[0001] Die Erfindung betrifft eine Schließeinrichtung für einen an einer horizontalen Tragschiene
längsbeweglich geführten Türflügel, der beim öffnen relativ zu einem Türrahmen gegen
die Wirkung einer Feder läuft.
[0002] Eine derartige Schließeinrichtung ist aus der EP-A1-0 005 718 bekannt. Sie findet
beispielsweise bei den Türflügeln von Doppelschiebetüren in schienengebundenen Reisewagen
Verwendung, insbesondere bei Stirnwandtüren, die mittels einer die Türflügel verbindenden
Kupplung synchron zu öffnen und zu schließen sind. Das öffnen erfolgt z. B. durch
Schwenken eines Handgriffes, der mittelbar auf einen elektropneumatischen Arbeitszylinder
einwirkt, der dann die beiden Türflügel auseinandertreibt. An der oberen Kante jedes
Türflügels ist ein Schwenkhebel angelenkt. Eine Führungsrolle ist an diesem Schwenkhebel
befestigt. Beim öffnen läuft die Führungsrolle längs einer parabelförmigen Führungsschiene
nach oben und schwenkt dabei den zuerst im wesentlichen horizontal liegenden Schwenkhebel
in eine im wesentlichen vertikale Auslenkstellung. Dadurch wird eine zwischen Schwenkhebel
und Türflügel wirkende Feder zusammengedrückt. Nach einer vorgegebenen Verweilzeit
der Tür in der geöffneten Stellung wird der elektropneumatische Arbeitszylinder entlüftet
und die Türflügel unter der Einwirkung der Feder geschlossen, die den Schwenkhebel
in die horizontale Ausgangsstellung und damit die Tür in die geschlossene Stellung
zurückdrückt.
[0003] Diese bekannte Konstruktion führt zu einem sicheren Schließen und gestattet das manuelle
öffnen auch bei Ausfall des Türantriebs. Durch den verstärkten Einsatz von Leichtbauweisen
und durch erhöhte Dichtigkeitsanforderungen im Waggonbau sind die zu überwindenden
Reibungskräfte stark gestiegen. Sie zu überwinden erfordert höhere Schließkräfte,
die beim Stand der Technik zu von den Fahrgästen nicht mehr aufzubringenden öffnungskräften
beim Ausfall des Antriebs führen würden.
[0004] Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Schließeinrichtung gemäß dem
Oberbegriff zu schaffen, die bei.gegenüber der bekannten Vorrichtung weitgehend unveränderten
öffnungskräften höhere Schließkräfte ermöglicht und narrensicher arbeitet.
[0005] Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß ein parallel zur Tragschiene zwischen zwei
Endstellungen längsbeweglicher Rollenwagen vorgesehen ist, der zwei Umlenkrollen trägt
und an dem die Feder angreift, und daß zwei Seilzüge mit jeweils einem Ende am Türflügel
befestigt sind, von denen der eine Seilzug von seinem Befestigungspunkt am Türflügel
kommend und etwa in der Bewegungsebene des Rollenwagens verlaufend zu einer Seite
des Rollenwagens geführt, um eine der Umlenkrollen herum etwa in die Gegenrichtung
zurückgelenkt und zu einem ortsfesten Punkt jenseits der dortigen Endstellung des
Rollenwagens geführt ist, und von denen der andere Seilzug von seinem Befestigungspunkt
am Türflügel kommend und etwa in der Bewegungsebene des Rollenwagens verlaufend zu
der anderen Seite des Rollenwagens geführt, um die andere der Umlenkrollen herum etwa
in die Gegenrichtung zurückgelenkt und zu einem ortsfesten Punkt jenseits der dortigen
Endstellung des Rollenwagens geführt ist.
[0006] Die erfindungsgemäße Schließeinrichtung besitzt gegenüber dem Stand der Technik einen
erheblich größeren Wirkungsgrad. Die Feder, die bisher zum großen Teil senkrecht zur
Schließrichtung wirkte, wirkt jetzt allein in Schließrichtung. Der Wirkungsgrad konnte
auf etwa das Vierfache gesteigert werden.
[0007] Vorzugsweise sind außerhalb der Endstellungen des Rollenwagens zwei weitere Umlenkrollen
ortsfest vorgesehen, um die herum die Seilzüge geführt sind. Die zum Verschieben des
Türflügels zur Verfügung stehende Strecke, die ohne diese Umlenkrollen etwa zwei Türflügelbreiten
beträgt, kann auf diese Weise praktisch unbegrenzt erweitert werden. Diese Umlenkrollen
ermöglichen ferner eine exaktere Zuführung der Seilzüge zu den Umlenkrollen auf dem
Rollenwagen.
[0008] Die verwendete Feder, gegen die der Türflügel läuft, ist vorzugsweise eine Gas- oder
Druckfeder, die in der Bewegungsebene des Rollenwagens angeordnet ist und ihn mit
einem ortsfesten Punkt verbindet sowie durch Bewegung des Rollenwagens spann- bzw.
entlastbar ist.
[0009] Eine sich durch Alterung oder Verschleiß einstellende Seildehnung kann dadurch ausgeglichen
werden, daß ein Abschnitt der Seilzüge elastisch ausgebildet ist.
[0010] Die vom Rollenwagen getragenen Umlenkrollen können koaxial angeordnet sein.
[0011] Ein ganz wesentlicher Vorteil der Erfindung besteht darin, daß der Türflügel ohne
motorische Unterstützung geöffnet werden kann, sich selbsttätig schließt und störungsfrei
selbst dann arbeitet, wenn der Türflügel - was immer wieder vorkommt - manuell in
Schließrichtung gedrückt wird; es kann dabei nicht mehr vorkommen, daß das dadurch
entspannte Zugseil von den Rollen abgleitet.
[0012] Im folgenden wird die Erfindung anhand der Zeichnungen im einzelnen erläutert. Es
zeigen:
Fig. 1 eine Prinzipskizze einer Ausführungsform;
Fig. 2 eine Prinzipskizze einer anderen Ausführungsform;
Fig. 3 eine Seitenansicht einer dritten Ausführungsform;
Fig. 4 eine Draufsicht auf die Ausführungsform aus Fig. 3.
[0013] In Fig. 1 ist ein Türflügel 10 dargestellt, der an einer (ortsfesten) horizontalen
Tragschiene 20 geführt ist. Die Tragschiene 20 verläuft nahe der Oberkante des Türflügels
10 und ist an einem (nicht dargestellten) Teil eines Türrahmens bzw. einer Trennwand
befestigt.
[0014] Etwa in Höhe der Oberkante des Türflügels 10 und in der Nähe der beiden Enden der
Tragschiene 20 ist je eine im Verhältnis zum Türrahmen bzw. zur Trennwand ortsfeste
Umlenkrolle 21, 22 angeordnet. Die Umlenkrollen 21, 22 weisen gleiche Durchmesser
und zueinander parallele Achsen auf.
[0015] Zwischen den Umlenkrollen 21, 22 ist ein parallel zur Tragschiene 20 längsbeweglicher
Rollenwagen 30 vorgesehen. Er trägt zwei weitere Umlenkrollen 31, 32, die ihrerseits
jeweils etwa gleichen Durchmesser und parallele Achsen besitzen.
[0016] Eine Feder 24 verbindet den Rollenwagen 30 mit einem ortsfesten Punkt, beispielsweise
einem Rahmen, einem Teil der Trennwand oder einem Vorsprung der Tragschiene 20. Die
Feder 24 wird in der dargestellten Ausführungsform durch eine Gasfeder mit einem Zylinder
25 und einer Kolbenstange 26 gebildet. Das freie Ende der Kolbenstange 26 ist am Rollenwagen
30 befestigt, das andere, nicht sichtbare Ende trägt den Kolben im Zylinder 25 der
Gasfeder, der an dem ortsfesten Punkt befestigt ist.
[0017] An einem Abschnitt 11 des Türflügels 10 sind zwei Seilzüge 41, 42 befestigt, (der
eine (41) ist in breit durchgezogener Linie, der andere (42) strichpunktiert dargestellt).
Sie verlaufen vom Abschnitt 11 aus zunächst horizontal in einander entgegengesetzte
Richtungen parallel zur Tragschiene 20 bis zu den Umlenkrollen 21, 22. Die Umlenkrollen
21, 22 lenken beide Seilzüge 41, 42 um je 180° um, so daß sie bis zu den Umlenkrollen
31, 32 auf dem Rollenwagen 30 wieder aufeinander zu laufen.
[0018] Die Umlenkrolle 31 lenkt den Seilzug 41 und die Umlenkrolle 32 den Seilzug 42 erneut
um je 180° um, so daß sie wieder in entgegengesetzte Richtungen verlaufen. Beide Seilzüge
41, 42 enden an ortsfesten Punkten, etwa in der Nähe der Umlenkrollen 21 bzw. 22.
Der Endpunkt des Seilzuges 41 liegt benachbart zum Ende des Zylinders 25 der Feder
24.
[0019] Auf der der Kolbenstange 26 der Feder 24 entgegengesetzten Seite des Rollenwagens
30 ist ortsfest ein pneumatischer Arbeitszylinder 50 mit einer Kolbenstange 51 angeordnet,
deren freies Ende an dem Rollenwagen 30 befestigt ist.
[0020] Der Türflügel 10 befindet sich in der Darstellung in seiner linken, geschlossenen
Stellung. Zum öffnen bewegt der Benutzer den Türflügel 10 nach rechts, indem er beispielsweise
einen nicht dargestellten Handgriff schwenkt, der mittelbar auf den pneumatischen
Arbeitszylinder 50 einwirkt. Der pneumatische Arbeitszylinder 50 treibt die Kolbenstange
51 und damit den an dieser befestigten Rollenwagen 30 nach links. Dadurch wird die
Kolbenstange 26 in den Zylinder 25 getrieben, die (Gas-)Feder 24 wird also zusammengedrückt
und vorgespannt, sie wirkt dem Vorgang entgegen.
[0021] Mit dem Rollenwagen 30 werden auch die Umlenkrollen 31 und 32 nach links bewegt.
Der von links kommende und nach Umlenkung durch die Umlenkrolle 31 nach links ablaufende
Seilzug 41 gibt dabei eine bestimmte Länge Seil frei; der von rechts kommende und
nach Umlenkung durch die Umlenkrolle 32 nach rechts ablaufende Seilzug 42 fordert
genau die entsprechende Länge Seil. Sie wird um die Umlenkrolle 22 herum herangezogen;
dadurch zieht der Seilzug 42 den Abschnitt 11 samt Türflügel 10 um diese Strecke längs
der Tragschiene 20 nach rechts. Dies ist möglich, da gleichzeitig die freigegebene
Länge Seil des Seilzuges 41 um die Umlenkrolle 21 herumgezogen werden kann, der Seilzug
41 den Türflügel 10 .also nicht festhält.
[0022] Die Bewegung des Türflügels 10 nach rechts ist doppelt so weit wie die Bewegung des
Rollenwagens 30 nach links, da jede Bewegung des Rollenwagens 30 Seil sowohl auf den
ankommenden als auch auf der ablaufenden Bahn der Seilzüge 42 und 42 freigibt bzw.
fordert, während die Bewegung des Türflügels 10 der Gesamtlänge dieser beiden Anteile
entspricht.
[0023] Am Ende dieser Bewegung befindet sich der Türflügel 10 in seiner geöffneten Stellung.
Nach einer vorgegebenen Verweilzeit wird der pneumatische Arbeitszylinder 50 entlüftet.
Die gespannte (Gas-) Feder-24 dehnt sich nun wieder aus; die Kolbenstange 26 gleitet
im Zylinder 25 nach rechts und drückt dadurch auch den Rollenwagen 30 samt den Umlenkrollen
31, 32 und der Kolbenstange 51 nach rechts. Der Seilzug 41 fordert nun wieder die
zuvor freigegebene Länge Seilzug zurück; die gleiche Länge Seil wird durch den Seilzug
42 freigegeben. Diese Länge Seil des Seilzuges 41 wird um die Umlenkrolle 21 herumgezogen;
entsprechend gleitet der Türflügel 10 längs der Tragschiene 20 nach links und zieht
die gleiche Länge des Seilzuges 42 um die Umlenkrolle 22, bis er sich wieder in seiner
geschlossenen Stellung befindet.
[0024] Fig. 2 zeigt eine andere Ausführungsform einer Schließeinrichtung für den Türflügel
10, der an der ortsfesten horizontalen Tragschiene 20 geführt ist. Zwischen zwei Vorsprüngen
12, 13 an den Seiten der Oberkante des Türflügels 10 ist der parallel zur Tragschiene
20 längsbewegliche Rollenwagen 30 vorgesehen. Er trägt die beiden Umlenkrollen 31,
32, deren Achsen in dieser Ausführungsform zusammenfallen. In der Darstellung liegen
die beiden Umlenkrollen 31, 32 hintereinander, sie sind gemeinsam als ein Stück ausgebildet.
Die Feder 24 (wie oben eine Gasfeder mit Zylinder 25 und Kolbenstange 26) verbindet
den Rollenwagen 30 mit einem ortsfesten Punkt.
[0025] Der Seilzug 41 ist am Vorsprung 12 und der Seilzug 42 am Vorsprung 13 des Türflügels
10 befestigt. Die beiden Seilzüge verlaufen zunächst parallel zur Tragschiene 20 auf
einander zu, bis sie die Umlenkrollen 31, 32 auf dem Rollenwagen 30 erreicht haben.
Die Umlenkrollen 31, 32 lenken beide Seilzüge 41, 42 um je 180° um, so daß sie wieder
auseinanderlaufen. Beide Seilzüge 41, 42 enden an ortsfesten Punkten außerhalb der
Endstellungen des Rollenwagens 30.
[0026] Auf der der Feder 24 entgegengesetzen Seite des Rollenwagens 30 ist der pneumatische
Arbeitszylinder 50 angeordnet. Dessen Kolbenstange 51 ist wiederum mit ihrem freien
Ende an dem Rollenwagen 30 befestigt.
[0027] Der Türflügel 10 befindet sich in der Darstellung in seiner linken, geschlossenen
Stellung. Zum öffnen bewegt der Benutzer den Türflügel 10 nach rechts. Der pneumatische
Arbeitszylinder 50 treibt die Kolbenstange 51 und damit den an dieser befestigten
Rollenwagen 30 nach rechts. Dadurch wird die Kolbenstange 26 in den Zylinder 25 getrieben,
die (Gas-)Feder wird also zusammengedrückt und vorgespannt.
[0028] Mit dem Rollenwagen 30 werden auch die Umlenkrollen 31, 32 nach rechts bewegt. Der
Seilzug 42 gibt dabei eine bestimmte Länge Seil frei, der Seilzug 41 fordert genau
die entsprechende Länge Seil. Der Seilzug 41 zieht den Vorsprung 12 und damit den
gesamten Türflügel 10 längs der Tragschiene 20 nach rechts. Die Bewegung des Türflügels
10 nach rechts ist doppelt so weit wie die Bewegung des Rollenwagens 30 nach rechts,
da jede Bewegung des Rollenwagens 30 Seil sowohl auf der ankommenden als auch auf
der ablaufenden Bahn der Seilzüge 41, 42 freigibt bzw. fordert, da die Bewegung des
Türflügels 10 der Gesamtlänge dieser beiden Anteile entspricht.
[0029] Am Ende dieser Bewegung befindet sich der Türflügel 10 in seiner geöffneten Stellung.
Nach einer vorgegebenen Verweilzeit wird der pneumatische Arbeitszylinder 50 entlüftet.
Die gespannte (Gas-) Feder 24 dehnt sich nun wieder aus; die Kolbenstange 26 drückt
den Rollenwagen 30 samt den Umlenkrollen 31, 32 nach links. Der Seilzug 42 fordert
nun wieder die zuvor freigegebene Länge Seil zurück; die gleiche Länge Seil wird durch
den Seilzug 41 freigegeben. Dadurch kann der Seilzug 42 den Vorsprung 13 samt dem
Türflügel 10 nach links ziehen, bis dieser sich wieder in seiner geschlossenen Stellung
befindet.
[0030] Die Fig. 3 und 4 zeigen eine Seiten- und eine Draufsicht auf eine dritte Ausführungsform
der Erfindung für eine manuelle Betätigung. Der Türflügel 10 ist an seiner Oberkante
mit Vorsprüngen 14 und 15 versehen, die auf Innenschienen 16 und 17 befestigt sind.
Die Innenschienen 16 und 17 sind mit einer Verbindungslasche 18 verbunden. Sie laufen
auf Kugel oder Rollen in der Tragschiene 20. An der Innenschiene 16 ist ein Mitnehmer
19 befestigt. An den Enden der Tragschiene 20 sind horizontal liegende Umlenkrollen
21 bzw. 22 ortsfest angeordnet. Zwischen den Umlenkrollen 21, 22 und oberhalb des
Türflügels 10 ist der parallel zur Tragschiene 20 längsbewegliche Rollenwagen 30 vorgesehen.
Er trägt zwei koaxiale Umlenkrollen 31, 32 und ist in seiner Längsbewegung durch eine
parallel zur Tragschiene 20 verlaufende ortsfeste Führungstange 28 geführt. Die Führungsstange
28 dient gleichzeitig als Träger für eine Druckfeder 24b. Die Druckfeder 24b stützt
sich einerseits am Rollenwagen 30 und andererseits an einem Vorsprung 29 der Tragschiene
20 ab, an welchem die Führungsstange 28 gelagert ist.
[0031] In Fig. 3 ist zusätzlich eine Gasfeder 24a mit Zylinder 25 und Kolbenstange 26 eingezeichnet,
die anstelle der Druckfeder 24b verwendbar ist. Sie ist mit einem Ende am Rollenwagen
30 und dem anderen an einem ortsfesten Halter 27 befestigt.
[0032] Die Führungsstange 28 trägt auf der der Druckfeder 24b gegenüberliegenden Seite des
Rollenwagens 30 axial hintereinander ein vom Rollenwagen 30 beim Schließen mitnehmbares
Abstandsrohr 56 und eine zweite Feder 55, die sich einerseits am Abstandsrohr 56 und
andererseits an einem ortsfesten Punkt am Ende der Führungsstange 28 abstützt und
einen gegen die Schließrichtung des Türflügels 10 wirkenden Anschlagpuffer bildet.
[0033] An dem Mitnehmer 19 ist eine Spannfeder 44 befestigt, die einen relativ zum Mitnehmer
19 beweglichen Kopf 45 trägt. Spannfeder 44 und Kopf 45 bilden gemeinsam einen elastischen
Abschnitt 43 des Seilzuges 42, dessen restlicher, weitgehend unelastischer Teil am
Kopf 45 befestigt ist.
[0034] An dem Mitnehmer 19 ist außerdem der Seilzug 41 befestigt. Die beiden Seilzüge 41,
42 verlaufen vom Mitnehmer 19 aus zunächst horizontal in einander entgegengesetzte
Richtungen parallel zur Tragschiene 20 bis zu den Umlenkrollen 21, 22. Die Umlenkrollen
21, 22 lenken beide Seilzüge 41, 42 horizontal um je 180° um, so daß sie bis zu den
Umlenkrollen 31, 32 auf dem Rollenwagen 30 wieder aufeinander zu laufen.
[0035] Die vertikal stehenden, koaxialen Umlenkrollen 31, 32 auf dem Rollenwagen lenken
die Seilzüge 41, 42 erneut um je etwa 180
* um, so daß sie wieder in entgegengesetzte Richtungen verlaufen. Der Seilzug 41 endet
dann am Halter 27, der Seilzug 42 an dem Gehäuse eines Verzögerungs- und Dämpfungszylinders
52.
[0036] Der Verzögerungs- und Dämpfungszylinder 52 ist im Ausführungsbeispiel auf der der
Feder 24 entgegengesetzten Seite des Rollenwagens 30 angeordnet und mit diesem über
seine Kolbenstange 53 verbunden. Er ist über eine einstellbare Drossel mit Drosselschraube
54 belüftbar. Ein Ende des Zylinders 52 ist offen und wird von einem, am freien Ende
der Kolbenstange 53 befestigten Dichtungskolben 57 entsprechend der Bewegung der Kolbenstange
53 zeitweise verschlossen.
[0037] Gegenüber dem Stand der Technik, bei dem die Kolbenstange am Türflügel selbst angelenkt
war, wird jetzt erreicht, daß der Türflügel 10 während des Schließens trotz kurzem
Verzögerungs- und Dämpfungszylinder 52 über eine lange Wegstrecke gedämpft bzw. verzögert
werden kann, weil die Kolbenstange 53 je Wegabschnitt des Türflügels 10 nur den halben
Weg zurücklegt.
[0038] Der Türflügel 10 steht in der Darstellung gemäß Fig. 3 und 4 in seiner linken, geschlossenen
Stellung. Zum öffnen bewegt der Benutzer den Türflügel 10 nach rechts, zieht dadurch
den Rollenwagen 30 links der Führungsstange 28 und die Kolbenstange 53 samt Dichtungskolben
57 im Verzögerungs- und Dämpfungszylinder 52 nach links und spannt die Feder 24.
[0039] Nach Freigabe des Türflügels 10 in seiner geöffneten Stellung bewirkt die Kraft der
Feder 24 im Zylinder 52 die Entstehung eines Unterdrucks, solange der Zylinder 52
nicht oder nur beschränkt belüftet wird. Durch Sperrung der zugehörigen Belüftungsleitung
mittels eines hierfür bekannten Zeitschaltventils kann der Türflügel 10 für eine einstellbare
Verweilzeit in seiner geöffneten Stellung gegen die Kraft der Feder 24 festgehalten
werden.
[0040] Nach der Verweilzeit schiebt die Feder 24 den Rollenwagen 30 und damit auch die Kolbenstange
53 mit dem Dichtungskolben 57 nach rechts. Die Bewegung wird durch den Verzögerungs-
und Dämpfungszylinder 52 gedämpft, weil die zur Drosselschraube 54 gehörige, in der
Belüftungsleitung angeordnete Drossel die Belüftung des Zylinders 52 solange verzögert,
bis der Dichtungskolben 57 aus dem Verzögerungs- und Dämpfungszylinder 52 austritt
und eine ungehinderte Restbewegung des Rollenwagens 30 nebst Türflügel 10 ermöglicht.
[0041] Nach einer vorgegebenen Wegstrecke, die zum Beispiel etwa 90 % der gesamten zur Türschließung
erforderlichen Strecke beträgt, läuft der Rollenwagen 30 gegen das auf der Führungsstange
28 verschiebbare Abstandsrohr 56 und drückt dieses gegen die Feder 55, die dieser
Bewegung entgegenwirkt. Dadurch werden der Rollenwagen 30 und der Türflügel 10 federnd
abgebremst und mit einem gedämpften Anschlag zum Stehen gebracht.
1. Schließeinrichtung für einen an einer horizontalen Tragschiene längsbeweglich geführten
Türflügel, der beim öffnen relativ zu einem Türrahmen gegen die Wirkung einer Feder
läuft,
dadurch gekennzeichnet, daß ein parallel zur Tragschiene (20) zwischen zwei Endstellungen
längsbeweglicher Rollenwagen (30) vorgesehen ist, der zwei Umlenkrollen (31, 32) trägt
und an dem die Feder (24) angreift,
und daß zwei Seilzüge (41, 42) mit jeweils einem Ende am Türflügel (10) befestigt
sind,
von denen der eine Seilzug (41) von seinem Befestigungspunkt am Türflügel (10) kommend
und etwa in der Bewegungsebene des Rollenwagens (30) verlaufend zu einer Seite des
Rollenwagens (30) geführt, um eine der Umlenkrollen (31) herum etwa in die Gegenrichtung
zurückgelenkt und zu einem ortsfesten Punkt jenseits der dortigen Endstellung des
Rollenwagens (30) geführt ist, und von denen der andere Seilzug (42) von seinem Befestigungspunkt
am Türflügel (10) kommend und etwa in der Bewegungsebene des Rollenwagens (30) verlaufend
zu der anderen Seite des Rollenwagens (30) geführt, um die andere der Umlenkrollen
(32) herum etwa in die Gegenrichtung zurückgelenkt und zu einem ortsfesten Punkt jenseits
der dortigen Endstellung des Rollenwagens (30) geführt ist.
2. Schließeinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zwei weitere Umlenkrollen
(21, 22) jenseits je einer Endstellung des Rollenwagens (30) vorgesehen und ortsfest
angeordnet sind,
daß der eine Seilzug (41) vom Türflügel (10) kommend und etwa in der Bewegungsebene
des Türflügels (10) verlaufend um eine der ortsfesten Umlenkrollen (21) herum etwa
in die Gegenrichtung zurück zum Rollenwagen (30) geführt ist,
und daß der andere Seilzug (42) vom Türflügel (10) kommend und etwa in der Bewegungsebene
des Türflügels (10) aber entgegengesetzt zum ersten Seilzug (41) verlaufend um die
andere ortsfeste Umlenkrolle (22) herum etwa in die Gegenrichtung zurück zum Rollenwagen
(30) geführt ist.
3. Schließeinrichtung nach mindestens einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die beiden vom Rollenwagen (30) getragenen Umlenkrollen (31, 32) koaxial angeordnet
sind.
4. Schließeinrichtung nach mindestens einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Feder (24) eine Gasfeder ist.
5. Schließeinrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Feder (24) eine Druckfeder ist.
6. Schließeinrichtung nach mindestens einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Feder (24) in der Bewegungsebene des Rollenwagens (30) angeordnet ist und
ihn mit einem ortsfesten Punkt verbindet sowie durch Bewegung des Rollenwagens (30)
spann- bzw. entlastbar ist.
7. Schließeinrichtung nach mindestens einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß im Weg des Rollenwagens (30) eine zweite Feder (55) mit zur ersten Feder (24)
entgegengesetzter Kraftrichtung in einem Bereich angeordnet ist, den der Rollenwagen
(30) bei seiner Schließbewegung kurz vor seiner Schließstellung erreicht.
8. Schließeinrichtung nach mindestens einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß der Rollenwagen (30) an einer parallel zur Tragschiene (20) verlaufenden Führungsstange
(28) längsbeweglich geführt ist.
9. Schließeinrichtung nach Anspruch 7 und 8, dadurch gekennzeichnet, daß die zweite
Feder (55) und ein längsbewegliches Abstandsrohr (56) in dem Bereich kurz vor der
Schließstellung des Rollenwagens (30) hintereinanderliegend auf der Führungsstange
(28) angeordnet sind.
10. Schließeinrichtung nach mindestens einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß ein Abschnitt (43) der Seilzüge (41, 42) elastisch vorgespannt ist.
11. Schließeinrichtung nach mindestens einem der vorstehenden Ansprüche, mit einem
einseitig ortsfest gelagerten, pneumatischen Arbeitszylinder zum öffnen des Türflügels
gegen die Wirkung der Feder und/oder zum Aufhalten des Türflügels für eine vorgegebene
Verweilzeit, dadurch gekennzeichnet, daß die Kolbenstange (51) des pneumatischen Arbeitszylinders
(50) in der Bewegungsebene des Rollenwagens (30) verlaufend an diesem angreift.
12. Schließeinrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 10, mit einem einseitig
ortsfest gelagerten und an einem Ende offenen Verzögerungs- und Dämpfungszylinder,
dadurch gekennzeichnet, daß die Kolbenstange (53) des Verzögerungs- und Dämpfungszylinders
(52) in der Bewegungsebene des Rollenwagens (30) verlaufend an diesem angreift.