[0001] -Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum-Xinbringen von Kerben in Werkstücke,
vorzugsweise in zylindrische Werkstücke.
[0002] Im Maschinenbau sowie auf vielen anderen Gebieten der Technik werden vielfach zylindrische
Werkstücke, beispielsweise Bolzen benötigt, die an ihrer Umfangsfläche mit wenigstens
einer Kerbe, d.h. mit einer durch bleibende Verformung des Materials des Werkstückes
in dieses Werkstück eingedrückten und sich vorzugsweise in Längsrichtung des Werkstückes
erstreckenden Vertiefung versehen sind. Ein typisches Beispiel für derartige Werkstück
sind sogenannte "Kerbstifte", die beispielsweise als Verbindungselemente verwendet
werden.
[0003] Vorrichtungen zum Einbringen in Kerben in Werkstücke und dabei vorzugsweise auch
in zylindrische Werkstück sind an sich bekannt. Die bekannten Vorrichtungen weisen
jedoch eine relativ aufwendige Konstruktion auf. Nachteilig ist bei den bekannten
Vorrichtungen auch, daß die bei den bekannten Vorrichtungen verwendeten Werkzeuge
oder Werkzeugeinsätze sich an ihrer zum Eindrücken einer Kerbe dienenden Schneide
relativ schnell abnutzen und damit sehr häufig ausgetauscht werden müssen, die bekannten
Vorrichtungen also eine relativ geringe Standzeit aufweisen.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zum Einbringen von Kerben
in Werkstücke und dabei insbes. in zylindrische Werkstücke aufzuzeigen, die sich durch
eine relativ einfache und daher preiswerte Konstruktion, durch eine optimale Krafteinwirkung
auf das zu kerbende Werkstück, durch optimale Kraftverteilung in der Vorrichtung selbst
sowie durch eine hohe Standzeit auszeichnet.
[0005] Zur Lösung dieser Aufgabe ist eine Vorrichtung erfindungsgemäß gekennzeichnet durch
einen eine Aufnahme für das Werkstück aufweisenden ersten Werkzeugteil durch wenigstens
einen an diesem ersten Werkzeugteil schwenkbar gehalterten Hebel, der an seiner der
Aufnahme zugewendeten Seite wenigstens ein mit einer Schneide versehenes Werkzeug
aufweist und an einer der Schneide abgewendeten Seite eine erste Anlage-oder Abstützfläche
bildet, gegen welche ein Druckbolzen mit einem Ende anliegt, sowie durch einen am
ersten Werkzeugteils um eine die Aufnahme einschließende Achse schwenkbar angeordneten
zweiten Werkzeugteil der an seiner der Aufnahme zugewendeten Seite eine zweite Anlage-und
Abstützfläche für den Druckbolzen bildet.
[0006] Die erfindungsgemäße Vorrichtung zeichnet sich durch eine hinsichtlich der beim Kerbvorgang
auftretenden bzw. zu beherrschenden Kräfte optimale Konstruktion aus, was vor allem
auch bedeutet, daß bei kleiner Werkzeug- bzw. Vorrichtungsgröße hohe Kräfte beherrscht
bzw. für den Kerbvorgang erzeugt werden können. Es ist hierdurch vor allem auch möglich,
bei vorgegebener Vorrichtungs- bzw. Werkzeuggröße beispielsweise zylindrische oder
andersartig ausgebildete Werkstücke mit wesentlich größerem Durchmesser zu kerben
und/oder Kerben mit wesentlich größerer Länge, Breite und/oder Tiefe in ein Werkstück
einzubringen, als dies bei gleichgroßen bekannten Werkzeugen bzw. Vorrichtungen möglich
ist.
[0007] Bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung erfolgt die Kraftübertragung auf den das wenigstens
eine Werkzeug oder Werkzeugeinsatz aufweisenden, schwenkbar am ersten Werkzeugteil
gehaltenen Hebel über einen Druckbolzen, die sich an einem Ende am Hebel bzw. an einer
dort vorgesehenen ersten Anlage-oder Abstützfläche abstützt und mit seinem anderen
Ende gegen eine zweite Anlage- und Abstützfläche anliegt, die am zweiten Werkzeugteil
vorgesehen ist. Da der zweite Werkzeugteil um eine Achse, die mit der Achse der Werkstückaufnahme
zusammenfällt, relativ zum ersten Werkstückteil dreh- bzw. schwenkbar.
[0008] ist, wirkt dieser Druckbolzen als eine Art-Kniehebel, d.h. der..Druckbolzen liegt
in der Ausgangs- oder Ruhestellung des zweiten Werkzeugteils mit seiner Längserstreckung
leicht.- schräg zu einer radial zur Werkstückaufnahme verlaufenden und die erste Anlage-
und Abstützfläche schneidende Linie und wird beim Schwenken bzw. Drehen des zweiten
Werkzeugteils in die Arbeitsstellung in eine Lage gebracht, in der der Druckbolzen
mit seiner Längserstreckung achsgleich oder nahezu achsgleich mit dieser radialen
Linie liegt, d.h. in der Arbeitsstellung, in der die Schneiden der Werkzeugeinsätze
in das Material des Werkstückes eingedrückt sind, schließt die Längserstreckung des
Druckbolzens einen wesentlich kleineren Winkel mit der radialen Linie ein als in der
Ruhestellung. Hierdurch werden beim Drehen bzw. Schwenken des zweiten Werkzeugteils
in die Arbeitsstellung hohe Kräfte auf den wenigstens einen Hebel ausgeübt.
[0009] Bei einer bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen. Vorrichtung ist der
zweite Werkzeugteil ringartig ausgebildet und ist auf einer konzentrisch zur Werkstückaufnahme
angeordneten Ringfläche des ersten Werkzeugteils angeordnet. Hierdurch ergibt sich
eine großflächige und damit optimale Lagerung für den zweiten Werkzeugteil. Durch
die Ausbildung des zweiten Werkzeugteils als ringartiges Element ergibt sich weiterhin
auch eine optimale Kraftverteilung in diesem Werkzeugteil, d.h. der zweite Werkzeugteil
ist durch seine ringartige Ausbildung hoch belastbar.
[0010] Bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung sind um die Werkstückaufnahme verteilt vorzugsweise
mehrere Hebel mit jeweils wenigstens einem Werkzeug oder Werkzeugeinsatz vorgesehen,
wobei dann jeder Hebel über einen Druckbolzen wirkungsmäßig mit dem zweiten Werkzeugteil
in Verbindung steht. Hierdurch lassen sich in einem Arbeitsgang in ein Werkstück mehrere
Kerben einbringen. Gleichzeitig ergibt sich durch diese Ausgestaltung auch in kräftemäßiger
Hinsicht eine optimale Konstruktion, da die beim Kerben auf das Werkstück von den
einzelnen Werkzeugeinsätzen ausgeübten Kräfte sich gegenseitig aufheben.
[0011] Es versteht sich, daß mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung nicht nur Kerben,im wörtlichen
Sinne in ein Werkstück eingebracht werden können, sondern auch andere Vertiefungen,
so daß unter "Kerben" im Sinne der Erfindung jede Art von Vertiefungen zu verstehen
ist.
[0012] Unter "Schneiden" im Sinne der vorliegenden Erfindung sind zunächst einmal langgestreckte
Schneiden zu verstehen, d.h. Schneiden im wörtlichen Sinne, aber auch andersartig
geformte, spitz zulaufende Arbeitsflächen von Werkzeugen oder Werkzeugeinsätzen, beispielsweis
auch kegelförmig geformte Arbeitsflächen zum Eindrücken von kegelförmigen Vertiefungen
in Werkstücke. Das mit der Schneide versehene Werkzeug kann auch mit einer Schneide
versehenes Rad (Kerbrad) sein.
[0013] Um für den Antrieb des zweiten Werkzeugsteils aus der Ruhestellung in die Arbeitsstellung
und wieder zurück in die Ruhestellung besonders günstige Verhältnisse zu erreichen
und dabei insbesondere auch ein gleichförmiges, möglichst geräuscharmes Bewegen bzw.
Schwenken des zweiten Werkzeugteils zu erzielen, ist bei einer bevorzugten Ausführungsform
am zweiten Werkzeugteil ein Antriebshebel mit einem Ende befestigt, der mit seiner
Längserstreckung senkrecht zu der die Aufnahme einschließenden Achse liegt und am
anderen Ende an dem einen Ende eines Zwischenhebels angelenkt ist. Der Zwischenhebel
ist dann an seinem anderen Ende mit einem Lager versehen, in welches ein kreiszylinderförmiger
Exzenter eines Exzenterantriebes eingreift.Durch diesen Antrieb ergibt sich nicht
nur eine optimale Kraftübersetzung auf das zweite Werkzeugteil, sondern auch eine
sehr gleichförmige, abrupte Beschleunigungen vermeidende Bewegung für dieses Werkzeugteil
und somit ein ruhiger Lauf für die Vorrichtung.
[0014] Die mit wenigstens einer Kerbe zu versehenen Werkstücke werden der erfindungsgemäßen
Vorrichtung vorzugsweise getaktet zugeführt, wobei die Bewegung des zweiten Werkzeugteils
mit der Zuführung der Werkstücke derart synchronisiert ist, daß immer dann, wenn sich
des zweite Werkzeugteil in der Ruhe- oder Ausgangsstellung befindet, ein neues Werkstück
in die Werkstückaufnahme hineinbewegt wird. Das Abführen des mit wenigstens einer
Kerbe versehenen Werkstückes aus der _ Werkstückaufnahme erfolgt beispielsweise dann,
wenn das zweite Werkstückteil in seine Ruhe- oder Ausgangsstellung zurückgekehrt ist.
Das Abführen des Werkstücks kann aber auch bereits dann erfolgen bzw. beginnen, wenn
das zweite Werkzeugteil seine endgültige Arbeitsstellung erreicht bat.
[0015] Insbesondere dann, wenn als Werkzeug ein an seiner Umfangsfläche mit einer Schneide
versehenes Rad (Kerbrad) verwendet wird, ist es auch möglich, das jeweils in Bearbeitung
befindliche Werkstück schon dann in der Werkstückaufnahme zu bewegen, bevor das zweite
Werkzeugteil seine endgültige Arbeitsstellung erreicht hat, um hierdurch Kerben zu
erzeugen, deren Tiefe von einem Ende zum anderen Ende hin zunimmt.
[0016] Mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung können einzelne stift-oder bolzenartige Werkstücke
bearbeitet werden, oder aber ein durchgehender Stahldraht kann abschnittsweise mit
einzelnen Kerben versehen und dann in einzelne Werkstücke unterteilt werden.
[0017] Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
[0018] Die Erfindung wird im Folgenden anhand der Figuren an einem Ausführungsbeispiel näher
erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 in vereinfachter Darstellung und teilweis im Längsschnitt eine Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Vorrichtung;
Fig. 2 einen Schnitt entsprechend der Linie I-I der Fig. 1;
Fig. 3 in Seitendarstellung eine Gesamtansicht der Vorrichtung.
[0019] Die in den Figuren dargestellte Vorrichtung weist zwei im Abstand und parallel zueinander
angeordnete Platten oder Platinen 1 und 2 auf, von denen die Platte 2 scheibenförmig
mit einer kreisringförmigen Umfangsfläche 3 versehen ist und die Platte 1 eine stufenförmige
oder abgesetzte Umfangsfläche aufweist, die von zwei ebenfalls kreisringförmigen Flächenbereichen
4 und 5 gebildet ist. Die Umfangsfläche 3 sowie die beiden Flächenbereiche 4 und 5
liegen jeweils konzentrisch zu einer senkrecht zu den Oberflächenseiten der Platten
1 und 2 verlaufende Mittelachse M des von den beiden Platten 1 und 2 gebildeten ersten
Werkzeugteils, wobei der Flächenbereich 4 von dieser Mittelachse M einen größeren
Abstand aufweist, als der Flächenbereich 5, dessen Abstand von der Mittelachse M in
etwa gleich demjenigen Abstand ist, den die Umfangsfläche 3 von dieser Mittelachse
besitzt.
[0020] Die beiden Platten 1 und 2 sind an ihrem einander zugewendeten Oberflächenseiten
durch drei um die Mittelachse M in gleichmäßigem Abstand gegeneinander versetzt angeordneten
und in einer Querschnittsebene senkrecht zur Mittelachse M (entsprechend der Fig.
1) in etwa kreissegmentartig ausgebildete Klötze 6 miteinander verbunden. Die Platte
1 ist an ihrer der Platte 2 abgewendeten Oberflächenseite an einem ortsfesten Vorrichtungsgestell
7 befestigt. Im mittleren Bereich des von den beiden Platten 1 und 2 gebildeten Werkzeugteils
ist eine Hülse 8 angeordnet, die jeweils beidendig mit einer durchgehenden Bohrung
der Platten 1 und 2 gehalten ist und ebenfalls konzentrisch zur Mittelachse M angeordnet
ist. Diese als Werkstückaufnahme dienende Hülse ist in ihrem mittleren, zwischenden
Platten 1 und 2 liegenden Bereich mit drei um jeweils 120° am Umfang der Hülse gegeneinander
versetzt angeordneten und sich in Richtung der Mittelachse M erstreckenden Durchbrüchen
9 versehen, welche von der Außenfläche der Hülse 8 bis in den Innenraum bzw. in die
Bohrung 10 dieser Hülse reichen. In einer senkrecht zur Mittelachse M verlaufenden
Schnittebene weisen die Durchbrechungen 9 jeweils einen V-förmigen Querschnitt auf,
der sich von der Bohrung 10 zur Außenfläche der Hülse 8 hin verbreitert.
[0021] An dem in der Bohrung 11 der Platte 2 sitzenden Ende der Hülse 8 setzt sich die Bohrung
10 dieser Hülse in der Innenbohrung zweier Ringe 12 aus elastischem Material und anschließend
in der Innenbohrung 13 eines Hülsenkörpers 14 fort, der mittels eines Außengewindes
in einen in der Bohrung 11 vorgesehenen Gewindeabschnitt eingeschraubt ist. Die Bohrung
13 erweitert sich trichterartig zu dem freien Ende des Hülsenkörpers 14, welche über
die der Platte 1 abgewendete Oberflächenseite der Platte 2 vorsteht.
[0022] In den Platten 1 und 2 sind mit jeweils gleichem radialen Abstand von der Mittelachse
M sowie um diese Mittelachse M um jeweils 120
0 versetzt drei Gelenkbolzen 15 beidendig in den Platten 1 und 2 gehalten. An jedem,
mit seiner Achse paralle zur Mittelachse M liegenden Gelenkbolzen ist ein zwischen
den Platten 1 und 2 angeordneter Hebel 16 an einem Ende schwenkbar gelagert, und zwar
in dem zwischen zwei benachbarten Klötzen 6 gebildeten Raum. Jeder Hebel 16 trägt
an seinem anderen Ende an einer der Mittelachse M zugewendeten und in etwa parallel
zu dieser Mittelachse verlaufenden Fläche einen Werkzeugeinsatz 17, welcher an einem
in etwa radial zur Mittelachse M verlaufenden meißelartigen Teilbereich eine Werkzeugschneidb
18 bildet, deren Längserstreckung parallel zur Mittelachse M verläuft. Jeder Werkzeugeinsatz
17 reicht mit seinem meißelartigen Teilbereich in eine der Durchbrechungen 9 hinein.
[0023] An der der Schneide 18 gegenüberliegenden Seite ist jeder Hebel 16 hammerkopfartig
mit einem Ansatz 19 ausgebildet und an der der Schneide 18 abgewendeten Seite dieses
Ansatzes mit einer halbkreisförmigen Vertiefung 20 versehen, deren Symmetrieachse
zusammen mit der Schneide 18 auf einer gemeinsamen, in etwa radial zur Mittelachse
M verlaufenden Linie angeordnet ist. Die Vertiefung 20 jedes Hebels 16 dient als Anlage-
oder Abstützfläche für ein halbkugelförmig oder halbzylinderförmig abgerundetes Ende
eines Stößels oder Druckbolzens 21.
[0024] Im mittleren Bereich ist jeder Hebel 16 an seiner der Mittelachse M abgewendeten
Seite mit einer Sackbohrung 22 versehen, der das offene Ende einer in einem Klotz
6 vorgesehenen Sackbohrung 23 gegenüberliegt und deren Achse in etwa achsgleich mit
der Achse der Sackbohrung 23 oder einer entsprechenden Ausfräsung angeordnet ist.
An einem in der Sackbohrung 22 vorgesehenen Stift 24 ist eine Zugfeder 25 mit einem
Ende gehalten. Das andere Ende dieser Zugfeder ist an einem Stift 26 in der Sackbohrung
23 befestigt. Da der Stift 26 bezogen auf die Mittelachse M jeweils radial weiter
außen liegt als der Stift 24, versucht jede Zugfeder 25 den betreffenden Hebel 16
im Sinne einer Vergrößerung des Abstandes zwischen der Schneide 18 und der Mittelachse
M, d.h. in Richtung des Pfeiles A der Fig.l zu schwenken.
[0025] Auf den von der Umfangsfläche 3 sowie von den Flächenbereichen 4 und 5 gebildeten
Ringflächen sitzt ein im wesentlichen ringförmiger zweiter Werkzeugteil 27, der über
einen gewissen Winkelbereich um die Mittelachse M relativ zu dem von den Platten 1
und 2 gebildeten ersten Werkzeugteil drehbar bzw. schwenkbar ist, wie dies in der
Fig. 1 mit dem Doppelpfeil B angedeutet ist. Der Werkzeugteil 27 ist an drei, jeweils
um 120° um die Mittelachse M versetzten Bereichen mit jeweils einer, sich radial zur
Mittelachse M erstreckenden durchgehenden Ausnehmung 28 versehen, die vorzugsweise
einen von der Kreisform abweichenden, beispielsweise quadratischen Querschnitt aufweist.
In jeder Ausnehmung 28 ist ein an den Querschnitt dieser Ausnehmung angepaßter Klotz
29 in Richtung radial zur Mittelachse M verschiebbar angeordnet, und zwar derart,
daß jeder Klotz 29 mit seiner der Mittelachse M zugewendeten Seite dem Ansatz 19 eines
Hebels 16 gegenüberliegt. An dieser Seite ist in jedem Klotz 29 eine halbzylinder-
oder halbkugelförmige Vertiefung 30 vorgesehen, die als Anlage- und Abstützfläche
für das andere, radial weiter außen liegende und ebenfalls halbzylinder- bzw. halbkugelförmig
ausgebildete Ende eines Druckstückes oder Druckbolzens
21 dient. Gegen die der Mittelachse M abgewendete Seite jedes Klotzes 29 liegt das
eine Ende eines mit einem Außengewinde versehenen Spann- oder Einstellbolzens 31 an,
der mit seiner Achse ebenfalls radial zur Mittelachse M angeordnet ist und mit seinem
Gewinde in eine Gewindebohrung einer an der Umfangsfläche des Werkzeugteils 27 mit
Hilfe von Schrauben 32 befestigten Platte eingreift. Die Einstellung der Vorrichtung
mit Hilfe der Einstellbolzen 31 erfolgt so, daß in einer Stellung des Werkzeugteils
27, in der die Mittelachse einer Vertiefung 30 eines Klotzes 29 achsgleich mit der
Mittelachse einer Vertiefung 20 eines Hebels 16 liegt bzw. der sich zwischen diesen
beiden Vertiefungen abstützende Druckbolzen 21 mit seiner Längserstreckung radial
zur Mittelachse M angeordnet ist, sämtliche Werkzeugeinsätze 17 mit ihren Schneiden
18 mit einem Überstand bzw. Betrag durch die zugehörige Durchbrechung 9 in das Innere
bzw. in die Bohrung 10 der Hülse 8 hineinreichen, der (Überstand bzw. Betrag) der
Tiefe der im Werkstück zu erzeugenden Einkerbung entspricht.
[0026] Wird der Werkzeugteil 27 aus dieser, in der Fig. 1 gezeigten Arbeitsstellung in seine
Ausgangsstellung bewegt, und zwar beispielsweise bei der für die Fig. 1 gewählten
Darstellung durch Schwenken des Werkzeugteils 27 um einen geringen Winkelbetrag im
Gegenuhrzeigersinn, so vergrößert sich jeweils der effektive Abstand zwischen den
beiden einander zugeordneten Vertiefungen 20 und 30, wodurch die Hebel 16 mit ihrem
den Werkzeugeinsatz 17 aufweisenden Ende jeweils durch die zugehörige Zugfeder 25
radial nach außen geschwenkt werden. Da die Hebel 16 durch die Zugfeder 25 jeweils
unter Vorspannung gegen die Druckbolzen 21 anliegen, sind diese in jeder Stellung
des Werkzeugteils 27 unverlierbar gehalten.
[0027] Zum Schwenken des Werkzeugteils 27 relativ zu dem von den Platten 1 und 2 gebildeten
Werkzeugteil ist der Werkzeugteil 27 mit einem Antriebshebel 34 versehen, welcher
mit seiner Längserstreckung senkrecht zu der Mittelachse M liegt. Der Antriebshebel
34 ist beispielsweise einstückig mit dem Werkzeugteil 27 hergestellt und ist an seinem
vom Werkzeugteil 27 entfernt liegenden Ende mit Hilfe eines geeigneten Lagers 35 in
dem einen Ende eines Zwischenhebels 36 gelagert, und zwar um eine Achse parallel zur
Achse M.
[0028] Das andere Ende des Zwischenhebels 36 ist als Lager 37 ausgebildet, in welches ein
kreiszylinderförmiger Mitnehmer oder Treiber 38 eingreift. Dieser mit seiner Zylinderachse
39 parallel zur Achse M liegende Mitnehmer 38 bildet das Exzenterelement eines Exzenterantriebs
und ist mit nicht näher dargestellten Mitteln um eine exzentrisch zur Achse 39 liegende
Achse 40 drehbar gelagert und um diese Achse rotierend angetrieben. Beim Umlaufen
des Mitnehmers 38 um die Achse 40 wird der Betätigungshebel 34 und damit auch das
Werkzeugteil 27 entsprechend dem Doppelpfeil B um die Achse M hin- und hergeschwenkt,
wobei beim Schwenken des Werkzeugteils in die Arbeitsstellung der Zwischenhebel auf
Zug beansprucht wird.
[0029] Die Arbeitsweise der Vorrichtung läßt sich, wie folgt beschreiben:
Zum Herstellen von Werkstücken mit Einkerbungen, beispielsweise zum Herstellen von
Kerbstücken sind die Zufuhr der einzelnen stift- oder bolzenförmigen Werkstücke, welche
auch von einem Stahldraht gebildet sein können, mit der Schwenkbewegung des Werkzeugteiles
27, d.h. mit dem Antrieb des Mitnehmers 38 derart synchronisiert, daß immer dann,
wenn sich das Werkzeugteil 27 in seiner Ausgangsstellung befindet, das mit der Einkerbung
zu versehene Werkstück in die als Werkstückaufnahme dienende Hülse eingeführt wird.
Durch die Ringe 12 aus elastischem Material ist das Werkstück einigermaßen in der
Hülse 8 gegen Verrutschen gesichert. Nach dem Einführen des Werkstückes in die Hülse
wird dann der Werkstückteil 27 über den Antriebshebel 34 und den vom Mitnehmer 38
gebildeten Exzenterantrieb in seine Arbeitsstellung geschwenkt, wodurch die Werkzeugeinsätze
17 mit ihren Schneiden 18 durch die Durchbrechungen 9 sich in die Umfangsfläche des
Werkstückes eindrücken und dadurch die gewünschten Einkerbungen erzeugen.
[0030] Nach dem Zurückschwenken des Werkzeugteiles 27 in seine Ausgangsstellung wird das
in der Hülse 8 befindliche, mit den Einkerbungen versehene Werkstück ausgestoßen und
in die Hülse 8 ein neues, zu bearbeitendes Werkstück eingeführt. Hierbei wird es zweckmäßig
sein, das Zuführen und Abführen der Werkstücke jeweils auf zwei verschiedenen Seiten
der Hülse 8 vorzusehen, so daß die Werkstücke dann bei der Bearbeitung in einer einzigen
Richtung durch die Hülse 8 hindurchbewegt werden. Anstelle einzelner stift- oder bolzenförmiger
Werkstücke kann der Vorrichtung auch durch die Hülse 8 hindurchgeführter Stahldraht
abschnittsweise mit den gewünschten Einkerbungen versehen werden, wobei der Stahldraht
nach dem Kerben dann in einzelne stift- oder bolzenförmige Werkstücke zerteilt oder
zerschnitten wird.
1. Vorrichtung zum Einbringen von Kerben in Werkstücke, .insbesondere in zylindrische
Werkstücke, gekennzeichnet durch einen eine Aufnahme (8) für das Werkstück aufweisenden
ersten Werkzeugteil (1, 2) durch wenigstens einen.an diesem ersten Werkzeugteil (1,
2) schwenkbar gehalterten Hebel (16), der an seiner der Aufnahme (8) zugewendeten
Seite wenigstens ein mit einer Schneide (18) versehenes Werkzeug (17) aufweist und
an einer der Schneide abgewendeten Seite eine erste Anlage-oder Abstützfläche bildet,
gegen welche ein Druckbolzen (21) mit einem Ende anliegt, sowie durch einen am ersten
Werkzeugteils (1, 2) um eine die Aufnahme (8) einschließende Achse (M) schwenkbar
angeordneten zweiten Werkzeugteil (27), der an seiner der Aufnahme (8) zugewendeten
Seite eine zweite Anlage- und Abstützfläche (30) für den Druckbolzen (21) bildet.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der zweite Werkzeugteil
(27) auf einer konzentrisch zur Aufnahme (8) angeordneten Ringfläche (3, 4, 5) des
ersten ersten Werkzeugteils (1, 2) angeordnet ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß um die Werkstückaufnahme
(8) in jeweils gleichen Winkelabständen verteilt mehrere Hebel (16) an dem ersten
Werkzeugteil (1, 2) schwenkbar gehaltert sind, und daß die an diesen Hebeln vorgesehenen
Schneiden (18) ebenfalls in gleichen Winkelabständen gegeneinander versetzt um bzw.
an der Werkstückaufnahme (8) angeordnet sind.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 - 3, dadurch gekennzeichnet, daß der wenigstens
eine Hebel (16) an einem Ende schwenkbar gelagert ist und am anderen Ende die Schneide
(18) aufweist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 - 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Werkstückaufnahme
mit einer mit Durchbrechungen (9) versehenen Hülse (8) gebildet ist, deren Achse achsgleich
mit der Ringfläche (3, 4, 5) des ersten Werkzeugteils (1, 2) liegt.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 - 5, dadurch gekennzeichnet, daß die zweite
Anlage- und Abstützfläche (30) in Richtung radial zur Werkstückaufnahme (8) einstellbar
ist.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 - 6, dadurch gekennzeichnet, daß der wenigstens
eine Hebel (16) durch wenigstens ein Federelement (25) im Sinne einer Wegbewegung
der Schneide (18) von der Werkstückaufnahme (8) vorgespannt ist.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 - 7, dadurch gekennzeichnet, daß am zweiten
Werkzeugteil (27) ein Antriebshebel (34) mit einem Ende befestigt ist, der mit seiner
Längserstreckung senkrecht zu der die Aufnahme einschließenden Achse (M) liegt und
am anderen Ende an dem einen Ende eines Zwischenhebels (36) angelenkt ist, und daß
der Zwischenhebel (36) an seinem anderen Ende mit einem Lager (37) versehen ist, in
welches ein kreiszylinderförmiger Exzenter eines Exzenterantriebs eingreift, der (Exzenter)
vorzugsweise um eine Achse drehbar gelagert ist, welche parallel zu der die Aufnahme
einschließenden Achse (M) liegt.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Antrieb des zweiten
Werkzeugteils (27) über den Antriebshebel (34), über den Zwischenhebel (36) sowie
über den Exzenterantrieb (38) in der Weise erfolgt, daß der Zwischenhebel (36) beim
Bewegen des zweiten Werkzeugteils (27) in die Arbeitsstellung auf Zug beansprucht
wird.