(19)
(11) EP 0 175 010 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
26.03.1986  Patentblatt  1986/13

(21) Anmeldenummer: 84111107.3

(22) Anmeldetag:  18.09.1984
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4B41J 33/58
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE DE FR GB IT NL SE

(71) Anmelder: Mannesmann Tally Ges. mbH
A-1232 Wien (AT)

(72) Erfinder:
  • Pichler, Josef, Ing.
    A-2483 Ebreichsdorf (AT)
  • Puchegger, Karl, Ing.
    A-2822 Föhrenau (AT)

(74) Vertreter: Flaig, Siegfried 
c/o Mannesmann AG, Hauptabteilung Patente und Lizenzen, Mannesmannufer 2
D-40213 Düsseldorf
D-40213 Düsseldorf (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Farbbandeinrichtung mit einer Farbbandaufnahme für Drucker, insbesondere für Matrixzeilendrucker


    (57) Um eine vollkommene Ausnutzung des Farbbandes (3) nicht nur über dessen Länge, sondern auch über dessen Breite (6) zu erzielen und insbesondere um für Hochleistungsdrucker eine Überbelastung des Farbbandes in einem mittleren Breitenabschnitt zu vermeiden, wird vorgeschlagen, daß das Farbband (3) mit dem externen Abschnitt unter einem spitzen Winkel (5) zur horizontalen Druckzeile (4) verläuft, bei dem in Druckzeilenrichtung angeordnete Druckelemente (2) innerhalb der Farbbandbreite (6) anschlagbar sind.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Farbbandeinrichtung mit einer Farbbandaufnahme für Drucker, insbesondere für Matrixzeilendrucker, bei der ein gestrecktes Farbband außerhalb der Farbbandaufnahme zwischen den Druckelementen und einem Aufzeichnungsträger bzw. einem Druckwiderlager geführt ist.

    [0002] Derartige Farbbandeinrichtungen dienen dem schnellen Auswechseln verbrauchter Farbbänder, wobei auf eine einfache Handhabung durch den wenig geschulten Benutzer abgestellt ist, d.h. jeder Benutzer muß in der Lage sein, ein neues Farbband in seine richtige Position zu bringen. Ein anderes Problem ist die Abnutzung oder volle Ausnutzung des Farbbandes selbst. Die Ausnutzung des Farbbandes erfolgt im allgemeinen durch ein Vor- oder Rückspulen während des Betriebs des Druckers, also durch kontinuierliches oder schrittweises Bewegen. Eine andere Bewegungsart sieht ein fortwährendes Umlaufen des Farbbandes vor, d.h. das Farbband wird ohne Richtungswechsel in einem Kreislauf bewegt.

    [0003] Alle Bemühungen, eine vollkommene Ausnutzung des Farbbandes (auch bei Mehrfarbenbändern) zu erzielen, berücksichtigten jedoch nur die Ausnutzung des Farbbandes über seine Länge, jedoch nicht über seine Breite. Eine solche einseitige Betrachtungsweise führt bei Matrixzeilendruckern zu einem besonderen Problem: Die sich in der Druckzeile befindlichen Druckelemente schlagen immer nur auf einen Breitenabschnitt des Farbbandes und nutzen dieses besonders schnell ab, ohne andere Breitenabschnitte auszunutzen.

    [0004] Dasselbe Problem besteht bei Schreibmaschinen herkömmlicher Art und z.B. auch bei Typenraddruckern.

    [0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Ausnutzung eines Farbbandes in voller Breite zu erzielen und insbesondere für Hochleistungsdrucker eine Überbelastung des Farbbandes in einem mittleren Breitenabschnitt zu vermeiden.

    [0006] Die gestellte Aufgabe wird bei einer eingangs bezeichneten Farbbandeinrichtung erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß das Farbband mit dem externen Abschnitt unter einem spitzen Winkel zur horizontalen Druckzeile verläuft, bei dem in Druckzeilenrichtung angeordnete Druckelemente innerhalb der Farbbandbreite anschlagbar sind. Diese Anordnung vermeidet eine Überbelastung eines Farbband-Breitenabschnittes durch Druckelemente oder Typenabdrucke und versetzt solche Abdrucke von aufeinanderfolgenden Druckpunkten oder Typenabdrucken in Druckzeilenrichtung auf sämtliche Abschnitte der Farbbandbreite. Somit wird das Farbband besser ausgenutzt und erreicht gleichzeitig eine höhere Lebensdauer.

    [0007] Bei in Farbbandkassetten bevorrateten Farbbändern wird der spitze Winkel einfach dadurch erzeugt, indem die Farbbandkassette einendig angehoben und anderendig abgesenkt zur horizontalen Druckzeile gelagert ist.

    [0008] Die Mittel zur Schrägstellung der Farbbandkassette bestehen ohne großen Aufwand darin, daß die Farbbandkassette mittels zumindest zweier, auf die Schräglage der Farbbandkassette in ihrer Höhe eingestellter Stehbolzen aufgesetzt ist. Die Länge der Stehbolzen ergibt also das Maß für den spitzen Winkel.

    [0009] Nach weiteren Merkmalen der Erfindung ist vorgesehen, daß die Stehbolzen an ihren Enden mit Kugeln versehen sind, die in Ausnehmungen der Farbbandkassette einrastbar sind. Diese Gestaltung fördert ein leichtes und schnelles, unkompliziertes Auswechseln einer Farbbandkassette durch einen ungeschulten Benutzer des Druckers.

    [0010] Die Schrägstellung der Farbbandkassette erhöht auf dem angehobenen Ende den Bauteil womöglich nachteilig. Für einen Handantrieb ist daher schwerlich Raum unterhalb einer abklappbaren Abdeckung des Druckers vorhanden. Dieses Problem wird dadurch gelöst, indem auf die, die Farbbandkassette von unten durchdringende Farbband-Antriebswelle ein abnehmbarer Drehknopf aufsetzbar ist.

    [0011] Die Ausbildung der Farbbandkassette soll ebenfalls nicht durch die Schrägstellung beeinflußt werden. Es wird daher vorgeschlagen, daß die Farbbandkassette eine weitere Ausnehmung aufweist, in die der Drehknopf zu Transport- bzw. Lagerzwecken versenkt einsetzbar ist.

    [0012] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung schematisch dargestellt und wird nachfolgend näher erläutert. Es zeigen:

    Fig. 1 eine perspektivische Teilansicht einer Druckmechanik mit Druckelementen und Farbband von vorne gesehen,

    Fig. 2 eine perspektivische Draufsicht auf eine Farbbandkassette,

    Fig. 3 eine Vorderansicht auf das Druckwiderlager, das Druckerchassis und eine Farbbandkassette und

    Fig. 4 einen senkrechten Querschnitt durch die Farbbandkassette im Bereich "A" gemäß Fig. 3 in vergrößertem Maßstab.



    [0013] Die Farbbandeinrichtung kann an jedem Drucker, der mit einem Farbband ausgerüstet ist, eingesetzt werden. Das Ausführungsbeispiel zeigt einen Matrixzeilendrucker und von diesem die Druckmechanik mit einem Druckelementträger 1. In dem Druckelementträger 1 sind antreibbare Druckelemente 2, z.B. Drucknadeln oder entsprechende Druckhämmer, angeordnet.

    [0014] Das Farbband 3 verläuft zur horizontalen Druckzeile 4 unter einem spitzen Winkel 5. Der Druckelementträger 1 schwingt in Zeilenrichtung, also horizontal, um eine feste Strecke, die z.B. nach beiden Seiten 6,5 mm beträgt, hin und her. Der spitze Winkel 5 ist daher auf die Anzahl der Drucknadeln 2, die z.B. 33 oder 66 betragen, abgestellt, und zwar so, daß die Drucknadeln 2 stets innerhalb der Farbbandbreite 6 aufschlagen. Wie in Fig. 1 gezeichnet, ist für das letzte, links außen liegende Druckelement 2a diese Forderung erfüllt.

    [0015] Der spitze Winkel 5 kann leicht über die Farbbandkassette 7 eingestellt werden (Fig. 2 und 3). Die Farbbandkassette 7 wird am linken Ende 7a angehoben und am rechten Ende 7b abgesenkt und entsprechend gelagert.

    [0016] Zu diesem Zweck ist das Druckerchassis 8 (Fig. 3), das parallel zum Druckwiderlager 9 verläuft und damit parallel zur Druckwalze 4 mit zwei Stehbolzen 10 und 11 versehen. Die Stehbolzen 10, 11 sind an ihren Enden mit Kugeln 12 ausgerüstet (Fig. 4). Der Stehbolzen 10 am Ende 7a ist um den eingestellten Betrag höher als der Stehbolzen 11, um den Winkel 5 zu erzielen. Die Stehbolzen 10 und 11 könnten selbstverständlich auch höheneinstellbar sein, indem der Bund 13 als Gewindemutter ausgeführt wird, wobei der jeweilige Schaft der Stehbolzen 10 und 11 Außengewinde tragen würde.

    [0017] Die Farbbandkassette 7 weist exakt über den Stehbolzen 10 und 11 Ausnehmungen 14 auf. Die Ausnehmungen 14 werden durch elastische Greifarme 15 und 16 gebildet, so daß die Kugeln 12 einrasten können. Feste Arme 17 begrenzen beim Einrasten den Rastweg endgültig.

    [0018] Das Farbband 3 wird wie üblich durch im Innern der Farbbandkassette angeordnete Rollenpaare 18 geführt (Fig. 3), wobei eine der Rollen angetrieben ist. Dieser Antrieb wird vom Druckerchassis 8 durch einen (nicht gezeigten) Antriebsmotor auf die Farbband-Antriebswelle 19 bzw. deren Kupplung 19a übertragen. Das Farbband 3 kann ohne den Antrieb auch über einen Drehknopf 20 von Hand bewegt, d.h. gespannt werden (wie aus Fig. 2 ersichtlich ist). Der Drehknopf 20 wird während des Transportes und für eine günstige flache Verpackung und Lagerung in eine Ausnehmung 21 versenkt eingesteckt, so daß das Gehäuse 7a der Farbbandkassette 7 vollkommen flach und ohne vorspringende Erhöhungen ist.


    Ansprüche

    1. Farbbandeinrichtung mit einer Farbbandaufnahme für Drucker, insbesondere für Matrixzeilendrucker, bei der ein gestrecktes Farbband außerhalb der Farbbandaufnahme zwischen den Druckelementen und einem Aufzeichnungsträger bzw. einem Druckwiderlager geführt ist,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß das Farbband (3) mit dem externen Abschnitt unter einem spitzen Winkel (5) zur horizontalen Druckzeile (4) verläuft, bei dem in Druckzeilenrichtung angeordnete Druckelemente (2) innerhalb der Farbbandbreite (6) anschlagbar sind.
     
    2. Farbbandeinrichtung nach Anspruch 1,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Farbbandkassette (7) einendig angehoben und anderendig abgesenkt zur horizontalen Druckzeile (4) gelagert ist.
     
    3. Farbbandeinrichtung nach den Ansprüchen 1 und 2,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Farbbandkassette (7) mittels zumindest zweier, auf die Schräglage der Farbbandkassette (7) in ihrer Höhe eingestellter Stehbolzen (10,11) aufgesetzt ist.
     
    4. Farbbandeinrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 3,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Stehbolzen (10,11) an ihren Enden mit Kugeln (12) versehen sind, die in Ausnehmungen (14) der Farbbandkassette (7) einrastbar sind.
     
    5. Farbbandeinrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 4,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß auf die, die Farbbandkassette (7) von unten durchdringende Farbband-Antriebswelle (19) ein abnehmbarer Drehknopf (20) aufsetzbar ist.
     
    6. Farbbandeinrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 5,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Farbbandkassette (7) eine weitere Ausnehmung (21) aufweist, in die der Drehknopf (20) zu Transport- bzw. Lagerzwecken versenkt einsetzbar ist.
     




    Zeichnung
















    Recherchenbericht