[0001] Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zur Begrenzung des Staudruckes einer Auspuffmotorbremse,
bei der in einem Auspuffrohr eine Drosselklappe von einer Offenstellung in eine Geschlossenstellung
beweglich gelagert ist und eine die in Geschlossenstellung befindliche Drosselklappe
passierende Ausnehmung vorgesehen ist.
[0002] Um nachteilige Wirkungen des Staudruckes auf den Motor zu vermeiden, ist es erwünscht,
den Staudruck einer Auspuffmotorbremse bei geschlossener Drosselklappe in der Höhe
nach oben hin zu begrenzen. Eine durch die Praxis bekannte Einrichtung zur Begrenzung
besteht nur aus der passierenden Ausnehmung, die ein ständig offener Durchbruch in
der Drosselklappe ist. Dieser ständig offene Durchbruch verhindert bei niedriger Drehzahl
des Motors den Aufbau eines ausreichenden Staudruckes und bewirkt auch dann eine Verminderung
des Staudruckes, wenn die Verminderung nicht erwünscht ist.
[0003] Eine Aufgabe der Erfindung ist es somit, eine Einrichtung der eingangs genannten
Art zu schaffen, welche unter Berücksichtigung der Gegebenheiten einer Motorbremse
und der von einer Motorbremse gewünschten Eigenschaften erst bei Erreichen einer vorgegebenen
oberen Staudruckgrenze wirksam wird. Die erfindungsgemäße Einrichtung ist, diese Aufgabe
lösend, dadurch gekennzeichnet, daß die passierende Ausnehmung eine im Auspuffrohr
vorgesehene Ventilbohrung ist, die bei der Stirnfläche der in Geschlossenstellung
befindlichen Drosselklappe angeordnet ist und die Drosselklappe-Stirnfläche beiderseits
um mindestens ein Fünftel ihres Durchmessers überragt und ein in der Ventilbohrung
verschieblicher Ventilkörper in die Schließstellung mittels einer Feder gedrängt ist,
die mit Abstand vom Auspuffrohr angeordnet ist.
[0004] Die Feder ist in ihrer Kraft auf die vorgegebene obere Staudruckgrenze eingestellt
und läßt den Ventilkörper zurückweichen, wenn diese Staudruckgrenze erreicht ist.
Hierdurch wird die Ventilbohrung frei, und Gas kann durch die Ventilbohrung die Drosselklappe-Stirnfläche
passieren. Diese Einrichtung zur Begrenzung ist wenig aufwendig und bewirkt keine
oder höchstens vernachlässigbar wenig zusätzliche Geräuschentwicklung der Auspuffmotorbremse.
Die Temperaturabhängigkeit der Federkraft der Feder ist durch den Abstand der Feder
von dem Hitze abstrahlenden Auspuffrohr berücksichtigt. Die Einrichtung arbeitet also
geräuscharm und unabhängig von der Temperatur des Abgasrohres.
[0005] Besonders zweckmäßig und vorteilhaft ist, wenn die Ventilbohrung bzw. der Ventilkörper
die Drosselklappe-Stirnfläche beiderseits um mindestens ein Viertel des Durchmessers
überragt. Eine Vergrößerung des Überragens ergibt nicht nur eine Vergrößerung des
Durchlaß-Querschnittes. Da der das Ventil öffnende Druck nur auf den einen überragenden
Bereich des Ventilkörpers wirkt und die Federkraft der erwünschten Robustheit wegen
nicht zu niedrig anzusetzen ist, ist eine erhebliche bzw. gesteigerte Größe des überragenden
Bereiches des Ventilkörpers erwünscht.
[0006] Besonders zweckmäßig und vorteilhaft ist es auch, wenn die Feder im Rahmen des festgelegten
Hubweges des Ventilkörpers eine ansteigende Federkennlinie aufweist. Der Ventilkörper
öffnet also nicht bei jedem Überschreiten der festgelegten oberen Staudruckgrenze
gleich vollständig, sondern mit wachsendem Überschreiten weiter. Da bei der Feder
mit einer Kompressionszunahme ein Kraftanstieg verbunden ist, wird das Ventil bei
einem geringen Überschreiten der oberen Staudruckgrenze nur wenig geöffnet.
[0007] Die Druckfeder ist zum Beispiel eine Gasdruckfeder; in der Regel wird aber der Einfachheit
wegen eine mechanische Feder verwendet. Obzwar alle geeigneten mechanischen Federn
einsetzbar sind, wird in der Regel der Einfachheit wegen eine Wendel feder verwendet.
[0008] Besonders zweckmäßig und vorteilhaft ist es noch, wenn Ventilbohrung und Ventilkörper
mit Abstand vom untersten Bereich des Auspuffrohres, vorzugsweise in dessen obersten
Bereich, angeordnet sind. Hierdurch wird das Eindringen von Kondenswasser in das Ventil
vermindert bzw. verhindert.
[0009] Besonders zweckmäßig und vorteilhaft ist es auch, wenn sich hinter dem Ventilkörper
an die Ventilbohrung eine an sich gasdichte Kappe anschließt, in der eine die Feder
abstützende Druckscheibe verschiebbar geführt ist, und der Raum zwischen dem in Schließstellung
befindlichen Ventilkörper und der Drehscheibe über einen Entlastungskanal an das Auspuffrohr
hinter der in Geschlossenstellung befindlichen Drosselklappe angeschlossen ist. Da
zwischen Ventilkörper und Ventilbohrung ein beachtliches Spiel vorhanden sein muß,
dringt Gas unter Druck hinter den Ventilkörper. Dieses Gas kann dann abströmen, wenn
sich der Ventilkörper in Geschlossenstellung befindet.
[0010] Bei einer Ausführungsform ist die Stirnfläche des Ventilkörpers, angepaßt an die
Krümmung der Innenfläche des Auspuffrohres, rinnenartig gekrümmt und ist der Ventilkörper
gegen Drehungen um die eigene Achse gesichert. Besonders zweckmäßig und vorteilhaft
ist es jedoch, wenn der Ventilkörper in der Ventilbohrung drehbar gestaltet und angeordnet
ist und die Stirnfläche des Ventilkörpers kugelschalenförmig gehöhlt ist, wobei der
Radius der Kugelschale dem Innenradius des Auspuffrohres angepaßt ist. Der Ventilkörper
darf sich jetzt um seine Mittelachse drehen, und es entfallen drehungsverhindernde
Gleitführungen.
[0011] Die Drosselklappe ist zum Beispiel schiebbar oder drehbar gelagert; bei drehbarer
Lagerung sind z.B. für die Geschlossenstellung Anschläge im Auspuffrohr vorgesehen;
eine elliptische Gestaltung einer drehbar gelagerten Drosselklappe ist denkbar. Die
Drosselklappe hat bei Geschlossenstellung entlang ihrem Umfang Luft bzw. ausreichendes
Spiel gegenüber dem Auspuffrohr. Der Weg des Ventilkörpers ist nach vorne hin durch
Anschlag begrenzt, um ein Eindringen des Ventilkörpers in das Innere des Auspuffrohres
zu verhindern. Der Weg des Ventilkörpers ist auch nach hinten hin durch Anschlag begrenzt,
da ab einem bestimmten Öffnungshub der Durchlaß-Querschnitt der Ventilbohrung zwischen
den beiden Seiten der Drosselklappe nicht mehr wächst.
[0012] In der Zeichnung ist eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung dargestellt und
zeigt:
Fig. 1 einen Schnitt einer Einrichtung zur Begrenzung des Staudruckes einer Auspuffmotorbremse,
bei schließendem Ventilkörper,
Fig. 2 die Darstellung gemäß Fig. 1 bei öffnendem Ventilkörper
Fig. 3 eine Vorderansicht der Einrichtung gemäß Fig. 1 und
Fig. 4 eine Seitenansicht der Einrichtung gemäß Fig. l.
[0013] Gemäß Zeichnung ist ein Stück eines im Querschnitt kreisförmigen Auspuffrohres 1
vorgesehen, in dem eine Drosselklappe 2 um eine Achse 3 schwenkbar angeordnet ist,
die sich mittig in halber Höhe des Innendurchmessers des Auspuffrohres befindet. Die
Drosselklappe 2 ist elliptisch gestaltet und befindet sich, wie Fig. 1, 2 und 4 erkennen
lassen, in einer leichten Schräglage, wenn sie sich in Geschlossenstellung befindet.
Die Drosselklappe 2 wendet in Geschlossenstellung der Innenseite des Auspuffrohres
1 eine umlaufende Stirnfläche 4 zu. Das Schwenken der Drosselklappe 2 aus der in Fig.
4 gestrichelt gezeigten Geschlossenstellung in eine waagerechte Offenstellung und
zurück erfolgt über einen Kurbeltrieb 5 mittels einer Kolben-Zylinder-Einrichtung
6.
[0014] An der Oberseite des Auspuffrohres 1 ist ein Ventilgehäuse 7 vorgesehen, das sich
auf die Landung des Auspuffrohres erstreckt und dieses nach außen hin verdeckt. Das
Ventilgehäuse 7 bildet eine im Querschnitt kreisrunde Ventilbohrung 8, die sich auf
der dem Inneren des Auspuffrohres 1 zugewendeten Seite absatzartig verjüngt und so
einen inneren Anschlag 9 bildet. Die Ventilbohrung 8 nimmt einen Ventilkörper 10 auf,
der sich in Richtung von innen nach außen absatzartig erweitert und in Schließstellung
an dem Anschlag 9 des Ventilgehäuses anliegt. Der Ventilkörper 10 weist dem Inneren
des Auspuffrohres zugewendet eine kugelschalenförmig gehöhlte Stirnfläche 11 auf und
überragt die Stirnfläche 4 der Drosselklappe 2 in Achsrichtung des Auspuffrohres 1
gesehen beiderseits mit einem beachtlichen Bereich.
[0015] Der Ventilkörper 10 trägt an der Rückseite einen länglichen Stempel 12, der in eine
Kappe 13 ragt. Diese Kappe 13 ist an das Ventilgehäuse 7 angesetzt und an diesem mittels
Sprengring gesichert. Ein vorderer umgebogener Endstreifen der Kappe bildet für den
Ventilkörper 10 einen hinteren Anschlag 14, der die Hin- und Herbewegung des Ventilkörpers
nach hinten hin begrenzt. Am hinteren Ende des Stempels 12 ist eine Druckscheibe 15
vorgesehen, die in der zylindrischen Kappe 13 gleitbar geführt ist. Auf der Abströmseite
der geschlossenen Drosselklappe 2 mündet in das Auspuffrohr 1 ein im Querschnitt recht
großer Entlastungskanal 16, der in die Ventilbohrung8derart mündet, daß er bei vorgeschobener
Stellung des Ventilkörpers 10 von diesem nur teilweise verschlossen ist, d.h. daß
er teilweise offen ist, und daß er gemäß Fig. 2 auch bei völlig zurückgeschobenem
Ventilkörper zumindest teilweise offen ist, d.h. vom Ventikörper nur teilweise versperrt
ist.
[0016] An der Rückseite der Druckscheibe 15 ist eine wendelförmige, aus Draht bestehende
Feder 17 abgestützt, die nach außen hin am Boden der Kappe abgestützt ist. Die Abstützung
erfolgt über eine Verstelleinrichtung 18, die aber nicht vorgesehen zu sein braucht.
[0017] Bei vorgeschobener Stellung des Ventilkörpers 10 gemäß Fig. 1 ist die Feder 17 bereits
gespannt; bei zurückgeschobener Stellung des Ventilkörpers 10 gemäß Fig. 2 ist die
Feder 17 verstärkt gespannt. Wie Fig. 3 und 4 erkennen lassen, läßt sich die Drosselklappe
2 aus der waagerechten, d.h. parallel zur Mittelachse des Auspuffrohres 1 verlaufenden
Offenstellung in die quer zu der Mittelachse verlaufende Geschlossenstellung bringen.
1. Einrichtung zur Begrenzung des Staudruckes einer Auspuffmotorbremse, bei der in
einem Auspuffrohr eine Drosselklappe von einer Offenstellung in eine Geschlossenstellung
beweglich gelagert ist und eine die in Geschlossenstellung befindliche Drosselklappe
passierende Ausnehmung vorgesehen ist, dadurch qekennzeichnet, daß die passierende
Ausnehmung eine im Auspuffrohr (1) vorgesehene Ventilbohrung (8) ist, die bei der
Stirnfläche (4) der in Geschlossenstellung befindlichen Drosselklappe (2) angeordnet
ist und die Drosselklappe-Stirnfläche beiderseits um mindestens ein Fünftel ihres
Durchmessers überragt, und ein in der Ventilbohrung verschieblicher Ventilkörper (10)
in die Schließstellung mittels einer Feder (17) gedrängt ist, die mit Abstand vom
Auspuffrohr angeordnet ist.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Ventilbohrung (8)
bzw. der Ventilkörper (10) die Drosselklappe (2) -Stirnfläche (4) beiderseits um mindestens
ein Viertel des Durchmessers überragt.
3. Einrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch qekennzeichnet, daß die Feder (17)
im Rahmen des festgelegten Hubweges des Ventilkörpers (10) eine ansteigende Federkennlinie
aufweist.
4. Einrichtung nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch qekennzeichnet, daß Ventilbohrung
(8) und Ventilkörper (10) mit Abstand vom unteren Bereich des Auspuffrohres (1) vorzugsweise
in dessen obersten Bereich angeordnet sind.
5. Einrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch qekennzeichnet, daß
sich hinter dem Ventilkörper (10) an die Ventilbohrung (8) eine an sich gasdichte
Kappe (13) anschließt, in der eine die Feder (7) abstützende Druckscheibe (15) verschiebbar
geführt ist, und der Raum zwischen dem in Schließstellung befindlichen Ventilkörper
(10) und der Druckscheibe (15) über einen Entlastungskanal (16) an das Auspuffrohr
(1) hinter der in Geschlossenstellung befindlichen Drosselklappe (2) angeschlossen
ist.
6. Einrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch qekennzeichnet, daß
der Ventilkörper (10) in der Ventilbohrung (8) drehbar gestaltet und angeordnet ist
und die Stirnfläche (11) des Ventilkörpers (10) kugelschalenförnig gehöhlt ist, wobei
der Radius der Kugelschale dem Innenradius des Auspuffrohres (1) angepaßt ist.
1. Einrichtung zur Begrenzung des Staudruckes einer Auspuffmotorbremse, bei der in
einem Auspuffrohr eine Drosselklappe von einer Offenstellung in eine Geschlossenstellung
beweglich gelagert ist und eine die in Geschlossenstellung befindliche Drosselklappe
passierende Ausnehmung vorgesehen ist, dadurch qekennzeichnet, daß die passierende
Ausnehmung eine im Auspuffrohr (1) vorgesehene Ventilbohrung (8) ist, die bei der
Stirnfläche (4) der in Geschlossenstellung befindlichen Drosselklappe (2) angeordnet
ist und die Drosselklappe-Stirnfläche beiderseits um mindestens 1/5 ihres Durchmessers
überragt, und ein in der Ventilbohrung verschieblicher Ventilkörper (10) in die Schließstellung
mittels einer Feder (17) gedrängt ist, mit Abstand vom Auspuffrohr angeordnet ist,
daß der Querschnitt des Auspuffrohres rund, die Drosselklappe elliptisch und die Drosselklappe
bei Geschlossenstellung in einer leichten Schräglage ist, sowie daß eine solche Anordnung
der Ventilbohrung (8) vorgesehen ist, daß die Stirnfläche (4) der Drosselklappe (2)
nur bei deren Geschlossenstellung bei der Ventilbohrung bzw. dem Ventilkörper (10)
angeordnet ist, wobei die Stirnfläche (11) des Ventilkörpers (10) angepaßt an die
Krümmung der Innenfläche des Auspuffrohres (1) gekrümmt ist. (Es folgen die ursprünglichen
Ansprüche 2 - 6.)