[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Herstellen einer Montur, die als
Oberschicht ein der Kopfform angepaßtes Gebilde aus Maschenware aufweist und als Unterschicht
mindestens im Gesichtsbereich eine Randzone, z.B. aus Folie und/oder Gewebe bestehend,
besitzt, wobei zwischen Ober- und Unterschicht Haare befestigt sind, die nach vorn
aus der Montur herausragen.
[0002] Eine derartige Montur ist z.B. beschrieben in der DE 31 26 613. Bei dieser Ausführung
sind es Haare, die gleichzeitig nach vorn aus der Montur und nach oben herausragen.
Dabei ist dort die Randzone besonders verstärkt und dehnungsstabil ausgebildet.
[0003] Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren vorzuschlagen, welchem es gestattet,
gleichgültig wie bei einem Toupet Ober- und Unterschicht ausgebildet sind, nach vorn
herausragende Haare so nach dem neuen Verfahren zu befestigen, daß eine ganz neue
Form von Toupet entsteht. Dieses Toupet ist so natürlich, daß, wenn z.B. Wind von
vorn den Toupetträger trifft, keinerlei Außenkanten der Ober- und/oder Unterschicht
bzw. der Montur erkennbar sind. Dabei sind die nach vorn herausragenden Haare so angebracht
und befestigt, daß sie unabhängig von den nach oben ragenden Haaren, welche den normalen
Haarwuchs imitieren sollen, an den verschiedensten Stellen mit ganz verschiedener
Dichte, gegebenenfalls auch Farbe, angebracht werden können.
[0004] Die Lösung der Aufgabe nach der Erfindung besteht darin, daß man zuerst die nach
vorn herausragenden Haare von unten mit der Oberschicht verbindet. Diese Oberschicht,
aus der die nach oben ragenden Haare des Toupets herausragen, dient also gleichzeitig
dazu, von unten nach vorn herausragende Haare zu befestigen. Diese nach vorn herausragenden
Haare sind unabhängig von den nach oben herausragenden Haaren. Sie werden auch unabhängig
von diesen Haaren befestigt, z.B. durch Kleben, durch Nähen, durch Schweißen, oder
durch eine Kombination dieser an sich bekannten Arbeitsgänge. Dies ist so: An der
Unterseite 16 der Oberschicht 2 befestigte Haare 5 werden dann mit einer Klebestelle
versehen. Für diese Klebestelle kann man einen Zwei-Komponenten-Kleber verwenden,
oder andere Verfahren. Diese Klebestelle kann eine flüssige Folie sein, die aushärtet,
oder es kann eine feste Klebestelle in Form einer Folie oder einem Gewebe sein, wobei
diese Klebestelle gleichzeitig die Randzone 4 bzw. die Unterschicht 3 bildet. Während
die Oberseite 17 diese Unterschicht mit den Haaren 5, die mit der Unterseite 16 der
Oberschicht 2 verbunden wurden, verbindet, wird die Außenseite 18 der Unterschicht
zweckmäßig als Klebestelle 19 für die Kopfhaut ausgebildet, d.h. es wird ein Werkstoff
verwandt, auf dem Toupetpflaster, flüssige Kleber und ähnliches haften. Damit ist
wiederum gewährleistet, daß gerade im kritischen Bereich ein Abheben der Außenkante
12 der Montur bzw. Außenkante 13 der Unterschicht von der Kopfhaut 20 vermieden wird.
[0005] Das Verfahren läßt sich aber auch in einer anderen Reihenfolge ausüben, und zwar
wird es dann so in zeitlicher Reihenfolge ausgeübt, daß die nach vorn herausragenden
Haare 5 zuerst von oben 17 auf eine Unterschicht 2, z.B. gebildet von einer Folie
und/oder einem Gewebe, aufgebracht werden, z.B. durch Nähen, Kleben, Schweißen usw.,
und in einem weiteren Arbeitsgang die Randzone 4 mit der Unterseite 3 der Montur 1,
z.B. durch Nähen, Kleben, Schweißen usw., verbunden wird und die Außenseite 18 der
Unterschicht 3 bzw. Randzone 4 gleichzeitig als Klebestelle 19 zur Verbindung mit
der Kopfhaut ausgebildet ist.
[0006] Bei diesem Verfahren kann man vorgefertigte Randstreifen verwenden, auf denen die
später nach vorne herausragenden Haare schon befestigt sind. Diese Randstreifen, die
insbesondere geeignet sind, Klebestellen mit der Kopfhaut zu bilden, werden dann in
einem gesonderten Arbeitsgang mit der Unterseite der Oberschicht durch an sich bekannte
Verfahren, wie Nähen, Kleben, Schweißen oder einer Kombination aus diesen bekannten
Verfahren, befestigt.
[0007] Es bestehen verschiedene Möglichkeiten, wie man den Haaransatz ausbildet. Eine Möglichkeit
nach der Erfindung besteht darin, daß die als Klebestelle 19 ausgebildete Unterschicht
3 vorn 13 mindestens im Gesichtsbereich 15 mit der Außenkante 12 der Montur bündig
ist. Bei dieser Ausführung, die insbesondere bei einem dichten Haarwuchs zweckmäßig
ist, ist die Außenkante der Montur verstärkt durch die Außenkante der Unterschicht.
[0008] Man kann aber auch stufenförmig diesen Übergang ausbilden, indem entweder die Unterschicht
3 die Außenkante 12 der Montur mindestens im Gesichtsbereich 15 überragt, oder die
Außenkante 12 der Mon tur mindestens im Gesichtsbereich 15 die Außenkante der Unterschicht
überragt. Die Außenkante der Montur verläuft bei diesen Ausführungen sehr flach mit
der Kopfhaut bzw. fast unsichtbar, weil eine Stufe noch gebildet wird. Man hat es
selbstverständlich in der Hand, anstatt einer Stufe auch mehrere Stufen zu bilden
und mehrere Unterschichten mit Haaren zu versehen, die, wenn sie filmartig ausgebildet,
übereinandergelegt den Haaransatz sehr dicht machen.
[0009] Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt. Dabei gehen
aus den Zeichnungen dieser Beschreibung hierzu weitere Erfindungsmerkmale hervor.
Figur 1 zeigt schematisch eine Ansicht einer Montur für ein Haarteil nach der Erfindung
von unten gesehen, d.h. in die Montur hinein.
Figur 2 zeigt schematisch die Seitenansicht einerder Kopfform angepaßten Unterlage
mit aufgesetzter Montur und angeschweißen Haaren.
Figur 3 zeigt eine Einzelheit der Randzone im Gesichtsbereich, wobei Ober- und Unterschicht
miteinander bündig verlaufen. Hierbei sind die Haare zuerst an der Unterschicht befestigt.
Figur 4 entspricht der Figur 3. Dabei sind die Haare zuerst an der Oberschicht befestigt.
Figur 5 zeigt das Überragen der Unterschicht gegenüber der Oberschicht.
Figur 6 zeigt das Überragen der Oberschicht gegenüber der Unterschicht.
[0010] In der Figur 1 ist die Montur 1 schematisch dargestellt. Die Montur 1 wird von einer
Oberschicht 2 gebildet, aus der in an sich bekannter Weise Haare 6 nach oben ragen,
die den natürlichen Haarwuchs imitieren. Es ist ferner eine Unterschicht 3 vorhanden.
Diese Unterschicht 3 besitzt zweckmäßig im Gesichtsbereich 15 eine Randzone 4. Zwischen
Oberschicht 2 und Unterschicht 3 ragen in an sich bekannter Weise Haare 5 nach vorn.
Die Fertigung derartiger Monturen mit nach vorn ragenden Haaren wird nun wesentlich
vereinfacht, verbilligt und naturgetreu ausgebildet, wenn man gemäß der Erfindung
die nach vorn ragenden Haare entsprechend befestigt. Diese Haare 5 sind dabei unabhängig
in Farbe, Dichte und Anordnung von den nach oben ragenden Haaren 6. Bei der Figur
3 wird zuerst auf die Unterschicht 3 das nach vorn ragende Haar aufgebracht. Dieses
Haar kann ein Kunststoffhaar, ein natürliches Haar oder eine Mischung beider Haare
sein. Diese Unterschicht 3 kann eine vorgefertigte Folie sein; dieses Haar kann aber
auch in einen flüssigen Film eingebettet werden, insbesondere einen Nylon-Film, in
dem dann die Haare befestigt sind. Auf diesen Nylon-Film kann man, falls erforderlich,
auf die Außenseite 18 dieser Unterschicht noch eine weitere Folie aufbringen, die
als Klebestelle für die Kopfhaut verwendbar ist, z.B. eine gute Haftfähigkeit in Bezug
auf Toupetpflaster hat. Der Nylon-Film selbst kann aber auch schon diese Aufgabe erfüllen.
Wesentlich ist, daß die Oberseite dieses Nylon-Films oder dieser Klebestelle sich
leicht mit der Unterseite der Oberschicht verbinden läßt. Diese Verbindung kann unter
Wärme/Druck mit UltraschallSchweißung oder ähnlichem erfolgen. Es sind auch elektrostatische
Beflockungen möglich, entsprechend der Anwendung von Kleber.
[0011] Bei der Figur 4 ist dann der umgekehrte Vorgang vorhanden, nämlich die nach vorne
herausragenden Haare 5 werden zuerst mit der Unterseite 16 der Oberschicht 2 verbunden,
wobei dann die Unterschicht wieder die Klebestelle bildet, mit der diese Haare fixiert
werden. Durch diese Befestigung der Haare sind diese so elastisch befestigt, daß sei
ein natürliches Verhalten aufweisen, d.h. elastisch verklebt sind, daß sie nicht oder
nur sehr schwer abbrechen, wenn sie mechanisch beansprucht werden.
[0012] Figur 4 und 5 zeigen dann mögliche Überlappungen von Oberschicht mit der Unterschicht
und umgekehrt. Bei der Figur 3 ist die Klebestelle 7 für die nach vorn herausragenden
Haare dargestellt. Dabei zeigen die Bezugsstriche 8 bzw. 16 die Unterseite der Oberschicht,
die Bezugslinien 9 bzw. 17 zeigen die Unterschicht von oben, bzw. die Oberseite der
Unterschicht. Die Unterschicht 3 geht dann über in die Unterseite 10 der Montur, die
auf der Kopfhaut 11 aufliegt. Die Außenkante 12 der Montur kann gegenüber der Außenkante
13 der Unterschicht versetzt angeordnet sein, wie den Figuren 4 und 5 zu entnehmen
ist. Auf jeden Fall ist der Übergang der Montur zur Kopfform 14 dann praktisch unsichtbar,
wenn man entsprechend die Außenseite 18 der Unterschicht 3 gegenüber der Oberschicht
2 abstuft. Die Außenseite der Unterschicht kann gleichzeitig als Klebestelle 19 mit
der Kopfhaut ausgebildet sein.
1. Verfahren zum Herstellen einer Montur (1), die als Oberschicht ein der Kopfform
(14) angepaßtes Gebilde aus Maschenware oder Folie aufweist und als Unterschicht (3)
mindestens im Gesichtsbereich (5) eine Randzone (4), z.B. aus Folie und/oder Gewebe
bestehend, besitzt, wobei zwischen Ober- und Unterschicht (2,3) Haare (5) befestigt
sind, die nach vorn aus der Montur (1) herausragen,
dadurch gekennzeichnet , daß die nach vorn herausragenden Haare zuerst von unten (16)
mit der Oberschicht (2) verbunden werden, z.B. durch Nähen, Kleben, Schweißen usw.,
und in einem weiteren Arbeitsgang eine Klebestelle (7) auf die auf der Montur befestigten
Haare aufgebracht wird, z.B. als flüssige Folie, die aushärtet, oder eine feste Klebestelle
in Form einer Folie oder einem Gewebe, wobei diese Klebestelle gleichzeitig die Randzone
(4) bzw. Unterschicht (3) bildet.
2. Verfahren zum Herstellen einer Montur, die als Oberschicht (1) ein der Kopfform
(14) angepaßtes Gebilde aus Maschenware aufweist und als Unterschicht (3) mindestens
im Gesichtsbereich (15) eine Randzone (4), z.B. aus Folie und/oder Gewebe bestehend,
besitzt, wobei zwischen Ober- und Unterschicht (2,3) Haare (5) befestigt sind, die
nach vorn aus der Montur (1) herausragen,
dadurch gekennzeichnet, daß die nach vorn herausragenden Haare (5) zuerst von oben
(17) auf eine Unterschicht (3), z.B. gebildet von einer Folie und/oder einem Gewebe,
aufgebracht werden, z.B. Nähen, Kleben, Schweißen usw. und in einem weiteren Arbeitsgang
die Randzone (4) mit der Unterseite (3) der Montur (1), z.B. durch Nähen, Kleben,
Schweißen usw., verbunden wird, und die Außenseite (18) der Unterschicht bzw. Randzone
(4) gleichzeitig als Klebestelle (19) zur Verbindung mit der Kopfhaut (20) ausgebildet
ist.
3. Montur, hergestellt nach dem Verfahren von Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die als Klebestelle (7,20) ausgebildete Unterschicht (3) vorn (13) mindestens
im Gesichtsbereich (15) mit der Außenkante (12) der Montur bündig ist, (Fig. 3 und
4).
4. Montur, hergestellt nach dem Verfahren von Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Unterschicht (3) die Außenkante (12) der Montur (1) mindestens im Gesichtsbereich
(15) überragt, (Fig. 5).
5. Montur, hergestellt nach dem Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Außenkante (12) der Montur (1) mindestens im Gesichtsbereich (15) die Außenkante
(13) der Unterschicht (3) überragt, (Fig. 6).