[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Bogenanleger an Druckmaschinen gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 1.
[0002] Ein bekannter Bogenanleger mit einer Vorrichtung zum Heben des Stapeltisches (DE-PS
1 181 717) verwendet zur Steuerung der Stapelhubmittel den auf der Stapeloberfläche
aufliegenden Drückerfuß. Werden von der Oberfläche des Bogenstapels einzelne Bogen
abgenommen und fortgeführt, so löst der Drückerfuß bzw. der Stapeltaster über eine
Nase und bewegliche Fühlerspitze einen an der Fühlerspitze anliegenden, verschiebbaren
Steuerstift aus, dem ein elektrischer Schalter zugeordnet ist. Dieser wiederum betätigt
die Hubmittel so, daß die Oberfläche des Stapels in den Wirkbereich der Trennmittel
und der Sauger gelangt.
[0003] Der Nachteil der bekannten Ausführung ist, daß der Drückerfuß bzw. der Stapeltaster
an der Außenkante des Bogenstapels zum Aufliegen kommt und hier wegen der oft geringen
Planlage der Bogen ein beliebiges Höhenmaß feststellt, das z.B. mit dem Höhenmaß im
Bereich der Trennsauger nicht übereinstimmen muß. Nachdem aber die Trennsauger für
das Anheben und Transportieren der Bogen von ausschlaggebender Bedeutung sind, kann
es bei der bekannten Ausführung zu Störungen in der Anlage kommen, die z.B. von einem
nicht plan liegenden Bogenstapel verursacht werden. Die bekannte Ausführung ist somit
nicht in der Lage, ein sicheres und exaktes Ansaugen der Trenn- und Fördermittel in
jeder Arbeitsposition zu gewährleisten.
[0004] Aus diesem bekannten Stand der Technik ergibt sich als Aufgabe der Erfindung, einen
Bogenanleger mit gesteuertem Hubantrieb des Bogenstapels so zu verbessern, daß bei
allen Maschinengeschwindigkeiten und bei jedem zu verarbeitenden Bogenmaterial ein
sicheres Arbeiten der Trenn- und Fördermittel gewährleistet ist.
[0005] Die Aufgabe wird mit den erfinderischen Merkmalen des Anspruches 1 gelöst. Der wesentliche
Vorteil der aufgeführten Lösung ist darin zu sehen, daß der Stapelhubantrieb und damit
die jeweilige Position des obersten Bogens von der Stellung der Trenn- und Fördermittel
selbst gesteuert wird, so daß die Bogenoberfläche im Bereich der Trenn- und Fördermittel
in optimaler Position gehalten werden kann. Auch bei welliger oder unebener Stapeloberfläche
ist somit gewährleistet, daß die Trenn- und Fördermittel eine Arbeitshöhe des jeweiligen
Bereichs des anzulegenden Bogens vorfinden, die ein sicheres und exaktes Arbeiten
derselben auch bei hoher Geschwindigkeit gewährleisten.
[0006] Die Unteransprüche kennzeichnen vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung und beziehen
sich einmal auf eine spezielle zeitliche Steuerung, zum anderen Mal auf eine Steuerung
entsprechend den jeweiligen Winkelveränderungen bei abnehmendem Bogenstapel und auf
eine, die Verzögerungen beim Ansaugen des Bogens berücksichtigende, druckgeschwindigkeitsabhängige
Steuerung des Ansaugzeitpunktes.
[0007] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen schematisch dargestellt.
[0008] Es zeigt:
Fig. 1 eine Seitenansicht eines Bogenanlegers an Druckmaschinen
Fig. 2 ein Arbeitsschema.
[0009] Figur 1 zeigt ein Druckwerk 1, das über einen Stapeltisch 2 die einzelnen Bogen zugeführt
bekommt. Im Bogenanleger 3 ist der Papierstapel 4 vorgesehen, der über einen Hubantrieb
5 anhebbar ist. Der jeweils oberste Bogen wird in Arbeitsposition der Trennsauger
6 angehoben und über Fördersauger 7 dem Anlegetisch 2 zugeführt. Der Hubantrieb 5
hebt im gezeigten Ausführungsbeispiel den Bogenstapel 4 über Ketten 8 und Tragarme
9 an, die an der Kette 8 befestigt sind. Der Hubantrieb 5 wird derart gesteuert, daß
er den Bogenstapel jeweils soweit anhebt, daß der oberste Bogen in Arbeitsposition
für die Trenn- und Fördermittel ist.
[0010] 1 An der Saugleitung 10 des Trennsaugers 6 (Fig. 2) ist ein Drucksensor 11 vorgesehen,
der Druckschwankungen in der Saugleitung 10 erfaßt. Diese treten dann auf, wenn der
Saugfuß, der sich zur Erfassung des Bogens auf den Stapel zubewegt, das oberste Blatt
berührt. Hierbei entsteht in der Saugleitung ein sprunghafter Druckabfall, welcher
relativ zur Maschinendrehung um so später eintritt, je länger der Weg ist, den der
Sauger bis zum Berühren des obersten Bogens zurücklegen muß, d.h. daß der relative
Zeitpunkt des Druckabfalls ein Maß für die jeweilige Stapelhöhe ist. Hierbei ist davon
auszugehen, daß die Saugleitung 10 an einer Unterdruckquelle 12 angeschlossen ist,
die den von einer Pumpe erzeugten Unterdruck auf einem bestimmten Maß konstant hält.
[0011] Dem Antrieb 13 des Trenn- bzw. Fördersaugers 6,7, der synchron zur Maschinendrehung
angetrieben ist, ist ein Drehimpuls- bzw. Winkelimpulsgeber zugeordnet. Sowohl der
Impuls des Drucksensors 11 als auch die Impulse 16 der Dreh- bzw. Winkelimpulsgeber
werden einer Zeit- bzw. Winkelmessung 14 zugeführt, die das der jeweiligen Stapelhöhe
entsprechende Signal 17 einer Vergleichsschaltung 15 zuführt, die dieses Signal mit
einem, synchron zur Druckmaschine gesteuerten Signal 18 eines nicht gezeigten Drehimpuls-
bzw. Winkelschrittgebers vergleicht. Bei dem Winkelschrittgeber kann es sich um eine
Kodierscheibe mit mehreren Segmenten handeln, wie diese allgemein bekannt sind.
[0012] Über den Drehimpulsgeber bzw. Winkelschrittgeber läßt sich ein Signal 18 für die
optimale Stapelhöhe eingeben, so daß die Abweichung der beiden Signale 17,18 des Drehimpulsgebers
bzw. des Winkelschrittgebers von dem optimalen Signal 18 gemessen wird und die Differenz
19 einer Steuereinrichtung für den Hubantrieb 5 zugeleitet wird, die den Antrieb für
den Hubantrieb eine entsprechende Zeitdauer lang einschaltet und somit den Stapel
um den nötigen Betrag anhebt. Nachdem vom Bogenstapel 4 fortlaufend Bogen entnommen
werden, wird somit das Signal, das beim Aufsetzen der Trennsauger 6 ausgelöst wird,
gegenüber dem Signal für die optimale Stapelhöhe fortlaufend verzögert, so daß eine
stetige oder, falls gewünscht, impulsförmige Folge von Steuersignalen dem Stapelhubantrieb
zugeführt werden und hier ein Anheben des Stapels bewirken, so daß der abzuhebende
oberste Bogen im Bereich der Trennsauger 6 immer in einer optimal günstigen Arbeitsposition
ist.
[0013] Figur 2 zeigt ein Steuerschema, bei dem der Signalfluß und die vorgesehenen Schaltmittel
dargestellt sind, wobei auf die Darstellung der verwendeten allgemein bekannten Steuermittel
der Übersichtlichkeit wegen verzichtet wurde.
1. Bogenanleger an Druckmaschinen mit einem Stapeltisch, der mittels gesteuertem Hubantrieb
den Bogenstapel anhebt, derart, daß der jeweils oberste Bogen in Arbeitsposition für
die Trenn- und Fördermittel ist und mit Trennsaugern, die, in Transportrichtung der
Bogen gesehen, das nachlaufende Bogenende taktmäßig anheben, dadurch gekennzeichnet,
daß der Zeitpunkt des Ansaugens des jeweiligen Bogens über Druckmeßmittel (11) in
der Saugleitung (10) der Trennsauger (6) gemessen wird,
daß der Ist-Ansaug-Zeitpunkt mit einem synchron zur Maschinendrehbewegung erzeugten
Soll-Ansaug-Zeitpunkt verglichen wird,
daß der aus dem Vergleich der beiden Signale sich ergebende Wert mit einem der optimalen
Stapelhöhe entsprechenden Wert verglichen wird
und daß bei einer bestimmten Abweichung des ersten Wertes von dem optimalen Wert über
den Hubantrieb (5) für den Stapel (4) ein Ausgleich erfolgt.
2. Bogenanleger nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß an der Saugleitung (10) des Trennsaugers (6) ein Drucksensor (11) vorgesehen ist,
daß dem Antrieb des Trennsaugers (6) ein Drehimpulsgeber zugeordnet ist,
daß die Signale des Drucksensors (11) und des Drehimpulsgebers einer Vergleichsschaltung
(15) zugeführt werden, die die Zeitdifferenz feststellt,
daß das der Zeitdifferenz entsprechende Signal in einen Vergleicher (15) mit einem
der optimalen Stapelhöhe entsprechenden Signal verglichen wird und daß bei Abweichung
der Signale eine Steuereinrichtung den Hubantrieb (5) für den Stapel (4) eine entsprechende
Zeitdauer lang einschaltet.
3. Bogenanleger nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß an der Saugleitung (10) des Trennsaugers (6) ein Drucksensor (11) vorgesehen ist,
daß dem Antrieb (13) des Trennsaugers (6) ein Winkelimpulsgeber zugeordnet ist,
daß der Druckmaschine ein Winkelschrittgeber zugeordnet ist,
daß die Signale des Drucksensors, des Winkelsignalgebers und des Winkelschrittgebers
einer Vergleichsschaltung (15) zugeführt werden, die die Winkeldifferenz feststellt,
daß das der Winkeldifferenz entsprechende Signal in einem Vergleicher (15) mit einem
der optimalen Stapelhöhe entsprechenden Signal verglichen wird,
und daß bei Abweichung der Signale eine Steuereinrichtung den Hubantrieb (5) für den
Stapel (4) eine entsprechende Zeitdauer lang einschaltet.
4. Bogenanleger nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Soll-Ansaug-Zeitpunkt in Abhängigkeit von der Druckgeschwindigkeit verändert
wird.