[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum An- und Abstellen der Farbauftragwalzen
gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1.
[0002] Eine bekannte Ausführung dieser Art (DE-OS 1 949 092) offenbart ein Farbwerk mit
drei Farbauftragwalzen, mit einer Lagerung auf Hebeln, die an den Seitengestellen
befestigt sind. Den Lagerhebeln sind jeweils Stellhebel zugeordnet, die untereinander
in Wirkverbindung stehen. Zum An- und Abstellen der Walzen ist beiderseits auf dem
Lager des Plattenzylinders eine Nockenscheibe vorgesehen, auf der eine Rolle, die
an einem der Steuerhebel befestigt ist, abrollt. Durch gleichzeitiges Verdrehen der
beiden Nockenscheiben auf jeder Maschinenseite können die Farbauftragwalzen an- oder
abgestellt werden. Um jedoch eine Anlage der Rolle an der Nockenscheibe bzw. der Steuerhebel
aneinander zu gewährleisten, werden mehrere Zugfedern benötigt, die die auf beiden
Maschinenseiten vorgesehenen Steuerhebel in Anlage bringen.
[0003] Der Nachteil der bekannten Ausführung ist im wesentlichen in der instabilen Lagerung
der Farbauftragwalze zu sehen. Rollen diese in ihrer angestellten Position auf der
Druckplatte ab, so können z.B. beim Durchgang des Zylinderkanals Schläge entstehen,
die zu Schwingungen der Walzen bzw. der Walzenlagerungen führen, so daß beim Aufsetzen
der einzelnen Farbauftragwalzen auf die Druckplatte eine Beeinträchtigung der Einfärbung
derselben eintreten kann. Insbesondere bei schnellaufenden Maschinen kann dies zu
Walzenstreifen führen, die die Herstellung von hochwertigen Druckarbeiten unmöglich
machen.
[0004] Ausgehend von diesem Stand der Technik ist es Aufgabe der Erfindung, eine Lagerung
und An- und Abstellung der Farbauftragwalzen, insbesondere bei einem Vier-Auftragwalzen-Farbwerk,
zu schaffen, die eine gleichmäßige und optimale Einfärbung der Druckform gewährleistet.
[0005] Die Aufgabe wird mit den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruches 1 gelöst. Mit dieser
Lösung wird eine schwin- - gungsfreie An- und Abstellung der Farbauftragwalzen erreicht,
die ein gleichmäßiges Anstellen derselben bei vorteilhafter Kraftverteilung in den
Stellmitteln gewährleistet und auch über eine Fernbedienung betätigbar ist. Die Weiterbildung
gemäß Anspruch 2 ermöglicht eine starre Anlage der Lagerhebel der Farbauftragwalzen,
insbesondere in der angestellten Stellung, so daß Schwingungen vermieden werden, und
eine feinfühlige Einstellung auch während des Maschinenlaufes möglich ist. Mit Anspruch
3 wird das Abstellen der Farbauftragwalzen dahingehend verbessert, daß für weitere
an diesen anliegenden Farbwerkswalzen keine separate Steuerung benötigt wird.
[0006] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen schematisch dargestellt.
[0007] Es zeigt:
Fig. 1 eine Seitenansicht eines Farbwerks,
Fig. 2 einen Teilquerschnitt.
[0008] Das in der Zeichnung wiedergegebene Ausführungsbeispiel bezieht sich auf ein Offsetdruckwerk
mit einem Plattenzylinder 1 und einem Gummizylinder 2 in der bekannten Ausführung.
Zur Ausführung von hochwertigen Druckarbeiten sind dem Plattenzylinder vier Farbauftragwalzen
3, 4, 5, 6 zugeordnet, die um zwei Reibwalzen 7, 8 schwenkbar gelagert sind. Die Reibwalzen
7, 8 werden von einem nicht dargestellten Farbwerksantrieb mit Maschinengeschwindigkeit
angetrieben. In bekannter Weise werden die Reibwalzen 7, 8 über eine Vielzahl Farbwerkswalzen
9 von einer Farbdosiereinrichtung 10 mit einer bestimmten Farbmenge versorgt.
[0009] Die Farbauftragwalzen 3-6 sind in Lagerhebeln 11-14 gelagert, die um die Lagerungen
15 der nächstliegenden Reibwalze 7, 8 schwenkbar angeordnet sind. Jeweils zwei Lagerhebel
11, 12 bzw. 13, 14, die an beiden Maschinenseitengestellen vorgesehen sind, werden
über Laschen 16-19 mit je einem Steuerhebel 20, 21 verbunden. Die Laschen sind hierbei
über Bolzen 22 an Nocken 23 befestigt, die jeweils an den Lagerhebeln 11-14 vorgesehen
sind. Auch die Verbindung mit den Steuerhebeln 20, 21 erfolgt über Bolzen 24. Die
Steuerhebel 20, 21 selbst sind über Stehbolzen 25 am Maschinenseitengestell 26 befestigt
(Figur 2). Zwischen beiden Steuerhebeln 20, 21 ist ein Ausgleichsteg 27 vorgesehen,
der über Stehbolzen 28 mit den der Lagerung der Steuerhebel an den Stehbolzen 25 gegenüberliegenden
Enden verbunden ist. An diesem Ausgleichsteg 27 greift über einen Gelenkkörper 29
die Kolbenstange 30 eines Stellzylinders 31 an. Dieser wiederum ist über einen Lagerkörper
32 am Maschinenseitengestell 26 abgestützt.
[0010] Durch Betätigen des Stellzylinders 31 wird zum Anstellen der Auftragwalzen 3-6 der
Ausgleichsteg 27 nach unten gedrückt, so daß die beiden Steuerhebel 20, 21 kniehebelartig
bewegt werden. Hierbei drücken diese über die Bolzen 24 und die Laschen 16-19 die
Lagerhebel 11-14 nach unten, so daß die Auftragwalzen 3-6 mit dem Plattenzylinder
1 in Kontakt kommen. Die Anstellbewegung wird hierbei über exzentrische Anschläge
33 begrenzt, an die sich die Ausnehmungen 34 in den Lagerhebeln 11-14 anlegen. Durch
Verdrehen der Anschläge 33 über nicht dargestellte Stellspindeln läßt sich- somit
die Anstellkraft der Auftragwalzen 3-6 an die Druckplatte des Plattenzylinders 1 feinfühlig
einstellen. Bei Beaufschlagung des Stellzylinders 31 in umgekehrter Richtung erfolgt
der entgegengesetzte Bewegungsablauf der einzelnen Stellmittel, wobei auch in der
abgestellten Position die Lagerhebel 11-14 mit ihren Ausnehmungen 34 an den Anschlägen
33 anliegen.
[0011] In vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung ist die an den Farbauftragwalzen 4,
5 anliegende Farbwerkswalze 35 über Gleitstücke 36 verschiebbar gelagert, so daß sie
der An- und Abstellbewegung der Farbauftragwalzen ohne eigene Stellmittel folgen kann.
[0012] Wie aus Figur 2 ersichtlich ist der Gelenkkörper 29 über einen Zapfen 37 mit dem
Ausgleichsteg 27 verbunden. Auch ist bei dieser Figur dargestellt, daß die Auftragwalzen
3-6 über Lager 38 in den Lagerhebeln 11 bis 14 vorzugsweise auswechselbar gelagert
sind.
TEILELISTE
[0013]
1 Plattenzylinder
2 Gummizylinder
3 Farbauftragwalze
4 Farbauftragwalze
5 Farbauftragwalze
6 Farbauftragwalze
7 Reibwalzen
8 Reibwalzen
9 Farbwerkswalzen
10 Farbdosiereinrichtung
11 Lagerhebel
12 Lagerhebel
13 Lagerhebel
14 Lagerhebel
15 Lagerung
16 Laschen
17 Laschen
18 Laschen
19 Laschen
20 Steuerhebel
21 Steuerhebel
22 Bolzen
23 Nocken
24 Bolzen
25 Stehbolzen
26 Maschinenseitengestell
27 Ausgleichssteg
28 Steckbolzen
29 Gelenkkörper
30 Kolbenstange
31 Stellzylinder
32 Lagerkörper
33 Anschläge
34 Ausnehmungen
35 Farbwerkswalze
36 Gleitstücke
37 Zapfen
38 Lager
1. Vorrichtung zum An- und Abstellen der Farbauftragwalzen im Farbwerk von Druckmaschinen,
mit an beiden Maschinenseitengestellen vorgesehenen Lagerhebeln für die Farbauftragwalzen,
die schwenkbar auf den Lagerungen der nächstliegenden Reibwalze angeordnet sind, dadurch
gekennzeichnet,
daß jeweils zwei Lagerhebel (11,12 bzw. 13,14) auf beiden Maschinenseiten über je
eine Lasche (16-19) an einem Steuerhebel (20,21) angelenkt sind,
daß die beiden Steuerhebel (20, 21) an Stehbolzen (25) am Maschinenseitengestell (26)
schwenkbar gelagert und über je einen Ausgleichssteg (27) gekoppelt sind,
und daß an dem Ausgleichssteg (27) je ein Stellzylinder (31) angreift, der sich am
Maschinenseitengestell (26) abstützt.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Lagerhebel (11-14) auf beiden Maschinenseiten in der angestellten und der
abgestellten Stellung an exzentrischen Anschlägen (33) anliegen, die über Stellspindeln
einstellbar sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die an den Farbauftragwalzen (3-6) anliegende Farbwerkswalze (35) entgegen der
Anstellkraft verschiebbar gelagert ist, so daß sie der An- und Abstellbewegung der
Farbauftragwalzen (4,5) ohne eigene Stellmittel folgt.