[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Belegen eines abnehmbaren Formzylinders,
insbesondere eines Tiefdruckformzylinders, mit einer Wickelplatte.
[0002] Die Wickelplatte muß stramm und gleichmäßig am Zylinderumfang anliegen, um ein Unterwandern
der Wickelplatte mit Farbe und Walkbewegungen der Wickelplatte und damit im Falle
eines Tiefdruckzylinders eine Beanspruchung der Grubenfüllung zu vermeiden. Um dies
zu gewährleisten, wurden bisher im Bereich der Zylindergrube vorgesehene Spannvorrichtungen
in Vorschlag gebracht, die ein Nachspannen der mit ihren Kanten in die Grubenseitenkanten
eingehängten Platte mit hoher Kraft ermöglichen. Spannvorrichtungen dieser Art erweisen
sich jedoch als sehr aufwendig. Bei einfacheren Spannvorrichtungen ist ein Nachspannen
der Wickelplatte nicht oder nicht mit einer derart hohen Kraft möglich, daß die Platte
gleichmäßig am Umfang anliegt.
[0003] Hiervon ausgehend ist es daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, unter Vermeidung
der bisherigen Nachteile eine Vorrichtung eingangs erwähnter Art zu schaffen, die
die Verwendung einfacher Spanneinrichtungen gestattet, bei denen ein Nachspannen der
Wickelplatte entweder überhaupt nicht oder nur mit vergleichsweise kleiner Kraft möglich
ist, und dabei dennoch eine satte, gleichmäßige Anlage der Wickelplatte am Zylinderumfang
zu gewährleisten.
[0004] Die Lösung dieser Aufgabe gelingt gemäß der Erfindung durch Verwendung eines Gestells
mit im Bereich seiner Seitenwandungen vorgesehenen, den seitlichen Zapfen des Formzylinders
zugeordneten Einlegeöffnungen und mit einem außerhalb der Einlegöffnungen schwenkbar
gelagerten, in jeder gewünschten Schwenkstellung gegenüber dem Gestell fixierbaren
Schwenkrahmen, der eine in drehbaren Exzenterbuchsen gelagerte, antreibbare Andrückwalze
aufnimmt.
[0005] Diese Maßnahmen ermöglichen praktisch ein Aufwalzen der Wickelplatte auf den Zylinderumfang,
d.h. ein Spannen der Platte durch einen Abrollvorgang. Hierdurch wird eine zuverlässige
Anlage der Platte am Zylinderumfang erreicht. Gleichzeitig ist es hierbei in vorteilhafter
Weise möglich, die Platte mit ihren Enden in einen zugeordneten stationären Schlitz
der Spanneinrichtung hineinzudrücken bzw. in gespanntem Zustand zu halten, bis ein
verstellbarer Backen der Spanneinrichtung nachgestellt ist. Dadurch, daß die antreibbare
Andrückwalze auf einem Schwenkrahmen aufgenommen ist, ergibt sich in vorteilhafter
Weise eine leichte Einstell-Rss/P barkeit der Andrückwalze auf jeden beliebigen Durchmesser
des Formzylinders. Mit Hilfe der verstellbaren Exzenterbuchsen läßt sich dabei zusätzlich
der gewünschte Anpreßdruck einstellen, so daß trotz verschiedener Formzylinderdurchmesser
und damit verschieden großer Berührungsflächen in jedem Falle eine gleiche Flächenpressung
erreichbar ist. Die erfindungsgemäßen Maßnahmen stellen somit sicher, daß hinsichtlich
des bedienbaren Durchmessers des Formzylinders keinerlei Beschränkungen gegeben sind,
sondern vielmehr jeder Zylinderdurchmesser in gleicher Weise bedienbar ist.
[0006] In vorteilhafter Weiterbildung der übergeordneten Maßnahmen können im Bereich der
Gestellseitenwandungen jeweils mehrere, auf einem Teilkreis bezüglich der Drehachse
des Schwenkrahmens angeordnete Gewindebohrungen vorgesehen sein, denen ein im Bereich
jeden seitlichen Lagerschilds des Schwenkrahmens vorgesehenes, auf demselben Teilkreis
angeordnetes Langloch zugeordnet ist, dessen Länge größer als der Abstand zweier einander
benachbarter Gewindelöcher ist. Diese Maßnahmen ermöglichen in vorteilhafter Weise
eine stufenlose Einstellung des Schwenkrahmens und damit eine stufenlose Formateinstellung.
[0007] Zur Erleichterung der Handhabung kann der Schwenkrahmen mittels einer Hubeinrichtung
schwenkbar sein.
[0008] Eine weitere, besonders zu bevorzugende Maßnahme kann darin bestehen, daß die lagerschildseitig
drehbar gelagerten, die seitlichen Lagerzapfen der Andrückwalze aufnehmenden Exzenterbuchsen
jeweils mit einem Zahnkranz versehen sind, der in ein auf einer die Schwenkachse des
Schwenkrahmens bildenden, gestellseitig drehbar abgestützten Spindel befestigtes Ritzel
eingreift. Diese Maßnahmen ermöglichen trotz der Einstellbarkeit des Schwenkrahmens
und damit der Andrückwalze auf jeden beliebigen Formzylinderdurchmesser die Verwendung
einer gestellseitig stationären Stellspindel zur Einstellung des gewünschten Anpreßdrucks
und ergeben damit in vorteilhafter Weise eine sehr kompakte und sehr bedienungsfreundliche
Anordnung.
[0009] In weiterer, zweckmäßiger Ausgestaltung der übergeordneten Maßnahmen kann die Andrückwalze
mittels eines auf einen seitlichen Lagerzapfen aufgekeilten Ritzels antreibbar sein,
das mit einem auf der die Drehachse des Schwenkrahmens bildenden Spindel drehbar gelagerten
Stirnrad kämmt, das mittels eines gestellseitig fixierten Motors antreibbar ist. Diese
Maßnahmen ermöglichen trotz der Verstellbarkeit des die Andrückwalze aufnehmenden
Schwenkrahmens und trotz zusätzlicher Einstellbarkeit der Anpreßkraft eine gestellseitig
stationäre Anordnung des der Andrückwalze zugeordneten Antriebsmotors.
[0010] Eine weitere zweckmäßige Maßnahme kann darin bestehen, daß die Andrückwalze einen
Gummimantel aufweist. Hierdurch ergibt sich nicht nur eine ausgezeichnete Schonung
der aufzuspannenden Wickelplatte, sondern lassen sich in vorteilhafter Weise gleichzeitig
auch Ungenauigkeiten der Wickelplatte ausgleichen.
[0011] Weitere, zweckmäßige Ausgestaltungen und vorteilhafte Weiterbildungen der übergeordneten
Maßnahmen ergeben sich aus der nachstehenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels
anhand der Zeichnung in Verbindung mit den restlichen Unteransprüchen.
[0012] In der Zeichnung zeigen:
Figur 1 einen Vertikalschnitt durch eine erfindungsgemäße Vorrichtung mit eingelegtem
Formzylinder und
Figur 2 einen Schnitt entlang-der Linie II/II in Figur 1.
[0013] Die in Figur 1 dargestellte Vorrichtung besteht aus einem Maschinengestell, das zwei
seitliche, durch Traversen 1 miteinander verbundene Seitenwandungen 2 aufweist, die
mit einer etwa auf halber Höhe angeordneten, einseitig offenen, schlitzförmigen Einlegöffnung
3 zum Einlegen der seitlichen Lagerzapfen 4 eines mit einer Wickelplatte zu belegenden
Formzylinders 5 versehen sind. Die Einlegöffnung 3 im Bereich jedes Seitengestells
2 ist mittels einer abnehmbaren bzw. wegschwenkbaren Verschlußlasche 6 so verschließbar,
daß der innere Bereich der Einlegöffnung 3 ein Drehlager für den zugeordneten Lagerzapfen
4 des Formzylinders 5 bildet.
[0014] Zum Andrücken und Spannen der auf den Formzylinder 5, bei dem es sich im vorliegenden
Fall um einen Tiefdruckformzylinder handeln soll, festzulegenden Wickelplatte ist
eine Andrückwalze 7 vorgesehen, die an den Umfang des Formzylinders 5 anstellbar und
mittels eines Motors 8 antreibbar ist. Der Formzylinder 5 ist hier mit einer durch
einen achsparallel verlaufenden, umfangsseitigen Schlitz 9 gebildeten Grube versehen.
Die aufzulegende Wickelplatte wird mit ihren umgebogenen Kanten einfach am Rand der
Grube eingehängt und dann mittels der Andrückwalze 7 aufgewalzt, wobei dann auch die
umgebogenen Randkanten der Wickelplatte in den die Grube 9 bildenden Schlitz hineingedrückt
werden. Zur Schonung der Wickelplatte ist die Andrückwalze 7 mit einem Gummibezug
versehen.
[0015] Zur Gewährleistung einer Formateinstellung, d.h. einer Anpassung der Stellung der
Andrückwalze 7 an den Durchmesser des jeweiligen Formzylinders 5, ist die Andrückwalze
7 auf einem als Ganzes mit 10 bezeichneten Schwenkrahmen aufgenommen, der um eine
außerhalb der Einlegöffnung 3 sich befindenden Achse schwenkbar auf den Gestellseitenwandungen
2 gelagert ist. Der Schwenkrahmen 10 besitzt seitliche, zu den Gestellseitenwandungen
2 parallele Lagerschilde 11, auf denen die Andrückwalze 7 gelagert ist. In der Betriebsstellung
sind die Lagerschilde 11 und damit der gesamte Schwenkrahmen 10 an den Gestellseitenwandungen
2 fixiert. Hierzu sind im Bereich jeder Seitenwandung 2 auf einem um die Schwenkachse
des Schwenkrahmens 10 gezogenen Teilkreis 12 mit gleichem gegenseitigem Abstand angeordnete
Gewindebohrungen 13 vorgesehen. Die Lagerschilde 11 des Schwenkrahmens 10 sind mit
jeweils einem auf demselben Teilkreis 12 sich befindenden Langloch 14 versehen, durch
das eine in eine ausgewählte Gewindebohrung einschraubbare Fixierschraube 15 hindurchsteckbar
ist. Der gegenseitige Abstand der Gewindelöcher 13 ist dabei etwas kleiner als die
Länge des zugeordneten Langlochs 14, und zwar so, daß das Langloch 14 sich über zwei
benachbarte Gewindebohrungen 13 erstrecken kann, was eine stufenlose Einstellbarkeit
des Schwenkrahmens 10 gewährleistet. Zur Gewährleistung einer einfachen Handhabung
ist dem Schwenkrahmen 10 eine Hubeinrichtung 16 zugeordnet. Diese besteht im dargestellten
Ausführungsbeispiel aus einer gestellseitig schwenkbar abgestützten, mit einem Antriebsrad
17 versehenen Gewindespindel 18, die in eine zugeordnete, am Schwenkrahmen 10 befestigte
Gewindebüchse 19 eingreift. Es wäre auch denkbar, den Schwenkrahmen 10 von Hand zu
verschwenken. Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist ein Lagerschild 11 ferner mit
einem zusätzlichen Bohrloch 31 versehen, in das ein gestellfester Stift 32 eingreift
zur Bewerkstelligung einer besonders zuverlässigen Halterung.
[0016] Die Schwenkbarkeit des Schwenkrahmens 10 ermöglicht praktisch eine Grobeinstellung
der Andrückwalze 7. Zur Gewährleistung einer Feineinstellung, also zur Gewährleistung
einer exakten Einstellbarkeit der gewünschten Anpreßkraft der Andrückwalze 7, ist
diese, wie am besten aus Figur 2 erkennbar ist, mit ihren seitlichen Lagerzapfen 20
in auf den Lagerschilden 11 des Schwenkrahmens 10 drehbar angeordneten Exzenterbuchsen
21 aufgenommen. Durch Drehen der Exzenterbuchsen 21 läßt sich die Andrückwalze 7 bei
bereits fixiertem Schwenkrahmen 10 weiter verstellen, wodurch die auf den zugeordneten
Formzylinder 5 wirkende Anpreßkraft genau einstellbar ist. Sofern der Formzylinder
5 einen großen Durchmesser aufweist, ergibt sich eine vergleichsweise große Berührungsfläche
zwischen Formzylinder 5 und Andrückwalze 7. Mit dem Zylinderdurchmesser nimmt auch
die Größe dieser Andrückfläche ab. Dennoch soll jedoch beim Aufwalzen einer Wickelplatte
in jedem Fall dieselbe Flächenpressung zur Wirkung kommen. Dies läßt sich durch Verstellen
der Exzenterbuchsen 21 ohne weiteres erreichen.
[0017] Die Exzenterbuchsen 21 sind, wie Figur 2 weiter erkennen läßt, mit jeweils einem
angeformten, oder wie hier, angesetzten Zahnkranz 22 versehen, der in ein jeweils
zugeordnetes Ritzel 23 eingreift. Die den beiden Exzenterbuchsen 21 zugeordneten Ritzel
23 sind auf eine in den Gestellseitenwandungen 2 gelagerte, durchgehende Stellspindel
24 aufgekeilt, die mit einem im Bereich der Gestellaußenseite vorgesehenen Handrad
25 versehen ist. Das Handrad 25 kann mit einer Stellungsanzeigeeinrichtung 26 versehen
sein, auf der der eingestellte Anpreßdruck abgelesen werden kann.
[0018] Die Stellspindel 24 bildet gleichzeitig die Drehachse des Schwenkrahmens 10, dessen
seitliche Lagerschilde 11 mittels zugeordneter Lagerbüchsen hierauf gelagert sind.
Der Stellspindel 24 kommt hierbei somit eine Doppelfunktion zu, die die Verstellbarkeit
der Exzenterbuchsen 21 trotz der Verstellbarkeit des Schwenkrahmens 10 erleichtert.
[0019] Zum Antrieb der Andrückwalze 7 ist ein auf einen seitlichen Lagerzapfen 20 aufgekeiltes
Ritzel 27 vorgesehen, das in ein zugeordnetes Stirnrad 28 eingreift, das frei drehbar
auf der die Schwenkrahmen-Drehachse bildenden Stellspindel 24 gelagert und mit einer
seitlich angesetzten Riemenscheibe 29 fest verbunden ist, die mittels eines zugeordneten
Riemens 30 mit dem gestellfest auf einer Traverse 1 angeordneten Antriebsmotor 8 verbunden
ist. Die Stellspindel 24 bildet hierbei somit auch eine Achse des der Andrückwalze
7 zugeordneten, durch das Stirnrad 28 und die Riemenscheibe 29 gebildeten Antriebsvorgeleges.
Hierdurch ist sichergestellt, daß die Andrückwalze 7 praktisch bei jeder Einstellung
des Schwenkrahmens 10 und jeder Einstellung der Exzenterbuchsen 21 mittels des gestellfest
angeordneten Motors 8 angetrieben werden kann. Die Verzahnung des Ritzels 27 und des
zugeordneten Stirnrads 28 ist so gewählt, daß in jeder Stellung der Exzenterbuchsen
21 ein zuverlässiger Eingriff gewährleistet ist. Dies ist ohne weiteres möglich, da
infolge der Lageverstellbarkeit des Schwenkrahmens 10 eine vergleichsweise geringe
Exzentrizität der Exzenterbuchsen 21 genügt, um die gewünschte Anpreßkraft einstellen
zu können.
[0020] Mit Hilfe der Andrückwalze 7 wird die auf den Formzylinder 5 aufzubringende Wickelplatte,
wie weiter oben bereits ausgeführt wurde, auf den Formzylinder 5 aufgewalzt und damit
in Spannstellung gebracht. Anschließend an den Aufwalzvorgang können die den in die
Grube 9 eingreifenden Randklauen der Wickelplatte zugeordneten Spannbacken nachgestellt
werden, sofern eine derartige Nachstellbarkeit vorgesehen ist. Es kann aber auch genügen,
die Grube 9 einfach in Form eines schrägen Schlitzes auszubilden, in den die Randklauen
der Wickelplatte nach Beendigung des Aufwalzvorgangs mittels der Andrückwalze 7 hineingedrückt
werden. Nachdem die Wickelplatte so in Stellung gebracht ist, muß im Falle eines Tiefdruckformzylinders
die Grube 9 verschlossen werden. Hierzu wird die Grube 9 in der Regel mit einer plastischen,
aushärtenden Masse gefüllt. Dies kann im. Rahmen einer separaten Vorrichtung erfolgen.
Beim dargestellten Ausführungsbeispiel ist hierzu eine auf der dem Schwenkrahmen 10
gegenüberliegenden Seite der Einlegöffnung 3 angeordnete Arbeitsstation vorgesehen,
wodurch ein Umspannen des Formzylinders 5 vermieden wird.
[0021] Die Grube 9 wird nach Art einer Spritzgußform gefüllt. Hierzu sind im Bereich der
seitlichen Grubenabdeckungen angeordnete Anschlußnippel für eine Beaufschlagungsleitung
vorgesehen. Der umfangsseitige Grubenquerschnitt wird mittels einer Platte 33 abgedeckt,
die an den Zylinderumfang angedrückt wird. Hierzu ist, wie Figur 1 zeigt, ein die
Platte 33, die zweckmäßig aus durchsichtigem, biegsamem Material bestehen kann, übergreifender,
über die ganze Maschinenbreite durchgehender Andrückbalken 34 vorgesehen, der mit
seinen seitlichen Enden in im Bereich der Gestellseitenwandungen 2 vorgesehene Führungen
35 eingreift, die bezüglich des hinteren, eine Drehlagerung für die Lagerzapfen 4
des Formzylinders 5 bildenden Bereichs der Einlegöffnung 3 radial verlaufen. Der Andrückbalken
34 ist als umlaufender Kastenrahmen ausgebildet, der zwei parallele, über die Maschinenbreite
durchgehende Preßleisten 36 und zwei diese im Bereich ihrer Enden miteinander verbindende
Stege 37 aufweist, an denen eine zugeordnete Hubeinrichtung 38 angreift. Die inneren,
zur Schonung der Platte zweckmäßig abgerundeten Kanten der zylinderseitigen Flächen
dere Preßleisten 36 ergeben dabei Andrückkanten, mit Hilfe derer die Krümmung des
den umfangsseitigen Querschnitt der Grube 9 überspannenden Bereichs der Platte 33
der Zylinderkrümmung exakt angepaßt werden kann. Im vorliegenden Fall geschieht dies
einfach dadurch, daß die Platte 33 praktisch mit ihrer ganzen Breite an den Zylinderumfang
angedrückt wird.
[0022] Die dem Andrückbalken 34 zugeordnete Hubeinrichtung 38 besteht aus zwei synchron
betätigbaren, über jeweils eine Kniehebelanordnung an den Stegen 37 angreifenden,
gestellseitig abgestützten Stellorganen 39, die hier in Form von mit Preßluft arbeitenden
Zylinder-Kolbenaggregaten ausgebildet sind. Die zwischen Stellorgan 39 und zugeordnetem
Steg 37 vorgesehene Kniehebelanordnung umfaßt zwei gelenkig miteinander verbundene
Laschen 40 bzw. 41, von denen eine am zugeordneten Steg 37 und die andere an der benachbarten
Gestellseitenwandung 2 angelenkt ist. Die stegseitig angelenkte Lasche 40 ist als
Austauschteil ausgebildet und kann zur Anpassung der Arbeitsstellung des Andrückbalkens
34 an den Durchmesser des Formzylinders 5 gegen längere bzw. kürzere Laschen ausgetauscht
werden. Eine weitere Anpassung in engerem Rahmen könnte auch dadurch erzielt werden,
daß die Laschen 40 bzw. 41 wahlweise an mehreren Stellen aneinander angelenkt werden
können. Hierzu könnte eine der Laschen, zweckmäßig die gestellseitig angelenkte Lasche
41, mit mehreren Lagerbohrungen 42 versehen sein. Die Länge der Austauschlasche 40
und die jeweils zu belegende Lagerbohrung 42 werden dabei so ausgewählt, daß die Kniehebelanordnung
in der Anpreßstellung etwa in die Strecklage kommt. In dieser Lage, in der die Achsen
der drei Gelenke auf einer Geraden liegen, ergibt sich die größte Anpreßkraft. Zu
erwähnen ist in diesem Zusammenhang noch, daß die Länge der Fdqrung 35 so gewählt
ist, daß der Andrückbalken 34 in jedem Fall, d.h. unabhängig vom Durchmesser des Formzylinders
5, zuverlässig geführt ist. Ferner kann ein Anschlag 43 für den Andrückbalken 34 vorgesehen
sein. Die gestellseitig angelenkte Lasche 41 braucht nicht austauschbar sein. An dieser
Lasche greift daher zweckmäßig das zugeordnete Stellorgan 39 an. Um den Andrückbalken
34 genau parallel zur Zylinderoberfläche einstellen zu können, ist jeweils ein Gelenkbolzen
der drei Gelenke jeder Kniehebelanordnung als einstellbarer Exzenterbolzen ausgebildet.
Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist die gestellseitig angelenkte Lasche 41 mittels
eines einstellbaren Exzenterbolzens 44 an der jeweils zugeordneten Seitenwand 2 angelenkt,
wodurch eine gute Zugänglichkeit des einzustellenden Exzenterbolzens und damit eine
ausgezeichnete Bedienungsfreundlichkeit gewährleistet sind.
[0023] Der Andrückbalken 34 und die diesem zugeordnete Führung 35 und Hubeinrichtung 38
befinden sich im dargestellten Ausführungsbeispiel oberhalb der dem Zylinder 5 zugeordneten
Einlegöffnung 3. Der Schwenkrahmen 10 mit der Andrückwalze 7 ist unterhalb hiervon
angeordnet. Diese Maßnahme ergibt eine übersichtliche, kompakte Bauweise und einfache
Bedienbarkeit.
[0024] Nachdem die Grube 9 mit entsprechendem Füllmaterial gefüllt ist, ist die Vorbereitung
des Formzylinders 5 abgeschlossen. Der fertige Formzylinder kann daher aus der erfindungsgemäßen
Vorrichtung herausgenommen und in das zugeordnete Druckwerk, hier ein Tiefdruckwerk,
eingesetzt werden. Die Vorbereitung des Formzylinders 5 außerhalb des zugeordneten
Druckwerks gewährleistet somit ersichtlich auch bei Verwendung von Wickelplatten,
insbesondere Tiefdruckwickelplatten, eine hohe Druckwerksauslastung.
1. Vorrichtung zum Belegen eines abnehmbaren Formzylinders, insbesondere eines Tiefdruckformzylinders,
mit einer Wickelplatte, gekennzeichnet durch ein Gestell mit im Bereich seiner Seitenwandungen
(2) vorgesehenen, den seitlichen Lagerzapfen (4) des Formzylinders (5) zugeordneten
Einlegöffnungen (3) und mit einem außerhalb der Einlegöff- , nungen (3) schwenkbar gelagerten, in jeder gewünschten Schwenkstellung gegenüber
dem Gestell fixierbaren Schwenkrahmen (10), der eine in drehbaren Exzenterbuchsen
(21) gelagerte, antreibbare Andrückwalze (7) aufnimmt.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß im Bereich der Gestellseitenwandungen
(2) jeweils mehrere, auf einem Teilkreis (12) bezüglich der Drehachse des Schwenkrahmens
(10) angeordnete Gewindebohrungen (13) vorgesehen sind und daß der Schwenkrahmen (10)
zwei seitliche Lagerschilde (11) aufweist, die jeweils ein auf demselben Teilkreis
(12) angeordnetes Langloch (14) aufweisen, dessen Länge größer als der Abstand zweier
einander benachbarter Gewindelöcher (13) ist.
3. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
der Schwenkrahmen (10) mittels einer Hubeinrichtung (16) verschwenkbar ist, die vorzugsweise
mindestens eine gestellseitig schwenkbar abgestützte, mit einem Antriebsrad (17) versehene
Gewindespindel (18) aufweist, die in eine zugeordnete, schwenkrahmenseitig befestigte
Gewindebüchse (19) eingreift.
4. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn zeichnet, daß
die lagerschildseitig drehbar gelagerten, die seitlichen Lagerzapfen (20) der Andrückwalze
(7) aufnehmenden Exzenterbüchsen (21) jeweils mit einem Zahnkranz (22) versehen sind,
der in ein auf einer die Schwenkachse des Schwenkrahmens (10) bildenden, gestellseitig
drehbar gelagerten Spindel (24) befestigtes Ritzel (23) eingreift.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Spindel (24) mit einem
einen Stellungsanzeiger (26) aufweisenden Antriebsrad (25) versehen ist.
6. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die Andrückwalze (7) mittels eines auf einen seitlichen Lagerzapfen (20) aufgekeilten
Ritzels (27) antreibbar ist, das mit einem auf der die Drehachse des Schwenkrahmens
(10) bildenden Spindel (24) drehbar gelagerten Stirnrad (28) kämmt, das mittels eines
gestellseitig fixierten Motors (8) antreibbar ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß das spindelseitig drehbar
gelagerte Stirnrad (28) mit einem seitlich angesetzten Antriebsrad (29) versehen ist,
das über ein Treibelement (30) mit dem Motor (8) verbunden ist.
8. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die im Bereich der Seitenwandungen (2) vorgesehenen, einseitig offenen Einlegöffnungen
(3) jeweils mittels einer zugeordneten Verschlußlasche (6) verschließbar sind.
9. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die Andrückwalze (7) einen Gummimantel aufweist.
10. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die Gestellseitenwandungen (2) mit einander gegenüberliegenden, im Bereich außerhalb
des Schwenkrahmens (10) vorgesehenen, bezüglich des eine Zapfenlagerung bildenden,
inneren Endes der Einlegöffnungen (3) in radialer Richtung verlaufenden Führungen
(35) versehen sind, in denen ein über die ganze Maschinenbreite sich erstreckender,
mittels einer Hubeinrichtung (38) verschiebbarer Andrückbalken (34) verschiebbar gelagert
ist, mittels dessen ein die Zylindergrube (9) abdeckendes, vorzugsweise als durchsichtige
Platte (33) ausgebildetes Formstück an den Umfang des Formzylinders (5) andrückbar
ist.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß der Andrückbalken (34)
in Form eines umlaufenden Kastenrahmens mit zwei über die Maschinenbreite sich erstreckenden,
parallelen Preßleisten (36) und mindestens zwei quer hierzu verlaufenden Stegen (37)
ausgebildet ist, an denen die Hubeinrichtung (38) angreift.
12. Vorrichtung nach Anspruch 10 und 11, dadurch gekennzeichnet, daß der den Andrückbalken
(34) bildende Kastenrahmen über an seinen Stegen (37) angreifende Kniehebelanordnungen
mit einer andrückbalkenseitig angelenkten, vorzugsweise als Austauschteil ausgebildeten
Lasche (40) und einer gelenkig hiermit verbundenen, vorzugsweise mittels eines Exzenterstifts
(44) gestellseitig angelenkten, mittels eines zugeordneten, gestellseitig abgestützten
Stellorgans (39) betätigbaren Lasche (41) am Gestell aufgehängt ist.
13. Vorrichtung nach Anspruch 1 und 10, dadurch gekennzeichnet, daß der die Andrückwalze
(7) tragende Schwenkrahmen (10) unterhalb und die den Andrückbalken (34) aufnehmenden
Führungen (35) oberhalb der gestellseitigen Einlegöffnungen (3) angeordnet sind. Zeichn.