(19)
(11) EP 0 174 297 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
12.03.1986  Patentblatt  1986/11

(21) Anmeldenummer: 85890209.1

(22) Anmeldetag:  05.09.1985
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4E04C 2/34, E04C 2/38
(84) Benannte Vertragsstaaten:
CH DE FR LI NL SE

(30) Priorität: 07.09.1984 AT 2873/84

(71) Anmelder: Wüster, Heinrich
A-6460 Imst/Tirol (AT)

(72) Erfinder:
  • Wüster, Heinrich
    A-6460 Imst/Tirol (AT)

(74) Vertreter: Berger, Erhard, Dr. 
Siebensterngasse 39 Postfach 306
1071 Wien
1071 Wien (AT)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Doppelstegplattenelement mit mit winkelig aneinanderstossenden Profilen eingefassten Rändern


    (57) Bei einem Doppelstegplattenelement mit mit winkelig aneinanderstoßenden Profilen eingefaßten Rändern, wird vorgeschlagen zwei aneinanderstoßende Profile (5, 6) miteinander und mit der Doppelstegplatte (1) durch einen, in einem Ausschnitt (8) der Doppelstegplatte (1) angeordneten zweischenkeligen Eckwinkel (2) zu verbinden, dessen Schenkel (3, 4) formschlüssig in die Enden der beiden Profile (5, 6) eingesetzt sind. Bei zumindest einem Profilende sind die in das Innere des Profiles (6) ragenden Randbereiche der beiden Deckplatten (1") der Doppelstegplatte (1) jeweils zwischen dem in das Profilende eingesetzten Schenkel (4) des Eckwinkels (2) und der jeweiligen Profilinnenseite angeordnet. Dabei kann der Eckwinkel (2) mit einem Schenkel (4) in das Ende des einen Profiles (6) zwischen die beiden Deckplatten (1") der Doppelstegplatte (1) und mit dem anderen Schenkel (3) in den von der Doppelstegplatte (1) freien Bereich des Endes des anderen Profiles (5) eingesetzt sein.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft ein Doppelstegplattenelement mit mit winkelig aneinanderstoßenden Profilen eingefaßten Rändern.

    [0002] Im Gartenbau werden für Gewächshäuser und Frühbeete statt des in der Vergangenheit vorzugsweise verwendeten Glases zunehmend hochtransparente Doppelstegplatten aus Kunst stoff verwendet. Im Gegensatz zu dem verhältnismäßig schweren und bruchempfindlichen Glas, das zudem sehr schlechte Wärmedämmwerte aufweist, zeichnen sich die Doppelstegplatten durch ihr extrem geringes Gewicht, ihre absolute Bruchsicherheit und außerordentlich günstige Wärmedämmwerte aus. Die Doppelstegplatte ist dabei aus zwei Deckplatten aufgebaut, die durch längsverlaufende Stege im Abstand gehalten werden, und damit eine Vielzahl von Luftkammern bilden.

    [0003] Obzwar diese Platten durch ihre zellförmige Struktur bei geringsten Wandstärken bereits eine ausreichende Eigensteifigkeit aufweisen, sind die Zellwände so flexibel, daß großflächige Konstruktionen nur durch zusammengesetzte Elemente, die durch Randprofile verstärkt sind, ermöglicht werden. Die Verbindung der Zellwände mit den dazu erforderlichen Profilen ist aufgrund der für die wirtschaftliche Herstellung erforderlichen dünnen Wandstärken und der hohen Elastizität des für die Platten verwendeten Kunststoffes ausserordentlich schwierig, sodaß herkömmliche Verbindungen wie etwa Schrauben oder Nieten nicht anwendbar sind, wobei die unterschiedliche Wärmedehnung zwischen den Platten und den sie verstärkenden Profilen noch erschwerend ist.

    [0004] Insbesondere bei der Fertigung großflächiger Tafelelemente in beliebig winkliger Forn., wie sie für Seitenwände oder Abdeckfenster bei Gewächshäusern benötigt werden, wobei diese Tafelelemente von allen Seiten von Stütz- oder Abschlußprofilen eingefaßt werden sollen, ist eine sichere Verbindung noch nicht bekannt.

    [0005] Aufgabe der Erfindung ist es ein am Rand mit Profilen versteiftes Doppelstegplattenelement anzugeben, bei welchem die Profile mit der Doppelstegplatte sicher verbunden sind und dennoch Bewegungen infolge unterschiedlicher Wärmeausdehnungen möglich sind. Dies wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß zwei aneinanderstoßende Profile miteinander und mit der Doppelstegplatte durch einen, in einem Ausschnitt der Doppelstegplatte angeordneten zweischenkeligen Eckwinkel verbunden sind, dessen Schenkel formschlüssig in die Enden der beiden Profile eingesetzt sind, wobei zumindest bei einem Profilende die in das Innere des Profiles ragenden Randbereiche der beiden Deckplatten der Doppelstegplatte jeweils zwischen dem in das Profilende eingesetzten Schenkel des Eckwinkels und der jeweiligen Profilinnenseite angeordnet sind. Durch diese Ausbildung wird eine möglichst feste Verbindung der Doppelstegplatte mit mindestens zwei im Winkel zueinander stehenden Profilen erreicht, wobei durch eine nur punktweise Fixierung der Doppelstegplatte eine unterschiedliche Wärmeausdehnung möglich ist.

    [0006] Nachstehend wird die Erfindung an einem Ausführungsbeispiel anhand der Zeichnungen näher erläutert. in den Zeichnungen zeigen: Fig. 1 eine Doppelstegplatte im Querschnitt, Fig. 2 eine Ecke eines rechteckigen Doppelstegplattenelementes, Fig. 3 einen Schnitt nach der Linie A-A in Fig. 2, Fig. 4 die Ecke der Fig. 2 im auseinandergezogenen Zustand und Fig. 5 den angeschärften Vorderteil eines Schenkels des Eckwinkels von oben. Als Beispiel ist eine rechtwinklige Eckverbindung eines rechteckigen Doppelstegplattenelementes gezeigt, wobei die Erfindung für sämtliche gewünschten Winkel Anwendung fInden kann.

    [0007] Das Doppelstegplattenelement besteht aus einer Doppelstegplatte 1 deren Ränder mit Profilen eingefaßt sind. In den Ecken des Doppelstegplattenelementes sind die Profile miteinander und mit der Doppelstegplatte 1 mittels eines Eckwinkels 2 verbunden. Der vorzugsweise preiswert in Massenfertigung aus Kunststoff hergestellte Eckwinkel 2 hat einen entsprechend der Innenform des einen Einfaßprofiles 5 geformten Schenkel 3, der beim Zusammenbau in das Einfaßprofil 5 eingeschoben wird. Der andere Schenkel 4 ist ebenfalls so bemessen, daß er in das andere Einfaßprofil 6 geschoben werden kann, jedoch um das Maß zweier der beiden Deckplatten der Doppelstegplatte 1 kleiner. Außerdem ist er an seinem Ende 4 messerförmig geschärft und über die ganze Länge mit widerhakenartigen Erhebungen 7 ausgestattet. Beim automatischen Stanzen der Doppelstegplatten 1 auf das gewünschte Maß wird gleichzeitig an jeder Ecke ein dreieckförmiger Ausschnitt 8 mit abgeschnitten, in dem ein Teil des Eckwinkels 2 Platz findet.

    [0008] Zur Montage wird nun vorerst das zu den Längsstegen 11 der Doppelstegplatte 1 rechtwinklig stehende Einfaßprofil 6 auf die Doppelstegplatte 1 aufgesteckt. Nun wird der Eckwinkel 2 mit seinem glatt geformten Schenkel 3 in das für die Längsseite bemessene Einfaßprofil 5 eingesteckt, und anschließend das messerförmige Ende 41 des Eckwinkels 4 in die Stirnöffnung des bereits auf die Doppelstegplatte. 1 aufgesteckten Einfaßprofiles 6 angesetzt. Beim anschließenden Andrücken des für die Längsseite bestimmten Einfaßprofiles 5 wird gleichzeitig der Eckwinkel 2 in die Stirnöffnung des Einfaßprofiles 6 eingedrückt. Dabei pressen die widerhakenartigen Erhebungen des Schenkels 4 die beiden Deckplatten 1" der Doppelstegplatte 1 gegen die Innenseiten des Einfaßprofiles 6, während das messerförmige, spitze Ende 41 die senkrecht stehenden, dünnen Zellwände bzw. Längsstege 1' durchtrennt, während es eingeschoben wird. Die beiden Deckplatten 1" sind nun über die ganze Länge des Schenkels 4 durch die widerhakenartigen Erhebungen am Eckwinkel 2 gegen Verschieben in Querrichtung fixiert, während an der Innenseite des Einfaßprofiles 6 nach innen vorstehende Vorsprünge 9 oder Nasen das Verschieben der Deckplatten 1" der Doppelstegplatte 1 in Längsrichtung verhindern. Durch diese Vorsprünge 9 ist aber auch ein Verschieben des längsseits liegenden Einfaßprofiles 5 nicht mehr möglich, weil sich der glatte Schenkel 3 des Winkels 2 ebenfalls an Vorsprüngen 10 ooer Nasen abstützt. Nach dem aufdrücken aller 4 Eckverbindungen ist die Doppelstegplatte 1 ohne zusätzliche Hilfsmittel mit den sie umfassenden Einfaßprofilen zuverlässig verbunden, wobei auch die Einfaßprofile in allen Richtungen fixiert sind, gleichzeitig aber durch die nur an den Eckpunkten erfolgte Fixierung der Doppelstegplatte genügend Spielraum zur Wärmedehnung lassen.


    Ansprüche

    1. Doppelstegplattenelement mit mit winkelig aneinanderstoßenden Profilen eingefaßten Rändern, dadurch gekennzeichnet, daß zwei aneinanderstoßende Profile (5,6) miteinander und mit der Doppelstegplatte (1) durch einen, in einem Ausschnitt (8) der Doppelstegplatte (1) angeordneten zweischenkeligen Eckwinkel (2) verbunden sind, dessen Schenkel (3,4) formschlüssig in die Enden der beiden Profile (5,6) eingesetzt sind, wobei zumindest bei einem Profilende die in das Innere des Profiles (6) ragenden Randbereiche der beiden Deckplatten (1") der Doppelstegplatte (I) jeweils zwischen dem in das Profilende eingesetzten Schenkel (4) des Eckwinkels (2) und der jeweiligen Profilinnenseite angeordnet sind.
     
    2. Doppelstegplattenelement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Eckwinkel (2) mit einem Schenkel (4) in das Ende des einen Profiles (6) zwischen die beiden Deckplatten (1") der Doppelstegplatte (1) und mit dem anderen Schenkel (3) in den von der Doppelstegplatte (1) freien Bereich des Endes des anderen Profiles (5) eingesetzt ist.
     
    3. Doppelstegplattenelement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß beide Schenkel des Eckwinkels in den Enden beider Profile zwischen die beiden Deckplatten der Doppelstegplatte eingesetzt sind.
     
    4. Doppelstegplattenelement nach einem der Ansprüche 1-3, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Deckplatten (1") der Dappelstegplatte (1) zwischen der jeweiligen Profilinnenseite und dem jeweiligen Schenkel (4) des Eckwinkels (2) eingeklemmt sind.
     
    5. Doppelstegplattenelement nach einem der Ansprüche 1-4, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest ein Schenkel (4) des Eckwinkels (2) zum Aufschneiden der Stege (11) der Doppelstegplatte (1) messerförmig angeschärft ist.
     
    6. Doppelstegplattenelement nach einem der Ansprüche 1-5, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest ein Schenkel (4) des Eckwinkels (2) mit widerhakenartigen Erhebungen (7) zum Fixieren der Doppelstegplatten (1) im jeweiligen Profilende ausgestattet ist.
     
    7. Doppelstegplattenelement nach einem der Ansprüche 1-6, dadurch gekennzeichnet, daß die Schenkel (3) des Eckwinkels (2) mit von der Innenseite der Profile (5) abstehenden Vorsprüngen (10) im Eingriff stehen.
     
    8. Doppelstegplattenelement nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß an jeder Profilinnenseite den jeweiligen Schenkel (3,4) des Eckwinkels (2) hintergreifende Vorsprünge (9,10) vorgesehen sind.
     




    Zeichnung