[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Lager- und Transportbehälter für Granaten bzw.
Patronen. Solche Transportbehälter dienen dazu, die Granate einerseits während des
Transportes gegen Erschütterungen zu schützen, wobei die Granate bzw. Patrone, insbesondere
in der Längsrichtung gegen Verschiebungen im Transportbehälter fixiert werden soll,
und anderseits zum Schutz der Granate gegen atmosphärische bzw. korrosive Einflüsse
bei der Lagerung. Solche Behälter für Granaten sind gemäß einem bekannten Vorschlag
als zweiteilige Schale ausgebildet, wobei die beiden Schalenteile entlang einer in
der Längsrichtung verlaufenden Trennfuge geöffnet werden können. Solche Granaten bzw.
Patronen weisen in ihrem Mittelbereich eine Einschnürung auf und bei bekannten Ausbildungen
erfolgt die Sicherung gegen Längsverschiebung der Granate im Transportbehälter durch
in diese Einschnürung ragende Teile des Lager- bzw. Transportbehälters. Bei solchen
Transportbehältern tritt aber der Nachteil auf, daß die Abdichtung der Trennfuge der
Schalen entlang der gesamten Länge der beiden Schalenteile erfolgen muß, wodurch die
Abdichtung schwierig wird. Des weiteren müssen die beiden Schalenteile während des
Transportes miteinander verläßlich verbunden sein und diese Verbindung muß im Ernstfall
schnell lösbar sein, wodurch auch wieder Schwierigkeiten entstehen. Durch die Unterteilung
in zwei Schalenteile in der Längsrichtung der Granate bzw. der Patrone wird auch die
Stabilität des Transportbehälters beeinträchtigt.
[0002] Die Erfindung zielt darauf ab, einen gut abdichtbaren, leicht öffenbaren und stabilen
Lager- und Transportbehälter für Granaten zu schaffen. Die Erfindung besteht im wesentlichen
darin, daß der Lager- und Transportbehälter eine rohrartig rundum geschlossene Schale
aus Kunststoff, insbesondere hoch schlagzähem Kunststoff, aufweist, deren eines Ende
durch einen Boden abgeschlossen ist und an deren anderem Ende ein lösbarer Deckel
angeordnet ist und welche innen zumindest teilweise mit Schaumstoff ausgekleidet,
insbesondere mit geschlossen zelligem Schaumstoff ausgeschäumt ist, wobei der Innendurchmesser
der Auskleidung im Bereich der Hülse im wesentlichen dem Außendurchmesser derselben
entspricht und daß am Boden der Schale ein das Geschoß umgreifendes Stützrohr, insbesondere
hoher Zähigkeit aus Kunststoff, abgestützt ist, dessen Länge die Länge des Geschosses
übersteigt. Dadurch, daß die Schale rohrartig ausgebildet ist und durch einen Boden
abgeschlossen ist, erhält sie eine große Stabilität und ist widerstandsfähig gegen
äußere Kräfte. Der lösbare Deckel ermöglicht eine gute Abdichtung des Behälters und
eine leichte Handhabung beim öffnen. Die Ausschäumung oder Auskleidung mit Schaumstoff
im Bereich der Hülse ergibt eine gute Sicherung gegen in der Querrichtung wirkende
Kräfte und Erschütterungen. Gleichzeitig wird eine thermische Isolierung erzielt.
Dadurch, daß die Granate bzw. Patrone in der Längsrichtung durch ein das Geschoß umgreifendes
Stützrohr abgestützt ist, entfällt eine Einschnürung des Transportbehälters bzw. der
Auskleidung desselben im Bereiche der Einschnürung der Granate oder Patrone und es
wird daher das Einschieben der Granate bzw. Patrone in die rohrförmige Schale des
Behälters vom offenen Ende her ermöglicht. Das Stützrohr ermöglicht hiebei die Aufnahme
und Vernichtung kinetischer Energie beim Fall. Ein solcher Deckel ist leicht festlegbar
und der Behälter kann daher in einfacher Weise im Ernstfall schnell geöffnet werden.
Zweckmäßig ist gemäß der Erfindung das Stützrohr an der Schale festgelegt, so daß
die Granate bzw. Patrone in einfacher Weise in den Behälter eingeschoben werden kann,
ohne die Lage des Stützrohres zu berücksichtigen. Gemäß der Erfindung erfolgt die
Befestigung des Stützrohres in der Schale vorzugsweise dadurch, daß die Außenfläche
des Stützrohres in den Schaumstoff eingeschäumt ist. Eine solche Granate bzw. Patrone
weist am hinteren Ende der Hülse üblicherweise einen Ringbund auf. Gemäß der Erfindung
ist zweckmäßig der Innendurchmesser des offenen Endes der Schale kleiner als dieser
Ringbund, so daß die Granate bzw. Patrone auch durch die Abstützung des Ringbundes
gegen Verschiebung im Behälter nach vorne gesichert ist.
[0003] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung weist die Schale zumindest
über einen Teil ihrer Länge einen eckigen, insbesondere im wesentlichen quadratischen,
Querschnitt auf. Auf diese Weise wird eine sichere Auflage des Transportbehälters
an der Lagerstätte ermöglicht und ein Abrollen desselben verhindert. Es werden auf
diese Weise Flachseiten der Schale gebildet und gemäß der Erfindung weist die Schale
zweckmäßig an diesen Flachseiten Erhebungen und/oder Eindellungen auf. Diese Eindellungen
und Erhebungen ergeben günstige Angriffsstellen für die Handhabung des Behälters.
Die Anordnung ist hiebei gemäß der Erfindung zweckmäßig so getroffen, daß Erhebungen
und Eindellungen im selben Querschnitt angeordnet sind und die Außenform der Erhebungen
der Innenform der Eindellungen entspricht, wobei eine Erhebung einer Eindellung gegenüberliegt
und wobei vorzugsweise in der Nähe der beiden Enden der Schale solche Erhebungen und
Eindellungen vorgesehen sind. Damit wird erreicht, daß die Behälter bei ihrer Lagerung
gegen Verschiebung gesichert sind, da eine Erhebung in eine Eindellung eingreifen
kann. Vorzugsweise weisen hiebei die Erhebungen und Vertiefungen quadratischen Grundriß
auf. Der quadratische Grundriß bietet den Vorteil, daß die Erhebungen in die Eindellungen
auch dann einrasten können, wenn ein Lager- bzw. Transportbehälter senkrecht zum anderen
liegt. Auf diese Art können die Lager- bzw. Transportbehälter mit den Granaten bzw.
Patronen kreuzweise in der Grundrißform eines Viereckes aufeinandergeschichtet werden.
Eine solche Schichtung bringt den Vorteil mit sich, daß der geschichtete Stoß stabil
steht und daß die Lager- oder Transportbehälter mit den Granaten bzw. Patronen schnell
und leicht erfaßt werden können.
[0004] Gemäß der Erfindung sind zweckmäßig an den Stirnflächen von Deckel und/oder Boden
nach außen vorragende Griffränder vorgesehen, so daß die Lager- und Transportbehälter
mit den Granaten bzw. Patronen leicht erfaßt und getragen werden können. Diese Griffränder
können gemäß der Erfindung dadurch geschaffen werden, daß der Deckel an seiner Stirnseite
eine über wenigstens einen Teil seines Umfanges verlaufende Rippe aufweist. Gleichzeitig
erlaubt diese Rippe die Aufnahme und Vernichtung kinetischer Energie beim Fall. Es
kann gemäß der Erfindung auch der Deckel an seiner Stirnfläche ungefähr diagonal verlaufende
Rippen aufweisen, welche bei Ausbildung des Deckels als Schraubdeckel Angriffsstellen
beim Verschrauben desselben bilden. Der Außendurchmesser des Deckels ist hiebei zweckmäßig
kleiner als der äußere Abstand der Flachseiten der Schale, so daß die Schale an ihren
Flachseiten am Boden aufliegt. Gemäß der Erfindung ist die Ausbildung zweckmäßig so
getroffen, daß der Deckel und das offene Ende der Schale ein Schraubgewinde und konische
Dichtflächen für einen Dichtungsring aufweisen und daß die Schale in Abstand von ihren
Dichtflächen einen Ringwulst aufweist. Die konischen Dichtflächen ergeben eine größere
Toleranz bei der Herstellung und durch den Ringwulst ist der Dichtring gegen Verlust
gesichert.
[0005] Der Boden der Schale ist zweckmäßig so ausgebildet, daß er einen über einen Teil
seines Umfanges verlaufenden axial vorstehenden Ringwulst und einen parallel zu einer
Flachseite der Schale geradlinig verlaufenden, axial vorstehenden Wulst aufweist.
Auch dadurch wird die Handhabung des Lager- bzw. Transportbehälters mit der schweren
Granate erleichtert und eine Verbesserung in der Aufnahme und Vernichtung kinetischer
Energie beim Fall erreicht.
[0006] Zweckmäßig erfolgt die Herstellung eines solchen Lager- bzw. Transportbehälters in
der Weise, daß als Formkern für das Ausschäumen der Schaumstoffauskleidung eine vorzugsweise
ausgeschossene Hülse verwendet wird. Dies wird dadurch ermöglicht, daß sich die Auskleidung
nur über den Bereich der Hülse erstreckt.
[0007] In der Zeichnung ist die Erfindung an Hand eines Ausführungsbeispieles schematisch
erläutert.
[0008] Fig. 1 zeigt einen Längsschnitt durch einen Lager- bzw. Transportbehälter nach Linie
I-I der Fig. 2. Fig. 2 zeigt eine Ansicht in Richtung des Pfeiles II-II der Fig. l.
Fig. 3 zeigt in größerem Maßstab ein Detail des Deckels und des offenen Endes der
Schale im gleichen Schnitt wie Fig. l.
[0009] Die Schale 1 besteht aus zähfestem Kunststoff, welcher bis zu -35°C kältebeständig
ist. Über den wesentlichen Teil ihrer Länge weist diese Schale einen quadratischen
Querschnitt auf, welcher an den Ecken 2 abgerundet ist. An ihren Flachseiten 3 weist
die Schale 1 Erhebungen 4 und Eindellungen 5 auf. Diese Erhebungen und Eindellungen
sind jeweils im gleichen Querschnitt A und B angeordnet, wobei diese Querschnitte
A und B nahe den Enden der Schale liegen. Diese Eindellungen und Erhebungen weisen
einen quadratischen Querschnitt auf, so daß die Erhebungen 4 sowohl bei paralleler
Anordnung der Transportbehälter, als auch bei kreuzweiser Anordnung derselben in die
Eindellungen 5 eingreifen können. Das offene Ende 6 der rohrförmigen Schale 1 ist
durch einen Schraubdeckel 7 abgeschlossen.
[0010] Die Granate weist eine Hülse 8, einen Granatenkörper 9 und ein Geschoß 10 auf. Die
Granate wird vom offenen Ende 6 her in den Lager- bzw. Transportbehälter eingeschoben.
Der Raum zwischen der Schale 1 und der Hülse 8 weist eine Auskleidung 11 aus geschlossen
zelligem Polyurethanschaum auf. Diese Auskleidung 11 kann beispielsweise dadurch hergestellt
werden, daß eine ausgeschossene Hülse 8 als Formkern verwendet wird und der Raum zwischen
der Hülse 8 und der Schale 1 ausgeschäumt wird. Damit ist die Granate gegen radiale
Verschiebungen in der Schale 1 gesichert und gegen radiale Stöße abgeschirmt.
[0011] In die Schale 1 ist ein Stützrohr 12 eingesetzt, welches gegen den Boden 13 der rohrförmigen
Schale 1 abgestützt ist. Das Stützrohr wird durch eine Ausschäumung 14 mit Polyurethanschaum
in der Schale 1 gehalten. Gegen dieses Stützrohr ist der Granatenkörper 9 abgestützt.
Das Stützrohr ist länger als das Geschoß 10, so daß dieses gegen ein Aufliegen am
Boden 13 gesichert ist.
[0012] Der Boden 13 weist einen ringförmigen Wulst 15 auf, welcher sich über einen Teil
des Umfanges des Bodens erstreckt. 16 ist ein geradlinig parallel zu einer Flachseite
3 sich erstreckender Wulst. Durch die Wulste 15 und 16 werden Griffränder geschaffen.
Eine besondere Versteifung der Ränder des Bodens ist hier nicht erforderlich, da infolge
der Ausschäumung 14 sich Deformationen des Bodens bei einem Auffallen des die Granate
beinhaltenden Behälters sich in keiner Weise schädlich oder gefährlich auswirken können.
[0013] Der Deckel 7 ist als Schraubdeckel ausgebildet und weist ein Innengewinde 17 auf,
welches auf ein Außengewinde 18 der Schale 1 aufgeschraubt wird. Ein Dichtungsring
19 ist zwischen einer konischen Dichtfläche 20 der Schale und einer konischen Dichtfläche
21 des Deckels eingesetzt und durch einen Ringwulst 22 gegen Verlust gesichert. Das
offene Ende 6 der Schale weist einen eingezogenen Rand 23 auf, gegen welchen ein Ringbund
24 der Hülse 8 abgestützt ist, so daß auch durch diesen eingezogenen Rand 23 die Granate
gegen eine Verschiebung abgestützt ist.
[0014] Der Deckel 7 weist an seiner Stirnfläche einen Ringwulst 25 auf, welcher durch ungefähr
diagonal verlaufende Wulste 26 unterteilt ist. Der Ringwulst 25 ist verstärkt und
massiv ausgebildet, so daß er einen Schutz bietet, wenn der Lager- bzw. Transportbehälter
mit der Granate am Boden auffällt. Der Ringwulst 25 bildet gleichzeitig einen Griffrand
für die Handhabung des Behälters. Die ungefähr diagonal verlaufenden Wulste 26 bilden
eine Handhabe für das Verschrauben des Deckels. Durch radial vorstehende Rippen 27
des Deckels wird auch die Handhabung beim Verschrauben desselben erleichtert.
1. Lager- und Transportbehälter für Granaten bzw. Patronen, dadurch gekennzeichnet,
daß er eine rohrartig rundum geschlossene Schale (l) aus Kunststoff, insbesondere
hoch schlagzähem Kunststoff, aufweist, deren eines Ende durch einen Boden (13) abgeschlossen
ist und an deren anderem Ende ein lösbarer Deckel (7) angeordnet ist und welche innen
zumindest teilweise mit Schaumstoff ausgekleidet, insbesondere mit geschlossen zelligem
Schaumstoff ausgeschäumt ist, wobei der Innendurchmesser der Auskleidung (11) im Bereich
der Hülse (8) im wesentlichen dem Außendurchmesser derselben entspricht und daß am
Boden (13) der Schale (1) ein das Geschoß (10) umgreifendes steifes Stützrohr (12),
insbesondere aus Kunststoff, abgestützt ist, dessen Länge die Länge des Geschosses
(10) übersteigt.
2. Transportbehälter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Stützrohr (12)
in der Schale festgelegt ist.
3. Transportbehälter nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Außenfläche
des Stützrohres (12) in den Schaumstoff eingeschäumt ist.
4. Transportbehälter nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Innendurchmesser
des offenen Endes (6) der Schale (1) kleiner ist als der Ringbund (24) am hinteren
Ende der Hülse (8).
5. Transportbehälter nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß
die Schale (1) zumindest über einen Teil ihrer Länge einen eckigen, insbesondere im
wesentlichen quadratischen, Querschnitt aufweist.
6. Transportbehälter nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß
die Schale (1) an ihren Flachseiten (3) Erhebungen (4) und/oder Eindellungen (5) aufweist.
7. Transportbehälter nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß Erhebungen (4) und
Eindellungen (5) im selben Querschnitt (A, B) angeordnet sind und die Außenform der
Erhebungen (4) der Innenform der Eindellungen (5) entspricht, wobei eine Erhebung
(4) einer Eindellung (5) gegenüberliegt und wobei vorzugsweise in der Nähe der beiden
Enden der Schale solche Erhebungen (4) und Eindellungen (5) vorgesehen sind.
8. Transportbehälter nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Erhebungen (4)
und Vertiefungen (5) quadratischen Grundriß aufweisen.
9. Transportbehälter nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß
an den Stirnflächen von Deckel (7) und/oder Boden (13) nach außen vorragende Griffränder
(25; 15, 16) vorgesehen sind.
10. Transportbehälter nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß
der Deckel (7) an seiner Stirnseite eine über wenigstens einen Teil seines Umfanges
verlaufende Rippe aufweist.
11. Transportbehälter nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß
der Deckel (7) an seiner Stirnfläche ungefähr diagonal verlaufende Rippen (26) aufweist.
12. Transportbehälter nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß
der Außendurchmesser des Deckels (7) kleiner ist als der äußere Abstand der Flachseiten
(3) der Schale (1).
13. Transportbehälter nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß
der Deckel (7) und das offene Ende (6) der Schale (1) ein Schraubgewinde (17) und
konische Dichtflächen (20) für einen Dichtungsring (19) aufweisen und daß die Schale
(1) in Abstand von ihren Dichtflächen (20) einen Ringwulst (22) aufweist.
14. Transportbehälter nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß
der Boden (13) der Schale (1) einen über einen Teil seines Umfanges verlaufenden axial
vorstehenden Ringwulst (15) und einen parallel zu einer Flachseite (3) der Schale
(1) geradlinig verlaufenden, axial vorstehenden Wulst (16) aufweist.
15. Verfahren zur Herstellung eines Lager- und Transportbehälters nach einem der Ansprüche
1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß als Formkern für das Ausschäumen der Schaumstoffauskleidung
(11) eine vorzugsweise ausgeschossene Hülse (8) verwendet wird.