[0001] Die Erfindung betrifft eine Blattabzugseinrichtung der im Oberbegriff des Anspruches
1 genannten Art.
[0002] Derartige Blattabzugseinrichtungen finden vor allem in Geldscheinausgabeautomaten
Verwendung. Das in der Kassette befindliche Geldpaket wird durch das Andruckelement
gegen eine Stirnwand der Kassette gedrückt. Diese ist so ausgebildet, daß der jeweils
vorderste Geldschein sich in Kontakt mit den durch diese Stirnwand hindurchgreifenden
Abzugselementen befindet; diese Abzugselemente sind im allgemeinen als Abzugsrollen
ausgebildet, können aber zum Beispiel auch Abzugsfinger oder dergleichen sein.
[0003] Die Antriebseinrichtung hält das Andruckelement in ständiger Anlage gegen den Blattstapel,
so daß dieser bei Entnahme von Blättern stets in entsprechendem Maß nachgeschoben
wird.
[0004] Es ist schon eine Einrichtung der gattungsgemäßen Art bekannt, bei der die Antriebseinrichtung
als Federmotor ausgebildet ist, welcher mit dem Andruckelement in Verbindung steht.
Wenn ein Blattstapel in die Kassette eingelegt werden soll, wird das Andruckelement
verschoben und der Antriebsmotor dabei gespannt. Ein Nachteil derartiger Federmotoren
ist, daß die von diesen aufgebrachte Andruckkraft von der Stellung des Andruckelementes
abhängig ist, daß heißt, sich bei abnehmendem Blattstapel verringert. Ein weiterer
Nachteil wird darin gesehen, daß die von den Federmotoren erzeugte Andruckkraft auch
in Abhängigkeit von der Einbaulage der Kassette variieren kann, da sie sich beispielsweise
bei senkrechtem Einbau mit in Richtung nach oben nachgeschobenem Blattstapel gegenüber
einem waagerechten Einbau um das Gewicht des Andruckelementes und des ständig abnehmenden
Blattstapels vermindert. Wegen des ungleichen Andruckes des Blattstapels gegen die
Abzugselemente ist deren sichere Funktion nicht gewährleistet, so daß es bei den bekannten
Blattabzugseinrichtungen der gattungsgemäßen Art immer wieder zu Störungen kommt.
Ein weiterer Nachteil der bekannten Konstruktion wird auch darin gesehen, daß die
Handhabung der Kassette insbesondere beim Einlegen eines neuen Blattstapels schwierig
ist, da das Andruckelement gegen die Kraft des Federmotors von Hand verschoben werden
muß, um einen neuen Blattstapel einlegen zu können.
[0005] Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Blattabzugseinrichtung der gattungsgemäßen
Art zu schaffen, bei der der Andruck des Blattstapels gegen die Abzugselemente unabhängig
von der Stapelgröße und/oder der Einbaulage der Kassette stets gleich ist, so daß
eine sichere Funktion der Abzugselemente gewährleistet ist, und bei welcher die Handhabung
der Kassette insbesondere beim Ladevorgang erheblich vereinfacht ist.
[0006] Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß durch die im Kennzeichen des Anspruches 1 enthaltenen
Merkmale gelöst.
[0007] Die Antriebseinrichtung umfaßt einen kraftgeregelten Antriebsmotor, welcher eine
für die Funktion der Abzugselemente optimale Andruckkraft liefert. Die Regelung dieses
Antriebsmotors erfolgt über eine Kraftmesseinrichtung, die die Andruckkraft des Blattstapels
gegen die Abzugselemente mißt. Die optimale Andruckskraft wird immer aufrecht erhalten,
unabhängig davon, wie groß der Blattstapel ist oder in welcher Lage die Kassette eingebaut
wird. Der kraftgeregelte Antriebsmotor kompensiert alle die eigentliche Andruckskraft
vermindernden Einflüsse, wie beispielsweise die Reibung des Stapels in der Kassette
oder das Gewicht des Blattstapels und des Andruckelementes bei senkrechtem Einbau
der Kassette.
[0008] Mit der erfindungsgemäßen Einrichtung ist es auch möglich,zum erneuten Laden der
Kassette das Andruckelement motorisch zurückzufahren, so daß die Handhabung der Kassette
erheblich vereinfacht ist.
[0009] Der Antriebsmotor kann erfindungsgemäß in der Kassette angeordnet sein, wobei an
der Kassette Kupplungsorgane vorgesehen sind, welche beim Einsetzen der Kassette eine
Verbindung zwischem dem Antriebsmotor und einer außerhalb der Kassette angeordneten
Energiequelle herstellen. Wenn die Kassette wieder entnommen wird, um in einer Ladestation
einen neuen Blattstapel aufzunehmen, werden die Kupplungsorgane automatisch getrennt.
[0010] In einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist das Andruckelement als in der
Kassette verschiebbar gelagerter Andruckschlitten ausgebildet, wobei der Antriebsmotor
auf dem Andruckschlitten mitfahrend angeordnet und mittels die Verschiebebewegung
zulassender Energiezuführungsleitungen mit den Kupplungsorganen verbunden ist. Eine
besonders einfache und platzsparende Konstruktion ergibt sich dadurch, daß der Antriebsmotor
erfindungsgemäß wenigstens ein am Andruckschlitten angeordnetes Antriebsrad antreibt,
welches mit einer in der Kassette angeordneten Antriebsschiene zusammenwirkt. Das
Antriebsrad kann beispielsweise als Reibrad oder Zahnrad,die Antriebsschiene entsprechend
als Reibschiene oder Zahnschiene ausgebildet sein.
[0011] In einer anderen Ausgestaltung der Erfindung ist dagegen vorgesehen, daß der Antriebsmotor
in der Kassette fest angeordnet und mit dem beweglichen Andruckelement antriebsverbunden
ist. Eine besonders leichte Bauweise der Kassette ergibt sich dann, wenn erfindungsgemäß
der Antriebsmotor außerhalb der Kassette angeordnet ist und mit dem beweglichen Andruckelement
über in die Kassette geführte Übertragungselemente antriebsverbunden ist. Der Antriebsmotor
kann so gesteuert werden, daß sich die Ubertragungselemente so weit aus der Kassette
zurückziehen, daß sie ein Einsetzen bzw. Entnehmen der Kassette nicht behindern.
[0012] Der Antriebsmotor kann erfindungsgemäß ein Elektromotor, beispielsweise ein Schrittmotor
sein. Besonders bei der Verwendung von Elektromotoren ist es von Vorteil, wenn in
weiterer Ausgestaltung der Erfindung der Antriebsmotor mit seinen Rücklauf selbsttätig
hemmenden Antriebselementen ausgestattet ist, so daß ein unerwünschtes Zurücklaufen
infolge des Gegendruckes des Blattstapels oder bei senkrechtem Einbau infolge des
Gewichtes des Blattstapels und der Andruckelemente leistungslos verhindert werden
kann.
[0013] In einer anderen Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß der Antriebsmotor
ein druckmittelbetätigter Faltenbalg ist. Dieser ist vorzugsweise an der Innenseite
der den Abzugselementen fernen Stirnwand der Kassette befestigt und mit seinem freien
Ende gegen das bewegliche Andruckelement anlegbar, wobei an dieser Stirnwand eine
Zuführungs- und Anschlußvorrichtung zum Anschließen des Faltenbalges an eine außerhalb
der Kassette befindliche Druckmittelquelle vorgesehen ist. Beim Einsetzen der Kassette
wird der Faltenbalg mit der Druckmittelquelle gekuppelt und unter Druck gesetzt, so
daß er die erforderliche Andruckkraft aufbringt. Die Regelung der Andruckkraft erfolgt
durch Regelung der Druckmittelzufuhr.
[0014] Für die Kraftmeßeinrichtung sind verschiedene Ausgestaltungen vorgesehen. In einer
Ausgestaltung umfaßt sie eine gegen eine Stirnseite des Blattstapels anliegende Druckplatte
aus einem elastischen Material mit darin eingelagerten Drucksensoren. Die Druckplatte
ist beispielsweise am Andruckelement angeordnet, kann aber auch an der Stirnwand der
Kassette angeordnet sein, gegen die der Blattstapel anliegt.
[0015] In einer anderen Ausgestaltung der Erfindung umfaßt die Kraftmeßeinrichtung einen
etwa in der Ebene der unter der Wirkung des Andruckelementes elastisch ausweichenden
Abzugselemente angeordneten Kraftsensor. Dieser Kraftsensor nimmt einen bestimmten
Anteil der gesamten Andruckkraft auf und kann deshalb zur Steuerung der gesamten Andruckkraft
verwendet werden.
[0016] In anderer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß die Kraftmeßeinrichtung
eine den Weg der unter der Wirkung des Andruckelementes elastisch ausweichenden Abzugselemente
messende Meßeinrichtung umfaßt. Auch dieser Weg ist ein exaktes Maß für die auf die
Abzugselemente wirkende Andruckkraft und kann deshalb ebenfalls zur Steuerung dieser
Andruckkraft herangezogen werden. Für die Wegmessung können erfindungsgemäß Lichtschranken,
Dehnungsmeßstreifen oder ähnliche Elemente verwendet werden.
[0017] In einer anderen Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß die Kraftmeßeinrichtung
einen zwischen der Halterung der in Andruckrichtung verschiebbar gelagertenAbzugselemente
und einem festen Bauteil der Einrichtung angeordneten Kraftsensor umfaßt. Diese Anordnung
ermöglicht eine direkte Messung der auf die Abzugselemente wirkenden Andruckkraft.
[0018] Der kraftgeregelte Antriebsmotor kann erfindungsgemäß als einziger Motor vorgesehen
sein; er kann aber auch zusätzlich zu einem ungeregelten Antriebsmotor,vorzugsweise
einem herkömmlichen Federmotor vorgesehen sein, welcher eine bestimmte Grundlast übernimmt,
wobei der kraftgeregelte Antriebsmotor die restliche Kraft bis zum Erreichen der Sollast
liefert.
[0019] Mehrere Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt und
im folgenden näher beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1 eine schräge Draufsicht auf eine Einsatz- kassette einer Blattabzugseinrichtung
mit Elektromotor, in perspektivischer Darstellung;
Fig. 2 ein Prinzipschaltbild einer Andruckregelung;
Fig. 3 eine schräge Draufsicht auf eine Einsatz- kassette mit Faltenbalgmotor;
Fig. 4 eine teilweise Draufsicht auf eine Einsatz- kassette gemäß Fig. 3 mit einem
Druckluftanschluß, in schematischer Darstellung;
Fig. 5 eine Seitenansicht einer Einsatzkassette etwa gemäß Fig. 4 mit einem außerhalb
der Kassette angeordneten Faltenbalgmotor und zusätzlichem Federmotor, in schematischer
Darstellung;
Fig. 6
bis 10 verschiedene Kraftmeßeinrichtungen zur Regelung des Antriebsmotors eines Andruckelementes.
[0020] Die in Fig. 1 dargestellte Einsatzkassette 2 ist Teil einer Blattabzugseinrichtung,
im vorliegenden Fall für einen Geldschein-Ausgabeautomaten. Die Einsatzkassette 2
besteht in bekannter Weise aus einem Boden 4, zwei Seitenwänden 6, 8, einer vorderen
Stirnwand 10, einer hinteren Stirnwand 12 und einem Deckel 14 zum Verschließen der
Kassette. Der Blattstapel 16, im vorliegenden Fall ein Geldscheinpaket, wird durch
ein Andruckelement 18 gegen die vordere Stirnwand 10 gedrückt. Das Andruckelement
18 umfaßt eine Druckplatte 20, die gegen die hintere Stirnseite des Blattstapels 16
anliegt und diesen mit seiner vorderen Stirnseite gegen die Stirnwand 10 drückt. In
der vorderen Stirnwand 10 sind Durchbrechungen 22 ausgebildet, durch die die Abzugselemente
24 hindurchgreifen können, um das jeweils vordere Blatt des Blattstapels 16 nach oben
abzuziehen. Die Abzugselemente 24 sind im vorliegenden Fall als auf einer Achse 26
drehbar angeordnete Abzugsrollen 28 ausgebildet.
[0021] Das Andruckelement 18 ist als in Richtung des Doppelpfeiles 30 verschiebbarer Andruckschlitten
32 ausgebildet. Er ist in seitlich in der Einsatzkassette 2 befestigten Schienen 34
gelagert. Zum Antrieb des Andruckschlittens 32 dient ein auf diesem mitfahrend angeordneter
kraftgeregelter Antriebsmotor 36, welcher über die Verschiebebewegung zulassende Energiezuführungsleitungen
38 mit Kupplungsorganen 40 verbunden ist. Die Kupplungsorgane 40 sind so beschaffen,
daß sie beim Einsetzen der Einsatzkassette 2 automatisch in eine Gegenkupplung 42
eingreifen,welche ihrerseits mit einer außerhalb der Kassette angeordneten, nicht
dargestellten Energiequelle verbunden ist. Der Antriebsmotor 36 treibt zwei als Zahnräder
ausgebildete Antriebsräder 44 an, welche in als Zahnstangen ausgebildete Antriebsschienen
46 eingreifen. Als Antriebsmotor 36 dient im dargestellten Ausführungsbeispiel vorzugsweise
ein als Schrittmotor ausgebildeter Elektromotor.
[0022] Die Ausgangskraft des Antriebsmotors wird so geregelt, daß die Andruckkraft des Blattstapels
16 gegen die Abzugselemente 24 stets einen optimalen Wert hat. Zu diesem Zweck ist
eine Kraftmeßeinrichtung vorgesehen, welche diese Andruckkraft mißt, die dann zur
Regelung des Antriebsmotors 36 verwendet wird.
[0023] Fig. 2 zeigt ein Prinzipschaltbild dieser Regelung. Der Antriebsmotor 36 erzeugt
eine Ausgangskraft K1, welche den Blattstapel 16 gegen die Abzugselemente 24 andrückt.
Die Andruckkraft K2, die um den Betrag der Reibungsverluste des Blattstapels und des
Antriebssystems, bei senkrechtem Einbau der Einsatzkassette zusätzlich um den Betrag
des Gewichtes des Andruckschlittens und des Blättstapels geringer sein kann, als die
Ausgangskraft K1, wird von der Kraftmeßeinrichtung 48 gemessen und in einer elektronischen
Regeleinrichtung 50 mit einem vorgegebenen Sollwert K3 verglichen. Die daraus gebildete
Steuergröße wird der Leistungselektronik 52 zugeführt, welche den Antriebsmotor 36
in dem Sinne steuert, daß der Sollwert K3 eingehalten wird. Verschiedene Ausführungen
der Kraftmeßeinrichtung 48 werden weiter hinten genauer beschrieben.
[0024] Fig. 3 zeigt eine Einsatzkassette 2, welche im wesentlichen gleich aufgebaut ist
wie die in Fig. 1 dargestellte Einsatzkassette. Gleiche Teile sind deshalb mit gleichen
Bezugszeichen versehen. Als Antriebsmotor 54 dient ein druckmittelbetätigter Faltenbalg
56, welcher an der hinteren Stirnwand 12 der Einsatzkassette 2 befestigt ist und mit
seinem freien Ende gegen das Andruckelement 18 drückt. Wie insbesondere Fig. 4 zeigt,
ist am Faltenbalg 56 eine Zuführung- und Anschlußvorrichtung 58 vorgesehen, welche
mit einer Gegenkupplung 60 gekuppelt werden kann und über die der Faltenbalg 56 an
eine nicht dargestellte Druckmittelquelle angeschlossen werden kann. Das als Andruckschlitten
32 ausgebildete Andruckelement 18 ist in den Schienen 34 in Richtung des Doppelpfeiles
30' verschiebbar gelagert. An der Gegenkupplung 60 ist ein Druckregelventil 61 vorgesehen,
welches durch die Regeleinrichtung 50 (siehe Fig. 2) angesteuert wird.
[0025] Fig. 5 zeigt ebenfalls eine Einsatzkassette 2, die in ihrem wesentlichen Aufbau den
in den Fig. 1 und 3 dargestellten Einsatzkassetten gleich ist, so daß wieder gleiche
Teile mit gleichen Bezugszeichen versehen sind. In den Schienen 34 ist ein Andruckelement
18 in Richtung des Doppelpfeiles 30" verschiebbar gelagert; in Fig. 5 ist dieses in
einer vorderen und einer hinteren Lage dargestellt.
[0026] Als kraftgeregelter Antriebsmotor 62 dient wiederum ein Faltenbalg 64, welcher außerhalb
der Einsatzkassette 2 an einer Wand der Einrichtung befestigt ist. Der Faltenbalg
64 ist in Fig. 5 in einer eingefahrenen und einer ausgefahrenen Stellung dargestellt.
Als Ubertragungselement 66, welches die Bewegungen des Faltenbalges 64 auf das Andruckelement
18 überträgt, dient eine Betätigungsstange 68, die einerseits am freien Ende des Faltenbalges
64, andererseits am Andruckelement 18 befestigt ist. Der Faltenbalg 64 nimmt in eingefahrener
Stellung eine vollständig aus der Einsatzkassette 2 zurückgezogene Lage ein, in ausgefahrener
Stellung ragt er in die Einsatzkassette hinein.. Die Druckmittelzu- und-abfuhr für
den Faltenbalg 64 erfolgt über eine Druckmittelleitung 69.
[0027] Wie Fig. 5 erkennen läßt, ist an dem als Andruckschlitten 71 ausgebildeten Andruckelement
18 zusätzlich zum Antriebsmotor 62 ein mitfahrender Antriebsmotor 70 angeordnet, welcher
beispielsweise als Federmotor ausgebildet ist. Er überträgt seine Antriebskraft über
ein Antriebsrad 72 auf eine in der Einsatzkassette 2 befestigte Antriebsschiene 74.
Er wird durch zurückschieben des Andruckelementes 18 in die hintere Lage gespannt
und erzeugt beispielsweise einen bestimmten Grundanteil der erforderlichen Andruckkraft,
so daß der Faltenbalg 64 nur noch einen verhältnismäßig geringen variablen Anteil
zum Ausgleich der verschiedenen, die Andruckkraft mindernden Einflüsse aufzubringen
hat, wie weiter vorne schon beschrieben wurde.
[0028] Fig. 5 zeigt außerdem das Abzugselement 24, welches wiederum aus auf einer Achse
26 drehbar gelagerten Abzugsrollen 28 besteht, welche durch die Durchbrechungen 22
in der vorderen Stirnwand 10 hindurchgreifen und das jeweils vordere Blatt 76 des
Blattstapels 16 nach oben abziehen.
[0029] Der Blattstapel 16 liegt außerdem gegen eine schematisch dargestellte Kraftmeßeinrichtung
78 an, welche die Andruckkraft mißt, wobei der Meßwert zur Steuerung der Ausgangskraft
des Faltenbalges 64 dient. Diese Ausgangskraft wird durch eine entsprechende Druckmittelzu-
oder -abfuhrfür den Faltenbalg 64 geregelt.
[0030] Die Kraftmeßeinrichtung kann beispielsweise in der vorderen Stirnwand 10 der Einsatzkassette
2 (siehe Fig. 5) oder in der Druckplatte 20 des Andruckelementes 18 eingelagerte Drucksensoren
umfassen (siehe Fig. 3 und 4). Wie insbesondere aus Fig. 4 ersichtlich ist, kann dazu
auf der dem Blattstapel zugewandten Seite der Druckplatte 20 eine elastische Schicht
82 aufgebracht sein, in die Drucksensoren 84 eingebettet sind.
[0031] Die Fig. 6 bis 10 zeigen jeweils schematisch einen Teil des Blattstapels 16, welcher
gegen die Abzugsrollen 28 anliegt. Die in Fig. 6 zur Anwendung kommende Kraftmeßeinrichtung
besteht aus einem Kraftsensor 86, dessen Fühler 88 etwa in der Berührungsebene des
vorderen Blattes mit den Abzugsrollen 28 liegt. Die Abzugsrollen sind beispielsweise
so ausgebildet oder gelagert, daß sie unter dem Andruck des Blattstapels geringfügig
elastisch ausweichen, so daß der Fühler 88 beaufschlagt wird und ein der Andruckkraft
entsprechendes Signal abgibt.
[0032] In Fig. 7 ist als Kraftmeßeinrichtung ein Dehnungsmeßstreifen 90 verwendet. Die Abzugsrollen
sind wiederum elastisch ausgeführt oder gelagert, so daß sie bei Beaufschlagung mit
einem bestimmten Andruck durch den Blattstapel 16 ausweichen. Dieser Weg wird durch
den Dehnungsmeßstreifen gemessen und als Maß für den Andruck zur Steuerung des Antriebsmotors
verwendet.
[0033] Die in Fig. 8 verwendete Kraftmeßeinrichtung umfaßt eine Lichtschranke 92 und ein
mit dieser zusammenwirkendes Unterbrecherelement 94, welches durch den Blattstapel
16 in Abhängigkeit von der vorhandenen Andruckkraft mehr oder weniger weit in die
Lichtschranke geschoben wird. Die Lichtschranke kann so justiert werden, daß ihr Schaltpunkt
gerade der gewünschten Andruckkraft entspricht.
[0034] Fig. 9 zeigt eine Einrichtung etwa gemäß Fig. 8, wobei als Kraftmeßeinrichtung jedoch
eine Reflexionslichtschranke 96 verwendet wird.
[0035] Die anhand der Fig. 6 bis 9 beschriebenen Kraftmeßeinrichtungen erfordern eine sehr
genaue Ausrichtung zu der Berührungsebene zwischen Abzugsrollen und dem Blattstapel.
Bei einem Verschleiß der Abzugsrollen müssen sie beispielsweise neu justiert werden.
Fig. 10 zeigt eine Kraftmeßeinrichtung, bei welcher die auf die Abzugsrollen wirkende
Andruckkraft direkt gemessen wird. Dazu ist die Achse 26 der Abzugsrollen 28 auf einer
Seite in Andruckrichtung verschiebbar gelagert, wobei sie sich direkt gegen einen
Kraftsensor 100 abstützt. Die vom Kraftsensor 100 gemessene Auflagekraft ist direkt
proportional zur Andruckkraft des Blattstapels 16 auf die Abzugsrollen. Sie ist unabhängig
vom Verschleißzustand der Abzugsrollen und erfordert deshalb keine Nachjustierung.
1. Blattabzugseinrichtung mit einer Einsatz-Kassette zur Aufnahme eines Blattstapels,
einem in der Kassette angeordneten, gegen eine erste Stirnseite des Blattstapels anliegenden,
in Andruckrichtung beweglichen Andruckelement, einer Antriebseinrichtung für das Andruckelement
und mit Abzugselementen, gegen die der Blattstapel mit seiner dem Andruckelement abgewandten
zweiten Stirnseite angedrückt wird, dadurch gekennzeichnet , daß die Antriebseinrichtung
einen kraftgeregelten Antriebsmotor (36, 54, 62) umfaßt und daß eine Kraftmeßeinrichtung
(48) zur Messung der Andruckkraft des Blattstapels (16) gegen die Abzugselemente (27)
vorgesehen ist, deren Ausgangssignal zur Regelung der Ausgangskraft des Antriebsmotors
(36, 54, 62) dient.
2. Blattabzugseinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß der Antriebsmotor
(36, 54) in der Kassette (2) angeordnet ist und daß an der Kassette (2) Kupplungsorgane
(40,58) vorgesehen sind, welche beim Einsetzen der Kassette (2) eine Verbindung zwischen
dem Antriebsmotor (36, 54) und einer außerhalb der Kassette (2) angeordneten Energiequelle
herstellen.
3. Blattabzugseinrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet , daß das Andruckelement
(18) als in der Kassette (2) verschiebbar gelagerter Andruckschlitten (32) ausgebildet
ist und daß der Antriebsmotor (36) auf dem Andruckschlitten (32) mitfahrend angeordnet
und mittels die Verschiebebewegung zulassender Energiezuführungsleitungen (38) mit
den Kupplungsorganen (40) verbunden ist.
4. Blattabzugseinrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet , daß der Antriebsmotor
(36) wenigstens ein am Andruckschlitten (32) angeordnetes Antriebsrad (44) antreibt,
welches mit einer in der Kassette (2) angeordneten Antriebsschiene (46) zusammenwirkt.
5. Blattabzugseinrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet , daß der
Antriebsmotor (54) in der Kassette (2) fest angeordnet und mit dem beweglichen Andruckelement
(18) antriebsverbunden ist.
6. Blattabzugseinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß der Antriebsmotor
(62) außerhalb der Kassette (2) angeordnet ist und mit dem beweglichen Andruckelement
(18) über in die Kassette (2) geführte übertragungselemente (66) antriebsverbunden
ist.
7. Blattabzugseinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet
, daß der Antriebsmotor (36) mit seinen Rücklauf selbsttätig hemmenden Antriebselementen
ausgestattet ist.
8. Blattabzugseinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet
, daß der Antriebsmotor (36) ein Elektromotor ist.
9. Blattabzugseinrichtung nach einem der Ansprüche 2, 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet
, daß der Antriebsmotor (54, 62) ein druckmittelbetätigter Faltenbalg (56, 64) ist.
10. Blattabzugseinrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet , daß der Faltenbalg
(56) an der Innenseite der den Abzugselementen (24) fernen Stirnwand (12) der Kassette
(2) befestigt und mit seinem freien Ende gegen das bewegliche Andruckelement (18)
anlegbar ist, wobei am Faltenbalg (56) eine Zuführungs- und Anschlußvorrichtung (58)
zum Anschließen des Faltenbalges (56) an eine außerhalb der Kassette (2) befindliche
Druckmittelquelle vorgesehen ist.
11. Blattabzugseinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet
, daß die Kraftmeßeinrichtung eine gegen eine Stirnseite des Blattstapels (16) anliegende
Druckplatte (20) aus einem elastischen Material (82) mit darin eingelagerten Drucksensoren
(84) umfaßt.
12. Blattabzugseinrichutng nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet
, daß die Kraftmeßeinrichtung einen etwa in der Berührungsebene des unter der Wirkung
des Andruckelementes (18) elastisch ausweichenden Abzugselementes (24) mit dem Blattstapel
(16) angeordneten Kraftsensor (86) umfaßt.
13. Blattabzugseinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet
, daß die Kraftmeßeinrichtung eine den Weg des unter der Wirkung des Andruckelements
(18) elastisch ausweichenden Abzugselementes(24) messende Meßeinrichtung umfaßt.
14. Blattabzugseinrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet , daß die Meßeinrichtung
einen durch die zweite Stirnseite des Blattstapels (16) betätigbaren Dehnungsmeßstreifen
(90) umfaßt.
15. Blattabzugseinrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet , daß die Meßeinrichtung
eine Gabellichtschranke (92) mit einer bezüglich der Abzugselemente (24) fest angeordneten
Lichtstrecke und einem durch die zweite Stirnseite des Blattstapels (16) verschiebbaren
Unterbrecherelement (94) umfaßt.
16. Blattabzugseinrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet , daß die Meßeinrichtung
eine durch die zweite Stirnseite des Blattstapels (16) betätigbare Reflexionslichtschranke
(96) umfaßt.
17. Blattabzugseinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet
, daß die Kraftmeßeinrichtung einen die Auflagekraft der in Andruckrichtung verschiebbar
gelagerten Abzugselemente (24) direkt messenden Kraftsensor (100) umfaßt.
18. Blattabzugseinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 17, dadurch gekennzeichnet
, daß die Antriebseinrichtung für das Andruckelement (18) zusätzlich zu dem kraftgeregelten
Antriebsmotor (64) einen dazu parallel wirkenden ungeregelten Antriebsmotor (70),
vorzugsweise einen Federmotor, umfaßt.