[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Nebenschloß einer Schloßeinrichtung mit einem
Hauptschloß und einem oder mehreren Nebenschlössern für einbruchhemmende Türen.
[0002] Es sind Schloßeinrichtungen mit Mehrpunktverriegelung bekannt, die für Türen oder
dergleichen Verwendung finden, an welche erhöhte Sicherheitsansprüche gestellt werden.
Solche Türen können beschußhemmend ausgerüstet sein, sie sind insbesondere einbruchhemmend
ausgebildet. Die Mehrpunktverriegelung soll vor allem verhindern, daß sich die Tür
in Eckbereichen mittels Brecheisen oder dergleichen leicht aufhebeln läßt.
[0003] Zu diesem Zweck kann man an solchen Schwachstellen zusätzliche Verriegelungen mit
Nebenschlössern vorsehen, die von einem Hauptschloß in bekannter Anordnung mitbetätigt
werden, wenn dort die gezielte Verriegelung bzw. Entriegelung durch Schloß-und Schloßgriffbetätigung
eingeleitet wird.
[0004] Schlösser, deren Lage bei geschlossenem Türblatt durch Fallengriffanordnung, Schlüsseleinführung
bzw. Profilzylinderschloß für einen potentiellen Einbrecher erkennbar ist, lassen
sich trotz umfangreicher Bemühungen, diese sicher zu gestalten, durch geübte Hand
oder durch brachiale Gewalt, beispielsweise Schußwaffen, oder auch durch entsprechend
geschickte Manipulation des Schloßmechanismus doch häufig in verhältnismäßig kurzer
Zeit außer Betrieb setzen. Sind von einem solchen Schloß aus mechanisch gesteuerte
weitere Verriegelungsstellen bzw. Nebenschlösser vorhanden, so sind diese vielfach
durch das außer Betrieb gesetzte Hauptschloß mit zu öffnen. Es ist dann also nicht
erforderlich, die weiteren Verriegelungsstellen bzw. Nebenschlösser, deren Einbaulage
bei geschlossener Tür nicht sicher und ohne weiteres feststellbar ist, durch gewaltsamen
Eingriff an ihrem Einbauort außer Betrieb zu setzen. Es würde damit die unbefugte,
mehr oder weniger gewaltsame Beseitigung der Schließfunktion des Hauptschlosses ausreichen,
auch die Schließfunktion der zusätzlichen Verriegelungsstellen bzw. Nebenschlösser
zu beseitigen.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine einbruchs- und gegebenenfalls auch
beschußhemmende Tür dadurch sicherer zu gestalten, daß auch bei Ausschalten des Hauptschlosses
bzw. der Hauptverriegelungsstelle die Nebenschlösser bzw. Nebenverriegelungsstellen
nicht von dem außer Betrieb gesetzten Hauptschloß aus in ihre Entriegelungsstellung
überführen zu können.
[0006] Ausgehend von einer Schloßeinrichtung bzw. einem Nebenschloß mit den Merkmalen des
Oberbegriffes des Anspruches 1 wird diese Aufgabe erfindungsgemäß durch dessen kennzeichnende
Merkmale gelöst.
[0007] Mit der Erfindung wird erreicht, daß eine zusätzliche Sperrfunktion unabhängig von
der Funktion des Hauptschlosses bzw. der Hauptverriegelungsstelle, die durch ihre
für den erlaubten Benutzer ersichtlichen Betätigungseinrichtungen lokalisierbar ist,
sicherzustellen. Dies wird durch ein zusätzliches Gesperre erreicht, das insoweit
von dem Hauptschloß und dessen Betätigung unabhängig ist. Damit wird die Funktion
der Nebenverriegelungsstellen bzw. Nebenschlösser von der Normalbetätigung des Hauptschlosses
in befugter oder unbefugter Weise unabhängig. Nach unbefugter Außerbetriebsetzung
des Hauptschlosses ist demnach die Tür nicht zu öffnen.
[0008] Das erfindungsgemäß vorgesehene Gesperre, daß außerhalb des lokalisierbaren Beeinträchtigungsbereiches
des Hauptschlosses angeordnet ist, kann auf verschiedene Weise betätigt werden. Grundsätzlich
ist es möglich, das Gesperre hydraulisch oder pneumatisch zu betätigen. Die Betätigungseinrichtung
kann in diesem Falle entsprechend versteckt angeordnet sein und zusätzlich einer Kodierung
unterliegen, die nur dem Befugten bekannt ist. In besonders bevorzugter Ausführung
wird eine solche Betätigung des Gesperres in elektrischer Steuerung ausgeführt. Zu
diesem Zwecke kann an geeigneter Stelle eine entsprechende Schalteinrichtung vorgesehen
sein, insbesondere derart, daß ein bestimmter Kode nach Art eines Zahlenschlosses
oder dergleichen vorgesehen wird, dergestalt, daß diese Steuerungseinrichtung für
das Gesperre nicht vom Hauptschloß aus betätigt wird. Selbst wenn also die Steuereinrichtung
für das Gesperre für Unbefugte einsehbar ist, muß die Kenntnis eines gewissen Kodes
vorhanden sein, um das Gesperre zu betätigen. Hier eignet sich eine Tastatur auf der
Basis von Zahlen, Buchstaben oder dergleichen frei wählbarer Symbole, die die Kenntnis
eines Öffnungskodes voraussetzen, um die Nebenverriegelung von der Schließstellung
in die Öffnungsstellung zu überführen. Eine solche kodierte Steuerungseinrichtung
ist grundsätzlich ausserhalb der Tür anzubringen, so daß eine gezielte Gewalteinwirkung
wirkungslos ist.
[0009] Wenn hier von Nebenverriegelungsstellen oder Nebenschlössern die Rede ist, so ist
dies ganz allgemein dahingehend zu verstehen, daß bei gezielter Beschädigung des Hauptschlosses
diese Nebenverriegelungen bzw. Nebenschlösser nicht mit betroffen sind. Es ist also
durchaus möglich, auch das Hauptschloß selbst als Baueinheit so auszubilden, daß das
Gesperre auch dort wirksam wird, wenn das Hauptschloß in seinen dem befugten Benutzer
zugänglichen Betätigungseinrichtungen von unbefugter Hand außer Betrieb gesetzt wird.
In bevorzugter Ausführung wird man das Gesperre an entsprechend lokal entfernter Stelle
anbringen, die bei geschlossener Tür dem Unbefugten nicht ohne weiteres lokalisierbar
in Erscheinung tritt. Es kommt insoweit auf die örtliche Anordnung bzw. baueinheitliche
Ausführung des Hauptschlosses und der Nebenverriegelungsstellen bzw. der Nebenschlösser
an. In bevorzugter Ausführung wird man jedoch die Nebenverriegelungsstellen bzw. Nebenschlösser
- wie eingangs erwähnt - in solchen Bereichen der Tür anbringen, die von der Verriegelungsstelle
des Hauptschlosses entsprechend entfernt angeordnet sind.
[0010] Das in bevorzugter Ausführung elektromagnetisch ausgeführte Cesperre, dessen Betätigung
mit Hilfe elektrischer Signale der kodierten Steuerung entgegenkommend ausgebildet
ist, besteht in bevorzugter Ausführung aus einem Elektromagneten mit einem beweglichen
Anker, der direkt oder indirekt als Sperrglied in die Bewegungsstrecke zwischen der
Verriegelungsstelle und der Entriegelungsstelle eines Riegelgliedes der Schloßeinrichtung
im Bereich einer außerhalb des Hauptschlosses gelegenen Verriegelungsstelle bzw. eines
Riegelgliedes eingreifend angeordnet ist. Hierzu eignet sich beispielsweise ein sogenannter
Tauchspulmagnet.
[0011] Weitere Merkmale bevorzugter Ausführungsformen der Erfindung egeben sich aus den
Unteransprüchen in Verbindung mit dem in der Zeichnung wiedergegebenn Ausführungsbeispiel,
dessen nachstehende Beschreibung die Erfindung näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine Schloßeinrichtung mit Nebenschloß der infrage stehenden Art in Anordnung
an einer entsprechend einbruchshemmenden Tür;
Fig. 2 ein Ausführungsbeispiel eines Nebenschlosses in Seitenansicht mit abgenommenem
Gehäusedeckel;
Fig. 3 eine Ansicht des Nebenschlosses nach der Linie III-III in Fig. 2.
[0012] Das einbruchhemmende Türblatt 1 in Fig. 1 ist ohne Zarge mit in der Schließstellung
befindlicher Schloßeinrichtung skizzenhaft wiedergegeben. Die Schloßeinrichtung besteht
aus einem Hauptschloß 2 und einem oberen und einem unteren Nebenschloß 3, die jeweils
in den im Zuge der Öffnungsbewegung aufschwingenden Eckbereichen des Torblattes angeordnet
sind. Das Türblatt ist drehbar um Bänder 4 gelagert. Im Bereich der Seitenkante des
Türblattes und des seitlichen Zargenholmes der nicht dargestellten Zarge, in welchem
die Bänder angeordnet sind., befinden sich in nicht näher dargestellter und bekannter
Weise in dem Türbl att Bolzen, die stirnseitig aus diesem heraustreten und im Schließzustand
des Türblattes in Bohrungen eingreifen, die in dem Zargenseitenholm vorgesehen sind.
Auf diese Weise läßt sich - beispielsweise mit einer Brechstange - das Türblatt nicht
ohne besondere Schwierigkeiten aufhebeln. Dasselbe gilt für den aufschwingenden Seitenkantenbereich
des Türblattes aufgrund der dort vorgesehenen Schloßeinrichtung, wie dies die Zeichnung
ohne weiteres verdeutlicht.
[0013] Die Fig. 2 und 3 zeigen ein Nebenschloß, beispielsweise das im unteren Eckbereich
des Türblattes 1 gemäß Fig. 1. Es können ein, zwei oder auch mehrere solcher Nebenschlösser
vorgesehen werden. Es ist auch möglich, das Gesperre, von dem später die Rede sein
wird, im Bereich des Hauptschlosses, beispielsweise in dessen Fallenbereich anzubringen.
Des weiteren können die Schlösser mit mehreren Riegeln versehen werden, es kann sich
dabei um Schwenkriegel oder auch um längsverschiebbare Riegel handeln. Die Nebenschlösser
werden im Normalbetrieb vom Hauptschloß aus mit Hilfe mechanischer Bewegungs- übertragungsmittel
betätigt, wie dies allgemein bekannt ist. Das Nebenschloß nach den Fig. 2 und 3, an
dem die Anordnung des Gesperres verdeutlicht wird, weist ein Schloßschild 5 auf, an
welchem ein Gehäuseteil 6 über abgekröpfte Lappen 7 festgelegt ist, was durch Verschweißen,
Verschrauben oder dergleichen geschehen kann. Das Schloßgehäuse ist zweiteilig ausgebildet,
wovon nur das untere Gehäuseteil 6 in Fig. 2 wiedergegeben ist. In der Schnittdarstellung
gemäß Fig. 3 ist auch das obere Gehäuseteil angedeutet.
[0014] Innerhalb des Gehäuses bzw. - unter Bezugnahme auf Fig. 2 - an dem unteren Gehäuseteil
6 ist ein Betätigungsteil 8 in Längsrichtung des Schloßschildes 5 längsverschiebbar
geführt. Der Riegel des Schlosses ist als Schwenkriegel 9 ausgebildet und um eine
Schwenkachse 10 verdrehbar an dem Gehäuse bzw. dem Gehäuseteil 6 gelagert. Ein Mitnehmerstift
11, der an dem Betätigungsteil 8 festgelegt ist und sich senkrecht zur Verschwenkebene
des Schwenkriegels 9 erstreckt, greift mit Spiel in eine entsprechend bemessene Öffnung
in dem Schwenkriegel 9 ein, so daß bei translatorischer Bewegung des Betätigungsteils
8 der Schwenkriegel 9 in einer Drehbewegung um die Schwenkachse 10 mitgenommen wird.
Die Toleranzen des Eingriffes des Mitnehmerstiftes 11 in die Öffnung und/oder diejenigen
der LängsverschiebefUhrung des Betätigungsteils 8 sind derart getroffen, daß die den
Mitnehmerstift 11 aufnehi mende Öffnung die leicht bogenförmige Bewegungsbahn bei
Verdrehen des Schwenkriegels 9 um die Schwenkachse 10 ausführen kann.
[0015] Das Betätigungsteil 8 ist U-förmig ausgebildet und nimmt zwischen seinen beiden Schenkeln,
die parallel zur Schwenkebene des Schwenkriegels 9 breitflächig ausgebildet sind,
den Schwenkriegel 9 auf. Die Schwenkachse 10 durchgreift Langlöcher 12, die in den
beiden Schenkeln in Richtung der Schwenkachse 10 gesehen fluchtend ausgebildet sind.
Die Schwenkachse 10 ist an ihren beiden Enden an dem Gehäuse gehalten, und zwar an
dem Gehäuseteil 6 festgelegt und in dem Gehäusedeckel 17 aufgenommen. Die Langlöcher
12 bilden mit der sie durchgreifenden Schwenkachse 10 einen ersten Abschnitt der Längsverschiebeführung
des Betätigungsteils 8.
[0016] Ein zweiter Abschnitt der Längsverschiebeführung des Betätigungsteils 8 wird durch
ein weiteres Paar von Langlöchern 13 gebildet, die in Verschieberichtung zu den Langlöchern
12 zu dem Steg 15 des U-förmigen Betätigungsteils 8 versetzt in dessen Schenkeln vorgesehen
sind, und zwar fluchtend in Achsrichtung eines Gehäuseverschraubungsbolzens 14 gesehen,
der parallel zu der Schwenkachse 10 verlaufend ausgerichtet ist und das Paar von Langlöchern
13 durchgreift. Die Langlöcher 12 und 13 erstrecken sich in Längsverschieberichtung
des Betätigungsteil 8 um wenigstens die Länge, die für die Betätigungsverschiebestrecke
gegenüber der Schwenkachse 10 bzw. dem Verschraubungsbolzen 14 zur Verdrehung des
Schwenkriegels 9 zwischen dessen Verriegelungs- und Entriegelungslage erforderlich
ist. Der Gehäuseverschraubungsbolzen 14 ist - wie ein weiterer an beabstandeter Stelle
des Gehäuseteils 6 befestigter, parallel dazu ausgerichteter - mit einem Innengewinde
versehen, in das an entsprechenden Stellen durch den Gehäusedeckel 17 geführte Schrauben
einschraubbar sind, um das Gehäuse zu schließen.
[0017] Durch eine Öffnung in dem die Schenkel verbindenden Steg 15 des U-förmigen Betätigungsteils
8 ist ein Gewindeende einer Schloßbetätigungsstange 16 geführt und durch Verschraubung
festgelegt, die anderen, nicht dargestellten Endes an den Schließmechanismus des Hauptschlosses
2 angeschlossen ist, um in nicht dargestellter, bekannter Weise die Verriegelungs
bzw. Entriegelungsbewegung des Hauptschlosses synchron auf das Nebenschloß zu übertragen.
Die Stange 16 verschiebt also in Abhängigkeit von der Betätigung des Hauptschlosses
2 das Betätigungsteil 8 hin und her, wodurch der Verschwenkriegel 9 zwischen seiner
in Fig. 2 dargestellten Verriegelungslage und seiner Entriegelungslage verdreht wird,
in der der Schwenkriegel durch eine entsprechend bemessene Schlitzöffnung 18 in das
Innere des Gehäuses eingeschwenkt ist.
[0018] Ein solches Nebenschloß wie bisher geschildert unterliegt der Gefahr, bei Zerstörung
oder unbefugter Betätigung des Hauptschlosses mit geöffnet werden zu können.
[0019] Um dies zu verhindern, ist das oder auch jedes der vorgesehenen Nebenschlösser 3
mit einem insgesamt mit 20 bezeichneten Gesperre versehen. das ein allgemein mit 21
gekennzeichnetes Sperrglied aufweist, welches ferngesteuert zwischen einer Schließ-
und einer Öffnungsstellung versetzbar ist. In der Schließstellung blockiert das Sperrglied
21 die Längsbewegung des Betätigungsgliedes 8 von der Verriegelungslage des Schwenk
riegels 9 in dessen Entriegelungslage unabhängig von einer auf die Stange 16 ausgeübten
Kraft, so daß die Entriegelung des Nebenschlosses 3 nur von der Fernsteuerung des
Gesperres 20 abhängt.
[0020] Im hier geschilderten Beispiel ist das Gesperre 20 als Elektromagnet 22 mit Tauchanker
23 ausgebildet, dessen eines Ende als Sperrglied 21 dient. Der mit einem hohlen, den
stabförmigen Tauchanker 23 aufnehmenden Kern ausgebildete Elektromagnet 22 ist an
einem gehäusefest angeordneten Magnethalter 24 in nicht näher dargestellter Weise
befestigt, dergestalt, daß der Taucharker 23 hinsichtlich seiner Bewegungsrichtung
etwa senkrecht zu der Längsverschieberichtung des Betätigungsteils 8 ausgerichtet
ist. Der Tauchanker 23 durchgreift den durchbohrten Kern des Elektromagneten 22 und
endet in seinem das Sperrglied 21 bildenden Ende in einem verjüngten Schaftteil 26
auf den eine Schraubenfeder 25 aufgeschoben ist.
[0021] Die Schraubendruckfeder 25, die gegen seitliche Versetzbewegungen - beispielsweise
bei Bruch - durch den verjüngten Schaftteil 26 gehalten ist, stützt sich einen Endes
an dem an den verjüngten Schaftteil 26 anschließenden, die Spule bzw. den Kern des
Elektromagneten 22 durchgreifenden, dicker. ausgebildeten Schaftteil des Tauchankers
23 und anderen Endes an einer Abkröpfung 19 des Magnethalters 24 ab und-beaufschlagt
den Tauchanker 23 in Richtung der Einnahme seiner Verschiebestellung auf das Betätigungsteil
8 zu bzw. in eine Endverschiebestellung, in welcher das das Sperrglied 21 bildende
Ende des Tauchankers in den Raum zwischen den Schenkeln des Betätigungsteiles 8 eingreift.
Diese Verschiebestellung nimmt der Tauchanker 23 ein, wenn die Spule bzw. der Elektromagnet
22 nicht erregt ist. Bei entsprechender Speisung der Spule des Elektromagneten 22
mit einem Erregerstrom wird der Tauchanker gegen die Kraft der gegebenenfalls vorgespannten
Feder 25 in eine Verschiebestellung überführt, in welcher sein das Sperglied 21 bildendes
Ende sich außerhalb des Eingriffes in den Raum zwischen den Schenkeln des Betätigungsteiles
8 befindet. Diese Arbeitsweise eines Tauchspulenmagneten ist bekannt und bedarf hier
keiner näheren Erläuterung. Der verjüngte Schaftteil 26 ist in einer Bohrung 27 der
Abkröpfung 19 des Magnethalters 24 längsverschiebbar geführt.
[0022] Bei nicht erregtem Elektromagnet 22 und damit unter der Kraft der Feder 25 in den
Raum zwischen die Schenkel des Betätigungsteils 8 verschobenem Tauchanker 23 versperrt
dessen als Sperrglied 21 dienendes Ende den Weg eines Sperranschlages 28, der zwischen
den Schenkeln vorgesehn ist und sich mit diesen integral ausgebildet in Längsverschieberichtung
des Betätigungsteils 8 bei Überführung in die Entriegelungslage des Schwenkriegels
9 zu bewegen sucht. Bei nicht erregtem Elektromagnet 22 kann eine solche Überführung
des Nebenschlosses von der Verriegelungslage in die Entriegelungslage nicht stattfinden,
auch wenn das Hauptschloß zerstört oder unbefugt geöffnet wird. Wird dagegen der Elektromagnet
22 erregt, so wird der Tauchanker 23 in den Magneten eingezogen, so daß dessen als
Sperrglied 21 wirksames Ende von dem Betätigungsteil 8 fortgezogen den Weg des Sperranschlages
28 freigibt. Auf diese Weise ist das Nebenschloß wie bekannt vom Hauptschloß aus synchron
zu verriegeln und zu entriegeln.
[0023] Die nicht dargestellten Anschlußdrähte der Spule des Elektromagneten 22 sind einer
ebenfalls nicht dargestellten Steuereinrichtung zugeführt, die die Erregung der Spule
in Abhängigkeit eines außerhalb des Hauptschlosses bzw. der Tür befindlichen Schalters
bestimmt. Dies kann durch einen versteckten einfachen Schalter geschehen oder bevorzugt
durch eine zahlenschloBähnliche Kodiereinrichtung, beispielsweise in Form eines Tastenfeldes,
das die Eingabe eines bestimmten Zahlen- oder Buchstabenkodes erlaubt, der nach Wertigkeit
und/oder Reihenfolge überprüft und ausgewertet wird. Hier kann auch eine draht lose
Kodiereingabe erfolgen, wie dies an sich auf vielerlei Weise bekannt ist. Das Nebenschloß
ist also unabhängig von der mechanischen Betätigung des Hauptschlosses verriegelbar
durch ein elektronisches Zahlenschloß.
[0024] Im vorliegenden Beispiel ist aufgrund der Federbelastung davon ausgegangen, daß bei
nicht vorhandener Erregung des Elektromagneten der Tauchanker in der Sperrstellung
verharrt bzw. in diese übergeht, was den Vorteil hat, daß ein Stromnetzausfall das
Nebenschloß nicht entsperrt. Ein Durchschneiden der Zuleitungsdrähte zu der Spule
des Elektromagneten setzt dessen Sperrwirkung ebenfalls nicht außer Kraft. Andererseits
kann beispielsweise durch Vorsehen eines zur Netzversorgung gepuffert betriebenen
Akkumulators sichergestellt werden, daß ein elektronisch gegebener Entriegelungsbefehl
auch bei Netzausfall erhalten bleibt.
[0025] Grundsätzlich ist es möglich, den Sperrzustand durch Erregen der Spule des Elektromagneten
herbeizuführen, wozu dann die Federbelastung des Ankers entsprechend gegenwirkend
anzuordnen ist.
[0026] Das Gehäuse des Nebenschlosses ist in bekannter Weise so stirnseitig in das Türblatt
eingelassen, daß es im Schließzustand der Tür von außen nicht in Erscheinung tritt
und damit nicht lokalisierbar ist. Ein gezielter Gewalteingriff auf das Nebenschloß
selbst ist damit verhindert bzw. durch dessen Aufsuchen entsprechend erschwert.
[0027] Ein besonderer Vorteil der Ausrüstung mit dem Gesperre Ist in der Nachrüstbarkeit
zu sehen. Es bedarf lediglich neben der gehäusefesten Halterung des Gesperres eines
Sperranschlages, der im vorliegenden Falle durch Einschweißen oder dergleichen zwischen
die Schenkel des Betätigungsgliedes leicht vorgesehen werden kann. Es lassen sich
bei vorhandenen Schloßtypen auch an anderer geeigneter Stelle entsprechende Sperranschläge
nachträglich anbringen.
1. Nebenschloß einer Schloßeinrichtung mit einem Hauptschloß und einem oder mehreren
Nebenschlössern für einbruchhemmende Türen, gekennzeichnet durch ein fernbetätigbar
ausgebildetes Gesperre (20), das mit einem zwischen einer Schließ- und einer Üffnungsstellung
versetzbar geführten Sperrglied (21). in der Schließstellung direkt oder indirekt
in die Bewegungsstrecke eines zwischen einer Verriegelungs- und einer Entriegelungslage
versetzbar geführten Riegelteils (9) des Nebenschlosses (3) eingreift.
2. Nebenschloß nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Gesperre (20) als
Elektromagnet (22) mit beweglich geführtem Anker (23) ausgebildet ist.
3. Nebenschloß nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Elektromagnet als
Tauchspulmagnet (22) ausgebildet ist.
4. Nebenschloß nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Anker (23)
des Elektromagneten (22) unmittelbar das Sperrglied (21) bildet.
5. Nebenschloß nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Sperrglied
(21) in seine Schließstellung federbelastet (25) ausgebildet ist.
6. Nebenschloß nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß an dem
dem Eingreifende (21) gegenüberliegenden Ende des Tauchankers (23) eine Druckfeder
(25) angeordnet ist.
7. Nebenschloß nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Druckfeder als Schraubendruckfeder
(25) ausgebildet und an einem verjüngten Schaftteil (26) gegen Ausbrechen gesichert
gehalten ist.
8. Nebenschloß nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Sperrglied
(21) in der Schließstellung in die Bewegungsstrecke eines translatorisch bewegbar
geführten Betätigungsteiles (8) für das Riegelteil (9) eingreifend angeordnet ist.
9. Nebenschloß nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß das Riegelteil als Schwenkriegel
(9) ausgebildet ist, der von dem translatorisch bewegbar geführten Betätigungsteil
(8) über einen Mitnehmerstift (11) versetzbar ist.
10. Nebenschloß nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Schwenkriegel (9)
um eine gehäusefest gehaltene Schwenkachse (10) drehbar gelagert ist, die in ein sich
in Bewegungsrichtung des Betätigungsteils (8) erstreckendes Langloch (12) des Betätigungsteils
(8) eingreifend einen Teil der Translationsbewegungsführung des Betätigungsteils (8)
bildet.