[0001] Die Erfindung betrifft eine Glasbruchsensoranordnung, insbesondere für Alarmanlagen
zur Überwachung gegen Einbrüche mit einem auf einer Glasscheibe befestigten Ultraschall-Sender
und einem Ultraschall-Empfänger zum Einkuppeln bzw. Empfangen von Ultraschallwellen
und mit einer Auswerteschaltung mit einem Speicher, in dem zunächst das Ultraschall-Empfangssignal
bei ungestörter Glasscheibe in Signalkomponenten zeitlich aufgelöst eingeschrieben
wird, welche im Überwachungsbetrieb mit den laufend zeitlich aufgelöst empfangenen
aktuellen Ultraschall-Empfangssignalen in einer Vergleichsschaltung verglichen werden,
worauf bei Nichtübereinstimmung der beiden Signale ein erstes Auswertesignal abgegeben
wird.
[0002] Eine solche Glasbruchsensoranordnung ist aus der DE-OS 29 38 968 bekannt. Bei einem
derartigen Alarmsystem werden Ultraschall-Körperwellen durch die zu überwachende Glasscheibe
geschickt, welche entweder nach einer Reflexion an dem Scheibenrand in den auch als
Sender dienenden Piezo-Kristall rückgeführt werden oder in einen zweiten Piezo-Kristall
gelangen, der als unabhängiger Schallwellen-Empfänger dient.
[0003] Es werden periodisch Ultraschallwellen ausgesendet, welche nach Durchlaufen der Glasscheibe
ein ganz bestimmtes Zeit-Spektrum aufweisen. Erfährt die Glasscheibe aber einen Bruch,
so ändert sich das Zeit-Spektrum der empfangenen Ultraschallwelle erheblich, so daß
ein Vergleich der bei ungebrochener Glasscheibe empfangenen Spektren mit denen nach
einem Bruch oder einer Beschädigung der Scheibe Aufschluß über den Zustand derselben
gibt. Eine solche Alarmanalge wird als "aktiv" bezeichnet, da die Schallwellen willkürlich
erzeugt und in die Glasscheibe eingekoppelt werden.
[0004] Ein wesentlicher Nachteil solcher aktiv arbeitenden Alarmsysteme liegt darin, daß
sie relativ störanfällig sind und somit leicht Fehlalarme auslösen. Insbesondere sind
mit Überschallwellen arbeitende aktive Systeme störanfällig bei Auftreten von Feuchtigkeit.
Wasser ist ein sehr guter akustischer Koppler, so daß z. B. bei plötzlich auftretender
Feuchtigkeit, wie Regen, Hagel oder auch einer Glasreinigung, die reflektierte bzw.
empfangene Ultraschallwelle verändert wird, so daß ein Fehlalarm auftreten kann.
[0005] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die eingangs genannte Glasbruchsensoranordnung
derart zu verbessern, daß die Wahrscheinlichkeit von Fehlalarmen erheblich gesenkt
wird.
[0006] Gemäß der Erfindung wird diese Aufgabe bei einer gattungsgemäßen Glasbruchsensoranordnung
dadurch gelöst, daß ein z. B. piezoelektrischer, auf der Glasscheibe befestigter Fühler
vorgesehen ist, mittels welchem mechanische Schwingungen der Glasscheibe in elektrische
Signale umgewandelt werden, aus welchen arttypische Bruchfrequenzen selektiert und
verstärkt werden, die ein zweites Auswertesignal erzeugen und daß die beiden Auswertesignale
in einer UND-Schaltung zur Erzeugung eines Alarmsignales verknüpft werden.
[0007] Gemäß der Erfindung wird also zusätzlich zu dem aktiven Sensorsystem, nämlich dem
Sender und dem Empfänger für Ultraschallwellen, noch zusätzlich ein passives Alarmsystem
eingesetzt und ein Alarm wird nur dann ausgelöst, wenn beide Systeme gleichzeitig
aktiviert sind.
[0008] Als passives System dient gemäß der Erfindung ein zusätzlich auf der Glasscheibe
befestigter Fühler (z. B. ein Piezo-Kristall), dessen elektrische Signale derart selektiert
werden, daß nur bei Auftreten von arttypischen Bruchfrequenzen ein entsprechendes
Alarmsignal vom passiven System abgegeben wird.
[0009] In einer bevorzugten Ausgestalltung der Erfindung ist vorgesehen, daß als Ultraschall-Empfänger
und -Sender ein einziges Piezo-Kristallelement Verwendung findet. Somit kommen in
dieser Anordnung insgesamt zwei Piezo-Kristallelemente zum Einsatz, das eine im aktiven
System als Sender und Empfänger und das andere im passiven System als Empfänger.
[0010] Vorzugsweise ist sowohl im aktiven als auch im passiven Meßkanal jeweils ein Auffang-Flip-Flop
nachgeschaltet, welche bei Aktivierung des jeweiligen Kanals gesetzt werden. Eine
zentrale Steuereinheit setzt diese Flip-Flop nach einer einstellbaren, bestimmten
Zeitspanne jeweils zurück. Erfolgt aber in der Zeitspanne zwischen zwei Rücksetzungen
gleichzeitig ein etzen der beiden Flip-Flop, so genügen die beiden Auswertesignale
der konjunktiven Bedingungen und in der UND-Schaltung wird ein Alarmsignal erzeugt.
[0011] Die Auswerteschaltung weist vorzugsweise zwei Schieberegister auf, in welche die
digitalisierten, zeitlich aufgelösten Signal- Komponenten eingelesen werden und welche
abwechselnd mit der Vergleichsschaltung sowie der Eingangsleitung für die Signal-Komponenten
verbindbar sind. Die Vergleichsschaltung ist dabei vorzugsweise eine Exklusiv-Oder-Schaltung,
in welcher jeweils die Signal-Komponenten des aktuellen Ultraschall-Empfangssignales
und die des vorangegangenen Ultraschall-Empfangssignales verglichen werden, wobei
bei Nichtübereinstimmung der Signale die Vergleichsschaltung einen Impuls auf einen
Zähler gibt, welchem ein Ansprecheinsteller nachgeschaltet ist, mit dem die Schwellen-Zahl
der Abweichungen im Zähler einstellbar ist, bei der das erste Auswertesignal abgegeben
wird. Das Auswertesignal wird in den entsprechenden Flip-Flop eingegeben (siehe oben).
[0012] Nachfolgend ist die Erfindung anhand der Zeichnung im einzelnen beschrieben. Dabei
zeigt:
Fig. 1 die erfindungsgemäße Glasbruchsensoranordnung in einem Prinzip-Schaltbild und
Fig. 2 ein Blockschaltbild der Auswerteschaltung für die empfangenen Ultraschallwellen.
[0013] Das in Fig. 1 gezeigte Piezoelement 30 wird mit der zu überwachenden Glasscheibe
schallgekoppelt und dient sowohl als Sender für die Schallwellen als auch als Empfänger.
Beim Senden werden die Ultraschallwellen auf die Glasscheibe übertragen und breiten
sich auf dieser aus. An dem Piezoelement 30 gegenüberliegenden Kanten der Glasscheibe
werden die Ultraschallwellen reflektiert und sodann vom Piezoelement 30 wieder aufgefangen.
Die von dem Piezoelement 30 in Abhängigkeit von den aufgefangenen Ultraschallwellen
erzeugten elektrischen Signale werden einer Auswerteeinheit 34 mit selektiven Bandpaßfilter
und Amplitudendiskriminator zugeführt. Auch werden die Signal-Spektren des Piezoelementes
30 digitalisiert.
[0014] Weiterhin ist gemäß Fig. 1 ein zusätzliches Piezoelement 40 mit der zu überwachenden
Glasscheibe (nicht gezeigt) verbunden, welches die mechanischen Schwingungen der Glasscheibe
empfängt und in elektrische Signale umwandelt. Eine Auswerteeinheit ist dem Piezoelement
40 nachgeschaltet und filtert die für einen Einbruch typischen Glasfrequenzen aus.
Den Auswerteeinheiten 34 und 44 ist jeweils ein Flip-Flop 32 bzw. 42 nachgeschaltet,
welche von den Auswerteeinheiten dann gesetzt werden, wenn diese ein entsprechendes
Auswertesignal erzeugen. Beide Flip-Flop 32,42 sind mit einer UND-Schaltung 50 verbunden,
welche dann ein weiteres Flip-Flop 52 setzt, wenn beide vorgeschalteten Flip-Flop
32,42 innerhalb eines bestimmten Zeitintervalles gleichzeitig gesetzt sind. Das Flip-Flop
52 dient der Alarmgebung und leitet über z. B. einen potentialfreien Kontakt die Alarmmeldung
an die Einbruchmeldezentrale weiter.
[0015] In Fig. 2 sind Einzelheiten der dem Piezoelement 30 nachgeschalteten Auswerteschaltung
34 dargestellt. Über die Eingangsleitung 16 werden die digitalisierten Empfangssignale
in eine Vergleichsschaltung 10 eingegeben. Der zweite Eingang der Vergleichsschaltung
10 ist über das elektronische Schaltmittel 20 mit dem Ausgang jeweils eines von zwei
Schieberegistern 12,18 verbunden. Die Schieberegister 12,18 sind eingangsseitig jeweils
abwechselnd ebenfalls über ein Schaltmittel 20 mit der Eingangsleitung 16 verbindbar.
Bei dem in Fig. 2 gezeigten Zustand ist das eine Schieberegister 12 mit der Eingangsleitung
16 verbunden, während das andere Schieberegister 18 mit dem zweiten Eingang der Vergleichsschaltung
10 verbunden ist. Das Schieberegister 18 war in der vorhergegangenen Meßperiode mit
der Eingangsleitung 16 verbunden, so daß in ihm das zuvor empfangene Ultraschallsignal
eingelesen ist. Somit wird in dem in Fig. 2 gezeigten Zustand in der Vergleichsschaltung
10 das aktuelle Ultraschall-Empfangssignal mit dem in der vorhergegangenen Meßperiode
empfangenen Signal verglichen. In der sich anschließenden Meßperiode wird das Schaltmittel
20 umgeschaltet, so daß das Schieberegister 12 nunmehr mit der Vergleichsschaltung
10 verbunden sein wird und sich das dann gemessene aktuelle Signal mit dem zuvor gemessenen
Signal vergleichen läßt. Das über die Leitung 16 digitalisierte Signal wird also jeweils
gleichzeitg in eines der Schieberegister 12 oder 18 eingelesen und in die Vergleichsschaltung
10 eingegeben.
[0016] Weichen nun das aktuelle Empfangssignal und das gemessene aus dem Schieberegister
12 bzw. 18 ausgelesene Empfangssignal der vorhergegangenen Meßperiode voneinander
ab, so gibt die Vergleichsschaltung 10 einen Impuls auf den Zähler 14. Nach Überschreiten
der mittels des Ansprecheinstellers 22 vorgewählten Anzahl von Abweichungen zwischen
dem aktuellen Empfangssignal und dem aus einem der Schieberegister ausgelesenen Vergleichssignal
wird das Flip-Flop 32 gesetzt, so daß gemäß Fig. 1 die UND-Schaltung 50 ein erstes
positives Auswertesignal erhält.Ermittelt gleichzeitig das Piezoelement 40 eine arttypische
Bruchfrequenz, so sind beide Eingänge der UND-Schaltung 50 entsprechend positiv, so
daß die Alarmmeldung erfolgt.
[0017] Eine Steuerschaltung 21 ( Fig. 2) steuert die Schaltmittel 20 und dient als Taktgeber
für die Schieberegister 12 und 18 sowie den Zähler 14. Weiterhin werden die beiden
Flip-Flop 32,42 periodisch nach einstellbaren Zeitspannen rückgesetzt, so daß nur
dann ein Alarm ausgelöst wird, wenn die beiden Piezoelemente 30, 40 innerhalb einer
bestimmten, vorwählbaren Zeitspanne gleichzeitig ein Auswertesignal erzeugen. Sowohl
durch die Einstellung des Ansprecheinstellers 22 als auch durch die Vorwahl der letztgenannten
Zeitspanne läßt sich die Empfindlichkeit des Systems wahlweise den Umgebungsbedingungen
anpassen.
[0018] Die in der vorstehenden Beschreibung, den Ansprüchen und der Zeichnung zum Ausdruck
kommenden Merkmale der Erfindung können sowohl einzeln als auch in beliebiger Kombination
für die Verwirklichung der Erfindung wesentlich sein.
1. Glasbruchsensoranordnung, insbesondere für Alarmanlagen zur Überwachung gegen Einbrüche
mit einem auf einer Glasscheibe befestigten Ultraschall-Sender und einem Ultraschall-Empfänger
zum Einkuppeln bzw. Empfangen von Ultraschallwellen und mit einer Auswerteschaltung
mit einem Speicher, in dem zunächst das Ultraschall-Empfangssignal bei ungestörter
Glasscheibe in Signalkomponenten zeitlich aufgelöst eingeschrieben wird, welche im
Überwachungsbetrieb mit den laufend zeitlich aufgelöst empfangenen aktuellen Ultraschall-Empfangssignalen
in einer Vergleichsschaltung verglichen werden, worauf bei Nichtübereinstimmung der
beiden Signale ein erstes Auswertesignal abgegeben wird, dadurch gekennzeichnet, daß
ein z. B. piezoelektrischer, auf der Glasscheibe befestigter Fühler (40) vorgesehen
ist, mittels welchem mechanische Schwingungen der Glasscheibe in elektrische Signale
umgewandelt werden, aus welchen arttypische Bruchfrequenzen selektiert und verstärkt
werden, die ein zweites Auswertesignal erzeugen und daß die beiden Auswertesignale
in einer UND-Schaltung (50) zur Erzeugung eines Alarmsignales verknüft werden.
2. Glasbruchsensoranordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Ultraschall-Empfänger
und -Sender ein einziges Piezokristallelement (30) vorgesehen ist.
3. Glasbruchsensoranordnung nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet
, daß beide Auswertesignale jeweils in ein Auffang-Flip-Flop (32,42) angegeben werden,
welche bei Erreichen einer vorwählbaren Auswertesignal-Amplitude gesetzt werden und
daß eine zentrale Steuereinheit die Flip-Flop (32,42) periodisch nach bestimmten Zeitspannen
rücksetzt.
4. Glasbruchsensoranordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Auswerteschaltung zwei Schieberegister (12,18) aufweist, in welche die digitalisierten,
zeitlich aufgelösten Signal-Komponenten eingelesen werden und welche abwechselnd mit
der Vergleichsschaltung (10) sowie der Eingangsleitung (16) für die Signalkomponenten
verbindbar sind.
5. Glasbruchsensoranordnung nach Anspruch 4, dadurch g e kennzeichnet , daß die Vergleichsschaltung
(10) eine Exklusiv-Oder-Schaltung ist, in welcher jeweils die Signal-Komponenten des
aktuellen Ultraschall-Empfangssignales und die des vorangegangenen Ultraschall-Empfangssignales
verglichen werden, wobei bei Nichtübereinstimmung der Signale die Vergleichsschaltung
(10) einen Impuls auf einen Zähler (14) gibt.
6. Glasbruchsensoranordnung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet , daß dem Zähler
(14) ein Ansprecheinsteller (22) nachgeschaltet ist, mit dem die Schwellenzahl der
Abweichungen im Zähler (14) einstellbar ist,und der den Zähler (14) mit einem (32)
der Flip-Flop (32,42) verbindet.