei unabhängig in Farbe, Dichte und Anordnung von den nach oben ragenden Haaren 6. Bei der Figur 3 wird zuerst auf die Unterschicht 3 das nach vorn ragende Haar aufgebracht. Dieses Haar kann ein Kunststoffhaar, ein natürliches Haar oder eine Mischung beider Haare sein. Diese Unterschicht 3 kann eine vorgefertigte Folie sein; dieses Haar kann aber auch in einen flüssigen Film eingebettet werden, insbesondere einen Nylon-Film, in dem dann die Haare befestigt sind. Auf diesen Nylon-Film kann man, falls erforderlich, auf die Außenseite 18 dieser Unterschicht noch eine weitere Folie aufbringen, die als Klebestelle für die Kopfhaut verwendbar ist, z.B. eine gute Haftfähigkeit in Bezug auf Toupetpflaster hat. Der Nylon-Film selbst kann aber auch schon diese Aufgabe erfüllen. Wesentlich ist, daß die Oberseite dieses Nylon-Films oder dieser Klebestelle sich leicht mit der Unterseite der Oberschicht verbinden läßt. Diese Verbindung kann unter Wärme/Druck mit UltraschallSchweißung oder ähnlichem erfolgen. Es sind auch elektrostatische Beflockungen möglich, entsprechend der Anwendung von Kleber.

    [0011] Bei der Figur 4 ist dann der umgekehrte Vorgang vorhanden, nämlich die nach vorne herausragenden Haare 5 werden zuerst mit der Unterseite 16 der Oberschicht 2 verbunden, wobei dann die Unterschicht wieder die Klebestelle bildet, mit der diese Haare fixiert werden. Durch diese Befestigung der Haare sind diese so elastisch befestigt, daß sei ein natürliches Verhalten aufweisen, d.h. elastisch verklebt sind, daß sie nicht oder nur sehr schwer abbrechen, wenn sie mechanisch beansprucht werden.

    [0012] Figur 4 und 5 zeigen dann mögliche Überlappungen von Oberschicht mit der Unterschicht und umgekehrt. Bei der Figur 3 ist die Klebestelle 7 für die nach vorn herausragenden Haare dargestellt. Dabei zeigen die Bezugsstriche 8 bzw. 16 die Unterseite der Oberschicht, die Bezugslinien 9 bzw. 17 zeigen die Unterschicht von oben, bzw. die Oberseite der Unterschicht. Die Unterschicht 3 geht dann über in die Unterseite 10 der Montur, die auf der Kopfhaut 11 aufliegt. Die Außenkante 12 der Montur kann gegenüber der Außenkante 13 der Unterschicht versetzt angeordnet sein, wie den Figuren 4 und 5 zu entnehmen ist. Auf jeden Fall ist der Übergang der Montur zur Kopfform 14 dann praktisch unsichtbar, wenn man entsprechend die Außenseite 18 der Unterschicht 3 gegenüber der Oberschicht 2 abstuft. Die Außenseite der Unterschicht kann gleichzeitig als Klebestelle 19 mit der Kopfhaut ausgebildet sein.


    Ansprüche

    1. Verfahren zum Herstellen einer Montur (1), die als Oberschicht ein der Kopfform (14) angepaßtes Gebilde aus Maschenware oder Folie aufweist und als Unterschicht (3) mindestens im Gesichtsbereich (5) eine Randzone (4), z.B. aus Folie und/oder Gewebe bestehend, besitzt, wobei zwischen Ober- und Unterschicht (2,3) Haare (5) befestigt sind, die nach vorn aus der Montur (1) herausragen,
    dadurch gekennzeichnet , daß die nach vorn herausragenden Haare zuerst von unten (16) mit der Oberschicht (2) verbunden werden, z.B. durch Nähen, Kleben, Schweißen usw., und in einem weiteren Arbeitsgang eine Klebestelle (7) auf die auf der Montur befestigten Haare aufgebracht wird, z.B. als flüssige Folie, die aushärtet, oder eine feste Klebestelle in Form einer Folie oder einem Gewebe, wobei diese Klebestelle gleichzeitig die Randzone (4) bzw. Unterschicht (3) bildet.
     
    2. Verfahren zum Herstellen einer Montur, die als Oberschicht (1) ein der Kopfform (14) angepaßtes Gebilde aus Maschenware aufweist und als Unterschicht (3) mindestens im Gesichtsbereich (15) eine Randzone (4), z.B. aus Folie und/oder Gewebe bestehend, besitzt, wobei zwischen Ober- und Unterschicht (2,3) Haare (5) befestigt sind, die nach vorn aus der Montur (1) herausragen,
    dadurch gekennzeichnet, daß die nach vorn herausragenden Haare (5) zuerst von oben (17) auf eine Unterschicht (3), z.B. gebildet von einer Folie und/oder einem Gewebe, aufgebracht werden, z.B. Nähen, Kleben, Schweißen usw. und in einem weiteren Arbeitsgang die Randzone (4) mit der Unterseite (3) der Montur (1), z.B. durch Nähen, Kleben, Schweißen usw., verbunden wird, und die Außenseite (18) der Unterschicht bzw. Randzone (4) gleichzeitig als Klebestelle (19) zur Verbindung mit der Kopfhaut (20) ausgebildet ist.
     
    3. Montur, hergestellt nach dem Verfahren von Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die als Klebestelle (7,20) ausgebildete Unterschicht (3) vorn (13) mindestens im Gesichtsbereich (15) mit der Außenkante (12) der Montur bündig ist, (Fig. 3 und 4).
     
    4. Montur, hergestellt nach dem Verfahren von Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Unterschicht (3) die Außenkante (12) der Montur (1) mindestens im Gesichtsbereich (15) überragt, (Fig. 5).
     
    5. Montur, hergestellt nach dem Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Außenkante (12) der Montur (1) mindestens im Gesichtsbereich (15) die Außenkante (13) der Unterschicht (3) überragt, (Fig. 6).
     




    Zeichnung










    Recherchenbericht