[0001] Die Erfindung betrifft ein Querstromgebläse mit einem dem Laufrad zugeordneten und
als Wirbelbildner dienenden Gehäusewandstück zwischen der Austrittsöffnung und der
Ansaugöffnung.
[0002] Bei diesen Gebläsen ist es bekannt, ein als Wirbelbildner dienendes Gehäusewandstück
mit bogenförmiger Anströmkante dem Laufrad zuzuordnen. Außerdem ist es bei Querstromgebläsen
bekannt, daß durch Vorbeilaufen der Beschaufelung an dem Gehäusewandstück betriebsbedingt
ein von der Schaufelanzahl und der Laufraddrehzahl abhängiger Drehklang erzeugt wird,
der sich als störendes Pfeifgeräusch bemerkbar macht. Mit zunehmendem Entfernen des
Gehäusewandstücks vom Laufrad ist zwar eine Reduzierung dieses Drehklangs möglich,
jedoch stellt sich dabei als Nachteil ein unerwünschter Druckverlust ein, der durch
große Radien für den Anströmbogen noch unterstützt wird. Durch die Verwendung mittelgroßer
Radien am Anströmbogen, z.
B. 4 mm, ist ein Kompromiß zwischen der Geräuschentwicklung und dem Druckaufbau wählbar.
[0003] Es ist Aufgabe der Erfindung, bei Gebläsen dieser Art unter Vermeidung von Druckverlusten
den störenden Drehklang sowie Einströmgeräusche zu beseitigen.
[0004] Der Erfindung gemäß ist diese Aufgabe dadurch gelöst, daß sich am Anströmbogen des
Wirbelbildners in Umfangsdrehrichtung des Laufrades eine schräg nach außen sich erstreckende
Schaufelkanalbrücke anschließt, die durch eine nach außen weisende Abkröpfung begrenzt
ist und daß sich an der Abkröpfung eine nach außen geneigte Zunge anschließt. Durch
die Kante am Eingang der Abkröpfung und der Kante am Zungenende wird in Zusammenwirken
mit den Schaufelaußenkanten ein zweiter Drehklang künstlich erzeugt, der mit dem durch
die Berührung des innen liegenden Wirbels mit den Schaufelinnenkanten erzeugten bekannten
Drehklangs gegenphasig ist, mit dem Ergebnis der gegenseitigen Auslöschung durch Überlagerung
beider Drehklänge.
[0005] Es ist gefunden worden, daß sich durch Annähern der Eingangskanteder Abkröpfung die
Intensität (Amplitude) des künstlichen Drehklangs verändern läßt und die Länge der
Zunge Einfluß auf die Phasenlage hat, während die Neigung der Zunge den maximalen
Druckaufbau beeinflußt. Außerdem unterstützt die Zunge die exakte Trennung der Luftströmungen.
Schließlich erlaubt der so gebildete Wirbelbildner zur optimalen Trennung von Druck-
und Saugseite die Schaufelkanalbrücke nahe dem Laufrad sich erstreckend anzuordnen.
[0006] In Ausgestaltung des Gebläses können sich die Schaufelkanalbrücke und die Zunge über
ein bis zwei Schaufelteilungen des Laufrades erstrecken. Die Schaufelkanalbrücke und
die Zunge sind weiterhin bevorzugt eben ausgebildet. Zweckmäßig ist die Schaufelkanalbrücke
60 bis 70 Grad zur Horizontalen und die Zunge 70 bis 80 Grad zur Horizontalen geneigt
ausgebildet.
[0007] In weiterer Ausgestaltung des Wirbelbildners schließen sich an der Anströmkante des
als Wirbelbildner dienenden Gehäusewandstücks ein den Austrittskanal oben begrenzendes
Wandstück an. Das Wandstück kann sich hierbei beliebig horizontal oder schräg nach
oben zur Horizontalen erstrecken. Auch kann sich am Gehäusewandstück ein die lichte
Höhe des Austrittskanals vergrößerndes abgekröpftes Wandstück anschließen.
[0008] Es sind fernerhin Überlegungen darüber angestellt worden, wie sich der Wirkungsgrad
des Querstromgebläses weiter verbessern läßt. Erreichbar ist dies dadurch, daß das
Wandstück und/oder die den Austrittskanal begrenzende Abkröpfung, Injektoröffnungen
aufweisen. Die Injektoröffnungen, die durch Lochungen oder Schlitze gebildet sein
können, geben bei hohen Strömungsgeschwindigkeiten der Austrittsströmung die Möglichkeit
einer zusätzlichen Luftansaugung und tragen bei hohen Drucken zur Sicherstellung einer
Mindestluftmenge durch die Beschaufelung und Verhinderung eines Abreißens der Strömung
bei. Außerdem ermöglichen sie den Übertritt von Schallschwingungen aus dem Austrittskanal
in den Bereich der Schallerzeugung auf der Saugseite und reduzieren so die Geräuschabstrahlung
breitbandig durch akustischen Kurzschluß.
[0009] Außerdem ist noch vorgesehen, das den Austrittskanal begrenzende Wandstück an der
Schaufelkanalbrücke bzw. an der Abkröpfung außen fest angreifen zu lassen.
[0010] Es versteht sich, daß der Wirbelbildner durch ein strangförmiges Formteil gebildet
sein kann, wobei wahlweise das den Austrittskanal begrenzende Wandstück mit dem Wirbelbildner
einstückig, bzw. unabhängig ausgebildet sein kann. Auch ist die Zuordnung des Wirbelbildners
zu über ihre Länge, z. B. um mindestens eine Schaufelteilung, verdrehten Laufrädern
möglich.
[0011] Schließlich ist bei Querstromgebläsen mit einem zwischen der Ansaug- und Austrittsöffnung
angeordneten Gehäusewandstück mit nach außen erstreckenden Einlaufbögen vorgesehen,
daß das Gehäusewandstück entgegen der Einlaufrichtung eine sich über die engste Stelle
hinaus erstreckende Verlängerung aufweist und daß der axiale Abstand zwischen der
Verlängerung und dem Laufrad in Richtung des freien Endes hin zunimmt. Auf diese Weise
ist eine trichterartige Verbreiterung im Bereich der Einströmöffnung geschaffen, die
Stöße der Zuluft auf das Gehäusewandstück vermindern hilft und dadurch zur Geräuschverringerung
bzw. Auslöschen von Einlaufgeräuschen beiträgt. Außerdem führt die Verbreiterung unter
gleichzeitigem Druckaufbau zur Verlangsamung der Strömung und zur Reduzierung der
Schaufelfrequenzgeräusche im Bereich der Eintrittskante. Die Reduzierung der Schaufelfrequenzgeräusche
kann in weiterer Ausbildung des Gebläses unterstützt sein durch eine am freien Ende
des Gehäusewandstücks um etwa 90 Grad zur Verlängerung ausgebogene Leiste, die zur
Erfassung des ganzen Strömungsfeldes mit einer Breite von mindestens einer Schaufelteilung
ausgeführt ist. Schließlich kann an der Leiste eine entgegen der Anströmrichtung gerichtete
weitere Leiste horizontal angebogen sein, die insbesondere eine zusätzliche Führungsfunktion
für die Einströmluft übernimmt.
[0012] Wie die Erfindung ausführbar ist, zeigen mit den für diese wesentlichen Merkmalen,die
in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiele. Hierin bedeuten:
Fig. 1 ein Querstromgebläse schematisch im Schnitt,
Fig. 2 einen Wirbelbildner abgewandelter Ausführung,
Fig. 3 ein Kurvenbild,
Fig. 4 ein Querstromgebläse schematisch im Schnitt und
Fig. 5 einen Teilschnitt eines Querstromgebläses.
[0013] In den Figuren ist mit 1 ein Laufrad bekannter Ausführung bezeichnet, das im Umfangsbereich
eine Anzahl Luftschaufeln 2 aufweist. Das Laufrad 1 dreht in einem Gehäuse 3, das
durch ein erstes Wandstück 4 und zweites als Wirbelbildner dienendes Wandstück 15
gebildet ist. Das Wandstück 15 weist einen Anströmbogen 5 auf, an dem sich in Umfangsdrehrichtung
des Laufrades 1 erfindungsgemäß eine weitgehend ebene Schaufelkanalbrücke 6 anschließt,
die durch eine Abkröpfung 7 begrenzt ist. An der Abkröpfung 7 schließt sich an dem
der Schaufelkanalbrücke 6 abgewandten Ende eine ebene Zunge 8 an. Die Schaufelkanalbrücke
6 und die Zunge 8 erstrecken sich über ein bis zwei Schaufelteilungen, wobei die Schaufelkanalbrücke
60 bis 70 Grad zur Horizontalen und die Zunge 70 bis 80 Grad zur Horizontalen geneigt
sind.
[0014] Bei Umläufen des Laufrades 1 wird in bekannter Weise im Bereich des Anströmbogens
5 ein Drehklang entsprechend der Kurve 14 der Fig. 3 erzeugt, der sich als unangenehmer
Pfeifton bemerkbar macht. Darüber hinaus sorgen die Kante 9 am Eingang der Abkröpfung
7 und die Kante 10 am Ende der Zunge 8 für die Erzeugung eines zweiten, künstlichen
Drehklangs entsprechend der Kurve 15' der Fig. 3, der mit gleicher Amplitude aber
um 180 Grad versetzt den ersterwähnten Drehklang mit dem Resultat der gegenseitigen
Auslöschung überlagert. Durch Annähern der Kante 10 wird die Intensität (Amplitude)
des künstlichen Drehklanges verändert, während die Länge der Zunge Einfluß auf die
Phasenlage hat.
[0015] In Richtung der Austrittsströmung schließt sich am Anströmbogen 5 ein Wandstück 11
mit einem ebenen Abschnitt 11' und einer Abkröpfung 12 als obere Begrenzung des Austrittskanals
13 an. Im Steg 12' der Abkröpfung 12 sind Injektorbohrungen 14 vorgesehen. Über die
Injektorbohrungen 14 erfolgt bei großen Strömungsgeschwindigkeiten eine zusätzliche
Luftansaugung, was zu einer 5 bis 10 prozentigen Steigerung des Wirkungsgrades führt,
während bei hohen Drücken die Sicherstellung einer Mindestluftmenge durch die Beschaufelung
bewirkt werden kann, was ein Abreißen der Strömung verhindert.
[0016] Schließlich erlauben die Injektorbohrungen auch die Erzeugung eines akustischen Kurzschlusses
zwischen Druck- und Saugseite zur breitbandigen Geräuschreduzierung. Es versteht sich,
daß die Injektorbohrungen auch durch anderweitige Lochungen, z. B. Schlitze ersetzt
sein können.
[0017] Beim Ausführungsbeispiel der Fig. 2 ist das als Austrittskanalbegrenzung dienende
Wandstück 11 als rückseitige Fortsetzung des Stegs 7' der Abkröpfung 7 einstückig
mit dieser ausgebildet.
[0018] In Fig. 4 ist mit 1 wiederum ein an sich bekanntes Laufrad mit einer Anzahl
Luftschaufeln 2 bezeichnet. Das Laufrad 1 dreht in einem Gehäuse 3, das durch ein erstes
Gehäusewandstück 4 und ein als Wirbelbildner dienendes zweites Gehäusewandstück 15
gebildet ist. Das Gehäusewandstück 4 weist am einströmseitigen Ende eine sich über
die engste Stelle 16 zwischen Gehäusewandstück 4 und Laufrad 1 hinaus erstreckende
Verlängerung 17 auf, deren radialer Abstand zum Laufrad 1 in Richtung des freien Endes
zunimmt. Die Verlängerung 17 bildet eine trichterartige Verbreiterung, die die Einlaufgeräusche
vermindert. Am freien Ende ist die Verlängerung 17 mit einer etwa rechtwinkelig ausgebogenen
Leiste 18 versehen, ' deren Breite etwa einer Schaufelteilung entspricht. Die Leiste
18 ermöglicht das Erfassen des ganzen Strömungsfeldes und übt so Führungsfunktion
für die Zuluft aus.
[0019] Beim Querstromgebläse der Figur 5 ist die Verlängerung 17 an ihrem Ende zwar ebenfalls
mit einer Leiste 18 versehen, jedoch ist an dieser eine weitere, horizontal gerichtete
Leiste 19 angebogen, die die Führung der Zuluft unterstützt.
1. Querstromgebläse mit einem dem Laufrad zugeordneten und als Wirbelbildner dienenden
Gehäusewandstück zwischen der Austrittsöffnung und der Ansaugöffnung, dadurch gekennzeichnet,
daß sich am Anströmbogen (5) des Gehäusewandstücks (15) in Umfangsdrehrichtung des
Laufrades (1) eine schräg nach außen sich erstreckende Schaufelkanalbrücke (6) anschließt,
die durch eine nach außen weisende Abkröpfung (7) begrenzt ist und daß sich an der
Abkröpfung (7) eine nach außen geneigte Zunge (8) anschließt.
2. Querstromgebläse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sich die Schaufelkanalbrücke
(6) über ein bis zwei Schaufelteilungen des Laufrades (1) erstreckt.
3. Querstromgebläse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Zunge (8) mit
einer Länge von ein bis zwei Schaufelteilungen des Laufrades (1) ausgeführt ist.
4. Querstromgebläse nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Schaufelkanalbrücke
(6) im wesentlichen eben ausgebildet und 60 bis 70 Grad zur Horizontalen geneigt ist.
5. Querstromgebläse nach Anspruch 1 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Zunge (8)
eben ausgebildet und 70 bis 80 Grad zur Horizontalen geneigt ist.
6. Querstromgebläse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sich am Anströmbogen
(5) auf der der Schaufelkanalbrücke (6) abgewandten Seite ein den Austrittskanal (13)
oben begrenzendes Wandstück (11) anschließt.
7. Querstromgebläse nach Anspruch 1 und 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Wandstück
(11) eine die lichte Höhe des Austrittskanals (13) vergrößernde Abkröpfung (12) aufweist.
8. Querstromgebläse nach Anspruch 6 und 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Wandstück
(11) im ebenen Abschnitt (11') und/oder der Abkröpfung (12) Injektoröffnungen (14)
aufweist.
9. Querstromgebläse nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Injektoröffnungen
(14) durch Bohrungen oder Schlitze gebildet sind.
10. Querstromgebläse nach Anspruch 7 und 8, dadurch gekennzeichnet, daß das Wandstück
(11) an der Abkröpfung (7) außen fest angreift.
11. Querstromgebläse nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch die Anordnung eines über
die ganze Länge um mindestens eine Schaufelteilung verdrehten Laufrades (1).
12. Querstromgebläse mit einem zwischen der Ansaug- und Austrittsöffnung angeordneten
Gehäusewandstück mit nach außen erstreckenden Einlaufbogen, dadurch gekennzeichnet,
daß das Gehäusewandstück (4) eine entgegen der Einlaufrichtung sich über die engste
Stelle (16) hinaus erstreckende Verlängerung (17) aufweist und daß der axiale Abstand
zwischen der Verlängerung (17) und dem Laufrad (1) in Richtung des freien Endes hin
zunimmt.
13. Querstromgebläse nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß das freie Ende
des Gehäusewandstücks (4) eine etwa 90 Grad zur Verlängerung (17) ausgebogene Leiste
(18) aufweist.
14. Querstromgebläse nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Leiste (18)
mit einer Breite von mindestens einer Schaufelteilung ausgebildet ist.
15. Querstromgebläse nach Anspruch 13 und 14, dadurch gekennzeichnet, daß an der Leiste
(18) eine nach außen gerichtete Leiste (19) horizontal angebogen ist.