(19)
(11) EP 0 174 268 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
12.03.1986  Patentblatt  1986/11

(21) Anmeldenummer: 85730097.4

(22) Anmeldetag:  19.07.1985
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4E02D 3/12
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE FR GB IT LI LU NL SE

(30) Priorität: 13.08.1984 CH 3866/84

(71) Anmelder: GTE Gesellschaft für Technische Entwicklung AG
CH-8630 Rüti (CH)

(72) Erfinder:
  • Richter, Klaus, Dipl.-Ing.
    D-1000 Berlin 15 (DE)

(74) Vertreter: Butenschön, Antje, Dr. 
Patentanwälte PFENNING, MEINIG & PARTNER Kurfürstendamm 170
10707 Berlin
10707 Berlin (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Verpressrohr zur Verwendung bei Injektionen zur Bodenverfestigung


    (57) Es wird ein Verpressrohr vorgeschlagen, das in den Boden eingelassen und durch das das Injektionsmittel in den Boden eingepreßt wird. Das Verpreßrohr besteht aus einer Vielzahl von ineinandergesteckten Rohrsegmenten (11), die auf ihren Umfängen klappenartige Elemente (13) aufweisen, die unter dem Druck des Injektionsmittels nach außen weggedrückt werden und Öffnungen (15) freigeben.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft ein Verpreßrohr zur Verwendung bei Injektionen zur Bodenverfestigung nach der Gattung des Hauptanspruchs.

    [0002] Um rollige Böden zu verfestigen, werden Injektionen über in den Boden eingelassene Verpreßrohre vorgenommen, wobei das chemische oder das Feststoffinjektionsmittel in die Poren des Bodens eindringt und nach kurzem Zeitraum erstarrt. Als Verpreßrohre sind sogenannte Manschettenrohre aus Stahl bekannt, die in regelmäßigen Abständen durchbohrt sind, wobei die jeweiligen Durchbohrungen mit einer Gummimanschette, die über das Rohr übergezogen ist, abgedeckt werden. Wird das Injektionsmittel eingepreßt, so wird die Gummimanschette unter Druck aufgeblasen und das Injektionsmittel gelangt in den Boden.

    [0003] Derartige Manschettenrohre weisen den Nachteil auf, daß sie hinten aufgrund ihrer Länge umständlich zu handhaben sind und daß die über das Rohr gezogenenGummimanschetten verhältnismäßig schnell verschleißen. Außerdem wird ein großer Anteil des eingepreßten Injektionsmittels direkt an dem Rohr axial nach oben oder unten geleitet, da durch die Elastizität des Gummis nur schmale Ausströmschlitze freigelegt werden. Daher vermischt sich das Injektionsmittel nicht einwandfrei mit dem den Manschettenteil des Rohres umgebenden Boden.

    [0004] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verpreßrohr zur Verwendung bei Injektionen zur Bodenverfestigung zu schaffen, das einfach in der Handhabung ist, eine lange Lebensdauer aufweist und eine gute Verteilung des Injektionsmittels in den zu verfestigenden Boden erlaubt.

    [0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden Merkmale des Hauptanspruchs in Verbindung mit den Merkmalen des Oberbegriffs gelöst.

    [0006] Dadurch, daß das Verpreßrohr aus einzelnen Segmenten besteht, die jeweils beim Einlassen in das Bohrloch im Boden ineinandergesteckt werden, so daß sich ein beliebig langes Rohr ergibt, sind die Handhabung, der Transport und die Lagerung von Verpreßrohren äußerst einfach, so daß die erfindungsgemäßen Rohre insbesondere in engen Arbeitsbereichen, zum Beispiel in Stollen vorteilhaft angewendet werden können. Der Transport der Verpreßrohre kann zum Beispiel in Gitterboxen erfolgen, so daß kleine und kompakte Transportfahrzeuge verwendet werden können. Die klappenartigen Elemente öffnen sich unter den Druck des Injektionsmittels wie an einem Scharnier nach außen, so daß das Injektionsmittel weitgehend senkrecht zur Achse des Verpreßrohres herausgedrückt wird..

    [0007] Durch die in den Unteransprüchen angegebenen Maßnahmen sind vorteilhafte Weiterbildungen und Verbesserungen möglich. Besonders vorteilhaft ist, daß durch die gleichmäßig an dem Umfang der einzelnen Segmente nach außen ausgeformten, geschlitzten Nasen eine größere Stabilität des Verpreßrohres erreicht wird, wobei gleichzeitig die Nasen bei der Einführung des Verpreßrohres die Zentrierung im Bohrloch sicherstellen.

    [0008] Die nach außen gerichteten am Umfang der Segmente feststehenden Ansätze geben die Ausströmrichtung des Injektionsmittels vor, so daß zusätzliche Maßnahmen für eine Ausströmung senkrecht zur Rohrachse und damit eine bessere Durchmischung des Injektionsmittels mit dem das Rohr umgebenden Bodenbereich erreicht werden.

    [0009] Die Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Es zeigen:

    Fig. 1 einen Längsschnitt durch einen Teil des erfindungsgemäßen Verpreßrohres; und

    Fig. 2 einen Längsschnitt in größerer Darstellung durch ein klappenartiges Element.



    [0010] In der Fig. 1 ist mit lO das Verpreßrohr gezeichnet, das während des Einlassens in das nicht näher dargestellte Bohrloch des zu verfestigenden Bodens aus mehreren Segmenten 11 zusammengesetzt wird. Die Segmente 11 sind vorzugsweise als Kunststoffrohre ausgebildet und sind an einem Ende aufgeweitet, damit sie ohne wesentliche Änderung des Innendurchmessers des gesamten Verpreßrohres 10 ineinandergesteckt werden können. Selbstverständlich sind auch andere Verbindungsmöglichkeiten der einzelnen Rohrsegmente 11 denkbar, wobei sichergestellt sein sollte, daß der Innendurchmesser sich nicht wesentlich verändert. Auf dem Umfang der Segmente 11 sind in radialer und axialer Richtung gleichmäßig verteilt klappenartige Elemente 13 vorgesehen, die als aus der Umfangsfläche des Segmentes 11 mittels Wärme oder unter Druck herausgedrückte Nasen ausgebildet sind. Diese Nasen sind vorzugsweise an drei Seiten eingeschlitzt, so daß sich jeweils eine Klappe 14 ergibt, die eine durch die Einschlitzungen freigelegte Öffnung 15 abdeckt. In der Fig. 1 sind zwei Ausführungsbeispiele der klappenartigen Elemente 13 dargestellt. Das eine Ausführungsbeispiel, das näher in Fig. 2 gezeigt ist, ist als schräg nach oben ausgeformte Nase 16 ausgebildet, während die zweite im unteren Bereich des Segmentes 11 dargestellte Ausführungsform eine gerade ausgeformte Nase 17 zeigt. Die Einschlitzungen der Nasen 16, 17 sind in der Weise vorgenommen, daß an dem Umfang der Segmente jeweils ein nach außen weisender feststehender Ansatz 18 stehenbleibt, der der Klappe 14 gegenüberliegt. Im Abklappbereich der Klappe 14 ist eine Einkerbung 19 vorgesehen, durch die die Wirkung als Scharnier verbessert wird.

    [0011] Wird das Injektionsmittel mit dem als Pfeil dargestellten Druck P innerhalb des Verpreßrohres 10 eingepreßt, so wird die Klappe 14 in die in der Fig. 2 strichpunktiert dargestellte Stellung gebracht und das Injektionsmittel, das durch den gestrichelten Pfeil 20 dargestellt ist, gelangt aus dem Verpreßrohr nach außen, wobei die Strömungsrichtung im wesentlichen senkrecht zur Achse des Verpreßrohres 10 liegt. Dabei lenkt der Ansatz 18 die Strömung zusätzlich in die durch den Pfeil 20 dargestellte Richtung. Läßt der Druck im Innenraum des Verpreßrohres 10 nach, so wirkt ein Druck prück, der durch den das Verpreßrohr 10 umgebenden Boden oder durch das das Verpreßrohr umgebende Sperrmittel vorgegeben ist, von außen auf die Klappe 14, so daß diese wieder geschlossen wird.

    [0012] Im vorliegenden Ausführungsbeispiel ist die Klappe 14 in ihrem unteren Bereich mit der Umfangsfläche des Segmentes 11 verbunden und klappt nach oben auf. Selbstverständlich kann die Abklapprichtung auch eine andere sein.


    Ansprüche

    1. Verpreßrohr zur Verwendung bei Injektionen zur Bodenverfestigung, das in den Boden eingelassen und durch das das Injektionsmittel in den Boden eingepreßt wird, dadurch gekennzeichnet, daß es aus einer Vielzahl von ineinandergesteckten Rohrsegmenten (11) besteht, die auf ihren Umfängen klappenartige Elemente (13) aufweisen, die unter dem Druck des Injektionsmittels nach außen weggedrückt werden und öffnungen (15) freigeben.
     
    2. Verpreßrohr nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zur Vereinfachung des Abklappens des klappenartigen Elementes (13) an der Verbindungsstelle zwischen klappenartigem Element (13) und Umfangsfläche des Segmentes (11) eine Einkerbung (19) vorgesehen ist.
     
    3. Verpreßrohr nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die klappenartigen Elemente (13) als aus der Umfangsfläche der Segmente (11) herausgedrückte Nasen (16,17) ausgebildet sind, die jeweils zur Bildung einer die öffnung (15) abdeckenden Klappe (14) an drei Seiten eingeschlitzt sind.
     
    4. Verpreßrohr nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Einschlitzungen der Nasen (16,17) derart vorgenommen sind, daß an dem Umfang des Segmentes (11) nach außen gewölbte feststehende Ansätze (18) stehenbleiben.
     
    5. Verpreßrohr nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere klappenartige Elemente (13) in radialer und axialer Richtung gleichmäßig an dem Umfang eines Segmentes (11) angeordnet sind, wobei in axialer Richtung gesehen benachbarte klappenartige Elemente (13) gegeneinander versetzt sind.
     




    Zeichnung







    Recherchenbericht