[0001] Die Erfindung geht aus von einer Einrichtung zum Anschluß eines Koaxialkabels an
eine symmetrische Dipolantenne mit einem Umsymmetrierungs- und gegebenenfalls einem
Transformationsglied, weiteren z.B. zu Anpassungszwecken und/oder dem Schutz vor statischen
Aufladungen vorgesehenen Bauelementen, sowie Kabelanschlußelementen, bei der alle
elektrischen und mechanischen Bauteile zusammen mit den Antennenanschlußteilen in
einem-Gehäuse aus Isolierstoff angeordnet sind.
[0002] Eine solche, als Kabelanschlußdose bezeichnete Einrichtung ist z.B. aus der DE-PS
11 06 375 bekannt (vergleiche insbesondere Fig. 1 und 4, sowie zugehörige Beschreibung).
Dieser zumindest bei Konsumantennen seit Jahren gebräuchliche, kostengünstige Aufbau
erfüllt zwar seine Aufgabe als Witterungsschutz für den Anschlußbereich der Antenne
und die elektrischen und mechanischen Bauteile, sowie als mechanische Befestigung
des Antennenanschlußkabels und der Antenne am Antennenträger. Durch die ungehinderte
Einwirkung des elektrischen Dipolfeldes, das bei symmetrischen Dipolantennen gerade
an der Anschlußstelle am stärksten ist, auf die meist auf einer in der Dipolebene
liegenden Platine angeordneten elektrischen und mechanischen Bauteile (z.B. λ/2 Umwegleitung,
;L/4 Transformationsleitung, Spulen und Kondensatoren, sowie Kabelanschlußklemmen
oder Steckverbinderelemente.) ergeben sich bei Antennen mit derartigen Kabelanschlußeinrichtungen
jedoch unerwünschte Nebenzipfel und Unsymmetrien des Antennendiagramms, die überdies
aufgrund von Fertigungsstreuungen durch unsymmetrische und zudem noch unterschiedliche
Anordnung und Größe der genannten Bauteile in der Massenfertigung von Antenne zu Antenne
verschieden sind.
[0003] Es sind zwar Kabelanschlußdosen bekannt (vgl. z.B. Meinke-Gundlach "Taschenbuch der
Hochfrequenztechnik", dritte Auflage 1968, Seite 394, Abb. 18.11 a oder den Aufsatz
in "Antennas and Propagation", 1959, vgl. insbesondere Fig. 11, Seite 154), bei denen
diese Auswirkungen durch vollständige metallische Kapselung in einem Symmetriertopf
bzw. zusätzlich durch damit leitend verbundene, die Dipole an den Anschlußstellen
umfassende λ/4-lange Metallhülsen vermieden sind. Diese Ausführungen sind jedoch sehr
teuer und eignen sich allenfalls für Sonderanwendungen (z.B. Meßantennen) aber nicht
für Serienantennen insbesondere des nicht kommerziellen Bereiches.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei einer Einrichtung gemäß Oberbegriff
des Anspruches 1 auf möglichst einfache und kostengünstige für die Mengenherstellung
geeignete Weise die schädlichen Wirkungen ungenauer Herstellung einerseits und des
Antennenfeldes auf die elektrischen und mechanischen Bauteile andererseits sicher
zu vermeiden.
[0005] Diese Aufgabe ist dadurch gelöst, daß die elektrischen und mechanischen Bauteile
von zwei zur Dipolebene etwa senkrechten, symmetrisch zu deren Mittelebene angeordneten,
am dipolfernen Ende leitend miteinander verbundenen Metallflächen seitlich möglichst
vollständig umfaßt sind, deren Länge ' 1/4 der mittleren Betriebswellenlänge ist und
deren Höhe wenigstens etwa das 0,3-fache der Länge beträgt.
[0006] Sofern die elektrischen und mechanischen Bauteile auf einer gemeinsamen Platine angeordnet
sind, umfassen die Metallflächen diese möglichst auf ihrer ganzen Länge und überragen
die Platinenoberflächen, auf denen die Bauteile angeordnet sind, nach Möglichkeit
über die 30% der Länge hinaus soweit es die Gehäusehöhe erlaubt. Der erfindungsgemäße
Aufbau in der Art einer kurzgeschlossenen X/4-Leitung (Lecherleitung) bewirkt, daß
die am offenen Ende maximale elektrische Feldstärke in Richtung zum Kurzschluß hin
bis auf Null abnimmt, wobei die Feldlinien von den Metallflächen zu den Dipolanschlüssen
hin verlaufen und darüberhinaus die Feldstärke mit kleiner werdendem gegenseitigen
Abstand der Metallflächen abnimmt.
[0007] Auf diese Weise ist der Innenraum zwischen den Metallflächen weitgehend vom Dipolfeld
entkoppelt, sodaß - insbesondere bei Anordnung der Bauteile in der Mittelebene und
an dem dipolfernen Endbereich - die störende Feldbeeinflussung nur noch minimal ist.
Außerdem enden die elektrischen Dipolfeldlinien auf den mechanisch definier. ten Oberflächen
der symmetrisch angeordneten Metallflächen.
[0008] Diese beiden Eigenschaften des erfindungsgemäßen, gegenüber der bekannten vollständigen
Kapselung äußerst kostengünstigen Aufbaus ermöglichen die Serienherstellung von derartigen
Antennen, die unabhängig von Unsymmetrien der Bauteileanordnung an sich, von durch
Fertigungsstreuungen verursachten unterschiedlichen Lagen der Bauteile sowie deren
Größe ein absolut symmetrisches Diagramm mit hoher Nebenzipfeldämpfung (-30 dB) und
eine hohe Rückflußdämpfung (≧20 dB) aufweisen. Die Konstruktion beinhaltet also trotz
der günstigen elektrischen Werte eine große Freiheit bei der Wahl der Lage und Größe
der elektrischen und mechanischen Bauteile (beispielsweise können billige und stabile
große Metallklemmen zum Kabelanschluß verwendet werden), sodaß eine äußerst kostengünstige
Herstellung ermöglicht ist.
[0009] Ein einfacher und stabiler Aufbau der erfindungsgemäßen Metallflächen in Form einer
Kammer ist in Anspruch 2 angegeben, wobei eine Ausführung gemäß Anspruch 3 besonders
geeignet für die Serienfertigung und damit kostengünstig ist. Bei Verwendung einer
Platine zur Aufnahme der elektrischen und mechanischen Bauteile kann diese zweckmäßigerweise
an dem U-förmigen Blechteil befestigt werden und bildet mit diesem zusammen auch bei
Benutzung eines dünnen Bleches eine mechanisch stabile Einheit.
[0010] Die durch eine Ausgestaltung der Erfindung nach Anspruch 4 erzielte Sperrtopfwirkung
ergibt im Resonanzfall, bei dem die Seitenwände und der im Inneren der Kammer angebrachte
Teil des koaxialen Anschlußkabels eine Länge von etwa
X/4 aufweisen, bereits eine gute Mantelwellenunterdrückung.
[0011] Diese Wirkung ist bei einer Ausführung der erfindungsgemäßen Einrichtung nach Anspruch
5 derart verstärkt, daß die Mantelwellensperre auch breitbandig mit ausreichender
Mantelwellenunterdrückung funktioniert.
[0012] Eine höhere Güte und damit Verbesserung der elektrischen Eigen- schafteD
-ist durch eine in Anspruch 6 beschriebene Ergänzung der erfindungsgemäßen Metallflächen
zu einem Topf erreichbar (bei sehr flachen Gehäusen sind damit u.U. die zu Anspruch
1 beschriebenen Vorteile erst in vollem Umfange gegeben). Dabei ist die Erhöhung des
Aufwandes bei Verwendung billigen Rohrmaterials gering.
[0013] Die in den Ansprüchen 7 und 8 angegebene Lösung, als Metallflächen keine gesonderten
Bauteile zu verwenden, sondern dafür die sowieso vorhandenen Gehäuseinnenwände direkt
oder als Metallbelagsträger (Metallisierung oder aufgebrachte Metallfolie) zu benutzen,
ist platzsparend und in vielen Fällen auch besonders kostengünstig. Die anschlußseitigen
Endteile der Dipole sind dabei natürlich isoliert durch die Seitenwände geführt.
[0014] Mit Hilfe der in Anspruch 9 angeführten Mittel zur elektrischen Verlängerung der
seitlichen Metallflächen ist auf einfache und wirkungsvolle Weise auch bei einem kleinen
Gehäuse ein optimaler Einsatz der Erfindung ermöglicht, wobei der Idealfall ;
L/4-langer Kammern ein in deren Innenraum extrem abgeschwächtes Feld gewährleistet.
Besonders günstig ist dabei eine Realisierung der Induktivität gemäß Anspruch 10,
die ganz besonders für eine billige
'Mengenherstellung geeignet ist.
[0015] Die Figuren zeigen ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Kabelanschlußeinrichtung
für einen nur teilweise dargestellten gestreckten Dipol. Dabei ist Fig. 2 eine Draufsicht
bei geöffnetem Gehäuse ohne Bauteileträger und Fig. 2 eine teilweise geschnittene
seitliche Ansicht.
[0016] In ein Kunststoffgehäuse 1 mit Gewindebohrungen 2 zur Schraubbefestigung eines nicht
dargestellten Deckels sind die den Antennenanschluß bildenden, ein Gewindeteil 3 aufweisenden
freien Endteile 4 des gestreckten Dipols 5 eingeführt und mittels je einer Mutter
6 befestigt. Über eine Kabelverschraubung 7 ist außerdem ein Koaxialkabel 8 dicht
und zugentlastet eingeführt.
[0017] Der elektrische Anschluß sowohl des Dipols 5 über eine λ/2-Umwegleitung 9 zur Umsymmetrierung
und eine λ/4-Transformationsleitung 10 zur Impedanzanpassung an das Koaxialkabel 8
erfolgt mittels einer einseitig kaschierten, auf einem Abstandsstück 11 und mit Schrauben
12 auf den Endteilen 4 in der Dipolebene auf halber Gehäusehöhe befestigten Platine
13. Das Koaxialkabel 8 ist darauf mit Hilfe je einer Schraubklemme 14, 15 für den
Außenleiter 16 und den Innenleiter 17 mechanisch und elektrisch angeschlossen. Weiterhin
sind auf der Platine zwei Spulen 18 zur Verhinderung statischer Aufladungen sowie
ein Anpassungskondensator 19 vorgesehen. Die Platine 13 ist von einem an ihr anliegenden,
zum Dipolanschluß hin offenen U-förmigen Blechteil 20 mit parallelen, zur Dipolebene
bzw. Platine senkrechten Seitenwänden 21 und einem dazu senkrecht verlaufenden Basisteil
22 eng umfaßt. Die etwa λ/4-langen Seitenwände 21 reichen fast bis an die Dipolanschlußenden
4 heran, die Höhe des Blechteils 20 entspricht annähernd der nutzbaren Innenhöhe des
Gehäuses 1.
[0018] Das Gehäuse 1 mit dem Dipol 5 ist mit einer Schraubverbindung 23 sowie einer in einen
Gewindedurchzug des Abstandsstücks 11 eingedrehten Schraube 24 an einem metallischen
Winkelstück 25 angebracht, das Bohrungen 26 zur Schraubbefestigung an einem Antennenträger
aufweist.
[0019] Antennenträger, Winkelstück 25, Abstandsstück 11, Basisteil 22, Außenleiter 16 und
der Massebelag der Platine 13 sind damit leitend verbunden.
[0020] Aufbau und Anordnung des U-förmigen Blechteils 20, sowie die beschriebenen Masseverbindungen
bewirken auf kostensparende Weise einerseits eine breitbandige Mantelwellensperre
und zum anderen, daß die elektrischen sowie mechanischen Bauteile weitgehend vom elektrischen
Dipolfeld unbeeinflußt sind und die Feldlinien auf eine definierte Oberfläche auftreffen,
wodurch weitgehend unabhängig von der Größe und Anordnung der Bauteile reproduzierbar
bei hoher Symmetrie des Antennendiagramms eine Nebenzipfeldämpfung von Z 30 dB und
eine Rückflußdämpfung von Z 20 dB erreicht ist.
1. Einrichtung zum Anschluß eines Koaxialkabels an eine symmetrische Dipolantenne
mit einem Umsymmetrierungs- und gegebenenfalls einem Transformationsglied, weiteren
z.B. zu Anpassungszwecken und/oder zum Schutz vor statischen Aufladungen vorgesehenen
Bauelementen, sowie Kabelanschlußelementen, bei der alle elektrischen und mechanischen
Bauteile zusammen mit den Antennenanschlußteilen in einem Gehäuse aus Isolierstoff
angeordnet sind, dadurch gekennzeichnet, daß die elektrischen und mechanischen Bauteile-(9,
10, 14, 15, 18, 19) von zwei zur Dipolebene etwa senkrechten, symmetrisch zu deren
Mittelebene angeordneten, am dipolfernen Ende leitend miteinander verbundenen Metallflächen
(21) seitlich möglichst vollständig umfaßt sind, deren Länge = einem Viertel der mittleren
Betriebswellenlänge ist und deren Höhe wenigstens etwa das 0,3-fache der Länge beträgt.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die dipolferne leitende
Verbindung der Metallflächen (21) ebenfalls eine mit diesen einstückige Metallfläche
(22) ist.
3. Einrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Metallflächen
als U-förmiges Blechteil (20) mit zwei Seitenwänden (21) und einem dazu senkrechten
Basisteil (22) ausgebildet ist, in dessen offenem Endteil die Dipolanschlüsse liegen
und durch dessen Basisteil (22) das Koaxialkabel (8) geführt ist.
4. Einrichtung nach Anspruch 2, bei der die elektrischen und mechanischen Bauteile
auf einer Platine angeordnet sind, dadurch gekennzeichnet, daß der Außenleiter (16)
des Koaxialkabels (8) und der Massebelag der Platine (13) mit den Metallflächen, vorzugsweise
dem Basisteil (22) galvanisch verbunden sind.
5. Einrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die von der Kabelanschlußstelle
der Platine (13) bis zum Dipolanschluß reichende koaxiale Speiseleitung (10) eine
Länge von 5 einem Viertel der mittleren Betriebswellenlänge aufweist und das Basisteil
(22) über eine metallische Gehäusehalterung (25) leitend mit einem metallischen Antennenträger
verbunden ist.
6. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß durch
eine zusätzliche Boden- und Deckelfläche ein zum Dipolanschluß hin offener Topf gebildet
ist.
7. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekenn - zeichnet, daß wenigstens
ein Teil der Metallflächen als mit Metallbelag versehene Innenwände des Gehäuses ausgebildet
sind.
8. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekenn - zeichnet, daß das
Gehäuse wenigstens teilweise aus Metallwänden besteht, die zugleich die Metallflächen
bilden.
9. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekenn - zeichnet, daß zur
elektrischen Verlängerung der seitlichen und gegebenenfalls der Boden- und Deckel-Metallflächen
ein gegenüberliegende Metallflächen miteinander verbindender Kondensator am dipolnahen
offenen Ende und/oder eine diese verbindende Induktivität am dipolfernen (kurzgeschlossenen)
Ende vorgesehen ist.
10. Einrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Induktivität durch
eine mäanderförmige Ausbildung des dipolfernen Endteils der seitlichen und gegebenenfalls
auch der Boden- und Deckel-Metallflächen gebildet ist.