[0001] Die Erfindung betrifft ein Aluminiumprofil, bestehend aus Außenschale und Innenschale
mit jeweils mindestens einer Stegverbindungskammer zur Aufnahme eines Isolierstegs.
Die Aluminiumprofile können einstückig oder mehrstückig gepreßt sein.
[0002] Aluminiumprofile, die aus mindestens zwei thermisch getrennten Einzelprofilen mit
einem dazwischen angeordneten Isoliersteg bestehen, lassen sich auf verschiedene Weise
herstellen. So ist es bekannt, Isolierstege nach einer Primerung in die Stegverbindungskammer
einzugießen. Dadurch lassen sich allerdings keine schubfesten Verbindungen herstellen,
die nach üblicher Oberflächenbehandlung (Eloxieren bzw. Lackieren) in axialer Richtung
mehr als 200 bis 300 kp pro 100 mm übertragen können.
[0003] Aufgabe der Erfindung ist es, bei einem Aluminiumprofil die Schubfestigkeit in axialer
Richtung zu verbessern. Erfindungsgemäße wird dies durch die in den Patentansprüchen
angegebenen Merkmale erreicht.
[0004] Es hat sich herausgestellt, daß bei einem Zweisteg-Verbundprofil Schubfestigkeiten
erreicht werden können, die bei 400 - 900 kp pro 100 mm Probenlänge liegen. Diese
Schubfestigkeitswerte werden dadurch erreicht, daß die Perforation in den Seitenwänden
der Stegverbindungskammer eine
[0005] zusätzlicheHaftung zwischen Isoliersteg und Grundprofil ermöglicht. Dabei ist daran
gedacht, die Perforation so durchzuführen, daß nasen und/oder wulstförmige Erhebungen
in der Innenseite der Stegverbindungskammer zum Isoliersteg hin stehenbleiben, so
daß eine Verzahnung zwischen dem Metall- und Isoliersteg erfolgt. Die Verklammerung
kann bei Gießharzverbund noch dadurch verbessert werden, daß der Gießharz in die Hohlräume
der Perforation eindringt und diese vollständig ausfüllt.
[0006] Die Erfindung wird im folgenden anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert-.
[0007] Es zeigen
Fig. 1 Längsschnitt durch ein erfindungsgemäß hergestelltes Profil.
Fig. 2 Querschnitt durch ein erfindungsgemäß hergestelltes Profil.
Fig. 3 Prinzipielle Darstellung des erfindungsgemäßen Profiles im Querschnitt.
Fig. 4 Querschnitt durch ein einstückig gepresstes Profil ohne Isolierstege.
Fig. 5 Querschnitt durch ein mehrstückig gepresstes Profil.
Fig. 6 Perspektivische Ansicht von zwei zu verbindenden Aluminiumprofilen mit einer
Ausklinkung der Stegverbindungskammer.
Fig. 7 Perspektivischer Querschnitt durch ein einteilig gepreßtes Aluminiumprofil
mit Perforation des eingelegten Isolierstegs.
Fig. 8 Ansicht nach Fig. 7 mit Perforationen vor dem Ausgießen oder Einschieben des
Isolierstegs.
[0008] In Fig. 1 ist eine Schale des Aluminiumprofils während der Perforierung dargestellt,
wobei mit Ziffer 1 der obere Bereich und mit Ziffer 2 der untere Bereich einer Schale
benannt ist. Diese wird durch zwei rotierende Werkzeugräder 3, 4 in die Seitenwände
5, 6 vorgenommen, wobei je nach Form der Werkzeuge Perforierungen, Einbuchtungen oder
Eindrückungen entstehen.
[0009] In Fig. 2 ist das Aluminiumprofil im Querschnitt bei der Herstellung der Perforierungen
dargestellt. Die Perforationsräder 7, 8 bzw. 9, 10 drücken in die Seitenwände 12,
13 bzw. 14, 15. Dadurch werden die Isolierstege 16, 17 der Außen- und Innenschale
in der Stegverbindungskammer verklammert.
[0010] In Fig. 3 ist die Stegverbindungskammer 31 einer Prbfilschale im Querschnitt dargestellt.
Es ist gleichgültig, ob die Seitenwand 32 oder 33 vor oder nach dem Einbringen des
Gießharzes eingedrückt wird. Bevorzugt ist es jedoch, die Eindrückung in Form einer
Perforation vor dem Eingießen des Harzes durchzuführen, da dann eine Verklammerung
in der Stegverbindungskammer besonders intensiv erfolgt. Die Gießharzprofile sollen
so konstruiert werden, daß sie im Bereich, wo das Gießharz mit dem Aluminiumprofil
verbunden ist, mit einem Zahnrad eingedrückt werden, und zwar so, daß die herausgedrückten
Flächen als Zacken und Hohlräume beim Gießen umschlossen und gefüllt werden.
[0011] Fig. 4 zeigt ein einstückig gepreßtes Profil ohne Isoliersteg. Dieses kann durch
geeignete Verfahrensschritte in ein Profil gemäß Fig. 2 umgewandelt werden.
[0012] Fig. 5 zeigt ein mehrstückig gepreßtes Profil, das mit Polyamid-Leisten miteinander
verbunden ist.
[0013] Grundsätzlich kann die Verformung des Isoliersteges vor oder nach dem Eingießen des
Gießharzes eingebracht werden.
[0014] Es können auch Verformungen in feste Polyamidleisten vorgenommen werden. Bevorzugt
ist die Verformung vor dem Eingießen gemäß Anspruch 6.
[0015] Bei dem Eingießen wird ein Profil gemäß Figur 4, bestehend aus Außen- und Innenschale
41, 42 im Bereich der Stegverbindungskammern 43 - 46 mit Gießharz ausgegossen und
anschließend werden die Hilfsstege 47, 48 abgetrennt. Dann erfolgt die Perforierung
wie im Zusammenhang mit Figur 2 bereits erläutert ist. Es können auch feste Polyamidleisten
oder andere Kunststoffe von der Stirnseite eingeschoben und durch Perforation festgesetzt
werden.
[0016] In Figur 5 sind die Außen- und Innenschale 51, 52 über Polyamidleisten 53, 54 verbunden.
Nach dem Einlegen der Polyamidleisten werden in die Seitenwände der Stegverbindungskammern
Perforierungen eingebracht, wobei Eindrückungen und/oder Einbuchtungen bis in die
Polyamidleiste reichen. Dadurch entsteht eine feste Verkammerung zwischen den Polyamidleisten
und den Profilen.
[0017] Bei bestimmten Oberflächenveredelungen muß das Verbundprofil höheren Temperaturen
ausgesetzt werden. Da das Gießharz bei einer Trocknungstemperatur von 240°C ausgast
: und sich ausdeht, können thermische Längenänderungen in axialer Richtung durch die
Perforation im Steg vermieden werden. Gleichzeitig kann Gas durch die Perforation
entweichen, wodurch die durch das Ausgasen hervorgerufenen zusätzlichen Längenänderungen
verringert werden.
[0018] In Figur 6 ist das Aluminiumprofil, bestehend aus Außenschale und Innenschale sowie
den jeweiligen Stegverbindungskammern 58, 59 während des Ausklinkens der Seitenwände
56, 57,dargestellt. Es ist zu erkennen, daß die Seitenwand 56 unmittelbar auf der
Polyamid-Leiste 55 aufliegt während zwischen der Seitenwand 57 und der Polyamid-Leiste
ein Hohlraum angeordnet ist. Dieser Unterschied soll bewirken, daß im Falle der Seitenwand
56 die Klinken 60 - 65 beim Einpressen durch das Werkzeug 68 direkt in die Polyamid-Leiste
55 eingedrückt werden. Demgegenüber ist bei der Seitenwand 57 vorgesehen, daß von
dem Werkzeug 69 zunächst die Klinken frei geformt werden und dann anschliessend durch
Beidrücken der Seitenwand 57 mit der Polyamid- Leiste verklammert werden.
[0019] In Fig. 6 ist ferner zu erkennen, daß der Isoliersteg 55 im Bereich der Stegverbindungskammer
58, 59 verdickt ist, wobei die Verdickung in eine entsprechend ausgeformte Seitenwand
66, 67 der Stegverbindungskammer eingreift. Mit dieser Verdickung kann bei besonders
hohen Drücken der Werkzeuge 68, 69 eine Schwächung der Polyamid-Leiste 55 verhindert
werden.
[0020] In Fig. 7 ist das Aluminiumprofil 70 mit bereits eingeschobenen Isolierstegen 71,
72 dargestellt. Es ist zu erkennen, daß die Werkzeuge 73 - 76 eine Verklammerung von
Außen durch die Seitenwände der Stegverbindungskammern 77 - 80 bewirken. Einzelne
scharfkantige Erhebungen 81 sind in der Seitenwand der Stegverbindungskammer 79 zu
erkennen.
[0021] Mit den Trennwerkzeugen 82, 83 wird der Metallsteg 84 ausgeschnitten, der nur während
der Fertigung des einstückigen Metallprofils benötigt wurde. Danach ist das Aluminiumprofil
zweischalig ausgebildet, wobei die Verbindung über die Isolierstege 71, 72 erfolgt.
[0022] In Fig. 8 ist analog zu Fig. 7 die Perforation des Aluminiumprofils ohne vorheriges
Einschieben der Isolierstege dargestellt. Diese Herstellungsweise wird insbesondere
dann angewendet, wenn Isolierleisten durch Ausschäumen#der Stegverbindungskammern
im Aluminiumprofil selbst hergestellt werden. Fig. 9 zeigt ein Aluminiumprofil mit
einer Stegkammer 90, in das feste Materialien 91, wie z.B. Holz oder Kunststoff, mittels
einer Eindrückrolle 92 eingelegt werden. Nach dem Einlegen wird das feste Material
91 mit den Seitenwänden 93, 94 durch Perforation verbunden. Diese Perforation erfolgt
über die Werkzeuge 95, 96. Zusätzlich können in den Seitenwänden der Kammer 90 Widerhaken
oder Verzahnungen 97, 98 eingeformt werden.
1. Aluminiumprofil, bestehend aus Außenschale und Innenschale mit jeweils mindestens
einer Stegverbindungskammer zur Aufnahme eines Isolierstegs, dadurch gekennzeichnet,
daß mindestens eine Seitenwand (5, 6 bzw. 32, 33, 56,57) der Stegverbindungskammer
(31, 58, 59) Eindrückungen und/oder Einbuchtungen aufweist, die von der Außenseite
der Stegverbindungskammer her scharfkan- tig in den Isoliersteg (16, 17, 54, 54, 55) hineinragen.
2. Aluminiumprofil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens eine Seitenwand
(5,6 bzw. 32,33, 56,57) der Stegverbindungskammer (31, 58, 59) perforiert ist.
3. Aluminiumprofil nach den Ansprüchen 1-2, dadurch gekenn- zeichnet, daß die Seitenwand (5,6 bzw. 32,33, 56,57) der Stegverbindungskammer
(31, 58, 59) im Perforationsbereich Eindrückungen und/oder Einbuchtungen sowie nasen-
oder wulstförmige Erhebungen (11) aufweist.
4. Aluminiumprofil nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Seitenwände (56, 57) dreieckförmig ausgeklinkt sind und die Klinken (60-65)
mit der Dreiecksspritze tief in den Isoliersteg (55) hineingedrückt sind.
5. Aluminiumprofil nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß der Isoliersteg (55) im Bereich der Stegverbindungskammer (58, 59) verdickt ist,
wobei die Verdickung in eine entsprechend ausgeformte Seitenwand (66, 67) der Steaverbindung
eingreift.
6. Verfahren zur Herstellung eines Aluminiumprofils nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß mit einem zahn-, stift-, kegel- oder spatenförmigen
Werkzeug in mindestens eine Seitenwand der Stegverbindungskammer von der Außenseite
des Profils eine Eindrückung, Einbuchtung oder Perforation eingebracht wird.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Werkzeuge auf einer
rotierenden Scheibe angeordnet sind.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Einbuchtung,
Eindrückung oder Perforation vor dem Eingießen des Isolierstegs durchgeführt wird.
9. Verfahren zur Herstellung eines Aluminiumprofils nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Perforation nach dem Einlegen oder Einschieben
des Isolierstegs in diesen hinein vorgenommen wird.
10. Verfahren zum Verbinden eines Profils mit Stegen, Leisten oder anderen Profilen,
die in eine Stegverbindungskammer eingreifen, dadurch gekennzeichnet, daß nach dem
Einlegen der Stege, Leisten oder anderen Profile mindestens eine Seitenwand der Stegverbindungskammer
perforiert und/oder mit nasen-, wulst- oder spatenförmigen Eindrücken versehen wird.
11. Aluminiumprofil mit einer Nut zur Aufnahme von festen Materialien wie Holz und
Kunststoff, dadurch gekennzeichnet, daß die Seitenwand der Nut perforiert ist, wobei
die bei der Perforation ausgestoßenen Ränder der Perforationsbohrung mit dem festen
Material verklammert sind.