[0001] Die Erfindung betrifft eine Warmhaltekanne gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs
1, also einen Gießbehälter, der insbesondere zur Aufbewahrung heißer Getränke geeignet
ist und aus einem, die heiße Flüssigkeit aufnehmenden Innenbehälter und einer diese
umschließende wärmeisolierenden Ummantelung besteht.
[0002] Es ist eine Vielzahl von Warmhaltekannen bekannt, bei denen der Innenbehälter selbst
in Form eines doppelwandigen sogenannten Dewar-Gefässes wärmeisolierend ausgebildet
und zu seinem mechanischen Schutz mit einem stoßfesten Mantel umgeben ist (siehe zum
Beispiel DE-GM 81 12 201 und DE-AS 26 58 295). Daneben sind Warmhaltekannen bekannt,
die aus einem Glas-Innenbehälter, einer diese umschließenden Isolierschicht - beispielsweise
aus Kunststoffschaum - sowie einem Außenmantel, der beispielsweise aus Metall hergestellt
ist (siehe z.B. DE-PS 30 45 896) bestehen. Ferner ist in anderem Zusammenhang in der
DE-OS 29 52 557 eine Kaffeekanne dargestellt, die aus einem gläsernen Innenbehälter
und einer diesen umgebenden, zweiteilig zusammengesetzten, nicht isolierenden Schutzummantelung
besteht.
[0003] Bei allen diesen Warmhaltekannen, die einen gläsernen Innenbehälter und eine diesen
umschließende Ummantelung aufweisen, besteht das Problem der sicheren und dauerhaften
Abdichtung zwischen dem Glasgefäß und der Ummantelung; denn herstellungsbedingt können
die verwendeten Glasinnenbehälter nur mit verhältnismäßig großen Maßtoleranzen bereitgestellt
werden, und infolgedessen müssen die Ummantelungen konstruktiv so ausgebildet sein,
daß sie die Glas-Toleranzen auffangen könnnen. Da im allgemeinen die Forderung besteht,
daß keine Flüssigkeiten in dem Raum zwischen Glasbehälter und Ummantelung eindringen
dürfen, wo sie zu einer dauernden Verschmutzung führen würden, sind an den Stoßstellen
der Kannenteile üblicherweise kompressible Dichtringe eingefügt, die auch den maßlichen
Toleranzausgleich übernehmen. Bisher sind keine Lösungen bekannt geworden, die eine
zuverlässige Abdichtung zwischen Glasinnenbehälter und Ummantelung unter Verzicht
auf derartige zusätzliche toleranzausgleichende Dichtmittel gewährleisten.
[0004] Da die in Betracht kommenden Dichtringe, die aufgrund bestehender Vorschriften aus
als physiologisch unbedenklich eingestuften Materialien bestehen müssen, die Herstellkosten
solcher Kannen nicht nur bezüglich der Materialkosten, sondern auch hinsichtlich des
Montageaufwandes nicht unwesentlich belasten, bestand seit langem die Aufgabe, eine
konstruktive Lösung für derartige Kannen zu finden, durch die sich die Verwendung
solcher Dichtringe erübrigte.
[0005] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe bei einer Warmhaltekanne der eingangs genannten
Art, die einen Glasinnenbehälter, eine Isolierschicht und eine diese umgebende Außenschale
aus elastischem Kunststoffmaterial aufweist, dadurch gelöst, daß das Oberteil der
Außenschale einen umlaufenden den Rand des gläsernen Innenbehälters übergreifenden
Kragen aufweist, dessen Innenkante ohne jegliche zusätzliche Dichtmittel unter elastischer
Vorspannung rundum dichtend an der Innenseite des Glasbehälterrandes anliegt. Es hat
sich gezeigt, daß die durch elastische Verformung des besagten Kragenrandes erzeugte
elastische Vorspannung der Krageninnenkante die geforderte Abdichtung gewährleistet.
Dabei werden aufgrund der elastischen Verformbarkeit des Kragens und seiner Innenkante
maßliche Abweichungen des Glasbehälters von einigen Millimetern sowohl in radialer
als auch in axialer Richtung ohne weiteres aufgefangen. Die Sicherheit der Abdichtung
kann erfindungsgemäß noch dadurch gesteigert werden, daß die Innenkante des Kragens
ein Dichtlabyrinth aus umlaufenden Dichtlippen aufweist.
[0006] In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung besitzt der Glasbehälter einen
sich radial erweiternden oberen Randbereich, an dem sich die Innenkante des Kragens
der Kunststoffaußenschale unter radialer und/oder axialer elastischer Vorspannung
dichtend abstützt. Um die Steifigkeit des Kragens und damit seine für die Dichtwirkung
wichtige Verformbarkeit beeinflussen und den Gegebenheiten der Gesamtkonstruktion
anpassen zu können, wird in weiterer Ausgestaltung der Erfindung vorgeschlagen, in
dem von der Seitenwand des Außenschalenoberteils und dem Kragen eingeschlossenen Winkel
radiale Rippen anzuformen, die den Kragen nach Bedarf graduell versteifen.
[0007] Vorzugsweise ist das Außenschalenoberteil so ausgebildet, daß sein unterer Rand den
oberen Rand des Bodenteils überlappend umgreift, wobei das Bodenteil einen umlaufenden
radialen Vorsprung aufweist, der unter radialer Pressung rundum dichtend an der Innenfläche
des Oberteils anliegt. Durch den so erzielten radialen Preßsitz wird eine dauerhafte
sichere Abdichtung zwischen den beiden Außenschalenteilen erzielt, wobei sich für
den besagten umlaufenden radialen Vorsprung eine annähernd dreieckige Querschnittsform
mit nach außen gerichteter Spitze besonders gut bewährt. Weiterhin hat es sich als
vorteilhaft erwiesen, das Oberteil im Anlagebereich des radialen Vorsprungs verstärkt
auszubilden, was insbesondere durch eine in diesem Bereich im Vergleich zur übrigen
Seitenwandung erhöhte Wandstärke realisierbar ist.
[0008] Vorzugsweise sind das Ober- und das Unterteil der Außenschale in dem Bereich der
nach ihrem Zusammenfügen oberhalb des abdichtenden radialen Vorsprunges liegt, mit
ineinandergreifenden Fixiermitteln versehen, die an der Innenwand des Oberteils und
der Außenwand des Bodenteils angeordnet sind. Diese Fixiermittel sind vorzugsweise
als korrespondierende, unter parallel zur Mittelachse der Kanne wirkender Vorspannung
ineinandergreifende Hinterschnitte ausgebildet, die in verschiedenen vorteilhaften
Ausführungsformen die Gestalt eines Innen- und Außengewindes oder radialer Zapfen
und diesen entsprechender Ausnehmungen oder auch einer Bejonettverriegelung aufweisen.
[0009] In einer in Kaffeemaschinen mit Warmhalteplatte vorteilhaft verwendbaren Ausführungsform
der Erfindung, ist das Bodenteil der Außenschale als ein den gesamten Mittelteil des
Glasbehälterbodens freilassender Ring mit einer aufwärts gerichteten, als umlaufende
Dichtlippe ausgebildeten und sich unter parallel zur Mittelachse der Kanne wirkender
Vorspannung rundum dichtend am Randbereich des Glasbehälterbodens abstützenden Innenkante
ausgebildet. Der auf diese Weise freibleibende Mittelteil des Glasbehälterbodens kann
somit in direkten Wärmekontakt zu der Warmhalteplatte der Kaffeemaschine gebracht
werden. Dabei ist durch die vorgeschlagene Gestaltung der Innenkante des Bodenringes
auch hier die sichere Abdichtung zum Glasinnenbehälter gewährleistet, wobei auch diese
Kontruktion zum Ausgleich von Höhentoleranzen des Glasinnenbehälters beiträgt. Zweckmäßigerweise
können in dem Winkel zwischen der Seitenwand des Bodenteils und dem sich zur Innenkante
erstreckenden Kragen radiale Rippen angeformt sein, die eine gezielte Versteifung
des Kragens bewirken, wodurch eine flexible Anpassung an Besonderheiten der Gesamtkonstruktion
ermöglicht wird.
[0010] Obwohl der den gläsernen Innenbehälter umgebende und von der Außenschale erfindungsgemäß
allseitig dichtend umschlossene Zwischenraum bereits ohne weiteres eine wirksame Wärmeisolationsschicht
darstellt, ist er in bevorzugten Ausführungsformen der Erfindung zur Steigerung der
Wärmedämmung mit an sich bekannten Isoliermaterialien, wie - insbesondere kugelförmigen
- geschäumten Kunststoffteilchen gefüllt oder vorzugsweise mit feinporigem Kunststoffschaum
vollständig ausgeschäumt.
[0011] Die Zeichnung veranschaulicht die Erfindung anhand eines vereinfacht wiedergegebenen
Ausführungsbeispieles:
Wie der dargestellte Längsschnitt durch eine zur Verwendung in Kaffeemaschinen mit
Warmhalteplatte geeignete Kaffeekanne der erfindungsgemäßen Art zeigt, beteht diese
aus einem nicht wärmeisolierenden, vorzugsweise aus Glas hergetellten Innenbehälter
1, der von der aus dem Oberteil 2 und dem Bodenteil 3 zusammengesetzten Außenschale
umschlossen ist. Die Oberseite der Kanne ist mit einem Deckel 4 verschließbar. An
das Oberteil 2 ist ein umlaufender Kragen 2.1 angeformt, der den Rand 1.1 des Behälters
1 übergreift und mit seiner Innenkante 2.3 unter elastischer Vorspannung rundum formschlüssig
dichtend an der Innenseite des Behälterrandes 1.1 anliegt. In der dargestellten Ausführungsform
ist der obere Rand 1.1 des Behälters 1 nach außen geneigt ausgebildet, so daß sich
die Innenkante 2.3 des Kragens 2.1 sowohl unter radialer als auch unter axialer elastischer
Vorspannung formschlüssig dichtend an ihm abstützt. In dem von der Seitenwand des
Außenschalenoberteils 2 und dem Kragen 2.1 eingeschlossenen Winkelraum sind Versteifungsrippen
2.4 angeformt, die die Flexibilität des Kragens 2.1 beeinflussen und außerdem als
Anschlag für die Behälteroberkante dienen können.
[0012] Das von unten in das Außenschalenoberteil 2 eingeführte Bodenteil 3 weist einen umlaufenden
radialen Vorsprung 3.1 mit annähernd dreieckigem Querschnitt auf, der sich unter radialer
Pressung rundum formschlüssig dichtend an der Innenseite des verstärkten Oberteilrandes
2.5 abstützt. Das ringförmig ausgebildete und den Behälterboden 1.2 freilassende Außenschalenbodenteil
3 stützt sich mit seiner als Dichtlippe ausgebildeten Innenkante 3.3 rundum formschlüssig
dichtend am Randbereich des Behälterbodens 1.2 ab. Auch hier können Versteifungsrippen
3.4 vorgesehen sein, mittels derer die Härte dieser Abstützung beeinflußbar ist.
[0013] Oberhalb des die radiale Abdichtung zwischen dem Oberteil 2 und dem Bodenteil 3 der
Außenschale bewirkenden radialen Vorsprunges 3.1 - also innerhalb des abgedichteten
Zwischenraumes - ist an der Innenwandung des Oberteils 2 ein Innengewinde 2.2 und
am Bodenteil 3 ein Außengewinde 3.2 erkennbar. Mittels dieser Gewinde werden die beiden
Außenschalenteile zueinander fixiert, wobei der Kragen 2.1 und die als Dichtlippe
ausgebildete Innenkante 3.3 des Bodenteils 3 durch elastische Verformung die Vorspannung
erhalten, die ihre formschlüssige Anpressung bewirkt.
[0014] Es ist auch für den einschlägigen Fachmann überraschend, daß alle drei dargestellten
Dichtungen - also die am Behälterrand 1.1 anliegende Krageninnenkante 2.3, die sich
am Randbereich des Behälterbodens 1.2 abstützende Innenkante 3.3 des Bodenteils 3
sowie die radiale Pressung durch den Vorsprung 3.1 - dauerhaft so zuverlässig funktionieren,
daß auch bei regelmäßiger Reinigung derartiger Kaffeekannen in Geschirrspülmaschinen
keinerlei Feuchtigkeit in ihren wärmeisolierenden Wandungszwischenraum eindringt.
Dabei ist nochmals hervorzuheben, daß dieses Ergebnis unter Verzicht auf jegliche
Hilfsmittel, wie elastische oder plastische Dichtringe bzw. Kleber, erzielt wird.
1. Warmhaltekanne mit einem dünnwandigen, nicht wärmeisolierenden Behälter und einer
wärmeisolierenden Ummantelung, wobei die Ummantelung eine Isolierschicht und eine
diese umgebende Außenschale aus elastischem Kunststoffmaterial aufweist, die aus einem
Oberteil und einem Bodenteil besteht und der Behälter zwischen dem Oberteil und dem
Bodenteil unter elastischer Vorspannung fixiert ist, dadurch gekennzeichnet, daß das
Oberteil (2) der Außenschale einen umlaufenden, den Rand (1.1) des Behälters (1) übergreifenden
Kragen (2.1) aufweist, dessen Innenkante (2.3) ohne jegliche zusätzliche Dichtmittel
unter elastischer Vorspannung rundum formschlüssig dichtend an der Innenseite des
Behälterrandes (1.1) anliegt.
2. Warmhaltekanne nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Innenkante (2.3)
des Kragens (2.1) ein Dichtlabyrinth aus umlaufenden Dichtlippen aufweist.
3. Warmhaltekanne nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Behälter
(1) einen nach außen geneigten oberen Randbereich (1.1) aufweist, an dem sich die
Innenkante (2.3) des Kragens (2.1) unter radialer und/oder axialer elastischer Vorspannung
formschlüssig dichtend abstützt.
4. Warmhaltekanne nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß in
dem von der Seitenwand des Oberteils (2) und dem Kragen (2.1) eingeschlossenen Winkel
radiale Versteifungsrippen (2.4) angeformt sind.
5. Warmhaltekanne nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der
untere Rand des Oberteils (2) den oberen Rand des Bodenteils (3) überlappend umgreift,
wobei das Bodenteil (3) einen umlaufenden radialen Vorsprung (3.1) aufweist, der unter
radialer Pressung rundum formschlüssig dichtend an der Innenfläche des Oberteils (2)
anliegt.
6. Warmhaltekanne nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der umlaufende radiale
Vorsprung (3.1) einen annäherend dreieckigen Querschnitt mit radial nach außen gerichteter
Spitze aufweist.
7. Warmhaltekanne nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Oberteil
(2) im Anlagebereich (2.5) des radialen Vorsprungs (3.1) verstärkt ausgebildet ist,
insbesondere eine im Vergleich zu seiner übrigen Seitenwandung erhöhte Wandstärke
besitzt.
8. Warmhaltekanne nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß oberhalb
des radialen Vorsprunges (3.1) an der Innenwand des Oberteils (2) und an der Außenwand
des Bodenteils (3) ineinandergreifende Fixiermittel (2.2, 3.2) angeordnet sind.
9. Warmhaltekanne nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Fixiermittel (2.2,
3.2) als korrespondierende, unter parallel zur Mittelachse (a) der Kanne wirkender
Vorspannung ineinandergreifende Hinterschnitte ausgebildet sind.
10. Warmhaltekanne nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die korrespondierenden
Hinterschnitte ein Innengewinde (2.2) und ein Außengewinde (3.2) sind.
11. Warmhaltekanne nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die korrespondierenden
Hinterschnitte als radiale Zapfen und entsprechende Ausnehmungen ausgebildet sind.
12. Warmhaltekanne nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die korrespondierenden
Hinterschnitte nach Art einer Bajonettverriegelung ausgebildet sind.
13. Warmhaltekanne nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß
das Bodenteil (3) als ein den gesamten Mittelteil des Behälterbodens (1.2) freilassender
Ring ausgebildet ist, der eine aufwärts gerichtete, als umlaufende Dichtlippe ausgebildete
Innenkante aufweist, die sich unter parallel zur Mittelachse (a) der Kanne wirkender
Vorspannung rundum formschlüssig dichtend am Randbereich des Behälterbodens (1.2)
abstützt.
14. Warmhaltekanne nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß in dem Winkel zwischen
der Seitenwand des Bodenteils und dem sich zur Innenkante (3.3) erstreckenden Kragen
radiale Versteifungsrippen (3.4) angeformt sind.
15. Warmhaltekanne nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß
der Zwischenraum zwischen dem Behälter (1) und der Außenschale (2, 3) mit feinporigem
Kunststoffschaum ausgeschäumt ist.
16. Warmhaltekanne nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß
der Zwischenraum zwischen Behälter (1) und Außenschale (2, 3) mit geschäumten - insbesondere
kugelförmigen - Kunststoffteilchen gefüllt ist.