[0001] Wenn bei fabrikmäßiger Herstellung eines Produktes Spalträume serienmäßig verfugt
werden müssen, so geschieht dies bislang unter Verwendung von Kartuschen handelsüblicher
Größe. Letztere führt zu einer relativ handlichen Vorrichtung, mit der sich zügig
und ohne wesentliche körperliche Belastung arbeiten läßt. Andererseits erfordert aber
die geringe Füllmenge einer solchen Kartusche einen ständigen Kartuschenwechsel. Dies
ist zeitraubend und führt bei großen Serien auch zu einem nicht unbeträchtlichen Transport-
sowie Entsorgungsproblem. Letzteres hängt vor allen Dingen damit zusammen, daß sich
die Kartuschen nicht vollständig entleeren lassen und somit als Abfall nicht nur das
Kartuschenmaterial, sondern auch die darin befindliche Restmenge des Verfugungsmaterials
anfällt. Letzteres kann leicht brennbar, giftig oder aus anderem Grunde gefährlich
sein. Auf jeden Fall ist eine Trennung von Kartusche und Restmaterial praktisch kaum
möglich. Dies gilt insbesondere, wenn das Kartuschenmaterial sehr zäh ist und an der
Kartusche anhaftet, wie dies beispielsweise bei Silikon und dgl. der Fall ist. Abgesehen
vom Entsorgungsproblem bedeutet natürlich die nicht verwendbare Restmenge auch einen
finanziellen Verlust.
[0002] Die Aufgabe der Erfindung besteht infolgedessen darin, ein Verfahren zum Verfugen
von Spalträumen, insbesondere von verglasten Flügeln, gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs
1 zu schaffen, mit welchem rascher, rationeller, sparsamer sowie umweltfreundlicher
arbeiten läßt und eine Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens zu entwickeln.
[0003] Zur Lösung dieser Aufgabe wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, daß das Verfahren gemäß
dem Oberbegriff des Anspruchs 1 entsprechend dem kennzeichnenden Teil dieses Anspruchs
ausgestaltet ist. Mit der Kartusche verfugt man den oder die Spalträume in herkömmlicher
Weise, bis sie zumindest weitgehend entleert ist. Anschliessend wird sie wieder gefüllt,
wodurch die Restmenge nicht verlorengeht. Es fallen auch keine Leerkartuschen an,
so daß sich das Transportproblem auf das Herbeischaffen eines großen Gebindes mit
weichelastischer Masse beschränkt, aus welcher letztere in die Kartusche umgefüllt
bzw. umgepumpt wird. Das Füllen kann beitransspielsweise erfolgen, während ein fertig
verfugtes Produkt abtransportiert und das nächste zu verfugende Produkt in Arbeitsstellung
gebracht wird. Denkbar ist es auch, eine Kartusche zu füllen, während eine zweite
entleert wird. Dies ist vor allen Dingen dann geboten, wenn der Abtransport eines
fertigen Produkts und das Heranschaffen eines zu verfugenden Produkts schneller vonstatten
geht als das Füllen der entleerten oder teilentleerten Kartusche. Durch Erhöhung der
zur Verfügung stehenden Kartuschen bzw. Verfugungsvorrichtungen kann man hier Leerlauf
grundsätzlich vermeiden.
[0004] Eine Weiterbildung des Verfahrens zum Verfugen von Rahmen sieht vor, daß wenigstens
bei großen Rahmen die zumindest teilweise entleerte Kartusche vor dem Verfugen des
jeweils nächsten Rahmens wieder ganz aufgefüllt wird. Die Kartuschengröße richtet
sich hierbei nach dem größten zu verfugenden Rahmen. Sie muß so viel Verfugungsmaterial
bzw. weichelastische Masse aufnehmen können, daß man zumindest eine umlaufende Fuge,
besser aber die Fugen beidseits der Scheibe oder Scheiben, mit einer Füllung versiegeln
kann. Man erspart sich dadurch eine Unterbrechung beim Versiegeln einer umlaufenden
Fuge und das damit zusammenhängende Problem des Wiederansetzens der Kartusche, was
meist zu einer unschönen Oberfläche der Verfugungsmasse an der betreffenden Stelle
führt. Beim Verfugen sehr kleiner Flügel kann man u.U. zwei oder drei Flügel mit einer
einzigen Kartusche versiegeln. Es ist jedoch zweckmäßig, auch hier darauf zu achten,
daß die Kartusche beim letzten Flügel nicht vollständig entleert wird, um auch dort
ein Wiederansetzen mit den geschilderten Nachteilen zu vermeiden.
[0005] Eine besonders bevorzugte Ausführungsform des Verfahrens kennzeichnet sich dadurch,
daß die Kartusche über ihre Spritzdüse od. dgl. gefüllt wird. Die unter Druck eingefüllte
weichelastische Masse schiebt den während des Verfugens vorgeschobenen Kolben der
Kartusche in seine Ausgangslage zurück, wobei sich die Kartusche fortlaufend füllt.
Das Füllen über die Spritzdüse hat den Vorteil, daß man mit hohem Druck arbeiten kann,
was bei der Zähigkeit der üblicherweise verwendeten weichelastischen Masse in der
Regel erforderlich ist. Trotzdem vermeidet man dabei das Einbringen von Luft in die
Kartusche, die beim nachfolgenden Entleeren bzw. Verfugen sehr nachteilig wäre, mitunter
sogar zu unbrauchbaren Ergebnissen führen könnte. Der Querschnitt der Spritzdüsen-
mündung liegt in der Größenordnung von 1 mm
2.
[0006] Zur Lösung der gestellten Aufgabe wird des weiteren eine Vorrichtung zur Durchführung
des Verfahrens vorgeschlagen, welche erfindungsgemäß entsprechend dem kennzeichnenden
Teil des Anspruchs 4 ausgebildet ist. Das Füllstück dieser Vorrichtung ist vorzugsweise
über eine Hochdruckleitung mit der Pumpvorrichtung verbunden, welche die weichelastische
Masse aus einem größeren Behältnis, beispielsweise einem Fass, zum Füllstück fördert.
Die Austrittsöffnung des letzteren liegt in der Größenordnung der Düsenmündung der
Kartusche. Somit fließt die weichelastische Masse bei eingeschalteter Pumpvorrichtung
in stetigem Strom von der Mündung des Füllstücks in diejenige der Spritzdüse. Beide
Mündungen sind so zu dimensionieren, daß die Spritzdüsenmündung von der eintretenden
Masse vollständig ausgefüllt wird, um Luftbeimengungen zu verhindern. In die Masse
selbst kann Luft während des Füllvorgangs nicht eindringen. Durch entsprechende Überwachung
des Füllstands in der Kartusche kann man insbesondere beim Erreichen des maximalen
Füllstands die Pumpvorrichtung abschalten, was zweckmäßigerweise in unmittelbarer
Nähe des Füllstücks erfolgt, um ein Nachschieben und damit eine Verunreinigung der
Füllstückmündung zu verhindern.
[0007] Eine besondere Ausgestaltung der Erfindung besteht darin, daß die Einrichtung zur
Ermittlung wenigstens des maximalen Füllstands der Kartusche mit einer Schaltvorrichtung
für die Pumpvorrichtung ausgestattet ist, wobei der ganz gefüllten Kartusche die Abschaltstellung
der Pumpvorrichtung zugeordnet ist. In diesem Falle ist man auf die Zuverlässigkeit
der Bedienungsperson dieser Vorrichtung nicht angewiesen, und somit schaltet man Pannen
durch menschliches Versagen beim Befüllen der Kartusche aus.
[0008] Eine bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung besteht darin, daß die Schaltvorrichtung
als induktive, durch einen mit einem Kolben in der Kartusche bewegbaren Magneten steuerbare
Schaltvorrichtung ausgebildet ist. Dies ermöglicht ein berührungsloses Schalten und
damit das schnelle Einsetzen und Herausnehmen der zu füllenden Kartusche aus der Vorrichtung.
[0009] In Weiterbildung der Erfindung wird vorgeschlagen, daß die Kartusche als Handspritze
ausgebildet ist und an ihrem von der Spritzdüse abgewandten Ende mit dem einen Ende
einer Schlauchleitung für ein Betätigungsmedium verbunden ist, dessen anderes Ende
an eine Druckquelle mit dem Betätigungsmedium angeschlossen ist. Diese Kartusche wird
also nicht, wie bei Wegwerfkartuschen, in eine entsprechende Halterung eingelegt,
vielmehr kann hier auf diese Halterung verzichtet werden, was zu einer Gewichtsersparnis
führt. Dies kommt dem ermüdungsfreien Arbeiten zugute. Das Betätigungsmedium für das
Ausschieben der weichelastischen Masse ist in bekannter und bevorzugter Weise Druckluft.
[0010] Eine weitere Ausbildung der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß sich in der
Kartusche eine elastisch verformbare Hülle für die weichelastische Masse befindet,
deren eines Ende dicht mit der Spritzdüse und deren anderes Ende dicht mit dem Kolben
verbunden oder einstückig damit gefertigt ist. Der Vorteil liegt darin, daß die weichelastische
Masse mit der Innenwandung der Kartusche nicht in Berührung kommt und somit der Kolben
beim Füllen, also beim Zurückschieben, stets eine optimale Oberfläche in der Kartusche
vorfindet. Die elastisch verformbare Hülle muß so ausgebildet und eventuell auch geführt
werden, daß sie sich nicht vor die innere Düsenmündung legen und dadurch das Ausschieben
der Masse erschweren oder eventuell sogar verhindern kann. Außerdem muß sie beim Füllen
der Kartusche jeweils wieder ihre Ausgangsgestalt annehmen können.
[0011] Eine andere Variante der Erfindung besteht darin, daß der Kolben hohl und als elastisch
verformbares Behältnis für die weichelastische Masse ausgebildet ist, deren einzige
Füllöffnung dicht mit der Spritzdüse verbunden ist. Der Kolben hat hier die Form einer
zylindrischen Blase, an deren von der Spritzdüse abgewandtem Ende der Druck zum Ausschieben
der Masse angreift. Auch hierbei wird eine Berührung der Masse mit der Innenwandung
der Kartusche verhindert. In Abhängigkeit von der Größe und vom verwendeten Material
für dieses Behältnis sowie der darin eingefüllten weichelastischen Masse, muß man
gegebenenfalls das ordnungsgemäße Entleeren sowie das Füllen durch entsprechende zusätzliche
Elemente sicherstellen.
[0012] Eine bevorzugte Variante sieht allerdings vor, daß die Hülle bzw. das Behältnis als
Faltenbalg ausgebildet ist und damit bei entsprechender Materialwahl für den Balg
und bei richtiger Formgebung die Verwendung zusätzlicher Elemente gegebenenfalls überflüssig
macht. Als Material für den Faltenbalg empfiehlt sich Gummi oder ein ähnlicher Werkstoff.
Zur Aussteifung und verbesserten Führung im Inneren der Kartusche wird gemäß einer
weiteren Ausgestaltung der Erfindung vorgeschlagen, daß der Faltenbalg an seinen inneren
und äußeren Knickstellen od. dgl. je einen Verstärkungsring trägt. Der Ausdruck "Knickstellen"
schließt auch bogenförmige Übergänge vom größeren zum kleineren Durchmesser und umgekehert
mit ein. Die Verstärkungsringe bilden einerseits einen Schutz gegen Einbeulen quer
zur Längsachse und andererseits verbessern die äußeren die Führung entlang der Kartuscheninnenwandung
beim Entleeren sowie beim Füllen.
[0013] In manchen Fällen kann es aber trotzdem von Vorteil sein, daß sich im Innern der
Hülle bzw. des Faltenbalgs eine Rückstellfeder befindet, die sich einerseits am "Boden"
der Hülle bzw. des Faltenbalgs und anderen Endes im Bereich der inneren Düsenmündung
abstützt.
[0014] Der Kolben ist in zweckmäßiger Weise gegenüber der Kartuscheninnenwandung mittels
mindestens eines Dichtrings abgedichtet. Material und Form dieser Dichtung sind so
zu wählen, daß sich beim Entleeren der Kartusche an deren Innenwandung möglichst kein
Film aus weichelastischer Masse ablagert. Letzteres wird in vorteilhafter Weise erschwert
oder zumindest weitgehend verhindert, wenn die Kartusche innen mit Teflon (eingetragenes
Warenzeichen) beschichtet ist. Selbst gut haftende, weichelastische Massen wie Silikon
haften an Teflon praktisch nicht an.
[0015] Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet,
daß die Kartusche aus rostfreiem Stahl, insbesondere V2A-Stahl, hergestellt ist. Dieses
Material ist sehr dauerhaft und widerstandsfähig gegen chemische Einflüsse. Außerdem
zeichnet es sich durch seine antimagnetische Eigenschaft aus, die dann besonders vorteilhaft
ist, wenn gemäß einer weiteren Variante der Erfindung der Kolben einen Dauermagneten
trägt, mit dessen Hilfe das automatische Abschalten beim Befüllen vorgenommen werden
kann. Der Dauermagnet arbeitet mit einem an der Vorrichtung ortsfest aber vorzugsweise
einstellbar installierten berührunqslosen induktiven Schalter zusammen, welcher die
Füllpumpe od. dgl. abschaltet, wenn der Kolben eine bestimmte Hublage in der Kartusche
erreicht hat, die im wesentlichen identisch ist mit seiner Relativlage zur Kartusche
bei vollständig gefüllter Kartusche.
[0016] Eine andere bevorzugte Ausführungsform der Erfindung kennzeichnet sich dadurch, daß
der Kolben an seinem der Spritzdüse zugeordneten Endbereich einen ersten Dichtring
zum Adichten gegenüber der weichelastischen Masse, an seinem gegenüberliegenden Endbereich
einen Ringmagneten und dazwischen einen Dichtring zum Abdichten gegenüber der Betätigungsdruckluft
trägt. Vorteilhafterweise ist auch die Spritzdüse zumindest innen mit Teflon beschichtet,
so daß sich auch dort die weichelastische Masse nicht oder nur in begrenztem Umfange
ablagern kann. Eine besondere Vorrichtung zum Einlegen der Kartusche erspart man sich,
wenn gemäß einer Weiterbildung der Erfindung an der Kartusche ein Handgriff angebracht
ist, mit dem sie beim Verfugen gehalten werden kann.
[0017] Die Erfindung wird nachstehend anhand der Zeichnung näher erläutert.
[0018] Die Zeichnung zeigt Ausführungsbeispiele der Erfindung. Hierbei stellen dar:
Fig. 1 Schematisch die Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens,
Fign.2. u. 3 Längsschnitte zweier Ausführungsbeispiele der Kartusche.
[0019] Die weichelastische Masse wird in einem größeren Gebinde, beispielsweise in einem
Faß 1, angeliefert und mittels einer geeigneten Pumpe, insbesondere einer Faßpumpe
2, über eine Druckleitung 3 zu einem düsenartigen Füllstück 4 gepumpt. Sowohl die
Faßpumpe 2 als auch die Druckleitung 3 sind für hohe Drücke ausgelegt, die zum Fördern
der zähen weichelastischen Masse notwendig sind.
[0020] Das düsenartige Füllstück 4 erstreckt sich zum Beispiel in vertikaler Richtung von
unten nach oben, d.h. seine Austrittsöffnung befindet sich am höchsten Punkt. Eine
Halterung 5 nimmt wenigstens eine, vorzugsweise aber zwei oder mehrere Kartuschen
6 mit Spritzdüse 7 auf. Diese bzw. jede ist koaxial zum düsenartigen Füllstück 4 angeordnet
und steht in unmittelbarer Verlängerung davon, wobei die Mündungen der Spritzdüse
7 und des Füllstücks 4 einander unmittelbar mit allenfalls spaltartigem Abstand gegenüberliegen.
Haltebügel 8 und 9 sorgen für eine korrekte Zuordnung von Kartusche und Füllstück
4. In bevorzugtem Falle der für mehrere Kartuschen geeigneten Halterung 5 ist die
Druckleitung 3 mit einem Verteiler 10 verbunden, der eine der Zahl der Haltebügelpaare
8,9 entsprechende Anzahl düsenartiger Füllstücke 4 trägt. Bei dieser Ausführungsform
kann die zweite oder können die weiteren Kartuschen gefüllt werden, während mit der
ersten Kartusche gearbeitet wird und umgekehrt.
[0021] Der Kolben 11 der Kartusche 6 trägt einen, insbesondere ringförmigen, Dauermagneten
12, der mit einem ortsfest an der Halterung 5 montierten Induktivschalter 13 zusammen
eine Schaltvorrichtung 14 bildet. Sobald sich beim Füllen der Kartusche der Kolben
und damit auch der Dauermagnet dem Induktivschalter 13 auf den vorbestimmten Wert
genähert hat, erfolgt über die Leitung 15 die Betätigung einer Schaltvorrichtung 16
für die Pumpvorrichtung bzw. die Faßpumpe 2. Zusätzlich oder alternativ kann man im
Bereich des düsenartigen Füllstücks 4 auch noch eine steuerbare Sperrvorrichtung 17
vorsehen, die entweder bei gefüllter Kartusche oder aber vor dem Abnehmen der gefüllten
Kartusche in Schließstellung gebracht wird. Ihre gegebenenfalls vorgesehene elektrische
Verbindung mit dem Induktivschalter 13 ist durch die gestrichelte Linie 18 symbolisiert.
[0022] Bei den beiden Ausführungsbeispielen ist die Kartusche 6 als Handspritze ausgebildet.
An ihrem von der Spritzdüse 7 abgewandten hintere Ende ist sie mit dem einen Ende
einer Schlauchleitung 19 für ein Betätigungsmedium, insbesondere für Druckluft, verbunden,
dessen anderes nicht dargestelltes Ende an einer Druckquelle mit dem Betätigungsmedium
angeschlossen ist, beispielsweise einem Druckkessel oder einem Kompressor. Zum Führen
dieser Handspritze entlang der mit der weichelastischen Masse zu füllenden Fuge dient
ein Griff 20.
[0023] Die Kartusche des ersten Ausführungsbeispiel (Fig. 2) besitzt einen fliegend gelagerten
Kolben 11, welcher außer dem Dauermagneten 12 noch einen ersten Dichtring 21 zum Abdichten
gegenüber der weichelastischen Masse 22 trägt. Ein zweiter Dichtring 23, welcher zwischen
dem ersten Dichtring 21 und dem Dauermagneten 12 befindet, dichtet den unter dem Betätigungsdruck
stehenden Zylinderraum 24 der Kartusche ab.
[0024] Ein dementsprechender Dichtring 25 befindet sich auch bei der zweiten Ausführungsform
gemäß Fig. 3. Diese Variante kann allerdings auf einen dem ersten Dichtring 21 entsprechenden
Dichtring verzichten, weil dort der Kolben dicht mit einem Faltenbalg 26 verbunden
ist, in welchem sich die weichelastische Masse 22 befindet. Das spritzdüsenseitige
Ende des Faltenbalgs, der an seinen inneren und äußeren Knickstellen od. dgl. jeweils
Verstärkungsringe 27 bzw. 28 trägt, ist dicht zwischen einem inneren und äußeren Kartuschenendstück
29 bzw. 30 gehalten. Letzteres kann einstückig mit der Spritzdüse 7 gefertigt sein.
Auf jeden Fall besitzen beide je eine konzentrische Füllöffnung 31 bzw. 32. Selbstverständlich
ist diese zugleich auch Entleeröffnung für die Kartusche und somit in Strömungsverbindung
mit der Spritzdüse 7. Die Kartusche, zumindest der Fig. 2, besteht aus V2A-Stahl und
sie ist innen mit einer Teflonschicht 33 überzogen. Diese gewährleistet einerseits
ein gutes Gleiten der Dichtringe und andererseits kann daran die dauerelastische Masse
22 nicht oder kaum anhaften, so daß sich beim Entleeren der Kartusche an der Innenwandung
allenfalls ein ganz hauchdünner Film ablagern kann. Es sind mehrere 100 Füllungen
möglich bis dieser Film eine das Füllen beeinträchtigende Dicke erreicht hat. Vorzugsweise
ist auch die Innenwandung der Spritzdüse 7 mit einer Teflonschicht 34 überzogen. Das
Problem des Anhaftens der dauerelastischen Masse 22 stellt sich bei der Ausführungsform
nach Fig. 3 bezüglich der Kartusche 6 nicht, jedoch kann man gegebenenfalls auch dort
die Spritzdüse 7 innen mit Teflon beschichten.
1. Verfahren zum serienmäßigen Verfugen von Spalträumen, insbesondere von verglasten
Flügeln für Fenster und Türen, bei dem in den Spaltraum zwischen der Scheibe und dem
Rahmenprofil aus einer Kartusche eine weichelastische Masse, vorzugsweise Silikon
u. dgl., eingespritzt wird, dadurch gekennzeichnet, daß die entleerte oder teilentleerte
Kartusche (6) mittels einer Pumpvorrichtung (2) aus einem Großbehälter (1) gefüllt
wird.
2. Verfahren nach Anspruch (1) zum Verfugen von Rahmen, dadurch gekennzeichnet, daß
wenigstens bei großen Rahmen die zumindest teilweise entleerte Kartusche (6) vor dem
Verfugen des jeweils nächsten Rahmens wieder ganz aufgefüllt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Kartusche (6)
über ihre Spritzdüse (7) od. dgl. gefüllt wird.
4. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach den Ansprüchen 1 bis 3, gekennzeichnet
durch eine Halterung (5) für wenigstens eine Kartusche (6), einen Anschluß für eine
mit der Pumpvorrichtung (2) verbundene Druckleitung (3), ein düsenartiges, insbesondere
absperrbares Füllstücke (4) zum Aufsetzen oder zumindest engen Zuordnen der Kartuschen-Spritzdüse
(7) sowie eine Einrichtung (12,14) zur Ermittlung wenigstens des maximalen Füllstands
der Kartusche.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Einrichtung (12,14)
zur Ermittlung wenigstens des maximalen Füllstands der Kartusche (6) mit einer Schaltvorrichtung
(16) für die Pumpvorrichtung (2) ausgestattet ist, wobei der ganz gefüllten Kartusche
(6) die Abschaltstellung der Pumpvorrichtung zugeordnet ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Schaltvorrichtung
als induktive, durch einen mit einem Kolben (11) in der Kartusche (6) bewegbaren Magneten
(12) steuerbare Schaltvorrichtung (14) ausgebildet ist.
7. Vorrichtung nach wenigstens einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß die Kartusche (6) als Handspritze ausgebildet und an ihrem von der Spritzdüse
(7) abgewandten Ende mit dem einen Ende einer Schlauchleitung (19) für ein Betätigungsmedium
verbunden ist, dessen anderes Ende an eine Druckquelle mit dem Betätigungsmedium angeschlossen
ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß sich in der Kartusche
(6) eine elastisch verformbare Hülse (26) für die weichelastische Masse (22) befindet,
deren eines Ende dicht mit der Spritzdüse (7) und deren anderes Ende dicht mit dem
Kolben (11) verbunden oder einstückig damit gefertigt ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Kolben hohl und als
elastisch verformbares Behältnis für die weichelastische Masse (22) ausgebildet ist,
deren einzige Füllöffnung (31) dicht mit der Spritzdüse (7) verbunden ist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Hülle bzw.
das Behältnis als Faltenbalg (26) ausgebildet ist.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß der Faltenbalg (26)
an seinen inneren und äußeren Knickstellen od. dgl. je einen Verstärkungsring (27,28)
trägt.
12. Vorrichtung nach wenigstens einem der Ansprüche 8 bis 11, dadurch gekennzeichnet,
daß sich im Innern der Hülle bzw. des Faltenbalgs (26) eine Rückstellfeder befindet.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7, 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, daß
der Kolben (11) gegenüber der Kartuscheninnenwandung mittels mindestens eines Dichtrings
(21,23,25) abgedichtet ist.
14. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Kartusche (6) innen
mit Teflon (33) (eingetragenes Warenzeichen) beschichtet ist.
15. Vorrichtung nach Anspruch 7 oder 14, dadurch gekennzeichnet, daß die Kartusche
(6) aus rostfreiem Stahl, insbesondere V2A-Stahl hergestellt ist.
16. Vorrichtung nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß der Kolben (11) einen
Dauermagneten (12) trägt.
17. Vorrichtung nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß der Kolben (11) an seinem
der Spritzdüse (7) zugeordneten Endbereich einen ersten Dichtring (21) zum Abdichten
gegenüber der weichelastischen Masse (22), an seinem gegenüberliegenden Endbereich
einen Ringmagneten (12) und dazwischen einen zweiten Dichtring (23) zum Abdichten
gegenüber der Betätigungsdruckluft trägt.
18. Vorrichtung nach wenigstens einem der Ansprüche 4 bis 17, dadurch gekennzeichnet,
daß die Spritzdüse (7) zumindest innen mit Teflon (34) (eingetragenes Warenzeichen)
beschichtet ist.
19. Vorrichtung nach wenigstens einem der Ansprüche 4 bis 18, dadurch gekennzeichnet,
daß an der Kartusche (6) ein Handgriff (20) angebracht ist.