[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Verschließen der Spalte, die sich zwischen
den End- oder Randbereichen von Tiefdruckplatten ergeben, wenn diese auf einen Formzylinder
einer Bogen- oder Rollen-Rotationstiefdruckmaschine aufgespannt werden. Bei diesem
Verfahren wird der zu verschließende Spalt mittels eines Abdeckelementes durch Auflegen
dieses Abdeckelementes auf die Endabschnitte der Tiefdruckplatte und Andrücken des
Abdeckelementes an die Oberfläche der Tiefdruckplatte mit den angrenzenden Oberflächen
der Tiefdruckplatte bündig abgedeckt, der so entstehende Spalthohlraum mit einer härtbaren
Verschlußmasse gefüllt und nach Aushärten der Verschlußmasse das Abdeckelement wieder
entfernt.
[0002] Es ist bekannt, für den Rotationstiefdruck Druckplatten magnetisch oder vorzugsweise
mechanisch mittels geeigneter Halte- und Spannelemente auf einen Tiefdruckformzylinder
aufzuspannen. Für den insbesondere bedeutungsvollen Einsatz von Tiefdruckwickelplatten
ist hierzu der Formzylinder im allgemeinen mit einer parallel oder auch schräg zur
Formzylinderachse verlaufenden Nut versehen, in die die Tiefdruckplatte mit mindestens
einem umgekanteten Ende eingehängt und festgehalten wird. Entsprechende Spannzylinder
sind beispielsweise in der DE-A-25 45 124, der DE-A-26 33 445 und der DE-A-30 49 143
beschrieben. Der dabei entstehende Spalt zwischen den beiden Enden der Tiefdruckplatte
muß für das Druckverfahren in geeigneter Weise verschlossen werden, um das Eindringen
und Spritzen von Druckfarbe zu verhindern und einen einwandfreien Lauf der Rakel zu
gewährleisten. Bisher hat man dazu in aller Regel eine härtbare Verschlußmasse, vorzugsweise
aus einem Kunststoff, von der Zylinderoberfläche her in den Spalt gefüllt und nach
dem Aushärten der Verschlußmasse den Spaltbereich zwischen den Plattenenden einer
Oberflächenbearbeitung, beispielsweise durch Überschleifen, unterzogen, so daß im
Bereich der Plattenenden eine durchgehende gleichmäßige Oberfläche entstand (Deutscher
Drucker, Nr. 41/6-11-1975, S. 17 bis 22). Der Arbeitsaufwand hierzu ist relativ groß
und erfordert handwerkliches Geschick.
[0003] Aus der DE-A-25 45 618 ist es bekannt, zum Verschließen des Spaltes einer auf einen
Tiefdruck-Formzylinder magnetisch aufgespannten Wickelplatte die Einhängnut durch
einen Formbalken zur Manteloberfläche hin abzudecken und in den so entstehenden Nuthohlraum
ein schnell aushärtendes Zweikomponenten-Gemisch, insbesondere ein Epoxid-, Polyester-
oder Acrylharz--Gemisch, einzuspritzen. In diesem Fall muß der Formbalken sehr genau
auf die jeweilige Krümmung der Manteloberfläche des Tiefdruckzylinders zugearbeitet
werden, was schwierig und sehr aufwendig ist. Für verschiedene Rss/P
[0004] Zylinder sind jeweils gesonderte Formbalken notwendig, d.h. ein Wechsel in der Zylindergröße
ist nicht ohne weiteres möglich. Ferner ist es sehr schwierig, Toleranzschwankungen
bei den Wickelplatten auszugleichen, was jedoch für einen exakten Spaltverschluß notwendig
ist.
[0005] Zur Überwindung der mit diesen bekannten Verfahren verbundenen Nachteile ist in der
älteren, nicht vorveröffentlichten EP-A-118 866 ein Verfahren zum Verschließen des
Spaltes zwischen den Enden einer auf einen Formzylinder aufgespannten Tiefdruckplatte
vorgeschlagen worden, bei dem der Spalt mit den angrenzenden Oberflächen der Tiefdruckplatte
mittels eines auf den beiden Endabschnitten der Tiefdruckplatte aufliegenden Flächenstückes,
insbesondere einer elastisch-biegbaren Platte, unter Andrücken dieses Flächenstücks
an die Oberfläche der Tiefdruckplatte bündig abgedeckt, der so entstehende Spalthohlraum
mit einem härtbaren Verschlußmaterial gefüllt und nach dem Aushärten des Füllmaterials
die Abdeckung wieder entfernt wird. Dieses Verfahren erlaubt das Verschließen des
Spaltes in einfacher Weise und mit geringem Aufwand, unabhängig von der jeweiligen
Größe des Formzylinders und eventuellen Dickentoleranzschwankungen der aufgespannten
Tiefdruckplatte, da sich das biegsame Flächenstück, mit dem der Spalthohlraum abgedeckt
wird, beim Andrücken an die Oberfläche der Tiefdruckplatte in einer Krümmungslinie
biegt, die exakt der Krümmung der Oberfläche der Endabschnitte der aufgespannten Tiefdruckplatte
entspricht. Es hat sich jedoch gezeigt, daß bei Einsatz von Spannzylindern, bei denen
mindestens eine der Schnabelkanten des Nuthohlraums beweglich oder schwenkbar als
Spannbacke für die Tiefdruckplatte ausgebildet ist, die beiden Schnabelkanten zum
Einhängen der umgekanteten Plattenenden häufig nicht exakt einander gegenüberliegen,
sondern radial etwas gegeneinander versetzt sind. Diese Spannzylinder weisen somit
im Bereich der Einhängnut - über die gesamte oder auch nur einen Teil der axialen
Länge - keine ideale Krümmungslinie auf, sondern es zeigen sich hier mehr oder minder
stark ausgeprägte Absätze. In diesen Fällen kann auch nach dem Verfahren der EP-A-118
866 eine mechanische Nachbehandlung des verschlossenen Spaltes notwendig werden. In
anderen Fällen kann es wünschenswert sein, den verschlossenen Spalt mit einer Hohlkehle
zu versehen (vgl. DE-A-25 45 618). Auch hierzu ist nach den bisher bekannten und vorgeschlagenen
Verfahren für den Spaltverschluß ein gesonderter Arbeitsgang notwendig.
[0006] Aufgabe der vorliegenden Erfindung war es, die bekannten und vorgeschlagenen Verfahren
zum Verschließen der Spalte zwischen den End- oder Randbereichen von auf Formzylinder
von Rotationstiefdruckmaschinen aufgespannten Tiefdruckplatten weiter zu verbessern,
so daß ein Verfahren resultiert, welches bei einfacher Durchführbarkeit universell
anwendbar ist und dennoch gleichzeitig eine hohe Qualität des Spaltverschlusses gewährleistet
und sicherstellt.
[0007] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Verfahren der eingangs erwähnten, gattungsgemäßen
Art gelöst, bei dem ein Abdeckelement verwendet wird, bei welchem mindestens der auf
den End- oder Randabschnitten der Tiefdruckplatte aufliegende und den Spalt überdeckende
Oberflächenbereich unter Druck verformbar und dadurch an die Oberflächenkontur im
Spaltbereich anpaßbar ist.
[0008] Gegenstand der Erfindung ist demzufolge ein Verfahren zum Verschließen der Spalte
zwischen den End- oder Randbereichen von auf Formzylinder aufgespannten Tiefdruckplatten,
bei dem der Spalt mittels eines Abdeckelementes durch Auflegen dieses Abdeckelementes
auf die End- bzw. Randabschnitte der Tiefdruckplatte und Andrücken des Abdeckelementes
an die Oberfläche der Tiefdruckplatte mit den angrenzenden Oberflächenabschnitten
der Tiefdruckplatte bündig abgedeckt, der so entstehende Spalthohlraum mit einer härtbaren
Verschlußmasse gefüllt und nach Aushärten der Verschlußmasse das Abdeckelement entfernt
wird. Das erfindungsgemäße Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, daß ein Abdeckelement
verwendet wird, bei dem mindestens der auf den End- bzw. Randabschnitten der Tiefdruckplatte
aufliegende und den Spalt überdeckende Oberflächenbereich unter Druck verformbar und
dadurch an die Oberflächenkontur im Spaltbereich anpaßbar ist.
[0009] Die erfindungsgemäßen Maßnahmen erlauben es, jeden beliebigen Spalt im Oberflächenbereich
von auf Formzylindern aufgespannten Tiefdruckplatten in einfacher Weise gut und dauerhaft
zu verschließen, ohne daß eine mechanische Nachbehandlung notwendig wird, gleichgültig,
ob im Spaltbereich in radialer und/oder axialer Richtung Unregelmäßigkeiten in der
Oberflächenkontur und Abweichungen von der idealen Mantellinie des Formzylinders auftreten.
Dabei ist es gleichzeitig möglich, je nach Art des eingesetzten Abdeckelementes und
der speziellen Verfahrensbedingungen, die Oberfläche des Spaltes in Anpassung an die
Krümmungslinie der Oberfläche der aufgespannten Tiefdruckplatte, als Hohlkehle oder
in sonst einer anderen, beliebigen Form zu gestalten. Das erfindungsgemäße Verfahren
läßt sich mit gleichem Vorteil bei aufgespannten Tiefdruckwickelplatten anwenden,
wo sich nur ein axial verlaufender, über die gesamte Zylinderbreite erstreckender
Spalt zwischen den Enden der Platte ergibt, wie auch bei Zylindern, auf denen mehrere
Tiefdruckplatten hinter- und nebeneinander aufgespannt sind und sich dadurch auch
zu verschließende Spalte in der Umfangslinie zwischen den seitlichen Randbereichen
der einzelnen Platten ergeben.
[0010] Die erfindungsgemäß zur Anwendung gelangenden Abdeckelemente können verschieden gestaltet
sein. Wesentlich ist, daß zumindest die Oberfläche bzw. der Oberflächenbereich des
Abdeckelementes, der den Spalt der aufgespannten Tiefdruckplatte überdeckt, unter
Druck verformbar und somit anpassungsfähig an die Kontur im Spaltbereich ist. Selbstverständlich
muß dabei das Abdeckelement insgesamt so stabil sein, daß es an die Oberfläche der
aufgespannten Tiefdruckplatte hinreichend fest andrückbar ist, um einen dichten Abschluß
des abgedeckten Spalthohlraums zu gewährleisten. Besonders vorteilhaft sind transparente
Abdeckelemente, da hierdurch die Inspektion beim Füllen des Spalthohlraums mit der
härtbaren Verschlußmasse sowie beim Aushärten dieser Verschlußmasse wesentlich erleichtert
wird; bei Einsatz von lichthärtbaren Verschlußmassen kann auch die Bestrahlung der
Verschlußmasse mit aktinischem Licht zur Aushärtung ohne Abnahme des Abdeckelementes
durch dieses hindurch erfolgen.
[0011] Nach einer Ausführungsform der Erfindung können die Abdeckelemente massiv gestaltet
sein, wofür beispielsweise im Querschnitt runde oder viereckige Stränge oder andere
Profilstücke, die den Spalt zwischen den End- oder ,: Randbereichen der aufgespannten
Tiefdruckplatten in hinreichender Breite und über die gesamte Länge überdecken, in
Betracht kommen, die aus einem unter Druck verformbaren Material, wie z.B. Siliconkautschuk,
Schaumstoffen oder ähnlichen, bestehen.
[0012] In einer anderen, sehr vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung kommen als Abdeckelemente
Hohlkörper in Betracht, die ein druckerzeugendes und -übertragendes Medium enthalten,
welches gegebenenfalls mit einer Druckmittelquelle in Verbindung steht. Als solche
Abdeckelemente kommen beispielsweise Schläuche, Ballons oder dergleichen in Betracht,
oder auch mehrseitig starre, beispielsweise kastenförmige, den Spalt überdeckende
Elemente, bei denen nur die auf den End- bzw. Randabschnitten der Tiefdruckplatte
aufliegende und den Spalt überdeckende Fläche aus einem unter Druck verformbaren Material,
z.B. einem gummiartigen oder elastomeren Material oder insbesondere einer in ihrem
Spannungszustand veränderbaren Folie, besteht.
[0013] Weitere zweckmäßige und vorteilhafte Ausgestaltungsformen des erfindungsgemäßen Verfahrens
ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung, in der die Erfindung anhand in der
Zeichnung schematisch dargestellter Ausführungsbeispiele näher erläutert ist.
[0014] In der Zeichnung zeigen:
Figur 1 einen Formzylinder ausschnittsweise im Bereich der Einhängnut mit einer aufgespannten
Tiefdruckplatte und einem aufgesetzten Abdeckelement mit einer verformbaren Seitenfläche
im Querschnitt
Figur 2 Formzylinder wie Figur 1, jedoch mit einem im Nuthohlraum angeordneten Abdichtelement
und einem vollständig verformbaren Abdeckelement.
[0015] Auf den Formzylinder 1 einer Bogen- oder Rollen-Rotationstiefdruckmaschine ist eine
Tiefdruckplatte 2 aufgespannt, indem, wie in Figur 1 zu sehen, die beiden umgekanteten
Enden 3 der Tiefdruckplatte 2 über die Schnabelkanten 4 in die Nut 5 des Formzylinders
1 eingehängt sind. Die Nut 5 zum Einhängen der Tiefdruckplatte 2 verläuft entweder
parallel oder in einem leichten Winkel, beispielsweise von etwa 2 bis 5°, zu der Formzylinderachse
und kann sich - wie im Beispiel dargestellt - von der Zylinderoberfläche zum Zylinderzentrum
hin aufweiten, so daß die umgekanteten Enden 3 der Tiefdruckplatte 2 unter spitzem
Winkel in die Nut 5 eingehängt werden. Die Seitenflächen der Nut 5 können jedoch auch
parallel zueinander entweder senkrecht oder schräg in Bezug auf die Zylinderoberfläche
verlaufen, so daß die Enden 3 der Tiefdruckplatte 2 auch senkrecht oder in einem anderen
Winkel umgekantet sein können. Es ist je nach Konstruktionsart des Formzylinders 1
auch möglich, daß nur ein Ende 3 der Tiefdruckplatte 2 in die Nut 5 eingehängt wird.
Zum Verschließen des sich zwischen den Enden der auf den Formzylinder 1 aufgespannten
Tiefdruckplatte 2 bildenden Spalts 6 wird auf die Endabschnitte 7 der Tiefdruckplatte
2 ein Abdeckelement 8 aufgesetzt, welches auf den Endabschnitten 7 der Tiefdruckplatte
2 aufliegt und den Spalt 6 in seiner gesamten axialen Länge überdeckt. Das Abdeckelement
8 wird während des Verschließens des Spaltes 6, beispielsweise mit Hilfe eines in
der Zeichnung nicht zu sehenden Niederhalters, an die Oberfläche der Tiefdruckplatte
angedrückt.
[0016] In Figur 1 ist der Einsatz eines starren, kastenförmigen Abdeckelementes 8 illustriert,
dessen eine, auf den Endabschnitten 7 der Tiefdruckplatte 2 aufliegende Fläche 9 aus
einem unter Druck verformbaren Material gebildet wird. Hierfür kommen neben beispielsweise
elastisch dehnbaren Folien, wie etwa gummielastischen Membranen oder dergleichen,
auch sonstige Folien, insbesondere aus Kunststoffe in Betracht, die auf das kastenförmige
Abdeckelement 8 beweglich aufgespannt und in ihrem Spannungszustand vorteilhafterweise
veränderbar sind. Die so aufgespannten Folien können, in Abhängigkeit von ihrem Spannungszustand,
durch Druck von innen und/oder außen straff gespannt und dadurch unter gleichzeitiger
Ausbildung einer dichten und bündigen Abdeckung mit den Endbereichen 7 der Tiefdruckplatte
2 an die Oberflächenkonturen im Bereich des Spaltes 6 angepaßt und angedrückt werden
können. Der Hohlraum 10 des Abdeckelementes 8 ist dabei mit einem druckerzeugenden
und -übertragenden Medium gefüllt und vorteilhaft über eine Zuleitung 11 mit einer
Druckmittelquelle 14 verbunden. Als druckerzeugendes und -übertragendes Medium kommen
beispielsweise Flüssigkeiten, wie etwa Wasser, 01 oder dergleichen, insbesondere aber
Luft oder auch andere Gase, in Betracht.
[0017] In Figur 2 ist das Abdecken des Spaltes 6 zwischen den Endabschnitten 7 einer auf
einen Formzylinder 1 aufgespannten Tiefdruckplatte 2 mittels eines völlig verformbaren
Abdeckelementes 8 schematisch dargestellt. Bei dem Abdeckelement 8 handelt es sich
in diesem Fall um einen Hohlkörper, beispielsweise einen Schlauch, dessen Hohlraum
10 mit einem druckübertragenden Medium, beispielsweise einer Flüssigkeit wie Wasser
oder öl, insbesondere aber mit Luft oder einem anderen Gas, gefüllt ist. Das Abdeckelement
8 wird dabei mittels eines geeigneten Druckstücks 12 den Spalt 6 überdeckend an die
Endabschnitte 7 der aufgespannten Tiefdruckplatte 2 angedrückt. Als Druckstück 12
eignen sich hierbei beispielsweise sehr vorteilhaft elastisch biegsame Platten, die
vorzugsweise transparent sind und beispielsweise aus Kunststoff bestehen. Der Anpreßdruck,
mit dem das Abdeckelement 8 durch das Druckstück 12 an die Oberfläche der aufgespannten
Tiefdruckplatte angedrückt wird, wird in diesem Fall maßgeblich durch den Innendruck
des druckübertragenden Mediums im Hohlraum 10 des Abdeckelementes 8 sowie die gewünschte
Form für die verschlossene Spaltoberfläche bestimmt. Gegebenenfalls kann der Hohlraum
10 des schlauchförmigen Abdeckelementes 8, ähnlich wie in Figur 1 dargestellt, über
eine Zuleitung mit einer Druckmittelquelle verbunden sein, so daß in diesem Fall zusätzlich
eine Steuerung des Innendrucks des Abdeckelementes 8 unddamit eine weitergehende Steuerung
der Anpassung des Abdeckelementes 8 an die Oberflächenkonturen im Bereich des Spaltes
6 unter gezielter Einstellung der gewünschten Oberflächenlinie des verschlossenen
Spaltes möglich ist.
[0018] Zum Verschließen des Spaltes 6 wird der nach dem Abdecken des Spaltes 6 mit dem Abdeckelement
8 entstandene Spalthohlraum mit einer härtbaren Verschlußmasse gefüllt. Als Verschlußmassen
kommen dabei die für den Spaltverschluß üblichen und an sich bekannten Materialien
in Betracht, die im ausgehärteten Zustand gegenüber den Druckfarbenlösungsmitteln
beständig sind. Hierzu gehören neben üblichen thermoplastisch verarbeitbaren Kunststoffen
vorteilhafterweise Schmelzkleber auf der Basis beispielsweise von Polyvinylacetat,
Polyamid, Polyester oder thermoplastischen Kunststoffen, wie Polyolefinen, Styrol-Butadien-
und/oder Isopren--Blockcopolymeren etc. Ferner sind wärme- oder insbesondere lichthärtbare
Reaktionsharze, wie z.B. Epoxidharze, Acrylatharze, Isocyanatharze, Sili-
conharze, UP-Harze usw., gut geeignet. Sehr günstig als Verschlußmasse sind auch fließfähige,
lösungsmittelfreie photopolymerisierbare Mischungen auf Basis photopolymerisierbarer
Monomerer, mindestens eines polymeren Bindemittels, eines Photoinitiators sowie gegebenenfalls
Füllstoffen und weiteren Zusatzstoffen. Das Material für die den Spalt 6 überdeckende
Fläche des Abdeckelements 8 wird dabei im Hinblick auf die verwendete härtbare Verschlußmasse
so gewählt, daß sich nach dem Aushärten der Verschlußmasse das Abdeckelement 8 leicht
von der Oberfläche der Tiefdruckplatte 2 und der ausgehärteten Spaltfüllung abheben
läßt. Gegebenenfalls kann das Abdeckelement 8 oberflächlich mit einem Trennmittel
beschichtet, z.B. silikonisiert sein, oder es kann zwischen den Endabschnitten 7 der
Tiefdruckplatte 2 und der auf dieser aufliegenden Oberfläche des Abdeckelementes 8
auch noch eine dünne Trennfolie gelegt werden.
[0019] Um ein Eindringen der härtbaren Verschlußmasse in das Innere des Formzylinders 1,
insbesondere in eventuelle Spannvorrichtungen und -elemente, zu verhindern, ist der
Nuthohlraum 5 nach radial innen, d.h. zum Zylinderzentrum hin, dicht abgeschlossen.
Dieser Abschluß des Nuthohlraums 5 nach radial innen kann durch rein konstruktive
Merkmale des Formzylinders 1 bewerkstelligt und gewährleistet werden, wie in Figur
1 schematisch angedeutet ist. Bei Spannzylindern, bei denen im allgemeinen eine der
Schnabelkanten 4 über eine Spannbacke beweglich angeordnet ist und der Nuthohlraum
5 dadurch zum Zylinderinneren hin nicht abgeschlossen ist (Figur 2), kann zum Abschluß
des Nuthohlraums 5 nach radial innen ein Dichtelement 13 verwendet werden, das in
den Nuthohlraum 5 eingelegt wird und sich über dessen gesamte Länge erstreckt. Dieses
Dichtelement 13 kann kompakt oder auch, wie in der Zeichnung dargestellt, ein, vorzugsweise
im Querschnitt runder, Hohlkörper, z.B. ein Schlauch aus Silikongummi, sein. Kommen
als Dichtelement 13 derartige Hohlkörper zur Anwendung, können diese über eine weitere
(in der Zeichnung nicht dargestellte) Zuführung an eine Druckmittelquelle angeschlossen
und dadurch aufblähbar sein. Hierdurch können sowohl eine sichere und zuverlässige
Abdichtung erzielt als auch ein eventueller, beim Aushärten auftretender Schrumpf
des Füllmaterials ausgeglichen werden. Ist für das als Hohlkörper ausgebildete Dichtelement
13 neben einer Zu- auch eine Abführung vorgesehen, so kann dieses in einen unter Druck
stehenden Heiz- oder Kühlmittelkreislauf geschaltet werden, um je nach verwendetem
Füllmaterial zusätzlich noch das Fließverhalten des Füllmaterials beim Füllen des
Spaltes 6 und/oder das Aushärten des Füllmaterials nach dem Füllen des Spaltes 6 steuern
und beeinflussen zu können.
[0020] Das Füllen des mit dem Abdeckelement 8 abgedeckten Spalthohlraums mit der härtbaren
Verschlußmasse erfolgt zweckmäßigerweise von der Stirnseite des Formzylinders her
über eine oder mehrere in dessen Lagerwannen angeordnete Zuführungen. Hierzu wird
die fließfähige, härtbare Verschlußmasse mittels einer Dosiervorrichtung in den Spalthohlraum
eingespritzt. Nach einer sehr günstigen Verfahrensvariante kann die fließfähige, härtbare
Verschlußmasse auch durch einen im Nuthohlraum 5 liegenden Hohlkörper 13, der längs
des Spaltes 6 mit einer oder mehreren kleinen, in den Hohlraum des Spaltes 6 mündenden
öffnungen versehen ist, eingebracht werden. Dadurch wird eine schnelle, gleichmäßige
Verteilung der Verschlußmasse gewährleistet, was für einen einwandfreien Spaltverschluß
von Bedeutung ist. Beispielsweise hat es sich als vorteilhaft erwiesen, wenn die Verschlußmasse
durch eine öffnung, die sich etwa in der Mitte des Hohlkörpers 13, bezogen auf dessen
Länge, befindet, in den Hohlraum des abgedeckten Spaltes 6 eingebracht wird. Bei dieser
Verfahrensvariante kann ein eventuell notwendiger Druck im Hohlkörper 13 zur Erzielung
einer sicheren Abdichtung des Nuthohlraums 5 nach radial innen zum Zylinderzentrum
hin mittels der Verschlußmasse im Hohlkörper 13 erzeugt werden. Ferner wird hierbei
die im Spalt befindliche Luft durch beide Spaltenden verdrängt, die erst zum Schluß
des Einspritzvorganges mit der Verschlußmasse beaufschlagt werden.
[0021] Der Druck, mit dem die den Spalt 6 überdeckende Fläche des Abdeckelementes 8 an die
Endabschnitte 7 der Tiefdruckplatte 2 angedrückt wird, ist dabei selbstverständlich
größer als der Druck, der auf das Abdeckelement 8 spaltseitig durch das Einspritzen
der härtbaren Verschlußmasse ausgeübt wird. Damit wird sichergestellt, daß der Spalt
6 nach außen hin bündig und dicht abgedeckt ist. Dadurch, daß die den Spalt 6 überdeckende
Fläche des Abdeckelements 8 unter Druck verformbar ist, paßt diese sich an die Oberflächenkonturen
im Spaltbereich an. Bei massiven Abdeckelementen 8 wird dementsprechend das Material
für die auf den Endabschnitten der Tiefdruckplatte aufliegende Fläche des Abdeckelementes
so ausgewählt, daß dieses wohl unter dem Anpreßdruck für das Abdeckelement verformbar
und an die Oberflächenkontur im Spaltbereich anpaßbar ist, nicht jedoch durch den
Gegendruck der in den Spalthohlraum eingespritzten, härtbaren Verschlußmasse verändert
wird. Je nach Anpreßdruck, mit dem das Abdeckelement an die Tiefdruckplatte angedrückt
wird, kann in diesem Fall die Oberflächenlinie des mit der Verschlußmasse gefüllten
Spaltes in gewissen Grenzen variiert und den jeweils gewünschten Formen angepaßt werden.
Bei hohlkörperartigen Abdeckelementen, die ein druckerzeugendes und -übertragendes
Medium enthalten, wird die Steuerung der Oberfläche des mit der Verschlußmasse gefüllten
Spaltes 6 im wesentlichen von dem im Hohlraum 10 des Abdeckelements 8 existierenden
Innendruck mitbestimmt. So kann, wie in Figur 1 dargestellt ist, sehr leicht und einfach
ein Spaltverschluß mit Hohlkehle erzeugt werden, wenn der Druck im Hohlraum 10 des
Abdeckelements 8 entsprechend groß ist. In diesem Fall wird die bewegliche, verformbare
Fläche 9 des Abdeckelements 8 nicht nur fest und bündig an die Endabschnitte 7 der
Tiefdruckplatte 2 angedrückt, sondern gleichzeitig etwas nach außen in den Spalt 6
hinein gewölbt, so daß im Spaltbereich nach dem Verschließen mit der härtbaren Verschlußmasse
eine leicht konkave Oberfläche resultiert. Auch in den Fällen, in denen die Schnabelkanten
4 des Formzylinders 1 - wie es bei Spannzylindern häufig der Fall ist - nicht exakt
gegeneinander stehen, sondern in vertikaler Richtung, über die Länge der Formzylinderachse
gegebenenfalls in unterschiedlichem Maße, gegeneinander versetzt sind, wird mit den
in dem erfindungsgemäßen Verfahren einzusetzenden Abdeckelementen ein einwandfreier
Spaltverschluß erzielt, da sich diese Abdeckelemente, wie aus Figur 2 ersichtlich
ist, beim Andrücken in jeder beliebigen, gewünschten Form an die Oberflächenkonturen
im Spaltbereich anpassen. Auch hier läßt sich durch geeignete Abstimmung von äußerem
Anpreßdruck für das Abdeckelement 8 und Innendruck des druckerzeugenden und -übertragenden
Mediums im Hohlraum 10 des Abdeckelements 8 die Oberflächenlinie des verschlossenen
Spaltes in geeigneter und gewünschter Weise variieren, zumal wenn ein Abdeckelement
8 verwendet wird, dessen Hohlraum 10 mit einer externen Druckquelle, über die der
Innendruck im Hohlraum 10 separat gesteuert werden kann, in Verbindung steht.
[0022] Nach dem Füllen des abgedeckten Spalthohlraumes mit der Verschlußmasse wird diese
gehärtet. Das Aushärten der Verschlußmasse erfolgt dabei bei thermoplastischen Kunststoffen
durch Abkühlen der schmelzflüssig eingebrachten Polymeren, bei wärmehärtbaren Reaktionsharzen
durch geeignete Wärmezufuhr, wobei die Wärmequellen innerhalb oder auch oberhalb des
Spalthohlraums angeordnet sein können. Bei lichthärtbaren Reaktionsharzen und photopolymerisierbaren
Verschlußmassen erfolgt die Härtung durch Bestrahlung mit aktinischem Licht, wobei
die für aktinisches Licht üblichen Strahlungsquellen verwendet werden können. Da die
Strahlungsquellen für aktinisches Licht im allgemeinen oberhalb des mit der Verschlußmasse
gefüllten Spaltes angeordnet sind und die Härtung der Verschlußmasse im allgemeinen
erfolgt, während das Abdeckelement noch auf den Endabschnitten der Tiefdruckplatte
aufliegt und an diese angedrückt wird, werden bei Einsatz von lichthärtbaren und photopolymerisierbaren
Verschlußmassen insbesondere Abdeckelemente aus für das aktinische Licht transparenten
Materialien verwendet. Damit kann die Bestrahlung und Härtung der den Spalt ausfüllenden
Verschlußmasse bei noch aufliegendem Abdeckelement durch dieses hindurch erfolgen.
In diesen Fällen ist auch das bei vollständig verformbaren Abdeckelementen mitbenutzte
Druckstück (Figur 2) transparent. Die Verwendung von transparenten Abdeckelementen
empfiehlt sich jedoch generell, da hierdurch auch die Beobachtung des Füllens des
Spaltes mit der härtbaren Verschlußmasse und damit die Inspektion beim Spaltverschluß
im allgemeinen erleichtert wird. Nach dem Aushärten der den Spalt ausfüllenden Verschlußmasse
wird anschließend das Abdeckelement von der Zylinderoberfläche abgenommen.
[0023] Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren lassen sich die Spalte, die sich beim Aufspannen
von Tiefdruckplatten auf Formzylinder ergeben, in einfacher Weise so verschließen,
daß beim Bogen- und insbesondere auch beim Rollen--Rotationstiefdruck keine Probleme,
insbesondere hinsichtlich des Rakelverhaltens, Farbspritzens oder Abdruck des Spaltes,
beobachtet werden. Eine mechanische Nachbearbeitung des Spaltverschlusses ist selbst
bei Formzylindern, die im Bereich der Einhängnut nicht exakt gearbeitet sind, unnötig.
Im Gegenteil läßt sich mit dem erfindungsgemäßen Verfahren die Oberflächenlinie des
verschlossenen Spaltes direkt beim Verschließen des Spaltes ohne gesonderten Arbeitsgang
in der gewünschten Weise formen und ausbilden. Der resultierende Spaltverschluß ist
widerstandsfähig und dauerhaft und erlaubt die im Tiefdruck geforderten hohen Druckauflagen.
Ein besonderer Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens liegt auch darin, daß auch
in Richtung der Umfangslinie des Zylinders verlaufende Spalte, wie sie z.B. beim Nebeneinanderaufspannen
von mehreren Tiefdruckplatten auf einen Zylinder entstehen, problemlos verschlossen
werden können.
[0024] In dem erfindungsgemäßen Verfahren können alle bekannten und gebräuchlichen Tiefdruckplatten,
die auf den Formzylinder einer Bogen- oder Rollen-Rotationstiefdruckmaschine aufgespannt
werden können, insbesondere auch Tiefdruckwickelplatten, zum Einsatz gelangen. Hierzu
gehören die konventionellen Tiefdruckplatten aus Metall mit Ballard-Haut sowie mit
Vorteil insbesondere die Tiefdruckplatten mit Kunststoff-Druckschichten, bei denen
auf einem geeigneten Druckschicht-Träger eine Kunststoffschicht aufgebracht ist, in
die die farbaufnehmenden Vertiefungen (Näpfchen), sei es durch mechanische Gravur
oder Laser-Gravur (vgl. z.B. DE-A-27 52 500 oder DE-A-30 28 098) oder photomechanisch
durch bildmäßiges Belichten und Entwickeln eines geeigneten lichtempfindlichen Aufzeichnungsmaterials
(vgl. z.B. DE-A-20 54 833, DE-A-20 61 287, EP-A-70 510 und EP-A-70 511), eingebracht
worden sind. Gleichermaßen können die Näpfchen natürlich in die Tiefdruckplatte auch
erst nach deren Aufspannen auf den Formzylinder und nach erfolgtem Spaltverschluß
eingebracht werden. Unter Tiefdruckplatten sind daher im Rahmen dieser Erfindung sowohl
Druckplatten mit fertig ausgebildeten Näpfchen als auch Druckplatten-Rohlinge, in
denen die Näpfchen noch nicht ausgebildet sind, zu verstehen.
[0025] Zur Entfernung der Tiefdruckplatten vom Formzylinder nach dem Druckvorgang kann die
Füllung des Spaltes zwischen den Plattenenden durch mechanische-Bearbeitung oder durch
Aufreißen mittels eines vorher eingelegten Drahtes wieder gelöst werden.
1. Verfahren zum Verschließen der Spalte zwischen den End- oder Randbereichen von
auf Formzylinder aufgespannten Tiefdruckplatten, bei dem der Spalt mittels eines Abdeckelementes
durch Auflegen dieses Abdeckelementes auf die End- oder Randabschnitte der Tiefdruckplatte
und Andrücken des Abdeckelementes an die Oberfläche der Tiefdruckplatte mit den angrenzenden
Oberflächenabschnitten der Tiefdruckplatte bündig abgedeckt, der so entstehende Spalthohlraum
mit einer härtbaren Verschlußmasse gefüllt und nach Aushärten der Verschlußmasse das
Abdeckelement entfernt wird, dadurch gekennzeichnet, daß ein Abdeckelement verwendet
wird, bei dem mindestens der auf den End- oder Randabschnitten der Tiefdruckplatte
aufliegende und den Spalt überdeckende Oberflächenbereich unter Druck verformbar und
dadurch an die Oberflächenkontur im Spaltbereich anpaßbar ist.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein hohlkörperartiges Abdeckelement
verwendet wird, dessen Hohlraum mit einem druckerzeugenden und -übertragenden Medium
gefüllt ist.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Druck im Inneren des
Abdeckelementes über eine externe, mit dem Hohlraum des Abdeckelementes verbundene
Druckquelle gesteuert werden kann.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß ein unter
Druck vollständig verformbares Abdeckelement eingesetzt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß ein schlauch-oder profilförmiges
Abdeckelement eingesetzt wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß ein festes,
insbesondere kastenförmiges Abdeckelement eingesetzt wird, dessen auf den End- oder
Randabschnitten der Tiefdruckplatten aufliegende und den Spalt überdeckende Fläche
aus einem unter Druck verformbaren und an die Oberflächenkonturen im Spaltbereich
anpaßbaren Material besteht.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß ein transparentes
Abdeckelement verwendet wird.
Zeichn.