[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Gießtrichter zum Füllen von Geschossen mit Sprengstoff.
[0002] Aus der europäischen Patentanmeldung 50 380 ist ein Gießtrichter bekennt. Dieser
sitzt in dem zylindrisch ausgebildeten Mundloch einer Geschoßhülle.
[0003] Bei Geschoßhüllen mit fertig geschnittenem Gewinde und einem daran anschließenden
Freiraum für den Gewindeauslauf besteht beim Gießen von Sprengstoff in die Geschoßhülle
das Problem, daß das Gewinde zum Teil durch erstarrten Sprengstoff benetzt ist. Dies
erfordert Nacharbeiten zum Freimachen des Gewindes.
[0004] Zur Vermeidung dieser Nacharbeiten ist es die Aufgabe der Erfindung, einen Gießtrichter
vorzuschlagen, mit dem das gesamte Gewinde und der als Gewindeauslauf dienende Freiraum
beim Gießen des Sprengstoffes unbenetzt von diesem bleibt. Diese Aufgabe löst die
Erfindung nach den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruches 1.
[0005] Wesentlich ist für die Erfindung, daß der Dichtungsstrumpf durch das Einstecken des
Gießtrichters sowohl den Zwischenraum zwischen dem Dichtungsstrumpf und der Geschoßhülle
als auch den Zwischenraum zwischen dem Dichtungsstrumpf und dem Gießtrichter flüssigkeits-
und gasdicht absperrt.
[0006] Dies wird durch entsprechende Bemaßung der genannten Teile erreicht, so daß eine
entsprechende Verspannung vorliegt.
[0007] Nach dem Anspruch 2 wird die Dichtwirkung im Zwischenraum von dem Dichtstrumpf und
der Geschoßhülle verbessert, indem der Sprengstoff die Dichtlippe an die Geschoßhülle
drückt. Auch liegt dadurch eine sogenannte "Kantendichtung" vor, bei der die untere
Kante des Freiraumes in dem Radius zwischen dem Dichtwulst und der Dichtlippe liegt.
[0008] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt.
[0009] Eine Geschoßhülle 1 weist ein Gewinde 2, einen Freiraum 3, einen zylindrischen Abschnitt
4 eines mit Sprengstoff gefüllten Hohlraumes 6 auf.
[0010] Ein Dichtungsstrumpf 10 besteht aus einem Gummiteil 11 und einem anvulkanisierten
Anschlagring 12.
[0011] Das Gummiteil weist einen der Länge des Gewindes 2 entsprechend langen Halsabschnitt
13, einen den Freiraum 3 nahezu ausfüllenden Fußabschnitt 14 und daran anschließend
eine Dichtlippe 15 mit Innenkonuz 16 auf.
[0012] Am Fußabschnitt 14 sind außenseitig zwei gerundete Dichtwulste 20, 21 und innenseitig
ein gerundeter Riegelwulst 23 sowie ein zylindrischer und ein konischer Abschnitt
25, 26 vorgesehen.
[0013] Ein aus Aluminium bestehender Gießtrichter 30 weist eine konische Bohrung 31, eine
Anschlagfläche 32, einen dem Riegelwulst 23 entsprechenden Abschnitt 33, einen Absatz
34, Entlüftungsbohrungen 35 auf.
[0014] Zum Gießen von Sprengstoff 5 wird zuerst der Dichtungsstrumpf 10 in die Geschoßhülle
1 bis zum Anschlag eingesteckt. Dabei schnappt der Fußabschnitt 14 in die Ausnehmung
3 ein, wobei die Dichtlippe 15 am zylindrischen Abschnitt 4 bereits angepreßt ist.
Danach wird der Gießtrichter 30 in den Dichtungsstrumpf 10 eingesteckt, bis der Riegelwulst
23 in die entsprechende Ausnehmung des Fußabschnittes 33 einschnappt.
[0015] Damit ist in einfacher Weise sowohl der Gießtrichter 30 als auch der Dichtungsstrumpf
10 in der Geschoßhülle 1 lagefixiert und kann durch die Auftriebskräfte vom Dichtungsstrumpf
10 und Gießtrichter 30 im flüssigen Sprengstoff 5 nicht in Fallrichtung 40 verschoben
werden. Der flüssige Sprengstoff steigt in der Geschoßhülle 1 bis zum Niveau 41 an
und drückt aufgrund des Innenkonus 16 die Dichtlippe 15 an den Abschnitt 4 zusätzlich
an.
[0016] Die Entlüftungsbohrungen 35 führen die Luft in die Innenbohrung 31 ab. Dort steigt
die Luft durch den flüssig gehaltenen Sprengstoff in Pfeilrichtung 40 hoch.
1. Gießtrichter zum Füllen von Geschossen mit Sprengstoff, dadurch gekennzeichnet,
daß der mit Entlüftungsbohrungen (35) versehene Gießtrichter (30) mit einem aufsteckbaren,
formschlüssig anliegenden Dichtungsstrumpf (10) aus elastischem Werkstoff versehen
ist,
der Dichtungsstrumpf (10) einen Anschlagring (12) zum axialen Fixieren an einer Geschoßhülle
(1)
einen, der Gewindelänge der Geschoßhülle entsprechenden Halsabschnitt (11),
einen mit einem Freiraum (3) der Geschoßhülle (1) korrespondierenden Fußabschnitt
(14) mit wenigstens einem außenseitigen Dichtwulst (20, 21),
und einem innenseitigen Riegelwulst (23) zum Einrasten in eine entsprechende Ausnehmung
(36) am Gießtrichter (30) aufweist.
2. Gießtrichter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß am Fußabschnitt (14) eine Dichtlippe (15) mit Innenkonus (16) vorgesehen ist.